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Donnerstag, den 20. August 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt

Organ für die Intereffen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

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rscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Bostabonnement 4 Mr. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illustr. Beilage 10 f. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Redaktion: Beuthstraße 2.

Die Hebung der Fischerei.

Die große Emdener Häringsfischerei- Gesellschaft hat sich nunmehr auch dem sogenannten Zug der Zeit angeschlossen und ihr Bestreben dahin gerichtet, einen höheren Eins gangszoll für gesalzene Häringe zu erzielen. Dieser " Schutzzoll" beträgt gegenwärtig 3 Mart pro Faß.

Von den Blättern werden mannigfache Erörterungen an diese Angelegenheit geknüpft und man sagt sich, durch eine Hebung der Hochseefischerei könne man dem Volte eine Erleichterung verschaffen. Wir sind im Allgemeinen auch der Ansicht, daß eine billige Fischnahrung unter Umständen etwas dazu beitragen könnte, die Lebens haltung- nicht die Lage überhaupt der arbeitenden Klassen etwas zu verbessern. Wir sagen ausdrücklich: unter Umständen; denn mit den verschiedenen Vorschlägen, die wir in den Blättern finden, können wir uns in feiner Weise einverstanden erklären.

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Bunächst können wir die Nüglichkeit eines Schutzzolles nicht einsehen. Die Seefische sind an den Freihafenplätzen so ziemlich am billigsten und ohnehin ist es mit der Ronkurrenz, die andere feefahrende Nationen mit dem Fischimport nach Deutschland machen, nicht so arg. Der schottische Import an Häringen nach Deutschland beträgt nur 10 bis 15 Proz. der gesammten Ausbeute. Ein erhöhter Schutzzoll auf Hä­ringe wäre vielleicht ein Schuh für die Fischereiunternehmer, er würde ihnen erlauben, im Handel die Preise ihrer Waare zu steigern. Der kleine Fischer, der seine Beute an die großen Händler abgiebt, hätte von einem solchen 3oll sicher lich feinen Vortheil. Dagegen hätte die Masse der Konsu­menten die Preissteigerung zu tragen.

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Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Naum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 f. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

gute und nahrhafte Fische zu billigen Preisen zu liefern und diese Fischnahrung auch den weitesten Kreisen erreichbar zu machen.

herausgebildet, wie Mancher glauben möchte. Man sehe fich Das Alles hat sich bis jetzt keineswegs in dem Maße herausgebildet, wie Mancher glauben möchte. Man sehe sich einmal um, welche Rolle der Häring bei den armen Volks­Klassen in Deutschland spielt. Es giebt Gegenden, wo er fast vollständig die Stelle des Fleisches vertritt; in manchen Weberdistrikten in Sachsen , Thüringen und Schlesien , wo die Armuth der Bevölkerung einen anderwärts undenkbaren Grad erreicht hat, bilden Häring und Kartoffeln oft einen Sonntagsschmaus. Aber was für Häringe find es, die zum Vorschein kommen. Sie müssen oft gar zu lange in der Lake beim Krämer oder Höker liegen und bekommen dadurch einen Hautgoût, der weder angenehm noch gesund ist. Dabei ist der Preis ein verhältnißmäßig hoher, da Krämer und Höker vom Zwischenhandel leben müssen. Für den und Höker vom Zwischenhandel leben müssen. Für den armen Weber ist sein" Braten", der Häring, im Verhältniß zu seinem Lohn fein billiger Schmaus.

Das Meer giebt gern, was es an Fischreichthum hat. Der Jammer unserer Herren Fischerei- Unternehmer ist nicht so begründet, wie man sich geberbet. Es hat Jahre ge geben, die einen so reichlichen Ertrag beim Häringsfang brachten, daß man nicht wußte, was man damit anfangen sollte. In der Gegend von Riel und Eckernförde in Hol­stein ist häufig ein großer Theil des Häringsfangs schon an Bauern verkauft worden, die gegen ein Spottgeld den überflüssigen" Fischreichthum auf Düngerwagen luden und auf ihre Felder fuhren, um die tobten Fische als Dung zu verwenden. Ja, es kam vor, daß man den Bauern diefen Ueberschuß" des Häringsfanges umsonst gab, nur um ihn los zu werden, und es kam vor, daß der Ueberschuß so groß war, daß die Bauern auch umsonst die Fischmaſſen nicht abholen wollten, weil sie übergenug daran hatten. So verfaulten denn die reichen Saben ungenutzt sind aber darum bei den Webern in Sachsen , Thüringen und Schlesien doch nicht niedriger geworden.

