hat. In Valenzia   wurde am Sonnabend das Konsulat ange- griffen und deffen Wappenschild herabgerissen. Madrider Journale vom 6. d. M. melden, daß zwei Kreuzer kürzlich mit dem Befehl nach Aap abgegangen seien, sich nöthigenfalls mit Gewalt in den Besitz der Karolineninseln zu setzen. Der Polizeioffizier, welchem der Schutz der deuschen Gesandtschaft oblag, wurde seines Verhaltens wegen verhaftet und vor Ge- richt gestellt. Der spanische Gesandte in Berlin   theilt in einer Depesche vom 5. d. M. seiner Regierung eine Unterredung mit dem Vertreter des Auswärtigen Amtes mit, nach welcher Letzterer sich dahin geäußert habe, daß der Kapitän des deutschen   Kano- nenbootes die Instruktion gehabt, d'e deutsche Flagge nicht auf« zuziehen, falls er die spanische Flagge aufgepflanzt finde. Der Zwischenfall auf Aap dürfte die Verhandlungen weder beein- flussen, noch ein gutes Resultat verhindern. Der Zischenfall und das Verfahren des deutschen   Kommandanten könne die Rechtsfrage nicht präjudiziren, da Deutschland  , wenn es spanische Ansprüche gekannt, jede Besitznahme bis zur Herstellung eines Arrangements verhindert hätte Die Okkupation wäre nicht erfolgt, falls eine telegraphische Verständigung möglich ge- wesen wäre. Der letzte spanische Ministerrath beschäftigte flch mit den maritimen und militärischen Hilfsquellen des Landes und den Vertheidigungszuständen der Kolonien. Die Generäle Campos und Jovellar wurden zur Berathung zugezogen. Es soll der Beschluß gefaßt worden sein, eine Note nach Berlin   zu senden, welche die Zurückgabe der Karolineninseln als unerläßliche Be- dingung und als Ausgangspunkt der Unterhandlungen for- den, die Rechte Spaniens   späterer Erörterung überlassend; zum Bruche solle nur geschritten werden, falls Deutschland   je- des Zugeständniß verweigere. Inzwischen sollen antideutsche Kundgebungen unterdrückt werden, nöthigenfalls sogar durch Suspension der konstitutionellen Garantien(Belagerungszu- stand). Auch der Madrider Korrespondent derTimes" mel- det, das spanische Kabinet habe beschlossen, den Vorschlag, die Karolincnfrage einem Schiedsrichter zu unterbreiten, abzulehnen, aber die Unterhandlungen fortzusetzen. Die offfziöseNordd. Allg. Ztg." enthält heute folgende sehr versöhnlich klingende Auslassung:Der Mangel an Be- sonnenheit, mit dem seitens der spanischen   Presse und Bevöl- kerung die Thatsache der Landung deSIltis"(nach bisherigen Nachrichten war es dieHyäne") auf der Insel Aap aufgefaßt worden ist, hat bei uns, wo man gewohnt ist, den Weg viplo- matischer Verhandlungen bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Regiemngcn nicht zu verlassen, wesentlich übenascht. Das Kanonenboot hatte den Auftrag, welchen es jetzt ausgeführt hat, schon vor mehreren Wochen erhalten. Niemand konnte damals erwarten, daß eine Thatsache, wie sie bei den neuer- lichen kolonialen Ausgleichungen wiederholt vorgekommen ist, die spanische öffentliche Meinung um ihre ganze Ueberlegung bringen würde. In Beziehungen mit anderen Nationen wäre ein solches Vorkommniß undenkbar. Selbst wenn die deutsche Regierung die unberechtigte Erregbarkeit der spanischen   Nation aber hätte in Anrechnung bringen und auf den Karolinen   res iategr-r für spätere Verhandlungen offen hatten wollen, so wäre es wegen Mangels an jeder Verbindung nicht mehr möglich gewesen, denIltis" noch zu erreichen. Das Kanonenboot hat seiner Zeit die Ordre erhalten, nach erfolgter Befitzcrgreifung Manila   anzulaufen und mittels des spanischen   Telegraphen- drahts das Veranlaßt? zu melden. Auch hieraus ist erfichtlich, daß man bei uns nicht im