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ursachte nicht unbedeutenden Schaden, ohne jedoch zu zünden oder Menschen zu verletzen. Auf dem Hause der Großen Landesloge, Dranienburgerstraße 71/72, fuhr der Bliz in die Fahnenstange und zersplitterte dieselbe theilweise. Am 8. d. wurde ein 4 Jahre alter Knabe vor dem Hause Lindenstr. 19 von einem Geschäftswagen überfahren und erlitt anscheinend innere Verlegungen. Er wurde in die Wohnung seiner Eltern gebracht. In der Nähe der Oberbaumbrüde wurden an dem­felben Tage Nachmittags in der Spree die Leichen eines Han­delsmannes und seiner Ehefrau aufgefunden und nach dem Obduktionshause gebracht. Um dieselbe Zeit stürzte ein Theil eines vor dem Eckhause Landsbergerstraße 23 in der Gollnowstraße aufgestellten Bodgerüstes zusammen, so daß die auf demselben beschäftigt gewesenen Maler Mewis und Leh­mann herunterfielen und nicht unbedeutende Verlegungen erlitten. An demselben Tage Abends verlor der Droschfen­Lutscher Steinborn vor dem Hause Blumenstr. 66 von seiner Droschte ein Hinterrad, wurde hierbei vom Bock geschleudert und von seinem Wagen überfahren, so daß er wie auf der nahegelegenen Sanitätswache festgestellt wurde innerliche Berlegungen davon trug. Steinborn wurde nach seiner Woh nung gebracht.- Am 8. d. M. Abends wurde ein Mann in der Straußbergerstraße auf dem Bürgersteige liegend aufgefunden. Derfelbe gab an, gefallen zu sein und dabei Schaden am rechten Bein erlitten zu haben. Er wurde nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht. In der Nacht zum 9. d. M. fiel der Arbeiter Will vor dem Hause Waldemarstraße 62 zu Boden und erlitt einen Bruch des rechten Kniegelenks, so daß er nach dem Krankenhause Bethanien gebracht werden mußte.

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Artikel fand ferner Aufnahme in dem ,, Neunkircher Tageblatt" Artikel fand ferner Aufnahme in dem ,, Neunkircher Tageblatt" und auch im Berliner Tageblatt" und erregte vielfaches Auf­sehen. Die Bergbehörde konnte die Vorwürfe unmöglich auf fich fißen lassen und stellte Strafantrag gegen den Verfasser des Artikels, der sich als der pensionirte Bergmann und jezige Kolporteur Hans von Elversberg erwies, ferner gegen den Redakteur der Saar Beitung" Klein und den Redakteur Weber vom Neunkircher Tageblatt". Das Resultat der Ver­handlung, die heute fast den ganzen Tag in Anspruch nahm, endete mit Verurtheilung des Hans zu 6 Wochen, Klein zu 4 Monaten und Weber zu 2 Monaten Gefängniß, und zwar wegen Verbreitung nachweislich falscher Thatsachen. Das Berliner Tageblatt" hat also Grund sich zu freuen, heute - Was die Ver nicht mit von der Partie gewesen zu sein. handlung selbst anbelangt, so hat dieselbe die von der Frank furter Beitung" immer behauptete Thatsache festgestellt, daß die Einrichtung der Gruben in technischer Beziehung und nach dem heutigen Stande der bergmännischen Wissenschaft nichts zu wünschen übrig läßt. Eine andere Frage ist die, ob das System des Tiefbaues, wie er jetzt allgemein gehandhabt wird, über­haupt und zwar in Folge seiner Gefahren, existenz­berechtigt ist. Es hat sich hier unter den Bergleuten eine charakteristische Bezeichnung speziell für die Tiefbaugrube Camp­hausen gebildet und die ist Mauſefalle". Würden nämlich durch irgend einen ungünstigen Fall, wie es z. B. bei der legten Explosion doch um ein Haar geschehen wäre, beide Förderschächte, die nur 25 Meter von einander entfernt find, unfahrbar gemacht, so wäre Alles, was in der Grube ist, voll ständig von der Erdoberfläche geschnitten. An neuen

