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Nr. 188.

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Freitag, den 14. August 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt

scheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Bostabonnement 4 Mr. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Festfeiern.

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 f. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 th Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux  , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Redaktion: Beuthstraße 2. Expedition:

Seit dem Ausnahmegeseze gegen die Sozialdemokratie, welches sich, wie wir oft nachgewiesen haben, vielfach zu einem Ausnahmegesetz gegen die Arbeiter gestaltet hat, find bie großen Arbeiterfeste, besonders in Berlin  , von ber Tagesordnung verschwunden. Wir erinnern uns solcher Arbeiterfeste, bei denen sich zehntausend Personen zusammen

gefunden hatten.

Raffeelochen, Ronzert, eine kurze Rede, in der die Be­deutung solcher Arbeiterfeste hervorgehoben wurde, Theater, für die junge Welt, nachher etwas Tanz und ungetheilte Fröhlichkeit das Alles wurde für ein geringes Entree ben Theilnehmern geboten. Trunkenheit und Skandal waren von solchen Festen absolut ausgeschlossen.

Niemand wollte sich durch ungebührliches Betragen in den Verdacht seßen, kein braver, ehrlicher Arbeiter, kein guter Ramerab zu sein.

Trogbem wurden solche Feste von der herrschenden Bresse geschmäht und von Preßföldlingen, die gar nicht sich bie Mühe gaben, dieselben zu besuchen, in allen möglichen Tonarten verlästert, Szenen geschildert, die nicht stattge­funden hatten, um diese Arbeiterfeste und die Partei, welche fie veranstaltet hatte, zu diskreditiren.

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Expedition: Zimmerstraße 44.

Anders sieht es schon bei den großen Voltsvergnü gungen aus, die wir überall in Deutschland   haben, wie die Hier ist zahlreichen Vogelschießen, Sedansfeiern u. f. w. bas Trinken die Hauptsache. Rein gemeinsames Band umschließt die Feiernden und so konnte es z. B. vorkommen, daß ein Leipziger Wirth nach einem Sedanfefte veröffentlichte, ihm seien an dem Festnach­mittage zirka 1400 Gläser zerschlagen oder mitgenommen

worden.

Gegen derartige Feiern hat sich die herrschende Presse niemals gewandt, obwohl dort zahlreiche Arbeiter in der That ihre sauer verdienten Groschen verjubelten und immer noch verjubeln. Diese Feste waren ja eine schmuckreiche Dekoration derjenigen Strömung, die man die herrschende nennen konnte. Auch die großen deutschen   Schützen, Sän ger- und Turnfeste haben eine ähnliche Tendenz. In frühe ren Beiten, als dieselben noch idealere 3wede verfolgten, wurden sie beschränkt, jetzt werden sie dagegen offiziös und offiziell in allen Tonarten belobt. Trotzdem wird auf den­selben mehr verschlemmt und vertrunken, als früher, und so ein echter Festschüße muß auch noch dabei seinen besonderen Skandal haben und wäre es auch nur, daß er einen ver­meintlichen Ungarn   in rohester, gemeinster Weise insul­

tirte.

Und wenn man nun gar noch all die kleinen Vereins feste betrachtet und wie es darauf hergeht? Reine Spur von idealen Anschauungen, keine Spur von der Lösung

Da aber später solche großen Volksfeste, die durchweg in den siebenziger Jahren nur zwei bis drei Mal im Jahre gefeiert, auch von bekannten Männern anderer Gesellschafts­flaffen und Parteien ab und zu besucht wurden, die öffents wirklicher Vereinsaufgaben! lich Beugniß für die Wahrheit ablegten, mußte die Lügen presse verstummen und es wurde allgemein anerkannt, daß fämmtliche derartige Feste, getragen vom Volksgeiste, fröhlich und würdevoll zugleich verliefen.

Wir brachten noch kürzlich einen Brief des Kranken­Rassenvorstehers eines Dresdener   Kriegervereins, in welchem berselbe die Fahnenweihe weitaus der Krankenkasse vor­

zieht.

