58 800 54 218 694 212

82 599

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882 997 230 720 134 538 210 398 403 594

Nr. 180. had pas

Mittwoch, den 5. August 1885.

2

is du 19 A

11. Jahrg

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

scheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Bostabonnement 4 Mr. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Wie quädig!

Redaktion: Redaktion: Beuthstraße 2.

Ueber die bei dem Reichstage eingegangenen Anträge, bie Sonntagsarbeit und Arbeiterschutzgesetzgebung betreffend, haben sich verschiedene Korporationen im Deutschen Reiche ausgesprochen, meistentheils weder für noch gegen, weder kalt noch warm, wie es so üblich ist bei unsern Philistern in Deutschland  . Und aus denkfaulen und denkarmen Philistern 498 290 bestehen die meisten gewerblichen Rorporationen.

93 8 59

31( 200)

63( 200) 35( 200) 08( 500) 40( 250)

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[ 1781

17.

Dafür giebt den schlagendsten Beweis die Dresdener Handels- und Gewerbekammer, die eine von ihrer gewerb lichen Kommission, Referent A. Schroer, in Bezug auf den

oben

ben

genannten Gegenstand eingebrachte Resolution ohne Debatte einstimmig angenommen hat. Also ohne Gegenstand näher zu prüfen, ohne irgend ein Wort darüber zu verlieren, haben jene Philister, ohne auch nur ihre Materie einstimmig angenommen! gelegte Resolution über eine überaus schwierige

Diese Resolution hat folgenden Wortlaut:

1) Die thunlich ste Beschränkung der Arbeits zeit in Fabriken auf täglich 12 Stunden ist zweckmäßig bez. geboten. 2) Die weiblichen Arbeiter und bie jugendlichen Arbeiter sind von der Nachtarbeit in Fabriken möglichst auszuschließen. 3) Die Beschrän fung der Arbeit an Sonn- und Festtagen auf diejenigen Gewerbe, die ihrer Natur nach einen ununterbrochenen Be­trieb erfordern, wird für nothwendig erachtet, abgesehen von den auch ferner zuzulassenden unaufschieblichen Re paraturen der regelmäßigen Betriebsmittel, durch welche der Betrieb einer Fabrit ganz oder theilweise gestört wird. 4. Dagegen wird eine etwaige weitere Be schränkung der nach den jezigen gesetzlichen Bestims mungen zulässigen Beschäftigung von Rin­dern und jugendlichen Arbeitern in Fabriten nicht für geboten, vielmehr den Sewerbsunternehmern wie der Arbeiterbevölkerung gleichmäßig nachtheilig erachtet. 5. Die Ein= führung eines Normalarbeitstages wird aus gleichen Gründen wider­rathen. 6. Auch die Errichtung von Arbeits­amtern und Arbeiterlammern wird z. 3. nicht für rathsam erachtet. 7. Es wird empfohlen, nach eventueller Einfügung der unter 1-3 befür worteten Aenderungen in die Reichsgewerbeordnung alle weiteren Abänderungsanträge zunächst abzu­weisen und vor neuerea Berathungen über ber­gleichen Anträge vorerst eine mehrjährige Er­oberung der wiederholt und in den wichtigsten Theilen nunmehr revidirten Gewerbeordnung abzu­

Bedbrud verboten.]

201

Feuilleton.

Das Mormonenmädchen.

Amerikanische   Erzählung

Don Balduin Möllhausen  

.

( Fortsetzung.)

Insertionsgebühr

und solid banis

astle' maluso

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 f. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux  , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

warten. 8. Schließlich ist noch die Erwartung aus­zusprechen, daß die Gesetzgebung auf dem vor­beregten Gebiete nur mit äußerster Vorsicht zu Werke gehen und vor dem Erlaß so tief einschneidender Maßnahmen, ebensowohl eine eingehende Untersuchung der einschlägigen Verhältnisse und die Anhörung ge= eigneter Sachverständiger aus den zunächst interessirten Kreisen des Arbeitgeber- und Arbeitnehmer­standes anordnen, als auch zwecks der Erhaltung der Ronkurrenzfähigkeit der vaterländischen Industrie die einschlägigen Rechtsverhältnisse der konkurrirenden In­dustriestaaten in vergleichende Berücksichtigung ziehen

werde.

