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dem Lande Unsummen gekostet hat der Himmel aber bes hüte mich, je von diesem Eise kosten zu müssen! Jst daffelbe doch lediglich für die Schwerkranten und Sterbenden be­stimmt, denen es nichts mehr helfen kann! Und, im Grunde genommen, was für einen Vortheil gewährt das Eis hier zu Lande, wo daffelbe, sobald es nur mit der Luft in Berührung tommt, sofort schmilzt und fich wieder in schmugi­ges Waffer auflöſt? Zu unferem größten größten Elende fönnen wir uns aber auch nicht einmal den Genuß des Rauchens erlauben, das einzige Mittel, unser gänzlich erschlafftes Nerven fyftem einigermaßen anzuregen. Die kleinste Portion Rauch­tabat loftet 25 Centimes, wenn er überhaupt zu haben ist, und unser täglicher Sold beträgt trotz aller Zulagen(!) nur 20 Cen­times, welche für Seife und Pußpulver aufgehen. Obendrein fehlt es auch nicht an Soldkürzungen und Abzügen, von den Arreststrafen und Scheltworten, welche wir erleiden, ganz zu schweigen! Zu diesen Plackereien, welche übrigens auch unsere Offiziere mit erdulden müssen, kommt noch das sehr fühlbare Sinten unseres Ansehens bei den Eingeborenen, was uns auch moralisch deprimirt. Im Gegensaße zu den wohl genährten, mit allem nöthigen versehenen, mit Goldſtüden um fich werfenden Engländern sind die halbverhungerten und halbverschmachteten armen italienischen Soldaten den Abyssiniern ein Gegenstand des Spottes. Seitdem wir Maffauah Mentulli besest halten, ist die Sicherheit auf der Strecke von Mentulli- Susti sehr fraglich geworden. Sogar die gewöhnliche Zufuhr von Ochsen blieb vom 14. bis zum 20. Juli aus, weil die Eingeborenen die uns zugetriebenen Viehheerden abfingen. Täglich fragen wir uns, welchen Nugen bringt unser Verweilen hier dem Vaterlande? Weder an

Verein zur Wahrung der Interessen der Berliner   Maurer.

Viertes Stiftungsfest

Sonnabend, den 29. August 1885,

Preftige noch an Länderbeft haben wir durch unsere afritanische Expedition gewonnen; die Blüthe der italienischen Jugend aber fällt derselben zum Opfer. Kaum die Stärksten unter uns haben noch Kraft genug, um auszu­harren, bis es den energischen Forderungen unserer Bäter, den blutigen Thränen unserer Mütter gelungen sein wird, die Regierung zu einer Rückzugsordre zu bewegen. Ist doch die Epidemie des Selbstmordes bei uns bereits aus­gebrochen. Nur wer die Verheerungen fennt, welche das Heim­web, dies gräßliche Uebel, an Geist und Körper anrichtet, be greift es, warum Oberst Putti und Hauptmann Casella einen freiwilligen Tod suchten und fanden. Und da Niemand wissen tann, wann die fchwere Stunde kommt, wo es auch Unsereinen gelüften dürfte, deren Beispiel zu folgen, sende ich noch diesen Gruß an dich, damit, wenn mir etwas Menschliches pasfirt, man in der Heimath wenigstens wiffe, daß nicht Feigheit, son­dern das Uebermaß der Erschöpfung der Kräfte unsere Leute hier in einen unrühmlichen Tod treibt.

Ein tödtlicher Fiedelbogen. Erfurt  , 19. Auguft. Vor der hiesigen Straflammer stand gestern der Lehrer und Kantor D. aus Sömmerda  , auf Grund des§ 222 des Strafgesetes der fahrlässigen Tötung angeflagt. Am 10. Februar cr. er­theilte Herr D. Gesangsunterricht in seiner Klaffe und bediente fich dabei seiner Violine. Bei einem der Gesangsvorträge machte er die Wahrnehmung, daß der Knabe N. falsch sang. Herr D., ein großer Mann, neigte fich tief zu dem Knaben herunter, um ihm die Geige recht nahe zu bringen, damit er mehr auf deren Spiel achte. Hierbei stieß der sich hin und her bewegende Violinbogen mehrfach gegen den Unter­leib des Knaben. Am nächsten Tage erkranfte der Knabe an

Schöneberg  .

