Abtheilung 3194, in der zweiten Abtheilung 16023 und inder dritten Abtheilung 172 622, zusammen 191839 Wähler.Ein neuer Spielplatz für Kinder. Auf VeranlaffungdeS Magistrats hat die städtische Grundeigenthumsdeputationin ihrer letzten Sitzung über die Verkaufsbedingungen berathen,welche für das große Bauviertel zwischen Grimm-, Dieffenbach-,Gräfe» und Urbanstraße, das die Stadt parzelliren und ver»kaufen will, festgesetzt werden sollen. Dieses große Bauviertrlsoll einen hübschen Jnnenplatz mit einer zu demselben führen»den Straße erhalten, welche nur eine Zugangs-, nicht abereine Verkehrs straße sein würde. Der Platz soll mit Bäumenbesetzt werden und als Kinderspielplatz dienen können. ESwurde beschloffen, Festsetzungen zu treffen, welche daS Fort-bestehen der im Plan vorgesehenen Höfe fichem. Ferner solldie Bebauung mit Fabriken, welche Dampfmaschinen verwenden,üble Gerüche verbreiten oder großes Geräusch verursachen, ver-boten werden, und endlich soll die Errichtung von Schank-wirthschaften am Platz und an der Straße im Innern nicht ge-stattet sein._Lokales.Die mündlichen Vernehmungen bezüglich der Ab»schaffung der Sonntagsarbeit wurden auch gestern, Freitag,fortgesetzt. Die Verhandlungen begannen Vormittags 9'/« Uhrund endeten Mittags 12 Uhr. Eingeladen waren zu denselben:der Fachverein der Tischler, der Verein zur Wahrung der In»teressen der Tischler und Berufsgenoffen, die Tischler-Jnnung,der Fachverein der Töpfer, die Töpfer-Jnnung, der Fachvereinder Tapezirer, die Tapezirer-Jnnung, der Fachverein der Stein-metzer, die Steinsetzer-Jnnung. Leider waren zwei der einge-ladenen Arbeiter-Vereine, wie uns mitgetheilt wird, nicht ver-treten, nämlich der Fachverein der Töpfer und der Fachvereinder Tapezirer. Die Mittheilungen, welche den hiesigen Zei-tungen über den Verlauf der Konferenzen gemacht werden,entsprechen der thatsächlichen Sachlage nicht- Wir werdendaher vorläufig über die Verhandlungen nichts veröffenttichen.Die mündliche Prüfung der Abiturienten des Sopbjen-Realgymnasiums hat vorgestern unter dem Vorfitze des Pro-vinzial Schulraths Dr. Gruhl stattgefunden. Alle drei Erami-nanden erhielten das„Zeugniß der Rtife"; einer davon unterDispens auf Grund seiner schriftlichen Arbeiten. Unter denExaminanden befand sich auch der blinde Abiturient MaxMeyer aus Berlin. Derselbe hat das Realgymnasium von derOber-Sexta ab besucht und ist regelmäßig versetzt worden.Seine schriftlichen Arbeiten hat er stets geliefert, indem er dasKonzept diltirte. Auch für das Abiturienten- Examen war eineMöglichkeit der Theilnahme an den schriftlichen Arbeiten nichtaus geschloffen, jedoch wurde von dem Ministerium, nach vor-angegangenem Bericht des Lehrkollegiums an daffelbe, davonAbstand genommen und eine eingehendere, mündliche Prüfungverordnet. Bei derselben hat der Examinand in allen Fächemdas Prädikat„gutt erhalten. Er dcabfichtigt nun die Uni-versität zu besuchen und sich insbesondere mit Literatur zu be-schäitigen, um später dadurch sein Brod zu erwerben.Der im Zuge der Kaiser-Wtlhelmstratze neu zu er-richtende Spreedrücke am Dom soll durch ihre eigenartigeKonstruktion ein Unikum in unserem Vatcrlande werden, daSdurch die besonderen Verhältnisse des Spreebettes bedingt ist.Die Brücke soll auf Grund der ungünstigen Erfahrungen übereiserne Straßenbrücken ganz massiv in Stein hergestellt werden,und zwar in einer großen Oeffnung und zwei kleineren. Dadie durch die Umgebung des Terrains und den Epreewaffer-spiegel gegebene