freifinnige oder bürgerparteiliche Bezirke erobern. Jedenfalls aber wird fich die Arbeiterpartei durch die Redereien eines rabiaten Manchesterorgans nicht hauptsächlich auf bürgerpar teiliche Bezirke diängen lassen, und daran scheint den Deutsch­freifinnigen ungeheuer viel zu liegen, damit nur fie feine Man date verlieren. Wenn nun die Arbeiterpartei aber auch ihre Mandate vermehrt, so heat die Berl. Stg." folgende Befürch tungen: Ob fte( die Arbeiterpartei) aber zur Beseitigung no­torischer Weißstände beitragen und im Uebrigen große mora lische Erfolge erzielen wird, das hängt von der Sachs

und

sehr bezent mit Geige, Flöte und Guitarre. Alles fragt, wer die Künstler find, aber Niemand weiß darauf Antwort zu geben.

Die Anzahl der Sternschnuppen in den verflossenen Nächten war, den Voraussagungen der Astronomen entsprechend, eine zahlreiche zu nennen. Besonders zeichnete fich für den Berliner   Horizont nach dem B. T." die Nacht vom Montag auf Dienstag aus. Schon um 8% Uhr, also noch bei voller Dämmerung, wurden zwei außergewöhnliche helle Meteore beobachtet, die, fast im Benith beginnend, am Westhimmel ver löschten. Mit Einbruch der Dunkelheit wurden viele fleinere

beiterführen Entſchiedenheit ab, mit welcher die Ar­beiterführer fene likstände in ihrer ganzen Schärfe be­leuchten und die Maffen für deren Abschaffung zu elektrisiren verstehen. Da ist z. B. dte Miethssteuer, die so schwer auf den unteren Klassen und den Gewerbetreibenden lastet. Hat man jemals von einem detaillirten und genügend motivirten Brogramm der Arbeiterpartei bezüglich jener Steuer gehört? Sit sie überhaupt in den Arbeiterversammlungen auf die Tagesordnung gesezt und hat man jemals den Entschluß ge faßt, bezüglich einer die arbeitenden Klaffen befriedigenden Lösung der Miethssteuerfrage Maffenlundgebungen in Szene zu setzen, die ficher nicht auf den Widerstand der Polizei ges stoßen wären? Mit der Gasfrage verhält es sich ähnlich und was die Armenverwaltung anbetrifft, die so sehr viel zu wünschen übrig läßt, so ist dieselbe von der Arbeiterpartei immer nur oberflächlich gestreift worden. Es wäre sehr zu wünschen, daß hierin fünftig eine Aenderung einträte, denn von dem Maße, in welchem die Arbeiterpartei zur Verbesserung unserer fommunalen Zustände mitzuwirken versteht, hängt die Autorität und das Ansehen dieser Partei bei allen Schichten der Berliner   Bevölkerung ab und die Erfolge, die sie hier errungen, wird sie dann auch für ihre außerhalb der tommunalen Sphäre liegenden Parteizwecke verwerthen fönnen." Mit dem letzten Saz find wir einverstanden, bei dem ersteren aber möchten wir doch der Berl. 3tg." zu bedenken geben, baß die Freifinnigen so viele Jahre das ausschließliche Vers fügungsrecht in der Kommunalverwaltung gehabt haben, und daß sich in den langen Jahren nicht eine Hand rührte zur Regelung der Miethsfeuer, zur Einführung einer vernünftigen Verwaltung in Bezug auf Gas- und Pferdebahngesellschaften. Und hierüber soll man in öffentlichen Versammlungen niemals gesprochen haben? Der Artikelschreiber der Berl. Btg." scheint während der letzten zwei Jahre geschlafen zu haben. Aber wes halb, so dürfen wir wohl mit Recht fragen, weshalb richtet die ,, Berliner Zeitung  " diesen so warmempfundenen" Appell nicht an die Majorität, die trotz alledem ja immer noch der verbleiben deutschfreifinnigen Partei wird, weshalb an die Stadtverordneten der Arbeiterpartei? Gerade in Bezug auf diese Fragen hätte sich der Berliner Zeitung  " und der Majorität im rothen Hause, wenn es Beide jemals ehrlich mit der arbeitenden Bevölkerung gemeint hätten, schon vor Jabren ein weites Feld reicher und ersprießlicher Arbeit bieten können. Und daß man bisher noch nicht zum Ziele ges langt sei, daran sollen nun mit einem Male die fünf oder eigentlich nur vier Stadtverordneten der Arbeiter Schuld sein? Wahrhaftig, froß aller Schlauheit ist das Manchesterblatt zimlich thöricht, wenn es meint, daß auf diesen Leim auch nur ein Arbeiter gehen wird.

