Die Formalität der Rekrutenvereidigung soll heute, Mittwoch, Mittag im Luftgarten vor sich gehen. Ursprünglich war die Bereidigung auf Donnerstag angefeßgt worden; da an diesem Tage der Hofprediger Frommel beerdigt werden soll, hat man die Feierlichkeit auf heute angesetzt.
Gerichts- Beifung.
eine
Das Einstudiren von Verschwörungsszenen" geeignet gewesen. Zum ,, Fall Goeffel" erhält die Boss. 8tg." von einer Veränderungen auf dem Monde will Herr Brenner auf Darin soll er ja schon früher in England Hervorragendes geleistet dem General v. Lippe nahestehenden Persönlichkeit folgende An- der Sternwarte in Luffinpiccolo beobachtet haben. Derartigen haben. gaben, die mit der ersten Meldung des genannten Blattes im Nachrichten stehen die Astronome stets sehr mißtrauisch gegen Zu dem Verschwinden des Kaffivers der Drts- Krankenkasse Widerspruch stehen: Es ist nicht richtig, daß das Befinden des über; denn es giebt auf dem Monde mehr als 100 000 ringder Schuhmacher theilt uns der Vorstand der Kasse mit, daß der Generals v. Lippe in legter Zeit schlechter geworden ist. Ganz förmiger Erhebungen, sogenannter Krater, und es ist daher leicht verschwundene Herr Felsch, der im Alter von 52 Jahren steht, das Gegentheil ist der Fall. Der Patient bringt täglich mehrere möglich, daß der eine oder der andere von früheren Beobachtern durchaus nicht so sehr gebrechlich war, wie berichtet worden ist. Stunden außer Bett zu. Schlaf und Appetit find gut. Kräfte übersehen worden ist. Im Jahre 1877 erblickte der Astronom der Mitte der Mondscheibe in Er hat seine Pflichten immer pünktlich und schnell erfüllt. und Allgemeinbefinden wachsen zusehends. Herr Goessel hat also Klein in Köln etwa in der Mitte Es ist festgestellt, daß der Kassirer etwa 550 bis teine Veranlassung gehabt, einen Arzt zuzuziehen." der Nähe des Kraters Hyginus einen Krater und 600 Mart bei fich hatte, eine Summe, die zum theil durch die Angriffe auf Radfahrer. Am Sonntag gegen Abend muldenförmige Bertiefung, die er vorher noch nie gesehen hatte hinterlegte Kaution gedeckt ist. Der Vorstand der Kaffe ist der tamen, wie nachträglich berichtet wird, acht Mitglieder des und für Neubilbungen hielt. Aber er fand mit dieser Ansicht Ansicht, daß man an Felsch entweder ein Verbrechen verübt hat, Berliner Arbeiter- Rabfahrervereins, von einem Ausfluge zurück- feinen Antlang; es wurde doch allgemein an der Anschauung oder daß ihm ein Unglück zugestoßen ist. Nach den Ermittelungen kehrend, zu Rad durch die Krautstraße. In der Nähe der Marft feftgehalten, daß auf dem Monde jede vulkanische Thätigkeit des Vorstandes ist der Verschwundene am Sonnabend Nachmittag halle zwischen der Blumenstraße und dem Grünen Weg fprangen gefchloffen fei. Diese Meinung wurde noch bestärkt, als man längst erloschen und jede Veränderung seiner Oberfläche auszuletzt um 4 Uhr in den Häusern Greifswalderstraße 211 und plöglich zwei halbwüchsige Burschen, die aus einem Hausflur zu fand, daß das von Klein gesehene Thal sich auch schon auf einer 218 zum Kassiren gewesen.dem tommen schienen, auf den Straßendamm und warfen den 8 Jahre älteren Zeichnung derselben Mondgegend vorfand. Auf vordersten Radfahrern je einen Knüppel vor die Maschinen, daß fie stürzten und erhebliche Santabſchürfungen erlitten. Die Beranlassung von Klein hat Brenner vor zwei Jahren die Benachfolgenden Fahrer sprangen sofort ab, ergriffen mit Hilfe des obachtung dieser Gegend