Sonntag, den 23. August:

Unterleibsentzündung, und zwar sehr schwer; denn am 23. bruar cr. erlag er dieser Krankheit. Die Anklage behauptet nun, die mit dem Violinbogen gegen den Unterleib geführt Stöße hätten die Entzündung des Bauchfelles hervorgerufen und seien die Todesursache des Knaben geworden. Der An geklagte gab zu, daß der Violinbogen den Leib des Verft benen getroffen; die Stöße, wenn von solchen die Rede sein fönne, feien aber feineswegs abfichtlich erfolgt; die Richtung nach welcher sich der Bogen bewegt, sei von seiner, des D., büdten Stellung bedingt gewesen, die er dem Knaben gegenübe eingenommen. Er fühle fich völlig unschuldig und bitte um seine Freisprechung. Die Vernehmung von sechs Schulfnahe ( Mitschülern des Verstorbenen) fiel zu Gunsten des Angeklagte aus; weniger günstiger lautete indessen das Gutachten des Sad verständigen, eines Arztes aus Sömmerda  . Als Vertheidige fungirte Herr Rechtsanwalt Dr. Bennewig aus Merseburg  , seinen Klienten sehr warm und geschickt vertrat. Die fönigliche Staatsanwaltschaft beantragte vier Wochen Gefängniß; b Gerichtshof erkannte indeffen auf Freisprechung.

Kleine Mittheilungen.

Bonn  , 21. Auguft.( Hinrichtung.) Gestern früh wurd hier der Raubmörder Peter Dahlhausen aus Vinxel   hinge

richtet.

Dortmund  , 21. August.  ( Hinrichtung.) Heute wurde be Mörder Wilhelm Sauerbrei von dem Scharfrichter Krauts a Berlin   hingerichtet.

Schwarzer

Adler.

=

unter Leitung des Herrn E. Baumgarten.

Schöneberg  . Sonntag, den 23. August:

MilitärConcert des Musik- storps des 1: Garde- Feld Artillerie- Regiments Cavalier- Ball Der Univerfal Zierrath! Frau Zierrath babere

Volksbeluftigungen. Alles Nähere die Säulen.

-

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[ 1940

1950]

Sonntag: Concert.

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Näheres die Säulen.

in den Räumen der Philharmonie, Bernburgerstr. 22a. Große humoristische Soiree, sowie großes Concert und Ball.

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Das Komitee.

Arbeiter- Bezirksv. i. Westen Berlins  .

Montag, den 24. August, Abends 8% Uhr,

Versammlung

in Gründer's Salon, Schwerinstraße 26. Tagesordnung:

1. Wie verhalten sich die Arbeiter gegenüber den bevor stehenden Kommunalwahlen. Referent: Herr Krohm. 2. Ver­schiedenes und Fragelasten.

[ 1953

Großes humoristisches Wettlaufen mit Hindernissen.

August Herold

Berlin SO., 112 Skalitzerstrasse 112.

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Die von Mitgliedern des Fachvereins der Schneider gegründete

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[ 19

lid spend müffen.

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Der Fachberein der Schneider Produktiv- u. Rohstoff- Genossenschaft der Schneider

hält am Montag, den 24. August, Abends Uhr, in Nieft's Salon, Kommandantenstraße 71/72, eine

ab.

Versammlung

Tagesordnung:

1. Besprechung des vom Polizei- Präsidium an den Vorstand eingesandten Fragebogens zur Sonntagsruhe.

2. Arbeiterschußgeset und Disfusfion. Referent: Buchbinder Michelsen.

3. Erledigung der Anträge und Verschiedenes.

Der wichtigen Tagesordnung wegen ladet der Vorstand sämmtliche Schneider, Meister wie Gesellen, zu dieser Ver­fammlung ein. Petitionsliften zum Arbeiterschutzgesetz sowie zur Sonntagsruhe liegen zum Unterzeichnen aus. Neue Mit­glieder werden aufgenommen. [ 1933

Arb.- Bez.- Verein f. d. Often Berlins  .