Ueber solche ,, Vereinspeft" außert sich auch die ,, Demo­

Da aber durch diese Festfeiern die Einigkeit unter den Arbeitern befestigt wurde, was der herrschenden Presse ein Dorn im Auge war, so fuchte man andere Verdächtigungs­gründe. Und ein Hauptmoment darunter war, daß der Arbeiter auf diesen Festen seinen sauer erworbenen Lohn lichen Uebelstande geworden, der nach wirthschaftlicher und

verpraffe.

Obwohl nun nirgends eine größere Solidität herrschte, wie gerade auf solchen Festen, blieb die herrschende Preſſe bodh bei dieser unwahren Behauptung, bis das Ausnahme gefeß in Berlin   und auch fast überall diesen Volksfesten überhaupt ein jähes Ende bereitete.

An Stelle derselben sind nun überall fleinere Vereins­

kratische Rorrespondenz" in folgender Weise: Das Ver­einswesen und die damit in engstem Zusammenhang stehenden

Feiern und Festlichkeiten sind allmählich zu einem ernst­

auch zum Theil nach politischer Seite hin zu schweren Bes

benken Anlaß giebt. Wer tagtäglich eine größere Anzahl von Zeitungen und namentlich aus fleineren Orten in die Hände bekommt, der muß sich erstaunt fragen, woher benn die Leute die Mittel nehmen, um sich an all diesen Fest­lichkeiten zu betheiligen? Das wimmelt nur so von Berich ten über Fahnenweihen, Stiftungsfeste, und weiß Gott was sonst noch für Feste,

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merlichsten Klagelieder über die Noth des Landmannes" liest, dann weiß man wirklich nicht mehr, was man dazu fagen soll. Ganz besonders sind es um die jetzige Beit die Rriegervereine", die Stadt und Land durch ihre Erinnerungsfeiern" und" Gedächtnißtage" unsicher machen. Von Spichern bis Paris   und Belfort  , all die blutigen Etappen muß ein richtiger Kriegerverein durch eine Gedächt nißfeier" fennzeichnen, bei welcher der Chauvinismus Trumpf ist und die Loyalität" wahrhafte Orgien feiert, der Geld­beutel aber den grausamsten Schröpfungen ausgesezt ist." Hiergegen wendet sich natürlich die herrschende Presse nicht. Das sind Feste, die gefeiert werden müssen!

Und daß gerade auf den Festen der Kriegervereine die Trunkenheit vielfach ihre Orgien feiert, daß gerade dort Schlägereien und Exzesse vorkommen, ist allbekannt. Braucht man doch nur an die famose Parade zu erinnern, die vor einigen Jahren in Potsdam   abgehalten werden sollte, aber nicht abgehalten werden konnte, weil eine große Anzahl der anwesenden Kriegsvereinler fich schon Morgens früh in einem unqualifizirbaren Zustande befand.

Rurz und gut! Die herrschende Presse thäte wohl, vor der eigenen Thüre zu kehren.

Wir sind sicherlich keine Gegner von Vereinen und von Festen. Nur dürfen aus den Vereinsmitgliedern keine Bereinsmichel werden, die ihre kleinen Vereinsbestre­bungen über alles Andere sehen, und auch die Feste be­tämpfen wir nicht, nur dürfen sie nicht zu oft aufeinander folgen und dann sollen fie auch nicht der Trunkenheit und Rohheit dienen, sondern sie sollen von Fröhlichkeit, Einigkeit und Humanität getragen sein.

Die Arbeiter besonders aber sollen über dem Vereinss wesen nie die große Arbeiterfache selbst, das Ringen, die

Lage der Arbeiterklasse zu verbessern und ihr Recht zu er­langen, aus dem Auge laffen.

