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Nr. 197.

Dienstag, den 25. August 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt

cheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Bostabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5, Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Redaktion: Benthstraße 2.

Wo die Zitronen blüh'n!

Es ist sonderbar, daß gerade in den Ländern, wo die Natur ihr reichstes Füllhorn entleert zu haben scheint, die Menschen sich gewöhnlich im Allgemeinen in weit üblerer Lage befinden, als da, wo die Gaben der Natur dem färg­lich spendenden Boden in harter Arbeit entrungen werden müffen.

Diese Erscheinung tritt uns auch entgegen in einem der herrlichsten Länder, das von allen Ländern Europa's   viels leicht von der Natur am reichsten bedacht worden ist und boch eine der ärmsten Bevölkerungen hat, ein Land, wo die Bitronen blühen, im sonnigen Italien  .

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Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 p. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncens Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

Die Größe" Italiens   war eine theure" Errungen­schaft. Man wollte sich mit einem Sprung den Großmächten zur Seite stellen. Statt in der inneren Kräftigung des Landes den hauptsächlichsten Halt zu suchen, schuf man zu nächst mit ungeheuren Roften eine große Kriegsmacht zu Wasser und zu Lande. Das war verkehrt; man hat damit die Kräfte des Landes gänzlich erschöpft.

Italien   ist hauptsächlich auf seinen Ackerbau ange­wiesen; sein blühender Handel aus früherer Beit ist durch die Entwickelung der Verkehrsmittel und die wachsende Kontur­renz zum großen Theil lahmgelegt worden. China  , Japan  , Indien  , die Türkei  , Griechenland  , Egypten, Tunis  , Algier  tonfurriren mit Italien   in Handelsartikeln, mit denen es früher fast allein Europa   versah. Wir nennen davon nur Die Zitronen, Oliven, Orangen blühen heute nicht mehr allein in Italien   für uns. Seide liefern heute nicht mehr allein in Italien   für uns. Seide liefern heute außer Italien  , Frankreich   und Spanien   auch China   und Japan   für uns.

Wenn heute einer jener antiken Staatsmänner ein Ein­cinnatus, ein Gracchus, ein Cato auferstände und durch den Reis. Stalien wandelte, er würde erstaunt ausrufen: Was habt Was habt ihr, bei den Göttern, aus diesem schönen Lande" gemacht!" Man könnte antworten: Nun, als ihr auf euren Latifundien mit Sklaven gearbeitet habt, war es auch nicht beffer!"

Die Alten aber würden wahrscheinlich sagen: Ihr habt es also in beinahe 2000 Jahren nicht dazu gebracht, die Lage des Volkes zu bessern!""

Sie brücken

Man schäßt den Ertrag der italienischen Bodenbewirth­schaftung auf jährlich etwa 1500 Millionen. Der Staat, der nun auch an den Kosten der italienischen Einheit leidet, verlangt an Steuern- und was für Steuern!- 310

Millionen. Weitere 200 Millionen sind erforderlich, um die Zinsen der auf dem Grundbesitz lastenden Hypotheken­schulden zu bezahlen. Die Grundsteuer beträgt in Italien  9 bis 18 Frants pro Ropf; es giebt Güter, die 59 bis 65 Prozent ihres Reinertrags an Steuern abzugeben haben. Die Gemeinden fönnen unbeschränkte Steuerzuschläge machen, die oft bis zum Neunfachen steigen. Unter

Nun, es mag fehr Vieles besser geworden sein; die wirthschaftliche Lage Italiens   und seines Volkes aber ist geradezu jammervoll. Massenweise wandern die Söhne und Töchter Italiens   aus und sind gefürchtet, wohin sie nur tommen, gefürchtet wegen ihrer niedrigen Lebenshaltung, die nahezu zur Bedürfnißlosigkeit geworden ist. überall, wohin sie kommen, den Lohn herab und sind so diesen Umständen haben sich viele Grundbesiger lieber ein Schrecken für die deutschen   und französischen   Arbeiter ehe sie die Steuern bezahlten. In der Provinz Mantua   ist in 8 Jahren die Zahl der Grund­geworden, die gewohnt sind, zu anständigeren Löhnen zu eigenthümer von 39 000 auf 35 000 in Folge der Steuer exekutionen gesunken; dann wurde ein Gesetz gemacht, nach­dem Niemand von Haus und Hof getrieben werden kann, wenn die ausständige Steuer weniger als zwei

arbeiten.

