„freien" Großbriiannien und in der nordamerikanischen Uniondie Ausübung der Heilkunde beschränkt, d. h. von einem Be-fähigungsnachweis abhängig ist, henscht im Deutschen Reicheleider die Medizinalfreihelt. Es ist deshalb nur zu erklärlich,warum sich in Deutschland schon seit geraumer Zeit nicht nurin zahnärztlichen, sondern auch in weiteren ärztlichen Kreisen Be-stredungen geltend machen, welche bezüglich der Bestimmungenüber die Ausübung der Heilkunde ein Zurückgehen auf frühereRechtszustände, w,e solche vor Erlaß der deutschen Gewerbe-ordnung von 1869 bestanden, herbeizuführen suchen. Für dieZahnherlkunde in Deutschland ist aber eine Aenderung dergegenwärtigen Gesetze ganz besonders von Nöthen, wenn die-selbe nicht noch mehr der Betriebsamkeit ungebildeter Empirikerverfallen und ihre weitere wissenschaftliche Entwickelungnicht in Frage gestellt werden soll."— Das Schlagwort„Be-fähigungsnachweis" ist jetzt Mode geworden, es rst ein ganzpraktischer Köder, um die Unzufriedenen ins reaktionäre Fahr-wafler zu locken und deshalb wird es von der„Nordd." rechtfleißig benutzt. Aber abgesehen von dieser Frage, wie verträgtsich diese von der„Norddeutschen" kultivirte Theorie mit derAnpreisung von Geheimmitteln? Erst vorgestern wurde überdem Jnseratentheil, also im redaktionellen Theil der„Nord-deutichcn", ein„Geheimmittel", Brandt's Schweizer-Villen, dem Publikum angepriesen! Zwischen der grauenTheorie und der„goldenen" Praxis scheint demnach bei demhochoffiziösen Blatte ein großer Abstand vorhanden zu sein.Die Stellung der Nationalliberalen zu den Frei-finnigen bei den bevorstehenden preußischen Land-taaswahlen wird jetzt lebhaft erörtert. Die„Köln. Ztg.",wobl das größte„nationalliberale" Blatt Deutschlands, be-melkt dazu:„Es ist das Berbängniß deS deutschen Liberalismus, daß er verurtheilt ist, sich selbst aufzureihen, weil dieFortschrittspartei nicht rechtzeitig zu sterben wußte; aber gegendieses Berhängniß giebt es keine andere Medizin, als die Zeit,welche das alte verbitterte Geschlecht erbarmungslos hinweg-mäht und der schaffungslustigen nationalen Jugend zu ihremRechte verhilft. Nur in einzelnen Fällen, wo die Wahl zwischeneinem reichsfeindlichen oder verfassungsfeindlichen Politrkcr undeinem Deutschtreisinnigen schwankt, wird ein nationaler Manndem Fortschrittler unbedenklich den Weg zum Siege bahnen!"— Streiten sich diese„liberalen" Freihertshelden heute nochum den„deutschen" Liberalismus, der nach der„Kölnischen"verurtheilt ist, sich selbst aufzureiben- In der That ein wahresWort, wenn es auch nicht auf dem Mist der„Kölnischen" ge-wachsen ist. Die schaffungslustige Jugend, die heranwachsendeGeneration wird aber besseres zu thun wissen, als den schonjetzt halb verfaulten nationalen Liberalismus wieder auszu-graben, das möge sich das rheinische Blatt hinter die Ohrenschreiben.Wie das Mädchen aus der Fremde, so kehren in deroffiziösen„Nordd. Allg. Ztg." die Berichte über die Ber-fälschung von Lebensmitteln mit einer auffallenden Regel-Mäßigkeit wieder. Das Merkwürdigste ist aber, daß sich dieseBelichte lediglich nur mit den Verfälschungen im Auslandebeschäftigen und immer dann erscheinen, wenn dem Publikumbewiesen werden soll, wie nützlich es ist, daß ein hoher Zolldas deutsche Volk vor dem Genuß solcher verfälschten Eß-waare schützt. Diesmal beschäftigt sich das genannte Organmit der Butter. Es heißt da:„Gegen die aller Ortenüberhand nehmenden Verfälschungen der Butter, respektivegegen die unter geflissentlichem Verschweigen der