kommt der Verfasser aber zu Resultaten, bei denen seinen Auf- traggebern die Haare zu Berste gestanden haben mögen. Der Verfasser will den Beweis führen, daß.�oer Kampf um den Besitz" kein bedenkliches soziales Merkmal der Reuzeit sei. Daß ihm die? gelingt, ist sicher. Als ob man noch niemals ven Kampf zweier Hunde um den Besitz eines Knochens gesehen hätte! Und doch find die Hunde noch nicht einmal W entwickelt, wie die Menschen in der Urzeit. Das Be- denklichste an der Broschüre ist übrigens, daß der Verfasser obigen Beweis noch führen will. Wir glauben, daß derselbe gar nicht erst erbracht zu werden braucht, ebenso wenig als der, daß die Menschen geboren werden, sich entwickeln und sterben. Gehen wir also kurz über dmBeweis" hinweg. Der Ver> fasser nimmt als erstes Stadium den Kampf des Menschen mit der Natur an, der letzterer ihren Besitz abringt. Dann sucht sich der Mensch in den Besitz seines Nebenmenschen zu bringen das ist die Zeit der Sklaverei. Darauf tritt die Frohn- arbeit ein; der eine Mensch sucht den Besitz der Arbettskraft seines Mitmenschen zu erringen und jetzt, wo der Besitz der Arbeitskraft an denfreien" Menschen gebunden, also nicht unmittelbar übertragbar mehr sein soll, sucht ein Mensch deS anderen Arbeitskraft soviel wie möglich auszunutzen. So find wir denn in der modernen Gesellschaft angelangt, von der der Herr Verfasser nunmehr sagt, daß mit der Ein« führung des Grundeigenthums in Folge der schrankenlosen Verfügungsfreiheit die Ungleichheit der Gütervertheilung für die Grundeigenthümer drückend geworden sei, da die Besitzer bei irgend welchen Kalamitäten gezwungen würden, bei dem mobilen Kapital schwerdrückende Hilfe zu suchen. Aber auch der Handwerkerstand sei von dem Großkapital und der Großindustrie in Abhängigkeit gerathen. So sei der Besitz nach und nach ein Werkzeug zur Beherrschung des Menschen durch den Menschen geworden und führe zur Un» fmhett. Der Verfasser erörtert nun diese Taktik des Kampfes um den Besitz näher. Er bespricht vor Allem den Kampf, wie er in der Gegenwart geführt wird, nämlich das in die Augen springende Vorherrschen des Kampfes der Menschen unter einander. Es kämpfen, sagt er, die Befitzenden unter einander durch natürliche Besitz-Zentralisation und durch künstliche. Die natürliche, nämlich die Konsolidation des Grundeigenthums und die Agglomeration des Kapitals, wird vollzogen, indem jeglicher Besitz sich stetig mit Hilfe des darin angelegten und darauf verwendeten Betriebskapitals durch neue, die Entstehungs- kosten an Werth übersteigende Güterzeugung zu vermehren sucht. Mit dieser Vermehrungs-Tendenz geht die Anziehung Hand in in Hand, welche der Anlaaebesty stets auf das Betticbskapital ausübt; sie vermehren sich und die Folge davon ist eben die Besitz-Zentralisation. Allein diese natürliche Besttz-Zenttalisation genügte dem Interesse der Besitzenden nicht und dem ungleichen Besitz wurde noch ungleiche Macht und ungleiches Recht zuge- fügt, ein System, welches den Großgrundbesitz auf Kosten des Kleingrundbesitzes begünstigte, die Kluft zwischen Reich und Arm stets erweiterte, Handelsverträge abschloß zum Nachtheil des Kleingrundbesitzes, indirekte Steuerauflagen erließ, damit die Steuerlast vom Großbesitz abgewälzt werde. Es ist ein Zirkulus, wonach das Maß der polittschen Macht vom Maß des Besitzes und das Maß deS Besitzes wiederum vom Maß der politischen Macht abhängt. Es kämpfen ferner die Befitzenden gegen die Besitzlosen, vor Allem die Besitzlosen gegen die kleinen Unternehmer, um diese an der Aneignung der, wenn auch nur ausnahmsweise gelingenden