fällen, für einen längeren, fest bestimmten Zeitraum der grenz- nachbarliche Uebertritt von Arbeitern, um bei der Ernte, der Ackerbestellung oder bei anderer Gelegenheit vorübergehend zu helfen, gestattet werden, wenn der Verbleib auf der betreffenden Arbeitsstätte oder der demnächstige Rücktritt gesichert sind.— Die Erlaubniß hierzu haben die Landräthe zu erthellen, welche dieserhalb mit Anweisung versehen worden sind. � L. Unserer Anficht nach wird diese zu Gunstent der Jndustri- ellen getroffene Ausnahme, daß solche Ausländer, welche nur auf unbestimmte Zeit über die Grenze kommen, um in Schlesien zu arbeiten, von der Ausweisung verschont bleiben sollen, die denkbar schlechtesten Folgen haben. Der Herr Minister muß sich doch darüber Nar sein, daß es dem Staate nimmermehr von Nutzen sein kann, wenn solche Personen, vre doch nur deshalb von den Grubenbesitzern beschäftigt werden, weil sie billiger arbeiten, nur eine Zeit lang am Orte bleiben, um alsdann wieder über die Grenze zu verschwinden. Steuern wird man in diesem Falle schwerlich von ihnen erheben können und bei der diesen Leuten anhastenden Bedürfnißlofigkeit wer- den sie sicherlich noch von dem geringen Lohn einen guten Theil mit über die Grenze nehmen. Die Bedürfnrßlosigkert dieser Ausländer wird zum Fluch für eine Gegend, wo sie sich in großer Anzahl befinden, weil sie nichts konsumiren und so- mit Produktion und Handel daselbst nicht aufblühen können. In diesem Falle wäre es sicherlich doch bester gewesen, die seßhaften Ausländer im Lande zu laffen, da diese dem Wohlergehen des Staates weniger schädlich find, als die nicht seßhaften. Die Grubenbesitzer haben mit ihren Klagen bei dem Herrn Minister ein geneigtes Ohr gefunden, hoffentlich wird derselbe aber schließlich doch noch zu der Ueberzeugung gelangen, daß die große Masse der arbeitenden Bevölkerung der Provinz Schlesien , eine der ärmsten Provinzen unseres Staates, zum Mindesten dasselbe Recht auf Schutz von Seiten der Regie- rung hat, wie einige Dutzend Großindustrielle, und daß es daher geboten erscheint, keine Maßregeln zu treffen, welche ge- eignet find, die Armuth in der Provinz Schlesien noch zu ver- �Der Chemnitzer Sozialisten- Prozeß soll nun endlich. wie man der„Kl. Pr." mrttheilt, nach nahezu anderthalbzahrr- ger Vorbereitung, zum Austrag kommen. Den Angeklagten rst am 7. d. M. der Anklagebeschluß der M. Strafkammer des Landgerichts zu Chemnitz , datirt vom 12. Juni, nebst Ladung zur tzauptverhandlung auf den 23. September und folgende Tage zugestellt worden. Angeklagt find: Die Reichstagsabgeordneten Auer, Bebel, Dietz, Frohme, Viereck und V o l l m a r, sowie Buchdruckererbefitzer U l l r r ch zu iUffenbach, Bildhauer Müller zu Darmstadt und Schnerder- meister Heinz el zu Kiel . Sie werden beschuldigt bezw. sollen„hinreichend verdächtig erscheinen": an einer behufs Be- förderung und Erreichung bestimmter der geschloffenen Zahl ihrer Mitglieder bekannter Zwecke der in S 1 des Sozialistengesetzes gedachter Richtung geschlossenen Verbindung theilge- nommen zu haben, bezw. Thnlnehmer einer solchen Verbindung zu sein, deren Dasein, Verfaffung und Zweck vor der Staats- regierung geheim gehalten werden soll und zu deren Zwecken oder Beschäftigungen gehört, Maßregeln der Verwaltung oder die Vollziehung von Gesetzen durch ungesetzliche Mittel zu ver- hindern und zu entkräften, insbesondere dadurch, daß sie mog« lichst viel Preßerzeugnisse des im Sozialistengesetz er- wähnten Inhalts trotz der entgegenstehenden Bestimmungen dieses Gesetzes hergestellt und verbreitet, letzteres auch bejüglich bereits verbotener Druckschriften, insbesondere des„Sozial- demokrat", gethan, nicht minder Versammlungen der ,n§ 9 des Sozialistengesetzes genannten Art, beziehungsweise Ver- sammlungen überhaupt mit Umgehung der in dieser Beziehung bestehenden gesetzlichen Vorschriften über das Vereins- und Versammlungswcsen heimlich abgehalten zu haben. Das würde sich nach dem Anklagebeschluß als Vergehen wrder ZZ 128 und 129 des Str.