Entferntesten geglaubt hat, in Spanien   einer Aufnahme unserer Mittheilung über die Flaggenhissung zu begegnen, wie sie jetzt dort Platz ge- Missen hat." In Sachsen   stehen die L a n d t a g s w a h l e n vor der Thür und die verschiedenen Parteien rüsten aufs Aeußerste zum Wahlkampfe. Wie bei den letzten Wahlen, so suchen auch jetzt wieoer die Konservativen mit den Liberalen einen Ordnungsbund einzugehen, um sozialdemokratische Erfolge zu verhindern, was um so leichter gehen kann, als der Unterschied zwischen diesen beiden Parteien gleich Null ist. Eins der reaktionärsten sächsischen Blätter, dieDresdener Nachrichten", forderten folgendermaßen zum Zusammengehen auf:Wir richten an alle Ordnungsparteien in denjenigen Wahlkreisen, wo sie zum Gaudium der Sozialdemokratie fich noch feindlich verbissen haben, die dringende Bitte: den gefährlichen Luxus sog. Zählkandidaturen zn unterlassen! Die Reue kommt dann zu spät. So schroffe Gegensätze trennen in Sachsen   die Konservativen, Nationalliberalen und Fortschrittler nicht von einander, als jede dieser Parteien von den Sozialdemokraten geschieden ist. Lasse man doch das Trennende vor dem Gemein- samen zurücktreten!" So ist's richtig. Vorausfichtlich wird der Appell auch nicht wirkungslos sein, Arm in Arm werden Konservative und sog.Fortschrittler" als Ordnungspartei die Sozialdemokratie in die Schranken fordern. Die Vundesrathsausschüsie, welche mit der Vorbera- thung der Ausführungsbestimmungen zum Börsensteuergesetze detraut waren, traten am Montag Vormittag 11 Uhr zu­sammen und beendeten nach mehrstündiger Berathung ihre Ar« beiten. Im Wesentlichen soll die seitens des Reichsschatzamts Hertha gab keine Antwort, aber fester drückte sie ihr Antlitz auf feine Kniee. Sanft und behutsam, als ob sie ein kleines Kind ge- wefen wäre, befreite er sich sodann von ihrem krampfhaften Griff, und nachdem er sie emporgehoben, führte er sie an sein Lager, aus welches er sie vorsichtig niederdrückte. Hertha ließ Alles ruhig mit sich geschehen, und als der heftigste AnSbruch ihres Schmerzes sich erst gelegt hatte, weinte sie still und ergeben vor sich hin. Jansen durchmaß unterdessen mtt langsamen, schweren Schritte« da« Gemach; die Arme hatte er ver- schränkt, das Kinn mit dem buschigen Bart ruhte wieder auf seiner Brust, und starr, als hätten sie die Sehkraft verloren, waren feine Augen auf den Fuß« bode» gerichtet. Nach seiner Nichte, die, überwältigt von der Last ihres Kummers, auf die Seite gesunken war, blickte er kein einziges Mal hinüber. Wenn aber zeitweise heftigeres Schluchzen zu seinen Ohren drang, dann seufzte er wohl tief auf, nnd wie um sich der weicheren Gefühle zu erwehren, ging er einige Schritte im schnelleren Takt. Die Sonne war zur Rüste gegangen, der westliche Himmel aber glühte noch bis zum Zenith hinauf in dem schönsten Purpurroth, einen schwachen Schimmer der pracht- vollen Farbe auf alle Gegensiände übertragend, die seiner unmittelbaren Beleuchtung ausgesetzt waren. Zn die Ge- mächer, deren Fenster gegen Westen lagen, drang es wie der Schein einer furchtbaren Feuersbrunst. Derselbe kontrastirte gar geheimnißvoll mtt den dunkeln Schatten in de» Winkeln und erzeugte gerade dadurch jene ver- lockende Dämmerung, welche dm Mangel einer künstlichm Beleuchtung nicht eher bemerkbar macht, als bis man, au« tiefem Nachdmken erwachend, oder am Ende einer fesseln- dm Unterhaltung, sich plötzlich von finsterer Nacht umgeben Hertha's halb sichtbare» bleichen Zügen ruhte ein rosiger Schimmer, mit welchem die Abendröthe sie durch das gegmüberliegende Fenster hindurch zauberisch schmückte. Der