Wahrheit,n den Handel gebrachte Kunstbutter werden in den meistenStaaten Maßregeln ergriffen. Nachdem schon vor wenigenJahren in England das Parlament strenge Gesetze gegen denVerkauf von Margarinbutter, namentlich gegen das Verschwei-gen der richtigen Bezeichnung derselben, gefaßt hat, ist vorigesJahr auch Frankreich energischer durch das Erlassen eines Ge-setzes gegen die Buttcrfälscher vorgegangen. In Dänemark istgleichfalls mit dem 1. April d. I. ein neues Gesetz in Kraftoetreten, welches mit besonderer Strenge darauf hält, Kunst-butter nur unter ihrem wahren Nanien zu verkaufen, und alleGeschäftsmanipulationen zur Verdunkelung der Wahrheit strengahndet. Die meiste Kunstbutter wird bekanntlich in Ainerikafabrizirt und von dort nach Europa importirt, wo-durck der Fabrikation und dem Export von Natur-butter daselbst natürlich der größte Schaden zngefügtwird. Zum Schutze der letzteren ist, wie die Veröffentlichungendes kaiserlichen Gesundheitsamtes melden, neuerdings in St.Louis eine Behörde errichtet worden, welche die Interessen dermit Herstellung von Naturbutter sich befassenden Landwirtheund Milchereien wahrzunehmen, zugleich aber auch gegen denVerlauf von Kunstbutter mit allen zu Gebote stehenden gesetz-lichen Mitteln anzukämpfen hat."— Daß solche Verfälschungen stattfinden, ist leider Thatsache, aber damitist noch keineswegs die Nothwendigkeit eines Zollesbewiesen. Die Importeure lassen sich nicht täuschen,sie wissen sehr wohl die Kunstbutter von der Naturbutter zuunterscheiden und den Käufer kann die gesetzliche Bestimmungschützen, daß ihm beim Kauf der wahre Charakter des Objektsmitgetheilt werden muß. Der Zoll schützt Niemanden, wohlaber vertheuert er selbst die Kunstbutter dergestalt, daß auch sie'ne Eierschale auf dem Kochherd, das ist originell," lauteteRast's Antwort.lieber Weatherton's Züge glitt eine Wolke. Es lagam Tage, daß er durch diese Nachricht tief berührt wurde.„Wo bin ich, und wie bin ich überhaupt hierher ge-kommen?" fragte er nach kurzem Sinnen.Rast öffnete schon den Mund, um den gewünschtenAufschluß zu geben, denn so ernst und schweigsam er auchimmer an Bord seines Schiffes sein mochte, so gesprächigund mittheilsam wurde er, sobald er sich nicht mehr aufseinem Element befand; aber ehe er noch beginnen konnte,nahm der Arzt das Wort:„Später, später," sagte derselbe dringend,„so langeich aber noch hier meinen Einfluß geltend machen darf, mußich darauf bestehen, daß jede austegende Unterhaltung ver-mieden werde."„Gut," versetzte Weatherton mit einem Anflug vonMißvergnügen,„daß ich nicht im St. Nikolas-Hotel liege,sehe und begreife ich deutlich, wenn die Pflege dort auchfüglich nicht freundlicher und sorgfältiger sein könnte, wiehier. Allein ich muß meinen Freund, den Mr. Falk, sehenund sprechen, und zwar noch heute, so bald wie möglich,soll ich nicht vor Erwartung und Ungeduld vergehen."Der Arzt bezweifelte nicht, daß jeder Widerspruch vonseiner Seite vergeblich sei und sogar nachtheilig auf dendurch den Blutverlust sehr geschwächten Kranken einwirkenwürde. Er fragte daher theilnahmvoll, wer der erwähnteMr. Falk sei.