-G.-Buchs qualifiziren und mit Gefängnrß von 1 bezw. 3 Monaten bis zu 1 bezw. 2 Jahren zu bestrafen sein. Wie die Dinge aber thatsächlich liegen, dürste nach Anficht der Verthetdiger und der Angeklagten eine Verurtheilung mcht möglich sein; sie behaupten, die ganze Anklage stehe thatfachlich in der Luft. Die Vertherdigung führen: Rechtsanwalt Munckel. Berlin für Auer, Heinzel und Wollmar ; Rechtsanwa t O. Freitag-Leipzig für Bebel, Dietz und Viereck; Rechtsanwalt Lenzmann-Lüdenscheid für Frohme, Müller und Ulrich. Die Anklageschrist der Staatsanwaltschaft umfaßt 108 enggeschriebene Seiten; sie bezieht sich hauptsächlich aus Auslassungen bezw. Erklärungen und Parteigenossenschafts-Beschlüffe, welche im Züricher„Sozialdemokrat" veröffentlicht find. Unsere Überseeischen Eroberungen find immer äußerst zweifelhafter Statur. So berichtet Konsul Herrnsheim über unsere neueste Annexion, über die Insel N a b:„Eine gut ge- pflasterte Straße führt am Strande entlang. Breite Stern- pieren laufen weit ins Wasser hinein; auf ihnen find die großen Versammlungshäuser errichtet, nach denen sich die Insu- laner des Nachts begeben, wenn in den im Dickicht belegenen Wohnungen die Moskitos allzu lästig werden. Auch wichtige Berathungen hält man auf den vor den Häusem liegenden Terafsen ab. In Kriegszeiten zieht sich das Volk, besonders „Ich sagte, daß ich Eure treuen Dienste noch weiter würde in Anspruch nehmen müssen," antwortete Elliot in fast wegwerfendem Tone,„es ist indessen nicht genug, tcü- gerische Schlüsse zu ziehen, wenn sich dieselben auch wirklich der Wahrheit nähern. Zch verlange mehr von Euch, soll ich mich entschließen, in das Euch beschiedene Loos lenkend mit einzugreife»—" „Und welches Loos ist mir zuerkannt worden?" unter- brach die Französin schnell ihren Gefährten. „Zch verdenke Euch nicht, daß Zhr gespannt seid, einen Blick in die Zukunft zu werfen," versetzte Elliot mürrisch,„und ich will Euch gern verrathen, daß, wenn meine Wünsche in Bettacht gezogen werden, Zhr wahrscheinlich die Stelle von Hertha'« verstorbener Schwester einnehmen Als die Französin dieses hörte, bebte sie vor Entzücken. Die Aussicht, die Gattin eines so begüterten Mannes zu werden, übertraf ihre kühnsten Hoffnungen, und kaum achtete sie noch auf das, was Elliot ihr zunächst mittheilte und von ihr verlangte..... „Ich wiederhole also, fuhr Elliot nach kurzem Ueberlegen fort,„Zhr müßt mir auf alle Fälle verbürgte Nachrichten ver- schaffen. Merkt auf jedes Wort, welches Hertha äußert, mag sie spreche«, zu wem sie wolle. Eine Andeutung, wenn sie nicht Serade auf einem Zrrthum beruht, kann von entscheidender stirkung sein. So bitte ich Euch vor Allem, noch heute Abend Euer» Scharfsinn in Anwendung zu bringen. Es Seht zwischen Onkel und Nichte irgend etwas vor, und ich ärchte, daß Jansen sich schwach gegen das Mädchen zeigen wird. Auf Euch beruht jetzt viel; Zhr müßt mit mir ver- einigt dahin wirken, daß unsere wohl überlegten und durch ihre Zwecke geheiligten Pläne nicht durch eine leicht zu ent- schuldigende väterliche Liebe durchkreuzt werden. Zhr gehört, kraft der in Euch wohnenden Energie nnd Umsicht, schon jetzt mit zu den Stützen des Mormonenthums, seid mit dazu auserkoren, den Tempel in dem neu gegründeten Zion zu verherrlichen. Darum gehet denn hm, meine Schwester und handelt, wie eine