Momenten Am 9. b. M. Morgens wurden in der Herberge Auguftstraße 81 der Schuhmacher Hameister und der Schneider Böhme anscheinend leblos in ihren Betten liegend aufgefunden. Wie sich herausstellte war der Hahn der im Bimmer befindlichen Gasleitung geöffnet und die gedachten Personen durch die Einathmung von Gas betäubt. Dieselben wurden nach dem jüdischen Krankenhause gebracht, woselbst fie fich erholten.- An demselben Tage Vors mittags wurde ein 7 Jahre alter Knabe vor dem Hause Ama­lienstraße No. 8 von einem Bierwagen überfahren, erlitt an scheinend jedoch nur leichte Verlegungen. Er wurde nach der elterlichen Wohnung gebracht. Am Abend fiel ein Mann am Louisen- Ufer in den Kanal, wurde jedoch von Schiffern aus

dem Waffer gezogen und hat Schaden nicht erlitten. In der Nacht zum 10. d. Mts. stürzte sich ein Mann in einem Anfall von Säufer Wahnsinn aus dem Fenster seiner in der Borsigstraße 4 Tr. hoch belegenen Wohnung auf den Hof hinab und verstarb auf der Stelle. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft.

Gerichts- Zeitung.

Eine Spielergesellschaft, aus neun Köpfen bestehend, beschäftigte gestern die vierte Ferienstrafkammer des Land­ gerichts I in längerer Sigung. Wie vor Kurzem, waren es wiederum lauter Bädergesellen, die auf der Anklagebant Play zu nehmen hatten, nur an der tête saß der Wirth August 3wanzig, derjenige, welcher den übrigen Angeklagten ein Bim­mer zur Verfügung stellte und foulanter Weise beide Augen zudrückte, während seine Gäste Meine Tante, deine Tante" erefutirten. Schon lange war es der Kriminalpolizei bekannt, daß das Lokal des Angeklagten Zwanzig, Barnimstraße 31, eine Spielhölle in optima forma war. Sonntags, Dienstags und Donnerstags, nach altem Berliner Brauch die Ausgehtage der Bäckergesellen, war bei Vater Zwanzig jour fixe und in bellen Haufen erschienen die Gäste, um dem Moloch des Spiels au opfern. Am 8. März waren seitens der Polizei umfassende Maßregeln getroffen, um das Nest auszunehmen und die Er pedition glückte vollständig; einige dreißig Spieler Spieler wurden überrascht und zur Wache fiftirt. In einigen derselben fand man alte, gewohnheits- und gewerbsmäßige Spieler wieder. Diese wurden in Haft behalten und außer dem Wirth noch acht Bädergesellen unter Anklage gestellt. Im Ver bandlungstermine wurde bekundet, daß ein Theil der Ange­flagten abwechselnd als Bankhalter fungirt hatte, die Einfäge variirten zwischen 10 Pfg. bis zu 1 Mark und hatten einige der Spieler für ihre Verhältnisse ganz erkleckliche Summen verloren. Der Gerichtshof verurtheilte den Wirth Zwanzig wegen Duldens von Hazardspiel zu einer Geldstrafe von 500 Mt. ev. 100 Tage Gefängniß, die Bäckergesellen Thieme, Lastowsly und Töpfer zu je zwei Monaten und Mörschel zu vier Wochen Gefängniß. Sämmtliche Freiheitsstrafen wurden durch die Untersuchungshaft für verbüßt erachtet. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen.

