Friedrichshain   kommend, die Straße zwischen dem Städtischen Krankenhause und dem Gutzeit'schen Lokale paffirte, sprang plößlich ein unbekannter Mann aus dem Gebüsch und ver segte ihm mit einem harten Gegenstande zwei Schläge ins Geficht, indem er ihm zurief: habe ich Dich endlich erwischt." Der Ueberfallene stürzte sofort befinnungslos zur Erde, und als er sich bald wieder erholt hatte, war der Angreifer verschwun­A. ließ sich die beiden erlittenen Wunden bei einem Heilgehilfen in der Frankfurter Allee   verbinden. Der Ueberfall dürfte auf einen Racheakt zurückzuführen sein und dem K. nicht gegolten haben.

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dort vorhandenen Baulichkeiten, wie das königliche Mehlmagas zin, zur Zeit aber die Ausführung eines Definitivums nicht Wilhelmstraße, wie Die fünftige Kaiser gestatten. fie in dem vorgesehen ursprünglichen Projekt iſt, wird in die Münzstraße unmittelbar am Vittoria­Theater zwischen den beiden fleinen, den Eingang zu demselben flanfirenden Gebäuden, in welchen sich gegenwärtig zwei besuchte Restaurants befinden, einmünden, so daß das Vittoria- Theater fünftig in dem neuen Straßenbilde den point de vue bilden wird, der freilich durch die Eisenbahnbrüde, welche die Kaiser Wilhelmstraße an der Zentral Martthalle in zwei ungleiche Hälften theilt, schwer beeinträchtigt werden dürfte. Wie uns des Weiteren mitgetheilt wird, ist das Straßenprojekt noch feineswegs als abgeschloffen zu betrachten, vielmehr soll die Absicht bestehen, die Straße über das Vittoria Theater hinaus, das links und rechts umgangen werden soll, weiter nach Nord­often zu verlängern, so daß fie am Wasserthurm an der Bel forterstraße auslaufen würde. Vorläufig find das allerdings nur Pläne, die greifbare Gestalt noch nicht angenommen haben, doch liegt es auf der Hand, daß die ganze Anlage eine verfehlte sein würde, wenn die Münzstraße als der Endpunkt der neuen Straße ein für allemal gedacht werden müßte.

der Staatsanwalt Dr. Daude, die Berufung zurückziehen zu müffen. Allerdings seien die unmittelbaren Nachbarn des An geklagten durch das Geburtstagsfest in ihrer Ruhe gestört worden, es würde aber entschieden zu weit gehen, wenn dies selben bei einer solchen Gelegenheit sofert die Polizei in An spruch nehmen wollten; hier sei der Hauseigenthümer die nächste Instanz, um Abhilfe zu schaffen und könne derselbe ja in seinen Miethskontraften dergleichen geräuschvolle Festlichkeiten in seis nem Hause verbieten.

b. Es herbstelt tros des blanken Sonnenscheins start. Gestern früh 6 Uhr zeigte das Wetterglas 5 Grad und die Spree war in dichten Dampf gehüllt, eine Folge der um mehr als das Doppelte höheren Temperatur des Waffers.

Wegen Bandendiebstahls wurden gestern zwei 14 be­ziehungsweise 15 Jahre alte Burschen verhaftet, die sich zur fortgesetten Verübung von Diebstählen verbunden hatten und geständig find, in den legten Wochen fünf Diebstähle zum Theil mittelst Einbruchs verübt haben.

b. Auf dem Dönhofsplate hat man jezt mit der Errich tung der ersten Wettersäule für Berlin   begonnen.

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Im Deutschen Theater" findet die Eröffnung der neuen Saison am Dienstag, den 1. September d. J., statt. Als erste Vorstellung wird Romeo und Julia" gegeben. Der Billetverkauf beginnt am Sonntag, den 30. d. M., Vormittags 10 Uhr, und wird die Tageskaffe von jest ab täglich von 10 bis 1 Uhr geöffnet sein.

