Schnur befestigter Schieber mit den Buchstaben 2. D. und R. R., eine filberne Damen- 3ylinder- Uhr mit Goldrand, ein fleines Portemonnaie von rothem Plüsch mit 13,62 M., sowie ein weißes Taschentuch mit blauem Monogramm A. D. M.

Das Belle- Alliance- Theater war am Mittwoch bei der Aufführung des Volksschauspiels Der Glöckner von Notre­Dame" schon lange vor Beginn der Vorstellung total ausver tauft, daß Hunderte entweder nur Entre zum Garten erhalten fonnten oder unverrichteter Sache umtehren mußten. Die Direktion hat sich nun entschlossen, vielfach ausgesprochenen Wünschen entgegen fommend, noch zwei Vorstellungen des Volksstückes für Freitag und Sonnabend( Parquet 1 Mark) anzuseßen und die bereits angemeldeten Premieren des Görlitz­schen Lustspiels Mädchen- Jllufionen" anstatt am Sonnabend erst am Sonntag stattfinden zu lassen.

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Polizei- Bericht. Am 24. d. M. Nachmittags warf das in der elterlichen Wohnung, Schmidtstr. 8a, allein zurüdges laffene, 2 Jahre alte Mädchen Frieda Bock eine Spiritus­maschine mit einem Gefäß voll kochender Milch vom Tische herab, so daß die Milch fich über das Kind ergoß und dasselbe so verbrühte, daß es am 25. d. M. an den erlittenen Ver legungen verstarb. An demselben Tage machte ein Arbeiter in seiner Wohnung Nostizstraße den Versuch, sich mittelst Oleum zu vergiften, hat jedoch erheblichen Schaden an seiner Gesund­beit nicht erlitten, indem er nur Brandwunden in der Mund­höhle davontrug. In der Nacht zum 26. d. M. durch­schnitt sich ein Mann vor dem Hause Chauffeestraße 13 in selbstmörderischer Abficht mit einem Rafirmesser die Puls­adern. Er wurde nach Anlegung eines Nothverbandes noch lebend nach seiner Wohnung gebracht. Am 26. d. M. Vor­mittags wurde im Landwehr- Kanal hinter dem Grundstücke Gitschinerstraße Nr. 18 die Leiche einer etwa 26 Jahre alten Frauensperson aufgefunden und nach dem Obduktionshause geschafft. An demselben Tage Nachmittags fiel der Stein­träger Paschalt auf dem Neubau Weinbergsweg Nr. 1 einen Stock hoch auf ein Schußdach hinab und erlitt dabei eine Ver renkung der linken Hand.  -An demselben Tage Abends wurde ein obdachloser Mann im Thorwege des Hauses Schenkendorfstraße Nr. 3 frant aufgefunden. Derselbe wurde nach der Wache des 67. Polizei- Reviers gebracht, woselbst er jedoch, ehe ärztliche Hilfe eintraf, verstarb. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft.

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Gerichts- Zeitung.

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Untersuchungshaft gefeffen, hat am 17. und 19. Juni in dem Hause Christinenstraße 36, wo seine Eltern wohnen, Feuer angelegt, welches glücklicher Weise beide Male noch recht zeitig entdeckt worden ist. Der kleine Bursche, welcher kaum über die Barriere hinweg zu sehen vermag und im Buschauerraum seine Mutter und Geschwister in Thränen erblickt, weint unaufhörlich erblickt, weint unaufhörlich und giebt seine Antworten unter dem Zeichen der größten Angst. Präs: Du hast am 17. Juli den Bretterverschlag des Bodens im Hause Deiner Mutter in Brand gesezt. Wie bist Du auf diesen Gedanken gekommen?- Angell.: Der Kanter hat gejagt: Komm', wir wollen Feuer anmachen, dann kommt die ganze Feuerwehr. Ich habe erst Nein gesagt, dann hat er mich aber Bache zu H so getrießt, bis ich ja gefagt habe. Präs.: Wer hat Holz und Streichhölzer gehabt?- Angell.: Der Kanter.- Präl.: griffen w Wie alt ist denn der Junge?- Angell.: 12 Jahre. Bräs: not gefte Wie bist Du auf den Boden gekommen? Angell.: handgerichts sollte für meine Mutter Holz holen und da ist der Kanter mit wiffentlich den Schwefelhölzern mitgekommen.-Präf.: Was habt ihr nun in dem Bodenverschlag gemacht? Angell.: Der Kanter hat ein brennendes Stück Holz hingelegt und vier Stücke pol Sarauf gelegt. Präs.: Brannte es lichterloh?