Wie gnädig! Wie gnädig!

Die tägliche Arbeitszeit soll, thunlich" auf zwölf Das erinnert uns an Stunden beschränkt werden! einen deutschfreisinnigen Abgeordneten, der auch für einen Marimalarbeitstag schwärmte und das Jedem, der es wissen wollte, vortrug. Man wunderte sich allgemein, daß der deutschfreisinnige Parteichef diese Verhöhnung des Parteis programms bulbete, doch als man hinter die Marimal­arbeitstagsschwärmerei des betreffenden Abgeordneten tam, so ergab sich, daß der geehrte Herr einen solchen von 12 Stunden exklusive der üblichen Pausen meinte.

Merkwürdig! Die Handelskammer zu Dresden  , welche eine Beschränkung der Arbeitszeit in Fabriken auf 12 Stunden für geboten erachtet, erklärt sich gegen die Einführung eines Normalarbeitstags resp. eines Marimalarbeitstags. Wie will sie denn ihr Gebot durchseßen? Ist denn die vorgeschlagene Be schränkung etwas anderes, als ein Maximalarbeitstag? Aber die Herren in der Handelskammer sind, wie wir schon sagten, so unendlich bequem, daß sie die Resolution ohne Debatte annahmen und gar nicht sahen, daß die Nr. 5 die Nr. 1 oder umgekehrt, daß die Nr. 1 die Nr. 5 aufhebt!

Und dabei soll, nebenbei gesagt, ein solches Institut die Enquete über die Sonntagsarbeit aufnehmen! Was dabei herauskommt, läßt sich nach obiger Leistung wohl denken.

"

Dann sollen die weiblichen und jugendlichen Arbeiter von der Nachtarbeit möglichst ausge­wer bestimmt fchloffen werden. Thunlich"," Möglichst" denn das ,, Thunlich" und das Möglichst?" Natürlich die Handelskammer; die biedere Handelskammer, die es so sehr gut mit dem Wohle der Arbeiter meint.

Die Beschränkung der Sonntagsarbeit bei Leibe kein Verbot derselben wird gewünscht von einer Behörde, die, wie gesagt, die Enquete über die Sonn­tagsarbeit leiten soll. Also eine ausgesprochene Gegnerin des Verbots der Sonntagsarbeit. Und in solche Hände wird

erfüllte die am Rande derselben stehenden Genossen mit nie gekanntem Entfeßen und der gräßlichsten Todesangst.

Sie schienen zu Leichen erstarrt zu sein, so bleich und regungslos schimmerten ihre vom Monde spärlich beleuchteten Physiognomien. Doch wie das Entsetzen sie anfänglich geistig und körperlich gelähmt hatte, so rief dasselbe Ent­feßen sie schnell wieder zum Bewußtsein ihrer eigenen gefähr­lichen Lage.

Ich hätte mit hinabstürzen können," flüsterte der erschreckt schaute er empor. Das Geräusch verstummte endlich dicht vor ihm, und Graf, förmlich zerschmettert über die That, zu deren Aus­führung man ihn wie ein willenloses Werkzeug gebraucht Man kommt," versetzte der Baron, zitternd vor Der Graf lauschte. Er vernahm, daß ein Mann sich

Ungefähr fünf Schritte von ihm entfernt, auf der ent- hatte. gegengesetzten Seite der Fallthür, erblickte er zwei Männer, Seren Umrisse, bei der doppelten Beleuchtung der langsam Furcht. über den Horizont emporſteigenden Mondsichel und der abs

wärts stehenden Laterne, sich ziemlich genau verfolgen ließen. vollen Laufes näherte, er erkannte des alten Bootsmannes Anfangs erkannte der Baron keinen von Beiden; als aber Stimme, der laut ausrief: Dickie! halte Dich, mein Kind,

da wußte er, daß sie es seien, auf die zu harren man ihn brechen.

die Ausführung der Enquete im Allgemeinen gelegt. Volle Unparteilichkeit kann da nicht erwartet werden.