„Rast kennt ihn—"„Gewiß kenne ich ihn," unterbrach Rast den Lieutenantsehr unceremoniell,„ein Gentleman ist er, aufgetakelt wieein Kommodore; malt Schiffe, als wäre er bei einem Schiffs-zimmermann in der Lehre gewesen, und Waffer? Bei Gott!um'nen Kadetten seekrank zu machen!"Jim, wenn Du ihn so genau kennst," versetzte Weather-ton so freundlich, daß der alte Bootsmann für ihn hättedurchs Feuer gehen mögen,„dann wirst Du ihn auch ambesten auffinden können. Geh, alter Freund, hole ihn her-bei er wird in unserm Hotel zur Zeit wohl auf uns warten,dem armen Manne nicht einmal mehr zugänglich ist. Wirleiden weniger durch die Verfälschung, als daran, vaß dieroße Masse des Volkes nicht mehr im Stande ist, unverfälschteahrungsmittel zu kaufen. Das ist des Pudels Kern. InDeutschland wird Butter genug produzirt und Niemand würdeein Verlangen nach der gefälschten„amerikanischen" tragen,wenn er die deutsche kaufen könnte. Es find die traurigenVerhältnisse, welche die ärmere Bevölkerung zum Genuß un-verdaulicher und schädlicher Lebensmittel zwingen; diesen zusteuern, die Lage des Volkes zu heben, es konsumtionsfähigerzu machen, daS muß die Aufgabe aller Derjenigen sein, die esehrlich mit dem Volke meinen. Wo dieses Bestreben nichtobwaltet, find die Lamento's über Verfälschungen nur auf Er-reichung von Sonderzwecken berechnet.Der internationalen Telegraphen- Konferenz, welcheam 10. d. M. in Berlin zusammentritt, wird die deutsche Post-und Telegraphen Verwaltung folgende Vorschläge unterbreiten:Internationaler Telegraphentarif. Europäisches Netz:1) Einheitssatz. Der Tarif der internationalen Telegrammeim europäischen Verlehr besteht aus einer Grundtaxe von50 Centimes und einer Taxe von 20 Cent, pro Wort.2) Zuschlagstaxe. Für die durch unterseeische Kabel be-förderten Telegramme kann eine Zuschlagstaxe erhoben werden,welche aber 10 Cent, pro Wort nicht überschreiten darf.3) Vertheilung. Jede Verwaltung erhält vollständig alleTaxen, welche für die in ihrem Verwaltungsbezirke zur Absen-dung kommenden Telegramme erhoben find und bezahlt ausihrem Einkommen die eventuellen Ansprüche auf den Transitzu Lande oder unter dem Meer.4) Transittaxe. Die Transtttare wird festgesetzt: a. fürLandtelegramme: 1) für Belgien, Bosnien und Herzegowina,Bulgarien, Dänemark, Griechenland, Luxemburg, Montenegro,Norwegen, Niederland, Portugal, Rumänien, Serbien und dieSchwerz auf 2 Cent, pro Wort; 2) für Deutschland, Oester-reich-Ungarn, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Italien,Rußland, Schweden und die Türkei auf 4 Cent, pro Wort.Diese letztere Taxe kann für gewisse Transitlinien von der Ver-waltung, welche diesen Transit bewirkt, auf 2 Cent, herabgesetztwerden, b. für Seetelegramme: 1) für Sirecken bis 300 Seemeilen auf 5 Cent, pro Wort; 2) für größere Strecken auf10 Cent, pro Wort. Die Transittaxen zu Lande oder per Kabeldürfen in keinem Falle die Höhe der gegenwärtig geltendenTaxen überschreiten.5) Grenzländer. Zwischen zwei an einander grenzendenLändern darf die Worttaxe von 20 Cent, bei gegenseitigemUebereinkommen auf 10 Cent, herabgesetzt werden.Eine Versammlung der ultramontanen Partei inEupen, welche dem vom Papste zum Kardinale ernanntenErzbischof Mclchcrs eine Huldigung darbringen wollte, wurdewegen abfälliger Bemerkungen ernes geistlichen Redners über dasSperrgesetz polizeilich aufgelöst.Die Regierung zu Arnsberg, Abtheilung für dasKirchen- und Schulwesen, hat nach einer im vorigen Monatean die Kreisschulinspekoren ihres Bezirkes gerichteten Verfügung„in neuerer Zeit die betrübende Erfahrung" gemacht, daß„ein-zelne Volksschullehrer, namentlich bei oen letzten Reichs-tagswahlen, gegen die königliche Staatsregierung agilirt haben",und sieht sich deshalb veranlaßt, ihre Zirkular� Verfügung vom6. Oktober 1863, also aus der Zeit des Verfasiungskonfliktes,in Erinnerung zu bringen. Hieran knüpft sich eine in Formund Inhalt an die Konflilszeit erinnernde