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Als ein bodenlos leichtsinniger Mensch charakterisite fich der 26jährige Handlungsreisende Karl Romann Haagen, welcher gestern unter der Anklage des Betruges und der Unterschlagung vor der ersten Ferienstraflammer des Land gerichts I stand. Der Angeklagte hat, aus einer wohlhaben Den Familie stammend, eine gute Erziehung genoffen, aber bes vorzugte Stellungen als Reisender erster Häuser nicht nur durch dumme, sondern auch durch schlechte Streiche verscherzt Er hat bereits Gefängnißftrafen wegen Unterschlagung und Erpressung hinter sich. In diesem Frühjahre hielt er fich be schäftigungslos in Berlin   auf und erregte durch sein splendides Auftreten und unnoble Passionen Aufsehen; er frequentirte häftigung hauptsächlich die Lokale mit Damenbedienung. Die Mittel dazu gewährte ihm eine in Dresden   lebende Tante, welche, während we aus Furcht, daß ihr verkommener Verwandter seine Drohung, der Familie noch weitere Schande bereiten zu wollen, aus führen würde, Alles hergab, was fie auftreiben fonnte. Die Geldsendungen müssen aber doch wohl schließlich ausgeblieben sein, denn eines Tages denunzirte ein Dienstmann den Ange tlagten, welcher hier als Freiherr von Haagen aufgetreten egen durch war, wegen Betrugs. Der angebliche Freiherr hatte von dem Dienstmann   75 W. entlehnt und demselben als JFauftpfand einen schweren Koffer übergeben, der feine Leinewand enthalten find follte, in der That aber mit werthloser Makulatur augefüllt spricht r war. Auch stellte sich heraus, daß der Angeklagte einer Dame der Halbwelt, deren Bekanntschaft er im Café Nationale ge macht, einen Brillantring abgeliehen und denselben seiner in Breslau   wohnenden Braut als Angebinde übersandt hatte. Der Angeklagte war zwar geständig und bat um gelinde Be ftrafung, der Gerichtshof glaubte dieselbe aber doch auf sechs Monate Gefängniß bemessen zu müssen.

R. Als gefährliche Schwindlerin entpuppte sich im Laufe voriger Woche die bei dem Restaurateur Wolfram  , Friedrichstr. 167, im Dienst stehende unverehelichte Lina Ganzen. Dieselbe hatte nicht nur ihre Herrschaft überall ver leumbet, sondern auch Wirthschaftsgelder unterschlagen, so daß ein Bädermeister in der Behrenstraße um 9 M. und ein Posamentier um 10 M. geprellt ist. Selbst in ihrem Wohn­aus dem hause Friedrichstr. 167 erschwindelte sie sich Potalowsky'schen Geschäft einen Regenschirm, indem sie angab, noch ihren Lohn von drei Monaten von ihrer Herrschaft zu er­halten. Seit Entdeckung der Betrügereien ist die Wolfram  verschwunden und da sie weder ihr Dienstbuch noch ihre Sachen von ihrer legten Herrschaft abbolte, so ist anzunehmen, daß sie durch ihr einschmeichelndes Wesen irgendwo wieder einen vorläufigen Platz gefunden hat.

Aus den Geheimnissen von Berlin  . Vorgestern wurde der Referendar a. D. W. wegen Vergehens gegen die Sitt­lichkeit(§ 175 St.-G.-B.) verhaftet. Derselbe hat in der vor hergehenden Nacht einen jungen Burschen in seine Wohnung geschleppt und dort das Vergehen vorgenommen. Wegen des felben Vergehens wurde der Schauspieler T. verhaftet. Außer. dem wurden seitens der Kriminalpolizei in den letten Tagen fieben Frauenspersonen wegen Verbrechens wider das Leben ( SS 218 und 219 Str. G.-B.) zur Haft gebracht. Bei dieser Gelegenheit sei bemerkt, daß der Kammerdiener, welcher am jüngsten Freitag wegen Vergehens gegen§ 175 zu vier Monaten Gefängniß verurtheilt wurde, schon vor mehreren Monaten aus dem betreffenden prinzlichen Hofhalt entlassen war.

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r. In großen Mengen wurden auf den jüngsten Wochen­märkten Büdlinge und Flundern als ungenießbar konfiszirt. Da solche verdorbene Waare sich bei einzelnen Händlern der behördlichen Kontrole leichter entzieht, so ist es nöthig, vor deren Kauf und noch mehr vor deren Genuß zu warnen. Lepteres ist um so nöthiger, als viele Händler den üblen Ge­ruch alter Räucherwaaren künstlich zu beseitigen wissen, so daß ein zuverlässiges Erkennungsmittel für dar Publikum verloren geht. Der Genuß solcher verdorbenen Räucherfische zieht ruhr artige Erscheinungen nach sich, die namentlich bei der gegen­wärtigen Temperatur sehr gefährlich werden können.

