von schwarzem Kamlott, für Knaben in Rock   und Beinkleidern von schwarzem Tuch. Die Anträge auf Gewährung von Ein­fegnungsbekleidung find an die betreffenden Armenkommissionen, welche dieselben spätestens drei Wochen vor der Konfirmation an das Spezialbureau der Armendirektion abzugeben haben, zu richten.

Der Stand der städtischen Irrenpflege zeigte bei Bes ginn des dritten Quartals folgende Zahlen: In der Jrren anstalt zu Dalldorf   befanden sich 1258 Personen, nämlich 622 Männer und 636 Frauen, in Privatanstalten 690 Personen ( 345 Männer und 345 Frauen), in der Jdiotenanstalt 122 Kinder( 86 Knaben und 36 Mädchen) und in den Pflegestellen ber Jdioten 17 Kinder( 15 Knaben und 2 Mädchen).

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erhoben worden ist; der Fahrgast, kann man sagen, habe fich hier dem Eisenbahn- Reglement unterworfen. Es ist dies der Weg, den die Eisenbahnverwaltungen bereits anderweitig ein­geschlagen haben, um sich manchen ihnen unbequemen Bestim mungen des Handelsgefeßbuches zu entziehen. Aber das objektive Recht sett der Autonomie der Partei Grenzen. Neben solchen Bestimmungen, welche fie durch Vertrag ausschließen können, giebt es auch solche, welche das Recht mit gewissem Vor­bedacht, um der Ausnugung der Abhängigkeit, der Nothlage der einen Partei durch die andere, der kontraktlichen Erpressung, Tönnte man sagen, vorzubeugen, zu absoluten Normen des Vertrages erhoben hat. Es steht den Parteien frei, den Vertrag abzuschließen oder nicht, aber wollen fte es einmal, so muß es in dieser Gestalt geschehen. Es find dies Bestim­mungen, welche das Gesez so zu sagen im obervormundschaft lichen Intereffe für den Verkehr erlaffen hat, um sich des Schwachen gegen den Uebermächtigen anzunehmen, und grade im Eisenbahnverkehr ist bei dem enormen Uebergewicht, welches die Verwaltung über die Privaten hat, diese obervormund schaftliche Fürsorge der Gesetzgebung mehr als irgendwo indi zirt. Wohin das Prinzip der uneingeschränkten Vertragsfrei heit im Eisenbahnwesen führt, zeigt in abschreckender Weise England, wo die Verwaltungen gegen einzelne Geschäftsleute, 3. B. Befizer von Kohlenbergwerken, einen 3wang ausgeübt haben, der fich als wahrer Eisenbahndespotismus bezeichnen läßt. Man tonn dies zugeben und dennoch die Anwendung auf die Frage von den Retourbillets bestreiten. Ich meiner­möge mir verstatten, einen Fall zur Vergleichung anzuführen; ich glaube, daß dadurch das wahre Sachverhältniß am ersten ins richtige Licht tritt. Der A verkauft dem B Inhaberpapiere, macht aber mit ihm aus, daß er dieselben nicht an C weiter bes geben dürfe, für welchen Fall er fich vielmehr das Eigenthum vorbehalte. Welcher Jurist wird hier behaupten, daß dieser Vor­behalf giltig sei, daß A vom C das Inhaberpapier vindiziren fönne? An die Stelle von A seze man die Eisenbahnverwal­tung, an die von B den Käufer, an die von C den dritten Er­werber des Retourbillets, und die obige Frage ist entschieden. Eine solche Beschränkung, wie die Eisenbahnverwaltung fie dem Käufer des Billets aufzuerlegen beabsichtigt, verträgt sich einfach nicht mit dem Charakter eines Inhaberpapiers, fie ist der Bestimmung, die daffelbe einmal hat und haben soll, eben so widersprechend wie die Bestimmung beim Pfandrecht, daß die verpfändete Sache nicht verkauft werden solle. Der Wille der Parteien kann ein Rechtsinstitut nicht zu etwas Anderem machen, als was es einmal ist- wer ein Inhaberpapier aus­giebt, muß fich die Konsequenzen, die mit demselben verbunden find, gefallen laffen. Nun kann der Sat, den wir bei dem bisherigen Stande des Hechts glauben ablehnen zu müffen, auf dem Wege der Gesetzgebung allerdings eingeführt werden, und es ist zu erwarten, daß die Eisenbahnverwaltungen, wenn fie fich überzeugen, daß fie auf dem bisher eingeschlagenen Wege ihren Bwed nicht erreichen, es an Versuchen in dieser Richtung nicht werden fehlen laffen. Hoffentlich werden fie vergebliche fein; meiner Ueberzeugung nach würde die Gesetzgebung einen schweren Mißgriff begehen, wenn fie dem Drängen nachgeben wollte.

