einigen Wochen ermittelten Kurt gestern verhandelt wurde. Da derselbe ein gewaltthäiger Mensch ist und deshalb schon zwei erheblichere Vorstrafen erlitten hat, verurtheilte ihn der Ge richtshof auch noch mit Rücksicht darauf, daß er sich im Termin mit seiner That noch gebrüstet hat, zu vier Monaten Ge­fängniß.

Einige größere Diebstähle in dem Kommerzienrath Manheimer'schen Geschäft gelangten gestern zur Kenntniß der ersten Ferienstraftammer hiesigen Landgerichts 1. Der Schnei dermeister Arnold Leonhard Dolgner wurde seit Anfang 1883 in dem genannten Geschäft mit der Fertigstellung von Doll­mans beschäftigt. Die Kontrole wird dort den Schneidern gegenüber insoweit geübt, als dieselben für den Stoff, den fie zur Verarbeitung in ihre Behausung mit erhalten, eine Kontrol marte bekommen und nach Abgabe derselben zum Laden hinaus gelaffen werden. Eine weitergehende Kontrole, ob namentlich Die Schneider nicht noch andere Waaren mit den erhaltenen Stoffen mit verpaden, wurde bis Anfangs Januar d. J. nicht geübt. Zu diesem Zeitpunkt wurde D. dabei abgefaßt, wie er außer dem Stoffe noch eine Anzahl fertiger Dollmans mit verpackt hatte, und wurde durch die Kriminalpolizei ermittelt, daß der Dieb eine große Anzahl dieser Kleidungsstücke an verschiedenen Stellen zu ungemein niedrigen Preisen veräußert hat. Nach anfäng lichem Leugnen räumte Dolgner ein, zu drei verschiedenen Malen Dollmans entwendet zu haben, deren Werth von dem Geschäftsführer auf ca. 2000 Mark geschäßt wurde, während D. fie für 300 Mart veräußert haben will. Als einer der Käufer ist der Schneidermeister Hermann Cohn ermittelt und wegen Heblerei angeklagt. Während der Untersuchung war Dolgner aus dem Gefängniß entsprungen, und ist er in Belgien festgenommen und von dort hierher ausgeliefert worden. Dolaner ist geständig. Cohn, der ein bekannter Ramschläufer ift, stellt jede Wissenschaft von dem unreellen Erwerbe der Dollmans in Abrede. Der Gerichtshof hielt auf Grund der Beweisaufnahme beide Angeklagte für schuldig und verurtheilte Dolgner zu 18 Monaten Gefängniß und zwei Jahren Ehr verlust. Cohn aber wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zu zwei Jahren Buchthaus.

Als vermeintlicher Hochstapler hatte sich gestern der serbische Student Duczan von Protitsch, der Sohn des serbischen Erministers gleichen Namens, vor der IV. Ferienstraffammer hiesigen Landgerichts I zu verant worten. Der junge serbische Patrizier studirt in Deutschland Staatswissenschaften und bezieht von seinem Vater einen Mo­natswechsel von 3-500 M. Er hat die Universitäten München und Heidelberg besucht und an beiden Orten Schulden in Höhe von mehreren Tausend Mark kontrahirt, die nachher der Vater liebevoll gedeckt hat. Im November fam der junge, durch einen lahmen Fuß in seinen Bewegungen sehr gehinderte Mann Studirens halber auch nach Berlin und miethete sich ein Bar terrezimmer im Kaiserhof, wofür er bis Anfangs März die Miethe nebst Beköstigung in Höhe von ca. 400 Mart prompt entrichtete. Um jene Beit traten aber bei dem Angeklagten Ver­legenheiten ein; wie er behauptet, war er in schlechte Gesell­fchaft gerathen, welche ihm im Spiel sein ganzes Geld abge nommen hatte und er mußte sich deshalb an den ersten Portier des Zentralhotels, Herrn Meyer, wegen Geldvorschuß wenden. So ein erster Portier in einem großen Hotel ist, wie fich aus den Bekundungen des Herrn Meyer ergab, eine sehr ge­wichtige und einflußreiche Persönlichkeit; er muß zunächst alle möglichen lebenden Sprachen beherrschen, sämmtliche europäi schen Eisenbahnrouten im Kopf haben, den Umgang mit seinen Leuten verstehen und schließlich auch noch den Bankier für die Hotelgäste spielen. Herr Meyer, in dessen Hotel ca. 690 Ber­sonen täglich logiren, hat manchmal pro Tag 6-, 9 auch 12 000 Mark für die Fremden verauslagt, er ist auch gleichzeitig Fuhr­herr, denn er stellt seine eigenen 9 Pferde und Wagen den Fremden zur Dispofition. Aus dieser Quelle floß dem Ange­flagten, der da versicherte, daß sein Vater bald nach Berlin tommen und alles begleichen werde, auch in reichem Maße das Geld, denn bald betrugen die Forderungen des Herrn Meyer inkl. derjenigen für die verschiedenen Equipagen ca. 8000 M. Der junge Herr v. Protitsch hatte noble Paffionen. Er engas girte einen Dienstmann als eine Art Kammerdiener