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Ja, es brannte sehr hübsch hell.- Präs.: Wo gingt ihr dann hin. Angefl.: Wir gingen' rüber auf die andere Seite um zu sehen, ob die Feuerwehr kommt. Aber das Feuer hat nicht rausgeschlagen.- Präs.: Glücklicher Weise ist es nicht schlimm ausgefallen, denn das Feuer ist bald auss gegossen worden. Nun hast Du also am 19. Juli das Kunst ftüd noch einmal wiederholt und versucht, ein hölzernes Keller gitter in Brand zu sezen. Warum thatst Du das? ( Schluchzend): Ich wollte gern die Feuerwehr sehen. Du wolltest doch zweifellos die Treppe in Brand setzen? Angell.( noch mehr schluchzend): Ich wollte blos die Feuerwehr ſehen. Präs.: Und wie es nun brannte, was thatst Du da? Angell.: Da lief ein Junge aus dem Hause zur Feuerwehr, um den Brand zu melden und ich lief mit. Deinen Zweck aber doch nicht erreicht?- Angell.: Nein, man batte das Feuer schon im Hause gelöscht. Du denn nicht, daß Dich für solche böse That Strafe erwartet? - Angekl.: Ja. Präs. An welche Strafe dachtest Du denn? Angell.: Das weiß ich nicht.- Präs.: Du weißt doch, was ein Brandstifter ist? doch, was ein Brandstifter ist?- Angell. weinend): Ich will ja kein Brandstifter sein.-Präs.: Wußtest Du nicht, daß der Schußmann solche unnüßen Jungen mitnimmt und sie ins Gefängniß kommen?- Angefl.: Stein, jest weiß ich estende A Präs.: Was dachtest Du denn für eine Strafe zu Angell.( weinend): Prügel!- Präs.: Haft Du