auf seiner besonders günstig gelegenen Sternwarte wieder aufgenommen und dauernd fortgefeht. Das Publikums die Strolche, prügelten sie durch und brachten sie Resultat feiner Untersuchungen hat er jetzt in der Naturwiffendann auf die Polizeiwache. schaftlichen Wochenschrift" veröffentlicht; er glaubt mit voller Der Polizeipräsident berichtigt weiter. Mit Berufung Falschmünzer. Nachdem am Sonnabend die Kellner Robert Sicherheit die Behauptung aufstellen zu können, daß in der auf den§ 11 des Preßgefezes läßt uns Herr v. Windheim unter Briesemeister und Otto Kühn wegen Münzverbrechens der Staats- Gegend des Hyginus auf dem Monde in den letzten 1½½ Jahren heutigem Datum folgende Berichtigung zugeben: Mit bezug anwaltschaft vorgeführt worden waren, ist es nunmehr gelungen, erhebliche Veränderungen stattgefunden haben und noch weiter auf die Ihrem Blatte am 30. v. M. von mir übersandte Be- noch einen weiteren Theil dieser Falschmünzerbande in den Ber - ziemlich rasch vor sich gehen; er bezeichnet mindestens 4 Krater richtigung der falschen Darstellung einer Korrespondenz über fonen des Kellners Walter Briesewitz, des Kellners Arthur Kliß und 4 Rillen( d. f. Spalten im Mondboden) als neu gebildet. den Unfall des Gymnafiaften März bringen Sie unter dem und des Schriftsegers Amandus Friebig zu ermitteln und ding. Es bleibt abzuwarten, ob auch andere Astronomen diese Meinung 6. d. M. eine Erwiderung jener Korrespondenz, deren that fest zu machen. Genannte Personen befaßten sich seit bestätigen werden. sächliche Unrichtigkeiten geeignet sind, den Zweck der amt längerer Zeit mit der Fabrikation und dem Vertrieb falscher lichen Berichtigung zu vereiteln. Meine Berichtigung hat sich zweimarkstücke mit dem Bildniß des Königs von Sachsen , mit der Feststellung, daß sachverständige Leute vor dem 1877 E. und des Kaisers Wilhelm des Ersten, 1876 A., fowie Eintreffen der Feuerwehr von der Polizei nicht an der Hilfe falscher Einmarfstücke, 1883 A. Da ihnen der Vertrieb in Berlin leistung gehindert worden seien, der Polizei vielmehr überhaupt zu gefährlich erschien, unternahm ein Theil der Bande sogar Auch ein dolus eventualis. Im Schaufenster des Butter niemand diese Absicht kundgethan habe, nicht geirrt. Die feitens Ausflüge nach anderen Städten, so nach Hamburg , wo eine händlers Johann Reller am Rottbuser Danim befand sich der Korrespondenz als Zeugen aufgeführten Personen, welche größere Anzahl dieser falschen Geldstücke untergebracht wurde. während einiger Tage im Juli ein Plakat in der Farbe, wie sie mit ihrer fachverständigen Hilfe von der Polizei zurück- kliß, der Hauptverfertiger, giebt an, wohl 200 3weimarkstücke zu polizeilichen Bekanntmachungen benutzt wird. Das Plakat gewiesen worden sein sollen, nämlich der Maschinenmeister und 100 Eimvartstücke fabrizirt zu haben. Die Stücke find batte folgenden Inhalt:„ Wegen eines gefährlichen gemeinen Pehl der Brauerei Gregory und der Gastwirth Maulhardt, am fehlenden Klang und am Mindergewicht leicht zu er- Subjekts verlege ich mein Geschäft zum 1. Ottober gegenüber." vorher hatte der Kaufmann Altmann, haben übereinstimmend versichert, daß die Polizei sie an ihrer fennen, besonders schlecht ist der durch Feilstriche hergestellte surs Hilfeleistung gar nicht habe hindern können, weil sie ihre Rand gefertigt. demselben Haufe einen fleineren Laden inne hatte, ebenfalls bekannt Hilfsbereitschaft erst nach dem Eintreffen