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Dienstag, den 11. August 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

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Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

scheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Postabonnement 4 M. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

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Redaktion: Beuthstraße 2.-

Das Gespenst der Revanche.

Die französische Revanche" für die Niederlage von 1870 hat diesmal, in der Seit der fauren Gurken, die Rolle übernehmen müssen, die sonst der großen Seeschlange zuzu fallen pflegte. Ein Pariser Konservativ- republikanisches Blatt, ber Temps", suchte seine Leser mit einem Artikel zu unter­halten, in dem ausgeführt war, daß im Fall eines fünftigen Krieges zwischen Deutschland und Frankreich das erstere im Stande sei, sofort große Massen von Kavallerie nach Frank­ reich hinein zu werfen. Im Anschluß daran verlangte das Pariser Blatt, daß die Pariser Kavallerie- Division Quartiere an der Grenze von Elsaß- Lothringen beziehen solle. Da rauf hat nun die Norddeutsche Allgemeine 3eitung" mit einem fulminanten Artikel geantwortet und sich geberdet, als ob der Krieg schon vor der Thür stände. Ein Chorus von heißspornig- chauvinistischen Presstimmen ist dem hoch­offiziösen Blatte gefolgt.

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Nun, wer sich die fühler Ueberlegung ansieht, der wird sich rasch überzeugen, daß diese Suppe nicht so heiß gegessen wird, wie sie ge­tocht ist. Weder der Temps" noch die Norddeutsche Allge meine" machen die Kriege, wenn sie Beide den Mund auch noch so voll nehmen.

Der talte Wasserstrahl" sollte, wie die Blätter sagen, der gegenwärtigen französischen Regiernng gelten. Nun, wir für unser Theil haben oft genug dargethan, daß wir für diese Regierung auch nicht die mindeste Sympathie empfinden; wir halten sie für eben so unfähig wie die Re gierung des Herrn Ferry. Andererseits können wir uns kaum denken, daß diese Regierung ein Interesse daran haben sollte, mit Deutschland Berwickelungen zu suchen und auch die Lust dazu dürfte ihr fehlen, da sie mit genug anderen Berwickelungen beschäftigt ist.

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Frankreich

Unter den Bourbonen und unter den Bonapartes war in Frankreich die Anschauung traditionell geworden, daß nur dann sich voll ent­wenn Deutschland schwach und zer riffen sei. Durch Jahrhunderte war die franzöfifche 3mistigkeiten

nicht wenig gefördert durch die inneren Deutschlands .

Das ist aber seit 1870 anders geworden. Die Fran­zosen haben sehr wohl begriffen, daß diese Politik, gegens Ruhm noch Macht, noch irgend welche Vortheile zu bringen bermag. Sie haben sich deshalb andere Aufgaben gestellt und beschäftigen sich seit etwa einem Jahrzehnt mit Erwerb und Bergrößerung von überseeischen Kolonien. Darauf und nicht auf Erneuerung des Rampfes mit Deutschland ist die

Radbrud verboten.]

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Feuillefon.

Das Mormonenmädchen. Amerikanische Erzählung

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Balduin Möllhausen .

( Fortsetzung.)

Kurze Unterhaltung

-

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 spf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

französische Politik gerichtet gewesen und ein Artikel des " Temps" kann an dieser Thatsache doch sicherlich nichts ändern.

Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" ist von der Besorgniß erfüllt, Frankreich lauere nur auf eine günstige Gelegenheit, allein oder im Bündniß mit Andern über Deutschland herzufallen." So gefährlich sieht uns die Sache nicht aus; indessen wenn solche Möglichkeiten wirk­lich vorhanden sind, so entspringen sie eben aus dem System des bewaffneten Friedens überhaupt. Wenn, wie es der Fall ist, alle festländischen Großmächte jahraus, jahrein bis an die Zähne bewaffnet dastehen, so darf man sich nicht darüber wundern, wenn die Situation fich außer­ordentlich leicht zu einem casus belli zufpigen kann.

