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Nr. 210

Mittwoch, den 9. September 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt

rscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Boftabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Redaktion: Beuthstraße 2.

Das Nationallaster der Deutschen , so nennt der Oberpfarrer Dr. Martius in Dommitsch den Durst der Deutschen nach geistigen Getränken. Der genannte Herr veröffentlicht seine Anschauungen über die chronische Bergiftung des Volkes durch Alkohol natürlich in einem tonservativen Blatte.

Nicht nur den Branntwein flagt er an, sondern auch das Bier als größte Volksverderber und läßt zudem den Wein nicht völlig ungeschoren, obschon derselbe, wahrscheinlich als Pastorengetränk und Getränk der oberen Behntausend, boch viel besser wegkommt.

Zunächst macht der Herr Oberpfarrer eine sonderbare Exkursion auf das wirthschaftliche Gebiet. Er zeigt uns, daß in Preußen jährlich zirka 572 Millionen Mark für Bier, 221 Millionen für Branntwein, 73 Millionen für Wein ausgegeben werden. Hierzu wollen wir bemerken, daß sich das Verhältniß im Deutschen Reich wesentlich anders gestaltet. Wein und Bier bilden dann einen viel höheren Prozentsatz, Branntwein einen bedeutend geringeren, als wenn man Preußen allein betrachtet.

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Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Naum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 tbs Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncess Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

das Bier den Schnaps schon längst verdrängt haben, wenn die Noth nicht immer wieder dem Arbeiter die Schnaps­R flasche in die Hand drückte.

Dort also ist der Hebel anzusehen alles Moralifiren kann nicht helfen, wenn nicht das Uebel an der Wurzel an­gefaßt, d. h. wenn nicht die Noth, die bittere Noth aus den Reihen der Arbeiter verbannt wird.

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Wohl ermahnt der Herr Oberpfarrer die Unternehmer, die Herrschaften, die Offiziere, die Kapitäne auf den Schiffen, mit gutem Beispiel voranzugehen, feinen Schnaps, fein Bier selbst zu trinken und auch dahin zu streben daß ihre Untergebenen davon verschont bleiben. Da hört man aber fo einen alten Major a. D. wettern: Ach was, hätte mein Bataillon vor der Schlacht von feinen Schluck gehabt, so wären sie nicht wie die Teufel drauf losgegangen. Und erst der Kapitän: ,, Donnerwetter, wie Löwen tämpften die Burschen gegen den Sturm ander steife Grogt hat dabei aber auch seine Dienste gethan." Und der Gutsbesitzer: Die Kerle waren verdammt brav, sie haben noch das ganze Heu vor dem Gewitter eingebracht; der Schnaps war übrigens gut und zur Anfeuerung schadet es nicht, manchmal so'n Fäßchen zu spendiren.

So sieht man wiederum, daß der Schnaps gerade in konservativen Kreisen eine bedeutende Rolle spielt.

Und wenn der Herr Oberpfarrer weiter die Bürger ermahnt, das viele Biertrinken zu unterlassen, so haben wir auch dagegen nichts einzuwenden, nur sollten die Mahner nicht allzu parteiisch vorgehen.