der Feuerwehr durch Plakatanschlag gegeben, daß Der letteren gegenüber zu erkennen gegeben hätten. Pehl hat Aus dem Polizeibericht. Am Montag Nachmittag erfeinem Erstaunen darüber Ausdruck gegeben, daß der Zeitungs - schreckte der 16jährige Laufbursche Albert Gloeden im Borbei- er sein Geschäft zum 1. Oktober nach dem Reller'schen Laden verlege. Das Publikum, welches darauf die Be artikel mit bezug auf ihn derartige. Unrichtigkeiten enthalte. laufen das Pferd eines durch die Anhaltstraße fahrenden Pferde- fanntmachung im Reller'schen Schaufenster las, mußte an Auch sind den genannten andere Sachverständige, die mit ihren bahnwagens, so daß das Thier sich bäumte und den Burschen nehmen, daß Reller von Altmann ausgemiethet worden war und Hilfsabfichten auf polizeilichen Widerstand gestoßen feien, durch einen Hufschlag am Kopfe so schwer verletzte, daß er nach daß sich auf den letzteren die beleidigenden Aeußerungen beziehen nicht bekannt. Das Achsenlager des Pferdebahnwagens los der Charitee gebracht werden mußte. Die 36 Jahre alte ver- follten. Herr Altmann mußte denn auch von Vorübergehenden zuschrauben, hat die Feuerwehr abgelehnt, weil die Gefahr ehelichte Schneiderfrau Amanda M. sprang nachmittags von manche mißliebige Aeußerung hören. Die Polizei untersagte bald vorlag, daß der unter der Achse eingezwängte Knabe von einem an der Moltkebrücke liegenden Kahn in die Spree, wurde die Ausstellung des beleidigenden Plakats, weil es zu Menschender herabfallenden schweren Achse würde erschlagen werden. jedoch von einigen Schiffern aus dem Wasser gezogen und in ansammlungen Veranlassung gab. Altmann ging gegen Reller im Thatsächlich unrichtig ist es, daß in Gegenwart des Lehrers einer Droschke nach ihrer Wohnung gebracht. Abends sprang Wege der Privatklage vor. Im gestrigen Termine stellte sich F. Huemte von der 9. Realschule sich ein Schmied der Polizei die 18jährige unverehelichte Minna H. gegenüber dem Grund heraus, daß das beanstandete Platat gar nicht auf den Kläger , gegenüber zur Hilfeleistung erboten habe, aber schroff zurück- flücke Rottbuser User 3 in den Kanal, wurde jedoch noch lebend sondern gegen den Hauswirth der Parteien gerichtet war, welcher gewiesen worden sei. Huemte ist erst gegen 9 Uhr abends, nach aus dem Wasser gezogen und nach dem Krankenhause Am Urban nach der Behauptung des Beklagten gegen ihn in wenig schöner dem der Knabe von der Feuerwehr bereits befreit war, an der gebracht. Gestern Nacht wurde der 35 Jahre alte Droschten Weise vorgegangen war. Während der Vertheidiger des Be= Unfallstelle erschienen und hat auch dem betreffenden Bericht futscher Wilhelm D. in einem Pferdestalle in der Chauffeestraße flagten, Rechtsanwalt Hahn, für Freisprechung plaidirte, da ja erstatter gegenüber diese Thatsache ausdrücklich betont. Unwahr erhängt aufgefunden. eine Absicht, den Kläger zu beleidigen, gar nicht vorliege, führte der Vertreter des Klägers, Rechtsanwalt Leonh. Friedmann aus, daß es im vorliegenden Falle doch gewiß angebracht sei, den dolus eventualis zur Anwendung zu bringen. Der Angeklagte habe fich doch sagen müssen, daß unter den obwaltenden Umständen die schwer beleidigende Bemerkung auf den Kläger bezogen werden fonnte, wie es auch geschehen sei. Der Gerichtshof schloß sich dieser Ansicht an und verurtheilte den Beklagten zu einer Geld. strafe von 100 M. Dem Kläger wurde außerdem die Publikations befugniß zugesprochen.