Die großen Fischerei- Unternehmer sind immer bemüht, ihre Beschwerden über mangelnde Förderung der Fischerei mit ihren persönlichen Interessen zu verbinden. Einige Blätter find daher zur 3eit bemüht, eine Prämie für die Fischerei- Unternehmer zu verlangen, am Strande des Meeres. Die Preise der Häringe Diese zu ermuntern". Nun, mir danken bestens für eine solche Ermunterung" auf Rosten der Steuerzahler, felbst wenn die bekannten Erfahrungen mit der Prämiirung eines Betriebszweiges in der 3 uderindustrie nicht gemacht worden wären. Selbst wenn eine solche Prämiirung eine Vermehrung und Verbilligung der Fischnahrung herbeis führen sollte, so würde die Verbilligung wieder aufgehoben burch die vermehrten Staatsausgaben, die ber als Steuer­zahler fungirende Ronsument zu tragen hätte. Für uns handelt es sich bei der ganzen Fischereifrage garnicht darum, ben Unternehmern einen größeren Gewinn zuzuführen oder spekulativluftigen Rapitalisten durch eine Staatshilfe in Gestalt einer Prämie eine gewinnbringende Rapitalanlage zu ermöglichen. Es kann sich nur darum handeln, dem Volke

Bagbrud verboten.]

331

Feuilleton.

Das Mormonenmädchen.

Amerikanische Erzählung

Don Balduin Möllhausen

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( Fortsetzung.)

Warum sind nun die Massen der eingefangenen Fische nicht verwendet worden? Reichten die vorhandenen Vor­richtungen zum Räuchern und Einsalzen nicht aus, oder lag sonst etwas im Wege? Nun, wir glauben, die Herren Unternehmer fürchteten, die große Masse möchte den Waaren­preis zu sehr verbilligen und der Gewinn fönnte im Ver­hältniß zu den auf Bubereitung und Versendung der Waare verwendeten Mitteln ein zu kleiner sein. Darum, daß das Volk eine billigere Nahrung bekommt, ist es den Unter­nehmern eben nicht zu thun, sondern nur um Erhöhung ihres Gewinnes. Am einfachsten wäre natürlich eine Prämie oder auch ein Schutzzoll; da ließen sich trotz der überreichs

nach San Franzisko gegangen find", wendete Weatherton unmuthig ein.

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Was kaum denkbar ist," erwiderte Falt, denn San Franzisko ist, wie Ihr selbst mir mehrfach versichert habt, nicht der Ort, so viel Kriegsmaterial, welches gegen die Vereinigte Staaten - Armee bestimmt ist, auszuschiffen; und daß sich eine verhältnißmäßig große Masse desselben an Bord befand, hatte Werner ja schon ausgeforscht, noch eh' der Dampfer die Höhe von Rap Hatteras erreichte. Gesetzt aber sendung vielleicht nur in mittelbarer Verbindung standen, hätten sich von derselben getrennt, um von San Franzisko hätten sich von derselben getrennt, um von San Franzisko aus aufzubrechen, so könnte ihr nächstes Ziel doch nur immer der Salzsee sein. Der strengere Winter auf der nörd­lichen Route würde allerdings ihren Aufbruch verzögert haben, allein gewiß teine Stunde länger, als unumgänglich nothwendig; denn des jungen Mädchens Begleiter sind schlau genug, einzusehen, daß ein allzu langer Verkehr unter den verfluchten Gentiles," wie sie alle Nichtmormonen unhöflicher Weise zu nennen belieben, Gefahr bringend für das Seelenheil und das Vermögen ihres armen Opfers werden und die Augen der Obrigkeit auf ihr finsteres Treiben lenken dürfte. Befinden sie sich aber erst am Salzsee, dann müßte es mit dem Teufel zugehen, wollten wir sie nicht ausfindig machen."