gerade vor den Sedansfeiern statt und bezieht sich auch auf

Der Herr Oberpfarrer meint nun, daß es gut sei, schon um den finanziellen Verlust von jährlich 870 Millionen zu berhindern, gar keine geistigen Getränke zu konsumiren. Dann fönnte badurch, wenn das so gesparte Geld drei Jahre lang zur Steuer verwendet würde, die ganze preußische Staatsschuld gedeckt werden. Ganz abgesehen davon, daß dies nur ein Beispiel sein soll, so denkt unser priesterlicher Staatsökonom wohl nicht daran, was dann die Branntweinbrenner mit ihren Knechten, die Bierbrauer mit ihrem zahlreichen Personal, Die Veröffentlichung der betreffenden Artikel fand die Weinbauern und Küfer , die Weinhändler und Wirthe mit ihren Kellnern, Kellnerinnen u. f. w. anfangen sollen? bas viele Biertrinken auf dem verflossenen Turnfeste zu Dresden . Trotzdem dies Fest einen starken konservativen Da alle Geschäftszweige überfüllt sind, so sind andere Stellen für die arbeitslos gewordenen doch auch nicht vor­Hauch hatte, scheint es doch dem Herrn Oberpfarrer wohl noch zu demokratisch" gewesen zu sein, da er dasselbe von allen Festen und Feiern als Was aber werden die Schnapsbrenner zu solchem Vors ein Fest hervorhebt, auf welchem der Völlerei gefröhnt flage sagen? Daran hat der Herr Oberpfarrer wohl kaum worden sei. Und doch lagen andere Feste viel näher, um gedacht. Merkwürdig aber ist es, daß die Schnapsbereitung Betrachtungen daran zu knüpfen: die Kriegerfeste, auf ich hauptsächlich in konservativen Händen befindet und daß denen viel Schnaps und die Sedanfeiern, auf welchen über­ber meiste Schnaps in konservativen Kreisen, wo die Pastoren doch noch den meisten Einfluß haben, getrunken haupt viel und besonders Bier getrunken wird.

handen.

wird.

Dort sollten die frommen Herren zunächst einmal ihren Einfluß geltend machen, um der Branntweinpest einen Damm entgegenzusehen.

Wohl wendet sich der fromme Herr auch gegen

Gegen die Kriegervereinsfeste und Sedanfeiern war das deutsche Turnfest noch ein gar nüchternes Fest! Aber diese Feste erwähnt der Herr Oberpfarrer nicht.

Weinräusche sollen auch nicht gerade selten vorkommen, und wenn man bedenkt, daß es in Preußen verhältniß­

Da sollten die Herren Geistlichen in erster Linie mahnen und auch mit gutem Beispiele vorangehen.

Die meiste Moral aber wird den Arbeitern in Be­zug auf ihren Lebenswandel gelesen. Während die Vor­nehmen es selbst in der Hand haben, ihre Geschicke zu lenken, ihr Leben einzurichten, sind die Arbeiter von allerlei Aeußer lichkeiten abhängig, sie werden auf dem Lebensmeere hinge­schleudert, wie ein steuerloses Schiff. Dabei wird die Noth oft groß, der Lebenszwed scheint verfehlt und durch die ewigen aussichtslosen Rämpfe gegen die Widerwärtigkeiten des Lebens schon halb demoralisirt, greift der Verzweifelnde zur Flasche.

1

Das ist schlimm, das ist zu tadeln aber es ist ein­mal so! Helfe man dem Arbeiterstande eine bessere Lebenslage zu gewinnen, dann bekämpft man den Schnapsteufel viel wirksamer, als durch alle moralischen und pastoralen Buß= predigten.

Politische Uebersicht.

Unter der Schuhmarke ,, Sozialdemokratisches " spricht der Hannov. Kurier" sein Bedauern darüber aus, daß das Arbeiterkrankenversicherungsgesetz insofern die Ausbreitung der Sozialdemokratie begünstigt habe, als den unter sozialdemo fratischer Leitung thatsächlich stehenden eingeschriebenenhilfstaffen" die Möglichkeit gegeben sei, überall örtliche Verwaltungsstellen zu errichten, deren Mitgliedschaft von der Beitrittspflicht zu einer Drts, Betriebs- oder Gemeindefrankenkasse befreit. Leider schienen auch einzelne Fabrikanten diese eingeschriebenen Hilfs­faffen zu begünstigen, um der in den Ortstrantenkassen ob­liegenden Verpflichtung zur Bahlung von einem Drittel der Beiträge fich zu entziehen, ohne zu bedenken, daß fie damit der Sozialdemokratie in die Hände arbeiten. Die freien Hilfskaffen find natürlich der ganzen reaktionären Sippe schon längst ein Gräuel, weil der Arbeiter in denselben über die von ihm gezahlten Groschen selbst zu bestimmen hat. Dieser Gesellschaft wäre es am liebsten, wenn die Kran tenkaffen ganz unter die väterliche Dbhut der Fabrikanten ge­bracht würden, wo dann die Arbeiter nur das Recht hätten, zu zahlen und im übrigen zu schweigen. Das Selbstbestimmungs­recht ist es, was diese Herren zu ihrem Gefrächze veranlaßt, fie wissen, daß dieses Recht mit dazu beiträgt, das Gefühl der Unmündigkeit, welches den Arbeitern fystematisch beigebracht wird, zu heben und so das selbstständige Denken und Handeln sowie den Gemeinfinn zu fördern. Deshalb das widerliche Denunziren der freien Hilfskaffen, die unter den Augen der Behörden tagen, ihre Protokolle und Abrechnungen stets zur Einsicht offen halten und konform den gefeßlichen Bestimmungen, jede, nicht die Kaffe betreffende Agitation aus ihren Versamm Zur Karolinen - Affaire. Nach den neuesten Nachrichten dauert die Aufregung in Madrid fort, trogdem die Bolizet energisch vorgeht und bereits 184 Verhaftungen vorgenommen