rudimentären Befitzbildungen zu hindem. Der Kampf ist ein ungleicher- der Antheil an der Beute geschieht so, daß die Besitzlosen sich mit dem Lohne begnügen müssen; es geschieht die Theilung nach der alten Kriegsreael: Dem Führer die Beute, dem Söldner den Sold. Die Härten dieses Theilungsmodus werden nur unbedeutend dadurch gemildert, daß die Unternehmer ihren besitzlosen Streitgenossen hier und da Antheile an Gewinn(Tantismen) gewähren- auch die hu» manen Gegenleistungen sind nur ein geringer Theil der von den Untemehmern ihren besitzlosen Streitgenossen weggenommenen Arbeitserttägnisse. Ihr Maß ist eine so unbedeutende Quote des Unternehmergewinnes, daß es als Ausgleichsmittel im sozialen Theilungsprozeß nicht ernst genommen werden kann. Der Ertrag wird nach Auszahlung der besitzlosen Streitgenossen folgender Art getheilt: Unter dem Namen des Zinses (KapttalzinseS im weiteren Sinne) und zwar sowohl des Grund-, Pacht- und Bodenzinses, wie des eigentlichen Kapitalzinses, ferner unter dem Namen des Unternehmer« lohnes, endlich unter dem Titel des Unternehmergewinnes be- kommt den Löwenantheil der Besitzende. Dem Grundsatz der wirthschaftlichen Gerechtigkeit wird hierbei nicht entsprochen und eine Folge dieser Art des Kampfes und der Theilung ist das Schwenden des Mittelstandes. Der Grundbesitz erscheint einer­seits in unübersehbaren Ladifundien konsolidirt, andererseits in Millionen Parzellen zerbröckelt; der mittlere Grundbesitz schwindet und anstatt zweiseitiger Lohnverträge, finden wir nur einseitige, durch die politische Macht des Besitzes geheiligte Satzungen. Auch durch Konvcnienz-Ehen häuft sich der Besitz. Wir sehen also, daß der Verfasser den Kampf der Gegen« nicht zu große Opferwilligkeit für sie zu zeigen; mag sie sich vorsehen, mcht zu warme Theilnahme für ihn an den Tag zu legen. Sein Wächter erzählte mir, er sei auf den Ver- dacht des Spionirens eingebracht worden, und zwischen einem Spion und einer Kugel liegt nur ei» einziges auszusprechen- de» Wort." Er steht im Verdacht, als Spion in unser Thal einge- drungen zu sein? fragte Jansen, einen eigenthümlich nach- denkenden Blick auf tue elastische Gestalt Weatherton's hef- tend, die sich eben mit schnellen Schritten nach dem Hose deS Fort» hinaufbewegte;.nur im Verdacht?" rief er triumphirend au», indem er mit der rechten Hand auf feine linke Brusttasche schlug,.hier sind die Beweise dafür; sein Kopf steckt in einer Schlinge, die ich zuziehe» kann, jeder- zeit, wann es mir beliebt; fei eS nun, um ihn selbst, oder die GentileS im Allgemeinen dadurch zu strafen. Er ist unser Feind, oder er wäre nicht hier," fuhr er fort, indem er das Haupt sinnend auf die Brust sinken ließ;wunder- bar, wunderbar, Abraham war seiner Sache so gewiß, wir erhielten die Nachricht von seinem Untergange, und der Erste, der uns in der neuen Heimath entgegenttitt, ,st er, dessen Bild ttef genug in der Brust meiner armen Nichte eingegraben ist, um sie zu einer Abttünnigen einer Ver­fluchten zu stempeln. Wer vermag das Geheimniß zu er- gründen, welches ihn vom Verderben rettete? Es ist un- erklärlich! Dennoch empfand ich eine heimliche Freude bei seinem Anblick," fügte er leise, zu sich selber sprechend, hinzu. Nein, nicht unerklärlich," versetzte Rynold» spöttisch, eS ist einfach genug; Abraham sowohl als wir sind hinter- gangen worden, und zwar von den beiden Gecken, die in ihrer Heimath Leute mit den reinsten und göttlichsten Be- griffen von Ehre gewesen sein wollen, in der That aber nur, so wett ich sie zu beurtheilen vermag, im Trinken und Kartenspiel bedeutende Erfahrungen gesammelt