Die Uebertragung der Retourbillets. In Jhering's  Jahrbüchern für die Dogmatik des römischen und deutschen Privatrechts" findet sich ein Aufsatz von Rudolf v. Thering: Rechtsschuß gegen injuriöse Rechtsverlegungen", welcher von großem Intereffe für das gesammte Publikum ist. Wir regi ftriren in folgendem die Ansichten des hervorragenden Juristen über die Uebertragbarkeit resp. Nichtübertragbarkeit der Eisen­bahn Retourbillets. Dr. Jhering sagt: Die Eisenbahnen haben neuerdings die Benugung derselben für die Rückfahrt von Seiten anderer Personen als des ursprünglichen Fahrgastes untersagt, und die Frage, ob fie gefeßlich dazu befugt feien, ist Gegenseits wende den obigen Gesichtspunkt auch auf fie an. Man stand richterlicher Entscheidung geworden. Ein bei der Anhalter Bahn angestellter Schaffner hatte Retourbillets, die ihm von Fahrgästen überlassen worden waren, an den Portier eines Hotels in Halle zum Zweck der Veräußerung an Reisende rerkauft, und es war gegen ihn eine Anklage wegen Beihilfe zum Betruge erhoben worden. Damit war die angegebene Benutzung des Retourbille 3 als Betrug erklärt, der Fahrgast, welcher sich des von ihm gelösten Retourbillets bedient hatte, ward be schuldigt, fich als den ursprünglichen Käufer geritt und sich das burch einen rechtswidrigen Vermögensvortheil angeeignet zu baben. Das Schöffengericht in Halle schloß sich der letteren Auffaffung an und verurtheilte den Angeklagten zu sechs Wochen Gefängniß, die dagegen eingelegte Berufung an das Berliner  Landgericht ward verworfen, in der Revisionsinstanz jedoch vom Kammergericht in Berlin   das angefochtene Urtheil auf­geboben. Der Vertheidiger führte aus, daß eine bloße In­truktion der Bahnverwaltungen dem gelauften Retourbillet feinen Charakter als Inhaberpapier nicht rauben könne, jeder Inhaber habe das Recht, dasselbe zu verkaufen, und der Er­werber einen zivilrechtlichen Anspruch auf Beförderung. Ich trete dieser Auffassung vollkommen bei. Ein Inhaber papier  , das es nur in gewiffen Richtungen sein soll, in an deren nicht, ist eine contradictio in adjecto. Hält die Eisen­bahnverwaltung es einmal aus guten Gründen für angemessen, statt des Personalbillets, wie fie bei der Post allgemein üblich find und auch bei ihr in Form der auf einen bestimmten Nas men gestellten Rundreisebillets vorkommen, Inhaberbillets aus zugeben, so fann fie das daran für den Erwerber sich knüpfende Recht nicht willkürlich wieder beschränken. Mit dem Erlös deffelben erwirbt er das Recht, ganz nach seiner Wahl es ents weber selber zu benußen oder es einem Anderen zu überlassen, und wie dies für ein einfaches Billet gilt, so auch für das Retourbillet, und dafür begründet auch der Umstand, ob es für die Hin oder Rückfahri benußt werden soll, keinen Unterschied. Eine Verfügung der Eisenbahnverwaltung, welche die lettere Benugungsweise verbietet, setzt sich mit den zweifellosesten Rechtsgrundsäßen in Widerspruch, und der Richter hat sie eben so wenig zu respektiren, wie Bestimmungen von Privaten, welche dem Recht zuwiderlaufen. Die zivilrechtliche Form, in der ihm die Gelegenheit geboten wird, das Recht der Privatperson gegen eine derartige Ver waltungswillfür in Schuß zu nehmen, ist unsere act. injuriarum. Es ist eine schnöde Mißachtung des Rechts, wenn einem Fahrs gaft, der ein Retourbillet vorweist, die Benuzung desselben für die Rückfahrt aus dem Grund versagt wird, weil er daffelbe von einem Anderen erstanden hat. Rechtlich war er dazu voll­tommen befugt, sein Recht ist das nämliche, wie das des ur­sprünglichen Erwerbers, und wie dieser wegen grundlos ver­Daß eine weigerter Mitfahrt die act. injur. hat, ebenso er. Eisenbahnverwaltung nicht die Macht hat, allgemeine Rechts grundsäge durch ihre Reglements oder Instruktionen an das Dienstpersonal außer Kraft zu feßen, bedarf nicht der Bemerkung. So zweifellos das Dienstpersonal derartige Anweisungen zu beachten hat, so gänzlich bedeutungslos find dieselben für den Richter sowohl für den Strafrichter, wenn