Berichtigung. In dem Artikel in Nr. 186 vom legten Arbeiter Mittwoch: Arbeitstammern, nicht fammern" muß es in der ersten Spalte zehnte Beile von

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unten natürlich heißen: Der Artikel selbst preist die engli schen Schiedsgerichte an und empfiehlt die Einführung ähnlicher Einrichtungen in Deutschland  .

feiern getreten. So viel wir wissen, sind auch diese Gesangsfeste, Turn, Velosipeds, Ruber von Fachvereinen und Gewerkschaften arrangirten, von Arbeitern geleiteten Feste immer von gutem kamerad daß man unwillkürlich an den Kopf greift und sich gramms entstehenden Schaden, während bei dem Post: und schaftlichen Geiste beseelt, und auch hier hört man

die Festfeiernden erlauben, nur geringe. Feuilleton.

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Radbent verboten.]

281

Das Mormonenmädchen.

Amerikanische   Erzählung

Don Balduin Möllhausen  

.

( Fortsetzung.)

fragt, ob denn der Mensch eigentlich zum Arbeiten oder zum Feftefeiern auf der Welt sei. Und wenn man dann erst in so manchen Blättern dicht hinter den Festberichten die jäm

Rairul und demnächst Ireteba die Hand drückte, da strahlten beren braune gutmüthige Physiognomien vor Entzücken, und indem sie mit ihren schmalen schöngeformten Händen schmei­chelnd über Hertha's Arm strichen, wiederholten sie einmal über das andere in tiefen milden Tönen das bezeichnende Wort Achotka".

Demoiselle Corbillon befand sich während der ganzen Beit auf der entgegengesetzten Seite des Gemachs. Ihr Gesicht hatte sie halb abgewendet, und Entfeßen, Abscheu und 3orn wechselten komisch auf ihren scharfen Bügen, indem sie ihre

Rein, lieber Onkel, thue es nicht," wiederholte sie bringender ,,, biese armen Menschen besigen ja teinen klaren stechenden Seitenblicke bald auf Hertha, bald auf die mars Begriff von unserer Religion und den Pflichten eines rechts tialischen Gestalten der Mohaves heftete. gläubigen Chriften. Haben sie sich aber vergangen, so ist es " Entfernt die schrecklichen Menschen von hier!" rief fie Jansen entgegen, eh' dieser auf die Anrede seiner Nichte zu freundlich und harmlos sie zu uns herüberschauen. Steis sind gekommen, um zu morben und zu plündern. Gnt­gehalten und mich in meinen Träumen vor ihnen entsegt. fernt sie, um Gottes willen, wenn auch nur des Kindes Sind sie aber alle wie diese hier, so hege ich keine Furcht wegen!" vor ihnen;" und indem das junge warmherzige Mädchen so Hertha lächelte ihrer Gouvernante schelmisch zu, als sie Sprach, näherte es sich festen Schrittes den beiden Wilden, deren Angst gewahrte. Kairuk und Ireteba, die mit den thnen mit dem lieblichsten Lächeln die Hand reichend. Augen der Richtung vor des jungen Mädchens Bliden ge­in Gestalt der Französin berührt worden; allein auch er befand sich unbewußt so sehr wohl den Grund von Hertha's Fröhlichkeit ahnen mochten, unter dem Einfluß des reinen, edeldenkenden Wesens, daß lächelten ebenfalls. Der 3orn der Gouvernante aber wurde in das Haus eintretend, seine Aufmerksamkeit mechanisch den

Mohaves zuwendete.

Dieselben waren bis in die Mitte des Gemaches vorge­

und an den beiden Mohaves vorbei in's Freie hinausstürzte, um Schutz bei den nächsten Wagen zu suchen und von dort aus ihre verzweiflungsvollen Blide über das Thal zu sen

fritten, als fie plöglich die am Fenster lauschende junge Mor- ben, in welchem sie überall Unruhe und Besorgniß erregende monin entbedten und wie gebannt auf derselben Stelle stehen Geschäftigkeit gewahrte. blieben. Auf ihren 3ügen spiegelten sich zugleich Furcht

weißen Frauen begegnet waren, so hatten sie doch nie in threm Leben etwas tennen gelernt, was Hertha's anmuthiger

rümpfe

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Politische Uebersicht.