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Aus den Nachbarorten.
ift ferner, daß ein Schmied aus den Werkstätten der Pferde- s bahn an der Badstraße von der Polizei zurückgewiesen worden Tei. Diese Person, der Schlossergeselle F. Wroblewski, ist i sogar auf dem Personenwagen der Feuerwehr mit Handwerks- Die Parteigenoffen und Genoffinnen von Stralan und zeug aus der Wagenbauwerkstatt der Gesellschaft nach der Unfall- Umgegend werden hiermit auf die am Sonntag, den 15. No stelle abgeholt und von der Polizei an der Hilfeleistung in teiner vember stattfindende Parteiversammlung aufmerksam gemacht. Weise gehindert worden." In derselben spricht die Genossin Ihrer über„ Die Frau und ihre Stellung im Klaffenstaat. Ferner findet die Neuwahl der Bertrauensperson und der Lokalkommission statt. Näheres im Inseratentheil der Freitagsnummer des Vorwärts".
Zu der Affäre hat der Lehrer Herr Huemke der Boff. 3tg." am 7. Nov. geschrieben: Bei dem Unglücksfalle selbst bin ich nicht zugegen gewesen, bin vielmehr erst nach der Badstraße ge: tommen, als alles vorüber war. Der ungewöhnliche Menschenauflauf veranlaßte mich, einen Mann nach der Ursache des Auflaufs zu fragen. Von ihm erfuhr ich, daß der kleine Walther März von der Pferdebahn überfahren worden sei. Ich fragte einen in der Nähe stehenden Schuhmann, ob er das bestätigen konnte. In dem Befragte, den ich für einen
Sonnabend Abend 6 Uhr bei A. Schulz, Schönerlinderstraße, Köpenick . Die Parteigenossen werden dringend ersucht, sich bebuss Flugblattvertheilung zu den bevorstehenden Stadtverordneten- Wahlen pünktlich einzufinden. Wenn jeder, der in der letzten Kommunalwähler- Versammlung dafür gestimmt hat,
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Der
in
Wegen schwerer Mißhandlungen ihres Dienstmädchens Gille, die Gattin eines Bankbeamten zu verantworten. Sie hatte ein hatte sich am Dienstag vor dem Berliner Schöffengericht die Frau jetzt 19jähriges Mädchen in ihren Dienst genommen, es stellte sich aber bald heraus, daß das Mädchen förperlich recht verwahr loft und mit Ungeziefer derart behaftet war, daß es sogar nothwendig
Augenblick trat der von mir hinzu und beklagte sich darüber, am Plate ist, so ist die Arbeit leicht und schnell gethan. J. A.: wurde, dem Mädchen das Haar abzuschneiden. Die Stimmung
Schmied oder Schloffer hielt,
daß er zurückgewiesen worden wäre, als er sich als Sachverstän
diger zur Hilfeleistung bei der Befreiung des Knaben erboten
hätte. Der Schuhmann wies ihn mit barschen Worten zur Ruhe."
Das Komitee.