hunderte diesem schönen Lande die tiefsten Wunden ge Die Einheit Italiens  , dessen Zerrissenheit durch Jahr­fchlagen hat, ist sicherlich eine Errungenschaft; aber was mögen die Rämpfer von 1859 und 1860, die tapferen Franks(!) beträgt. Waffengefährten Garibaldi's und Birio's, heute denken, wenn sie auf den kläglichen Zustand ihres Vaterlandes

bliden!

Bolf

zu

Wofür, werden sie sich fragen, haben wir unser

solchem Elend verurtheilt ist?

-

In derselben Provinz Mantua   haben unter den Land­arbeitern in Folge dieser unerträglichen Verhältnisse Bewe­gungen stattgefunden, die kurzsichtige Menschen den Be­

stimmte Pacht, für die Hütte zahlen sie Naturalien, genau so, wie früher die Bauern Zehnten, Hühner u. s. w. liefern mußten. Diese Rolonen befinden sich zu den Eigenthümern in einem laufenden Schuldverhältniß, aus dem es kein Entrinnen giebt. Einige Landarbeiter im Mantuanischen hatten sich zu einem Massenstreik verabredet; da in Italien   derartiges für strafbar gilt, so wurden an hundert Mann verhaftet, um prozessirt zu werden. Aber die Verhafteten sind wieder freigelassen worden, weil die Gerichte anerkennen mußten, daß in dem 2ohnausmaß der vom Gesetze vorges schriebenen ausreichende Grund für Niederlegung der Arbeit enthalten war. In Monza   schwebt ein ähnlicher Prozeß, der wahrscheinlich auch ähnlich enden wird!

Und die Parteien? Die vielen Demokraten, Radikalen und Verwandten im italienischen Parlament, die sich wenigstens so nennen, was gedenten sie zu thun? Nun, bis jetzt haben sie gar nichts gethan. Die Kammern sind in die Ferien gegangen, ohne daß man sich ernstlich mit den sozialpolitischen Fragen beschäftigt hätte. Kürzlich veröffentlichten die italienischen Blätter mit großem Stolze die Rede eines Senators, betitelt: Demokratie und Arbeit!" Was war's? Ein Sammelsurium von man= chesterlichen Phrasen, wonach die persönliche Tüchtigkeit" über alle wirthschaftliche Misère hinweghilft! Die freie Bewegung" a la nordamerikanische Union wurde als Rettungs­mittel empfohlen. Werden dadurch die Steuern geringer. und die Löhne höher? Aber als hohe Weisheit wurden die Gemeinpläge des Herrn Senators doch bewundert und auch in deutschen   Blättern breitgetreten.

Man sagt, die italienische Regierung trage sich mit sozial- reformatorischen Plänen. Nun, diese müssen sehr tief­gehend sein, wenn sie dem unglücklichen Lande helfen sollen. Vor allen Dingen aber mögen die italienischen Staats­männer den kostspieligen Großmachtsdünkel ablegen, der die Kräfte des Landes ruinirt.

Der Kampf um den Besitz.

Blut auf so vielen Schlachtfeldern vergossen, wenn das mühungen von ,, Agitatoren" zugeschrieben haben. Es mögen listischer Verein gebildet, der auch einen besonderen Preßausschuß

Nun, es hat Leute gegeben, denen das ewige Träumen bat. Man verwechselte das heutige Italien   mit dem alten bon Italiens   Macht und Größe zuletzt den Kopf verbreht Rom   und vergaß, daß weder die Franzosen die

"

Schon seit längerer Zeit hat sich in Wien   ein antisozia niedergesezt hat zur Herausgabe volksthümlich gehaltener Flug­schriften und Broschüren. Die jüngste Broschüre des Vereins betitelt: Der Kampf um den Befig" und hat den, wie liberale Blätter besonders hervorheben, antisozialdemokratischen Schriftsteller Dr. F. Chleborad zum Verfaffer.