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hat die heutige Verhandlung noch einiges Interessante und Wissenswerthe ergeben. Es ist Beispiel Don verschiedenen jungen Bergleuten, die in der Grube Camphausen gearbeitet haben, aus gesagt worden, daß die Bergleute vielfach eine ernste Scheu vor der Grube gehabt haben, sie wußten, daß es nicht geheuer in Derselben war wegen der großen Hiße( bis zu 35 Gr. C.), wegen des Kohlenstaubes und wegen der häufigen schlagenden Wetter. Der Vater des ebenfalls verunglückten Steigers Bast, dokumen tirte vor Gericht, daß sein Sohn fich vielfach über eine einmal zu erwartende Katastrophe ausgesprochen habe und daß derselbe Manches in der Grube anders gewünscht hätte. Der Vater Bast und sein Sohn find zweimal bei dem ehemaligen Geheimen Bergs rath Pfähler in Sulzbach gewesen, um aus obigen Gründen die Versetzung des Steigers Bast in eine andere Grube zu erbitten. Andere Leute, die als Zeugen vernommen wurden, wollen von dem eben erwähnten Gerede unter den Bergleuten nichts wissen. Ebenso ist dies Gerücht den oberen Beamten unbekannt ge wesen, welch lettere auch von einer besonderen Gefährlichkeit der Grube Camphausen nichts gewußt haben wollen. Das wichtigste Moment bei der ganzen Katastrophe, welches erst bei der heutigen Verhandlung in die Deffentlichkeit gelangte, ist folgendes: Der Wettersteiger Flegel aus Dudweiler und der Lampen­mann Schultheiß hatten als Vormänner hauptsächlich bei den Bergungsarbeiten zu thun. Am zweiten Tage nach der Explosion kamen fie an den Theil des Ostfeldes der Grube, welcher der Herd der Explosion gewesen war. Der erstere machte seinen Begleiter noch besonders aufmerksam, auf Alles genau Acht zu geben, damit ihnen nichts entgehe, was eventuell zur Aufklärung der Entstehung der Explosion beitragen tönnte. Beide Männer machen den Eindruck von kundigen

haben z. B. schon über ein duzendmal ganz dieselben Erschei nungen aus anderen Gegenden unsern Lesern vorgeführt. Aber was sollte die Folge der Konstatirung solcher Thatsachen sein? Antwort: Daß alle moralischen Heulmeier ihre Mäßigkeits- und Trunksuchtsvereine auflösen und mit Ernst an die soziale Frage besonders an die Lohn- und Ernährungsfrage der Arbeiter herantreten. Lächerlich ist es, einzelne Auswüchse beschneiden zu wollen, die Wurzel des Uebels aber nicht zu berühren. Wir halten deshalb, wie wir schon früher ausgeführt haben, alle Trunksuchts und Mäßigkeitsvereine für eitel Komödien­spiel. Das möge sich auch Herr Böhmert selbst merken.

Wo bleiben die Arbeiter? Die Dörstewiß- Rattmannss dorfer Braunkohlenindustrie Aktien- Gesellschaft erzielte in dem am 1. Juli abgelaufenen Geschättsjahre 1884/85, unter Be rücksichtigung reichlicher Abschreibungen einen Reine gewinn von 93 949 M. Der Verwaltungsrath schlägt der An­fangs September stattfindenden Generalversammlung folgende Vertheilungsweise vor: 7 pet. zum Reservefonds 6576,43 M., 4% pet. Aufsichtsrath 3931,77 M., 3% pCt. Vorstand und Beamte 3058,04 m., 8 pCt. Divi den de 80 000 000 M., Vortrag auf neue Rechnung 443,70 M. Wir fragen nochmals: Wo bleiben die Arbeiter?

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Gegen Branntweinvergiftung. Beachtenswerth ist die von der Handelskammer für Rottbus aufgestellte Forderung, daß die Rektifilation des Rohspiritus vor seiner Verarbeitung zu Branntwein gefeßlich geboten werden sollte, d. h., daß nur durch Dampfdestillation gereinigter Spiritus zu Branntwein verwendet werden darf. Gerade die Amylalkohole find es, welche auf den Körper des gewohnheitsmäßigen Branntwein trinters so zerstörend einwirken. Durch die Rektifitation wer den aber mindestens 30 Prozent zum Genuß untaugliche Be standtheile ausgeschieden, die gemeinhin als Fusel bezeichnet bei regelmäßigem Branntweingenuß gleich einem schleichen den Gift auf den menschlichen Körper wirken. Die Handels fammer zu Rottbus spricht den Wunsch aus, daß das Reichs­gesundheitsamt darauf seine Aufmerksamkeit richten möge.

