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machte seinem viel jüngeren Kollegen über diese Eigenmächtig feit Vorwürfe, worauf dieser sofort aufsprang und ihm mit der Fauft einen Hieb ins Geficht gab. Blutüberströmt fant der Getroffene zu Boden, der Schläger mußte den Hieb mit einem Meffer geführt haben. Der Verwundete mußte sofort einen Arzt auffuchen und dieser konstatirte, daß Timpe einen 2 Bentimeter tiefen Mefferstich unmittelbar unterhalb des linken Auges erhalten hatte. Das Meffer hatte das Augenlid völlig zerschitten und als ein wahres Wunder ist es zu betrachten, daß das Huge unlädirt geblieben. Der Mefferheld wurde wegen vor en Spit fäßlicher Körperverlegung mittelst eines gefährlichen Werkzeugs unter Anklage gestellt und gestern vor der dritten FerienstrafSen hatten lammer des Landgerichts I gegen ihn verhandelt, Der Ange lagte behauptete, nur mit der geballten Faust geschlagen zu uscange baben, tam aber mit dieser Ausrede nicht durch. Der Gerichtsfenthaler Gefängniß hof erkannte auf eine exemplarische Strafe neun Monate - während der Staatsanwalt ein Jahr beantragt über die mgeftoßen
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f. Eine höchft fatale Ueberraschung ward dem ihm que Tischlermeister Nigge in Rigdorf zu Theil. Als der Genannte rlegunger am 30. Juni d. J. Mittags, fich zu Tische setzen wollte, um von der feine Mahlzeit einzunehmen, ergab sich die für einen Menschen mit hungrigem Magen zweifelsohne traurige Thatsache, daß in einem unbewachten Moment, während Nigge in einem Nebenimmer Meffer und Gabel hervorsuchte, ein Bettler eingetreten e geffer war und die angerichtete Mahlzeit vom Tische weg entwendet in dem hatte. Mit gemischten Gefühlen machte der solchergestalt um Straße 41, die Befriedigung des nothwendigsten Bedürfnisses Geprellte, bei
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dies alles bezahlen", in Beziehung auf den damals in Deutsch land schwunghaft betriebenen Ablaßhandel. Während in Florenz bei großartigen Turnieren und Festen Tausende ver praßt wurden, lebte das Volt in bitterer Noth. Seuchen und Hungersnoth waren an der Tagesordnung. In dieser Zeit trat nun S. auf, er selbst war Priester; von Hause aus sollte er Medizin studiren, er wollte aber Priester werden, um gegen die damals unter den Priestern herrschende Unfittlichkeit zu Felde zu ziehen. Machiavelli sagt in seinem Werte in Bezug auf die italienischen Priester, daß gerade die Italiener deshalb so gottlos ſeien, weil so viel Priester vorhanden. Aus dieser Zeit stammt auch das Buch des Boccaccio ( Dekameron ), dasselbe enthält 100 Er zählungen, wie diese: ben zu damaliger Beit allgemein im Volle kursirten. Von drei Helden dieser( nicht unfittliche Handlungen enthaltenden) Erzählungen find meistens zwei Priester. S. wollte nun dem Volke zeigen, wie ein Priester leben müsse und ging deshalb selbst unter das Voll, das ihm in großen Maffen zuströmte. Allmälig wurde auch die größte Kirche von Florenz zu klein, die Schaar seiner Anhänger zu fassen und S. predigte zu klein, die