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es fich darum handelt, ob ein Fahrgast, der im Widerspruch mit dieser Bestimmung ein Retourbillet benugt hat, fich eines Betruges schuldig gemacht hat, da es an der Voraussegung des rechts­widrigen Vermögensvortheils fehlt wie für den Zivilrichter, wenn der mit einem solchen Fahrbillet abgewiesene Fahrgast die act. injur. anstellt. Es könnte scheinen, und die Absicht wird ficherlich von den Eisenbahnverwaltungen vertheidigt werden, baß die Sache fich juristisch völlig anders stelle, wenn die als

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Wiederholentlich ist von der Presse auf die Ge­fahr aufmerksam gemacht worden, die dem Verkehr von Menschen mit Hunden durch die leichte Uebertragbarkeit der Eier des Hunde- Bandwurms( Taenia Echinoccns) drohen. Auch in der legten Sigung des Vereins für inuere Medizin wurde ernstlich davor gewarnt, die Lieblosungen der Hunde zu dulden, die sich in dem Belecken des Gesichtes des Herrn 2c. äußern. Zugleich wurde ein 9 jähriger Knabe vorgestellt, der in Folge solcher Liebkosungen eines Hundes schwer erkrankt war. Durch dieselben waren die Eier des Hundebandwurms in den Mund des Knaben, von dort in den Magen und Darm und schließlich in die Leber gelangt, wo fie fich weiter ent­widelten. Aeußerlich machte fich das Leiden durch eine Ge­

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fieht man das Tempelhofer Feld von Frauen und Kindern b völkert, die in großen Scharen dort auf die Champignon gehen. Der sterile Ererzierplag des Tempelhofer   Feldes bi namentlich an den Stellen, wo die Kavallerie zu egeri pflegt und ein fruchtbarer Untergrund durch Pferdebünger schaffen wird, lints von der Tempelhofer   Chauffee, ein e biges Feld der Champignon Ausbeute. Die Champign werden von diesen Berliner   Geschäftsspezialisten mit d Meffer abgeschnitten und in leinene Beutel gesammelt. warmen Regentagen und bei gutem Anlauf" ftellt sich Einnahme eines fleißigen Champignon  - Suchers immerhin 4-6 M. pro Tag auf dem Tempelhofer   Felde. Man übrigens jezt in der Pilzsaison sehr vorsichtig sein we der häufigen Verwechslung der eßbaren Bilzen. Der richtige eßbare Champignon( Agaric campastris) hat einen, wiel, der inwendig