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Sterblichkeit in den Bevölkerungsklassen. Aus dem vor Kurzem erschienenen Statistischen Jahrbuch für das König­reich Sachsen" erfährt man unter anderm auch, daß in den Industrie städten die Sterblichkeit bedeutend größer ist, als in den Handels- und Lurusstädten. Auf 1000 Einwohner famen im Jahre 1883 in runder Summe in Leipzig 24 Sterbe­fälle vor, in Dresden 25, in Krimmitschau aber 34, in Werdau 35, in Meerane , in der bekannten armen Weberstadt, 38, und in Limbach , gewissermaßen die Vorstadt des sächsischen Man chesters( Chemnitz ), famen auf 1000 Einwohner gar 44 Sterbe fälle! Allerdings ist auch die Fruchtbarkeit in den sächsischen Fabrikorten groß und findet man dort besonders viele außer der Ehe geborene Kinder, die frühzeitig dahin sterben. Im Allgemeinen aber haben wir ein Bild großen Elends vor

uns.

Die Kohlenarbeiter der South- Staffordshire- Minenin England legten, nachdem sie zwei Monate zu den ihnen aufgedrun genen niedrigen Lohnsägen gearbeitet hatten, wiederum die Arbeit nieder. Die Arbeiter fordern eine Erhöhung von 5 Prozent, sowie Kürzung der Arbeitszeit um 1 Stunden und hoffen den Streit durchzuseßen, da augenblicklich das Kohlengeschäft wieder einen Aufschwung genommen hat.

und ihrer Sache gewiffen Bergleuten, wie dies ihr Beruf Vereine und Versammlungen.

auch wohl verlangt. Hier fanden sie nun, wie sie mit Bestimmtheit behaupten, eine von Menschenhand aus­einandergeschraubte oder zerlegte Sicherheitslampe, die in mehreren Theilen Theilen unversehrt Die am Boden lag." und Behauptung die Ansicht der beiden Männer, daß die Lampe nicht durch einen anderen Umstand, wie also durch die Gewalt der Explosion, sondern eben durch einen Menschen auseinandergenommen sein muß, ist eine so be­stimmte und überzeugende, daß man hierin vielleicht die eigentliche Ursache der Explosion zu der Explosion zu suchen hat. Daß es möglich war, Die daß einzelnen Theile der Lampe unversehrt blieben, während andere Lampen zerbrochen und verbogen waren, ist erklärlich, wenn man be­denkt, daß sogar ein Behälter mit Pulver, der sich in der Nähe befand, nicht explodirt ist! Auf die Frage des Präs fidenten, warum sie diese Anzeige nicht gleich, sondern etwa erst zwei Monate später der Bergbehörde mitgetheilt haben, erklärte der Wettersteiger Flegel, daß er geglaubt habe, es würde dem Herrn Geh. Rath Eilert unangenehm sein, zu hören, daß unter den Bergleuten der Grube eine solche Ungehörigkeit vor­gekommen fei( sic). Wohl in Folge des Unglücks auf Camp­hausen ist es jetzt streng verboten, dort, wo schlagende Wetter in der Grube auftreten, zu schießen. Ferner ist die 10- und manchmal 11stündige Schichtzeit in den heißen Gruben auf 8 Stunden herabgefeßt, die Sicherheits- Vorschriften werden auf's Schärfste gehandhabt, und wir wollen hoffen, daß uns die Zu­funft vor weiterem Unheil behüten möge.