Nein gewiß nicht," versetzte Weatherton mit entschieden Fall, Eure alten Passagiere, die mit der Munitions benem Wesen. Ich leugne nicht, daß mir Hertha Jansen's Bild vorschwebte, zugleich fühlte ich aber auch, daß es mir weber an Muth noch Ausdauer gebreche, das einmal be­gonnene Werk als Mann zu Ende zu führen. Ich möchte fast behaupten, mein guter Wille befestige fich mit jedem nuglos verbrachten Tage mehr und mehr; nur stelle ich mir oftmals bie Frage, ob unsere Mühe und die Opfer an 3eit, welche wir bringen, endlich von dem gewünschten Erfolg gekrönt sein werden, denn streng genommen, ist der Brief Eures falifornischen Freundes doch nur ein schwaches Argument, um unser bisheriges Verfahren, selbst unsere ganze Reise zu rechtfertigen und verständig erscheinen zu lassen. Ein schwaches Argument nennt Ihr Werner's Brief?" fragte Falt, und seine sorglosen 3üge nahmen auf einen

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werden können.

Ich kenne Werner schon lange und

ihn für das stärkste Argument, welches uns hätte geboten weiß, daß ich auf jebes seiner Worte so fest wie auf die uns umgebenden Felsen bauen darf. Sein Brief wurde bon Panama aus zurückgeschickt; er hatte daher volle zehn Tage Beit gehabt, die Mormonengesellschaft zu beobachten und betreffs ihrer ferneren Pläne zu belauschen eben durch die Mormonen selbst erfahren. Sie sind in zu

bente von San Diego aus die Reise nach dem Salzfee an zutreten, so muß es wahr sein, und da von dort aus nur ber eine Weg hierher führt, so unterliegt es kaum einem 3weifel, daß es den Delawaren gelingt, Genaueres über die von uns Gesuchten auszufundschaften."

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,, Das Uebelste bleibt, daß wir keinem einzigen Mor­monen, wenn uns ein solcher begegnen sollte, trauen dürfen," sagte Weatherton sinnend, und das, was wir sowohl über Hertha Jansen, wie über das traurige Geschid ihrer vers heiratheten Schwester zu wissen wünschen, fönnen wir bei ber jetzigen drohenden Beit auf keine andere Weise, als Sie find in zu

und eine Gelegenheit zum Belauschen, wie damals in dem Garten, dürfte sich in diesen Regionen kaum bieten."

" Ich erkenne in Euch kaum noch den Tod verachtenden Seemann wieder, so viel Bedenklichkeiten schleudert Ihr mir

lichen Gaben des Meeres immer noch hohe Preise halten und das Volk wäre genau so daran mit der Fischerei wie zuvor.

Nach den gemachten Erfahrungen würden dem Volke die Vortheile der Fischerei zu erschließen sein, wenn dieselbe staatlich organisirt würde, selbstverständlich mit den bei einer solchen Maßregel zu treffenden Vorbehalten und Ga­rantien. Wenn der Staat den ernsthaften Willen hat, kann er in der That auf diesem Wege ohne große Ausgaben und schließlich mit großem Gewinn dem Volte eine billige und gute Nahrung wenigstens soweit verschaffen, als Fischnahrung zulässig ist, da ja Fische nicht die einzige Ernährungssubstanz bilden können. Mit entsprechenden Zubereitungs- und Trans­portmitteln könnten die Gaben des Meeres für die ganze Bevölkerung nugbringend gemacht werden. Angesichts dessen haben die Diskussionen, ob man der Fischerei Prämien oder einen höheren 3oll gewähren will, für uns gar keinen Werth.

Politische Uebersicht.

Die Tariffommission der Telegraphen- Konferenz hat den deutschen Vorschlag, eine einheitliche Grundtare für alle Telegramme in europäischen Ländern herzustellen, mit 9 gegen 7 Stimmen abgelehnt. Vielleicht gelingt es noch, im Plenum der Konferenz dem Antrag die Mehrheit zu ge­winnen.