höhere Stimme es Euch durch mich sprechend streckte Elliot seine Hand gebieterisch nach bei Nachtzeit, in diese von drei Seiten durch Wasser geschützen Häuser zurück, denn hier ist eine Ueberrumpelung kaum zu be- fürchten. Die Insel Aap besteht aus 67 unabhängigen Dörfern. Fast immer stehen sich einige Dorfschaften feindlich gegen« über; kommt es zur Austragung einer Fehde mit Waffenge- walt, so werden beiderseitig großartige Vorbereitungen getroffen, manchmal auch die Hilfe eines neutralen Dorfes erkauft. Weit verheerender aber als die Schlachten find die epidemischen Krankheiten. Neben einer Halsentzündung ist es vor allem ein bösartiger ansteckender Husten, der meist schon nach wenigen Tagen mit dem Tode endet. Wird ein Dorf von dieser Seuche heimgesucht, so rotten sich die Bewohner der nächstliegenden Ortschaften zu einem Ueberfall zusammen. Die schon von der Krankheit Ergriffenen werden getödtet, alle Hütten nieder- gebrannt und die verschont gebliebenen nach dm Bergm gejagt." — Der„Germania" wird in Betreff der Karolinen - Inseln mitgetheilt, daß in dem großen geogravhischen Werke des preu- ßischen Kriegsministers v. Roon die Karolinengrupve den Spa- niern zugeschrieben ist; v. Roon betont besonders die Sicherheit seiner Angaben wegen seiner offiziellen Quellen u. f. w. Ebenso in dem Werke von Professor Klöden(Ausgabe von 1861), das beide Karolinengruppen als Spanien gehörig be- zeichnet. Spanische Revanche. Solingen , Remscheid ic. stehen bekanntlich im lebhaftesten Geschäftsverkehr mit Spanien und die dortigen Eisen- und Stahlerzeugniffe gehen in größter Menge nach dem Lande der Kastanien. Die Spanier haben nun auch mit den Fabrikanten in diesem Jndustriebezirk Vie Verbindung abgebrochen und dies mit der Karolinenfrage, mitunter in etwas überspannten Ausdrücken, motivirt. Die„Barmer Ztg." theilt einige Briefe mit, von welchen wir einen nachstehend abdrucken: „Den Betrag Ihrer Faktura werde ich, wenn nöthig, für An- schaffung von Kriegsmaterialien verwenden, um mittelst derselben Ihre Nation zur Herausgabe dessen zu zwingen, was sie uns willkürlich genommen hat." Den Vorgang vor der deutschen Gesandtschaft in Madrid am Freitag Abend schildert em Brief an den„Tcmps" folgendermaßen: Während des ganzen Abends wuchs die Auf- reguna, vergrößerten sich die Massen in den Sttaßen und auf den Plätzen, Neugierige standen umher, man riß sich um die Blätter und las sie im Scheine der Laternen. Die Politiker und Militärs gingen in ihre Klubs, wo die Austegung nicht geringer war. Der aristokratische Veloz Klub, das Kasino, im Militärkafino der Straße det Prinzipe , im Ateneo, in den großen politischen Klubs, in den Kaffeehäusem und Kneipen herrschte dieselbe Erregung. Gegen 10 Uhr durchzogen Schaaren mit der spanischen Flagge die Straßen nach allen Richtungen. An verschiedenen Stellen redeten Volksredner die Menge an. In den Ruf: Es lebe Spanien , es lebe Heer und Flotte! mischte sich das Geschrei: llnerte a loslAJernanes! Maerte a Bismarck ! Tod den V ergewaltig ern des Bodens des Vater- landes! Doch vemahm man anch Verwünschungen gegen den König. Die Banden theilten sich, die einen zogen vor die Ge- däude der Gesandtschaften Englands, Italiens , Portugals und selbst Rußlands und brachten Hochs aus. Vor der französischen Botschaft hatten sich Tausende versammelt und schnen aus vollem Halse, die spanische und französische Flagge sollten vereint aufgezogen werden. Es geschah aber nicht, es war Niemand von der Botschaft in Madrid . Um dieselbe Zeit drängte sich die Menge nach der deutschen Gesandtschast in der Straße Amor de Dios, wo dieselbe den ersten Stock eines schönen Hotels inne hat. Einige