Dienstag, den 25. August, Abends 8 Uhr:

Versammlung tu Keller's Lokal, Andreasstraße Nr. 21.

Tages- Ordnung:

1. Vortrag des Stadtverordneten Herrn Tubauer über die Errichtung eines Gewerbe- Schiedsgerichtes in Berlin  . 2. Distusfion. 3. Verschiedenes. 4. Fragekasten.

Neue Mitglieder werden aufgenommen. Gäfte, durch Mits glieder eingeführt, haben Zutritt. Die Petition betreffs des Arbeiterschuß- Gesezes liegt zur Unterzeichnung aus und ist es Pflicht eines Jeden, dafür zu sorgen, daß dieselbe mit tausen­den von Unterschriften bedeckt wird. 1945]

Der Vorstand.

5. Wahlkreis.

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Arb.- Bez.- Ver. der Rofenth. Dorft.

Montag, den 24. August, Abends 8 Uhr,

in Kurzmann's Salon, Bergstraße 68, Große Versammlung.

Tages- Ordnung:

1. Vortrag des Herrn Liefländer.

2. Wahl von Vertrauensleuten.

3. Verschiedenes.

4. Fragelasten.

Der Wichtigkeit der Tagesordnung wegen ist zahlreiches Erscheinen nothwendig. Gäste willkommen.

[ 1942

Bezirksverein der welthätigen Bevölkerung im 29., 30. Kranken- Unterstützungsbund

Dienstag, den 25. August, Abends 8 Uhr, im Restaurant Siemund, Linienstraße 8. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Emil Franke: Ueber den Verfall des Handwerks. 2. Distuffton. 3. Erledigung der Fragen aus den legten Vers fammlungen. 4. Verschiedenes. 5. Fragekasten.

[ 1954

Oeffentliche Versammlung der Metallarbeiter Montag Abend, präzise Uhr, in Keller's Saal, Andreasstraße 21.

Tagesordnung: Die Vorkommnisse in der Hauptverwal­tung der Vereinigung in Mannheim  . [ 1934

Große öffentliche Kommunalwähler- Versammlung Montag, den 24. August, Abends 8 Uhr, in Keller's Saal, Andreasstraße 21. Die öffentlichen Verleumdungen und ges heimen Verdächtigungen gegen den Kaffirer des ehemaligen Kommunal Wahlkomitees. Carl Bauer, Staligerstr. 71.

der Schneider( e. H.)

Dienstag, den 25. August cr., Abends Uhr, in Gratweil's Bierhallen, Kommandantenſtr.77/ 79, Versammlung.

Tagesordnung:

1. Berichterstattung von der General Versammlung.

2. Wahl eines Bevollmächtigten, eines Kassirers und vier Revisoren.

[ 1936

Das Mitgliedsbuch ist vorzuzeigen. Um zahlreiches Er scheinen der Mitglieder ersucht Der Vorstand.

Freireligiöse Gemeinde.

Herrn Schäfer über Vordenken, Nachdenken und Nachglauben Vormittags 10 Uhr Rosenthalerstraße 38: Vortrag des als Mittel der Lebensbeseligung.

[ 1928

Decein zur Wahrung der Infeceſſen der Tapezier. Hermann Kehr, Sutmacher,

Versammlung

Montag, den 24. August, Abends 8 Uhr,

im oberen Saale der Gratweil'schen Bierhallen.

Tagesordnung:

1. Vortrag des Herrn Michelsen über Arbeiterschutz und

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Beantwortung des Fragebogens betreffs der Sonntagsarbeit Eckhaus der Köpnickerstraße.

2. Verschiedenes.

Der Vorstand und Verwaltungsrath.

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2 Schuhmachergesellen auf Damenrand verlangt 1914]

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Soeben erschien:

Das Elend der Philosophie  

.

Antwort auf Proudhons, Philosophie des Elends".

Von Karl Marx  .

Mit einem Vorwort von Friedrich Engels  . Preis Mark 3,50.

Bu besleben durch die Ervebition Bimmerftraße 44

Verantwortlicher Redakteur St. Gronheim in Berlin  . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

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