tann fich vorerst nicht darein finden, an seine Schuld zu glauben, urd die Meisten halten die Verhaftung Vittorios, den der Bring Thomas von Genua, Bruder der Königin Margherita, wie dies aus vorgefundenen Briefen desselben hervorgeht, mit dem fämeliären Du" auszeichnete, vorerst nur für eine aller dings strenge, aber durch die Verhältnisse dringend gebotene Borfichtsmaßregel. Ein in Anbetracht der geschehenen oder vermutheten Enthüllungen sehr plaufibel erscheinendes Gerücht besagt, der Marineminister werde sämmtliche maritime Fortifie tationen inspiziren und in einer Weise abändern lassen, daß die dem Auslande verrathenen Daten, soweit dies möglich ist, annullirt oder wenigstens in ihrer Bedeutung geschmälert werden. Auch wird dem Kriegsminister die Abficht zugeschrieben, eine ähnliche allgemeine Maßregel hinsichtlich der Landesvertheidigungswerke, soweit sie seinem Reffort unterstehen, anzuordnen.
Spanten.
ausnüße, würden die zwei englischen Parteien in der Lösung der irischen Frage mit einander wetteifern. Die Lösung, die fie von den Tories empfangen dürfte, würde für die Intereffen Jrlands ebenso werthvoll und wichtig sein als die, welche fie von den Whigs und Radikalen empfangen würde. In einer unter dem Vorfit Parnell's abgehaltenen Sigung der irischen parlamentarischen Partei wurde beschlossen, daß Kandidaten für die nächste Barlamentswahl in mit Barnell im Einver ständniß handelnden Grafschafts Konventionen gewählt werden sollten. Ferner wurde der Beschluß gefaßt, daß jeder Kan didat sich schriftlich verpflichten müsse, mit der Partei zu stimmen und zu handeln und sein Mandat niederzulegen, wenn er dazu von der Mehrheit seiner Kollegen aufgefordert werde.
Amerika. pis
Von einem merkwürdigen Geseze, welches die Legislatur von Kalifornien angenommen hat, berichten die Insurance Times": In Folge der fortwährenden Klagen dar. über, daß junge Leute es verschmähen, in einem Geschäft eine ordentliche Lehrzeit durchzumachen und in Folge deffen ohne Fachkenntniffe eigene Geschäfte beginnen, woraus fich eine Menge Fallissements ergeben, soll jeder junge, noch nicht sechs Menge Fallissements ergeben, soll jeder junge, noch nicht sechsundzwanzig Jahre alte Mann, welcher ein Geschäft eröffnet, in irgend einem nüßlichen Industriezweige, eine Staatsunterstüßung von 250 Dollars erhalten, wenn er die Absolvirung einer dreijährigen Lehrzeit nachweist.
Ueber die Stimmung in Madrid wird den„ Daily News" von ihrem dortigen Korrespondenten unterm 24. d. gemeldet: Der geftrige Abend verstrich ohne Ruhestörung. Starke Abtheilungen von Polizei und militärische Patrouillen sorgten für' die Aufrechthaltung der Ordnung. In vielen Straßen wurden zornige Rufe gegen Fürst Bismard und Deutschland vernommen. Diese Aufregung wurde durch den nicht weniger erregten Ton der Preffe aufrecht erhalten. Am offensten sprechen die ministeriellen Beitungen, welche entzückt sind, zu sehen, daß die Cholera- Panit, die Geldverlegenheiten des Finanzministeriums und die sanitäre Anarchie in den Provinzen in dem erregten Tumulte der patriotischen Kundgebungen hier und in anderen Städten vergeffen werden. Die Oppositionsjournale wetteifern mit den ministeriellen Blättern in dem Anrathen, jeden Ausgleich zu verwerfen. Auf das bedingungslose Aufgeben der Karolinen Inseln seitens Deutschlands wird allerdings gedrungen. Einige Beitungen tadeln sogar die Regierung, weil fie die Inseln nicht gewaltsam zurüderobert. Die militärischen Journale brüden die Hoffnung aus, der Befehlshaber der spanischen Erpedition werde die deutsche Flagge niederziehen und die spanische aushissen, oder in dem Versuche untergehen." Jedermann, welcher zu fragen wagt, was Spanien schließlich thun werde, wenn Deutschland ebenfalls aufbraust und die Karolineninseln behält, wird unverzüglich eines Mangels an Batriotismus beschuldigt. Das Publikum und die Zeitungen reden wirklich, als ob der Ausbruch eines Krieges bevorstände. Der König fam heute Nachmittag per Sonderzug von La Granje an. Bei einem später abgehaltenen Ministerrathe führte er den Vorsiß, und der Minister für auswärtige Angelegenheiten, Sennor Elduayen, erklärte, Deutschland hätte den Empfang der ersten Note der spanischen Regierung betreffs der Erklärung eines Protektorats über die Karolineninseln in vager Weise bestätigt", worauf er mit einer entschiedenen Depesche, welche die spanischen Rechte auseinandersetzte, geantwortet habe. Ein heute von der deutschen Regierung einges gangenes Telegramm erklärt, daß die Depesche erwogen werde, und drückt die Hoffnung aus, daß die Angelegenheit in einer freundschaftlichen Weise geordnet werden würde. Es scheint, daß Deutschland ein Protektorat über die Karolineninseln herstellte, als es bemerkte, daß das Territorium augenscheinlich aufgegeben sei."