Kunst und Wissenschaft.
werden, da es aber erklärte, fich das Leben nehmen zu wollen,
Unter
der Angeklagten gegen dieses Mädchen war daher keine freundliche und ihre Abneigung soll sich wiederholt in sehr fühlbarer Weise Luft gemacht haben. Endlich sollte das Mädchen entlassen Im Neuen Theater wurde am Montag Hartleben's bot ihm die Angeklagte Obdach für die Zeit an, bis es eine Katholisch zieht nicht in Berlin . Der" Przewodnik", ein Komödie Die fittliche Forderung" zum ersten Male neue Etellung gefunden haben würde. Jezt wird sie von Führer durch die polnisch- katholischen Vereine Berlins , hat sein aufgeführt. Im knappen Rahmen eines einzigen Attes steckt un dem Mädchen beschuldigt, es bei jedem Bersehen über die Erscheinen eingestellt. Das Blatt war erst vor wenigen Monaten gleich mehr persönliches, als in Hartleben's breiter angelegtem Maßen geknufft und gepufft, mit der Reitpeitsche ge ins Leben gerufen worden, fand aber nicht die genügende Unter- Ehrenwort. Wo Sudermann in seiner Heimath" empfindsam züchtigt und mit Füßen getreten zu haben. Diese stüßung, dan lambor fand durch schmachtet, da antwortet Hartleben mit offenherzigem Bynismus, Beschuldigung ihre Nachbarinnen Das Schiller- Denkmal ist gestern, am Geburtstag des hinter dem sich eine bitter ernste Wahrheit birgt. Wie in der stüßung, welche die Angeklagte als eine sehr jähzornige Frau Dichters, mit Guirlanden und Kränzen geschmückt worden. Auch„ Heimath" von Sudermann, so steht in der fitt- schilderten, deren schlechte Behandlung die Dienstmädchen wieders am Luther- Denkmal waren Kränze niedergelegt. lichen Forderung" ein emanzipirtes Weib im Mittel- holt zu Beschwerden bei der Polizei veranlaßt habe. Die AngeHandlung. Wie Magda einer Für die Hinterbliebenen der unter Abfingung des Flaggen- punkt der bornirten, tlagte bestritt unter fortwährendem Schluchzen alle diese Anliedes mit dem Jltis" untergegangenen Marinemannschaften so ist Rita Revella, die Sängerin, einer nichtswürdigen schuldigungen und die ihr ungünstige Aussage einer Zeugin find patriotischerfeits im ganzen 60 582 Mart 23 Pfennig ge- Familie bei Nacht und Nebel durchgebrannt. Sie hat sich ihr brachte sie in solche Erregung, daß sie durch unaufhörliches Ge sammelt worden, eine Summe also etwa so hoch wie der Betrag, eigenes Loos, ihren eigenen Namen geschaffen. Das giebt ihr das schrei die Verhandlung auf Minuten zur Unmöglichkeit machte. den die deutsche Sozialdemokratie für ihre braven, im Effener stolze Recht der Selbstbestimmung und Unabhängigkeit im höchsten Sie mußte vorübergehend aus dem Saale entfernt werden. Ihr Meineidsprozeß zu Buchthaus verurtheilten Parteigenossen auf- sittlichen Maße. Dieser Unabhängigkeit will fie ein gutherziger Vertheidiger, Rechtsanwalt Gaffel, verwies darauf, daß die Angebracht hat. Junge entreißen. Es ist Rita's Jugendgeliebter, der die geklagte in einem wegen Beleidigung eines Beamten vor Jahren Die Erhebungen über Organisation und Dienstbetrieb der Bigeunerin" der Familie und der Familiensittlichkeit wieder gegen fie angestrengten Berfahren aus dem Grunde frei Kriminalpolizei, welche auf Antrag des Dirigenten der Ab- gewinnen will. Der unfreie Schwächling tommt einer Lebens gesprochen fei, weil der Gerichtshof festgestellt babe, daß sie an fräftigen mit seiner, sittlichen Forderung". Für Rita giebt es einen Epilepsie leide und ihre freie Willensbestimmung dadurch austheilung IV des töniglichen Polizeipräsidiums Grafen Bückler feitens des Ministeriums