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Wleteore, theils am Nord- Dit Dimmel, theils am nördlichen bimmel, bemerkt. Durch besondere Helligkeit bemerkbar, fielen bimmel, bemerkt. Durch besondere Helligkeit bemerkbar, fielen bis drei Uhr Nachts nur vier Meteoren, von denen zwei, im Glanze eines Sternes erster Größe, eine sehr kurze Bahn am Simmel im Sternbild des Perseus und des Fuhrmanns be schrieben und schnell verlöschten.

Seitens der hiesigen Polizeibehörde werden, vorzugs. weise bei Antiquaten, Nachforschungen über den Verbleib eines Messers, welches aus der Waffensammlung des fönigl. Beug hauses gestohlen worden ist, angestellt. Das etwa 25 Ctm. lange Dieffer, welches zur Jagd benust worden, ist einschnei dig und hat ein braunes Heft von Holz mit eingelegten Ver zierungen.

Diesen

n. An einer Schaufel verunglüdt. Einer jener Un­glücksfälle, die fich alljährlich troß aller Warnungen der Presse ereignen, trug fich, wie jest erst zur öffentlichen Kenntnis kommt, Anfangs dieser Woche in einem Vergnügungslokale an der Ein fich dort aufhaltender Musiker Pankower Allee zu. Friedrich W. war aus Unvorsichtigkeit einer in Bewegung be= findlichen Schaukel derart zu nahe gekommen, daß er von der selben erfaßt und neben einer Zerschmetterung des einen Unter fchentels auch lebensgefährliche Verlegungen am Unterleib davontrug. W., dem die Bauchhöhle theilweise aufgerissen, mußte sofort nach der königlichen Charitee geschafft werden.

g. Ein Aufsehen erregender Vorgang spielte sich gestern Nachmittag gegen 26 Uhr vor dem Prenzlauer Thore ab. Dort befindet sich bekanntlich an der Ecke der Lothringerstraße und der Prenzlauer Allee ein hocheingezäuntes Grundstück, auf welchem die Mannschaften des Kaiser Alexander Garde Grenadier Regiments Nr. 1 Ererzitien 2c. ausführen. Diesen militärischen Schauspielen wohnten in der Hegel Knaben als Buschauer bei, welche theils durch die offenen Stellen der Ein­friedigung sahen, theils aber auch auf dieselbe klettern, um so einen freieren Ueberblick über den inneren Raum des Grund stücks zu erhalten. Das legtere thaten mehrere Knaben auch gestern, obgleich sie bereits wiederholt von Soldaten zurück getrieben worden waren. Blößlich vernahm man einen lauten Schmerzensschrei und man sah den einen dieser Knaben von etwa 11 Jahren, dessen Eltern in der Grenadier straße wohnen, vom Zaun heruntertaumeln und sich sein bluts überlaufenes Geficht mit den Händen bedecken. Sofort sammelte fich eine große Menschenmenge an, aus welcher zwei Männer hervortraten und mit dem Knaben nach dem Polizeibureau in der Straßburgerstraße gingen, um zu bezeugen, daß dem Knaben die anscheinend schwere Verlegung, welche entweder von einem Steinwurf oder einer Waffe herrühren soll, von dem Exerzier­plaz zugefügt worden sei. Von anderer Seite wird uns der unerquickliche Vorfall in derselben Weise dargestellt, nur soll fich ein Offizier des verwundeten Knaben angenommen haben.

b. Lohengrin   im Kahn. Auf der Spree   zeigt sich von Beit zu Zeit ein interessantes Künstler- Quartett. Wenn das selbe in seinem Kahn langsam stromauf rudert, eilen alle Ufer­Bewohner an den Fluß. Der eine Rünstler ist Sänger, bes gabt mit einem weichen und tiefen Baß. Er giebt die schönsten Lieder zum Besten und sein tiefes F. am Schluß macht stets Sensation. Die drei anderen Künstler begleiten den Sänger