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Polizei- Bericht. Am 26. d. M. Vormittags erlitt der bei dem Bau des naturhistorischen Museums in der Invaliden­straße beschäftigte Arbeiter Bimmer dadurch eine erhebliche Quetschung der Finger, daß er beim Aufwinden von Sand steinen ausglitt und, um sich zu halten, in die Kammräder der Winde griff. Er mußte nach der Charité gebracht werden.- An demselben Tage Abends wurde ein Polizei. Wachtmeister, als er von einem Spaziergang aus dem Friedrichshain   die Straße hinter dem städtischen Krankenhause passirte, von einem plöglich aus dem Gebüsch hervorspringenden Mann mit einem harten Gegenstand mehrere Male in das Geficht geschlagen, so daß er besinnungslos zu Boden fiel, und, nachdem er sich erholt daß er besinnungslos zu Boden fiel, und, nachdem er sich erholt hatte, fich bei einem Heilgehilfen einen Verband anlegen lassen mußte. Der Attentäter, welcher anscheinend einen Rachealt verübt hat, ist entkommen. In der Nacht zum 27. b. M. verstarb ein Mann in der Greifswalderstraße an den Folgen von Rattengift, welches er einige Tage zuvor in selbstmörderischer Absicht zu sich genommen hatte. Am 27. d. M. Nachmittags stürzte fich der Handelsmann Merker im Hause Schwedterstraße 247 aus dem Flurfenster des vierten Stocks auf den Hof hinab und verstarb auf der Stelle. Die Leiche wurde nach dem Ob duktionshause geschafft. Um dieselbe Zeit wurde ein zwei Jahre alter Knabe an der Ecke der Rheinsberger- und Swines münderstraße von einem Geschäftswagen überfahren und erlitt dabei nicht unerhebliche Verlegungen am Kopfe und Arme. Er An dem wurde nach dem Lazarus Krankenhause gebracht. felben Tage Abends wurde ein Mann in seiner Wohnung, Am Ditbahnhof, erhängt vorgefunden. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft. In der Nacht zum 28. d. M. machte eine Frau in ihrer am Engel- Ufer belegenen Wohnung den Versuch, fich das Leben zu nehmen, indem sie sich mit einem Brodmeffer die Kehle durchschnitt. Nach Anlegung eines Nothverbandes wurde die Schwerverlegte nach Bethanien gebracht.

b. Ein Pistolenduell mit blutigem Ausgang soll dieser Tage im Walde bei Sedan   an der Oberspree stattgefunden haben. Ein Mann, der in aller Frühe Pilze suchen ging, traf auf eine Anzahl Herren, welche ihm eine Mark gaben, das mit er sich entferne. Er that es auch, beobachtete dieselben aber aus einem Versteckt. Bald hörte er Schüffe fallen und sah, wie einer der Herren verwundet hinſant. Ob eine Unter­suchung bereits Näheres ergeben hat, ist noch nicht bekannt geworden.