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dhut, is, det de olle Spinatschachtel bei den Balbier Fischer hinjezogen is, det is ja noch der reene Junge jejen ihr. Wat? sagt er, Deine Olle is weg? Un bei den fleenen, frumm­beenigten Balbier hier drum in' n Keller? Ja, sage ick, da soll se find, un id stehe hier schon' ne Stunde lang un warte uf ihr, ob id ihr nich int Doge friejen fann. Mit eenmal jing mir' n Tafflicht uf. Jd sage, Emil, sage ick, Du könntest mir den Jefallen dhun und jehst' runter un läßt Dir balbieren un siehst zu, ob se bei ihn is. Hm, meent er, mit son recht unschuldijet Jesichte, eejentlich bin id schon balbiert; aber Dir will id den Jefallen dhun. Na, injefeeft is er denn ooch jründlich jeworden, det fann teener abstreiten. Vors.: Nun tommen Sie aber endlich' mal zur Sache. Angefl.: Nu tommt der Hauptaft. Also er jegt' runter bei' n Balbier, un det dauert' ne Viertelstunde, un er kommt nich wieder' raus. Jd were schon unruhig, da kommt mein Balbier aus' n Keller iefprungen un ieber de Straße un fligt bei' n Roofmann' rin. Nanu, dente id, wat is det. Nach' ne Weile kommt er wieder ' raus un wieder mit drei Schritt über de Straße un' rin in ' n Keller. Nach' ne Weile höre ick denn da unten' n iroßen Radau, un ick jehe hin und sehe denn, wie mein Balbier un meine Dlle den Schmidt bei de Schlafittchen haben dhun un stoßen ihm de Treppe' ruf un verhauen ihn, det det' ne Art hat, un seine janze Visasche is schon blutig, wo meine Olle ihn een ordentliches Stick von de Haut abjezojen hat. Johann, ruft meine Frau, dieser Schmidt, der infamigte Kerl, hat mir mit unfittliche Andräje belästigt. So, sage ich denn janz ruhig, Det hat er jedhan? Det is nich nett von den Mann; denn muß er Reile friejen. Und da habe ich ihn denn n' paar Dinger jewischt. Vors. Sie sollen ihn aber arg zugerichtet haben. Angell.: Bitte sehr, det bin id nich jewesen, det hatten der Balbier un meine Olle schon besorgt. Vors. Wie endete denn nun die Geschichte? Angell. Na, id fann' t ja dreiste sagen, er is ja nu weg mit ihr; als Schmidt hinjejangen war und wollte fich verbinden lassen, denn habe ick aus Freide erst' n Schnäps ten jedrunken, un denn bin ich bei Fischern' runterjejangen un habe mir balbieren lassen. Meine Olle hat eklich jeschrien, det hat ihr un ihn aber nischt ieschad't; an den Dag hat er aber feenen mehr balbieren jefonnt, son Jesichte hat er jehabt, un meine Olle hat Eis jeholt un hat ihn den janzen Dag jekühlt, habe ick man jehört. Die beeden wer'n aber noch an Bloch denken, da ſage id jut vor. Vors.: Die beiden haben vorges zogen, feinen Strafantrag zu stellen, also geht diese Geschichte uns nichts an. Der Zeuge Schmidt schildert den Vorfall im wesentlichen wie der Angeklagte. Ihm zu Gefallen habe er sich überflüssigerweise noch einmal barbieren lassen wollen und sei An= dafür mit Undant und Schlägen belohnt worden. fangs fei Fischer allein in der Stube gewesen; doch habe er, der Beuge, hinter einem Vorhang, der den Raum in zwei Theile trennte, noch jemanden hantieren hören. Er habe den Barbier nicht direkt fragen mögen und deshalb zu einer List gegriffen, welche glückte. Er erklärte nämlich, als es ans Bezahlen ging, daß er nur im Befiße einer Doppel frone sei, und seine Vermuthung, daß der Barbier außer Stande sei, dieselbe zu wechseln, wurde bestätigt; Fischer eilte mit dem Goldstück zum Kaufmann, um es wechseln zu lassen. Nun sei die entlaufene Frau hinter dem Vorhang hervorgekommen, und er habe ihr im Interesse seines Freundes Vorwürfe über ihre Flucht gemacht. Der zurückkehrende Fischer habe dies ge hört und sei hierüber so wüthend geworden, daß er sofort auf ihn losgestürzt sei und ihn mit Faustschlägen traktirt habe. Die Frau Bloch sei ebenfalls über ihn hergefallen; am schlimmsten sei es ihm aber ergangen, als er, vor den beiden die Treppe hinauf retirirend, von dem Angeklagten Bloch in Empfang genommen wurde, und anstatt von ihm unterſtüßt zu werden, mit Fauftschlägen ins Geficht be deckt wurde. So was ist mir in meinem ganzen Leben nicht pasfirt," schloß der Beuge seine Erzählung, nachdem er auf die Fragen des Präsidenten wiederholt versichert hatte, daß er sich im Punkte des Anstandes und der Moral in keiner Weise gegen Der Beuge ist fast 14 Tage die Frau Bloch vergangen. arbeitsunfähig gewesen, und wenn der Gerichtshof in An betracht der vorliegenden Umstände auch glaubte, dem An­geklagten mildernde Umstände zubilligen zu müssen, so mußte andererseits in Betracht gezogen werden, daß der selbe bereits wegen ähnlicher Gewaltthaten mehrfache Vor­strafen erlitten, und wurde deshalb die Strafe auf 14 Tage bemeffen. ( Ger. 3tg.)