Rußland.
Don
gräbnißstätte der vorerwähnten Gemeinden jenseits des Schüte plages begrenzte. In Folge deffen drangen die zum Beba dort gleichfalls untergebrachten Rindviehheerden auf den Kirchbo brachen, nach einem amtlichen Berichte, die Bäume um und wühlten die Gräber auf. Noch einmal bot dann der Schüßen plaß ein militärisches Schauspiel; diesmal aber waren es bie Mannschaften des Garde Grenadier - Regiments Saijer Alerander", welche fich Anno 1826 mit den neuen Berluffion Gewehren dort einübten. Während einer solchen lebung wurde Wadzeck auf dem dortigen Kirchhof bestattet, und an den Köpfen der Leidtragenden sausten die Kugeln vorüber, so daß der Geiſt liche mit seiner Rede innehalten und die Anwesenden sich in Sicherheit bringen mußten.
=
Nr. 2
W. D betreffend F
Die bevorstehende Eröffnung der Markthallen mad fich allmählich bemerklich. Eine Anzahl Bauern, die sonst mit ihren Produkten die Märkte besuchten, die sich aber nicht dazu verstehen können oder wollen, einen ständigen Platz in einer Markthalle zu erwerben, haben die Marktpläge bereits verlaffen und verkaufen jest ihre Waaren vom Wagen herab in den Straßen der Stadt. Sie machen dabei ein sehr gutes Geschäft Fleisches da ihre Waaren sich durch Frische und billige Preise aus lagt, beim zeichnen ihre Wagen sind daher auch meist dicht umdrängt. Die Berliner Händler, die bisher den Straßenverkauf beherrsch ten, find von der neuen Konkurrenz nicht sehr erbaut. Au eine Anzahl der Wurst, Käse- und Wildprethändler, die jest fuchung d auf den Märkten ihre Waaren feil halten, werden nicht in die ausgeführ Markthallen übersiedeln, sondern haben sich Läden gemietet und zum Theil schon bezogen.
Die Metallausbeute. sowie die Mineralproduktion der Vereinigten Staaten von Nordamerika find 1884 im Vergleich mit 1883 zurückgegangen. Während die Ausbeute in Eisen im Jahre 1883 noch 4 592 519 t betrug, welche den Werth von 91 910 200 Doll. hatten, wurden im Jahre 1884 nur 4 097 868 t zum Werth von 73 761 624 Doll. produzirt. Die Goldausbeute blieb stationär, während die Silberausbeute fich von 35 733 622 Unzen auf 37 744 605 Unzen steigerte. Die gesammte Metallausbeute hatte im Jahre 1883 den Werth Don 203 116 852 Doll., im Jahre 1884 belief fte fich auf 186 097 899 Doll. In den Preisen einiger Metalle ist in dem einen Jahre 1883-1884 eine tiefgreifende Veränderung eindes Bleies, getreten, so in den Preisen des Eisens, des Bleies, vor zwei besonders aber des Kupfers, denn während Jahren 117 151 795 Pfund Kupfer auf 18 064 807 Doll. bewerthet wurden, hatten im Jahre 1884 145 221 924 Pfund nur einen Werth 17 789 087 Dollars. Dollars. Die nichtmetallischen Mineralprodutte hatten im letzten Jahre einen Werth von 220 007 024 Doll.; darunter stehen natürlich die Steinkohlen obenan. Die Kohlenausbeute ist in Folge der Ausstände und infolge des Darniederliegens des Eisengeschäftes zurückgegangen. Petroleum hat sich auf der früheren Höhe gehalten. Das Erdgas, welches man noch vor drei oder vier Jahren unbenugt entweichen ließ, wurde zu einem Werthe von 1 460 000 Doll. nußbar gemacht. Einen gewaltigen Aufschwung hat die Ausbeute der Phosphatlager in Südkarolina genommen, welche einen Werth von 2374 784 Doll. repräsentirt. Neuerdings hat man auch Phosphatniederlagen in Nordkarolina, Florida und Alabama entdeckt. Die metallurgische Krists ist eben auch in der Union in ihrer ganzen Furchtbarkeit aufgetreten und hat zu dem üblichen Aushilfsmittel der Kapitalisten, zu Lohnherabseßungen, Einschränkung der Produktion, d. h. Abschiebung zahlloser fleißiger Arbeiter zur industriellen Reservearmee auf der einen Seite, und zu Streiks und erbitterten Lohnkämpfen auf der andern Seite naturgemäß geführt. Amerita hat es zwar beffer, hat keine Burgen, feine Schlöffer, wie einst Altmeister Goethe sang, aber es hat doch, wie die ,, Kulturstaaten" der alten Welt, gleichfalls in voller Blüthe wirthschaftliche Anarchie.