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In Folge der von uns vor einigen Wochen ver­öffentlichten Notiz über die Verhaftung von zwei Tagatoren und fün Handelsleuten wegen Betrugs haben zwar schon meh­rere Personen, welche durch Einlösung von Pfändern des preus Bischen Leibhauses geschädigt worden find, ihren Verlust bei der Kriminalpolizei zur Anzeige gebracht, doch wäre es im Intereffe der Untersuchung wünschenswerth, daß sich noch andere Per sonen, die in derselben Weise Schaden erlitten haben, meldeten. Der Betrug ist durch Verkauf von Pfandscheinen über Gegen­stände, die über den Werth taxirt und beliehen worden waren, verübt worden.

Ueberfall. Vorgestern Mittag wurde ein Schlächtergeselle, welcher in der Friedenstraße harmlos spazieren ging, vor dem Missionshause von sieben Strolchen, die ihm auf der Sei e des Friedrichshain   eine längere Strede gefolgt waren, plößlich über­fallen und mit Meffern und Faustschlägen derartig mißhandelt, daß er in das städtische Krankenhaus Friedrichshain   gebracht werden mußte. Bei der Annäherung eines Schußmannes ent flohen die Strolche in den Friedrichshain  , doch gelang es dem Peamten mit Hilfe von mehreren Personen, die Beugen der Dlißhandlung gewesen waren, fünf derselben festzunehmen und zur Haft zu bringen. Der Ueberfallene fennt feinen der Rauf bolde und glaubt, daß sich dieselben in seiner Person geirrt haben.

Strafantrag gegen ihn ftellen wird, denn ohne einen solchen bleibt die strafrechtliche Verfolgung des leichtsinnigen Patrons ausgefchloffen.

Der f. 3. viel besprochene plötzliche Tod des Mit arbeiters der Gerichtszeitung Richard Jüterbof hat nun noch, wie hiesige Blätter melden, Veranlassung zu einer Bot unterfuchung wegen Körperverlegung mit födtlichem Aus gange" gegeben, welche gegen den Verabreicher der verhäng nißvollen Ohrfeige eingeleitet worden ist. Der Thäter soll ein Beamter sein, der in dem Göbel'schen Lokale den Wirth ver treten wollte und dabei in so derber Weise auftrat. Es find bereits eine Anzahl Zeugen vernommen worden. Der Prozes dürfte gleich nach beendeten Gerichtsferien vor der vierten Straflammer des Landgerichts I   zur Verhandlung gelangen.

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Polizeibericht. Am 12. d. M. Nachmittags wurde der Schlächtergeselle Raschte in der Werkstatt seines Meifters, Klofterstraße Nr. 94, nach vorangegangenem Streit mit einem anderen Gesellen, von diesem mit einem Schlachtmesser in die linke Seite gestochen und derartig verwundet, daß er nach An­legung eines Nothverbandes nach der Königl. Klinik gebracht werden mußte. Um dieselbe Zeit wurde ein 13 Jahre al es Mädchen in der Linienstraße von einem Möbelwagen über fahren und erlitt dabei eine erhebliche Quetschung des rechten Oberschenkels. Es wurde nach der elterlichen Wohnung und von dort nach dem Krankenhause im Friedrichshain   gebracht. An demselben Tage Abends entstand in einer Wohnung des Hauses Weberstraße Nr. 22 dadurch Feuer' daß beim Umfallen einer Lampe das Petroleum in Brand gerieth. Das Feuer wurde noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr gelöscht. derselben Zeit machte ein Mädchen in der Wohnung feiner Dienstherrschaft in der Neuen Schönhauserstraße den Bersuch, fich mittelst Oleums zu vergiften. Es wurde noch lebend nach dem St. Hedwigs- Krankenhause gebracht. D

Der Kriminalschuhmann E. hatte in Erfahrung_ge­bracht, daß seit einiger Zeit ein junger Mann das Café Alexander häufig frequentire und mit den dort Nachts ver­tehrenden Damen viel Geld vergeude. Der Beamte beschloß daher, den jungen Mann zu beobachten und nach der Quelle zu forschen, aus welcher er die Summen geschöpft, welche er in so leichtfertiger Weise verausgabte. In der Nacht zum Dienstag traf er den Verdächtigen in dem erwähnten Etabliffe­Dienstag traf er den Verdächtigen in dem erwähnten Etablisses ment, er ließ ihn nicht aus den Augen und folgte ihm, als er des Morgens in der fünften Stunde fich mit einem Dämchen entfernte und in der Königstraße eine Droschke erster Klaffe mit der Weisung an den Kutscher bestieg, nach den Zelten zu fahren. Der Beamte folgte in einem anderen Gefährt dem Pärchen, das fich

Gerichts- Zeitung.