Es ist eine sonderbare Geschichte, wie der Bürsten­macher Schmidt zu einer Tracht Prügel fam. Auf der An flagebank befindet sich der 42jährige Maurerpolier Johann Bloch, welcher der gemeinschaftlichen Körperverlegung angeklagt ist. Vors. Angeflagter. Ihr Mitschuldiger, der Barbier Fischer, hat sich seiner Bestrafung leider durch die Flucht ents zogen, der ist wohl nach Amerika  ? Angell: Jd weeß nich, wo det Luder hin is; id iloobe, er is nach Kamerun  , aber der is jewiß bestraft jenung; denn er hat meine Olle mitjenommen.

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Vorf.: Ja, ich sehe aus den Aften, daß er mit Ihrer Frau burchgebrannt sein soll. Nun, da müssen wir uns an Sie halten; Sie sollen in Gemeinschaft mit dem Barbier Fischer den Bürstenmacher Schmidt arg mißhandelt haben. Sie wer den dies wohl nicht so ohne weiteres einräumen; erzählen Sie den Vorfall möglichst kurz.- Angell.: Det is nu schon lange her, det war in' n September vorigtet Jahr, da stehe id eenes Sonntags morjens an de Dranien un Alte Jakobstraßen­Ecke un weeß eejentlich selber nich, indem meine Olle schon seit drei oder vier Dage mir schändlicherweise verlassen hatte. Da krieje id mit eenmal den Bürschtenmacher Schmidt int Doge, wat' n oller Belennter von mir is, aber mir frieher ooch immer uffallend häufig besuchen dhat, wenn ic nich zu Hause war, wat id von' n verheirat'ten Mann mit vier Kinder iberhaupt nich hibsch finden dhue. Aber diese ollen Kribbenseger, det find merschtendeels de schlimmsten. Vors.: Angeklagter, laffen Sie alle überflüssigen Redensarten fort und tommen Sie zur Sache. Angell. Also id sage Jut'n Morgen, Emil, un er bleibt bei mir stehen un sieht mir freind­lich an un fragt mir so lustig, ob id bei de scheene Witterung nich nach außerhalb machen will, un worum id meine Frau nich mitnehmen dhue. Jd sage weiter nischt wie nee", wo druff er mir denn fragen dhut, ob er bei mir neilich, als er bei mir Karten spielen dhat, seine Bijarrenspite liejen jelaffen hätte, un ob er nich bei meine Frau nachfragen könnte, ob fie ihr jefunden hätte. Nu wußte id natierlich Bescheed; denn wenn mir eener mit' n Baunfahl uf' n Kopp hauen dhut, denn figelt mir det schon, un id muß in allen meinen Aerjer so in­wendig lachen, als er mir dabei so ehrlich anfucken dhut. Un id sage zu ihn, nee, Emil, sage id, den Bahn laß Dir man ausziehen, det Verhältniß hat seine Endschaft, un menn id Dir' mal so jewissermaßen jetroffen hätte, de Ribben hätt' id Dir eenzeln int Leib jeknickt. Aber wat fie is, meine Frau, die is mir ausjerickt; un wat mir am meisten ärjern