Großes Aufsehen eregt die Absetzung der Stadthäupter Don Riga und Reval , über welche sich der Petersburger Res gierungs- Anzeiger" folgendermaßen äußert: Die betreffenden Gouverneure hatten berichtet, daß das Stadthaupt von Reval , Greifenhagen, die gefeßlich begründete Aufforderung nicht erfüllte, fich in der Korrespondenz mit der Obrigkeit des Gou vernements lediglich der ruffischen Sprache zu bedienen, und daß das Stadthaupt von Riga , Bünger, fich weigerte, dem Ulas bes Senats nachzukommen, welcher den gefeßlich beschlossenen Gebrauch der rufftscheu Sprache bei der Rigaer Wehrpflichtsbehörde vorschreibt. Angesichts der Ausschließlichkeit des Falles wurde die Angelegenheit dem Kaiser unterbreitet, welcher derselben besondere Aufmerksamkeit zuwendete. Da das Verhalten der gedachten Stadthäupter ein äußerst unschickliches und ungesetzliches war, befahl der Kaiser am 20. d., dieselben aus ihren Aemtern zu entfernen und wegen Widerseßlichkeit gegen gefeßliche Anordnungen der Regierung dem Gerichte zu übergeben."
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g. Ein Berliner Kaufmann ist vor einigen Tagen dur ein Strafmandat von der Ortspolizeibehörde auf der Sylt überrascht worden. Besagter Kaufmann hatte sich, wi dies Hunderte anderer Badegäste zu thun pflegen, die Zeit mit dem Füttern der Seemöven vertrieben, was in der Weise e folgt, daß man Stückchen von Backwaaren in die Höhe with wonach die Möven im Fluge schnappen und auch in den meisten Fällen die Stückchen Backwaare mit dem Schnabel oder den Krallen auffangen, um mit der Beute nach ihren Zufluchtsorten Tages während seines diesmaligen Aufenthalts auf der Inje zu fliegen. Unser Berliner Kaufmann machte sich nun eines Sylt das besondere Vergnügen, an jedem Ende eines Stüd Bindfadens ein Stückchen Badwaare zu befeſtigen. Kaum hatte er die so verbundenen Stücke am Meeresstrande in die Höhe geworfen, als auch schon eine Möve das eine Stüd Badwaar mit dem Schnabel erfaßte und davonflog, hinter ihr her aber mit lautem Geschrei eine große Anzahl von Möven, welche das herunterhängende andere Stück Badwaare ergreifen wollten. Es entspann sich nun ein interessanter Kampf, der die ganzen Badegäste fesselte. Plöglich erschien aber auch ein Polizeiman, welcher sich den Namen des findigen Kopfes notirte. Inzwischen war der Kaufmann nach Berlin abgereift und hatte beinahe de ganzen Vorfall vergessen, da wird ihm vorgestern die Auf forderung zugestellt, wegen feines vorerwähnten Geniestreiche den die dortige Polizeiobrigkeit als- Thierquälerei auffast, eine Geldstrafe von 15 Mt. zu zahlen oder 3 Tage in v gitterten Räumen über die Folgen seines Aufenthalts in einem
Der Austritt aus den Ortskrankenkassen" fann nur bei Schluß des Rechnungsjahres stattfinden und zwar nach vorhergehender dreimonatlicher Kündigung. Da nun das Rechnungsjahr in manchen Orten mit dem 30. November, in anderen dagegen mit dem 31. Dezember abläuft, so muß die Kündigung im ersteren Falle vor dem 1. September und im legteren Falle vor dem 1. Cktober stattfinden. Der Ablauf des Rechnungsjahres ist aus den Statuten der betreffenden Ortskaffen zu ers sehen. Wer also aus diesen Kaffen ausscheiden will, muß sich sofort Kenntniß verschaffen, wann das Rechnungsjahr abläuft und dann entweder vor dem 1. September, oder vor dem 1. Oftober seinen Austritt schriftlich beim Vorstande der be treffenden Ortskaffe anmelden und zwar geschieht die Abmeldung am zweckmäßigsten in Gegenwart eines Zeugen oder vermittelst eines eingeschriebenen" Briefes. Als Abmeldung genügt folgendes Schema:
Der Unterzeichnete meldet hiermit seinen Austritt aus der ( Name der Ortskasse) an und wird mit Schluß des Rechnungsjahres aus derselben ausscheiden. Mein Quittungsbuch trägt Sie Nummer.
