t.

( 300 28 54 85 753 08 55 93

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3 87 568 8 96 446 3.80 941 8 47 612 0 540 61 600 725 393[ 300] 3001 901 15001 741

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Beilage zum Berliner   Volksblatt.

Nr. 184.

Politische Uebersicht.

Vor Sansibar find am 7. d. M. einem Telegramm zu folge die deutschen   Kriegsschiffe Stosch"," Gneisenau", Elisa­beth", Bring Adalbert", sowie das Tenderschiff Ehrenfels" eingetroffen.

Auf Grund des Sozialistengesetes verbietet das Kgl. Bolizeipräsidium zu Berlin   den Rechenschaftsbericht der sozial­demokratischen Reichstagsfraktion in Gestalt eines 4 Seiten ftarten Flugblattes mit der Ueberschrift: An die Partei­

genoffen, mit den Worten beginnend: Nachdem die erſte Sefton der laufenden Legislatur periode" und endigend: Hoch Die Sozialdemokratie!" mit den Unterschriften der 24 Mitglieder der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion und mit dem Drud permert: Genossenschafts- Buchdruckerei Hottingen Zürich  " ver­fehen. Bemerkt wird, daß im Tert gleich lautende Flugblätter mit dem Vermerk:" Druck und Verlag von Wörlein u. Co. in Nürnberg  " erschienen find.

Bei der Reichstagswahl im Wahlkreise Teltow­Beeskow- Storfow- Charlottenburg erregte es bekanntlich großes Aufsehen, daß am 13. April eine fieifinnige Wähler­bersammlung in Nowawes   durch den Gendarm Krause gleich bei der Eröffnung aufgelöst wurde, weil der Vorsigende einem Verlangen des Gendarmen, ein Bureau zu wählen, nicht stattgab. Auf die Beschwerde des Herrn Rentier Kühne in Nowawes   hat dieser nun folgenden Bescheid erhalten.

Berlin  , den 4. August 1885. Die in Euer Wohlgeboren Beschwerde vom 13. Juni cr. dargestellte Auflösung der auf ben Wahlvereins der deutschfreifinnigen Partei nach Nowawes   be rufenen Wählerversammlung hat sofort nach Bekanntwerden der Thatsache den Gegenstand eingehender Erhebungen seitens der vorgefeßten Dienstbehörden des Gendarm Krause gebildet. Die Feststellung des Sachverhalts hat ergeben, daß das Ein­insbesondere die von ihm ausgesprochene Auflösung der Ver­sammlung der gefeßlichen Grundlage entbehrte. Es ist deshalb schon im April cr. durch geeignete Rettifizirung des Gendarm Krause Remedur geschaffen, auch ist durch Instruktion desselben Vorkommnisse vorgebeugt worden. Da Euer Wohlgeboren neue Thatsachen, welche bei der Entscheidung im April nicht bereits hinreichend gewürdigt wären, in Ihrer Eingabe vom 13. Juni nicht anführen, so glaube ich, daß ein erneutes Eingehen auf die im April abgeschlossenen Verhandlungen sich nach Vor­stehendem erübrigt. Der Landrath des Kreises Teltow  . J. V.: Stubenrauch, Reg. Affeffor."

Die in Nürnberg   erfolgte Beschlagnahme der von Herrn Dr. Bruno Schönlant ins Deutsche   überseßten und unter dem Titel: Der Jungfrauentribut im modernen Babylon  " ers Schienenen Enthüllungen der Londoner   Pall Mall Gazette  ", unbeanstandet verkauft werden durfte, hat seltsamer Weise die Bolizei in Frankfurt   a. M. dieselbe vorgestern konfiszirt.