Ein Schlafstellendieb der gefährlichsten Sorte wurde gestern durch Urtheil der vierten Ferienftraflammer des Land gerichts I für längere Beit unschädlich gemacht. Der Former Albert Karl Müller gehört zu denjeniger verhärteten Ver brechern, welche, faum aus dem Gefängnisse entlaffen, fich fofort wieder an dem Eigenthum ihrer Mitmenschen vergreifen; fiets waren es Schlafstellendiebstähle, welche ihm die Vorftrafen eins getragen haben. Der Angeklagte erklärte mit zynischer Offens heit, er habe wieder stehlen müssen, da es ihm, als einem soeben aus dem Gefängnisse Entlassenen, nicht habe gelingen wollen, auf ehrliche Weise sein Brod zu erwerben Er hat es fertig gebracht, in einem Zeitraum von taum drei Wochen fich viermal eine Schlafstelle zu miethen und eben so oft hat er sich mit den Werthsachen seiner, meistens nur armen Wirthsleute heimlich ent fernt. In einem Falle nahm er sogar einen Regulator mit. Die Beute wurde schleunigst versezt, indem er sich durch einen frems den, ebenfalls gestohlenen Pfandschein legitimirte. Als es der Kriminalpolizei endlich gelang, seiner habhaft zu werden, da bekannte er fich aus freien Stücken zu einem schweren Diebstahl, den er vor Kurzem begangen, er sei durch ein offenstehendes Fenster in die Hofwohnung eines in der Schwedterstraße wohns haften Schuhmachers gestiegen und habe sich eine auf dem Tische liegende Taschenuhr angeeignet. Die angestellten G mittelung n bewiesen die Richtigkeit dieser Angaben. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Unverbefferlichen eine Buchthausstrafe von fünf Jahren, der Gerichtshof erkannte auf drei Jahre 3uchthaus, fünf Jahre Chroerluft und Stellung unter Polizeiaufficht.

Wiffentlich falsche Anschuldigung wurde dem Schlächter meister Karl Schramm zur Laft gelegt, welcher vor der dritten Ferienftraftammer des Landgerichts I   stand. Unterm 5. März dieses Jahres richtete der Angeklagte ein Schreiben an den Staatsanwalt, in welchem er um die Bestrafung des Pferde händlers Dreihig und des Maklers Kunze bat, welche ihn in grober Weise vergewaltigt haben sollten. Der erstere hatte ihm am 17. Februar ein Pferd für 276 m. verkauft, auf welchen am Biel in eines der für Preis er 30 M. angezahlt und das Restkaufgeld in Wechseln Frühaufsteher so zeitig geöffneten dortigen Lokale begab, erlegt hatte. Bald nach dem Kaufe merkte Schramm, daß ihm um Kaffee zu trinken. Als der junge Mann sodann zur ein tolleriges Pferd aufgedrungen worden sei und machte Bezahlung seiner Beche dem Kellner einen 50- Markschein über- dem Verkäufer hiervon Mittheilung, verlangte auch, daß der gab, schritt der Kriminalbeamte endlich ein, fragte den Ver- Rauf rüdgängig gemacht würde. Dreihig verlangte aber ben dächtigen nach seinen Personalien und nach dem Erwerb des Nachweis der Koller- Krankheit durch die Attest der Thiers Geldes, das er die Beit über so verschwenderisch ausgegeben. arzneischule, welches Schramm auch beschafte. Auf die Ein Der junge Mann bekannte, nachdem er allerhand Ausflüchte ladung des Dreihig hin sollte darauf die Erledigung versucht, daß er der Sohn eines Hauseigenthümers in der der Angelegenheit in einem bezeichneten Restaurant erfolgen Klosterstraße sei, daß seine Eltern vereist seien und daß er deren als Schramm fich aber einstellte, fand er in dem Separatzimmer Abwesenheit benußt habe, um mit Hilfe eines Nachschlüffels des bezeichneten Lokals nicht nur den Dreihig, sondern auch mehrfache stille Anleihen im Geldschrank des Vaters zu be noch zwei Freunde desselben, den Matler Kunze und be wirken. In der Zeit von etwa 14 Tagen habe er sich die Schlächter Schmidt vor. Nach der Angabe des Schramm hatte Kleinigkeit von 1100 Mart nach und nach angeeignet und einen ihm Dreihig das erwähnte Attest der Thierarzneischule plöglich großen Theil davon bereits verbracht. Auf dieses Geständniß aus der Hand geriffen und es mit den Worten: So, nun hin wurde der erst 18 Jahre alte Verschwender zur Haft ges fönnen die mir gar nichts", in die Taiche gesteckt. Sodann bracht und harrt dort einstweilen der Entscheidung darüber, hatte Dreihig für die Rüdgängigmachung des Geschäfts außer ob der von seinen Streichen in Kenntniß gesezte Water den der baaren Anzahlung von 30 Mt. noch die Unterzeichnung