hfs. Die öffentliche Versammlung der Maurer, welche am Sonntag Vormittag im Saale der Tivoli"-Brauerei unter dem Vorsize des Herrn Behrend tagte, war von etwa 2000 Theilnehmern besucht und beschäftigte fich mit dem Thema: Was haben die Berliner Maurer in Folge des Streits er­rungen und welche Vortheile hat der Streil für die Maurer in den Provinzen? Als Referent sprach Herr Hartung aus Hamburg . Derselbe überbrachte den Berliner Maurern den Gruß der Hamburger Kameraden und dankte ihnen im Namen derselben für den Muth, die Ausdauer und Tapferfeit, welche sie während des langen Streils bewiesen, durch den sie sich um das Wohl aller deutschen Maurer verdient gemacht hätten. Die Früchte desselben, zum Theil schon jetzt in den Provinzen bemerkbar, würden sich in noch höherem Grade erst in der Zu­funft dort einstellen. Nicht nur, Nicht nur, daß eine günstige Rüdwirkung auf die Löhne unausbleiblich sei, sondern auch moralisch, in Beziehung auf die gewerkschaftliche Organis sation der deutschen Maurer, werde der Streit von unschäß barem Einflusse sein. Allerorts werde man nun die Unent behrlichkeit einer permanenten Organisation in weit höherem Grade wie früher schäßen gelernt haben. Dringend empfahl der Redner, dem Beispiel der Hamburger Maurer zu folgen, von denen weit über zwei Drittel zum dortigen Fachverein der Maurer gehören. Vorfizender Behrend eröffnete die Dis fussion mit der Mittheilung, daß die Kommission bereits von der Mehrzahl der hiesigen Bauten im Befiße der beantworteten Fragebogen sei und bezüglich der ersten 10 Bauten, über welche, wenn die auf denselben beschäftigten Kameraden damit einverstanden sind, die Arbeitssperre verhängt werden solle, fich schlüssig gemacht habe. Er befragte die Versammlung, ob Kollegen, die daselbst arbeiten, anwesend und ob sie gewillt seien, bei einer Streifunterstüßung von täglich 3,50 Mt. bis 4 Mt. am Montag die Arbeit niederzulegen. Beide Fragen wurden von den Betreffenden einstimmig bejaht. Der Streif im Allgemeinen sei, so bemerkte der Redner, nichts weniger als für beendet anzusehen. Derselbe werde so lange fortgesett werden, 5 Tageslohnes

Bestrafter Nahrungsmittel- Verfälscher. In Lipine erkrankte vor einiger Zeit eine Arbeiterfamilie nach dem Genusse von Brod. Die Untersuchung des Brodes durch einen Chemiker hat nun ergeben, daß dem Mehl, von dem das Brod gebacken, Gipsmehl oder Schlemmfreide beigemengt war. Nachdem dieser Borfall zur Anzeige gebracht worden, wurde dieser Tage der Verkäufer dieses Mehles zu sechs Monaten Gefängniß und einer bedeutenden Geldstrafe verurtheilt.

Soziales und Arbeiterbewegung. gemein erreicht ſet. Die Hauptfache ſet, gut organiſert und

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Schlechte Löhne befördern den Schnapsverbrauch. Geradezu vernichtend ist eine Notiz der ,, Sozial- Korrespondenz" für die ,, Mäßigkeitsvereine" mit ihren fleinlichen Mittelchen zur Verhütung der Trunksucht. Soviel wir wissen, ist übrigens Herr Viktor Böhmert , der Herausgeber der Sozial­Korrespondenz", selbst ein Mitglied des Vereins gegen die Trunksucht" und schlägt sich somit durch folgendes Artikelchen in seiner eigenen Korrespondenz ins Angesicht: In den nörd lichen Vorstädten Wiens, welche vorwiegend von Fabrit arbeitern bevölkert werden, ist es unter denselben eine beliebte Redensart zu sagen: Der tauft sich einen Winter rod um 3 Kreuzer", wenn Einer fich mit einem Schnaps für 3 Kreuzer zu erwärmen sucht. Hinter dieser scherzhaften Rebensart verbirgt sich indessen eine ernsthafte Thatsache: In Folge der überaus geringer Löhne, wie fie allerwärts in Defter­reich und selbst in nächster Nähe von Wien anzutreffen, find reich und selbst in nächster Nähe von Wien anzutreffen, find die Arbeiter vielfach nicht in der Lage, fich einen wirklichen Ueberzieher anzufaufen und greifen dann zu jenem bedenklichen Ersay. Je geringer die Löhne, desto stärker der Branntwein­

P. Das elektrische Licht im Kampf mit der Strom­polizei. Bur Verhütung von Unglüdsfällen auf Flüssen und Seen ist neuerdings für den Regierungsbezirk Potsdam in Bezug auf die Beleuchtung von Schiffsgefäßen eine Ver ordnung ergangen; in derselben wird für Dampfer während Der vorgeschrieben. Die zwischen den Ortschaften an der Ober­Havel und Berlin fuftrenden Bolle'schen Milchdampfer führen nun neben dieser vorgeschriebenen Beleuchtung außerdem noch weißes elektrisches Licht auf Deck und zwar versuchsweise auf Veranlassung einer auswärtigen Firma, welche in dieser Weise mit dem elektrischen Licht, um über die Verwendbarkeit des felben zu Binnen- Schifffahrts- 3weden Erfahrungen zu sammeln, experimentirt, wie solches zu Marine Sweden 1. 8. ebenfalls Die Strom- Polizei erachtet die dreifarbige Be leuchtung jedoch als unstatthaft und es war deshalb gegen Scharf, wegen Strompolizei- Kontravention ein Straf Mandat in Höhe von 60 M. oder 10 Tage Haft erlassen worden aus folgender Veranlassung. Mit dem von ihm geführten Fahrzeuge passirte an einem Juni- Abend p. Scharf die Spree bei der neuerbauten Schleuse hinter Charlottenburg ; der bort ftationirte Bühnenmeister Ulbert fand, daß das intenfio leuchtende elektrische Licht die roth und grüne Signalbeleuch tung überstrable und forderte deshalb von dem Steuermann die Beseitigung der elektrischen Beleuchtung. Dieser Anordnung tam der Steuermann nicht nach, sondern segte die Fahrt mit der dreifachen Beleuchtung fort. In Folge Einspruchs des Scharf gegen den späterhin erhaltenen Strafbefehl hatte das Schöffengericht zu Charlottenburg als zuständiges Gericht sich mit der Frage zu beschäftigen, ob das elektrische Licht zur Be leuchtung der Dampfschiffe wie obenbezeichnet verwendet werden dürfe. Nach umfangreichen Erhebungen über den Sinn ber bezüglichen geseglichen Verordnung war das Schöffengericht zur Verneinung dieser Frage gelangt. Indessen trug das Ge richt den Ausführungen des Bertheidigers, Rechts- Anwalt Schmilinsky, daß p. Scharf in gutem Glauben und im Auf­verbrauch, und an vielen Fabriforten läßt sich nachweisen, trage seines Dienstherrn gehandelt, insofern Rechnung, als daß der hang zum übermäßigen Branntwein­genuß weit öfter das Erzeugniß als der Er. gesetzte Geldbuse auf 10 M. oder 2 Tage haft herabgefeßte uger des Glendes i ft. Als einen schlagenden Beleg hierfür find neuerdings die beiden böhmischen Fabrikstädte St. Johann, 7. Auguft. Die Grubenkatastrophe zu Reichenberg und Trautenau neben einander gestellt worden. Camphausen hat heute vor der Strafkammer des föniglichen Trautenau mit 11 200 Einwohnern und überaus schlechten Landgerichts zu Saarbrücken ein recht ernſtes Nachspiel gehabt. Löhnen hat fast ebenso viele Branntweinschenken, als Reichenberg Es war einige Zeit nach dem Unglück, als die in Saarlouis mit 28 000 Einwohnern und besseren Löhnen. Im Durchschnitt der erscheinende Saarzeitung" einen fulminanten Artikel gegen legten Jahre wurden verbraucht zu Reichenberg 7,5, zu Trautenau aber 16,25 Liter Alfobol auf den Kopf. Wo die Arbeiter schlecht blümten Worten die Verwaltung für die Folgen der Er- gelohnt werden, schlecht effen, schlecht wohnen, schlecht gekleidet plosion verantwortlich machte. Es wurde der Behörde vor find, da werden fie in der Regel der Branntweinschenke ver­geworfen, Schutz Einrichtungen zum der unterlaffen zu fallen, während sie bei auskömmlichen Löhnen in der Regel, haben, auch äußerte fich das Ausnahmen abgerechnet, vor diesem Schicksal bewahrt bleiben. nannte Blaft über Lobnverhältnisse und Behandlung Jeder wird in seinem Kreise die Belege für diese Thatsache Der Bergleute in einer Weise, die den thatsächlichen finden und in Bezug auf die Leistungsfähigkeit der einen und Verhältnissen durchaus nicht entsprach und geeignet war, Un- der anderen Arbeiter seine Schlüsse ziehen fönnen. Die frieden zwischen Arbeiter und Arbeitgeber zu erzeugen. Dieser hier angeführten Thatsachen sind sicherlich nicht neu; wir Behrend meinte, man müſſe nicht es auf einmal

wurde.

Bergleute

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im Besize der nöthigen finanziellen Mittel beständig gerüstet dazustehen; denn schon im nächsten Frühjahr müsse die neunstündige tägliche Arbeitszeit errungen werden. Herr Grothmann ermahnte, sich jetzt ja die regelmäßigen Beiträge zum Generalfonds recht angelegen sein zu lassen, um die Streifenden unterstüßen zu fönnen, da von den Kameraden in der Provinz, welche fich trotz ihrer meist weit geringeren Löhne in der Unterſtügung des Berliner Streits bis auf's Aeußerste angestrengt hätten, nicht verlangt werden könne, fich noch länger so aufzureiben. Darauf vers las der Vorsitzende folgende eingelaufene Resolution: Die heutige General Versammlung erklärt sich mit bem Referenten Herrn Hartung einverstanden und spricht demselben, in Erwägung, in Erwägung, daß den Maurern Berlins nur durch eine feste Organisation geholfen werden kann, ihren Dank aus. Auch versprechen die Versammelten, insgesammt dem Verein zur Wahrung der Intereffen der Ber liner Maurer fich anzuschließen, sowie an ihrer Lohnforderung von 5 M. pro Tag festzuhalten und für diejenigen Kameraden unterstügend einzutreten, welche von der Bausperre" betroffen werden. Jm weiteren Verlaufe der Diskussion sprach Herr Hartwig( Hamburg ), um näher auf den Verlauf des Hamburger Maurerstreits in den fiebenz ger Jahren einzugehen, in welchem die Meister daffelbe Spiel getrieben hätten, wie jetzt in Berlin , schließlich aber doch befiegt worden seien. Namentlich wies Redner auf die damaligen zahlreichen Denunziationen gegen die Arbeiter, auf die vielen Verhaftungen und 4 bis 8- wöchent lichen Gefängnißstrafen hin, welche der Streit im Gefolge hatte. Herr Scheel tadelte die verdammte Genügsamfeit vieler Arbeiter, die sich bei schwerer Arbeit nur Bellartoffeln" mit Hering und Schwarzbrod gönnen, wie beispielsweise eine Anzahl

der jest auf dem Reichstagsbau beschäftigten Maurer aus der

Provinz, die sich in mitgebrachtem Kochgeschirr die magere Kost

auf Ausführung eines unlängst in der Philharmonie" gefaßten Beschlusses gehalten werde, am Sonnabend die Feier abendzeit um eintreten 1/25 Uhr zu laffen. Herr