längere Belehrung.terr Hartwig, der antisemitische Abgeoronete für Dres-at bekanntlich den Reichstag lebhaft amüstrt, als er An-fanas des Jahres bei einer der kolonialpolitischen Debatten zuerzählen wußte, in Japan beginne die Sitte um sich zu greifen,bei Leichenbegängnissen Schnitzel von Buntpapier auf denWeg zu streuen, und als er daran die Hoffnung knüpfte, der-artige kulturfortschrittliche Gewohnheiten könne man zu Gunstender deutschen Exportindustrie vielleicht auch bei unsem neuenafrikanischen Freunden einbürgern. Auch wie Herr Hartwigden— zuerst in sächsischen Blättern— dagegen ausgesproche-nen Zweifeln in einer späteren Sitzung mit der Versicherungbegegnete, er sei durchaus nicht mystrfizirt worden, vielmehr sericrn Gewährsmann bereit, dem Vorstande der Dresvenerkaufmannschaft die beglaubigenden Schriftwechsel vorzulegen,wird noch unvergessen sein. Es lag nun nahe, schreibt die„Volksztg.", sich einmal daraufhin den Bericht der DresdenerHandelskammer anzusehen, ob derselbe vielleicht eine denHerrn Hartwig rechtfertigende Andeutung enthalte. Aber dasucht man vergebens. So ausführlich der Bericht im Ganzenauch ist, und so ausführlich besonders über die gesammte, fürden Bezirk der Dresdener Handelskammer sehr wichtige Papier-industtie, so sorgsam femer jede in den Exportverhältnissen ein-Setretene Wandlung nebst ihren näheren und fcmer liegendenIrsachen gebucht ist, so steht doch von dem Buntpapierschnitzel-streuen in Japan nichts in dem Bericht geschrieben. Dabeiist der Artikel Buntpapier nicht einfach übergangen, sondernausdrücklich erwähnt. Und überdies auch das nicht einmal nurmit ein paar Worten. Am überraschendsten ist aber nun gar,daß der Bericht als„bemerkenswerthe, wenn auch wenig er-freuliche Thatsache" extra hervorhebt,„daß man das Exportge«und wenn er dort nicht ist, dann suche ihn in seiner Woh-nung, und ist er dort auch nicht—"„Dann ist er wo anders, und ich kreuze so lange inder Stadt herum, bis ich ihn braien kann," fügte der Boots-mann, halb dienstlich, halb vertraulich hinzu, und daWeatherton ihm beipflichtend zunickte, so schritt er geradenWegS auf die Thür zu.Unter der Thür drehte er sich indessen noch einmalum.„Verzeiht, Herr," hob er an, seinen ins Genickhängenden Hut lüftend,„wie wär's, wenn ich einen Andernschickte und dafür selbst die Wache bei Euch bezöge? ichmeine, wenn Ihr was braucht, oder so?"„Wer, außer Dir, kennt denn den Maler?" fragteWeatherton, innerlich gerührt von der treuen Anhänglichkeitseines alten Lehrmeisters,„wem aber, außer Dir, würde erGlauben beimessen, wenn es wirklich Jemend gelänge, ihnaufzufinden? Und daß ich jetzt keinen Brief schreiben kann,wiest Du doch wohl einsehen."„Aie, Ate, Herr!" antwortete Rast, dessen Einwändedurch die letzten Gründe vollständig besiegt waren, und imnächsten Augenblick schritt er leise und behutsam die ächzendeStiege hinunter.Die Ueberzeugung, daß Rast nicht ohne Falk zurück-kehren würde, schien einen beruhigenden Einfluß aufWeatherton's aufgeregtes Gemüth auszuüben; denn nachdemder Arzt ihm noch einen stärkenden Trank verabreicht, verfieler in einen tiefen Schlaf, aus welchem er bedeutend ge-kräftigt erwachen sollte.—Die Zeit verrann, schnell für die Menschen, die nachgewohnter Weise ihren täglichen Geschäften oblagen, langsamfür den Arzt und den alten gewiffenhaften Stelzfuß, dienicht aus Weatherton's Nähe wichen.