( Drt und Datum.)
( Vor- und Zuname, Geschäft, sowie Name und Wohnung des Arbeitgebers.)
Es genügt nun aber diese Abmeldung allein nicht, sondern die Betreffenden müssen auch vor Ablauf der 3 Monate den
Aus Kopenhagen wird der Frantf. 8tg." unterm 24. August geschrieben: Man tann sich von der Abnormität der gegenwärtigen Bustände in Dänemark einen Begriff machen, wenn man hört, daß seit dem 1. April, an welchem Tage befanntlich das Provisorium über das Land verhängt wurde, nicht weniger als 43 politische Prozesse bei den Gerichten entweder verhandelt worden sind oder noch der Entscheidung harren. Von diesen zehn wegen Majestätsbeleidigung, drei wegen Ministerbeleidigung, neunzehn wegen Aufsässigkeit gegen die Polizei und 21 wegen anderer politischen Verbrechen" an geftrengt worden. Von den zehn wegen Majestätsbeleidigung erhobenen Anklagen find u. A. betroffen: Zwei Redakteure, die angeklagt worden sind, weil sie geschrieben haben, daß der König nicht über den Parteien stehe. Beide wurden zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt; ferner ein Bäcker, weil er die Büfte des Königs zerschlagen hatte derselbe erhielt 6 Monate Gefängniß und ein junges Mädchen mußte, weil es an dem Verbrechen theilgenommen hatte, mit 4 Monaten Gefängniß büßen. Ein Schullehrer wurde zu 4 Monaten verurtheilt, weil er ein Bild des Königs, daß er für 10 Dere ( 9 Bf.) getauft hatte, auf die Erde warf u. f. w. Die Prozesse megen Ministerbeleidigung find gegen drei Redakteure angeftrengt. Der Eine hat das Ministerium Estrup beschuldigt, falsche Schlüffel für die Staatstaffe gebraucht zu haben, weil es ohne Finanzgefeß ertraordinäre Ausgaben gemacht hat. Die Zweite hat die Wahrheitsliebe des Ministers Estrup dem König gegenüber in Bweifel gezogen und der Dritte hat einen Vergleich gezogen zwischen dem Benehmen der Regierung und dem der Verbrecher. Am meisten Sensation dürfte jedoch der gegen den Präsidenten des Folketings, Berg, angestrengte Prozeß erregen, weil Berg gegenwärtig der populärste Mann im ganzen Lande ist. Er ist beschuldigt, während einer Volksversammlung in Holstebro in Verbindung mit zwei anderen Folketingsabgeordneten den Polizeibeamten von der Rednertribüne entfernt zu haben. Wie in Deutschland hält sich auch in Dänemark der Bolizeibeamte, welcher Versammlungen beiwohnt, auf einem in der unmittelbaren Nähe der Rednertribüne ihm angewiesenen und reservirten Plaß auf, der immer so eingerichtet sein muß, daß der Beamte die Versammlung übersehen kann. Am Tage vor der Abhaltung der genannten Versammlung wandte der bezügliche Polizeibeamte fich mit der Erklärung an den Bureau. vorstand, welcher die Versammlung einberufen hatte, daß er die Absicht habe, auf der Tribüne zu erscheinen. Als Antwort hierauf theilte der Bureauvorstand seinerseits dem Beanten mit, daß er in diesem Falle von der Rednertribüne entfernt werden würde, was denn auch in der That geschah.- Sehr charakteristisch für die gegenwärtigen Zustände ist die allerbings recht bedenkliche Erscheinung, daß mehrere Schulzen in Jutland überein gekommen sind, ihren Abschied zu verlangen, weil sie unter den obwaltenden Verhältnissen es für gefeßwidrig halten, Pfändungen wegen Nichtzahlen der Steuern vornehmen zu lassen.