haben." Nein, mögen sie so werthlose Charaktere sein, wie sie wollen," bemerkte Jansen bestimmt,an uns haben sie keinen Verrath begangen, oder sie würden sich nicht ge- wiffermaßen[zu elenden Sklaven herabgewürdigt haben. Entsetzen ergreift sie noch immer, wenn sie an ihren letzten wart in scharfer und zwar nicht in antisozialistischer Weise schildert. Daß er femer die Rechtmäßigkeit, wenigstens die moralische Rechtmäßigkeit des gegenwärtigen Besitzes sehr stark anzweifelt und daß er die gegenwärtigen sozialen Zustände keineswegs als gute, wünschenswerthe hinstellt. Deshalb leitet er den Leser auch aus den sozialen Kämpfen der Gegenwart hin in die sozialen Kämpfe der Zukunft, in wel- chen er das Vorherrschen des Kampfes der Menschen gegen die Natur hinstellt, dessen Taktik die wirthschaftliche Gerechtigkeit sei. Der Verfasser sieht eine Zeit kommen, wo man Strafen auf die wirthschaftliche Ausbeutung des Menschen durch den Menschen legen wird; solche wirthschaftliche Ausbeutung führe jetzt schon zu einem Streite der Sonderinteressen mit dem Staats- und Gemeinintercsse.Das Staatsinteresse werde aber zum Siege gelangen, indem die Besitzlosen sich an der staatlichen Rechtsbildung betheiligen werden." Das ist offenbar ein sozialistischer Gedanke, oder wenigstens die Abnung eines solchen, wenn auch unklar und unpräzis aus- gedrückt. Der Verfasser meint dann zum Schlüsse, daß die noth- wendige Allianz der Besitzlosen mit dem Staate gegen die private Besitz-Zentralisation durch Förderung des Assoztations- wesens wirken würde und zwar zu ökonomischen und zu Bil- dungszwecken. Das heißt doch: zu allgemeinen gesellschaft­lichen Zwecken. Wenn der antisozialistische Verein zu Wien mit derartigen Broschüren einverstanden ist, so ist das gewiß kein Unglück. Obgleich wir den Autor weder in Beziehung auf Inhalt noch Form durchaus loben können, müssen wir doch anerkennen, daß seine Arbeit geeignet ist, bei der großen denkträgen Masse der Gebildeten" wenigstens das stumpffinnige Vomrtheil gegen ein eingehendes, unbefangenes Erwägen des sozialen Problems zu zerstören. Möge nur mehr dergleichen kommen. Politische Urtier stcht. Zu der Plenarsitzung der internationale« Tele- graphen-Konferenz, welche am Eonnabend stattfand, wurde zuerst ein Reihe technischer und Reglementsfragea erledigt. Dann erfolgte der Bericht der Tarifkommisfion. Nachdem der Berichterstatter, erster Delegirter Frankreichs , Herr Fribourg , den verwickelten Gang der Kommisfionsverhandlungen mit großer Klarheit und Präzision auseinandergesetzt hatte, begannen die Diskusstonen, als deren Resultat sich die Annahme des einheitlichen Tarifsystems ergab. Es stimmten 25 Staaten, wovon 21 mit ja, 4 enthielten sich der Abstimmung wegen noch nicht eingetroffener Instruktion. Eine verneinende Stimme wurde überhaupt nicht abgegeben. Oesterreich-Ungarn , Ruß- land, England, Frankreich stimmten mit Deutschland , ebenso alle übrigen europäischen Staaten, abgesehen von jenen vier Enthaltungen. Die zweite Lesung wird in etwa 8 Tagen statt- finden. Der Gedanke, die Gebühren für Kabcltelegramme er» heblich zu ermäßigen, so weit es sich um solche für die Presse handelt, ist, wie man denHamb. Nachr." aus Berlin mit» theilt, auch auf dem Telegraphen-Kongretz aufgetaucht; man hat aber bis jetzt noch kern Mittel zur Verhütung des Miß- brauchs der der Presse zu gewährenden Ermäßigung für andere, namentlich kommerzielle Zwecke, ausfindig gemacht. Der Zank im konservativen Lager dauert fort,Kreuz- zeitung" undPost" liegen sich noch immer in den Haaren. Elftere beschuldigt die letztere der Demagogie