—O, die langen, endlosen Stunden, die man am Lagereines befreundeten theuren Menschen verbringt, wenn derTod seine kalte Hand gierig nach demselben ausstreckt, un-gewiß, ob er es wagen darf, die von wilden Fieberphantasienumfangene Seele zu entführen, oder ob er gezwungen ist,den schon sicher geglaubten Raub wieder fahren zu lassen!O, die traurigen, langen Stunden, die unter bangen Hoff-nungen und den schwärzesten Befürchtungen verrinnen!schäft mehr und mehr zu beschränken sich genithigthat." Ein erläuternder Zusatz weist in dieser Bezieht«Nordamerika hin, wo die eigene Fabrikation und die.,Eingangszölle den Absatz deutscher Waare erschweren.-4Herstellung von Neichciten, so geht es dann im Berich!habe die deutsche Industtie sich Absatz zu schaffen geiuti'■;]— von Japan, wie gesagt, und von Äuntpapierschmy®■Wort Auch von dem Jahresbericht für den Handtlsst?.�bezirk Chemnitz, der innerhalb der sächsischen Papicr-Fn�:gleichfalls eine hervorragende Stellung einnimmt, gilt&#'Am Todestage des früheren sozialdemokratischReichstagsabgeordneten Aug. Geib f 2. August in%bürg) sanv in Hamburg eine imposante Kundgebung fSchon kurz nach 6 Uhr Morgens versammelten sich eta>°;Personen aus dem Kirchhofe in St. Pauli und legten luvmit rothcn Schleifen und entsprechenden Widmungen;Geib's Grab nieder. Reden wurden nicht gehalten.Volizei schien anfangs durch das plötzliche Auftauchen so �Personen in früher Morgenstunde überrascht zu sein. Die ff!in die Nähe des Kirchhofs postirten zahlreichen Schutzhatten aber keine Veranlassung zum Einschreiten.Vom deutschen Schutzgebiet an der ostafrikanii®Küste. Die deutschen Kiiegsschiffe dürsten aller Vorcuü.nach in wenigen Tagen an der Küste von Sansibar emmund den Sultan zum Nachgeben in der Streitigkeit nt«ostafrikanischen Gesellschaft um einige LandstricheEs verlohnt sich daher wohl der Mühe, daß man sich die fc!Sachlage einmal etwas genauer betrachtet. Die.MirZeitung" beleuchtet in einem Leitartikel die Verhältnisse t«;treffender Weise, wir wollen aus diesem interessanten.'«jhier einige Stellen wiedergeben. Es heißt da:„D**rufenen und Kundigen solche Unternehmungen(GründungKolonien) zu überlassen, heißt nationale Fragen zum®£Ehetunterwürdigen; Arbeit und Vorficht sind zu Hause tnp;gut, bei Kolomen heißt es: Schneidigkeit und PatriotieiFschnell zugegriffen, wo noch billig etwas zu haben ist, denn;den verbrieften Dokumenten in der Tasche die MitbürgNiHause mit den unermeßlichen Schätzen der neu erivotK»Gebiete beglücken, ihnen alles Weitere getrost überlassen�selber mit dem Dank des Vaterlandes, an schnödennatürlich nicht zu denken, möglichst bald im Trocknen sein- Z.Nach diesem Rezevt find wir mit Hilfe der deutschkonischen Gesellschaft zu einem deutschen Schutzgebiet inj,afrika von ca. 2500 Ouadratmeilen gekommen. Funda»'dieses Besitzes find Kontrakte, die mit einigen„Sultanender Karawanenstraße in das Innere geschlossen sind.„biete waren vorher in Europa nach einer Karte sorgfältig ggesucht worden, darauf beschränkte sich die Kenntniß der Hhältniffe, mit welcher die Reisenden ausgestattet waren- tSansibar, wo ihnen Rath und Auskunst über die Zustän�Innern von Deutschen hätte gegeben werden können, hieFlsich kaum acht Tage auf und schlugen alle Warnungen t«,Wind. So kam es, daß der Führer der Expedition Land!«?