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und bis 1 8tm. dicken hohl ist. Auf demselben befindet sich ein weißer, 2-10 8 interta breiter und 4-12 3tm. dider Hut; derselbe ist derb fleif auf der Oberfläche trocken, nach dem Sonnenbrand bräun oder gelblich schuppig und hat derbes aber zartes Fleisch. feinen Sporenblättchen am Hute find dicht an einander gef und blaß rosenroth, später rothbraun und im Reifezuftand gar schwarz. Der Pilz wächst wie eine geschloffene Kugel Der Größe einer Wallnuß aus der Erde. Ein Hauptle zeichen des Champignon ist sein angenehm aromatischer Ge Es ist übrigens sehr leicht, sich diese theuren Bilze felbft erzeugen, wenn man sogenannte Champignon- Brut( Sam in gute Gartenerde, die mit Sand und Pferdedünger vermischt wird, einsät und dieses Beet, das man in einer in Küche oder Keller fich leicht selbst anlegen fann, öfters gießt. Der Monat August ist der ergiebigste Champign Monat. Der Champignon gedeiht auch in dunklen Räume fo tommt er vielfach in den Katakomben von Paris   vot

ist sogenanntes Champignonbrot in Frankreich   eine belie

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Ein 15jähriger Straßenräuber wurde, wie hieraschung Blätter zu melden wissen, am Donnerstag von einem Eisenba beamten dem Amtsvorstand in Schöneberg   eingeliefert Abend zwischen 7 und 8 Uhr ging eine Dame, welche an i Kleide eine goldene Uhr trug, allein von Schöneberg   über sogenannten Stadtberg" nach der Monumentenbrüde u

Tag und die Gegend ziemlich belebt war, sprang plöslid ziemlich träftiger Knabe auf fie los, griff nach der Uhr, r dieselbe von der Taille und entfloh. Auf ihr Hilfege tam ein des Weges gehender Eisenbahnbeamter hinzu, wel sofort den Räuber verfolgte und ihn auch einholte und f nahm. Auf das Amtsaureau nach Schöneberg   gebracht, der Bursche zuerst an, Schulze zu heißen und bei seinen El in der Dennewigstraße zu wohnen. Später wurde aber richtiger Name und die Wohnung seiner Eltern ermittelt. Freitag wurde er dem Untersuchungsgefängniß in Moabit   the geben.

die Belleallianceftrraße zu erreichen. Troßdem es noch be

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Die Kriminalpolizei fahndet auf einen Kandidat welcher in der Uniform eines Unterarztes Schwindeleien Derselbe betrat vor einiger Zeit ein Uhrengeschäft in der lidenstraße, ließ sich mehrere Taschenuhren vorlegen und fich eine filberne Hemontoiruhr im Werthe von 57 Mal Hierbei erzählte er, daß er sein Portemonnaie vergeffen Die Uhr aber als Arzt sehr nöthig gebrauche. Im Vert auf die Uniform nahm der Uhrmacher feinen Anstand, de die Uhr zu verabfolgen und den Kaufpreis bis zum

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Tage zu kreditiren. Bis jetzt ist Zahlung nicht erfolgt und

sich W. nicht wieder sehen laffen.

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Die Annahme, daß die angeblich beraubte Wit

Hotel den Raubanfall fingirt und die eingezogenen

hat die Hotel einen Theil des veruntreuten Geldes

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unterschlagen habe, hat fich als zutreffend erwiesen. Beftän schwulft bemerkbar, die in der Lebergegend etwa die Größe welche fie, um die Verübung eines Diebstahls wahrscheinlich Mark sowie die Ringe, das Sparlaffenbuch und eine Na zu machen, dem bei ihr wohnenden Freiwilligen weggenomm

eines halben Apfels einnahm. Die Krankheit wird jest auf operativem Wege geheilt. Bei einem Falle, den vor einiger Beit Prof. Bardeleben in seiner Klinit behandelte, hatten die einzelnen Wafferblasen, in denen die Köpfe des Wurms fißen, so toloffalen Umfang angenommen, daß sie kaum mit einer Hand zu fassen waren.

Wie sehr man fich vor den Kreuzottern in Acht zu nehmen hat, zeigt wieder folgender Unglücksfall. Zwei Herren, welche in der Spandauer   Stadtforst jagten, fanden da felbst eine Kreuzotter und warfen dieselbe auf ihr Fuhrwerk. Bei der Rückfahrt beschäftigte sich der eine Herr mit dem Thier und wurde dabei von demselben plöglich in den Finger ge­biffen. Er achtete Anfangs nicht auf die anscheinend unbedeu­tende Verlegung, bald aber stellte sich ein stechender Schmerz in der Hand ein, bald war auch der ganze Arm angeschwollen

hatte, im Keller vergraben. An der von ihr bezeichneten wurden diese Sachen gefunden.

i. Ein eigenthümliches Erwachen hatte ein am abend Abend vom Kommers heimkehrender Student am tag früh.