Daß die Beschäftigung der Kinder in den Fabriken nicht weiter beschränkt werden darf, das ist den Unternehmerfreisen eine alte abgethane Sache; warum sollte da nicht auch die Dresdener   Handelskammer, die ja im Wesentlichen aus Unternehmern besteht, beipflichten!? Haben ja auch die sächsischen Fabrikinspektoren für die Beibehaltung der Kinderarbeit sich erklärt.

Daß die Handelskammer sich gegen Arbeitsämter und Arbeiterkammern ausspricht, ist eigentlich nicht zu verwundern, obgleich die Verwerfung dieser Institute nichts anderes heißt, als die Streits in Permanenz zu erklären. Was fümmert die Herren die Noth der Arbeiter, die in verzweifeltem Ringen meist unter­liegen oder doch nur scheinbar einen Sieg sich zuschreiben tönnen? Und doch wird immer von der Harmonie zwischen

Arbeit und Kapital geredet und doch werden Einigungs­ämter vorgeschlagen. Gerade als ob in den Arbeiter­kammern nicht die besten Einigungsämter enthalten wären! Ein Einigungsamt aber, welches nicht auf dem Gesetz beruht, sondern lediglich aus sogenannter freier Entschließung fich gebildet hat, verfehlt vollständig seine beabsichtigte Wirkung.

-

Wenn nun noch die oben zitirte Resolution auf dem beregten Gebiete auf die ,, geeigneten Sachverstän bigen"- natürlich die Handelskammern und auf die äußerste Vorsicht", mit der man zu Werke gehen foll, hinweist, so muß man in Bezug anf diese Warnungen sowohl, als auch auf die ganze Resolution aus vollem dank­baren Arbeiterherzen der geehrten Handelskammer zurufen: Wie gnädig!

dad and

Politische Uebersicht.

Die friedliche Stimmung zwischen Deutschland   und Frankreich   hat eine hoffentlich vorübergehende Trübung er­fahren. Vor einigen Tagen brachte der, Temps" einen Artikel, in welchem eine Verstärkung der an der deutschen   Grenze be findlichen franzöfifchen Kavallerie gefordert wurde, weil die deutsche Kavallerie in weit stärkerer Anzahl an der Grenze vor handen sei. Obwohl nun bis jetzt nicht das Geringste darüber verlautet, daß die französische Regierung fich mit dieser Forde identifizirt hätte, so findet es die offiziöse Nordd. Allg. 8tg." doch für gut, die Forderung des Temps" in einem

rung

Leitartikel au kritistren und hieran eine Warnung für die

französischen   Nachbarn zu knüpfen. Man hat in Deutsch­land Beit gehabt so schreibt die ,, Nordd. Allg. 3tg."- fich an die kriegerischen Vorbedeutungen zu gewöhnen, die jenseits der Vogesen   niemals schweigen und gelegentlich crescendo be tont werden; man hat aufgehört, die französische Nation mit den Pariser   Chauvins zu identifiziren; aber wir halten es für unsere Pflicht, diese Erscheinungen öffentlich zu kontroliren und

überzeugt, stieg er mit der Gewandtheit einer Kaze in das finstere, unterirdische Reich hinab, fortwährend in flagendem Tone den Namen desjenigen ausrufend, den er gewisser­maßen als ein Stück von seinem eigenen Leben be­trachtete.

-

Der Graf und der Baron   hatten bis jetzt kaum zu athmen gewagt; als aber der Bootsmann in der Deffnung verschwand und sie gleichzeitig das Plätschern eines sich schleunigst entfernenden Bootes vernahmen, da erwachte das Gefühl der Selbſterhaltung mit doppelter Gewalt in ihnen. Wir müssen fort, ehe sich mehr Menschen hier an­sammeln," sagte der Baron, seinen Mund dem Ohr des Grafen nähernd.