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Gegen den Herausgeber des Schalt" Verlagsbuchan fich v händler Friedrich Thiel zu Friedenau   wurde gestern vor der 93. Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts eine Anklage wegen öffentlicher Beleidigung des Rechtsarwalts Adermann in drei Fällen und zugleich des Amtsgerichtsraths Ford in einem Falle verhandelt. Intriminirt find zwei Postkarten und ein Bostanweisungsabschnitt. Eine der Postkarten war an Buchhändler Alerander Köhler, die beiden anderen Sendungen an den Rechtsanwalt Adermann hierselbst gerichtet und in Friedenau   auf die Post gegeben. Die erste Karte datirt vom 14. Januar cr., und ist in derselben mit Bezug auf den Adresaten gesagt, daß er ein Mann ohne Lebensart sei. Auf dem Postabschnitt war dem Rechtsanwalt Adermann zum Vor wurf gemacht, den Absender in ganz frivoler Weise um Koften gebracht zu haben, und in der unterm 12. April nach Dresden  gesandten Postkarte stand, daß Advokat und Richter in der Prozeßfache Köhler gegen Thiel Horno ... feien. Köhler übersandte diese Karte an seinen Mandaten in Berlin  , und dieser hielt sich nunmehr verpflichtet, den Fall zur Anzeige u bringen, während er entschlossen war, die beiden ersten Sen dungen ohne weitere Beachtung zu laffen. Der Angeklagte e hob zunächst den Einwand der Unzuständigkeit, da er in Frie benau seinen Wohnfis habe und dort auch die Karten herges stellt worden find. Der Gerichtshof erachtete fich aber für zus ständig, weil bei Beleidigungen als Ort der That derjenige anzusehen sei, an welchen fie durch Einhändigung an den Adressaten perfekt werde. Bezüglich des nach Dresden   ge richteten Briefes ist aber die Zuständigkeit in Folge des Bu sammenhangs begründet. Der Angeklagte läßt sich jetzt zu Sache folgendermaßen aus: Köhler habe von ihm zwei Klich zum Preisevon 6 und 25 Mart getauft und bezahlt. Legter Kliché habe er nicht behalten und deshalb den Betrag zurüdhaben wollen. Hierüber sei er mit Röbler in Streit g rathen, und habe ihn derselbe schließlich auf Zurückgabe bet 25 m. verklagt. In dem am 22. Dezember v. J. angeftan denen Termine sei trog 1stündigen Wartens der Anwalt des Klägers nicht erschienen, weshalb er Versäumnißurtheil verans laßte. Auf den dagegen erhobenen Einspruch sei zum 14. Ja nuar cr. ein neuer Termin anberaumt worden. Er sei auf dem Wege dorthin verunglückt und habe sofort eine furze Noti an das Amtsgericht und eine ebensolche an den Rechtsanwalt Ackermann mit der Bitte gelangen laffen, den Termin aufzu heben. Da teine Antwort einging, habe er angenommen, Alles in Ordnung gegangen jei. Er wurde aber bitter ents täuscht, als er einige Beit darauf beim Nachhausekommen einen Gerichtsvollzieher in seiner Wohnung antraf, welcher in rüd fichtsloser Weise zur Pfändung in dieser Sache schritt. der Erbitterung hierüber habe er an den Anwalt die erste Karte geschrieben. Gleich darauf ersuchte er den Mandatar seines Gegners, ihm seine Gebührenliquidation zu übersenden. über mehr denn 27 M. für dieses geringe Streitobjekt, ohne daß kontradiktorisch verhandelt worden ist. Dieses Verfahren habe ihm die zweite inkriminirte Bemerkung in die Fede fließen laffen. Die Karte an seinen Gegner endlich habe aus Aerger darüber geschrieben, daß derselbe zwar sein Geld erhalten, das Kliche aber nicht zurückgesandt habe. Der Aus all den einander entgegengesetzten Ansichten. Eine wahrhaft druck Horno... dürfe nicht für Hornochsen gelesen werden I wozu gar fein zwingender Grund vorliege. Der Staatsan glänzende und originelle Komödie. Welch reizendes Bild hätte uns Balzac   von dieser modernen Welt der Journalis für die dritte 300 M. event. für je 10 M. 1 Tag Gefängniß Der Gerichtshof stellte im ersten Fall wegen zu später Stel Fadelträgern des Erfolgs; welch ein heiteres Charakterbild hätte uns der Autor von César Birotteau" zeichnen können von Angeklagten wegen des zweiten Falls zu 50 M., wegen des diesem Ver dem Leiter des Gaulois", Arthur Meyer­fechter der Traditionen von Monarchie, Kirche und Aristo­

Eine Schaar von Zuhältern lüderlicher Dirnen lam in der verflossenen Nacht die Königstraße entlang; fie hielten fich untergefaßt und vergnügten sich damit, die entgegenkom­menden Bersonen anzurempeln. Der Böttchergeselle L., welcher zu dieser Gesellschaft gehörte, versette bei den Königs- Kolonaden ohne Veranlassung einer Dame einen Stoß und überhäufte die thn deshalb zur Rede stellenden Begleiter derselben mit den gemeinsten Schimpfworten. Der Aufforderung eines hinzuge­tommenen Schußmanns, ihm zur Wache zu folgen, lam 2. nicht nach, sondern warf fich, als er angefaßt wurde, zur Erde und schlug um sich. Nunmehr tamen von allen Seiten die Genoffen des L. herbei, welche in ihrer bekannten Weise johlten und dem Beamten den 2. zu entreißen versuchten, was ihnen aber nicht gelang. Mit Hilfe eines Wächters und Dienst­mannes wurde 2. schließlich festgenommen und ist der Staats­anwaltschaft vorgeführt worden.

Gerichts- Zeitung.