Schaar seiner Anhänger zu faffen und S. predigte nunmehr auf dem Marktplate. Der Herzog von Florenz, Lorenzo der Prächtige, empfand ein inneres Grauen vor der Macht der Worte dieses Mönches. Troßdem ließ er denselben doch rufen, als er auf dem Sterbebette lag, um zu beichten. S. stellte als erste Bedingung, daß der Herzog einen starten lebendigen Glauben an die Barmherzigkeit Gottes habe; zweitens daß er alles unrechtmäßige Gut zurückerstatten laffe. Diese Bedingungen erfüllte Lorenzo, als S. aber als dritte Bedinguug verlangte, daß der Herzog die monarchische Verfassung aufhebe und der Stadt die Freiheit wiedergebe, Lorenzo um und war toot. Nunmehr gelangte des Herzogs ältester Sohn Pietro, der nach eigener Vaters ein Thor war, an die Regierung. Unter derselben wurde Florenz von Karl VIII . von Frant reich bestegt und tributpflichtig gemacht, mußte auch als Kontribution 12 000 Goldgulden zahlen. Nachdem Karl VIII. wieder abgezogen war, fam auch der Herzog, der geflüchtet war, zurück, um wieder Besitz zu ergreifen von Florenz . Hieran wurde er jedoch von S. gehindert, der nunmehr eine Republit auf demokratischer Grundlage errichtete. S. bewog, durch die Macht seiner Beredsamkeit die Reichen, von ihrem Reichthum abzugeben und auf verschiedene Privilegien zu verzichten. Durch das Auftreten des S. in ihrem Rechte gekürzt, versuchten nunmehr seine Feinde, ihn unschädlich zu machen. Da es auf geradem Wege nicht möglich war, versuchte man es mit anberen Mitteln; man warb Mönche, die dem Volke noch mehr versprechen mußten, als sie schon durch das Vorgehen S.'s er rungen hatten( agents provocateurs würde man heute sagen) und bald hatten auch diese eine Menge Anhänger. Als man aber auch auf diese Weise nichts erreichen konnte, berief man einen großen Gerichtshof, vor dem fich S. verantworten mußte; aber auch dieser konnte in den Handlungen S.'s nichts Straf bares entdecken. Nunmehr griff man zum legten Mittel; durch einen geschickten Advokaten wurde das Protokoll gefälscht und auf Grund dieser Fälschung wurde S. im Mai 1498 mit zwei Gefährten auf dem Marktplage ver brannt. So sei auch dies ein kleines Bild, bemerkt Redner, des Märtyrerthums. Habe man auch in unserm Jahrhundert Flammentod und Folter abgeschafit, so werden andere Mittel angewandt, um diejenigen, die für Befferung der sozialen Verhältnisse eintreten, von diesem Wege abzubringen. Deshalb dürfe man aber nicht die Hände feige und furchtsam in den Schoß legen, sondern im Interesse der großen Sache sei jeder
Suche nach dem frechen Diebe, der außerdem noch 5 Pfennig in seinem vom Tische mitgenommen hatte. In der Nähe des Nigge'schen herbeizu Hause wurde der unberufene Störer mit fauendem Munde des Herzogs mit dem noch abgefaßt und erschien derselbe in der Person des vielfach borbestraften Webers Friedrich Simon vor der Ferienstraflammer des Landgerichts II, angeklagt wegen Diebstahls und = aushän Landstreichens. Das Urtheil des Gerichtshofes lautete auf rben und 3 Monate und 14 Tage Gefängniß und Ueberweisung an die Landespolizei Behörde.