Schutzleute, die hier aufgestellt waren, hatten Mühe, das Eindringen in das Hotel zu verhindern. Die Menge schwoll immer mehr an, wetterte und tobte. Da erklomm ein Mann aus dem Volke den Balkon und mit einem Fußtritt schleuderte er das Wappen der Gesandtschaft auf die Straße. Andere stiegen nach, zer- trümmerten die Fenster, rissen den Fahnenstock herab und mit diesen Trophäen zog der Haufen nach der Puerta del Eol und vor dem Ministerium des Innern wurde mit Zeitungen und Schwefelhölzchen ein Feuer angemacht und das Wappenschild und die Flaggenstange verbrannt. Die Guardias Civiles im Ministerium brachen hervor und suchten die Menge zu zer« streuen, welche sie mit dem Rufe:„Es lebe Spanien , es lebe die GuardiaS Civilas" empfing� Um 11 Uhr hatte der Tumult in verschiedenen Theilen der Stadt eine solche Höhe erreicht, daß die Zivilbehörden um das Einschreiten der bewaffneten Macht ersuchten. General Pavia , Generalkapitän von Madrid, setzte nun mit Erlaubniß deS Kriegsministers die Truppen in Bewegung. Die Truppen wurden mit Enthusiasmus begrüßt und die Menge wich langsam aber gutwillig vor den Soldaten. Die Aufregung dauerte übrigens bis gegen 2 Uhr. Dann konnte General Pavia die bewaffnete Macht zurückziehen. Ein Geschütz, ein paar Schwadronen Kavallerie und ein Bataillon Infanterie blieben zum Schutze der deutschen Gesandtschaft bis zum Morgen. Das Attentat auf die deutsche Gesandtschaft ward bereits am Abend lebhast beklagt. Der Entwurf des definitiven Programm der nord- deutschen demokratischen Partei, wie er am nächsten Sonn- dem Fort zu aus, über welches das flammende Abendroth seine ganze Gluth ausgegossen hatte. Seine hohe Gestalt wurde ebenfalls von dem purpurrothen Schimmer beleuchtet, und wie er so stolz aufgerichtet dastand, seine Physiognomie auSsttahlend den Fanatismus, in welchen er sich theils selbst hineingeredet hatte, den er aber anch theilweise erheuchelte, um einen desto tiefern Eindruck auf die Französin auSzu- üben, da bebte letztere scheu vor ihm zurück, als wenn sie in der Thai einen drohenden Heiligen der Wüste vor sich gesehen hätte. Zum ersten Mal beschlich sie die unbestimmte Ahnung, daß sie sich in der Gewalt von Leuten befände, welche sie als ein willenloses Werkzeug betrachteten und am allerwenigsten von ihr einen Widerspruch dulden würden. Hatte sie sich vorher schon fest entschlossen, um sich allmälig eine ihren Neigungen und Wünschen entsprechende Stellung unter den Mormonen zu sichern, Alles, was in ihren Kräften stand, aufzubieten, so tta; jetzt als zweite Triebfeder noch eine unerklärliche Furcht hinzu, etwa wie bei einem auf dem Markt verkauften Sklaven, ver sich, erfüllt von Besorg- nissen, in mancherlei Muthmaßungen über seinen neuen Herrn ergeht. Schweigend wanderten sie nach dem Fort zurück. Die Hoffnung einer baldigen Vereinigung mit Holmsten, welche sie eben noch in so hohem Grade beglückte, hatte viel von dem geträumten Glänze verloren. Ihre aufrechte, stolze Haltung war plötzlich verschwunden; sogar die Schleifen und Bänder auf ihrem Kopfe, durch die feuchte Nachtluft erschlafft, schienen nicht mehr so lusttg und frei flattern zu wollen, fett sie zu dem eigentlichen Bewußtsein ihrer Ohn- macht, ihrer geradezu hilflosen Lage gelangt war. Aber in ihrem Herzen kochte und gährte es; sie beneidete Hertha Jansen um ihre Zugend und Schönheit, und hätte sie Alle, die in näherer Beziehung zu derselben standen, mit einem Schlage vernichten können, so würde sie es in diesem Augen« blick mit Freude» gethan habe«. Sie wünschte ja so sehn- lich, sich dafür zu rächen, daß sich Alles um jene drehte, während sie selbst eine untergeordnete Rolle zu übernehmen gezwungen war.