Eine allgemein intereffirende Entscheidung, bei wel cher es sich um die Frage handelte, in wieweit ein Hausbe­wohner bei zu lärmender Lustigkeit in seiner Wohnung polizei­lich zur Verantwortung gezogen werden kann, wurde gestern von der fünften Berufungskammer des Landgerichts I   gefällt. Der Kaufmann R. war im März d. J. mit einem polizeilichen Strafmandat bedacht worden, weil er in der Nacht vom 21. zum 22. Februar cr. in seiner Wohnung durch Klavierspiel und Gesang ruheſtörenden Lärm verübt haben sollte. Er beantragte richterliche Entscheidung und hatte Erfolg, denn das Schöffen­gericht sprach ihn frei. Der Angeklagte wies nach, daß er in fener Nacht mit einer Anzahl von Gästen seinen Geburtstag gefeiert hatte, wobei allerdings mußizirt und gesungen worden jet. Der dabei verursachte unvermeidliche Lärm sei aber nicht bis über die zunächst gelegenen Wohnungen hinausgedrungen, denn man habe Thüren und Fenster geschlossen gehalten. Das lungsweise des Angeklagten die Kriterien des ruheſtörenden Lärms nicht erblicken, der Amtsanwalt legte aber gegen das freisprechende Erkenntniß die Berufung ein. In der gestrigen zweiten Instanz kam es aber gar nicht erst zu einer Beweis­aufnahme, denn nach der Vernehmung des Angeklagten erklärte

ar. Eine fleine Leinwandbörse hat sich neuerdings in dem Wartesaal IV. Klaffe des Bahnhofs Alexanderplat etablirt. Es kommen da täglich gegen 7 Uhr Morgens die imitirten Schlesischen Leinwandhändler zusammen, angethan mit blauer Blouse nnd rothem Tuch, ganz nach Art der schlesischen Ver­fäufer. Es wird dort ca. 2 Stunde Rath gepflogen, welche Vororte von den einzelnen beglückt werden sollen, und ferner wird auch der Kurs der Waaren festgestellt. Ein Theil der Händler benutzt die Vorortszüge, um nach Spandau  , Potsdam  , Fiedrichshagen, Erkner   2c. zu gelangen; ein anderer Theil ver­liert fich in Berlin   selbst, um in den äußeren Vorstädten Ge­ sundbrunnen  , auf dem Wedding   und in der Gegend der Hasen­haide Handel zu treiben. Die Waaren bestehen in Leinwand, fertigen Schürzen und Hemden, Handtüchern und dergleichen. Bu bemerken wäre noch, daß die Händler äußerst gemüthlich mit einander verkehren, ohne daß der Konkurrenzneid bei ihnen zur Geltung fommt, und daß Jeder einen auf seine Eigen heiten bezüglichen Spiznamen führt.

Als der Polizei- Wachtmeister K. vorgestern Abend zwischen 9 und 10 Uhr, von einem Spaziergange aus dem

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Schöffengericht konnte unter diesen Umständen in der Hand- Anstatt diese zu erhalten, fam ein Kostenfestseßungsbeschluß

werthe Eigenschaften zu finden, vor Allem eine verhältniß­mäßige Achtung vor Sprache und Form, ein Sinn für das Schöne und eine sorgfältige Beachtung der Fragen über Literatur und Kunst, welche durch keinerlei politische Dinge verdrängt werden und welche kein Beitungsleiter, mag er ein ehemaliger Lohgerber, wie Jourde vom Siecle", oder ein früherer Geldwechsler sein, auf der Seite lassen kann. Das industrielle Element ist sehr hoch entwickelt bei den Leitern vieler Pariser   Journale,

dritten zu 150 M. ev. für je 10 M. 1 Tag Haft.

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Aug. Heine stand am 27. d. M. vor dem Feriensenat des hie

tratie, welcher jetzt im Faubourg Saint- Germain firchlich figen Landgerichts, weil er des Vergehens gegen§ 19 bes das Gute, daß sie ihren literarischen Mitarbeitern volle moralische Vorträge hält, nachdem er seine Laufbahn als Gesezes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozial

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Freiheit lassen. Auf der andern Seite giebt es viele vorzügliche und intelligente Zeitungsleiter, Beispiel Herve, welcher im Soleil" den Orleanismus in feiner eleganten und präzisen Weise predigt. Augufte Vacquerie, Leiter des Rappel", ist aus der Schule der ehrenwerthen Männer hervorgegangen, für welche der Jour nalismus ein Mission, ein geheiligtes Priesterthum ist. Mehr

renegater Jude und Schneider begonnen.