Konstruktionshöhe einen weiteren Bogen, wieden für die Mittelöffnung gewählten, wohl nicht zuläßt, mußte,um das Rormalprofil der Spree nicht einzuengen, rechts undlinks der Biückenpfeiler der Durchfluß dadurch erweitert werden,daß der Fluß nach dem Lande zu eine kleine Ausbauchung inArt eines Umlaufes erfährt, der bei Brücken wenigstens bisherkaum ausgeführt worden ist. Auch hierbei find noch überallEinschränkungen in den Abmessungen geboten, damit auf demlinken Ufer die Domfundamente, auf dem rechten Ufer dieBauterrainS der Kaiser- Wilhelmsttaße nicht beeinttächtigtwerden. Was die Domfundamente betrifft, so darf man jetztwohl eine zu große Sorgfalt in der Konservirung derselben alsüberflüssig bezeichnen, da es wohl keinem Architekten heutemehr einfallen wird, den alten Plan, wie er vor 1843 bestand,so wieder aufzunehmen. Die Arbeiten an der Brücke werdensobald als thunlich auf dem rechten Ufer beginnen, damit dieEckbauten an der Burgstraße desto eher in Angriff genommenwerden können.— Bezüglich der Moltkebrücke wird gemeldet,daß voraussichtlich im Frühjahr der Bau einer Jntenmsbrückeso schnell ins Werk gesetzt werden soll, daß der aus Anlaß derJubiläums-Ausstellung zu erwartende große Verkehr eine Be-Hinderung nicht erfahren dürste. Auch die Moltkebrücke soll,wenn möglich, durch einen Massivbau ersetzt werden.Die„Freie Zeitung", das Organ der Herren Dr. MaxHusch, Polle und Rosenbaum, wird, wenn wir einer uns zugehenden Mittheilung Glauben schenken dürfen, vom1. Ottober d. I. ab rhr Erscheinen einstellen, weil die kapi-talisttschen Stützen des Blattes nicht mehr gewillt sind, ihrgutes Geld für eine verlorene Sache hinzugeben. Auch dermit so viel Aufwand von Zeit, Mühe, Geld, Papier undDruckerschwärze in Szene gesetzte Stöcker-Skandal hat nicht ver«mocht, dem Pseudo- Arbeiter- Organ auf die Beine zu helfen;ebensowenig sind die Schnorrereien des Herrn Löwe für dasselbevon irgend welchen nemienswerthen Erfolgen degleitet gewesen.Balkens sitzt ein gewaltiger Genosse— ein Querbalken.Der kommt daran mit der anbrechende» Nacht.Und diese wandert mit ihren dunklen Swnden vor-wärts, und aus den Flammen schießen hundert suchendeFeuerzungen. Sie bohren sich in die Eingeweide de«Opfers und stimmen eine frohlockende Musik an. DaSfletscht und giert und prasselt und würgt, daß es eine Lustist.— DaS Fünklein ist ein Riese geworden!Und nun giebt die Flamme, wie ein Eroberer, daSZeichen zum Morden, Sengen und Plündern. Das prasseltnicht nrehr, das bricht und kracht und in toller Kampfgierspringen die heißhungrigen Pioniere hierhin und dorthin.Hin und wieder wird die Arbeit blos einem Fünkchen an»vertraut, aber dies weiß so viel Vertrauen zu rechtfertigen.E« frißt und frißt und erobert sich langsam, aber sicher seinFeld. Was eine gute Flamme werden will, muß erst ei«Fünklein gewesen s-in.—Gegen zwei Uhr Nachts— in tiefem Schlummer liegtfast die ganze Stadt— beschließen einige Flämmchen,Rekognoszirungen vorzunehmen. Auf demselben Wege, aufdem das erste Kundschafter-Fünkchen hinabgelangte, brichtdie verwegene Schaar hinauf. Aus ihren qualmen-den Mäulern dringt der Rauch in die Höhe, durch dieRitzen.—Und nun sind auch ihre dunklen Köpfe schon da; jetztdrängen sie sich hinein und legen ihre furchtbaren Schleierüber den Träumer. Der Schlafgott gaukelt ihm vor, daß erdaheim ist und seine Mutter ihn umfängt. Sie sinktan seine Brust. Freudenthränen fallen auf seine Hände.Auch sein Vater eilt herzu.„Mem Zunge, mein lieber�unge!