Barnell hielt vorgestern Abend in Dublin eine Ansprache an die Mitglieder der frischen Nationalliga, im Verlaufe welcher er die Ueberzeugung, ausdrückte, daß der Triumph der nationalen Sache gesichert sei, gleichviel ob die Whigs oder die Tories fiegreich aus der nächsten Wahl hervorgehen. Wenn die irische Partei ihren jüngsten Sieg mit Takt und Mäßigung
Seebade nachzudenken.
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Den Pferdebahn - Kutschern ist durch die Deffnung Borderperrons der Pferdebahnwagen eine neue Arbeit aufge bürdet worden. Sie sind nämlich angewiesen in den Fällen in denen der Schaffner das Aufsteigen von Berfonen auf de Borderperron nicht bemerkt hat, mit der Glocke ein Zeichen
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geben. Es gilt dies namentlich für die Wagen, die ein Ver
beck haben. Daß die Lage der Kutscher einer Besserung dürftig ist, scheint nunmehr auch von der Direktion selbst a
erkannt zu werden. Mit Einführung des Winterfahrplans sollen den Kutschern auch Meilengelder gezahlt werden, um f
damit zugleich für Ueberstunden zu entschädigen. Man wartet, daß sich die Monatseinnahme der Kutscher durch Meilengelder um etwa 10 bis 12 Mark erhöhen wird. gnädig!
Am Schlusse der vorgestrigen Börse ereignete fid
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Wie
beklagenswerther Unglücksfall. Der hochbetagte vereid te
Matler H. Schmidt wurde beim Verlassen der Börse durch das in starker Bewegung befindliche Tourniquet mit solcher Bebe menz zur Erde geschleudert, daß er sich am Kopfe eine Klaffenbe Wunde zuzog und besinnungslos in einen Nebenraum
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Börse getragen werden mußte. Es wurde sofort ärztliche Hil requirirt, der es hoffentlich gelingt, ernstere Folgen des Unfall
abzuwenden.
Boologiide
W.
Magiftra Durch der
Nun sollen die Anschlagsäulen auch noch zu optischen Versuchen benutzt werden! An sämmtlichen 400 Säulen befand sich gestern ein großes farmoisinfarbiges Plakat, auf dem Garten Singhalesen". Unter diesem farmosinfarbigen lala befindet sich sodann ein ebenso großes weißes Plakat, auf de
nur zu lesen mit riesigen weißen Buchstaben:
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nichts gedruckt ist; richtet man nur furze Zeit die Augen die weißen Buchstaben im rothen Felde und sieht dann das weiße Plakat darunter, so werden dort plöglich diefelbe Buchstaben in violetter Farbe erscheinen. Die Täuschung
Schaden
trag abzu höhere G
eine vollkommene, trifft aber nur bei allen denen zu, die night
farbenblind find.
G. Die Folgen jugendlichen Uebermuths. Von vi Studenten, welche in bereits animirtem Zustande eine Droschle 1. Klaffe bestiegen, um nach den Zelten zu fahren, entfiel einem
Nachweis erbringen, daß fie Mitglieder einer freien, dem§ 75 derselben der in den Wagen mitgenommene Srazierstod. Statt
des Gesetzes Die Krankenversicherung der Arbeiter" entsprechen
nun vernünftigerweise den Kutscher halten zu laffen, sprang be der eine Termin zum Austritt versäumt, so bleiben dieselben unglücklich, daß die beiden Hinterräder ihm über die Bru
auf ein weiteres Jahr Mitglied der Ortskaffe. Wer also seinen Austritt aus diesen Kassen bewerkstelligen will, für den heißt es Aufgepaßt".