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gegen den Polizeikommissarius Neumann angestrengte Klage Hannover  , 7. Auguft. Die von hiesigen Sozialdemokraten wegen Bergehens im Amte, bei Auflösung einer sozialdemokra tischen Versammlung, ist dem Vernehmen nach auf Grund ein­gebender Boruntersuchung von der Staatsanwaltschaft und Oberstaatsanwaltschaft als unbegründet zurückgewiesen worden, weil die Versammlung durch ihr Verhalten nach erfolgter Aufforderung auseinanderzugehen, den Kommiffarius ge zwungen hat, mit Anwendung der Waffe den Saal räumen

ju laffen.

Lokales.

Sonntag, den 9. August 1885.

II. Jahrg.

Seideln auch etliche Kognats herunter, so daß das Gebahren des Mannes dem Wirth auffiel. Hierauf fing er an zu weinen, schrie wie ein Verzweifelter: Mein armes gutes Weib, meine guten Kinder und stürzte sich, gefolgt von einigen Passanten, die ihn zurückhalten wollten, von der Friedrichsbrücke in die Spree, ohne daß ihn Jemand daran hindern konnte. Obwohl gleich Hilfe zur Stelle war, tiß ihn doch der Strudel unter die Brücke, wo er verendete, ehe man seiner habhaft werden Tonnte. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshaus geschafft.

Im schwarzen Adler sind auch die neuen Kräfte vom Publikum mit Beifall aufgenommen. Die hier veranstalteten Monstre Vorstellungen gehören zu den besuchtesten in diesem Genre und bieten eine Fülle der staunenswerthesten Produk­tionen. Der heutige Sonntag verspricht doppelt intereffant zu werden, da das glänzende Programm des lezten Erntefestes nochmals zur Ausführung kommen soll. Namentlich werden die Herren Bierrath und Lampson allen Künstlern voranstehen und mit ihren besten Programm- Nummern für das Amüsement des Publikums eintreten. Das gediegene Konzert des Mufil­torps des 1. Garde- Feld Artillerie- Regiments unter Leitung des Herrn Emil Baumgarten und ein Kavalier Ball in den Riesen­Sälen vervollständigt das uns vorliegende Programm.

g. Der Fischstand in den Berliner   Gewässern, welcher| ein feineswegs armer zu nennen ist, hat unter den diesjährigen Gewittern arg zu leiden. Auch gestern war die Spree und ihre Nebenarme mit einem dicen, schmußigen Waffer gefüllt und Hunderte und Tausende von Fischen, darunter recht an­sehnliche Eremplare, wurden dem Erstickungstode preisgegeben. Größere Hechte und Aale tamen auf die Oberfläche des Waffers Größere Hechte und Aale tamen auf die Oberfläche des Wassers und schnappten nach Luft. An der Friedrichsgracht wurde eine förmliche Jagd nach den armen Thieren gemacht, welche fich auch willig mit der Hand oder einem Hut fangen ließen. Um ein Absterben der Aale zu verhüten, welche fich in den Reufen bei der Kurfürstenbrücke befinden, wurde hier alles von den Fischern am Vormittag abgesucht. Die Verunreinigung des Wassers rührt auch diesmal von den Ausflüssen aus den Noth fanälen her, welche sich in die Spree ergießen, wenn die Kana­lisationsleitungen die Waffermassen nicht bewältigen fönnen. Wie radikal fich die Berliner   Berhältnisse in den legten 30 Jahren umgestaltet haben, dafür bietet auch eine Vergleichung des Bestandes der heutigen Schußmannschaft mit Der damaligen eine treffliche Illustration. Als am 23. Juli 1848 der damalige Polizeipräsident von Minutoli   die Berliner  Schußmannschaft nach Londoner   Muster organisirte, war die selbe, nach dem Bär", 1 Oberst, 4 Hauptleute, 15 Lieutenants, 95 Wachtmeister und 654 Schußmänner start; schon im Jahre 1851 wurde jedoch die Exekutive vollständig um und neuge staltet und Berlin   in 36 Polizei- Reviere eingetheilt, die sich bis zum Jahre 1873 nach und nach auf 63 erhöhten, in Folge deffen auch die Schußmannschaft in den letzten zehn Jahren fich rapide vermehrte. Während sie 1870 einen Oberst, 10 Hauptleute, 65 Polizeilieutenants, 108 Wachtmeister zu Fuß, 896 Schußmänner zu Fuß, 4 berittene Wachtmeister und 62 berittene Schußmänner umfaßte, stieg die Zahl im Jahre 1880 auf 11 Hauptleute, 93 Lieutenants, 266 Wachtmeister zu Fuß, 2699 Schußmänner zu Fuß, 19 berittene Wachtmeister und 220 berittene Schußmänner. Die berittenen Schußmänner bilden eine besondere Abtheilung der Schußmannschaft; sie bestand Ende 1880 aus 1 Hauptmann, 1 Adjutanten, 2 Offizieren, 19 Wachtmeistern, 220 Schußmännern und 242 Pferden, sowie 14 Wagenpferden. In gleicher Weise mehrte sich auch die Bahl der übrigen Beamten, so daß die Berliner   Polizei fich gegenwärtig aus 3618 Personen zusammensett.