Das Gespräch ging sofort zur Literatur über. Die Herren waren im Lesezimmer aufgereiht, die Damen zogen mich herzlichst in ihre Mutte. Im Laufe der folgenden Stunde erzählte man mir, ohne abzusetzen die Danzige­rinnen blieben hinter den Erwartungen keineswegs zurück von dem vielverbreiteten Klang meines Namens. Ich erfuhr, daß auf dem Gute bei Danzig  , auf dem die Damen lebten, zwei Schulfreundinnen Elli's bei der Lektüre meiner Erzählungen Thränen vergossen hatten, erfuhr, daß die Kaffeenachmittage, die die Danziger Damen in der Stadt zu geben pflegten, seit Kurzem zu senachmittagen gewors den waren, zu denen man meine Sachen wie die heißen Pfannkuchen verfchlänge, furz, ich erfuhr Schmeichelhaftes im höchsten Sinne des Wortes, und ich konnte- so objets tiv ich zu verbleiben suchte doch nicht umhin, bis zu einem gewissen Grad davon wohlig berührt zu merden. Man rief zu Tisch. An den Herrenreihen begann man auch mem Lob zu fingen. Einer that mir den Gefallen, zu behaupten, daß er mich lange 3eit hindurch für einen Mann gehalten habe. Am Fußende des Tisches debattirten zwei ber Jüngeren aus der Gesellschaft über den Werth furz ge­haltener Skizzen im Vergleich zu den früheren längeren Nomanen.

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Ich hörte noch, beim Aufstehen vom Tisch, wie Tante Cäcilie ihrer Nachbarin, dem älteren Vollmondgesicht aus Danzig   in ihrem behaglichen breiten Flüstertone erzählte, daß der Butterhändler im Keller vom Diener des Herrn von Sanden   dem zweiten Stod, erfahren

Ich lachte daher das junge Ding zutraulich an, und- mochte sie meine Wünsche errathen haben sich durch die enge Reihe dicht geschobener Stühle durch und stand neben mir. Sie hielt die Hände auf dem Rüden verschlungen, in so glaubte ich schüchternem Ungelent, das ihr reizend stand. Da sie mich erreicht hatte, zog fie die Hände rasch vor, und zwischen ihnen hielt sie ein feuer: roth gebundenes Büchlein.

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ergehen. Schweigend und was soll ich es leugnen, fie steuerte mit einem Gefühl von Behagen. Wer will mich tadeln? Wer unter den Anfängern, Kollegen, denen es nach langem anzubringen, denen es mit dem Streben bitterer Ernst i die mit ihrem Wollen und können noch im Stadium des Taftens find, wer unter ihnen fühlt es mir nicht nach, daß ich mich an dem mich umgehenden Enthusiasmus anstedie, erfreute und betäubte? Und so halb im Gefühl des Ge hobenseins, halb im Empfinden der Beschämtheit, schrieb ich an meinem Verslein weiter, während meine Landrose der hellen Stimme fortplauderte und der hellen Stimme fortplauderte und

" Ist es ein Album?" fragte ich, und sie nickte entzückt über meine Divinationsgabe und sprach rasch und schüchtern ihr Gesuch her.

