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Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 185.
Lokales.
er. Auf die vorgestrige Kommunal- Wähler- Versammlung, über deren Verlauf wir unseren Lesern an anderer Stelle ausführlich berichten, müssen wir hier mit einigen Worten zurückommen. Beim Beginn der Verhandlungen entftand eine Debatte, hervorgerufen durch eine Aeußerung des Borfizenden über die eventuelle Haltung des Berliner Voltsblatt" dem durch Beschluß zweier Volksversammlungen ernannten Wahl- Komitee gegenüber. Offen gestanden, wir hatten eine derartige Interpellation nicht erwartet, denn es mußte wohl von Anfang an ziemlich klar sein, daß ein Arbeiterblatt nicht derjenige Faktor sein fann, der bei einer so wichtigen Aftion, wie es die in Aussicht stehenden StadtverordnetenWahlen doch thatsächlich find, einen Bankapfel zwischen Wahl Komitee und Wähler wirft. Wir sind teine Nörgler und wollen und dürfen es auch nicht sein, ebensowenig wie wir es für angemessen halten, uns in den Schmollwinkel zurückzuziehen, wenn es gilt, tief einschneidende Lebensinteressen des arbeitenDen Bolles wahrzunehmen. Wir werden mit dem WahlKomitee auf dem Plage sein, und werden seinen Maßnahmen und Anordnungen die thatkräftigste Unterstützung zu Theil werden laffen, solange dasselbe selbst nicht gegen die Interessen der Arbeiter handelt. Das ist nicht mehr wie unsere Pflicht, und es hat uns gerade nicht sehr angenehm berührt, daß man uns eine so geringe Kenntniß der uns obliegenden Pflichten zumuthete. Angesichts der vorliegenden Thatsachen jedoch müßte überall jede kleinliche Empfindlichkeit verschwinden; wo die Intereffen der Allgemeinheit auf dem Spiele stehen, muß alles Andere zurücktreten. Die Berliner Arbeiterschaft hat fich ein Stomitee erwählt, nunmehr ist es Pflicht der Wähler sowohl wie der Arbeiterpresse, dieses Komitee zu unterstügen. Es ist bereits in der Versammlung eine Erklärung abgegeben worden, die unseren Standpunkt in der vorliegenden Frage präzisirte. Wir treten jener Erklärung vollkommen bei und be tonen, daß dieselbe sich mit unseren ursprünglichen Ansichten über die Stellung des Komitees vollständig deckte. Möge daher das Wahl- Komitee frisch an seine Arbeit gehen und möge es zeigen, daß die Bedenten, welche vielleicht bisher noch geherrscht baben, grundlos find, und möge es durch geschickte und ener gische Handlungsweise die Unzufriedenen von seiner Tüchtigkeit und Fähigkeit überzeugen. Das wird ein besserer Empfehlungsbrief für die Komiteemitglieder sein als alle Reden Für und Wider in den öffentlichen Volksversammlungen.
Dienstag, den 11. August 1885.
Thompson auf die Reise, um in den Hauptstädten Europas das Intereffe für sein humanitäres Streben neu zu beleben. Diesmal war der Schuß allerdings ein solcher, der weithin ge hört wurde. Der Prinz Gagarin war das lezte Opfer in Monaco . Die Einzelheiten, welche über seine letzten Stunden bekannt werden, die herzlosigkeit, mit welcher man dem Manne, dem man eben den noch immer kolossalen Rest eines foloffalen Vermögens abgenommen, genügende Mittel verweigerte, um die Heimreise anständig antreten zu können, müssen das herbe Urtheil über den Fürsten von Monaco und seine Bächter noch um ein beträchtliches verschärfen. Der Schuß in Monaco hat übrigens ein sofortiges Echo in Paris gefunden, wo ein Monfieur Roby, ein sehr wohlhabender Mann der Gesellschaft, den Verlust seines Vermögens in der Spielhölle nicht zu überleben vermochte, furz vorher einen Selbstmord begangen hatte. Der Befizer eines großen Restaurants in der Jägerstraße, der erst vor kurzem 30 000 Mart ererbt hatte, war ebenfalls ein Opfer des Spielteufels ge= worden Seine letzten 30 m. verwandte er aus den Ankauf des Revolvers. Man braucht übrigens nicht allzuweit zu gehen, um die Ueberzeugung zu gewinnen, daß das gewerbsmäßige Hazardspiel in viel höherer Blüthe steht, als man glaubt. Als der Prozeß gegen die Erprefferbande vom ,, Unabhängigen" geführt wurde, zitterten in Berlin sehr viele vor der öffentlichen Berhandlung. Der Staatsanwalt hätte noch weit mehr Anklagepunkte aufstellen können, als geschehen. Das Konto der Angeklagten war in der That noch beträchtlich belastet. Sie hatten noch mehr Erpressungen vorgenommen, als man ahnte. Aber es hätte dann auch in die Details eingetreten werden müssen und es wäre gar Vieles zur Sprache gekommen, was nun gnädig mit Nacht und Schweigen bedeckt geblieben. Ja, in Berlin wird, so schreibt man der Bresl. M.- 3tg." von hier, noch immer sehr viel gespielt. Man kennt die Lokale im besten noch immer sehr viel gespielt. Man fennt die Lofale im besten Theile der Stadt, in deren Hinterzimmern, durch Teppiche gedeckt, es zu ertönen pflegt:„ Rien ne va plus." Die junge Börse und die Armee, vor Allem die Kavallerie- Regimenter stellen die Reihen der Spieler, zu ihnen gesellen sich dann die dunklen Existenzen, die durch das Spiel in den Befit großer Summen gefommen, als unabhängige Gentlemen" gelten und das Spiel nicht aus Passion, sondern als lohnenden Erwerb treiben. Der vor Kurzem aus dem Gefängniß entlassene Spielerfönig R. in Berlin bewohnt im Thiergarten eine pompöse Wohnung und macht einen kolossalen Aufwand. Ich kenne einen jungen Börsenmann, Träger eines sehr bekannten Namens und Befizer eines sehr großen Vermögens. Dieser Herr geht stets ohne Uhr. Es macht einen seltsamen Eindruck, ihn in der Unterhaltung fich oft mit den Worten unterbrechen zu sehen: Wie spät ist es wohl?" Er macht den Freunden gegenüber gar kein Geheimniß daraus, daß er seine Uhr grundsäßlich nicht mehr trägt, weil er die Gewohnheit hat, nachdem er alles Geld, das er bei fich führt, schon verspielt hat, auch diese noch zu seßen. Eine der befanntesten Spielhöllen in Berlin war bis vor Kurzem ein Restaurant von Blumenthal, hart neben der katholischen Kirche und unmittelbar neben den Zimmern, die unser Reichskanzler als Referendar bewohnt hat. Es war teine geheime Kneipe. Die Vorderräume standen jedermann frei. Nur nach hinten gelangte man nicht ohne sehr bedeutende Einführung. Troß. Sem genirte die Anwesenheit Fremder auch in den Vorderräumen. Ram jemand, deffen Aufenthalt man nicht wünschte, so wurde sein Auftrag entgegengenommen, aber nicht ausge
g. Die gegenwärtig stattfindenden amtlichen Ermittelungen über die Beschäftigung gewerblicher Arbeiter an Sonn- und Festtagen erstreckt sich darauf, festzustellen 1. in welchem Umfange thatsächlich eine solche Bejchäftigung vortommt und 2. ob und in wie weit eine Beschränkung derselben ohne Schädigung berechtigter Interessen möglich ist. Und zwar sollen fich diese Ermittelungen auf alle Gewerbszweige, einschließlich der Handelsgewerbe und des Handwerks erstrecken, und bei denselben eine große Zahl von Arbeitgebern und Arbeitern gehört werden. Wenn es auch in der Abficht liegt, so heißt es in einer bezüglichen amtlichen Bekanntmachung, eine alle Intereffengruppen berücksichtigende Auswahl von Arbeitern doch nicht bezweifelt werden, daß hierbei besonders sachkundige und Arbeitgebern zu treffen und zur Sache zu hören, kann Berfonen übergangen worden, auf deren Urtheil nur zum Schaden der Sache verzichtet werden könnte. Damit nun durch einen solchen Mangel fein unzutreffendes Bild gewonnen wird, ergeht an jeden Sachkundigen das Ersuchen, den Zentralbe- führt. In den verbindlichsten Worten folgten die Entschuldihörden thatsächliches Material zur Verfügung zu stellen, um daffelbe in geneigter Weise zu verwerthen.
Beit darf man in Berlin wieder den Besuch des Mr. Thompson Der Spieltenfel- nah und fern. In der nächsten aus London erwarten, der es sich zur Aufgabe gestellt hat, auf So oft von dem wunderbaren Stück Erde , in welcher sich die
Die Alten.
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gungen nacheinander, aber der Gast erhielt nichts. Man graulte ihn hinaus. In dieses Haus, das jest geschlossen ist, weil der Befizer starb, gingen sehr Viele als hoffnungsvolle junge Männer hinein, die als verlorene Existenzen es wieder verließen. Man spricht so viel von den alten Seiten in Baden- Baden .
Wer den Kirchhof daselbst und in Homburg besucht, der wird Inschriften bemerken, die auf ein jähes Ende in meist noch sehr
war verlassen, alle Welt im Felde. Unter den weißbestaubten Ulmen zirpten die Grillen wie im offenen Felde. Auf dem Plaße vor der Mairie stand wohl ein Efel und sonnte sich, ein Flug Tauben erfrischte sich am Brunnen neben der Kirche, aber keine Menschenseele weit und breit, um mir das Waisenhaus zu zeigen. Zum Glück fiel mir plößlich eine alte Fee in die Augen, sie saß zusammengetauert unter einem Thürbogen und spann. Ich sagte ihr, was ich suchte und da sie eine mächtige Fee war, so brauchte sie nur den einem Thürbogen und spann. Ich sagte ihr, was ich suchte und da sie eine mächtige Fee war, so brauchte sie nur den Rocken zu erheben und augenblicklich stand das Kloster der Waisentinder wie auf einen 3auberschlag vor mir. Es war ein großes, schwarzes, grämliches Haus und wie es schien, ganz stolz darauf, über seinem gothischen Portal ein altes Kreuz aus rothem Sandstein mit etwas Latein rings herum aufweisen zu können. Neben jenem Hause erblickte ich ein anderes, fleineres, mit grauen Fensterladen, einem Garten dahinter. Ich erkannte es sogleich und trat ein, ohne anzuklopfen.
Er war ganz stolz darauf, daß der Brief aus Paris tam, der brave Bater Azan . Ich nicht. Etwas sagte mir, daß die Botschaft aus Paris , die so unversehens am frühen Morgen auf meinen Tisch fiel, mich den ganzen Tag tosten würde. Ich täuschte mich nicht. Da, lesen wir: Du mußt mir einen Dienst leisten, lieber Freund. Du wirst auf einen Tag deine Mühle zumachen und sogleich nach Eyguieres aufbrechen. Eyquieres ist ein Flecken brei oder vier Stunden von deiner Mühle, ein Spaziers gang. Wenn du dort bist, rufft du recht laut: Guten Tag, ihr braven Leute, ich bin der Freund von Morih.. Dann wirst du zwei fleine alte Leutchen erblicken, aber alt, So lange ich lebe, sehe ich den langen, fühlen, stillen alt, steinalt. Sie werden dir aus ihren großen Sorgen Hausgang vor mir, seine röthlich angestrichenen Wände, das stühlen die Arme entgegenstrecken und du wirst sie so herz- Gärtchen, das tief hinten durch eine helle Gardine hindurchplaudert Ihr. Sie werden von mir reben, nur von mir; ftichigen Blumen und Geigen. Mir war es, als träte ich Sie werden dir tausend Thorheiten erzählen, die du, ohne in das Haus eines gestrengen Herrn aus der Mitte des das will ich hoffen! Es sind meine Großeltern, zwei Wesen, den Mund zu verziehen, mit anhörst. Du wirst nicht lachen, vorigen Jahrhunderts. Am Ende des Ganges , linker Hand, hörte man burch eine halboffene Thür das Tidtack einer hörte man durch eine halboffene Thür das Ticktack einer großen Wanduhr nnd die Stimme eines Kindes, eines Schulzehn Jahren nicht mehr gesehen. Behn Jahre, eine lange findes, bas, nach jeder Gilbe innehaltend, vernehmlich las: Beit! Doch das ist nicht zu ändern, mich hält Paris , sie ihr Als- dann rief der hei- li- ge hohes Alter. Sie sind so alt, daß sie weiß Gott unterwegs ich bin der Wei- zen zerbrechen würden, wenn sie mich besuchen wollten. Glückmuß ge- mah- len licherweise bist du ja dort in der Nähe, mein lieber Junge, 3äh- nen- die- ser- und wenn sie dir die Hand drücken, so ist es ihnen als wäre es meine Hand. Ich habe ihnen so oft von uns beiden geschrieben und von unsrer Freundschaft."
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II. Jahrg.
Irüftigem Alter hinweisen; es wird ihm auffallen, welch' große Bahl Fremder fich hier am stillen Ort ein Rendezvous für die Ewigkeit gegeben haben. Nun, wenn man alle, die in Berlin durch den Fluch, der sich an den grünen Tisch heftet, in den Tod getrieben wurden, zusammenbetten wollte, wie es in Baden Baden geschehen, sie würden ebenfalls eine stattliche Reihe bilden. Darum, wenn Herr Thompson wieder hierher tommt, werde ihm die gewünschte Unterſtüßung zur Befreiung Monaco's vom Spielteufel zu Theil. Aber man lege auch Hand an das Uebel bei uns zu Hause, das noch immer aufwuchert und jährlich seine zahlreichen Opfer fordert.
Aus den Hundstagen. Die Hundstage zeitigen immer eine Reihe von Geschichten, welche sich gewöhnlich an einem sehr fern gelegenen oder an einem ziemlich unbekannten fleinen Ort Ungarns , Südamerikas oder sonstiger Länder, welche ihre geographische Lage jeglicher Kontrole entzieht, zugetragen haben foll. Diese Vorkommnisse sind meist sehr wunderbarer Natur und nehmen für fich die erhabene Glaubensfähigkeit in Anspruch, welche der selige Münchhausen bei seinen Zuhörern in feiner bescheidenen Naivetät vorausseßt. In früheren Jahren erzählte man allerlei Erbauliches von der Seeschlange; die ist aber iezt ganz aus der Mode gekommen. Dagegen find Frauen Don 147 Jahren, die sich noch voller Geistes- und KörperKräfte erfreuen, vierköpfige Kälber, Fünflinge und ähnliche hübsche Dinge jegt sehr beliebt. Auch in diesem Jahre haben die Hundstage, wie die Straßb. Post" mittheilt, schon wieder einige derartige Geschichten gezeitigt, die diesmal aber den Vorzug haben, in unsern gebildeten und wohlbekannten Gegenden sich zugetragen zu haben. 3wei derselben, mit denen wir unsere Leser zunächst bekannt machen wollen, betreffen die Tournure. Die Szene der ersten ist Apolda . In der reizvollen Ilmstadt schlenderte an einem der legten Nachmittage eine Dame den Bürgersteig einher, als plöglich aus dem dritlen Stod eines Hauses ein zweijähriges Kind aus dem Fenster fällt. Kinder und Betrunkene beschütt Gott, sagt das Sprüchwort; aber diesmal bediente er sich eines gar wundersamen Mediums. Das Kind fiel auf die Tournure, welche elastisch genug war, daffelbe vor Verlegungen zu schüßen, und breit genug, daß es so lange darauf liegen bleiben fonnte, bis ein Mann hinsprang und das Kind von dem Sprungfeder ballon herunternahm und es wieder auf die kleinen Füßchen stellte. Kind und Mann aber sahen dann voll Ehrfurcht auf ben Mode- Auswuchs und bewunderten die Weisheit, die sich selbst des Häßlichsten zur schönen That zu bedienen weiß. In Apolda aber ist die Tournure jest ein Gegenstand der höchsten Verehrung und ihr Lob erschallt jezt aus jeglichem Munde. Weniger romantisch, aber einer schönen Menschlichkeit im Hintergrunde doch auch nicht entbehrend, ist folgende Geschichte, deren Schauplatz fich ohne Schwierigkeit nach überall hin ver legen läßt. Eine fleine junge Dame vom Lande segelt stolz die Straße einher. Sie trifft eine Bekannte, zum Unglüc aber gerade an einer Stelle des Bürgersteiges, wo eine Milchfrau mit ihrem Esel Halt gemacht hat. Während nun der Chimborasso der Schönen den Esel, der dicht am Bürgersteige Posto gefaßt, fortgesezt bedroht, öffnet derselbe plößlich die Nüftern, schnuppert begehrlich dem Chimboraffo entgegen, verzieht die breiten Lippen zu einem vergnüglichen Lachen, spißt die Ohren und schlägt, ehe es unsere Schöne es fich versieht, seine gefräßigen Bähne in den Modehöcker, von welchem ihn weder die auftreischende Dame, noch die hinzus eilenden Spaziergänger abzubringen vermögen. ,, und folgst du nicht willig, dann brauch ich Gewalt," denti da unsere Freundin, nimmt in ihrer Seelenangst all' ihre Kraft zusammen- ein Rud und sie ist frei. Hinter ihr her aber schaut der triumphirende Elsel, welcher die Tournure, in der Gestalt eines frisch duftenden Heubündels, vergnügt im Maule hält. der Esel wird von jest jedenfalls Efel genug sein, die Tour nure schön zu finden. Daß der Storch die Kinder bringt, dessen wissen wir uns schon aus unserer frühesten Kindheit zu ers innern. Daß er aber, wenn er des Guten ein Mal zu viel ge
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weiß und schnurgerade voll lebendiger Funken und tanzen der Staubatome durch die geschlossenen Fensterladen drang. Während alles ringsum schlummerte, fuhr das Kind wieder im ernsten Tone zu lesen fort: ,, Al- so- bald stürz- ten sich zwei Lö- wen ü- ber ihn her und zer- ris- sen- ihn."
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In diesem Augenblic trat ich ein. Und wären die Löwen des heiligen Irenäus ins Zimmer gedrungen, sie hätten keine allgemeinere Erftarrung hervorrufen können als ich. Ein wahrer, dramatischer Knalleffekt! Die Kleine stößt einen Schrei aus, das große Buch fällt, die Kanarienvögel und die Fliegen erwachen, die Wanduhr schlägt, der Alte richtet sich ganz erschrocken in die Höhe und ich selber etwas bestürzt, bleibe auf der Schwelle stehen und rufe mit lauter Stimme:" Guten Tag, ihr braven Leute, ich bin der Freund von Morig!"
O, da hättet ihr ihn sehen müssen, den wackeren Alten, wie er die Arme nach mir ausstreckte, mich umhalste, mir die Hand drückte, wie närrisch im 3immer umher rannte und
nichts zu sagen wußte als: ,, Mein Gott ! mein Gott!" Alle Falten seines Gesichtes lachten. Er wurde roth, er
stammelte: D Herr, ach Herr!" dann ging er in eine Ede und rief: Mamette!"
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Eine Thür geht auf, das Geraschel einer Maus im Hausgang. Mamette tritt ein. Man fann sich nichts Hübscheres denken als die kleine Alte in ihrer starren, zweigehäufigen Haube und dem braunen Nod; das gestiebte Taschentuch hielt sie dem Gaste zu Ehren in der Hand. Es
war wirklich rührend, sie ähnelten einander. Mit einer solchen spißen Haube auf dem Kopfe hätte er eben so gut Mamette heißen können. Nur hatte die wahre Mamette in ihrem Leben wohl oft weinen müssen, denn sie war noch viel runzeliger als er. Anch sie hatte ein Kind aus dem Waisenhause neben sich, eine kleine Wärterin in blauer Pelerine, die ihr nicht von den Fersen wich. Und die beiden alten Leute von den Waisenkindern beschützt zn sehen, es
des wer- den Thie- re." Ich näherte mich leise und schaute durch die offene Thür. In der Stille und dem Helldunkel eines fleinen 3im mers schlief im tiefen Sorgenstuhl ein guter Alter, das Gedie Landstraße zu machen; zu viel Mistral und zu viel Sonne, ein wahres Provencewetter. Als der verdammte und die Hände auf den Knien. Ihm zu Füßen faß ein Mädchen im blauen Anzuge große Pelerine und fleines Brief antam, hatte ich mir schon ein geschüttes, schattiges München , das Kostüm der Waisenkinder und las in Plätzchen zwischen zwei Felfen ausgesucht und dachte mir es da wohl sein zu lassen, wie einer Eidechse in einer Mauereinem Buche, das ihr über den Kopf hinausragte, das Leben des heiligen Zrenäus. Ihre wunderbare Kunst hatte wie spalte, und unter den rauschenden Föhren zu träumen. Doch, ein 3auber auf das Haus gewirkt. Der Alte schlief in was ist zu thun? Ich schließe fluchend meine Mühle, lege seinem mächtigen Lehnstuhl, die Fliegen an der Decke, die den Schlüssel unter die Treppe. Mein Stock, meine Pfeife, Kanarienvögel in ihrem Käfig, dicht am Fenster. Die große
hole die Freundschaft! Gerade an dem Morgen war ein Prachtwetter, aber nicht, um dabei sich auf sicht über und über mit Runzeln bedeckt, mit offenem Munde lag etwas tief Ergreifendes darin.
und so bin ich unterwegs.
Ich kam gegen zwei Uhr in Eyguieres an. Der Ort
Wanduhr Schnarchte ihr Tidtad, Tidtad. Einzig munter im ganzen Bimmer war nur ein großer Lichtstreifen, der
Bei ihrem Eintritt machte sich Mamette zu einem tiefen Knig zurecht, den ihr jedoch der Alte mit einem Wort wie unter den Füßen wegzog:„ Es ist der Freund von Morių!" Da fängt alles in ihr zu zittern an, sie weint, sie verliert ihr Taschentuch, sie wird roth, ganz roth, noch röther als er. Diese Alten! Das hat nur noch einen Tropfen Blutes in den Adern und bei der geringsten Erregung steigt er ihnen zu Schnell, schnell, einen Stuhl!" sagte die Alte zu ihrer Kleinen. Mach' die Laden auf!" ruft das Väterchen seiner kleinen zu und mich an der Hand fassend, führen sie