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in der Schule schon manchmal Prügel bekommen? Angell Ja. Präs.: Auch von Vater und Mutter?- Angel ( schluchzend): Ja! Präs.: Du bist wohl ein fleiner Tauges - nichts? Angell.: Ja.- Präs.: Was für dummen Streiche hast Du denn schon gemacht? Angefl.( laut schluchzend): Gar feine. Der Staatsanwalt Dr. Dtto hielt es für zweifel los, daß der kleine Miffethäter die zur Erkennung der Straf barkeit seiner Handlung erforderliche Einsicht besessen hat und er beantragte deshalb 14 Tage Gefängniß, welche durch die Untersuchungshaft als verbüßt zu erachten fei. Der Gerichtshof erkannte auch diesem Antrage gemäß. Präs.: Junge, Du wirst heute entlassen werden. Laffe Dir den heutigen Tag als Lebre dienen und sorge dafür, daß Du nie in Deinem Leben hier wieder vor Gericht zu erscheinen hast. Angell.( schluchzend): Ich will es nie wieder thun. Beim Hofschlächtermeister Hefter in der Leipzigerstraße stellten fich jeden Sonntag, Morgens um 6 Uhr, sehr viele Kunden ein, welche sonst außer Stande find, ihren Bedarf aus dem feinen Geschäfte zu beziehen. In dürftiger Kleidung mit Körben, Töpfen oder irgend einem Behälter versehen, eilen fie, Frauen und Männer, so schnell es ihnen möglich ist, dem bekannten Geschäft zu, und durch den Hausflur in den Kellerraum. Gilt es doch einen Plas möglichst vorne an dem Gitter zu erhalten, hinter welchem ganze Berge von Eisbeine Würsten, kleineren Fleischstücken 2c. liegen. Es ist dies Waath welche ein wenig unansehnlich geworden ist, aber sonst vo ihrer Qualität nichts eingebüßt hat. Dennoch wird sie an feine Kundschaft des Hefter'schen Geschäfts nicht verabfolgt sondern der Inhaber hat die Einrichtung getroffen, daß diese Fleischwaare jeden Sonntag früh an bedürftige Leute für ein Weniges veräußert wird. Unter der Menge, welche am 7. Juni tische auf den Anfang des Verkaufs harrte, befand sich auch die eheverlaffene Bertha Mathilde Arndt. Da bemerkte ihre Nachbarin, wie sie die langen Finger durch das Bitter schob, hinter dem ein Haufen Eisbeine lag, und wie sie geschickt von diesen eins nach dem andern durch das Gitter zog und in ihren Deckelforb praktisirte. Als die Verkäuferin erschien, wurde ihr von der Unreblichkeit der Arndt Mittheilung gemacht, die lettere erhob aber ein großes Lamento urd zich die De nunzianten einfach der Lüge. Einer der Anwesenden, bet Stande, hervorragende französische Schriftsteller wie Ernest Renan  , Laine, John Lemoiune, Gabriel Charmes, J. J. Weiß, Francisque Sarcey  , Clémenceau  , Claretie, Banville, Fouquier, Henri Rochefort  , Delpit, Paul de Cassagnac, geret, Henry Maret  , Jules Simon  , Bacquerie, Paul Bours get, Ranf, Hervé, Scherer, Henry Céard, Paul Mank Scholl, Paul Bert und andere politische Schriftsteller, R tiker, Soziologisten und Essaysten in ihrem vollem Werth zu erkennen.

Er wollte gern die Feuerwehr sehen. Eine etwas aufregende Verhandlung, bei welcher sowohl auf der Anklage­bant wie im Zuschauerraum Thränen in reichlichem Maße floffen, beschäftigte gestern die IV. Ferienstrafkammer hiesigen Landgerichts I. Vor derselben erschien der aus der Unter­fuchungshaft und in Gefängnißkleidern vorgeführte, eben 13 Jahre fuchungshaft und in Gefängnißkleidern vorgeführte, eben 13 Jahre alt gewordene Knabe Emil Heinrich Gustav Eitner, der Sohn sehr anständiger Eltern, welcher angstbebend auf der Anklage bant Plaz nahm. Der Junge, welcher seit vier Wochen in