««« ��st Du, grauenhafter Geselle, der nebenmeinem Bater steht? Hinweg, Todtengerippe!"Ha! Nun fällts über ihn her und reißt ihm den AthemIn der SanitätSwache der Schönhauser und Rosen»thaker Vorstadt. Schwedterstraße 27, wurden im MonatAugust 1885 41 Fälle behandelt. Von diesen betrafen 13 Fälleäußere Krankheiten und Verletzungen, 25 Fälle innere Krankheiten und 3 Fälle geburtshilfliche Operationen(2 Mal beiFehlgeburten, 1 Mal eine Zangen- Entbindun g).— Auf derWache selbst wurden 12 Fälle erledigt, und in 29 Fällen warder Besuch eines der 19 Acrzte der Wache erforderlich.Bei den hiestaen Standesämtern find in der Wochevom 30. August bis inkl. 5. Septbr. er. zur Anmeldung gekommen: 14ö Eheschließungen, 832 Lebendgeborene, 23 Todt-geborene, 515 Srerbefälle.Ueber die Festnahme eines jugendlichen Taschen-diebeS wird uns folgendes gemeldet! Gestern Abend gegen7 Uhr wurde der 14 Jahre alte Bursche Johann Krüger,welcher bisher in Bromberg gewohnt hat und sich erst sen 3Tagen hier aushält, festgenommen, weil er sich einige Tagezwecklos auf dem Echlesischen Bahnhofe umhertticb und inauffälliger Weise zwischen das abreisende Publikum mischte.Bei der vorgenommenen Vifitatton wurden zwei neue Porte-monnaics in seinen Taschen vorgefunden. Der Festgenommenegestand nach hartnäckigem Leugnen ein, daß er am 8. d. Mts.auf dem Perron des Schlefischen Bahnhofes einer Dame einPortemonnaie, in welchem sich 22 Mark Haares Geld und einBillet II. Klaffe defanden, ferner gestern Nachmittag einer Frau,welche den Zug besteigen wollte, ein Portemonnaie, enthaltend1,50 M. und ein Billet IV. Klasse nach Bentschen, und gesternAbend 6 Uhr einer anderen Frau ein Portemonnaie, mit 32Pf. Inhalt aus der Manteltasche entwendet hat. Krüger, wel-cher der Sohn einer hier in Untersuchungshaft sich befindlichensehr berüchtigten Taschendiebin ist, Hai sich schon von der frühe-sten Jugend an mit den Manipulationen der Taschendiebe be-kannt gemacht. Er wurde in Haft genommen.Ueberfall eines Berliners in der Schweiz. Der inder Königgrätzerstraße wohnende Buchhändler L-, welcher sichzur Zeit rn der Schweiz auf Reisen befindet, hat nachstehendenVorfall bei der hiesigen Kriminalpolizei zur Anzeige gebracht.Am Sonnabend, den 5. d. M., brach L. gegen 3 Uhr Nach-mittags von Col. de Forclaz aus, um zu Fuß und allein überden Col de Balme nach Chamonaix zu gehen. Nachdem eretwa eine Stunde gestiegen war, begegnete er auf schmalemBergwege einem anständig aussehenden Menschen, mit dem ereinige gleichgiltiae Worte wechselte. Mit den Motten„es warmir ein großes Vergnügen" empfahl sich der Fremde, währendL. weiter emporstieg. In demselben Äugenblick wurde er durcheinen in unmittelbarer Nähe abgefcuetten Schuß zu Boden gewor-fen. Es gelang ihm jedoch, sich wieder aufzuraffen, obwohl ihn derAngreifer in der augenscheinlichen Abficht, ihn nach dem Wegrandezu schleifen, am Fuße gefaßt hatte- Er trat nun dem Fremdenentgegen, welcher mit den Worten„auch ich habe noch einen"drcr Schüsse aus einem Revolver auf L. abfeuerte, von denen,wie sich später ergab, einer die Lunge getroffen hat. Inzwischenwar es aber dem L. gelungen, seinen eigenen Revolver hervor-zuholen, mit welchem er auf den langsam sich zurückziehendenGegner eindrang. Von Blutverlust erschöpft, mußte L. dieVerfolgung aufgeben, wurde bald darauf von drei den Bergheraufsteigenden Studenten aus Lyon auf einem Stein sitzendgefunden und mittelst Tragstuhls nach dem„Hotel des Alpes"in Trient gebracht. Am folgenden