und versichert, daß Alles, was einen Beigeschmack von Demagogismus habe, nicht ihre Sache sei." Die nationalliberal-konservativeMagd. Ztg." bemerkt dazu:Je mehr wir mit derKreuzzeitung " in diesem Geschmack uns eins wissen, um so weniger verständlich ist uns ihre Vorliebe für Herrn Stöcker und seine Agitation, die jedenfalls andemagogischem Beigeschmack" nichts zu wün- schen übrig läßt. Wir möchten kühn behaupten, daß das Dema- gogenthum mit all' seinen Künsten und leidenschaftlichen Affekten niemals gründlicher geübt worden ist, als in der unter der be- sonderen Protektion derKreuzzeitung " stehenden Stöcker'schen Bewegung. In diesem Augenblicke ist dieselbe z. B. sehr leb- Haft damit beschäftigt, dir in der Vorbereitung begriffenen kirch- lichen Wahlen der Berliner Gemeinden zu beeinflussen. Schon jetzt strömen die von den christlich- sozialen Agenten unterwiesenen Wähler herbei, um sich in die Gemeinde- listen eintragen zu lassen, wobei insbesondere bei denjenigen Gemeinden ein starker Zuzug christlich- sozialer Elemente sich bemerkbar macht, in dem es sich darum handelt, die bisherige freisinnige Majorität durch eine solche von Stöcker'scher Richtung zu ersetzen. Es gilt hier für die fteifinnige Richtung, sehr auf der Hut zu sein." Die Magdebmaerin befindet sich im Irr- thum, wenn sie glaubt, daß diePost" dem Stöcker- Kultus fem steht. Für den zweiten Luther sind beide in fast gleichem Maße enthusiasmirt- Erötzlich ist die Mahnung des Blattes an diefreifinnigen" Berliner Kirchcnwähler, sich nicht durch den Anhang; des Herrn Stöcker verdrängen zu lassen. Der Freisinn" Derjenigen, welche sich an den Berliner Kirchen- wählen betheiligen, dürfte selbst mit Hilfe der Lupe schwer zu Abend in New- Jork erinnert werden. Sie halten sich für Mörder, doch werden sie ohne Zweifel ganz anders auf- treten, sobald sie erfahren, daß ihr vermeintliches Opfer noch lebt aber gleichviel, wir sind an Ort und Stelle, zeigen sie sich störrisch, so werden sie in die Wüste hinausgejagt." Elliot hatte auf die Unterhaltung seiner beiden Gesähr- ten kaum geachtet. Er schien mit anderen und wichtigeren Dingen beschäftigt zu sein und denselben seine ganze Geistes- kräfte zuzuwenden. Seine Züge waren wieder so emst und verschloffen wie nur je; aber eine gewisse Zufriedenheit thronte auf denselben, als sei er zu einem Entschluß gekom- men, von dessen Ausführung er einen unfehlbaren Erfolg er- warten dürfe. Ehe sie in den Eingang des Hüttenvierecks einbogen, wo schon eine große Anzahl der Bewohner deS Forts zum Empfang der neuen Ankömmlinge versammelt war, hielt Elliot sein Pferd noch einmal an, und nachdem er sich über- zeugt, daß La Bataille sich außerhalb der Hörweite befand, wendete er sich an seine Begleiter. Ihr behauptet, eS bestehe eine heimliche Neigung zwischen Hertha Jansen und dem Schiffslieutenant," sagte er, seine Blicke in die Augen der beiden Schweden förmlich einbohrend, gut, es mag dämm fein, laßt sie sich lieben, so viel sie nur immer wollen; was das junge, im Glauben an unsere heiligen Satzungen noch schwanke Rohr nicht aus ftommer Neigung und Hingebung für die geläuterte Religion thut, das geschieht eben so pünktlich, vielleicht noch pünktlicher, wenn dadurch ein geliebtes Haupt von dem sichern Ver- derben gerettet wird. Schweigt über Alles, meine Brüder; ich kenne die hiesigen Verhältnisse genau; überlaßt mir, nach eigenem Ermessen zu handeln, und es wird mir ge- lingen, AlleS zur Ehre des Erlösers und zur Verherrlichung des nm gegründeten Zion auszuführen." Bei diesen Worten leuchtete Elliot'S Gesicht in wildem