den Biergenuß, dem, wie obige Angaben zeigen, in mäßig sehr wenige Weintrinker giebt und daß diese wenigen lungen fern halten. Preußen und mehr im noch übrigen Deutschland glücklicherweise jährlich für Wein über 70 Millionen Mark ausgeben, so mehr noch gefröhnt wird, als dem Schnapsgenuß. Das ist muß von denselben ein großer Theil der Völlerei in geradezu immerhin schon ein bedeutender Fortschritt und es würde unheilvoller Weise fröhnen!

Begirad verboten.]

50

S

Feuilleton.

Das Mormonenmädchen.

Amerikanische Erzählung

DON Balduin Möllhausen

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30( Fortſegung.)

Er gestand mir damals in New- York ," fuhr Hertha fort,

und hat es mir hier wiederholt: er wähnte mich von uns

ihrer, die Außenwelt gleichsam von sich ausschließenden Stellung, nur daß zuweilen heftiges Schluchzen ihre ge­beugte Gestalt erschütterte. rabidle mi ato daild n ,, Und dennoch könnte er gerettet werden," begann er dann wieder in demselben Tone. digit dif

" 1

Hertha fuhr empor. Gerettet?" rief fie aus, und ihre ganze Lebenskraft schien sich in dem einzigen Blick ihrer großen, thränenverschleierten Augen zusammengedrängt zu haben. ,, Gerettet, und zwar durch," wiederholte Jansen. " Durch mich? o sage, Onkel, wie ich es zu beginnen

,, Gewiß, mein gutes Kind, gewiß," versetzte Jansen nach diesen weniger gesprochenen, als laut gedachten Worten.

Warum geschieht es denn nicht?" fragte Hertha, so traurig und klagend, als wenn ihr das Herz hätte brechen wollen; warum soll ich denn einem Manne geopfert werden, den ich fürchte und seiner schmachvollen Absichten wegen verabscheue? Er will nur mein Gelb, ich weiß es, ich fühle es. Dort liegt es, gieb es ihm als Lohn für Wea therton's Befreiung, und ich will mich glücklich schäßen, mit meinem Erbtheil, welches mich elend zu machen droht, wenigstens etwas Gutes gestiftet zu haben. Ontel, hilf mir,

bekannten Gefahren umringt und bedroht, und sein Wunsch, mich habe!" flehte Hertha mit innigem und zugleich herzzerreißen hilf mir!" rief Hertha jest plößlich aus, indem sie vor zu warnen und zu beschüßen, bewog ihn dazu, den unseligen dem Ausdrud. Schritt zu unternehmen.

lichste Krieg fönnte ein

-

Sollte ihm dies als Fehl ange

ein blutiges Urtheil nicht rechts

"

Elliot ist Kommandant dieses Plates," fuhr Jansen,

zu entscheiden. Das heißt, über das Leben nicht auf gesetz­zu entscheiden.