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und republikanisches Uebel, welche sie mit Hilfe eines Ueber­und republikanisches Uebel, welche sie mit Hilfe eines Ueber­flusses grotester Metaphern zum Vortrag bringen. Der dra­matische Kritiker des Figaro" ist August Vitu, ein dürrer und ausgetrockner alter Herr mit einem verkommenen Schnurr­bart und einer leichten Aehnlichkeit mit dem letzten Kaiser, dessen Geschichte er geschrieben und währen dessen Regierung er eine hohe Stellung in der offiziösen Presse inne hatte. Vitu ist gewiß der unterrichteste lebende dramatische Kritiker in Frankreich   und die französische   Bühne und ihre Hier mag die Thatsache Erwähnung finden, wenigftens Geschichte haben für ihn kein Geheimniß. Der Figaro" wird es durch die Pariser Presse bestätigt, daß wo der frans ist sehr stolz auf seine zwei Hauptreporter, die Herren Pierre zösische Jonrnalismus anonym ist, er langweilig und schwers Giffard und Chincholle, welche in der That die Verbesserer, fällig wird. Die erste Seite des Temps" zum Beispiel wenn nicht die Gründer des modernen Pariser   Reporter oft mittelmäßig und ermüdend und als Ursache giebt einer ber thums find, das heißt der höheren Reportage, als Gegensatz bedeutendsten Mitarbeiter an, daß der Leiter, Herr Hebrard, zu der niederen Reportage, welche durch eine elende Armee barauf bestehe, die erste Seite anonym zu halten und die Folge von Drei- Sous- a- liners besorgt wird. Die höhere Repor- sei, daß er hierfür nur Publizisten zweiten Ranges finde. tage, welche im Allgemeinen eine Interview bedeutet, würde Die erste Seite der République Française  ", obgleich vor nach 1870 in den französischen   Journalismus eingeführt züglich inspirirt, ist aus der gleichen Ursache langweilig und und augenscheinlich von den Amerikanern entlehnt. Auf schwerfällig geschrieben. Von den wirklich bedeutenden Jours Thiers blicken die französischen   Reporter wie auf ihren hei­Thiers blicken die französischen   Reporter wie auf ihren hei- nalen ist der Temps" bennoch gegenwärtig der beste; nach ligen Patron, weil er der erste war, welcher auf ein derar- langem Kampf hat er das ,, Journal des Debats  " entthront tiges Kreuzverhör einging. Nach und nach hat diese Repor- und er ist nun dasjenige französische große Blatt, welches tage ihre Herrschaft auf alle Klassen der Gesellschaft ausge­die meisten Abonnenten in Frankreich   und den fremden Läns dehnt, selbst auf die demi- monde, über deren Heroinen und dern hat, obgleich sein Absatz auch jetzt noch nicht über deren Treiben im ,, Gil Blas" Théodore de Bauville pikante 35 000 Exemplare täglich sich erhebt. Gemäßigt republikanisch, Phantasien", Henrie Fouquier philosophische Betrachtungen ist es im Ausdruck seiner Meinung immer klar, gemäßigt und gerecht und verliert nicht, wie die übrigen franzöfifchen ne s'emballe jamais. Während der ,, Temps" nicht allzu Parteiorgane, seine Ruhe, oder wie die Franzosen fagen, il große Aufmerksamkeit auf ein elegnntes äußere Aussehen