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Als fich derselbe spät Nachts vom Kommers Hause begeben wollte, engagirte er eine Droschte und te etwas schwer beladen, mit der Weisung in dieselbe hinein nach der Artilleriestraße zu fahren. Mühsam hatte fi Musensohn in das Behitel hinein gewälzt, als er fofor einschlummerte und als er am Sonntag früh erwachte, be er fich in einem dunklen Raum, indem er nur mit Mühe zurecht finden konnte. Der Droschkentutscher war zwar na Artilleriestraße gefahren, war aber unterwegs ebenfall Morpheus Arme auf seinem Bock gesunken.

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und es zeigten sich untrügliche Symptome der Vergiftung. ständige Droschlengaul scheint nun auch diese That

Der Verwundete erkrankte bedenklich und liegt augenblicklich noch frank nieder.

a. Die Champignonsucher auf dem Tempelhofer  

gespürt zu haben, denn er blieb alsbald vis- à- vis Postgebäude in der Artilleriestraße ruhig stehen und mitten auf dem Damm. Einige frühe Bnfanten weten

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lex generalis ungiltige Bestimmung mittelst eines ihr entspre Felde bilden jest in der Pilzsaison eine besondere Spezies Rutscher aus seinem Schlummer, und dieser, beim Ermad von Geschäftstreibenden. Von früh 5 Uhr bis gegen Mittag der Ansicht, der Student sei längst ausgestiegen, zumal er

chenden Vermerts auf den Billets zur lex specialis contractus

ernsthaftere als alle andern: Athalie'!"

Ich werde den Polizeikommissar holen; er wird Sie schaft gehabt. O! Und doch, er hatte eine, und zwar eine hinauswerfen." Bitte, holen Sie ihn nur." Mittlerweile erfuhr der Regisseur von dem Vorfalle und sehen?" eilte herbei.

396

" Der Herr sind der Fauteuil von Tarbes  ?"

"

,, Er selbst!" rief der Kontroleur, grün vor Wuth. Sie haben einen Platz für die heutige Vorstellung Ja, mein Herr."

"

bestellt?"

Wir spielen heute nicht. Sie werden Ihr Geld zurück­bekommen."

Sie sind ein Ehrenmann; ich danke Ihnen von Herzen, aber ich ziehe es vor, Athalie" zu sehen.

,, Sie werden begreifen, daß man für Sie allein nicht spielen wird!"

,, Und weshalb nicht, wenn ich fragen durf?" " Der Kassirer wird Ihnen 20 Franken geben. 3iehen

Sie in Frieden."

3wanzig Franken? Sie ruiniren das Theater!" ,, Also find Sie einverstanden?"

Nein. Ich komme eigens von Tarbes  . Wenn Sie aber glauben, daß es mir Vergnügen bereitet ,,, Athalie" zu sehen, so täuschen Sie sich gründlichst. Es handelt sich für mich dabei um nicht weniger als um 187 345 Franks 76 Centimes."

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Wollen Sie mich zum Besten halten?" bist Durchaus nicht. Vertreten Sie die Direktion?" dad Ich bin der Oberregisseur." sid nad mi

" Dann kann ich mein Herz vor Ihnen ausschütten." Schütten Sie aus!"

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Warum kapriziren Sie sich, das Stück just heute zu

,, Sie sollen es erfahren. 3wanzig Jahre lang trug ich lautlos das schwere Joch ,, Athalies"; ich gestehe ganz offen, daß es aus selbstsüchtigen Gründen geschah. Mein Onkel fütterte mich mit 3itaten und tränkte mich mit Kommentaren fütterte mich mit 3itaten und tränkte mich mit Kommentaren aus und zu Athalie". Mein Geist trieft von Athalie  ".

Ich jagte nach Prachtausgaben in Quart, Ottav, Folio und fahndete nach Manuskripten von Racine   bei allen Antiquaren, in allen Bibliotheken. Des Morgens bei Sonnenaufgang, des Nachts vor dem Schlafengehen mußte ich meinem Ontel vordeklamiren: Ja, ich komme in den Tempel, um den Ew'gen anzubeten!"