Schimmer wich und kam, je nachdem Jansen vorüber- schritt und auf Augenblicke das schmale Fensterchen fast ganz mit seiner breiten markigm Gestalt verdeckte. gemachte Vorlage zur Annahme gelangt sein; die meisten Ab- änderungen, die noch beschlossen wurden, sind mehr redaktioneller Natur. Der Bundesrath hat bekanntlich dem Reichskanzler die Ermächtigung ertheilt, behufs rechtzeitiger Inkraftsetzung des Zolltarifs ein provisorisches Waarcnverzetchniß neu entwerfen zu lassen, welches später durch ein definitives ersetzt werden soll. Wie die offiziösenB. P. N" hören, tritt die aus höhe- ren Zollbeamten bestehende Kommisston, welche die definitive Feststellung des amtlichen Waarenverzeichnisses vorbereiten soll, am Mittwoch, den 9. d. M., im Reichsschatzamt zusammm. Die Kommission zur Ausarbeitung eines bürger- lichen Gesetzbuches hat ihre Beratbungcn im Juli d.J  - zum Zweck der Erholung ihrer Mitglieder für mehrere Wochen unterbrochen. Am 3. d. Mts. hat sie, wie schon berichtet worden, ihre Berathungen wieder aufgenommen. Ueber den gegenwärtigen Stand der letzteren theilt derReichs-Anzeiger" folgendes mit:Von den fünf Theilen, aus welchen das Gesetzbuch bestehen wird, sind nicht allein die drei ersten Theile(der allgemeine Theil, das Recht der Schuldverhältnisse und das Sachenrecht) dergestalt vollendet, daß ein von der Gesammtkommisflon genehmigter Entwurf in erster Berathung abgeschlossen vorliegt, sondern es ist auch die Berathung des Familienrechts mcht unerheblich fortgeschritten, so daß auch deren Beendigung in naher Zeit zu erwarten ist und nur noch der Entwurf des Erbrechts aufzustellen sein wird. Hiernach darf mit Sicherheit erwartet werden, daß der Zeitpunkt der Vollendung eines vollständigen zur Publikation geeigneten Entwurfes nicht weit mehr aussteht. Wenn bisher ver Abschluß des wichtigen Werkes, welches der Kommission anvertraut ist, fich verzögert hat, so find nicht allein die großen Schwierigkeiten zu würdigen, die fich der Aufstellung eines das gesammte bürgerliche Recht umfassenden, für das ganze Deutsche Reich   berechneten Gesetzbuches nach der Natur der Dinge entgegenstellen, sondem es ist zugleich in Anschlag zu bringen, daß die Berathungen der Gesammtkommisflon nach Erledigung der mühevollen und zeitraubenden Vorarbeiten der zu Redakteuren bestellten und mit der Anfertigung der Vor- arbeiten beauftragten fünf Mitglieder erst im Oktober 1881 haben beginnen können, daß femer manche auf zufälligen Grün- den beruhende Hemmungen zu überwinden waren, wohin ins- besondere die aus der Erkrankung und dem Tode cmcs der Redakteure hervorgegangene Störung zu rechnen ist. Desto er- freulicher ist es, daß der gegenwärtige Stand der Dinge einen so erheblichen Fortichritt berundet." Aus Stuttgart   wird derFranks. Zeitg." geschrieben: Im Febmar vorrgen Jahres petitionirten die Arbeiter Stutt- garts aus Anlaß des Schreinerstteiks, der über dreihundert Gewerbestteitfälle im Gefolge hatte, bei dem hiesigen Gemeinde- rath um Einführung eines Gewerbeschiedsgerichts durch Orts- statut. In der demokratischen Presse wurde dieses Verlangen unterstützt, dagegen fand es bei den Gemeindevertretern wenig Anklang. Nunmehr hat der Gemeinderath doch einen diesbe- züalichen Entwurf berathen, welcher zur Einstchtnahme öffent- lich auf dem Rathhause aufliegt, und denselben in seinen Gmndzllgen angenommen. Die wichttgste Frage bei derartigen Einrichtungen, wenn sie das Vertrauen der Rechtsuchenden ge- nießen sollen, ist offenbar die Zusammensetzung. Daß die Bei- fitzer gleichmäßig aus Arbeitgebern und Arbertnehmem zu ent- nehmen find, steht