für 5 Mark täglicher Diäten, er erhielt Rechnungen, in denen mouffirender Schloß Johannisberger, Rauenthaler Berg 2c. mit ganz ansehnlichen Summen figurirten, er fuhr täglich aus und hatte bei seinem Schneider bald ein Konto von 505 Mark. Daß er dabei Bigarren rauchte, die mit 60 Pf. pro Stüd in Rechnung gesetzt wurden, kann nicht Wunder nehmen. Ein gewiffer Möller, der nahe daran war, ihm eine Summe von 4500 Mark vorzuschießen, war so schlau, sich mit einer Anfrage zunächst nach Belgrad zu wenden, er hat aber von dem dorti gen Gesandten die Depesche erhalten: Vater Ex- Gesandter, vermögend, Sohn Schwindler." Am 1. Juni war der Ange. flagte wie er behauptet in Familien- Angelegenheiten-

Linnéa borealis.

Stizze von Leo Rosen.

[ Unberechtigter Nachdruck verboten.]

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Nein, wie entzückend ist diese Dampferfahrt auf dem Haff! Ringsum das gewaltige Meer, so erhabener Ruhe, feitswärts die gelben Dünen und dort, fern am Horizont Aber Lina, bie nebelumlagerten Fichtenwälder! Mädchen! Was hast Du denn? Wie weltverloren träumst Du da? Was hattest Du denn da so Wichtiges mit dem Profeffor? Ihr waret so eifrig im Gespräch,

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,, Ach nichts Besonderes, liebes Lieschen!" erwiderte die ,, wir unterhielten uns nur über botanische Angeredete Dem Herrn Professor ist die Vielseitigkeit und Studien. Er hat hier Eigenthümlichkeit unserer Flora aufgefallen. während der kurzen Dauer seines Aufenthalts schon manches Ueberraschende entdeckt und macht augenblicklich lebhaft Jagd auf die Linnéa borealis, die er in unserer Gegend vermuthet!" " Ei wie gebildet, Lina! Von wann datirt sich denn Dein Interesse für Pflanzenforschungen?"

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Ach, spotte nicht, Lieschen! Du weißt ja, daß ich herzlich wenig davon verstehe. Aber ich höre gern zu, wenn Papa sich mit dem Professor darüber unterhält,

und

,, Natürlich!" imitirte schalthaft Lieschen die Er röthende. Ich höre gern, wenn fluge Männer sprechen und namentlich, wenn der Eine, der gerade eine Linnéa borealis fucht, ein hübscher, interessanter junger Professor ist!"

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Haben Sie mein Forschergeheimniß ausgeplaudert, mein gnädiges Fräulein?" ertönte die sonore Stimme des so­eben Besprochenen.- ,, Das erfordert Strafe. Ich ver­urtheile Sie dafür, mir beim Suchen des gedachten Pflänz­chens zu helfen, aufmerksam zu suchen!"

" Ja, da bitten wir aber zuvor um genaue Beschreibung, Herr Professor!" rief das muntere Lieschen. Wie

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sans adieu nach Wien gereift und die Interessenten, welche an die von dem Angeklagten behauptete Abficht der Rückkehr nicht glaubten, veranlaßten dort seine Verhaftung, indem sie behaupteten, daß der Angeklagte ihnen über die Hierberkunft behaupteten, daß der Angeklagte ihnen über die hierherkunft seines Vaters sc. faliche Angaben gemacht. Da falsche Vor­spiegelungen dem etwas leichtlebigen Angeklagten aber nicht nachzuweisen waren, der Vater des jungen Mannes vielmehr durch den Vertheidiger seines Sohnes, Rechtsanwalt Dr. Fried mann die Schulden des Eisteren in der That wiederum be­glichen hat, so erfolgte die Freisprechung des Angeklagten.