,, Das erklärt mir aber noch immer nicht, mas.. Eines Tages.. ein schrecklicher Tag war's, du Eines Tages erlaubte ich mir, einige Stellen des Werkes in ungünstiger Weise zu be

mein Herr!

den schaurig dunklen Buschauerraum zu führen. schäumend ging jeder der Bediensteten an seinen Plat Der Regisseur wollte die Billeteure bis auf nach Hause schicken, aber der Fremde bemerkte dies sprach:

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Wollen Sie so gut sein, die Billeteure in ihr Rängen zu belassen. Wenn ich mit meinem Sig nicht frieden bin, zahle ich auf einen anderen Plak brauf, da muß doch jemand da sein, der mich dabei bebient mir den neuen Siz anweist. Auch bitte ich Sie, ben A leuchter anzünden zu laffen."

Sie!"

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Die Rampenbeleuchtung genügt vollkommen Ich bedauere auf das Lebhafteste, mich damit zufrieden geben zu können; ich will den Kronleu

haben."

,, Das wird Ihnen zu lange dauern!"

Thut nichts, ich habe Beit,"

urtheilen. Mein Onkel verfiel in heftige Krämpfe und fank mit der weißen Halsbinde abermals recht; der Kronleud Der zu Rathe gezogene Polizeikommissar gab dem Ge

aufs Krankenlager, welches er lebendig nicht mehr verlassen follte!"

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wurde angezündet.

Um fich die Zeit zu verkürzen, konstatirte der einfa Zuschauer, daß der Theaterzettel nicht anwesend fei, iladi bestand darauf, daß hierüber ein Protokoll aufgenomm

Wären Sie nicht geneigt, gegen eine Gratifikation von vierzig Franken das Lokal zu verlassen?"

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Ein Robizil, welches mein Onkel am Todestage dem Testament beigefügt hatte, bestimmte mich zwar zum Universal erben, legt mir aber die Verpflichtung auf, alljährlich nach

werde.

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Da die Schauspieler fich 3eit ließen, weil fie hofft Paris   zu reifen und daselbst in tiefster Trauer einer Auffüh- werden, schlug es 9 Uhr, ohne daß die Vorstellung

rung des Meisterwerkes unseres unsterblichen Racine" beizu­wohnen. Heute ist meine erste Wallfahrt. Nur sobald ich dieser Testamentstlaufel meines Onfels Genüge geleistet habe, kann ich die Jahresrente beheben, welche mir als

dem Herrn aus Tarbes   werde die Sache schließlich u gonnen hätte.

Das Publikum wurde endlich ungeduldig und bega

mit dem Stocke auf dem Boden zu klopfen.

" Mein Herr! Ich bin der einzige Neffe des Herrn Univerfalerben zufällt. Begreifen Sie jetzt die Dringlichkeit und der mit einer Aermelweste bekleidete Regiffeur trat der Sache? Und nun, Herr Regisseur, auf die Bühne, und sagte: Hochverehrtes Publikum! Infolge plöglich ei

Touchard. Mein Onkel Touchard besaß keine Kinder; er war Wittwer; ich bin sein Univerfalerbe."

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Wollen Sie dreißig Franken?" odslor sit anal me Mein Onkel genoß zu Tarbes   die Achtung seiner Mit­bürger, sowie die Rente von 12 000 Franken. Er war harmlos, bescheiden und hat niemals eine ernsthafte Leiden= mdsina odio sit adse

wenn ich bitten darf! Lassen Sie anzünden und den Vor­hang aufziehen."

Da der zu Rathe gezogene Polizeikommissar erklärte, daß der Herr aus Tarbes   in seinem Rechte sei, bequemte

getretener Heiserleit der Madame X .... stellung heute nicht stattfinden."

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Biehen Sie einen Frack an und legen Sie eine Halsbinde um, Herr Regisseur, wenn Sie mir etwas mit Iman fich endlich dazu, den starrsinnigen Theaterbesucher in theilen haben! Ihr Aufzug ist höchst unschicklich. Romm

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