— Als Demoifelle Corbillon sich entfernte, blickte Ellwt ihr noch eine Weile nach. Das höhnische Lächeln war wieder tag auf dem Parteitag in Hamburg zur Berathung gestellt werden soll, liegt nunmehr vor und lautet: „1. Die demokratische Partei fordert, daß der Wille des Volkes durch die bestimmte Mitwirkung der Volksverlretung bei der Gesetzgebung und der Staatsverwaltung zur voll»: Geltung gelange, daß dem zu Folge der Erat und die Friedens- präfenz alljährlich festgestellt wird, daß die Minister den Parle- menten verantwortlich sind und nur so lange im Amte bleiben, als sie sich mit der Majorität der Volksverttetung in Ueberein- stimmung befinden. Damit der Wille des Volkes in seinen Vertretungen rein zum Ausdruck komme, wollen wir das allge- meine, gleiche und direkte Wahlrecht, gesichert durch garantirte geheime Abstimmung nicht nur für das Reich, sondern and) für die Einzelstaaten und Kommunen, sowie die Gewährung von Diäten an alle Abgeordneten. 2. Um den Ruin des Volkes durch den Militarismus zn verhüten, verlangen wir, bei wirklicher Durchführung der allge- meinen Wehrpflicht, Abkürzung der Dienstzeit, das Anbahnen allgemeiner Abrüstung, Aufhebung aller militärischen Privilegien, wie: der Steuerfreiheit, der Militärgerichtsbarkeit, des Instituts der Einjährig- Freiwilligen. Zu der Entscheidung über Krieg und Frieden soll die Zustimmung des Reichstages erforderlich sein. Wir werden ferner alle Bestrebungen unterstützen, welche auf ftiedliche Ausgleichung der zwischen einzelnen Völkem ent- stehenden Streitigkeiten abzielen, insbesondere intemationale Schiedsgerichte. 3. Die gebotene Umgestaltung des PolizeistaatS zu« Rechtsstaats bedingt die Aufhebung aller polizeilichen Aus- nahmegesetze, vollständige Sicherung der Vereins- und Bei- sammlungsfreiheit durch Reichsaesetz, vollkommene Preßtteihe«, Revision des Ettafrechts und Strafprozesse auf demokratische: Grundlage, u. A.: die Einführung der Schwurgerichte D politische und Preßvergehen, die Wiedereinführung der M rufung in Strafsachen, die Entschädigung unschuldig Per- bafteter und Verurtheilter, die Beseitigung der polizeiliche» Strafbefugnisse. 4. Wir erstreben die vollkommene Durchführung der Selbstverwaltung für die Gemeinden und weitere Verbände, namentlich auch bei Handhabung der Polizeigewalt, und ttete» ein für die völlige Autonomie der Einzelstaaten in ihre» Sonderangelegenheiten. 5. Auf sozialem Gebiete weist die Demokratie eine Sozial- reform zurück, welche die Arbeiter von der StaatsverwaltM abhängig macht, verlangt dagegen eine Gestaltung der wirth- schaftlichen Verhältnisse dahin, daß der Einzelne gegen Aus- beutung und Unterdrückung geschützt wird. Sie erstrebt ei»< wirksame, soweit als möglich durch internationale VereinbaruNS geregelte Arbeiterschutzgesetzgebung und tritt daher ein für du gesetzliche Regelung der Sonntagsarbeit, sowie für die Beseitz- gung der industtiellen Kinder- und Zuchthausarbeit und W Beschränkung der industriellen Frauenarbeit. Sie forden ein thatkräftiges Eintreten der Gesetzgebung zur Versorgung der ganz oder theilweise erwerbsunfähig gewordenen Arbeiterl eine volle allseitige Wahrung der Bewegungsfreiheit der Ar- beiter, um in Vereinen, Genossenschaften, Kassenverbänoen � selbstthätig die Verbesserung ihrer Lage herbeizuführen. 6. Die gerechte Vertheilung der Staatslasten nach Met' gäbe der wirihschafilichen Lage der Staatsangehörigen gehsn zu den sozialen Aufgaben des Staats. Daher verlangen# die Befreiung der Lebensbedürfnisse des Volkes von jedwedes Steuer, in letzter Linie die progressive Einkommensteuer w» Selbsteinschätzung. 