verständlich auch eines der achtenswertheften und interessante­sten Vertreters des französischen   Journalismus gedacht wer­den: des schon genannten Francisque Sarcey. Der kleine, bide, grauhaarige und graubärtige Mann mit seiner über­mäßigen Kurzsichtigkeit, seinen gleichmäßigen und unver­eben mehr als eine Pariser   Berühmtheit. journalistische Laufbahn hat seinen Namen in gleichbedeutend mit dem gesunden Verstand gemacht und

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demokratie angeflagt war. Heine hatte bis zum März 1884 an Bei einer Schilderung der Pariser Presse muß selbst- hiesigem Plaze die ,, Halberst. Sonntagsztg." herausgegeben, die vom Regierungspräsidenten zu Magdeburg   auf Grund des oben genannten Gesetzes verboten wurde. In der zirka 14 Tage nach diesem Verbote in Halberstadt   und Umgegend zum ersten Mal verbreiteten, Harzer Poſt" als deffen Redakteur Dr. Bruno Schoenlant in München   zeichnete, sah die hiesige Staatsanwalt schaft eine Fortsetzung der verbotenen Sonntagszeitung, be Seine lange Heine den Prozeß. In dem Termine hielt, nachdem worden, deren Aussagen von geringer Bedeutung waren, der Vertreter der Staatsan abwechselnd trivial, voll Würde, originell, überspannt, heftig seine lange Mitarbeiterschaft mit About an dem Dir- neu- waltschaft sein Plaidoyer, das mit dem Antrage endigte, Herrn auftretend, aber immer ernst und Achtung gebietend. In der vieme Siecle" hat ihm für diese Eigenschaft gewissermaßen( Heine verbüßte zur Beit eine ſechsmonatliche Strafe wegen eine Quelle von nichts als Deklamation, leeren Phrasen, Beleidigung durch die Presse). Der Staatsanwalt begründete

als 15 Jahre hindurch hat Vacquerie im Rappel" seine feinerten Gesichtszügen, seinem unirübbaren guten Humor ist schlagnahmte die Nummer 5 der Harzer Post und machte

täglichen Leitartikel geschrieben, in welchen er mit nie er­Lahmender Kraft für Republikanismus, Wahrheit, Gerechtig­feit und Freiheit focht, die Massen belehrend und erleuchtend,

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das Monopol verliehen. Er haßt die Politik, welche er als

Gazette de France  ", welche jest in ihrem 225. Jahrgang steht, wird man immer mit Vergnügen die literarischen Ar­tikel des Grafen Armand de Pontmartin lesen, während man die politischen Artikel als vergangene Anschauungen über­gehen kann. ,, La Défense  " und" l'Univers" haben seit dem Lode Dupanloup's und Louis Veuillot's   viel von ihrem alten Interesse verloren. La France  " ist nicht mehr das, was sie zur Beit Emile de Girardin's   war. Bei allen Feh lern im Einzelnen, bei all dem Durcheinander der Meinun gen ist es ein Vergnügen und hochinteressant, über den Schwarm der Morgenblätter und über den der Abendblätter, welche täglich in Paris   veröffentlicht werden, einen Blick zu werfen. Welche Lebendigkeit! welcher Ideenreichthum! bei

schlechtem Stil und schlechten Leidenschaften betrachtet und da er über Alles Klarheit, genauen Ausdruck liebt und das

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seinen Antrag auf Gefängnißftrafe damit, daß eine Geldstrafe sei Heine ein wohlhabender Mann, den eine Geldstrafe nicht bei ein gutherziger Mann ist, so hat er für sich eine Spe- berühren würde, andrerseits würden es fich gewiß Heine's sozialdemokratische Parteigenoffen zur Ehre anrechnen, fil Heine die Geldstrafe zu bezahlen, da sie es für ihre Pflicht halten würden, für den einzutreten, der für fie eingetreten wäre Der Reichstagsabgeordnete Albert Träger  , der Heine als Ber theidiger zur Seite stand, widerlegte die Ausführungen Ebenso wie der lettere machte auch Träger zur Grundlage seines Plaidoyers die Reichsgerichtsentscheidung vom 27. Oftober vorigen Jahres in dem Prozeß gegen Bruno

zialität von praktischem und häuslichem Journalismus ge= Während der letzten dreißig Jahre hat Sarcey schaffen. mit faum nennenswerthen Ausnahmen täglich einen Artikel über praktische Fragen geschrieben. Außerdem schrieb Sarcey allwöchentlich in dem Montag- Feuilleton des Temps" eine bramatische Kritik und eben diese Theater- Kritiken haben ihm seinen Ruf in diesem Fache gesichert.

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