Tage fiedelte er nach demHospital in Mertigny über und befindet fich noch jetzt dott inärzlicher Behandlung. Der Ueberfall ist bei den schweizettschenBehörden zur Anzeige gebracht und es wird hoffentlich gelin-gen, den Attentäter, welcher von mehreren Personen gesehenworden ist, und seinen Schirm bei der Begegnung zurückge-lassen hat, zu ermitteln.Die nach verbüßung einer 15jährigen Zuchthaut-strafe erst am 25. Jutr d. I. aus der Slrasanstatt entlaffene„Arbeiter" Schulz wurde gestern in der Stralauetttraße bettelnddetroffen und zur Wache fistirt. Schulz fühtte ein Bündel,enthaltend Fcnstergardinen, ein rothes Taschentuch und einPaar Strümpfe, gez. El., welche er angeblich auf einer Bankim Fnedttchshain gefunden haben will, bei sich. Da aberauch, wie bei jedem Einbrecher, ein Stemmeisen, eine Zangeund Licht in seinen Taschen gefunden wurden, so ist mit Be-stimmtheit anzunehmen, daß er die oben bezeichneten Gegen-stänoe, deren Eigenthümer noch nicht ermittelt ist. gestohlenhat. Schulz ist wegen Diebstahls und Bettelns in Haft ge-nommen.Polizei» Bericht. Am 10. d. M. früh wurde im Land-wehrkanal am Kottbuser Ufer die Leiche eines unbekannten an-scheinend dem Arbeiteistande angehörenden Mannes ange-schwemmt und nach dem Obduktionshause geschafft.— An dem-selben Tage Mittaas verunglückte der Arbeiter Wieder auf demNeubau Wilhelmsstr. Nr. 146, indem er beim Transport vonBalken einen Armbruch erlitt.— Nach Anlegung eines Noth-Verbandes wurde er nach der Charitce gebracht.— Am Nach-mtttag entstand in der GolVleistenfavttk von Werckmeister,Brunncnstr. Nr. 151—152, dadurch Feuer, daß im Kesselhauselagernde Hobelspähne durch Funken aus der Maschine in Brandgesetzt wurden. Die Feuerwehr war zur Stelle und löschte dasFeuer in kurzer Zeit.— Um dieselbe Zeit wurde der KutscherKrause auf dem Hof des Grundstücks Ackerstraße Nr. 91 beimFüttern der Pferde von einem derselben derart gegen den Leibgeschlagen, daß er schwer verletzt nach dem Lazurus-Kranken-hause gebraucht werden mußte.— Zu derselben Zeit wurde einKaufmann an der Spandauerbrücke von einem Hunde umge-rannt und erlitt durch den Fall eine etwa 2 cm. lange Kopf-aus der Brust. Er ringt, er kämpft, er schreit, er stößt umsich,— er flucht,— er betet,— er— er—Was ist das? Er öffnet die Augen. Er vermag wirk-lich nicht zu athmen. Luft— Luft!— Er will sich er-heben, er fällt zurück. Er bohtt die Nägel in die Brust inTodesängsten. Um seine Ohren sauste», an sein Herz klopfe»tausend Hämmer—ES brennt.— Er verbrennt!—Auftecht! Aus dem Bett! Das Fenster eingestoßen—Luft— Luft!—Aber darauf haben die Teufel nur gewartet, die lauerndin den Ritzen des Fußbodens sitzen. Nun haben sie einenbraven Helfershelfer, einen Kameraden— die Zugluft.Hurrah! Hurrah!—Die Flamme prasselt, sie schießt feuerlohend aus derTiefe und wirft ihre Schlangen auf das Nachtgewand desUnglücklichen. Er schreit:„Hil— se! Hil— fe!" durch diestille Nacht, über die schlafenden Dächer und Häuser.—Und immer schrett er noch,— und draußen kreischt dieKatze und wildes Halloh dringt an fein OKr. Er sucht dieFlamme an seinem Gewände zu löschen und arbeitet sich andie Thür, mitten durch Rauch und sengende Hitze, athemloS,zitternd, halb schon erstickt. Aber die lauernden Pioniecem der Thür haben nur auf das Kommando, die Kameradenim Fußboden nur auf das letzte Signal gewartet!Wie flammende Schlünde brechen die Feuerwogen anallen Ecken hervor und versperren den Weg. Des MannesHaar ist bereits versengt, unter den Sohlen glimmt'S, umseine Arme lecken die Gluthen.