„erwarb", von denen es immer zweiftlhafter wird, ob fi£dem Sultan von Sansibar, Saio Bargasch, gehören.kondogwathal innerhalb des deutschen SchutzgebietesSultan sogar einen eigenen Vertreter nebst Soldaten ii%stigen Beamten; ein genauer Kenner der dortigenVerhältnisse, der Leiter der wissenschaftlichen Station...Konvoa, Kapitän Bloyet, hat diese Besitzansprüche als K,bestätigt, und überdies ist jetzt auch noch die Thatia«�kannt geworden, daß einer der Terrainverkäufer, der alte%tan Muinyi-Msagara, seiner Zeit von Said Bargasch zu Zmehrjährigen Kerkerhaft veruttheilt wurde, die er iw CSansibar abgesessen Hai. Das rst der Oberherr von llKdes wichtigsten Landstriches in den Besitzungen der deutfVkanischen Gesellschaft.Die übrigen„Sultane", mit denen Kontraste abgesworden, sind nach den eigenen Berichten der Gest!von geringerer Machtstellung, und ob neben oder t,ihnen nicht etwa mächtigere Häuptlinge wohnen, W*der Karawanenstraße aus nicht zugänglich waren, weiß'mand.Sultan von Witu, mit dem eine KonkurrenzgesellschaftNoch unsicherer steht die Sache rn BeziehungDenbardt) einen Handels- und NiederlassungsverttG<Deutschland abgeschlossen hat. Auch hiergegen erhebtSultan von Sansibar anscheinend Protest, und nach dtftjher vorliegenden Änhaltepunstcn nicht ohne einen starken �,von Recht. Nach Sturz(früherer brasilianischer Gencrkannte die afrikanischen Verhältnisse sehr gut) hat dervon Sansibar schon vor 25 Jahren seine Ansprüche gegsUSultan von Simbla, dessen Hauptfitz Witu ist, mit%%Lgewalt geltend gemacht, und auf einer vor Kurzem„i m-htrage des Auswärtige ir Amtes" herausgcs!�Spezialkarte von Zentralaftika<L. Friederichsen)Witu in der Farbe deutlich ajs ein Theilsi b a r s. Zu Witu gehört der Hafen Lamu, wo ein ettÄVizekonsul restdirt, der den Sultan von Witu gegen Sa'b�gasch beschützt; ohne diesen Schutz hätte der Letztere dentan", der als miserabler Sklavenhändler bezeichnet wird,™Mag die trübe Nachtlampe das stille Gemach unhfl?uerhellen, das bläuliche Mondlicht verstohlenden Vorhängen hindurchschimmern, oder der junge �freundlich und erquickend durch die geöffneten Fenster dtt�wo das Gemüth gefesselt liegt in Trübsal und Besorgwo das Ohr gespannt lauscht auf die leisen kaum histLzAthemzüge, wo die vom Wachen und von Thränen ge�ÄAugen angstvoll haften an bleichen Zügen und geschMi JAugenlidern, und aus jedem Zucken der Wimpern,„jedem Heben und Senken der Brust das letzte Endu�zu errathen suchen, da folgen die Minuten so langsa'"�träge auf einander, wie Sandkorn auf Sandkorn dem ithümlichen Stundenzeiger entrinnt. �Wer weiß, was die nächste Minute bringt?!fromme Frage; und doch, wie selten wird sie P'wenn nicht ein drohendes Geschick sie der bewegtenauspreßt.—Auch in dem Gemach, in welchem Weatherton unterg�.�worden war, und welche« sich durch seemännische Gt"%,;und Sauberkeit auszeichnete, herrschte tiefe Stille. Furch?�Besorgniß dagegen waren aus demselben gewichen, und an, �Stelle jene freudige Zuversicht getreten, welche de»füllt, wenn er seine Bemühungen vom besten Erfolg P. jsieht, den alten Stelzfuß aber heiter stimmte, weil �seines alten Maats Zögling eine Art von Halbg�blickte.Der Doktor las in einer Zeitung; geheimnißvoll � U!der zerknitterte mächtige Papierbogen in seinen Hände"'ebenso geheimnißvoll knisterte der auf den Fußbode jstreute Sand, wenn der alte Stelzfuß behutsam hierh'"dorthin schlich, und seinen Körper, sobald er dessenaus das hölzerne Bein zu bringen im Begriff stand, y!Mal durch hohes Emporziehen seiner Schultern rwie eine Feder zu machen glaubte.— �lieber dem Kopfende des Bettes war ein größere s/bogen an die Wand geklebt worden; auf demselben 0"?sich ein feuerroth angestrichener Neptun, der mit P 1Dreizack ein dunkelblau, grün und weiß schattirtes M./lauter Berge aufwühlte, und ein ganzes Heer vonund ungestaltenen Meerungeheuern kommandirte.i