Die Klageschrift wegen Herausgabe der erhaltenen Diäten, welche dem Reichstagsabgeordneten a senclever zugegangen ist, enthält wie die Volts 3tg." mittheilt- teinerlei Beweisgründe, der Beweis soll nur im Falle des Be­streitens angetreten und die Höhe des Betrages später festge­stellt werden. Dahingegen hat der Abg. eine ein volumi­nöses Altenstück erhalten, das nach mehr als einer Richtung hin interessant sein dürfte. Nachdem nämlich die Klageschrift fich auf einigen Seiten mit dem fortschrittlichen Diätenfonds" beschäftigt hat, meint fie, daß die sozial- demokratische Partei einen ähnlichen befize. Bum Beweise führt sie Stellen aus dem Protokoll des Gothaer Sozialisten- Kongresses( 1876) an, aus welchem man die Anträge in Bezug auf die Diätenfrage von längst verstorbenen und theilweise verschollenen Sozial­demokraten ersehen kann. Nach längerem eingehenden Studium hat schließlich Der Vertreter des Fiskus herausbekommen, daß die sozialdemokratischen Reichs­ohne Rücksicht auf ibre tagsabgeordneten Bartei

ftellung(?) neuerdings nur noch vier Mart Diäten bezogen zu haben scheinen". Auf die Person Heine's über gehend, heißt es dann in dem Bericht, daß er in seiner Eigenschaft als in Berlin anwesendes Reichstagsmitglied wäh rend der Session von 1884/85 täglich 4, mindestens aber 3 M. Diäten aus dem Partei- Fonds erhalten und in seinem Nußen verwendet habe". Beweis: Zeugnisse seiner Parteigenoffen Bebel, Liebknecht, Rittinghausen, Spindler, Singer, Frißsche, Haffelmann, eventuell Eideszuschiebung. Rittinghausen, Spindler

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er bemerkte, daß Weatherton erröthete ,,, nein, nichts für ungut, wer weiß, ob es mir nicht ebenso ginge, hätte ich dem schönen Mormonenkinde nur ein einziges Mal in die großen blauen Augen geschaut. großen blauen Augen geschaut. Mögen die Mormonen nun bestechlich sein oder nicht, was wir wissen wollen, wird uns auf die eine oder andere Art offenbart werden. Rommt Beit, fommt Rath, und sollten wir gezwungen sein, uns so lange in diesem schändlichen Gebirge umherzutreiben, bis sich kein Stein mehr in demselben befindet, den ich nicht wenigstens einmal abfonterfeit-"

Und bis das arme beklagenswerthe Mädchen irgend einem alten herzlosen Mormonen geopfert wurde und neben dem Vermögen auch noch das ganze Lebensglück eingebüßt hat," fiel Weatherton seinem Freunde in die

Nebe.

,, Verdammt!" rief dieser aus, indem er sich halb launig, halb verlegen hinter den Ohren fraßte, biese Bedenklichkeit hat viel für sich und will überlegt sein. Aber glaubt mir," fuhr er fort, Weatherton treuherzig die Hand reichend, ich habe noch keinen Augenblid vergessen, daß wir keine Beit zu verliren haben, und meine Theil­nahme für Hertha ist eben so wenig erfaltet, wie die Eurige. Allein ich sehe die Sachen etwas ruhiger an, wes­halb mich auch um so schwerer meine Geduld verläßt. Ich baue fest auf unser Glück, bin aber auch eben so feft überzeugt, daß wir keinen Schritt thun dürfen, eh' die Dela­waren eingetroffen sind. Ihnen steht der Salzfee offen, und den Mormonen möchte ich sehen, der es wagte, mit den Delawaren anzubinden, so wenige es deren auch sein mögen."

Weatherton schwieg, und zündete einen neuen Holz­splitter an, um ihn ebenfalls langsam in der Hand ver­brennen zu lassen.

" Ich bin neugierig, zu erfahren, hob er endlich an ,,, eb der Deutsche , der mich damals so hinterlistig in die Falle Lockte, einer von den beiden Abenteurern ist, deren Ihr mehr­fach in Euern Mittheilungen als untergegangener Charaktere erwähntet?"

Wenn sie auf dem zweiten Theil der Seereife ihre entgegen," versetzte der Maler lachend, aber nichts für Absichten nicht geändert haben und, anstatt nach San Diego , ungut," fügte er mit gewinnender Freundlichkeit hinzu, als ich will Euch den Beweis liefern;" mit diesen Worten