"

Weatherton sprach und gleich darauf der Graf antwortete, ich komme!" und die Kniee drohten unter ihm zusammenzu hutsam schlichen sie im Schatten der Schuppen hin, bis sie

angewiefen hatte.

fich gehen würde. Die Fallthür hatte er vergessen indem er Er strengte sich an, zu errathen, was nun zunächst vor

es für selbstverständlich hielt, daß die beiden Männer durch

Sa, fort," entgegnete dieser eben so leise, ich bin un schuldig, aber nichts in der Welt vermöchte unsere Unschuld zu beweisen." ,, Auch ich bin unschuldig," stöhnte der Baron, und be= die Straße erreichten. Noch war Niemand zu sehen, von dem sie Verrath zu befürchten gehabt hätten. Sie wendeten sich daher schnell der Richtung zu, in welcher sie den Kali Hierher! hierher!" flüsterte der Baron dringend, in- fornia- Dampfer wußten. dem er den Grafen mit Gewalt zwischen die Schuppen

"

despist

Wir werden als Mörder verhaftet werden!" keuchte er mühsam heraus.

biefelbe auf die Ueberbrückung gelangt seien, dabei vergaß drängte, und kaum hatten sie sich in ihr ziemlich sicheres der Treppe, die nach dem bezeichneten Dampfboot hinauf­er aber nicht, daß ihm das tiefste Schweigen und möglichste Versteck zurückgezogen, da kam auch schon Jim Raft herbei- führte, von Jansen mit einer Laterne empfangen. Unbeweglichkeit zur strengsten Pflicht gemacht worden waren. Ich vermag in der That nicht weit um mich zu schauen," dröhnten.

bilmar

gestürmt, daß die planken der Ueberbrückung unter ihm

ed

fagte Weatherton ungeduldig. beruhigend ,,, und wendet Eure Blicke zwischen den Schuppen

Mitten auf der Brüde, etwa zehn Schritte weit von ,, Tretet nur einen Schritt weiter vor," versetzte der Graf der Fallthür blieb er stehen. di cuc Dickie! Dickie! Kind! Junge, wo bist Du? antworte

und

hindurch, genau gegen Osten; Ihr werdet dann eine grüne Deinem armen Jim!" rief er angstvoll aus, und seine heisere Vorfall laut erwähnten, und wenn auch außer Jansen keine

unter ihm gewichen, und krachend und polternd stürzte er in Berräther!" rief Weatherton aus, denn die Thür war

Mehr als dieses einzige Wort brachte er nicht über die

aber das Geräusch von

Stimme bebte, indem er sich nach allen Richtungen hin um­schaute. Da fielen seine Blicke auf die Deffnung und auf die goldverbrämte Müge, welche dicht neben derselben lag.

"

Sie hatten sich zwar vorgenommen, diejenigen, von benen fie mißbraucht worden waren, über ihr Verfahren zur Rede zu stellen; allein als sie vor dem finstern Mormonen standen, da erstarben ihnen die Worte auf den Lippen. Sie fürchteten sich selbst zu verrathen, indem sie den gräßlichen lebende Wesen fie hier in Hörweite umgaben, so waren doch die schwarze Schiffswand, die Treppe, ja die Planken, auf welchen sie standen, da, die ihre Angaben hätten verstehen und weiter tragen können.

Lippen, denn er war im Sturz mit dem Kopf so heftig auf schrie er mit so wilder Verzweiflung, daß es den zitternden Minute lang an ihrem verstörten Aussehen, welches ihm die Planten aufgeschlagen, daß er die Besinnung verlor; Lauschern durch Mark und Bein ging. Im nächsten Augen mehr als zur Genüge bewies, daß Abraham's schlau an­schernden Wellen drang durch die gähnende Deffnung und aufsprißendem Wasser und plät blick stand er vor der Deffnung, und nachdem er sich durch kurzes Betaſten von der Stellung der niederführenden Leiter

gelegte Pläne, die er selbst nicht einmal in ihrem ganzen Umfange kannte und auch schwerlich gebilligt haben würde,