des Innern in Aussicht genommen sind, Augenblick flüchtigen Rückerinnerns, flüchtiger Rührung. Sie gefchloffen sei. Ihr als Sachverständiger erschienener Arzt betann aber nicht anders, als Treue gegen sich selbst kundete, daß die Angeklagte die Gutmüthigkeit felber sei, aber werden, wie ein zur Polizei in leidlichen Beziehungen stehendes bewahren. Was und wie fie geworden, ift fie infolge übergroßer Nervosität und Hysterie bei Erregung leicht Blatt berichtet, von dem genannten Minifterium, dem Polizei- burch sich felbst. Sie will und wird sich nicht in einen Zustand gerathe, bei welchem ihre freie Willens bestimmung präsidium und der Justizbehörde gemeinsam veranstaltet werden. verlieren, und in ihrer innersten Seele lebt das Grauen ausgefchloffen sei. Geh. Rath Long hielt unter diesen Um Sie sollen sehr eingehend sein, so daß voraussichtlich geraume vor der Spießbürgerlichkeit. Sie weist den Jugendfreund selbstständen die Beobachtung des Geisteszustandes der Ans Zeit bis zur Erzielung eines abschließenden Ergebnisses vergehen dann noch zurück, als der forrette Herr um ihre Hand wirbt geklagten in einer Anstalt für erforderlich, da dieselbe wird. Referent in der Angelegenheit ist der Geh. Ober- Regie- und sich über manches im Leben Rita's hinwegsehen will. Er gemeingefährlich erscheine und eventuell entmündigt werden rungsrath Dr. Lindig vom Ministerium des Innern. Was mag rührt sie in feiner unbeholfenen Güte und in zärtlicher Auf- müßte. Diefer Antrag, dem sich der Staatsanwalt anschloß, da herauskommen. wallung giebt fich Rita ihm in freier Liebe hin. Berauscht vom versezte die Angeklagte wiederum in die gewaltigste Erregung,
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Ein großer Hotel- und Restaurationskrach scheint jett, üppigen Leben hat der fromme Friz seine fittliche Forderung in welcher sie wiederholt bat, sie lieber zum Tode zu verurtheilen, nach Schluß der Gewerbe- Ausstellung, angebrochen zu sein. Die vergessen und das ist die Fronie des Stücks. Red bis zu den aber nicht anzunehmen, daß sie geistestrant sei. Rechtsanwalt täglich in allen Stadttheilen stattfindenden Zwangsversteigerungen äußersten Konsequenzen geht Hartleben in seiner fünstlerisch Cassel widersprach dem Antrage des Dr. Long, da die weitere Legen hierfür beredtes Zeugniß ab. Dieser Tage tam die ganze sauberen Arbeit vor, und e war merkwürdig genug, Beobachtung zu einem anderen, als dem bereits bekannten ErEinrichtung des Hotel de l'Europe" in der Taubenstraße, be- daß das Publikum, dessen sentimentalische Vorstellungen von gebniß nicht führen und die Beobachtungszeit einer Strafe für stehend aus ca. 46 Bimmern, zur Versteigerung. Die Einrichtung Heimath, Familie und konventioneller Sittlichkeit doch geradezu die Angeklagte gleichkommen würde. Der Gerichtshof war der eines anderen großen Restaurants fan in der Neuen Schön- brüskirt werden, nicht protestirte. Es merkte den Ernst hinter felben Meinung; er lehnte den Antrag ab und sprach die hauserstraße zur Bersteigerung. Auch die Restbestände der ver- der Schelmerei nicht. Das ist zum theil auf Rechnung der Angeklagte schon auf grund der Aussage des ärztlichen Sachfrachten Atlantic Bar" befanden sich unter dem Hammer des Darsteller zu schreiben. Frl. Reisenhofer, bestridend im verständigen frei. Gerichtsvollziehers. Ferner fanden ähnliche große Restaurations- toketten Spiel, glitt über die Momente tieferer Empfindung leicht Die Filiale Luckenwalde des Unterstützungsvereins