Agitatoren aufgetreten sein, allein die Zustände selbst agitis ren mehr als genug. Die Landarbeiter befinden sich dort nämlich in Verhältnissen, wie sie zur Beit des ausgeprägte- ift ften Feudalismus   auch nicht schlimmer gewesen sein können. Der Taglohn bewegt sich im Sommer zwischen 60 und 70, im Winter zwischen 40 und 50 3entesimi. Die Arbeiter, Rolonen( Pächter) stehen, erhalten Wohnung, Feld, Sämereien u. dgl. Für den Morgen zahlen sie dann eine be­

Ballier von damals, noch die Deutschen   die Germanen von da mals find. Italien   wird nicht mehr den Erdball" beherrs die zu den Grundeigenthümern im Verhältniß sogenannter schen, wie das alte Rom  , fintemal der Erdball" inzwischen bes beutend größer geworden ist.

Brad verboten.]

371

Feuilleton.

Das Mormonenmädchen. Amerikanische   Erzählung

Don Balduin Möllhausen  

.

( Fortsetzung.)

Während Jansen, von Gefühlen der widersprechendsten

Sicherheit zu haften, und in dem Gewirr eines ankommen­den Trains läßt sich befürchten

"

Die Hamburger Bürg. Stg." äußert sich nun über diese Schrift folgendermaßen:

Diese kleine Broschüre ist übrigens von großem Interesse und wenn sie auch nichts wesentlich Neues enthält, so wird in derselben der Stoff doch äußerst geschickt verwerthet. Dabei

mochte ein schadenfrohes Lächeln nicht zu unterdrücken, als die Gefangenen schweigend bei ihm vorüber dem Hofe des Forts zuschritten, und die Schildwache, mit der Büchse auf der Schulter, ihnen auf dem Fuße nachfolgte.

Gott verdamm' Euch!" unterbrach Raft plößlich mit heiser brüllender Stimme den Kommandanten, und seine Narbe färbte sich dunkelblau; denn wenn er auch mit volls Es wäre jest gerade die geeignetste Beit, Eure Nichte stem Gleichmuthe Alles ertragen hätte, was man über ihn den Burschen sehen zu lassen," sagte er dann spöttisch zu selbst verhängte, so war es doch zu viel für seine Seemanns- Jansen, indem sie sich der Thoröffnung des Forts zu in Be ehre, seinen geliebten Dickie so gedemüthigt zu sehen. Ja, wegung setzten; gerade die rechte Zeit, um an der Brust breimal verdammt sollt Ihr sein!" wiederholte er des unvergessenen Freundes Troft über den Verlust der ab­Einen trünnigen Schwester zu suchen. grimmig, Elliot mit der geballten Faust drohend. Einen Es hätte ein rührendes in der Hängematte ge­

Art bewegt, über eine zu ertheilende Antwort nachsann, hatte Gefangenen schmähen kann jeder Schiffsjunge, der Wiedersehen werden können, ohne den glücklichen Gedanken flüsterte, wobei er verstohlen mit den Augen auf Weatherton ist originell! Gebt ihm n'en Degen in die Hand und sagt empor. Beichen großer Besorgniß eine Reihe von Erklärungen zu schlafen hat, ohne eben so oft herausgefallen zu sein, ja' s

sein, denn indem er noch sprach, wurde des Rommandanteu Was er mittheilte, konnte nur wenig freundlicher Art

ihm solche Dinge, und wenn er sich nicht Bord an Bord mit Euch legt und Euern Rumpf so led macht wie' ne leere Wassertonne, die sechs Wochen unter dem

des Kommandanten."

"

Elliot fuhr bei der Erwähnung seiner Person wild empor. Glaubt Ihr wirklich, daß er einen so tiefen Ein­druck auf das Mädchen gemacht?" fragte er, und seine Lippen bebten vor innerer Wuth bei dem Gedanken, daß

Gentiles hege.