durch Reichsgcsetz fest und es handelt fich nur noch um die Art und Weise, wie die Besitzer gewählt wer- densollen. Die Bestimmungen, die der neue Entwurf hierüber trifft, sind unglückliche. Die Wahl soll nämlich in der Weise erfol« gen, daß die Vorstände der mehr als 100 Mitglieder zählenden Ortskrankenkassen, der eingeschriebenen Hilfskaffen und örtlichen Verwaltungsstellen mit bestimmtem gewerblichen Charakter, der Betriebskrankenkaffcn je einen Arbeit. Geber und-Nehmer und endlich der Geweibeverein'A der auf diese Weise sich ergeben- den Personen dem Gemeinderath präsentsten, aus welchen letzterer je 25 einer der beiden Kategorien angehörige Besitzer mit möglichster Berücksichtigung der vorwiegend vertretenen Gewerbs- und Fabrikationszweige auswählt. Diese? Verfahren ist offenbar sehr komplizirt und geeignet, einseitige Resultate zu ergeben und muß daher die Unzufriedenheit der Arbeitnehmer erwecken. ES läßt fich nicht absehen, wamm nicht das allge- meine direkte Wahlrecht adoptirt worden ist, das von anderen Städten bereits mit Erfolg eingeführt worden ist. Bei der für unsere Produktionsordnung charakteristischen Gegen­sätzlichkeit von Arbeit- Gebern und-Nehmern ergiebt offenbar nur die beiden Richtungen offenstehende freie und direkte Wahl ein Gericht, dem fich beide Jnteressenkreise mit Vertrauen unterwerfen. Die Petition für da« Arbeiterschutzgesetz soll, wie der Frankf. Ztg." telegraphifch mitgetheilt wird, in München  14000 Unterschriften erhalten haben. Barmen, 5. September. In Folge der Versammlung Barmer und Elberfelder   Sozialdemokraten im Saale des Wirthes Bruns auf Eynern ist, wie dieSchwelm  . Ztg." be- richtet, von einer Anzahl Mitglieder des Herzkamper Krieger- Vereins, der in dem Bruns schen Lokale tagt, ein Antrag wegen Verlegung deS VereinslokaleS" eingebracht worden, Minuten verrannen; der Schimmer der Abendröthe er- hielt eine tiefere Schattirung, und dunkler wurde es in den Ecken und Winkeln. Da blieb Jansen plötzlich vor Hertha stehen.Eine Frage beantworte mir, mein Kind," sagte er so freundlich und milde, wie es ihm bei seinem, durch langjährige Ge- wohnheit zur andern Natur gewordenen Ernst nur mög- lich war. Hertha richtete sich auf und harrte, ergeben in ihr Ge- schick, schweigend der Worte, die ihr Onkel ihr zu sagen haben würde. Der ftemde Offizier hat mtt Dir gesprochen, wie es sonst nur zwischen den vertrautesten Freunden gebräuchlich, und wie em Gentile eigentlich nicht zu einem Mormonen- mädche« sprechen sollte. Besinne Dich genau, mein Kind, was für Gründe gab er an, die ihn veranlaßt hätten, da« malS   in New-Aork von der beabsichtigten Durchsuchung deS Dampfbootes abzustehe«?" Hertha sann etwa eine Minute lang nach.Unüber- steigliche Hindernisse hätten ihn abgehalten, unter dem Vor« wand einer gesetzliche» Durchsuchung nach mir auf dem Dampfboote zu forschen; das sind seine eigene» Worte," entgegnete sie dann, da eS ihrem Gefühl widersprach, noch irgend etwas zu verschweige» oder vor ihrem Onkel geheim zu halten. Jansen nickte beifällig und schritt noch einmal in der Stube auf und ab, worauf er wieder vor seine Nichte bin« trat.Ist das Alles? Hat er nicht erwähnt, welcher Art die Hindernisse gewesen? Hat er nicht von Abraham, RynoldS oder von mir gesprochen? Weder von dem Einen, noch von dem Andern," gab Hertha zur Antwort,er ließ mich aber errathen, daß er glaube, man habe ihn absichtlich von mir fern gehalten, und daß eS ihm sehr leid gethan, mich nicht vor meiner Ab- reise gesehen und gesprochen zu haben." Sonst sagte er nichts?" Wenigstens nichts, auf das Deine Frage Bezug haben