g. Trotz der häufigen Abänderungen des Fahrplans der großen Berliner   Pferdeeisenbahn bestehen immer noch eine Anzahl von Ungehörigkeiten, welche dringend der Abstellung

bedürfen. So ist es beispielsweise den mit dem legten Zuge in Berlin   ankommenden Reisenden der Berlin  - Görlizer Bahn

unmöglich, genügender Weise wie an Sonn- und Festtagen

die nach der Behrenstraße führenden Pferdebahnwagen zu benußen, weil der lezte Wagen bereits um 11 Uhr von dem Görliger Bahnhof abfährt, während dies bei der weniger fres quentirten Linie von der Prinzessinnenstraße aus erst um 12 Uhr 10 Min. Nachts erfolgt.

r. Ein angehender Käpernid. Eine eigenartige Pferdes bahn Szene kann man an den Wochenmarktstagen beim Schluß des Marktes auf dem Gendarmen- Markte beobachten. Eine ält liche Bäuerin besteigt hier den Pferdebahnwagen, während ihr etwa dreizehnjähriger Junge mit einer allerdings leeren Markt­Tiepe auf dem Rücken und seine Lederschuhe in der Hand haltend, barfuß hinter dem Wagen herläuft; 20 Pf. für ein zweites Pferdebahnbillet bis zum Görlizer Bahnhof für den Jungen sind der Alten zu theuer und er hat ja noch junge Beine" pflegt die Alte zu sagen. Der Junge hält nun bis zum Ende der Tour beständig Schritt mit den Pferden und ist mit seiner Mutter zugleich am Biel   und zwar so munter und wohl­gemuth, als ob ihm das nicht die geringste Anstrengung ver­ursacht habe. Als ein Herr, der diese Szene bereits wiederholt mitangesehen hatte, neulich den Jungen fragte, ob er zu Hause auch mit den Pferden um die Wette laufe, verneinte dies der Junge und meinte: Bi uns loopen de Berde rascher als in Berlin  . Was sagt die Pferdebahngesellschaft dazu?

Nachfolgender Aufruf wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht: Der deutsche Seemann R. Borchmann, dessen Wohn­und Geburtsort nicht zu ermitteln war, ist im Dienste des britischen Schiffs Alumina" am 22. Dezember 1882 im Alter von 25 Jahren ertrunken. Der Nachlaß des Verstorbenen bes steht aus 57 Bfd. Sterling 8 Sh.( ungefähr 1160 M.) in baarem Gelde und einigen Effekten von geringem Werthe. auch noch dasjenige seines treuen Weibes in Differenzgeschäften Etwaige Erbansprüche an diesen Nachlaß find bei dem Kaiser lichen Generalfonsulat in London   geltend zu machen.