Eine Jllustration der Fürsorge für den armen Mann. Aus Kurheffen wird der Frankf. 3tg." geschrieben: Wie die sprüchwörtlich gewordene Fürsorge für den armen Mann" von Seiten der konservativen Herren geübt wird, möge Auf dem Hofgute A. im Hessen­folgender Fall illustriren. lande lebt als Landrath, Landtagsabgeordneter und General bevollmächtigter feiner als Gutsbesigerin eingetragenen Frau ein Herr, der es an Eigenlob seiner Verdienste um die Volksbeglückung nicht fehlen läßt. Leider hat sein Dienst personal für die Art seiner Volksbeglückung noch nicht das rechte Verständniß; denn auf dem von ihm be wirthschafteten Gute feiner Ehehälfte findet ein fteter Wechsel des Personals statt, und Keiner, der das Gut ver­läßt, weiß von Beglückung, Mancher aber vom Gegentheil zu erzählen. U. a. verließ auch ein Knecht nach mancherlei Swiftigs feiten im April 1883 feinen Dienst, der erst am 31. Oftober abgelaufen war. Er läßt den einbehaltenen Lohn im Stich und begiebt sich zu seiner ebenfalls in A. wohnenden Frau. Diese, von mitleiderregender Gestalt und halb erblindet ist mit ihren 3 unerwachsenen Kindern auf den Verdienst des Mannes angewiesen. Nachdem derselbe 14 Tage vergeblich nach Arbeit gesucht, begiebt er sich in das Effener Kohlenrevier. Kaum ist er weg, so wird der nächste Rechtsanwalt beauftragt, Klage wegen eigenmächtigen Verlassens des Dienstes zu erheben und zuhleich ein Erkenntniß auf Wiederantritt

des

Dienstes zu erwirken. Da ihm die Verhältnisse genau bekannt find, giebt der Rechtsanwalt dem Kläger zu bedenken, daß ein Prozeß bei der gänzichen Mittellofigkeit des zu Verklagenden aussichtslos sei und dem Kläger nur un­nöthige Kosten verurfachen werde. Aber es wird ihm der Be scheid, wenn er den Prozeß nicht führen wolle, würden Andere Um den guten Kunden nicht zu verlieren, dazu bereit sein.

da

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man auch von dem Zwangsverlauf und der Kostenersparnig hal ber findet man es gut, auch dieses Drittel dem Voltsbeglüder abzutreten. Man einigt sich auf 150 M. Als dem Verkäufer der Kauftontrakt zur Unterzeichnung vorgelegt wird, ftaunt er, daß nur 149 M. als Preis angegeben find. Aber fofort cr flärt der Gesetzgeber: Hier ist 1 M. in baar; 149 M. find stempelfrei". Das Drittel der Frau für 150 M. zu erftehen, zeigte der Herr feine Lust; man konnte jetzt ja das Ganze voraussichtlich für die Gerichtsfosten erstehen, und dann ist die Frau obdach- und zugleich mittellos. Doch diese Rechnung war falsch; denn im Termin erschien ein Mitbieter, der das Häuschen bis auf 1100 Mart trieb. würden also der Frau noch ca. 350 Mart zufallen, so daß fie doch etwas für ihre obdachlosen Kinder hätte. Doch erinnert fich der Generalbevollmächtigte, daß die Frau beim Dienstantritt ihres Mannes fich für Inne haltung des Vertrages verbürgt, so daß fie einen Mieth fontratt gar unterfreuzt schreiben fann fie nicht Sofort wird gegen die Frau Klage angestengt auf einen Schadenersat von 206 Mart, der durch den Dienstantritt ihres Mannes enistanden sei. Die Frau will von einer solchen Bürgschaft nichts wiffen; in dem im Juli abgehaltenen Termin in dieser Sache fonnte die Urkunde nicht vorgelegt werden, weshalb ein weiterer Termin nach den Gerichtsferien anbe raumt ist. Inzwischen hat, damit die Frau ja nicht in den Befit des Geldes gelange, der Herr Vertreter auf Betreiben des Klägers 300 Mart des Antheils von dem Kaufgeld mit Arrest belegen lassen. Wir sind gespannt, ob es dem väter lichen Berather seiner Kreiseingesessenen gelingt, mit dem D dach auch die kleine Summe der Frau zu entwinden! Dies nur eines der sehr zahlreichen Blätter in der Chronik von Volksbeglückung dieses Herrn.