Das vereinsamte Terrain des ehemaligen Schüßenplates in der Linienstraße, 175 Jahre hindurch der Schaus und Tummelplaß eines der letzten Berliner Volksfeste, wird nunmehr durch Straßenanlagen zu einer neuen Verkehrsader der Weltstadt umgewandelt werden. Zur Zeit seiner Einrichtung war die Bernauer Straße erst nach dem Tilsiter Frieden Neue Königsstraße" benannt noch wenig bebaut; an ihrem Endpunkte, wo die Palissaden der Stadt auf das
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Dom 16.
tommen geborene,
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Droschke und beförderten ihn nach seiner in der Karlstraße legenen Wohnung.
gingen. Die Kollegen hoben ihren Freund sofort wieder in bi
R. Einen Aft roher Brutalität begingen
Mittwo 19
Abend zwei elegante Herren vor dem Hause Französischestr.
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Hunde an dem Hause vorüber, der Hund lief in den Hausflu der Nr. 19 und machte sich dort in hohem Grade läftig, bo der Portier denselben hinausjagte. Der Befiger des Hundel in der Meinung, sein Hund sei geschlagen, fiel nun thatlid über den Portier her und als derselbe sich seiner Haut wehren
Davon
Bernauer Thor stießen, dehnten zwei der ältesten Weinberge wollte, kam der zweite Herr auch hinzu und beide prligelten
fich aus. Es waren dies der Leßmann'sche und der gegenüber gelegene Otto'iche, welch' letterer mit einer Meierei die heutigen Grundstücke Nr. 1-12 umfaßte. Hinter dieser Meierei lag das Ackerland des Schlächters Schäfer, bis zur jeßigen Linien
Spuren
den armen Menschen derartig, daß noch jezt die im Gesicht zu sehen sind. Da der Portier den einen der Herren erkannt hat,( es soll ein Herr von A. sein und bei einer hiefigen
Lebensversicherung die Stelle als Direktor bekleiden), fo fe
straße hin fich erstredend. Mitten in diese landschaftliche Joylle beiden Herren noch ein schwerer Stand auf der Anklageban
wurde dann Anno 1708 der Schüßenplatz hineingelegt, nachdem ,, die unumgängliche Nothwendigkeit es erforderte, für die durch Gottes Segen täglich sich vermehrenden Einwohner, deren Gefinde und Leute annoch einen Play zu deren Begräbniß zu widmen." Das Ministerium der Marien- und NikolaiKirche erwarb daher, wie die Voff. 3tg." berichtet, von dem Schäfer'schen Acker ein Areal von 56 Quadratruthen Länge und deren 30 in der Breite für die Berliner Schüßengilde, als Aequivalent für den zur Herrichtung des neuen Kirchhofes abgetretenen Schüßenplag. Dieser
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Der Großmogul zeigt sich auch im Friedrich- Wilhelm städtischen Theater als Autokrat, er wirft alle Repertoirpro jekte über den Haufen, um sein fiegreiches Regierungsf bis tief in den Herbst hinein in Händen zu behalten.
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außerordentliche Anzahl von Besuchern erleichtert sein Vor die vollen Häuser selbstredend ebensoviel Vergnügen bereiten wie dem zahlreichen Publikum die amüsante Operette, finbd der Großmogul nicht nur Entgegenkommen, sondern noch För
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lag zwischen der heutigen Alten Schüßen- und Wadzedstraße. derung. So wird vom 1. September ab das Ballet wiederum
Für das neue Schüßenplay Terrain zahlte das Kirchenministes rium 800 Thaler. Welche Unsumme mag der Schüßengilde wohl jetzt dafür gezahlt sein! Während der Okkupation Berlins durch die Franzosen verstummte das Leben und Treiben auch auf diesem Plaze. Schon im Ottober 1806, als die Kirchen
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eine wesentliche Personalbereicherung erfahren und
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Spige der choreographischen Großmogul- Armee die ausgezeichne Primaballerina Frl. Klara Quality gestellt werden. Aus Frau Venus" und Ercelfior" ist die liebliche Erscheinung dieses graziösen Tanzkünstlerin dem hiesigen Publikum noch im Der heutigen Nummer liegt für unsere auswärtige Abonnenten die Nummer 39 des Illuftrirtes So
freundlichsten Gedenken.
zur Aufnahme der feindlichen Truppen resp. zu Tourages Magazinen eingerichtet werden wußten, erhielt auch der Schüßenplay eine Einquartirung Kaiserl ch Königlich Franzöfifcher Kavallerie", wie es in einem damaligen Berichte heißt. Thre Bivouaffeuer unterhielten die Herren Franzosen mit den Brettern des von ihnen eingeriffenen Kirchhofzaunes, der die dritte Be- tagsblatt" bei.
Berantwortlicher Redakteur R. Gronheim in Berlin . Drud und Berlag von Mar Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.
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