Berliner   Sonntagsplanderci.

R. C. Die Berliner   Blutchronik ist in dieser Woche

i. Ein schrecklicher Selbstmord trug sich gestern Mittag um 1 Uhr an der Friedrichsbrücke zu. Ein junger Mann, der schon lange an der Börse gewagte Manöver riskirt hatte, war heute soweit gekommen, daß er sein gesammtes Vermögen und verloren hatte. Wie ein Rasender verließ er die Börse und stürzte in einem nahen Restaurationsteller außer verschiedenen

Leute geräth nnd befolgt aus irgend einem Grunde den ,, Komment" nicht, nun, der wird einfach verhauen und zwar, wie unser Fall zur Genüge beweist, in einer Weise,

wieber um einen Fall vermehrt worden. Wir sind gewiß daß dem Unglücklichen der Schädel zertrümmert und die leine Freunde davon, daß man jede rohe That an die große Gliedmaßen gebrochen werden. Glocke bringt und daß man so der Bevölkerung ein falsches

Bild von unseren öffentlichen Sicherheitszuständen entwirft.

Wahrhaftig, ein glänzendes Ergebniß unserer modernen Bildung! Und doch darf man sich nicht allzusehr und Ueber

Im Gegentheil, der Berliner   ist trop seiner häufig recht sehr über diese Auswüchse der Halbbildung gangbaren Redemaschinerie doch vorwiegend friedliebender fultur verwundern. Wird doch überall bei den oberen Natur, und es wäre frevelhaft, für die Ausschreitungen Ein­zelner die Gesammtheit verantwortlich machen zu wollen. Behntausend" eine gewisse Ritterlichkeit kultivirt, eine Ritter­lichkeit, die im Großen und Ganzen darauf hinausläuft, Indessen giebt der vorliegende Fall doch zu ernsteren Erwä- feinem Nebenmenschen nach fein ausgeflügelten Gefeßen des Anstandes und der guten" Sitte den Hals zu brechen. In der Belle- Allianceftraße wurde, wie unsere Leser Und die Herren Jungens mit dem Kneifer auf der Nase, wiffen, vor einigen Tagen ein kaum dem Anabenalter die vielleicht einige Jahre die Bänke eines Gymnasiums ge­eingeschlagenem brückt haben, machen es den tonangebenden Herrschaften in

gungen Anlaß.

junger Mann

Auf der schwedischen Eisbahn wird heute, Sonntag, von den besten Schnell und Dauerläufern Berlins   ein Wett­rennen veranstaltet werden, das durch die außerordentlich zahl­reiche Betheiligung hervorragender Läufer das Interesse des Publikums zu wecken im Stande ist. Bei zwei der Rennen find je vierzehn Konkurrenten genannt, während bei dem Hindernißrennen sich elf Wettbewerber stellen werden. Auch die übrigen Rennen find gut befeßt, und da, wie unsere Leser aus dem Inseratentheile ersehen, das Eintrittsgeld ein sehr mäßiges ist, so dürfte den Unternehmern auch ein petuniärer Erfolg nicht fehlen.

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Polizei- Bericht. Am 7. d. M. Morgens wurde ein Mädchen in seiner Wohnung Mühlendamm 8, im Bette liegend, todt aufgefunden. Es wird angenommen, daß dasselbe an Alkoholvergiftung verstorben ist. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause gebracht. An demselben Tage Mittags er= hängte sich eine Frau in ihrer am Halleschen Üfer im Keller belegenen Wohnung. Einige Zeit später sprang ein Mann hinter der Holzmarktstraße von dem in der Fahrt befindlichen Dampfer Augusta" in selbstmörderischer Absicht in die Spree, wurde jedoch gerettet und, nachdem er sich erholt hatte, nach seiner Wohnung gebracht. seiner Wohnung gebracht. An demselben Tage Nachmittags wurde der Kutscher Hamann aus Weißensee, welcher mit einem mit Holz beladenen Wagen durch den Thorweg des Hauses

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Berlebergerstr. 14 fahren wollte, in Folge der zu hohen Ladung gegen die Decke der Einfahrt gedrückt und erlitt dabei der= artige Quetschungen, daß er nach seiner Wohnung gebracht werden mußte.