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Eine erneute Warnung dafür, daß Herrschaften nur e probte Dienstboten zu Hütern des Hauses machen sollen, lieferte eine Verhandlung, die gestern vor der 4. Ferienftraflammer des Landgerichts I stattfand. Des gemeinschaftlichen Diebstahls angeklagt, befanden sich der bereits vielfach zulegt mit vier Jahren Suchthaus vorbestrafte Arbeiter" Adolph Marschner und die unverehelichte Louise Lilie" auf der Anklagebant. Die lettere war am 1. April d. J. beim Dr. med. Rosenthal, Schönhauserstr. 5, in den Dienst getreten, ihre Herrschaft aber so schlecht mit ihr zufrieden, daß ihr bereits zum 1. Jum wieder gekündigt wurde. Am 31. Mai feierte der Bruder ihres Dienstherrn, der Rechtsanwalt Rosenthal, feine Hochzeit und mußte deshalb der erstere, welcher mit den Seinen an der Feftlichkeit theilnahm, seine Wohnung der Obhut der Dienst überlassen. An demselben magd Nachmittage bei ihm aber ein Diebstahl ausgeführt, ständen, welche Darauf schließen ließen, ließen, daß die Wächterin der Wohnung mit Dieben gemein fame Sache gemacht. In der fünften Stunde schickte der Rechtsanwalt Rosenthal nämlich seine Dienstmagd nach ber Wohnung seines Bruders mit dem Auftrage, die dafelbft für ihn abgegebenen Hochzeitsgeschenke meiſtentheils Silber sachen abzuholen. Wunderte die Magd sich schon, daß die Angeklagte ihr erst nach zehn Minuten langem Klingeln Küchenthür öffnete, so wurde fte noch mehr erstaunt, als fie in der Küche einen ihr völlig fremden Mann, den Angeklagten Marschner, fizzen sah, den ihr die Lilie als einen Verwandten vorstellte, und der fich an Kaffee und Kuchen gütlich that. Sie unterdrückte jedoch jede Aeußerung der Befremdung hierüber und ließ sich mit dem Fremden und der Lilie in ein Gesprä ein. Von ihrem Size aus fonnte sie zufällig durch die geöffnete Rüchenthür die daranstoßenden durcheinander gehenden drei Stuben zum größten Theil und wollte es ihr schon seit einigen Minuten vorkommen als ob Jemand darin hantire. Plöglich rief sie: Da is i

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wird der Prozeß angestrengt. Im Termin erscheint der Be flagte nicht, da ihm die Reisemittel fehlen. Er wird zu 3 Tagen Haft, zum Wiederantritt des Dienstes und Erstattung der nicht unerheblichen Kosten verurtheilt; lettere aber waren von ihm nicht beizutreiben. Jest sollte es an die Frau gehen. Mit dem Vollstreckungsbefehl erscheint in der elenden Hütte der Gerichtsvollzieher aus S. in Beglei tung eines Herrn, der, wir wissen nicht, ob als Landrath oder Generalbevollmächtigter die Hütte mit Argusaugen nach gefeßlichen Pfandobjekten durchspäht. Alles was sich bei dieser ftrengen Revision auffinden ließ, waren einige Kartoffeln, welche die Frau auf einem gezinsten Neckerchen ohne daß ihr Mann dabei einen Spatenstich gethan gezogen hatte, gezogen hatte, ferner ein leiner Holzvorrath, theilweis Leseholz, und drei Hühnern. Mit diesem Kleinen Vorrath sah die Frau mit ihren drei Würmchen einem sehr trüben Winter entgegen, da ihr Mann fie fast garnicht unterstügte. Wie aber ere schrat fte, als ihr eröffnet wurde, daß ihr dies auf Grund rechtskräftigen Erkenntnisses jest genommen würde. Hände ringend und jammernd warf fie fich auf die Erde, fie flehte um Mitleid und Erbarmen für ihre Kinder, diese könnten doch nicht büßen, was der Vater verschuldet, man möge fie nicht ganz dem Hunger und der Kälte preisgeben. Selbst der sonst nicht so zartbefaitete Gerichtsvollzieher unterstüßte ihr Flehen- aber ver­geblich. Die Leute wollen es nicht anders!" war die lakonische Antwort des väterlichen Volksbeglückers, der sich alsbald in höchst eigener Person an dem Einfangen der 3 Hühner be theiligte. Alles wurde verkauft ohne Erbarmen. Doch ganz war der Plan, der Plan, die Familie durch Hunger und Kälte mürbe zu machen, nicht gelungen, denn nach einigen Tagen hielt, von zwei mitleidigen Seelen geschickt, ein Wagen voll Kartoffeln vor der Thür der bemitleidens­werthen Mutter. Da es mit dem Aushungern nichts war, Wie find Sie herein sollte das Obdach herhalten. Die Frau hatte ein ideelles Drittel des Häuschens, das sie bewohnte, von ihrer Mutter er- gekommen?" fragte ihn die Angell. Lilie. Wie Sie sehen, erbt. Auf einem andern Drittel lastete eine fleine Hypothek. durch die Korridorthür," antwortete der Gefragte, ging zur Diese zu einem Preise bis zu 200 M. zu erstehen, wird der gangsthür, schob den vorgeschobenen Riegel zurück und ent Handelsmann S. beauftragt. Sobald man so in Besitz des fernte fich, ohne daß es einem der Anwesenden einfiel, ihn auf Drittels gelangt war, wird das Zwangsverfahren zwecks Aus­den ganzen Vorfall so tonfternirt, daß es ihr erst nach dem einandersetzung eingeleitet. Der einzige auf das Häuschen Reflet­Verschwinden des Fremden einfiel, es tirende ist der Befizer des letzten Drittels, ein abgesagter Feind Verschwinden hier um einen Diebstahl, und des Herrn Landrath. Doch dessen Sohn ist ja inzwischen zum die andern beiden Bürgermeister gewählt und man kann mit dem Vater einmal schauer, die Angeklagten, hatten sich bei der ganzen Szene Bürgermeister gewählt und man kann mit dem Vater einmal über eventuelle Bestätigung sprechen. Bei der Gelegenheit redet ruhig und gefaßt benommen, daß die Anklage hieraus Schlüffe

nicht finden, hier aber am nordischen Bergabhang soll sie gedeihen. Vielleicht habe ich noch heute das Glück, fie meinem Herbarium einverleiben zu können. Suchen wir!"

Also fein, zart und bescheiden, rosa angehaucht, lieb­lich-na und so weiter!" rief Lieschen übermüthig aus. Aber welchen Finderlohn sehen Sie aus, Herr Profeffor?" und schelmisch blickte sie in das männlich schöne Antlig des Botanifers.

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Wenn Sie sie mir schaffen, schicke ich Ihnen für die nächsten Tage Freund Fritz aus der Stadt, sind Sie damit

,, Ach, Sie böser Mann! Doch schau, Lina, da gähnt fchon das Dunkel des Waldes. Wir find an Ort und Ihre Stelle! Nun rasch die Sachen zusammen! Hier Botanifirkapsel, Herr Professor- möge fie bei Ihrer Heim­fahrt die Gesuchte bergen!"

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noch Jemand in der Stube!" und hierauf sprangen alle Dri auf und begaben sich nach vorne. In dem Speisezimmer traf fie einen jungen Mann, welcher sich kaum durch ihren Eintritt bei seiner Beschäftigung stören ließ. Derselbe war im Beg die Silberfachen, welche als Hochzeitsgeschenke dienen sollte in einen vor ihm stehenden Koffer zu packen, nachdem er diesen wie die Umgebung bewies, von Kleidungsstücken entleert hatte Die Silbersachen hatte er des bequemeren Transportes wegen zerbrochen und ineinandergebogen.

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Wipfeln der Föhren rauschte es Ja und Amen, und is heiteren Weisen begleiteten die Vögel des Waldes alten, den ewig jungen Wundersang vom süßen Glüd Liebe.-

Beit zur Heimkehr war's!