Physiognomie düsterer und drohender. Blicke des giftigsten Aequator auf dem Deck gelegen, dann mögt Ihr mich fiel- freundlichere Gefühle gegen ein Mitglied der so verhaßten Haffes schossen aus seinen unter den buschigen Brauen fast holen- verschwindenden Augen hervor, und heftig rieben sich feine Zähne aufeinander, als er Weatherton's schlanke Ge ftalt so aufrecht und mit einem bezeichnenden Ausdruck von Stolzer Würde vor Jansen stehen fah.

..Allerdings finde ich es natürlich, daß Ihr Theilnahme

,, Ruhig, ruhig, alter Freund," unterbrach Weatherton mit mildem Tone den erbosten Bootsmann, wir sind Ge­fangene und müssen uns sogar eine unedle Behandlung ge­fallen lassen; darum mäßige Dich."

für Diejenigen hegt, die einst Eure Gastfreundschaft ge- würde Raft augenblicklich geschwiegen haben, so aber hielt

noffen," sagte Jansen endlich zu dem auf eine Antwort

Hätte Weatherton im befehlenden Tone gesprochen, so er nicht für nöthig, der an ihn gerichteten Aufforderung nach­

" Ich hatte Gelegenheit genug, Hertha Jansen zu beoba achten," antwortete Rynolds, seine Worte langsam aba messend, um deren Wirkung nachhaltiger zu machen, und ich that es mit einer Eifersucht, als wäre sie mein Eigenthum gewefen. Ich spreche daher aus innigfter Ueberzeugung, in­Sem ich behaupte, daß die größte Vorsicht geboten ist, wenn sie nicht eines guten Tages dem Beispiel ihrer unglücklichen Schwester folgen soll. Nur würde sie alsdann nicht

harrenden Lieutenant, und ängstlich flogen seine Blicke zwi zukommen. schen der sich nähernden Kalefche und den Blockhütten des Forts hin und her, gewiß sehr natürlich, und ich schäße indem er in herausfordernster Weise seinen Hut von der noch das Erbtheil ihrer Schwester, nämlich deren Knaben,

mich glücklich, Euch benachrichtigen zu können, daß Alle die Beschwerden der Reise auf überraschend leichte Art über­wanden, in der That, ohne jemals erhebliche Spuren von Erschöpfung an den Tag zu legen, trotzdem wir mehrere Monate in dem unwirthlichsten Theil der nordamerikanischen

Büften zubrachten."

tief Elliot jetzt der nur wenige Schritte vor ihm stehenden Wilson, bringt die Gefangenen in ihre 3elle zurück!" Schildwache zu, aber absichtlich so laut, daß sein Befehl von Beatherton vernommen werden mußte. So lange noch leine andere Bestimmungen getroffen sind, habe ich für deren

Stirn tief in den Nacken schob, ich sage,' s ist niederträche tig,' s ist feige, so zu' nem Gentleman zu sprechen, ver dammt! Auch Eure 3eit wird kommen, und so Gott   will, ist es nicht lange mehr hin!"

Ruhig!" tommandirte Weatherton.

Raft leistete dem Befehl knurrend Folge, und Elliot wiederholte mit eiserner Ruhe, als habe er des Bootsmanns Schmähungen gar nicht vernommen, seine Anordnungen be treffs der Gefangenen.

Zansen hatte sich abgewendet. Weatherton's Blicken zu begegnen.

Offenbar scheute er sich, Rynolds dagegen ver­

mit sich fortnehmen. Es wäre ein Triumph für die Gen tiles, die beiden einzigen rechtmäßigen Besizer des großen Vermögens plößlich als abtrünnige Mormonen unter sich erscheinen zu sehen."

"

Den Knaben meint Ihr?" fragte Elliot erbleichend, des Knaben sollten mir beraubt werden?" wiederholte er tonlos; gleich darauf war er aber wieder Herr seiner selbst; ein Strahl von Rynolds' lauernden Blicken, den er in seinen Augen aufgefangen hatte, schien ihn zum Bewußtsein zurückgerufen zu haben, und ruhiger, aber mit unheilverkün bendem, drohendem Tone fuhr er fort: Mag er sich hüten,