Jansen hinstürzte und tief erschüttert seine Kniee umschlang. Du selbst sagst, seine Rettung sei möglich; so laß ihn rechnet werden, dann hat er durch seine Gefangenschaft jedes einzelne Wort besonders betonend, fort, in seiner benn gerettet werden, ohne mich dem geldgierigen Manne schon mehr als zu viel dafür gebüßt, und selbst der schreck Hand allein liegt es, in diesem Falle über Tod und Leben vor die Füße zu werfen, der mich um schnöden Gewinn und um den Preis des Lebens eines Unschuldigen wenn das Geld, welches ich besige, nicht hinreicht, werden; aber Ontel, ich schwöre es Dir auf meinen Knieen, Du verlaufst nicht nur das Lebensglück Deiner Bruders

fertigen. Gott ! hätte ich mein friedliches Heimathland lichem Wege; allein er fann ihn entfliehen und sogar heim erkaufen will! Rette ihn, Onkel, rette ihn, und fanfier Stimme gesprochenen Worten das Haupt auf ihre Doch der Preis, um welchen Elliot sich zu einer so großen Elliot's Gier zu befriedigen, so will ich ja die Seine gefalteten Hände und weinte bitterlich. feine Brust hob und senkte sich, als ob ein Rampf in Rind, weise ihn nicht zurüd, werde seine Gattin, tochter, Du verkaufft auch ihr Leben! Ja, Onkel, ich will die Jansen blicke fie eine Weile ernst und sinnend an, ich weiß, er geht von demselben nicht ab. Hertha, mein feinem Innern tobe. Doch wie um die milderen Gefühle füge Dich mit frommer Ergebung in die göttlichen Bestime Seine werden, um vor seinen Blicken zu sterben! D, meine hinter seine starren, religiösen Ansichten zurückzubrängen, mungen, wenn sie Dir auch gegen alles Bisherige, was Du

ftrich

emporzurichten.

" Ich

weiß,

Du bist keiner Falschheit fähig," hob er

Hertha, mein

armen Eltern, hätten Sie ahnen können, daß ihr Kind nur geboren fei, um namenlos elend zu werden! Aber sei es, mache mit mir, was Du willst, aber gieb mir die heilige Versicherung, daß er, er und sein treuer Gefährte gerettet

er leicht mit der Hand über sein Gesicht, worauf er kennen lerntest, zu verstoßen scheinen. Thue mit freudigem versuchte, durch eine leise Berührung Hertha's Kopf wieder Herzen, was zu thun Du zur Ehre des Erlösers dennoch hier liege ich vor Dir, bereit, den Todesstoß zu empfangen; gezwungen werden würdest; reiche Elliot die Hand zum ewigen Bunde, und ich verspreche Dir, der Frembling, der an; Du sprichst aus reiner Ueberzeugung, wenn Du be fich mit ledem Muthe, das Geschick herausfordernd, in Deinen hauptest, der junge Thor sei nur gekommen, um Dich zu Weg drängte, er soll gerettet, feiner Heimath und den Sei­beschüßen und über Dich zu machen. Elliot soll ich zum Bunde für's ganze Leben die Hand

"

werden!"

Immer leiser und leiser sprechend sentte Hertha zuleht ihr Haupt auf Jansens Kniee, und sich fest an ihn schmie bie unaufhörlich ihren Geist bestürmten.

Herz, vorspiegelte. Doch was ist das Wort Jemandes, der reichen," wiederholte Hertha mechanisch, und die Hoffnung, gend, suchte sie gleichsam den Schreckbildern zu entfliehen, fchon offenkundig als Feind und Verräther auftrat? die beim Beginn von Jansens Erklärung aus ihren 3ügen Seine Versicherungen zerfallen den gegen ihn vorliegenden geleuchtet hatte, verwandelte sich schnell wieder in den Aus­

Anklagen und Beweisen gegenüber in nichts; sie werden nicht berücksichtigt werden." Hier hielt Jansen eine Weile inne.

brud der bittersten Täuschung und Verzweiflung; und den­noch fann er gerettet werden, um wohlbehalten zu den Sei­vor sich niederschauend.

Hertha dagegen, nigen zurüidaufehren," ſagte sie in berselben Weise, finnend

als habe sie seine Worte nicht vernommen, verharrte in

Jansen schaute eine Weile auf die gebrochene Gestalt des sonst so lebensfrischen, glücklichen Wesens nieder, und wiederum begann seine hohe breite Brust mächtig zu arbeiten. Stehe auf, mein liebes Rind," sagte er endlich, ge= waltsam ein leises Bittern seiner Stimme unterdrückend.

"