könnte." Hat er nicht geschmäht auf Rynolds, auf mich oder irgend Jemand, der Dir nahe steht?" in welchem es wörtlich heißt:Durch die Sozialisten. Ver- sammlung am Sonntag ist unser Vereinslokal entweiht» die Kriegerfahne gehör! mit der rothen Fahne nicht unter ei» Dach." Aus Warschau   kommt eine Nachricht von einem russisch  - preußischen diplomatischen Konflikt. Der preußische Konsul, Baron Rechenberg, setzte eines Tages, als er vom Ober-Poluei» meister herauskam, gleich im anstoßenden Zimmer seinen Hut auf. Als der Kanzlei-Chef Miller, der den Konsul angeblich persönlich nicht kannte, dies bemerkte, rief er ihm zu, den Hut abzunehmen.Was sagen Sie?" fragte der Konsul in deuü scher Sprache. Der russische Beamte nahm darauf dem Konsul den Hm vom Kopfe, was den Baron Rechenberg veranlaßte» dem Beamten eine thätliche Beleidigung zuzufügen. Es wurde über den Vorfall ein Protokoll aufgenommen, in dem aus« drücklich konstatirt ist, daß in dem Zimmer, wo fick das Be- richtete abspielte, ein Bild des Zars hängt. Der Warschauer Korrespondent desCzas  ", welcher von diesem Vorfalle be« richtet, aber mit Vorsicht behandelt sein will, bemerkt zum Schlüsse:Es ist nicht bekannt, welches Ende diese Ange- legenheit nehmen wird. Obwohl man hier allgemein annimmt, daß der Konsul abberufen werden wird, gestatten Sie wohl, daß ich in diesem Falle ein ungläubiger Thomas bin." Aus Elsaß-Lothringen   trifft die Nachricht ein, daß der Courier de la Moselle", welcher in Nancy   gedruckt wird und in Nancy   und Metz   erscheint, durch Erlaß des Ministerium« in Straßburg   vom 29. August provisorisch verboten ist. Man nimmt an, daß einige die Karolinen  . Jnselnftage betreffend« Artikel die Veranlassung hierzu gewesen. DerCourier" ward seit seiner Ueberfiedelung nach Nancy   wenig gelesen und hatte nur noch einige hundert Abonnenten. T % Frankreich  . Der orleanistischeSolei!" äußert sfich zu dem deutsch-spa« nischen Konflikt folgendermaßen:Der Komg von Spanien de« findet fich augenblicklich zwischen zwei Feuern: vor ihm Deutsch- land und hinter seinem Rücken die Revolution. Weicht er zurück, so stürzt ihn die Revolution. Geht er vor und die Er- eignisse nehmen eine schlimme Wendung, dann stürzt die Revo« lution nach innen. Im ersten Falle wird man ihn anklagen, die Ehre Spaniens   verrathen, im zweiten Falle die Interessen Spaniens   gefährdet zu haben. Er wird nicht zurückweichen: das liegt nicht in seinem Charakter, mit Recht oder Unrecht wirft man Alfonso XII  . gar Manches vor: nie aber hat man ihm noch Mangel an Energie vorgeworfen. Spanien   wird daher nicht nachgeben. Wird Deutschland   nachgeben? Es kann dies; es ist mächtig genug dazu. Giebt es nicht nach, so ist dies der Krieg. Der Krieg zwischen Deutschland   und Spanien  ; der Krieg vor unseren Thoren; der Krieg zur See im Golst von Gascogne, in der Meerenge von Gibraltar, an der Küste Marokkos  , zwei Schritte von Algerien  . Wir sagten soeben, der König von Spanien   wäre zwischen zwei Feuern; auch Frankreich   wird am Tage, wo der Krieg ausbricht, zwischen zwei Feuern stehen. In dieser Lage brauchen wir viel Kalt« blütigkeit; allein wir benöthigten auch die volle und freie Ver» wendung unserer Kräfte; nicht, um uns in ein Abenteuer M stürzen, sondern um uns davor zu bewahren; nicht, um un« in den Kampf zu mengen, sondern um ihn zu überwachen. Ach, hätten wir nicht Tonkin gemacht und den Kanal der beiden Meere gebaut! Hätten wir nicht einen Theil unserer militärischen, maritimen und finanziellen Kräfte in einem Unter« nehmen ohne Nutzen und ohne Zukunft vergeudet! Und hätte» wir uns