Journale geben viel Geld aus für Telegramme und Spezial- vativer Artikel voll seltsamer Theorien über göttliches Recht brähte und dergleichen, ohne daß man sagen könnte, ihr Erfolg spreche für ein solches Bedürfniß. Ein natürliches, künstlerisches Gefühl der Franzosen hindert sie, Freude an dem nackten Lato­nismus des Telegramms zu finden. Der Franzose lebt nicht allein von trockenen Brode der Politik, sondern lieber von dem Honig, welcher von den Lippen seiner Dichter, seiner Schriftsteller, seiner Musiker, und von Allen, welche aus den geheiligten Quellen der Kunst trinken, träufelt. Keine 3eitung findet Gunst vor den Augen des franzöfifchen Publikums, wenn sie den nationalen fünstlerischen Sinn vernachlässigt. Bei allen seinen unzureichenden und frivolisirenden Mittel­mäßigkeiten hat der Figaro" literarische Eigenschaften und innerhalb seiner Grenzen wird eine unterhaltende und sti lisch gefeilte Darstellung der Ereignisse gegeben. Sein Haupt- Chroniqueur, Albert Wolff  , hat manche Eigenthüm lichkeiten. Er ist der häßlichste Mann in Paris  ; gleich Offenbach   ist er ein Deutscher, gebürtig aus Köln  ; er fam 1857 nach Paris  , wurde Sekretär des älteren Dumas und ward zuerst befannt als l'Allement de Msr. Dumas." Seitdem hat Wolff sich in jeder Beziehung entwickelt. Nach der Ansicht Vieler wurde er die Personifikation des Pariser Wiges, uno obgleich die Stilisten sein Französisch betrachten, als trage es den Stempel eines Schöngeists aus der Pro­vinz, so kann doch Niemand leugnen, daß Wolff stets den Instinkt hat, eine Chronik gerade über den Gegenstand zu schreiben, über welchen das Publikum unterhalten sein will

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und Catulle Mendes   historische Artikel zum Besten geben. Die erste Klasse der französischen   Reporter, welche mit den Tageshelben ihre Konverfationen pflegen, beziehen 15 000 bis 20 000 Franken das Jahr und mehr.

Der französische   Journalismus ist eine rein demokra­

verwendet, ist sein Lesestoff vortrefflich.

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zu Zeiten selbst voll Grimm, aber immer spaßhaft und tische Laufbahn; der Pfad steht allen Denen offen, welche Kritiker, Sarcen, hat einen europäischen Ruf; sein Runft

Talent haben und das Publikum ist Richter und 3ahlmeister. kritiker, Paul Mant, ist einer der tiefsten und freimüthigften Der Pariser   Journalismus läßt die Mitarbeiter persönlich Der Pariser   Journalismus läßt die Mitarbeiter persönlich Kunstkritiker der Neuzeit; sein Pariser   Chronist ist der für ihre Artikel eintreten. Dieser persönliche Journalismus vellist, Dramatiker und Polygraph Jules Claretie  ; fein

mit anderen Worten, Wolff hat im höchsten Grade die Witterung der Aktualität. Aber so groß sein Ansehen ist, fann er als Chroniqueur nicht mit Rochefort verglichen werden, welcher allein eine Chronik schreibt, die ein realer Artikel ist von Anfang bis zu Ende, drollig, beißend,

verleiht der französischen   Presse ihre Lebendigkeit, ihre Ab- rarischer Kritiker ist Scherer; die Akademiker Legouvé und wechselung und ihre Fruchtbarkeit an Ideen. Dank dem Mezières find fleißige Mitarbeiter. Das Ressort der Neuig feiten faßt in Kürze alles das zusammen, was ein intelli genter Franzose über fremde Länder zu wissen wünscht. ( Schluß folgt.)

persönlichen Journalismus hält die französische   Presse, ob­gleich fie feit 1864 ein rein geschäftliches Unternehmen ge­worden ist, die hohe literarische Eigenheit aufrecht, in welcher sie einzig in der Welt dasteht. Und Dank dem persönlichen Journalismus waren Frankreich   und die zivilifirte Welt im

Wolff übte einige Jahre früher als Kunstkritiker ungemeinen Einfluß aus, aber die Maßlosigkeit seiner neuesten Artikel hat ihm viel von seiner selbst angemaßten Autorität geraubt. Die anderen leitenden Chroniqueurs des Figaro" find: A. Claveau, welcher bewundernswerthe literarische Essays unter dem Pseudonym Quidam" schreibt; Albert Delpit  , der Novellist; Bergerat, der Dichter; Leon Lavedan  ( Phi lippe de Grandlieu) und der Baron Platel( Ignotus  ). Die legteren zwei haben eine Spezialität hochfliegender konser=

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