Enthusiasmus, und Grausamkeit und eine ungewöhnliche WillmSkraft sprühten zugleich aus seinen finster beschatteten Augen. So geschehe es zur Ehre des Erlösers und zur Verherrlichung deS neu gegründeten Zion," wiederholten Jansen und RynoldS, indem sie, Elliot'S Beispiel folgend, ihre Pferde anspornten. finden sein, denn wirklich freisinnigen Männern kann es wohl ganz gleichgiltig sein, wer in den Kirchenrath gewählt wird. DerReichsanzeiger" meldet: Unter Bezugnahme auf die von den Regierungen der Bundes- Seestaaten wegen der gesundheitspolizerlichen Kontrole der Seeschiffe erlassenen Vor- schriften wird hierdurch bekannt gemacht, daß der Hafenpla? Marseille als der Cholera verdächtig anzusehen ist. nn, Infolge der durch das Reichsgesetz vom 5.Jnni18ss beschlossenen Ausdehnung der Unfall- und Krankender- sicherung find 128 Betriebe von Privateisenbahnen und>m öffentlichen Verkehr liegenden Straßenbahnen mit 30 993 Ar- beitem zur Anmeldung gelangt. Außerdem sind noch 210 Eisen­bahnbetriebe mit 2580 Arbeitern angemeldet, welche gewerblichen, land- oder forstwirthschaftlichen Zwecken dienen. Im Ganzen waren einschließlich der industriellen und gewerblichen Betriede bis zum 6. August d. I. 180355 Betriebe mit 2 866 787 Ar­beitern beim Reichsverficherungsamte angemeldet, welche unter die Bestimmungen des Kranken- und Unfallversicherungsgesetzes fallen. An Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuer» sowie anderen Einnahmen find im Reich für die Zeit vom 1. April 1885 bis zum Schlüsse des Monats Juli 1885 ein­schließlich der kreditirten Beträge(und verglichen mit der Em« nähme in demselben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschrcidung gelangt: Zölle 76 434 043 M.(+ 4 821093 M.), Tabaksteuer 2018 944 M.(+ 674271 M.), Rüben, uckcrsteuer 71512515 M.(- 14 565 475 M.), Salzstcuer 10 528 068 M.(- 127478 M.), Branntweinsteuer 8 958013 M.(- 496 489 M.), U-ber- gangsabgaben von Branntwein 32 528 M.( 7 164 M), Brausteuer 6 911 947 M.(+ 458 705 Mj, Ueberganasadaabe» von Bier 589 788 M.(+ 62 092 M.); Summe 33 950 866 M- ( 9 180 445 M.)- Spielkartenstempel 234 134 M.(+ 6866 M.), Wechselstempelsteuer 2 242 270 M:(+ 10358 M-). Stempelabgabe für Werthpapiere, Schlußnoten, Rechnungen und Lotteneloose 3 673 872 M(- 812365 M.)- Die zur Reichskaffe gelangte Ist-Einnahme, abzüglich der Ausfuhr- Vergütungen und Verwaltungskosten, beträgt bei den nackbe- zeichneten Einnahmen bis Ende Juli 1885: Zölle 68 746 751 M.(+ 5 649 465 M.), Tabaksteuer 1 803130 M.(+ 896511 M.), Rübenzuckersteuer 27089 280 M.(- 28 487 761 M), Salzsteuer 11444 269 M.(- 78440 M.), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 13 344 532 M- ( 682332 MV), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 6 360 264 M.(+ 448 578 M.); Summe 428788 226 M- (- 22 252 979 Mark). Spielkattenstsinpel 329 275 Marl (+ 5405 M.). Danzig , 22. August. Kürzlich wurde gemeldet, daß die von der hiesigen Staatsanwaltschaft gegen die 42 ausländischen Bewohner Danzigs, welche bei der Reichstagswahl am 28. Ctz- v. I. mitgestimmt hatten, erhobene Anklage wegen intellektueller Wahlfälschung von der Anklagekammer des hiesigen Landgericht- zurückgewiesen, die Eröffnung des Hauptverfahrens abgelehnt worden sei, daß aber die Staatsanwaltschaft gegen diesen Be- schluß das Rechtsmittel der Beschwerde eingelegt habe. Zuver- lässiger Äittheilung derDana. Ztg." aus Marienwerder folge hat nunmehr der Strafsenat des dortigen Oberlandes gerichts die Beschwerde der Staatsanwattschaft für begründet erachtet, daher die Eröffnung des Hauptoerfahrens angeordnsi und die Anklagcsache zur