Für die staatlichen Telegraphenverwaltungen besteht noch teine Haftpflicht für den durch Absendung eines Tele­

vermögensrechtliche Verpflichtungen übernimmt. In dem inter­nationalen Telegraphenvertrage heißt es, daß die hohen kontra­

als verdächtigen Krieger in unserer Gewalt zurückzubehalten. Es bleibt dabei, fie verlassen unser Lager nicht wieder, und müßte ich ihnen selbst die Glieder bis auf die Sehnen durch schnüren."

Sie tamen vertrauensvoll und unbewaffnet, sie kamen als Boten," unterbrach Hertha ihren Onkel, nur mit Mühe die Thränen zurückdrängend, welche dessen zornig erhobene Stimme ihr in die Augen getrieben hatte.

, Sie tamen als Abtrünnige, die vergessen haben, daß fie die heilige Taufe empfingen," entgegnete Jansen etwas milder. Du glaubst mir nicht, trotzdem Du weißt, daß durch diese Eingeborenen, durch ihre Genossen wenigftens, erst vor einer halben Stunde unser bestes Pferd getödtet wurde."

,, Wallpais tödten Mormon Pferd, Wallpais böse," sagte

Rairut, ber die legten Worte Jansen's verstanden hatte.

Du hörft es, diese Leute sind unschuldig, behandle fie daher nicht so streng," versette Hertha, die in den Augen ihres Ontels eine verhaltene Drohung zu entdecken glaubte. Jansen war im Begriff, etwas zu entgegnen, wurde aber unterbrochen durch lautes Rufen, welches von der Nord­seite des kleinen Thales herüberschallte und sogleich von allen

Seiten beantwortet wurde. e

Schnell trat er vor die Thür hinaus, um sich von dem Grund der Störung zu überzeugen. Hertha folgte ihm auf dem Fuße nach, und die beiden Indianer, die sich nunmehr allein im Gemach sahen, wollten ebenfalls Gebrauch von ihrer Freiheit machen.

und Bewunderung, denn wenn sie auch kurz vorher schon geschoben und betrachtete noch immer aufmerksam den jegt Innere der Hütte zurückzubegeben.

Bermittlerin übernahm.

Sanfen hatte unterdessen seine Nichte fanft zur Seite vor ihm stehenden Häuptling.

Rind", hob er endlich an, fich halb nach Hertha um­

Raum hatten dieselben sich aber einige Schritte von der Thür entfernt, so sahen sie sich von mehreren bewaffneten Mormonen umringt, welche sie bedeuteten, sich wieder in bas Erstaunt blickten die beiden Krieger sich gegenseitig an; fie,

Erscheinung gleich gekommen wäre. Sie hielten fie offenbar wendend ,,, Du glaubst überall nur gute Menschen zu sehen; schienen ein derartiges Anfinnen gar nicht zu verstehen, und erst für ein überirdisches Wesen, und kaum wagten sie zu athmen, selbst diesen Wilden, die uns den größten Schaden zugefügt als sie halb mit Gewalt wieder in das Gemach hineingedrängt als bas junge Mädchen sich ihnen zuwendete und dann, haben, schreibst Du ehrenwerthe Gesinnungen zu. Ueber wurden, gelangten sie zu dem Bewußtsein, sich wirklich als Sanfen entgegentretend, mit gütigen Worten die Rolle der lasse es Männern, in dieser Sache eine Entscheidung zu Gefangene betrachten zu müssen.

treffen. Ich wiederhole Dir daher, es ist von Wichtigkeit,

Als sie aber, ohne die geringste Spur von Besorgnis, ja, unser Aller Leben hängt vielleicht davon ab, diese mehr 3ügen, doch keineswegs in einem Ausbruch von 3orn ober

Die Folge davon zeigte sich fast augenblicklich in ihren