7. Der Friede unter den Konfessionen muß wieder h erbet- geführt und erhalten werden. Das ist nur zu erreichen dum vollkommene Trennung der Kirche vom Staat. Die Regeliifflj der inneren Angelegenheiten der Religionsgesellschaften ¥ ohne Einmischung des Staates zu erfolgen. 8. Der Staat hat die Pflicht, im Verein mit der Famil» für die Erziehung der heranwachsenden Generation Soigi zu tragen, jedoch soll die religiöse Erziehung der privates Fürsorge der Familie überlassen sein. Dem zu Folge& streben wir die vollständige Trennung der Schule von% Kirche. Wir verlangen zudem Unentgeltlichkeit des Unterricht nicht nur in den Volksschulen, sondern auch in allen Bildung»' anstalten. Der Besuch des Staatsministers von Bötticher JJ einigen Theilen des westfälischen Jnvustriebezirkes ist, wie WJ �Elof. Ztg." geschrieben wird, in allen Ortschaften, die Minister in Begleitung des Oberpräsidenten v. Hagemeifw und Regierungspräsidenten von Rosen pasfiite, mit besonder» Freude und Genugthuung begrüßt worden. In LüdenschA Werdohl und Siegen fand die Besichtigung zahlreicher industtt eller Etablissements statt. Von verschiedenen Herren wum dem Minister ein Bild von dem Nothstand der Montan- u» Eisenindustrie des Siegerlandes entworfen und auf die m- fachen und die Mittel zur Abhilfe desselben hingewiesen. Minister konnte allerdings keine bestimmten Zusicherung:� geben, namentlich nicht den verlangten Zoll auf spanische CV in Aussicht stellen; er versprach jedoch, daß die geäußerte» Wünsche eine unparteiische, sachgemäße und wohlwollende urtheilung erfahren würden.— Das alte Lied vom„Nothst»� ,— auf seine Lippen getreten und verkündete, in wie hohe»' Grade er ihren falschen, zur Verrätherei hinneigenden Ch»' rakter verachtete. „Auch solche Leute muß es geben," sprach er bitter sich hin,„ihre Dienste sind oft wichtiger, als die schwerste» Opfer rechtlicher Menschen; und sind solche Dienste von de»' gewünschten Erfolg begleitet, dann denkt Niemand dar»»- seinen Tadel über dieselben auszusprechen. Hahaha! Betrw überall, in den höchsten wie in den niedrigsten Volksschich'� Ist aber Egoismus die Triebfeder alles menschlichen Wirke»� und WaltenS, warum sollte ich denn zurückstehen? Hahch»' ich bin von der Vorsehung für eine andere Stellung,»' die eines einfachen Kommanoanten auserwählt worden;»»» ich muß das Meinige dazu thun, will ich nicht von ihr vf. essen werden. Za, ich muß höher hinauf, und führte mej» eg über Taufende von Leichen der verabscheuungSwÜrW» Gentiles. Ha, dieser Weatherton! Ein unglücklich Geschick hat ihn in ihre« Weg geschleudert. Als fr»»"' mes Kind, mit unberührtem Herzen, würde sie ohne i murren und mit heiliger Erhebung sich in alle sie den Anordnungen gefügt haben und glücklich geworden st?! Das Bild dieses verhaßten Mannes aber hat m ihrer% erregbaren Phantasie Wurzel geschlagen und den lächerlich � Glauben geweckt, daß sie einen freien Willen besitze u». frei wählen dürfe. Doch was auch das Geschick verd»»' ich bringe eS wieder ins Gleichgewicht; und wo ich die � fache entferne, da wird auch der Wirkung keine lange D»" beschieden sein." Zudem der finstere Mormone so sprach, ballten' � seine Fäuste krampfhaft; einen unheilvollen, drohenden»„ sandte er nach der Richtung hinüber, wo daS lag, und gesenkten HaupteS schlug er dann den nach dem Fort ein.— � Die Dämmerung war schon eingetreten, als er den � gang des abgeschlossene» Hofe« erreichte. Da drang au« offen stehenden Thür daS Geräusch von Männerstiw?� zu ihm herüber. Dasselbe rührte von den Leuten her, J? � die stehende Wache des Posten« bildeten und zugleich Beruf hatten, die streitbaren Männer des Fort« in de» dienung der Geschütze einzuüben.
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten