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1855

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Nr. 187.

Donnerstag, den 13. August 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

scheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Boftabonnement 4 M. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 pf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Redaktion: Beuthstraße 2. Expedition:

Die französische Deputirtenkammer.

Wort:

H

-

Expedition: Zimmerstraße 44.

müßten. Das Listenstrutinium ist ein anderes Mittel zum selben 3weck, denn die Kammer resp. die Majorität hofft fich damit ihre Size zu erhalten. Es zeugt von innerer Die Kammer der Deputirten, der wichtigste Theil der franzöfifchen Volksvertretung, ist nun auseinandergegangen Schwäche, wenn eine Versammlung zu einem solchen Mittel und an Stelle ihrer oft so tumultuarischen Verhandlungen greifen muß. Im Uebrigen kann sich das Liſtenskrutinium ift die nicht weniger tumultuarische Wahlagitation getreten. fehr rächen. Jest sollen die gegnerischen Minoritäten mit­Wennschon die Rammer eine eminente republikanische Majos telst des Listensfrutiniums noch völlig ausgemerzt werden. rität aufzuweisen hatte und sonach der gegenwärtig in Frank- Wenn die öffentliche Stimmung einmal umschlägt, so kann das Liftenskrutinium bewirken, daß den Republikanern nicht reich bestehenden Staatsform äußerlich entsprach, so wird bas Andenken an diese Versammlung doch kein sonderlich einmal eine Minorität bleibt. Sie hätten sich durch zeit. angenehmes sein. Ein Blatt widmet ihr das geflügelte gemäße Reformen und durch eine friedliche und sparsame Sie hat das Defizit votirt!" und trifft Politik die Zuneigung und das Vertrauen des Landes er wecken sollen; dann hätten sie sich vor den Umtrieben damit den Nagel so ziemlich auf den Kopf. der Reaktionäre nicht zu fürchten gehabt und brauchten uicht zu einem so kläglichen Mittel, wie das Listenffrutinium ist, zu greifen, um sich die weitere Herrschaft zu garantiren. Diese republikanische Partei in ihren merkwürdigen Schatti­rungen scheint es als ihre Aufgabe zu betrachten, die Re­publit auf möglichst unsicheren Boden zu stellen. Man darf freilich nicht vergessen, daß jetzt alle die politischen Streber freilich nicht vergessen, daß jezt alle die politischen Streber und Beutemacher, die genau genommen dem seichtesten Libe­ralismus angehören oder auch gar keine Gesinnung haben, unter der republikanischen Flagge segeln. Diese betrachten Staat und Regierung als milchende Ruh und ihnen fommt es nicht darauf an, dem französischen Volke ein jährliches Defizit aufzuwälzen, wenn nur sie selbst dabei ihre Beute machen.

Ja, diese Versammlung ist mit den Mitteln Frankreichs recht leichtfertig umgegangen und es fragt sich, ob eine neue Rammer im Stande sein wird, das angerichtete Unheil wieder gut zu machen. Die Franzosen nehmen die Sache fehr leicht, zu leicht, wie uns scheint, und sind weit mehr darauf bedacht, ihren doktrinären Liebhabereien Raum zu fchaffen, die fressenden Schäden der Staats­wirthschaft Sie beseitigen. machen gleißende Projekte für die Zukunft und denken viel zu wenig über die Mittel nach, die Gegenwart erträglicher zu gestalten.

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zu

Die Kammer hat vor einiger Zeit die Regierung des Schaukelpolitikers Jules Ferry gestürzt, aber sie stürzte bamit ihr eigenes Ansehen. Sie hatte auf einer ihrer wich tigften Rechte, auf die Entscheidung über Krieg und Frieden, freiwillig verzichtet. Der Krieg in Ost afien wurde angezettelt, als die Kammer nicht beisammen war; man bekümmerte sich gar nicht um ihre Einwilligung. Als die Kammer nach diesem eigenmächtigen Aft der Regie­rung wieder zusammentrat, hätte ihr Erstes sein müssen, von der Regierung Rechenschaft über deren Eigenmächtigkeit zu fordern. Sie that aber dies nicht und that sogar das Gegentheil, indem sie der Regierung die verlangten Kredite zur Fortführung des vom Jaun gebrochenen Krieges ohne Weiteres bewilligte. Es ist kaum jemals dagewesen, daß in einem demokratischen Staatswesen die Voltsvertretung so leichtherzig auf eines der wichtigsten Volksrechte, die Ent­fcheidung über Krieg und Frieden, Verzicht geleistet hat.

Wie wenig Verständniß die Rammer für die brennends sten 3eitfragen besaß, das bewies sie durch ihr Verhalten in der Arbeiterfrage. Obschon sich eine Menge von wirthschaftlichen Ratastrophen unter den Augen der Rammer vollzogen, obschon in der glänzenden, von Vergnügungen rauschenden und leichtsinnigen Stadt Paris das düstere Ge­So spenst des Massenelends Allen sichtbar erschien, zeigte die Rammer weder Verständniß noch Entgegen­kommen für die Nothlage arbeitenden Volkes.

des

Die Regierung ließ durch Ferry erklären, die Zahl der ver­setzten Gegenstände in den Leihhäusern habe nicht zuge­nommen, und glaubte mit diesem Troste das Volk abspeisen zu können. Einige Abgeordnete, die sich für Sozialökonomen hielten, darunter der halbverrückte Proudhonist Langlois, haspelten ihre vorfündfluthlichen ökonomischen Gemeinpläge ab und glaubten damit alles nur Mögliche für die Arbeiter Schließlich festen sie einen Ausschuß

Die Reformarbeiten, welche die Rammer in ihrer vierjährigen Legislaturperiode geleistet hat, sind so un­bedeutend, daß es sich gar nicht lohnt, fie aufzuzählen. Das gethan zu haben. gegen hat sie die Getreide- und Viehzölle erhöht und hat das Liftenffrutinium eingeführt. Dies erinnert sehr an bie berüchtigten zwei Drittel des National- Konvents. Als diese reaktionär gewordene Versammlung 1795 abtrat, beschloß sie, daß zwei Drittel der neuen Volksvertretung aus den gegenwärtigen Ronventsmitgliedern gewählt werden

Fahrud verboten.]

271

Feuilleton.

Das Mormonenmädchen. Amerikanische Erzählung

Don Balduin Möllhausen

.

( Fortsetzung.)

Allmälig erhob man sich von den Feldtischen und vom grünen Rasen, auf welchem für die meisten gedeckt gewesen, und geschäftig begaben sich Frauen und Kinder an den Fluß, um die gebrauchten Geräthschaften zu reinigen. Raum aber hatten die ersten den nur wenig Wasser führenden Bach er­reicht, so schauten sie verwundert und mit einer Anwand­lung von Schrecken auf die getrübten und von Blut ge­rötheten Fluthen.

Auf ihren Ruf eilten von allen Seiten Männer herbei, und nachdem diese sich überzeugt, daß die Farbe des Wassers wirklich von frisch vergossenem Blute herrühre, trennten sich ein Dutzend bewaffnete Jäger von der übrigen Gesellschaft

erforschen.

zur Untersuchung der Arbeiterkrisis" ein. Dieser Ausschluß hat in seinem langen Dasein nicht einmal eine anständige Arbeiterstatistik zu Stande gebracht und fast hätte es scheinen können, als habe er seine Materialien ben Tagesblättern entnommen.

In den öden Debatten dieser Kammer ist auch nicht

Vollen Laufs eilten sie daher nach dem Lager zurück, und indem sie die Schildwachen auf den Höhen ermahnten, auf ihrer Hut zu sein, riefen sie sogleich die ganze streitbare Mannschaft zusammen, um so schnell wie möglich die nöthigen Maßregeln zur Vertheidigung zu treffen.

Ein wirres, lebhaftes Treiben entstand jetzt unter den Mormonen. An einer gewissen Ordnung aber, und an der Stille, mit welcher die ertheilten Befehle sogar von Weibern und Rin­dern ausgeführt wurden, erkannte man sehr wohl, daß Umsicht und Strenge in dem Lager walteten und man keineswegs auf dergleichen störende Zwischenfälle unvorbereitet war.

Hier flüchteten Frauen und Kinder nach den Block hütten, dort vertheilten sich die mit Büchsen bewaffneten Männer bei den Wagen, während eine größere Abtheilung sich nach dem Rande des Thales hinüber begab, um die Pferde und Maulthiere herbeizutreiben, und zwei andere, jede aus nur vier Mann bestehend, sich anschickten, in die Schluchten einzudringen, um sich eine genauere Renntniß von ihrer vermeintlich gefahrvollen Lage verschaffen zu

können.

Die Patrouillen waren aber noch nicht aus dem Ge­der Zurückbleibenden getreten, da lenkte plötzlich ein jauchzender Ruf und einige in ähnlicher Weise ausge­wärts, um die Ursache dieser verdächtigen Erscheinung zu stoßene, aber unverständliche Worte die Aufmerksamkeit Auer Sie näherten sich schnell dem Engpaß, in welchem das nach dem südlichen Thalende hinüber. Auf dem äußersten Rande der schroffen Felswand, hinter

das Wasser sich dort wieder geklärt hatte, so entdeckten sie welcher der Rio Virgin in den bis an den Kolorado fort doch bei genauerer Untersuchung noch immer einen schmalen laufenden Engpaß eintrat, standen zwei unbewaffnete und rothen Streifen, der eben erst im Begriff war, fich mit den Sprudelnden Fluthen zu vermischen.

Mit

größerer

Paß ein, und ein unbestimmter Schrecken bemächtigte sich Aller, als fie plöglich den blutigen Ropf eines ihrer besten

Vorsicht, als bisher, drangen sie in den

feindlicher Indianer erhielten.

offenbar sich nicht nur bemerklich machen wollten, sondern auch eine Zusammenkunft mit den Mormonen herbeizuführen

wünschten.

Wie sie dort hinaufgekommen waren und ob sie daselbst Pferde gewahrten und den sichersten Beweis von der Nähe schon lange zugebracht hatten, wußte Niemand; doch wurden fie von den Mormonen selbstverständlich als mit zu der Bande gehörig betrachtet, von welcher in dem gegenüber liegenden Paß die blutigen Zeichen zurückgelassen worden

Ihr erster Gedanke war, daß ihr Lager umzingelt sei und daß im nächsten Augenblick die unsichtbaren Feinde aus den Schluchten und Felsspalten hervorstürzen und mit einem Blutbabe unter den wehrlosen Weibern und Kindern bes

ginnen würden.

waren.

Es ging wenigstens daraus hervor, daß die Mündungen mehrerer Büchsen sich hoben und durch Geberden und Ruf

einmal der Gedanke an eine einschneidende Sozialgefeßgebung aufgetaucht. Was soll der Arbeiter von dieser Republik halten, wenn sie sich nicht um seine Noth bekümmert? Allein baran denkt die regierende Bourgeoisie in ihrem groben Materia­lismus nicht. Sie fizt jetzt im Rohr und schneidet sich Pfeifen. Der Staat ist für sie nur ein Apparat, der ihre Spekulationen fördert. Einen anderen 3weck scheint sie ihm nicht zuzu­schreiben.

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Man befürchtet, der Wahlcharlatanismus werde bei uns die ernste Gesetzgebungsarbeit tödten!" So äußert sich ein Pariser Blatt. Diese Befürchtung ist in der That nicht unbegründet. Eine Menge der Kandidaten, die auf dem Schauplatz erscheinen, haben auch gar nicht die Absicht, dem Lande durch eine ernste Gesetzgebungsarbeit nüzlich zu sein. Sie lassen sich wählen, um von den einflußreichen Politikern ein einträgliches Amt zu bekommen oder das Man­dat irgendwie sonst zu pekuniären Zwecken zu verwerthen und dabei noch die reichlichen Diäten( 11 000 Franks jährlich) und die freie Eisenbahnfahrt zu haben. Das Liftenffruti­nium wird diesen Zustand eher fördern, denn ihm Abbruch thun.

Die Blätter, welche den Anschauungen des Spießbür= gerthums sich anbequemen, machen der Kammer den Vor­wurf, fie habe sich zu sehr dem Radikalismus ergeben. Das ist offenbar der einzige der der Kammer mit Unrecht gemacht wird. An ,, radikalen" Phrasen hat es in der Kammer allerdings nicht gefehlt, wohl aber an radikaken Reformen. Man hat nicht einmal gewagt, das Joch des von Napoleon I. mit bem römischen Stuhl geschlossenen Rontorbats abzu­schütteln und die so oft versprochene radikale Schul­reform ist auch heute noch weiter nichts als ein schöner Traum. Eine voltsthümliche Steuerreform, die alte demokratische Forderung der Ersetzung aller Steuern durch eine einzige progressive Einkommensteuer, ist von Niemanden auch nur angedeutet worden. Natürlich, die regierenden Republikaner " finden es ganz angenehm, die Kosten für ihre Kriege dem Volke durch indirekte Steuern aufzu­bürden.

Was wird die Bukunft bringen? Wenn sie nichts Bessercs bringt, als was in der alten Rammer war, dann haben die Franzosen keine Aussicht, von dem bisher geübten Regierungssystem befreit zu werden, das sie in gefährliche friegerische Unternehmungen verwickelt und ihnen schwere finanzielle Lasten aufwälzt. Es giebt in Frankreich eben mehr als einen Ferry; dieser Staatsmann ist ein Typus der herrschenden Roterie.

Politische Uebersicht.

Polizeiliche Erhebungen über die Sittlichkeitsver­hältnisse, die Wirkung der polizeilichen Aufsicht über

die Aufforderung an sie gerichtet wurde, in das Thal hinab­zuſteigen und dort Rede zu stehen.

Die drohende Art, in welcher man von allen Seiten herbeieilte, und die ungestümen, feindliche Absichten ver­rathenden Zeichen schienen den Fremdlingen indessen keine Besorgniß einzuflößen. Sie verharrten in ihrer ruhigen, bis zu einem gewissen Grade würdevollen Haltung und be­rathschlagten so ungestört mit einander, als wenn sie die Unverwundbarkeit eines Achilles besessen hätten.

Als die Mormonen aber, um die vermeintlichen Räuber nicht entfliehen zu lassen, sich in einen Halbkreis vor der Felswand aufstellten und ihre Aufforderung an die Indianer immer drohender und dringender wiederholten, schlug der größere der beiden Krieger, der sich vor seinem Kameraden durch einen um sein Haupt geschlungenen buntfarbigen Shawl auszeichnete, die Arme über seine hohe Brust zu­sammen, und indem er noch dichter an den Rand des Fel fens herantrat, rief er mehrere Male mit wohlklingender, auffallend sanfter Stimme das Wort Achotka"*) hinunter, wobei er in der zutraulichsten Weise lächelte und nickte.

Die Aufregung der Mormonen wurde dadurch nicht beschwichtigt; im Gegentheil, fie schrieben die sichere Hal= tung der Fremblinge dem Bewußtsein zu, sich dort nicht ohne hinreichenden Schutz zu befinden, und von Neuem brachen die Patrouillen auf, um die Schluchten nach ver­borgenen Feinden zu durchspähen.

Ein großer Theil blieb dagegen vor der Felswand zu rück, entschlossen, die Indianer lieber herunter zu schießen, als sie entkommen zu laſſen.

Dieser Vorsorge bedurfte es jedoch nicht; denn der mit dem Shawl geschmückte Krieger wendete plöglich den Kopf rückwärts und rief laut und deutlich den Namen Navarupe" aus, worauf er, seinem breitschultrigen Gefährten voran, ge­wandt den Abhang hinunter zu klettern begann.

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Sie hatten die Hälfte ihres gefährlichen Weges zurückgelegt, da stießen die sie bewachenden Mormonen einen Ruf besorgniß­voller Verwunderung aus, denn sie bemerkten, daß auf der *), Achotka," gut", eine Art Begrüßung der Kolorado Indianer.