Allmälig fanden sich die Theilnehmer der Gesellschaft Dann und wann bedeutsam vor sich hinlächelnd, prome

zusammen.

nirte Lieschen mit Lina's Vater am Strand. der Rath

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Wo haben Sie denn nur meine Lina gelassen? fragte man könnte fast besorgt werden!"

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Ja, mein verehrter Herr!" scherzte Lieschen.

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tann für die Macht des Forschertriebes in Ihres Kindes Brust? Lina hat nun einmal eine ausgesprochene Neigung Die fröhliche Gesellschaft hatte das Boot verlassen, um zu botanischen Studien, und hilft dem Professor fein rare da kommen fie ja! sich zum Theil in das Hotel zu begeben, zum andern Theil fich in das Fischerdorf zu zerstreuen, während Andere, dar- Nun, Ihr Säumigen, wie war's? Ich wollte Ihnen unter der Professor in Begleitung der beiden jungen Damen, teine Konkurrenz machen, Herr Professor, denn ich bemerkte Sie waren auf dem rechten Wege. den Weg zum Walde einschlugen. Heiteres Lachen, Scherzen und sah sie in Ihrer Nähe schimmern, die liebliche Blüthe, za den einsamen Wegen. Hier wurden Blumen und Beeren bescheiden, weiß mit rosa angehaucht, und auch im Begrif sich an den kräftigen Stamm hinaufzuranken, nicht wah

Plaudern erscholl auf

Moosteppich. Der Professor hatte mit den beiden Freun­dinnen das Gros der Gesellschaft hinter sich gelassen; doch bald hemmte Lieschen ihren Schritt, angeblich, um das er­wünschte Pflänzchen auf Seitenwegen zu suchen.

Tiefer und tiefer schritt das junge Paar in den Wald. Aber sein Blick glitt mehr wie vorhin spähend über das dichte Gras, streifte nicht mehr forschend in der Runde. Achtlos trat sein Fuß über Halm und Blüthe, und sein Auge hing gebannt an dem rofigen Antlig, an der lieblichen Gestalt des Mädchens, das sinnigen Geplauders ihm zur Seite schritt.

Aber Sie suchen ja garnicht mehr nach ihrer Linnea, Herr Professor?" unterbrach sie sich plöglich, um dann das ihre Hände erfaßt und hemmte seinen Schritt.

Lina?"

Glauben Sie nur,

Erglühend barg die Genannte das Haupt an Gruppe blickte.

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Freundin Brust, während der Rath verwundert auf bi Aber schon trat bittenden Blickes der Profeffor a ihn heran und sagte innig: Ja, ich suchte und ich fand

die zarte nordische Blume! Wollen Sie sie mir laffen, Rath?"

,, Und Du, Lina?" fragte der Vater.

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Vater!" fagte das liebliche Mädchen, und schlang gär lich die Arme um seinen Nacken, im Auge die Thrän

höchsten Glückes.

,, So nehmen Sie fie für das Herbarium Shre

fieht denn die Linnéa aus? Groß, flein , bunt, einfarbig? jäh erglühende Antlig zu Boden zu senken, denn er hatte Lebens, Professor, und wahren Sie sie treu, fie ift d

Wächst sie am Boden, am Strauch? Duftet sie und hat sie Dornen?"

Nichts von alledem, mein Fräulein! Sie blüht be­scheiden zart, weiß mit Rosa angehaucht, lieblich anzusehen, rankt sie sich am Boden hin, gerne die feinen Blättchen um eine träftigere Pflanze, auch wohl um einen Baumstamm schlingend. In unseren süddeutschen Wäldern konnte ich sie

Sie fühlte, wie forschend sein Auge auf ihrem Ange­ficht ruhte und mußte, von der geheimen Macht seines Blickes bezwungen, das Antlitz heben.

werth!"

Gelehrt

an meinem

gewiß!" rief freudeberauscht der junge aus, indem er die Geliebte an sich zog

Herzen soll sie immer ruhen und als mein höchstes Kleino " Habe ich sie nicht schon gefunden?" fragte er mit blühen und gedeihen, meine liebliche, norbische Menfchen

einem Ton der Stimme, durch welchen leise vibrirend die Macht der Gefühle widerhallte, die seinen Busen durchzogen.

blüthe!"

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