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ich horchte nut ach halb hin eine Erzählung wiederzugeben schien. Aus bem Rinderleben," hatte ich sie sagen hören ,,, aus dem Kin

Ich wollte Sie bitten ach würden Sie wohl so liebenswürdig sein? Es ist ich möchte gern gnädige Frau-ein Autograph!"

Ich zögerte ganz umsonst. Die übrigen Gäste bethei­ligten sich ernsthaft an den Bitten der Kleinen, und die Stimmung wurde eine unangenehm peinliche, als man mich Stimmung wurde eine unangenehm peinliche, als man mich uuter lautloser Stille an den Schreibtisch führte.

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rührend und ergreifend

wirklich! Erst neulich war im Familienblatt wieder eine Geschichte von ihr."

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,, Und die junge Dame erzählte, während ich Dichtete Etwas Geistreiches!" flüsterte Tante Cäcilie, etwas die angedeutete Novellette her und ich horchte nicht auf recht Originelles," und Sie sind ja so efpritvoll!"" flötete gerührt die Danziger Aeltefte. Da war es wieder, das fallen über die Tiefe des Eindrucks, den meine Erzählungen Espritvoll! So ohne weiteres efprit­entseßliche Wort. auf naive Gemüther zu machen wußten. voll zu sein, in Gegenwart der umstehenden Enthusiasten. Was soll ich es leugnen, daß mir diese Art von Huldigung erhebend war? Die Stimme des Mädchens erzählte weiter,

Ich sann verzweiflungsvoll nash, und um mich gru­pirt, lehnten und standen in andächtiger Erwartung­Es fiel mir wie ein Lichtfunke ein, daß meine Gönner.

ich die Schönheit der kleinen Bittstellerin besingen fonnte, und Arbeit des

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fie wurde allmählig begeisterter und wirklich erregt:

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hochklettert, und sich ahnungslos vom zweiten Stod hinaus

sein Herr seit Kurzem das Illustrirte Wochenblatt halte tens, des Andichtens der blauen Mädchenaugen, und wäh- Gefahr, in der ihr Kind schwebt und ihr Herz krampft fich

und daß er es mit dem größten Interesse von Anfang bis

zu Ende lese.

Entschieden, man feierte mich. Ich blickte, ein wenig

rend ich schrieb, schauten die Mädchenaugen geradeaus und die Lippen des Landkinndes begannen zu sprechen,

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um in halbleifem Tone es umschwirrte undeutlich mein

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vor Angst zusammen und und"

Die kleine Erzählerin stockt und sieht auf mich nieder, die ich meinen Vers beendet habe und ihr mit einer viel

über die allzugroße Aufmerksamkeit, die man mir schenkte, Ohr dem langen Referendar das Lied meiner Verdienste leicht gar zu entrüfteten Miene in's Antlig sah. D, über

beschämt um mich, und fand einen Rettungsanter in dem Anblick des blonden Mädchens mit dem feinem Oval und den tiefen Augen. Diese Augen ruhten gerade auf mir, und angezogen durch die Unschuld ihrer Mienen, näherte ich mich ihr

In einer Anwandlung von Bescheidenheit hoffte ich, bei diesem Landkinde ein erfrischendes Gespräch über einen Gegen­stand, der nicht die Literatur traf, anschlagen zu können.

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Der Unglückliche beging

den Künstlerstolz

über die gekränkte Eitelkeit! Ich nidie auch das verstand ich trotz ihr mit erzwungenem Lächeln zu, und gewann es über mich, ihr das Büchlein mit dem Autograph zu überreichen, ohne zu verrathen, ohne sie aufzuklären darüber, weder fie, noch die begeisterten Hörer, daß die Erzählung, die sie so rührend mir zum Preise vortrug, die legte reizende Novellette war

um die Literatur vorzutragen. die Thorheit, zu fragen bes leisen Tones was ich eigentlich schriebe," und nun begann es um mich her zu schwirren und zu raffeln von Redensarten der dringlichsten Natur. Man lobte, rühmte, man berichtete, und unter dem allem saß ich mein Dichtungsziel intensiv vor Augen haltend und ließ die Lobscenen, die sich Bahn brachen, schweigend über mich

von

Hermann Heiberg  .