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Ein betrübender Unglüdsfall unterlag gestern der Prüfung der dritten Ferienstraflammer des Landgerichts 1. Der fahrlässigen Körperverlegung angeklagt, befanden sich der ofem Zu Rolltutscher Theodor Rudloff und der Bodenmeister Wilhelm Wöhrmann auf der Anklagebant. Beide Anen elters getlagte waren Bedienstete dee bekannten Firma Jakob und Balentin. Am Morgen des 21. d. J. war der erste Angeklagte mit dem Beladen feines Rollwagens beschäftigt und fast mit dieser Arbeit fertig, als der zweite Angeklagte ihm den Auftrag gab, inzwischen die Pferde aufzuschirren und vorzuspannen, er würde der Beitersparniß wegen inzwischen den Wagen vollends beladen laffen. Bald darauf fuhr Rudloff mit dem Wagen Er war bis in die Lothringerstraße gelangt, als er hinter fich
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plöglich ein lautes Getöse hörte, übertönt von dem markdurch Dringenden Schrei eines Kindes. Eine Anzahl Eine Anzahl der aufgethürmten Risten und Ballen war mangelhaft befestigt gewesen und heruntergefallen, ein 12jähriges Mädchen, die Schülerin Hedwig Schüße lag unter den schweren Kollis begraben und als man fte unter denselben hervorgeholt hatte, da fand man fie in einem bejammernswerthen Zustande. Der Arzt in der Königl. Klinit, wohin die Bewußtlose sofort überführt wurde, konstatirte, hatte dieselbe einen schweren Schädelbruch erlitten, außerdem waren ihr Beige- und Mittelfinger der rechten Hand total zerquetscht. Glücklicherweise ist Der Schädelbruch ohne nachtheilige Folgen für die Verlegte gebeilt worden, dagegen haben ihr die beiden läbirten Finger Reicher Beifall lohnte den Redner. Sum 1. Punkt wird an bollständig abgenommen werden müssen. Für diesen Unglüds fall werden die beiden Angeklagten verantwortlich gemacht. Rubloff, weil er sich nicht vor der Abfahrt von der sicheren
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Belle Angeklagte bestritten ihre Schuld. Rudloff behauptete, fester den Schluß des Beladens überwacht hatte und der Lestere erklärte, es hätten nur noch einige Kisten in der vollen Labung gefehlt, welche entschieden sicher und vorschriftsmäßig plazirt und dann mittels Ketten und Schrotleiter befestigt wor wären. Die Angeklagten waren der Ansicht, daß das Schlechte Pflaster in der Prenzlauer Straße die Lockerung der Riflen bewirkt und dadurch den Unglüdsfall herbeigeführt hätte. Für die Beweisaufnahme war die Aussage des Inhabers der Firma Jacob u. Vallentin besonders ausschlaggebend, derselbe belundete, daß es keinem Kutscher einfallen würde, fich bei der Beladung des von ihm zu führenden Rollwagens Borschriften machen zu laffen, es sei denn, daß derselbe die ge feblich zulässige Höhe von 3,7 Metern vom Boden überschritte. Es wurde ferner festgestellt, daß in der That nur einige wenige Riften in Abwesenheit des Rudloff der Ladung zugefügt worden waren und beantragte der Staatsanwalt daher, nur diesen für fchuldig zu erklären, den mitangeklagten Wehrmann dagegen reizusprechen. Gegen Rudloff beantrage er aber in Erwägung Der vorliegenden Milderungsgründe nur eine Geldstrafe von 50 Mart event. 5 Tage Gefängniß. Demgemäß erkannte der Vereine und Versammlungen. In der letzten Versammlung des Bezirksvereins des bertthätigen Boltes der Schönhauser Vorstadt hielt Herr teresanten Vortrag über Savonarola ". Schriftsteller Schwennhagen einen äußerst lehrreichen und in
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jenen Herren der Spruch gelte, Geld riecht nicht", und die selben nicht berechtigt seien, über den kaufmännischen Gewerbebetrieb ein großes Lamento zu erheben. An der sehr animirter Debatte betheiligten fich außer den Herren Taeterom, Stanis lowsti u. a. auch der bekannte Schneidermeister Spangenberg, welcher eine Lanze für die Innung und deren Bestrebungens zu brechen versuchte. Wie wenig Glück derselbe aber damit hatte, beweist folgende Resolution, welche einstimmig angenommen wurde. Dieselbe lautet: Die heute am 5. August cr in Gratweils Bierhallen tagende Versammlung der Schneiders meister und Gesellen erklärt, daß die Errichtung einer Herberge und eines Arbeitsnachweises in den Räumen Oranienstr. 105 nicht anzuerkennen ist, daß bereits seit vielen Jahren eine solche in der Krausenstraße 11 eristirt und dieselbe auch allen Anforderungen entspricht und auch daselbst seit einiger Zeit ein geregelter Arbeitsnachweis eingerichtet ist, und an erkannt wird, daß nur leztere verhindern kann, daß die zus reisenden Kollegen in falsche Bahnen gelenkt werden." Mit dem Hinweis, daß nur gemeinsames Vorgehen der Meister und Gesellen im Stande sei, den allmächtigen Druck des Kapitals Stand zu halten, schloß der Vorsißende die Versammlung.
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8um Maurerftreit. Eine von der Lohntommission ein berufene Versammlung der Maurergesellen tagte am Mittwoch Abend im Salon Bum Deutschen Kaiser", Lothringerstr. 37, mit der Tagesordnung: Entscheidender Beschluß über den Streit und Stellungnahme zu dem heutigen Beschluß der Meisterversammlung." Die Versammlung war außerordentlich zahlreich besucht. Der Vorfißende Behrend referirte über die Beschlüffe der Meisterversammlung und führte aus: Der Tages ordnung zufolge Lönnte es scheinen, als wollten wir den Streit beenden. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die Meister haben in ihrer Resolution selbst zuge standen, daß fie 4,25 und 4,50 M. Lohn zahlen; fie scheinen auch etwas gruselig geworden zu sein, weil sie beschloffen haben, fich mit denen solidarisch zu erklären, über welche die Sperre verhängt wird. Die Meister haben also die Absicht, sich in folchen Fällen mit Gesellen auszuhelfen. Dies müssen wir ver hindern; kein Geselle darf sich verschicken" lassen und muß in folchem Falle lieber seine Entlassung nehmen. Er wird aus reichend unterstützt werden. Es ist nur ein Waffenstillstand, der augenblicklich eingetreten ist, um die erschöpften Gesellen sich etwas erholen zu laffen. Während dessen beginnen wir den sogenannten heimtückischen" Krieg, das heißt es wird über alle Bauten wo dieses nothwendig ist, nach einander die Sperre" verhängt. Die Gesellen eines von der Sperre betroffenen Baues bekommen eine Unterſtüßung, die ihrem bisherigen Lohne annähernd entspricht. Berschicken" dürfen fie fich auf feinen Fall laffen, sondern müssen in der Nähe ihres Baue bleiben und scharf kontroliren, daß kein fremder Maurer anfängt. Aus ihrer Mitte haben sie einen Vertrauensmann zu wählen, der die Namen und Wohnungen sämmtlicher Gesellen des gesperrten Baues der Kommission mitzue theilen hat, damit lettere ebenfalls in der Lage ist, eine Scharfe Kontrole zu üben. Zum Schluffe seiner Ausführungen, die sich sich auch wieder gegen die Affordarbeit richteten, forderte der Vorfißende auf, daß Alle ruhig weiter arbeiten mögen und nur da aufzuhören ist, wo die Sperre verhängt wird. Maurer Palm äußerte: Wenn die Meister über die Führer des Gesellen Streifes die Sperre verhängen wollen, so werden wir sie zunächst über die Führer der Meister verhängen, und zwar so lange, bis unsere Führer wieder Arbeit haben. Herr Brettschneider wird selbstverständ der lich der Erfte sein.( hier anterbricht der Borsigende den Reoner und ersucht ihn, bestimmte Personen aus dem Spiel zu lassen. Doch dieser ruft noch unter dem lebhaften Beifall der Ver sammlung aus: Niemand fange bei Herrn Brettschneider unter 5 Mt. an!"" Maurer Schulz hält es für die Hauptsache, daß die Gesellen jest von der Straße kommen und für 4,50 M. anfangen. Deshalb sollen die Meister doch nicht sagen fönnen, fie haben geftegt. Wir haben uns durch den Streit organisirt, das ist ein großer Vortheil. Regierungsbaumeister Keßler erklärt, daß er zu seinem lebhaften Bedauern in der Tivoli Versammlung von 2 Gesellen mystifizirt worden sei bezüglich der Verarbeitung von gefärbtem Kalt" auf einem Bau in der Wilhelmstraße. Ihm wurde der Name Wutte angegeben. Er hat fich von der Unwahrheit der Angaben überzeugt und als ehrlicher Mensch erklärt er hier offen, daß er mystifizirt worden sei. Der Redner theilt dann mit, daß die Kommission über 46 Bauten mit 605 Gesellen eine genaue Statistik der Lohnverhältniffe habe. Darnach erhalten auf 9 Bauten 164 Gefellen 50 Pfg., auf 22 Bauten 254 Gesellen 45 Pfg., auf 3 Bauten 68 Gesellen 45-50 Pfg., auf 8 Bauten 49 Gesellen 40-45 Pfg. und auf 4 Bauten arbeiten 70 Gesellen in Afford und zwar auf 3 Bauten pr. 1000 Steine zu 8,50 Mt., auf einem Bau zu 7,50 M. Er glaubt, daß dieses Verhältniß auf die übrigen Bauten auch zutreffen wird, und es ist deshalb müßig, zu untersuchen, wer gestegt hat. Es sind im Durchschnitt 5 Bfpro Stunde zugelegt worden. Redner erklärt weiter, daß ihn die Rede des Bauraths Böckmann sympathisch berührt habe, wenn man von einzelnen Redewendungen abfieht. Die Bildung einer freien Vereinigung der Meister sei mit Freuden zu begrußen, denne fie ist die Anbahnung einer Vereinbarung mit den Gesellen. Die Jnnung als solche darf den bestehenden Gesezen zufolge mit der Gesammtheit der Gesellen nicht unterhandeln. Die freie Vereinigung darf es und wird es, weil die Macht der Verhältnisse zwei sich gegenüberstehende große Organisationen immer zum Ausgleich und zur Unterhandlung drängen.„ Wer den Frieden will, muß sich zum Kriege rüsten"- dieser Sat ist richtig. Die Lücken, welcher der Streit in den Fonds geriffen, müssen so bald als möglich durch Aufnahme der Sammlungen wieder verstopft, eine straffe Organisation und Disziplin durch den Fachverein geschaffen werden, festes Vertrauen zu den Führern muß alle beseelen. Nachdem noch eine ganze Reihe von Rednern gesprochen, wurde mit allen gegen eine Stimme folgende Resolution angenommen:" Die heutige Versammlung erflärt, überall da, wo von Seiten der Kommissione die Bausperre erklärt wird, die Arbeit einzustellen und nicht früher dieselbe wieder aufzunehmen, bis von demselben Meister, über deffen Bau die Bausperre verhängt wird, 50 Pfg. Stundenlohr bezahlt werden aber auch nicht anderwärts ansprechen zuz
Stelle eines ausgeschiedenen Revisors Herr Wernau gewählt. Das Vergnügungskomitee erstattet Bericht über die am 16.August stattfindende Familien- Landparthie per Kremser nach Moor Iate. Abfahrt am 16. präzise 7 Uhr Ecke Fransedistraße und Schönhauser Allee . Billets zu 1,50 M. für die Persen( Kinder frei) find bis Sonntag den 9. August, Nachmiltags 2 Uhr an folgenden Stellen zu haben: 1) Pansegrau, Destillation, Ecke Wolliner und Fürstenbergerstraße; 2) Bigarrengeschäft von F. Ewald, Weinbergsweg 15b; 3) Bigarrengeschäft von Ballmüller und Steinike, Veteranenstraße 28. Das Komitee ersucht um rege Betheiligung. Bum 2. Punkt der Tagesordnung ver liest der Vorsigende eine Petition an den Magistrat b. treffend Errichtung von Volksbadeanstalten. Dieselbe wird einstimmig angenommen und der Vorstand beauftragt dieselbe dem Magistrat zu übermitteln. Nach Erledigung des Fragekasten schließt der Vorfigende die Versammlung.
Ein von der Arbeitsnachweis- Kommission der Schneider einberufene und gut besuchte Versammlung der Schneidergesellen tagte am Mittwoch Abend in Gratweil's Bierhallen( Kommandantenstraße) unter dem Vorsitz des Herrn Pfeiffer. Zur Tagesordnung Arbeitsnachweis und Herbergs. wesen im Schneidergewerbe und Mittheilungen aus der lezten Quartalsversammlung der Innung" bemerkte der Vorfißende, daß die Arbeiter schon vor nahezu vor zwei Jahren in öffent lichen Versammlungen für einen geregelten Arbeitsnachweis ( da der bestehende sehr im Argen lag) eingetreten seien, und diese das ganze Gewerbe intereffirende Frage einer gewählten, aus Mitgliedern der verschiedenen Schneidervereinigungen be stehenden Kommission übergeben hätten, welch lettere dann noch die Vertreter der Innung und anderer Vereinigungen zu ihren Sigungen einlud, um auf diese Weise ein nach allen Seiten fegensreich wirkendes Institut zu schaffen. Es habe sich aber bald gezeigt, daß die Vertreter der Meisterschaft nicht Willens waren, einem längst gefühlten Uebelstande abzuhelfen, indem die Herren erklärten, die Kommission ſolle warten bis der von der neu fonstituirten Innung gewählte Ausschuß über diese Frage berathen und beschloffen habe, die Arbeiter seien aber nicht darauf eingegangen, sondern hätten im vorigen Jahr am 7. April selbständig einen Arbeitsnachweis errichtet, welcher sich jetzt Krausenstr. 11 befinde, und sehr segensreich wirke. Nachdem Redner noch her vorgehoben, daß wie in dieser Frage, so auch im Herbergswesen die Meister erst durch die neuen gesetzlichen Bestimmungen baran erinnert worden seien, nicht nur immer den Nuf nach anzulegen, und den arbeitslosen und zureisenden Gesellen einen Anhalt zu bieten, wohin sie sich zu wenden hätten, machte der selbe die Mittheilung, daß in der Quartalversammlung der Innung beschloffen sei, in der Herberge zur Heimath, Dranien
Redner aus, fich ein Thema aus der alten Geschichte gewählt babe, fo gefchehe es, um den Lebenden zu zeigen, daß es schon früher Denter gegeben habe, die danach strebten, die Lage der armeren Klaffen zu beffern, und daß es in früheren Jahrhun Derten ebenfalls schon Kämpfer gegeben habe, die in Hinblic auf ihre Ideen ihr Leben lassen mußten. Ein solcher Kämpfer fei Savonarola gewesen. Derselbe lebte zu Ende des 15. Babrhunderts in lorenz und war eine ganz unscheinbare Ber onlichteit. Sein Bestreben ging dahin, das Loos der ärmeren Alaffe zu beffern. Zur Zeit übten die adlige und die Priester- hebung des Handwerks zu erheben, sondern auch selbst Hand
fast fämmtlichen Staaten Italiens die Herrschaft aus und bes reicherten fich auf alle mögliche Weise auf Kosten der Befits lofen. Das Schwert war ihr Handwerkszeug. Durch Gewalt berauszufchlagen und das Volk auf jede Weise zu Knechten. 6. trat hiergegen mit Glüd auf, aus dem Grunde, weil er es wirklich ehrlich meinte. Er regierte auch eine zeitlang bis er ges ftürzt und als Hochverräther und Reger verbrannt wurde. Schon
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unb brutale Rohheit suchten fie einen möglichst großen Gewinn straße 105, eine Schneiderherberge nebst Arbeits- Nachweis zu gliedern, von der nächsten Woche ab nur aus 3 Mitgliedern
ordnung.
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errichten, was allgemeines Erstaunen hervorrief. Anknüpfend an diese Mittheilung führte der Referent weiter aus, daß es vor allen Dingen Pflicht der Meister gewesen wäre, erinnert fich, wo sie jetzt von Polizei wegen daran
Bu Samaliger Beit waren die sozialen Kämpfe an der Tages- würden, was geschehen müsse, die seit langen Jah
erläutert nunmehr die Art dieser
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Kämpfe. Der erste derartige Kampf oder Revolution sei dar gestellt auf Raulbachs Wandgemälde im Treppenhause des Reuen Museums, darstellend den Thurmbau zu Babel. Der Bebante sei in meisterhafter Weise ausgeführt. Nach der Bibel erscheint Gott und straft die Menschen durch SprachDerwirrung. Nach Ansicht des Redners sei dies jedoch der erfte Streit oder Arbeitseinstellung. Durch Eroberung Kon ftantinopels durch die Türken, seien die Gelehrten und Künstler zeugen. Don dort vertrieben und famen mit Büchern und Schriften nach Rom. Hier war der Papst und in Florenz das Haus Der Medicäer der Kunst sehr zugethan und zogen dieselben viel Gelehrte und Künstler nach dort, um sich verherrlichen zu laffen. In Rom regierte Leo VII. an prunkendem Hofe mit einer Freundin, die fast mehr herrschte, als er und ungeheuer verschwenderisch lebte. Als Jemand fie darauf aufmerksam lofteten, erwiderte fie: Die Sünden der Deutschen werden
der Gesellenschaft hochgehaltene
Herberge in Augenschein zu nehmen, und zu untersuchen, ob dieselbe den Anforderungen entspreche, welche zu stellen seien, er( Redner) behaupte, daß in derselben in Hinsicht auf Reinlichkeit, menschenwürdige Behandlung, Preiswürdigkeit der Betten, des Esens und Trinkens, alles geboten sei, was man nur verlangen könne, was von der Herberge zur Heimath nicht immer zu ſagen sei, und bitte er, etwaige Zweifler, sich davon zu überDie Schlußfolgerungen des Vortragenden gipfelten darin, daß trotzdem die Meiffer immer von der nothwendigen Hebung des Handwerks reden, dieselben die von den Gesellen getroffenen Einrichtungen( wie Arbeitsnachweis u. f. m.) nicht anerkennen, sich dem Geist der Zeit nicht fügen, und auch in Folge deffen nicht fähig und berechtigt seien, sich als Vertreter Des Gewerbes zu geriren, um so mehr, als er aus authentischer Quelle erfahren, daß der Vertreter der Goldenen 110, Leipzigerstraße,( Herr Cohn), der kein Fachmann sei, in die Innung aufgenommen worden, hieraus sei zu ersehen, daß auch bei
gehen. Den betreffenden Gesellen wird eine dem Lohn annähernde Unterstügung von mindestens 3,50 M. täglich gezahlt werdeu." Der Streit- Kommission, die für diese Woche noch aus 5 Mitbestehen soll, wurde von jetzt ab eine Entschädigung von 4,50 m. täglich 4,50 m. täglich 27 M. pro Woche einstimmig zuerkannt.
r. Die Wahlbewegung zu den nächsten Stadtverord neten- Wahlen wurde durch eine öffentliche Kommunalwähler- Versammlung begonnen, die am Mittwoch Abend in Sanssouci " unter Vorsiz des Herrn Mitan stattfand. Herr Liefländer referirte über die bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen. Die Bedeutung der Ersazwahlen sei be verordnetenwahlen. tannt. Die Ausloosung von 42 Stadtverordneten sei erfolgt: das System der Ausloosung der Stadtverordneten der dritten Abtheilung hat bereits zu kritischen Aeußerungen in der Preffe Veranlassung gegeben. Referent zählt sodann die Wahlbezirke auf, in denen Erlazwahlen stattzufinden haben. Es ist zu
hoffen, daß die Arbeiterpartei ihre bisher innegehabten Bezirke in der Neuwahl fiegreich behaupten wird, außerdem in anderer. Bezirken, die bisher von Stadtverordneten anderer Barteier vertreten wurden, Kandidaten der Arbeiterpartei durchzubringen.. Dieses Ziel muß ins Auge gefaßt werden. So wollen wir denn nun eintreten in den Wahlkampf mit voller Energie und Einigkeit und den Gegnern, die vielleicht auf den Zwiespalt unter den Arbeitern spekuliren, den Beweis liefern, daß die Bers liner Arbeiter in einmüthiger Weise zusammenstehen.( Lebh. Bei fall.) Genau heute vor zwei Jahren fand eine Versamma