Was würde nun geschehen, wenn Alles so wäre, wie die beiden streitenden Preßorgane es dem Publikum aus­malen? Nun, die Franzosen würden dann wahrscheinlich in der That die Parifer Kavallerie- Division an die deutsche Grenze verlegen. Die Folge davon wäre, daß die an der Grenze stehenden deutschen Truppenmassen ebenfalls verstärkt würden, und so würden sich beiderseits die Ausgaben für Militärzwede um ein Erhebliches vermehren.

als

lichen Krieg verwickelt zu sehen? Das müßte denn doch ein gar sonderliches Volk sein und wenn die Franzosen auch viele Sonderbarkeiten an sich haben mögen, so ist ihnen doch sicherlich ein friedlicher Bustand lieber als ein Krieg, bei dem ihre Söhne todtgeschossen werden und der sie ihr schweres Geld fostet.

Beiden Blättern, dem Temps" und der Norddeutschen Allgemeinen 3eitung" muß man den Vorwurf machen, daß fie, ohne einen nennenswerthen Grund dafür angeben zu tönnen, eine tiefgehende Erregung hervorzurufen bewußt ge­wesen sind. Der Streit ist auch ein im Ganzen ziemlich findlicher. Wenn zwei Nachbarstaaten im Zustande bewaff neten Friedens leben, so wird sich niemals das Verhält= niß so gestalten können, daß der eine Staat auf den Mann ganz genau soviel Truppen an der Grenze hat, wie der an­bere. Da werden immer Verschiedenheiten obwalten.

Hätten die beiden Blätter das Erscheinen der großen Seeschlange angemeldet, so hätten sie damit immer noch besser gethan als mit ihren militärischen Studien.

Konsumverhältnisse der verschiedenen Klaſſen.

Ueber die Konsumtionsverhältnisse der Naturprodukte in Dber Desterreich hat F. Böpf in der Wiener ,, Statistischen Monatsschrift"( herausgegeben von der f. f. statistischen Kom­mission, XI. Jahrgang, Juliheft 1885) äußerst interessante Mit­theilungen gemacht. Die Quelle, aus der wir die in Folgendem gegebenen Daten schöpfen, wird als amtliche selbst dem ver­biffensten Offiziofus unverfänglich erscheinen müssen. Söpf fichtspunkten gruppirt find, an.

Reines der beiden Blätter aber spricht auch nur im Geringften davon, ob diese Lösung des Knotens die einzige ist. Wir dächten, gerade bei dieser Gelegenheit wäre es angebracht, daran zu erinnern, daß Verträge und Schiedsgerichte eine größere Sicherheit gewähren könnten bie Ronkurrenz in der Ausbildung der Bewaffnung und des ganzen Kriegs- Apparats. Es müßten sich doch Verträge abschließen lassen, die eine Garantie dafür enthielten, daß die Franzosen nicht übernimmt fünf Konsumententlassen, die nach wirthschaftlichen Ge uns herfielen." Aber, wird man einwerfen, solche Verträge tönnen gebrochen werden. Das glauben wir nun nicht so leicht; man würde sich gegen einen Bruch für vollständig gesichert halten müssen, sobald die Entscheidung über Krieg und Frieden von der Volksvertretung abhängig wäre. Das letztere könnte man ja gegenseitig in einem Friedensvertrage bestimmen.

Aber wenn in Frankreich wirklich Kriegslärm gemacht wird, wer thut es denn? Einige Politiker und Professoren die um jeden Preis von sich reden machen wollen und in

ihrer Armseligkeit dafür kein anderes Mittel haben, als das Geschrei nach Revanche! Einige militärische Abenteurer, die im Frieden nicht vorwärts kommen und die von einem Kriege

Ruhm, Macht und Beute erhoffen; bann einige Journalisten, die mit dem Revanchegeschrei glauben, ihre Blätter interessanter zu machen. Aber glaubt man denn, daß die Maffe des französischen Volkes, der gewerbetreibende Bürger, der Arbeiter, der Bauer ein Interesse daran hätten, ihre Nation recht bald wieder in einen großen und fürchter­

thum den Erdball frei und sicher in seinen Händen hält, und die Heiligen der letzten Tage die Stelle unter den Nationen einnehmen, die ihnen gebührt und ihnen von dem Erlöser zuerkannt wurde!"

In dem Grade, in welchem der Apostel seine Stimme hob und immer mehr das Wesen eines Lehrers der Wüste annahm, flärten sich die 3üge seiner Buhörer auf. Was auch ihre Brust bewegen mochte, als er geendigt, da leuch teten ihre Physiognomien in einer Art von religiöser Vera zückung, die mit einer wilden Entschlossenheit um den Vor­

Ich danke Dir für die Liebe, welche mein mutterloser Knabe in Deinem Hause gefunden, und würdige die Anhäng­lichkeit, welche Du und Deine Gattin dem Kinde noch immer bewahret," sagte Holmsten, Elliot die Hand mit einem leisen

,, Ja, mit vieler Liebe hängen wir an dem Kinde," antwortete dieser, den Händedrud erwidernd ,,, möge es ge=

Die junge Frau seufzte, als sei eine schwere Last von ihrem Herzen genommen, und entfernte sich geräuschlos. rang fämpfte. Elliot biß die 3ähne zusammen, wie um einen herben bie Bruſt ſinken, und krampfhaft preßten seine Finger fich Um den Holzsplitter, den er noch immer in der Hand hielt. Der Mann mit dem herkulischen Körper und der auf Wink des Einverständnisses reichend. seinem Antlig ausgeprägten unerschütterlichen Willens Elliot förmlich gebrochen zu sein und sich längere Zeit hin- deihen zur Freude seines Vaters, gedeihen zu einer starfen durch nicht von dem Schlage erholen zu können, der für Säule unserer Gemeinde." ihn in der scheinbar harmlosen Frage gelegen haben mußte. Eine brückende Stille war eingetreten. Fügt Euch ins Unvermeibliche," hob ber Apostel endlich an, nachdem er die beiden Männer eine Weile aufmerksam beobachtet, als ob er in ihrem Innern habe lesen wollen, denn ihr Be­nehmen hatte ihn befremdet und schien ihm auf mehr als glauben mögen.. ein bloßes freundschaftliches Uebereinkommen hinzubeuten.

Amen," fügte der Apostel ernst hinzu, und Alle er­hoben sich, um sich mit Pfeifen zu versehen. Der Indianer aber folgte bem gegebenen Beispiel mit einer Schnelligkeit, die außer allem 3weifel ließ, daß er die Zeit vor dem Ramin nicht so theilnahmslos verbracht hatte, wie man hätte

Bald darauf saßen die vier Männer nebeneinander vor

dem verkohlenden

bie Dornen achten, mit welchen unser Lebensweg bestreut geworfen worden, und indem die Flammen hoch in den führt, aber herrlich der Lohn, welcher der Gläubigen dort rauch mit sich, der, in blauen Wölkchen den Pfeifen ente oben harret. Rein Haar befindet sich auf Euern Häuptern, strömend, sich langsam, wie vor einem leichten Luftzuge, der bas nicht gezählt wäre, und feine Trübsale treffen Euch, Raminöffnung zuwand.

welche der Erlöser in seiner unbegreiflichen Weisheit nicht

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Sind von der Familie Jansen weitere Nachrichten

diesen Gegenstand lenken würde.

zur Läuterung Eurer Seelen für Euch bestimmt hätte. eingelaufen? fragte Elliot zögernd, nachdem er eine Weile Freudig sollen wir mit Leib und Seele bazu beitragen, den vergeblich gehofft, daß der Apostel die Unterhaltung auf Glanz und die Herrlichkeit des auserwählten Volkes zu ver größern und feine Macht immer mehr zu befestigen. D, meine Brüber! wir sind die Glieder einer endlosen Rette, und die Zeit ist nicht mehr fern, in welcher das Mormonen­

Ganz neuerdings erhielt ich Briefe von unserm New­Yorker Agenten, in welchen derselbe sich ziemlich eingehend über jene Familie ausspricht."

Während die zwei ersten Klassen die Gruppe der Groß­und Kleinbourgeoisie in ihren verschiedenen Nuanzirungen umfaffen, werden die drei legten Klaffen durch die Kleinbauern, Subalternbeamten, durch die in persönlichen Dienstleistungen thätigen, durch die Industriearbeiter und durch die land und forstwirthschaftlichen Arbeiter und Tagelöhner vertreten. Fleischton sum ergiebt folgendes. Bild: I. Klaffe 143,8 Kgr. pro Jahr 114,8 60,0 "

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Wie Zöpf nachweist, entfällt auf den gewerblichen Arbeiter jeden dritten Tag 0,14 Kgr. Rindfleisch, jede zweite Woche

0,20 gr. Stalbfleisch, Schweinefleisch 0,45 Star. per Woche.

Die Klasse I hat einen täglichen Rindfleischbedarf von 0,23 Kgr. per Person, die Klasse II von 0,17 Kgr.; Kalbfleisch 0,50

bezw. 0,45 Kgr., Schweinefleisch 0,50 Kgr. per Woche bei beiden Klaſſen. In bäuerlichen Streifen ist der Genuß von Rind­fleisch äußerst felten, Kalbfleisch kommt per alle zweite Woche

Sie haben also in der That New- York unangefochten verlassen?" fragte Elliot gespannt.

Wenn die Verbindungen nicht nach allen Richtungen hin unterbrochen wären, so hätten wir wahrscheinlich er­fahren, daß sie schon längst in Kalifornien eingetroffen seien und die Landreise von dort aus antraten."

Welche Route werden site wählen?" fragte Elliot weiter, während Holmsten taum noch im Stande war, seine ängstliche Spannung hinter einer finsteren Miene zu verbergen.

Unbedingt den Weg über San Diego . Sie werden der sogenannten spanischen Fährte folgen, und auf dem verlorenen Posten am Virgin- Flusse, nahe an dessen Mün­dung in den Kolorado, Rast halten. Sie treffen bort ver­muthlich eine Abtheilung der Unsrigen, die damit beschäftigt sind, die starken Stämme der Mohave- und Chimehuewe­Indianer, welche das Thal des Kolorado reich bevölkern, zu befehren und für unsere 3wecke zu gewinnen. Auf An­ordnung des Propheten sind schon Boten dorthin entfendet worden, um die Familie Jansen, welcher sich eine beträcht­liche Zahl neu angeworbener Streiter zugefellte, zu veran­lassen, auf jenem Posten bis auf weitere Befehle zu weilen. Wir sind nämlich noch nicht einig, liver­besten und sichersten unterbringen, ob hier unten, oder oben in der Stadt. Abraham warnt uns nämlich, nicht unüber­legt zu handeln und dem jungen Mädchen gegenüber vor­fichtig zu verfahren."

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Weiß fie um den Tod ihrer Schwester," fragte Holmsten mit erkünftelter Ruhe.

Reine Silbe," entgegnete der Apostel ,,, es ist eine böse Aufgabe, sie von dem Verlust in Kenntniß zu ſehen, eine Aufgabe, die natürlich demjenigen zu lösen anheim­fällt, dem die reiche Erbin als Gattin zuerkannt wird," und so sprechend wechselte er einen Blick des Einverständnisses mit Elliot.

Möge sie sich gefügiger und verständiger zeigen, als ihre dahingeschiedene Schwester gethan hat," bemerkte Holmsten finster, indem er den Kopf wieder auf seine Hände und Kniee stützte und die Finger in seine dichten, hell­blonden Haare vergrub.