öffentlichen Verhandlung und Em- scheidung vor die Sttafkammer in Danzig verwiesen. Frankreich . Bon dem englischen auswärtigen Amt sowohl, als au» von dem Major Kitchener, der nach Rocheforts Behauptuoll direkt an der Erschießung Pain's betheiligt gewesen sein% wird in Abrede gestellt, daß Pain auf Befehl eines englisch� Heerführers erschossen worden sei. Hingegen veröffentlicht d� Jntranfigeant" einen weiteren Briefivon dem früheren Dolmen« Selikowitsch, in welchem dieser seine Anschuldigungen trotz d<f gegentheiligen Behauptungen aufrecht erhält, indem er auch M behauptet, daß Olivier Pain am 18. April auf Befehl der cnij' lischen Behörden erschossen worden sei. Der Brief von SeM kowitsch enthält außerdem eine von dem früheren Oberst Generalstabes in Egypten, Owm Lanyon, ausgestellte Beschs nigung, in welcher Selikowitsch als ein ebenso eifriger fähiger Beamter bezeichnet wird. Rochefort wird zum nächm" Mittwoch eine Versammlung einberufen, welche gegen das halten der englischen Regierung ihre Entrüstung kund soll. Ein Telegramm gierung habe ihren di' forschungen über den------------ 0_,-------.. dem Resultat ihr weiteres Verhalten England gegenüber e»" richten. Spanien « In Spanien dauert die Erregung über die deutschersev erfolgte Besitzergreifung der Karolinen - Inseln fort. Für v> nächsten Tage wird eine imposante Volksdemonstration voi bereitet, in welcher das Recht Spaniens auf die Karolinen Inseln betont werden soll. Es geht hier das Gerücht, daß% Anzahl Personen, welche preußische Orden befitzen, sie zur»»' gesendet haben. Gleich darauf wurden sie auf dem Hofe von den herben eilenden Männern mit zutraulichem, aber eigenthümlich 3 messenem Wesen als Brüder willkommen geheißen.,.tf Weatherton und Raft waren um diese Zeit bereits ihr Gefängniß zurückgekehrt. Ersterer hatte sich nachlail» auf sein Lager geworfen und zählte, zur Decke hinaufschaueo- mechanisch die Aeste an den unbehauenen Balken, währe» der Bootsmann, die Hände auf dem Rücken, in dem klew Gemach auf» und abschritt und dabei mit einem Eifer sew Tabak kaute, als wen« sein Leben von dieser Arbeit abg hangen hätte. n, Das Gefängniß lag dem Eingange des Fort schräg 6�* über, und bestand aus einer kleinenxBlockhütte, deren Ba»' um ein Verschieben derselben gänzlich unmöglich zu machen,» durch eiserne Klammern mit einander verbunden waren. auS schweren Planken roh gezimmerte HauSthür war ebenfau mit eisernen Bändern beschlagen worden, doch führte W* nicht unmittelbar[in den Gefängnißraum, sondern in e.j Art Vorflur, die wieder von dem eigentlichen Gefäng durch eine von schwer auf einander ruhenden Balken he*» stellte Wand und eine entsprechende Thür getrennt wur Ein einziges kleines Fenster mündete auf den Hof und leuchtete nur spärlich den abgeschlossenen Raum, und zwischen den oft nicht genau auf einander passe» Balken da» Tageslicht hätte eindringen können,, waren die Oeffnungen und Spalten sehr sorgfältig Steinen zugekeilt und demnächst mit feuchter Lehmerde kittet worden. Ursprünglich war die Hütte nicht zu einem Gefäng bestimmt gewesen, man hätte bei dem ganzen Bau sonst»V.z mehr Rücksicht auf Festigkeit genommen. Außerdem man es der eisernen Fenstervergitterung sowohl, als a»<? übrigen Beschlägen an, daß sie erst nachträglich, al» vielleicht in Verlegenheit um ein Gewahrsam für e fangene böswillige Eingeborene gerieth, angebracht w» waren. Wenn nun die vier nackten Wände, der staubiae- fußboden und das einfache Kamin als hinreichende Beg u lichkeiten für Indianer erachtet wurden, so hatte wa» doch als ungenügend für zivilifirte Menschen befunden,