des Mittels versichert, unsere Schiye aus dem Ozea» nach dem Mittelmeere und aus dem Mittelmeere nach de« Ozean gelangen zu lassen, ohne uns um die Straße vo» Gibraltar   zu kümmern! Wie wäre da unsere Lage besser! Tie bätten wir da unsere Öände freier! Mie hniien mir hn unseren einem Traume eines indo-ckinestschen Reiches, und man wacht mit einem Kriege vor den Thoren auf." In dem intransigeantenRadikal" heißt es:Wenn der König Alfonso XII.   irgend einen dunklen und ungestehbare» monarchischen Vertrag mit Spanien   abgeschlossen hat, so fällt er; wenn er es versucht, die bewunderungswürdigste Bc«e« gung des Patriotismus mit revolutionären Wühlereien zu ver« wechseln, so fällt er; wenn er zurückweicht, so fällt er; er muß Dank der Fatalität mit Spanien   marschiren, an seiner Spitze, da er nun einmal dort ist, oder sein Haupt fällt; Eng« land und Frankreich   haben das zu befolgende Beispiel gegebe»- Wir in Frankreich   sehen aufmerksam zu! Betrachten wir in Deutschland   die Aengstlichkeiten einer Tyrannei, in Spanien  das Erwachen einer Nation. Und der revolutionäreCri du peuple" schreibt:Zu de» Waffen! Ja, Ihr Bürger jenseits der Pyrenäen  , aber t»,e die sozialistischeBande', deren Erscheinen man in der$#« vinz von Cadix meldet, gegen Euren Ludwig XVI  . und seine Montmorin ä la CanovaS. Nur durch Sicherstellung ihre? Rückens durch die Tage vom 10. August und 2. September blieb die Volksbcgeisterung bei Valmy Siegerin. 1870 h'»« gegen gerieth man in die Sackgasse von Sedan, weil ma»: Geschmäht hat er überhaupt nicht, nur auf eine Ge- fahr wies er hin, die mir aus dem Mormonenthum selbst erwachsen könne; aber auch davon schwieg er, sobald ich ihn bat, nicht die Religion zum Gegenstand der Erörterunge» zwischen uns zu wählen." Hertha sagte dieses ohne alle äußere Erregung, aber i» dem leisen, klagenden Ton ihrer Stimme lag eine ga» Welt voll Schmerz und Entsagung. Jansen blickte schweigend auf sie nieder. Es war sch.o" zu dunkel geworden, um seine, der durch das Fenster ein« dringenden schwachen Beleuchtung abgewendete Physiognonne noch genau zu unterscheiden. Hertha würde sonst wohl kau>» übersehen haben, daß ein ungewöhnlich milder, feierliche Ausdruck das eherne, männliche Gesicht förmlich verschönte- Der Umstand, daß er sett mehreren Tagen dem leitende» Einfluß Rynold'S entzogen gewesen, machte sich schon ft? geltend bei ihm. Die Stille des Gemachs unterbrachen nur die tieft»- regelmäßigen Athemzüge Jansen'« und das letzte krampfhaft' Aufschluchzen des jungen Mädchens, wie es wohl bei Kindel geschiebt, wenn sie sich in den Schlaf geweint habe». Hertha, bleibe ruhig hier." sagte Jansen dann, nachdem er endlich zu einem festen Entschluß gelangt war.Niem»»» soll Dich stören. Hoffe und vertraue auf die Allmacht des Erlösers. Sei stark, um jedem drohenden Mißgeschick>»' ruhiger Ueberlegung zu begegnen, und die Bürde«, weu? Dir zu tragen von dem Herrn zuerkannt werden, fto(»m und ohne Murren auf Dich zu nehmen. Erwarte auf dieft Stelle meine Rückkehr, und möge Gott   Dich segnen,»%L liebe Tochter, Du heiliges Vermächtniß meines ehrenwert?'" Bruders und seiner braven, engelgleichen Gattin.". Bei diesen Worten neigte er sich zu Hertha nieder,» bei der Erinnerung an ihre Eltern wieder heftiger i schluchzen begonnen hatte, und drückte einen Kuß auf w Stirn. i. Leise schlich er nach der Thür hin, welche zu Hers? und der Demoiselle Corbillon Wohngemach führte. So» fältig verriegelte er dieselbe, und dann entfernte er sich so leise durch die unmittelbar auf den Hof führende Pforte. Auch diese verschloß er, um jeden Eindringlwg* !>? d.