Zwangsversteigerungen statt. hinweg und Herr Seeger spielte den Frizz zu sehr ins Lächerbentscher Hutmacher und Hutmacherinnen wollte am 30. NoIm Sigungssaal verhaftet wurde, wie berichtet wird, liche, etwa wie man auf dem Theater den schüchternen Hilfsvember des vorigen Jahres ihr Stiftungsfest abbalten. Am Tage vorgestern vor dem Gewerbegericht der Lederarbeiter Schreider. prediger zu spielen pflegt. vorher erhielt ihr Vorsitzender Rarge eine ortspolizeiliche VerSch. war wegen einer Lohnforderung mit der Firma Richter in In Herrn von Wildenbruch hat man nunmehr endlich fügung, daß an dem Fest Frauenspersonen, Lehrlinge und ſo heftige Auseinandersetzungen gerathen, daß er sich trotz der den deutschen Poeten gefunden, der Monarchentreu und harmlos Schüler" nicht theilnehmen dürften. Karge beschwerte sich dringendsten Warnungen des Borsigenden v. Schulz zu den gröblichsten Beleidigungen hinreißen ließ. Da er schließlich genug ist, um des„ Schillerpreises" würdig zu sein. Offiziell hierüber beim Regierungspräsidenten, wurde aber abgewiesen. wird gemeldet: Der Bescheid wurde folgendermaßen begründet: Aus den Reden, auch noch dem Gerichtshof gegenüber sich ungebührlich Der Schillerpreis für die drei letzten Jahre ist auf Bubie in den vom Verein während der Streitbewegung und benahm beschloß das Richterfollegium, die Verhandlung zu vertagen und Schreider behuss einer sofort zu vollstreckenden Stimmung des Kaisers Ernst von Wildenbruch für die Tragödie später veranstalteten Versammlungen gehalten worden seien, Haftstrafe von sechs Stunden festzunehmen. Der Berurtheilte Heinrich und Heinrich's Geschlecht verliehen worden. Der gehe hervor, daß der Berein sich nicht seinen Statuten gemäß Haftstrafe von sechs Stunden festzunehmen. Der Verurtheilte Preis besteht in dem doppelten Geldpreise zum Betrage von auf die Verfolgung gewerblicher Zwecke beschränke; die Reden wurde sofort nach dem Polizeigefängniß am Alexanderplatz abwurde sofort nach dem Polizeigefängniß am Alexanderplatz ab- zusammen Zweitausend Thalern Gold, gleich Sechstaufenbacht- ergäben vielmehr, daß der Verein nebenher auch eine Beein geführt.sins og hundert Mart, und in einer goldenen Denkmünze im Werthe von fluffung staatlicher Einrichtungen und Anordnungen bezwecke, Durch einen Revolverschuß in die rechte Schläfe hat sich Einhundert Thalern Gold. mithin ein politischer Verein sei. Besonders zu nennen Montag Mittag der Kunstschüler Lenning zu tödten versucht, seine Um zu begreifen, was von einem Dichter verlangt wird, um seien die Versammlungen vom 1. und 8. November und vom Absicht jedoch nicht erreicht. Bekannte brachten ihn mit einer den Schillerpreis zu verdienen, muß man sich daran erinnern, 12. Dezember 1889, wie auch diejenige vom 6. Februar 1898. aber unterlägen der Droschte in ein Krankenhaus. daß selbst in Herrn Fulda's demuthvollern Talisman" vor Politische Beschränkung Vereinsgefezes, daß Frauen, Lehrlinge einigen Jahren ein revolutionäres Haar gefunden wurde, das des§ 8 des hinreichte, um das unter Gebrauch von Schiller's Namen zu und Schüler an ihren Bersammlungen nicht theilnehmen verabreichende Geldgeschent dem Dichter nicht zu gewähren. dürfen, auch dann, wenn die Bersammlungen ausschließlich
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Aus der Strafanstalt zu Plöhensee ist am Montag Abend gegen 101/2 Uhr der Strafgefangene Larensti, der im Be triebe der Anstalt beschäftigt war, entwichen.
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