Gerichts- Zeitung.

Ein grober Erzeß aus Empörung über eine auf dem hiesigen Ostbahnhof eingeführte Neuerung beschäftigte gestern zum zweiten Male die 90. Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts. Anfangs Februar wurde für die Akkord­arbeiter auf der Ostbahn anstatt der bisherigen 14 tägigen Lohnzahlung die monatliche eingeführt, und find alle dagegen Darüber angebrachten Reklamationen fruchtlos geblieben. waren die verschiedenen Arbeiter äußerst ergrimmt und ließen großentheils ihre Wuth an ihren Vorarbeitern aus. In der Kolonne des Vorarbeiters Draeger   arbeiteten im Februar u. A. die Arbeiter Friedrich Wilhelm Kurg und August Winkelmann. Am 14. sollten sie eine schwere Eisenbahnschiene forttrans­portiren, für welche Thätigkeit keine Vergütung ausgeworfen war. Während dieser Arbeit gerieth Kurz mit seinem Vorarbeiter über die Art des Transports in einen Wortstreit, und war bei dem Niederlegen der Schiene Kurs in die Gefahr gerathen, verlegt zu werden. Derselbe erklärte vor Gericht, daß er sich deshalb für berechtigt erachtet habe, dem Vorarbeiter, da er auch die 14tägige Kündigung nicht durchgesetzt habe, ein Paar in die Visage zu schlagen. Als Draeger   nunmehr nach dem Bureau ging, um Anzeige zu erstatten, folgten ihm Winkelmann und Kurz und schlugen gemeinschaftlich auf ihn ein. Der Erstere wurde wegen dieser Mißhandlung vor einigen Monaten mit einer ernsten Gefängnißstrafe belegt, während gegen den erst vor

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greifer verzichte denn heiliger Adolf Wagner Steitpeitsche ist ja auch noch ein Mittel!

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die

Wie sich aber jetzt die Gegner vor der fuchtelnden Neitpeitsche des ehemaligen städtischen Parlamentariers ver­friechen werden! Kein Mensch in ganz Berlin   wird es wagen, auch nur den Mund aufzuthun, es sei denn, das er das Lob des braven Wilhelm vrkündige. Nie mehr wird von ungezogenen Leuten von den kleinen galanten Aben­teuern des großen Mannes gesprochen werden, und wer sich bennoch einer solchen Kühnheit erfrecht, der kriegt Wichse, bis er verstummt. So wird's gemacht und damit basta.

,, Ja, das wäre famos!" Aber, aber, eine Reitpeitsche ist, so unscheinbar sie auch aussehen mag, ein zweischneidiges und treuloses Ding; giebt man sie einmal aus der Hand, so haut sie ohne vieles Federlesen den eigenen Herrn, und man hat viele Exempel von Beispielen, daß gerade die nach Keile aus=

Schädel und gebrochenem Arm bewußlos aufgefunden. Die ihrer Weise nach, d. h. fie schlagen den, der kommentmäßig Berlegungen waren so schwere, daß der Verwundete nicht feinen Ganzen trinken kann oder will, einfach todt. Das sieht, fich zu allererst in ein Mauseloch verkriechen möchten. mehr in den Besitz seiner Geisteskräfte gelangte, sondern sind aber feine Rowdies, sondern gebildete junge Leute, nach wenigen Stunden in den Armen seiner trostlosen Ans

gehörigen verstarb.

forderung einen

Ganzen" nachzuirinken aus irgend

die sich in jugendlichem Uebermuth leider etwas ver­gessen haben.

Es gehört das jedoch wahrscheinlich zum feinen Ton, und uneingeweihte haben natürlich kein Recht, sich

Es kann daher auch nur als ein höchst erfreuliches Zeichen der Zeit angesehen werden, daß gerade die Männer,

schieben ein Verbrechen vor, und, wie die Sache jetzt von Nach den Ermittelungen der Behörde lag hier ents ben Zeitungen dargestellt wird, handelte es sich darum, daß in solche Sachen zu mischen. der Erschlagene bei einer Kneiperei mit Bekannten nicht tommentmäßig" trinken wollte, d. h. er schlug die Auf­welchen Gründen ab. Wir wissen nicht, ob der Zeitungs- welche den Heldenmuth und die Bravour öffentlich vertreten, von einem wahren Feuereifer in ihren Bestrebungen beseelt find, daß sie niemals zu erlahmen scheinen, wenn es gilt, in Rede oder Handlungen zu zeigen, daß sie die einzigen Leute sind, die ihren Ansichten nöthigenfalls mit dem Besen­ftiel den gehörigen Nachdruck zu geben verstehen. Wilhelm Bidenbach, der beste unserer Mitbürger, jeßiger ausgeloofster

bericht wirklich auf Wahrheit beruht, wenn es aber der Fall ift, so muß uns ein Grauen überkommen vor der entsetz­lichen Rohheit, die in den Kreisen herrscht, in welchen man mit Vorliebe die Saufregeln studentischer Unsitten nachzus

äffen bestrebt ist.

Uebrigens hat bisher noch Niemand von den Herren, von Herrn Professor Wagner bis hinab zum Ex- Stadtver ordneten Pickenbach, das soviel zitirte Wort von der Reit­peitsche zur Wahrheit gemacht.

Wenn dieses Ideal der Widerlegung eines Gegners erst einmal in der That verwirklicht sein wird, dann werden wir hochgemüthliche Rechtszustände erhalten. Natürlich braucht dieses sanfte Beruhigungsmittel ja nicht blos auf die politischen Meinungsverschiedenheiten beschränkt zu beschränkt zu bleiben, das ist nicht nöthig, auch in rein bürgerlichen und geschäftlichen Verhältnissen würde basselbe bei einigem guten Willen leicht Anwendung der können. Entstehen irgendwo irgendwelche Streitigkeiten so haut man nach dem Pickenbach- Wagnerschen Rezept seinem Gegner einfach ein paar runter und die Sache ist abbethan. Wie kolossal wird sich das Nationalvermögen durch Erfpa­

finden

Die Leute, welche ihr Glas Bier nicht wie ein ge wöhnlicher Mensch trinken, die sich hierbei in eine Unzahl Stadtverordneter, ist so ein Mann, dem es bei besonders rung der bisher so lästigen Gerichtskosten, die man für 3i­widerfinniger Beremonien einzwängen, gehören doch nicht feierlichen Gelegenheiten auf eine fröhliche Reilerei garnicht vilprozesse und dergleichen Humbug zahlen mußte, ver­den sogenannten ,, unteren" Ständen an, sie sind entweder ankommt. Noch vorgestern hatte er 70-80 feiner Männer mehren?! Nur wer ein ausgesucht dämlicher Dummkopf Stubenten ober halten es für ,, chic", es diesen in Bezug auf leere Gebräuche und übertriebenen Bierkonsum gleich Massen antisemitischer Jünglinge hinreißenden Stimme

Wer in die Gesellschaft solcher gebildeter" junger

mit seiner donnernden, die

um fich geschaart, und gab er die heroische Versicherung ab, daß er nach den Stöder' schen Erfahrungen auf eine Klage gegen seine An­

ist, wird nicht einsehen, daß in der Zukunft nur Heil von ber Pickenbach- Wagnerschen Idee zu erwarten ist und daß Reitpeitsche schließlich die ganze soziale Frage mit der gelöst werden wird.

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