„Ah— 31— h! Erbar— men!— Hil— fe!— Mut-— ter! Va— ter!"Er brüllt vor Schmerz.— Aber nur vernichtender dringtder Tod an sein Herz; jetzt sinkt er zusammen.—Und wie hungrige Hyänen fallen die Feuer über ihnher, versengen seinen Körper, springen von ihm ab undwunde. Er mußte durch seine ihn begleitende Ehefrau mittelDroschke nach der Wohnung gebracht werden.— An demselbe»Tage Abends sprang ein Drenstmädchen an der Kottbuserbriialin selbstmördettscher Abficht in den Landwehr-Kanal, wurdejedoch, ohne Schaden genommen zu haben, aus dem Waßergezogen und ihrer Dienstherrschaft wieder zugeführt.Gerichts-Zeitung.Der Baron von Ledersteger, über dessen Lrdensgeschasitschon manche Notizen in die Zeitungen gedrungen find, standheute vor der Fettenstrafkammer hiesigen Landgettchts l, unisich auf die Anklage des wiederholten Betruges und derBigamie zu verantwotten. Die Persönlichkeit des Angcllaqt-nist eine sehr intereffante und romantisch angehauchte. PanÄloys Ledersteger ist am 19. Juni 1847 als Sohn eine1Elementarschullehrers in Magdalenenberg in Ober-Ocsterreiogeboren, besuchte 5 Jahre lang ein österreichisches Gymnasiumdann das Lehrer- Seminar zu Wien. Seit 1872 hält er fi®dauernd in Berlin auf, ist seit 1874 aus der österreichische»Staatsangehöttgkett entlaffen und hat seit 1882 die kobmi!'gothaische Staatsangehörigkeit erlangt. Im Jahre 1874 WLeversteger von der Republik San Marino den Baronstwerworben und zwar soll er dafür eine Summe von 10 000 Wgezahlt haben. Er ist außerdem glücklicher Besitzer fast sämindsicher Orden der Republiken San Marino, Honduras umTunis. Hier in Berlin hat Lcdersteger nach den Ermittelungender Staatsanwaltschaft eine feste Beschäftigung nie geWsondem nur ab und zu schttftstellettsche Arbeiten über Tag»!fragen geliefert und soll nebenbei einen schwunghaften Han?»mir Titeln und Orden betrieben haben. Er selbst soll Mmehrfach damit gerühmt haben, daß er die Orden fast säinimsicher Staaten mit Ausnahme des Deutschen Reiches vermißhabe. Zur Anklage stehen zwei Fälle, in denen ihm für J»Vermittelung von Titeln Gelder gegeben worden find, l:!er dann für fich verwendet haben soll, ohne den ihm �theilten Auftrag auszuführen, resp. überhaupt ausfüjmzu können. Einem hiesigen Fabrikanten gegenüber hatte er mbereit erklärt, ihm Tttel und Orden eines dänischen Konwzu verschaffen. Er hatte darin vorgegeben, daß ein 3%Wenigen-Jngenheim die Mittelsperson sei, thatsächlich war �aber nur eine vorgeschobene Figur. Der Fabrikant mußteSumme von 6000 Mark an einen gewiffen Jsatitsch ineinsenden, der das Geld dann wieder an Ledersteger zurÄschickt hat. Aus der Neukreirung des dänischen Konsuls.''schließlich nichts geworden und der Effett des ganzen@e(%war der, daß der Fabrikant sein Geld eingebüßt hat. Diesem»ttauttgen Erfahrungen hat ein hiesiger Inhaber eines ge#Waarcngeschäfts im Jahre 1883 machen müssen. Demf%stellte fich eines Tages eine Frau vor, welche sich als �Kundin gerate und die Mittheilung machte, daß der V#Leversteger in der Lage und bereit sei, durch seine Bekamschaft in den Hoflreisen von Koburg- Gotha demselben �Titel eines Kommerzienraths zu verschaffen. Der Kauftn»»'zeigte fich zu seinem Schaden nicht abgeneigt, auf diese C#einzugehen; er erhielt bald darauf den Besuch des Herrn%rons und dieser soll dabei wiederholt gesagt haben, daß es r--- k-------«------- 1---------5-- V.T.um den preußischen Kommerzienrathstrtel handele.valent hatte der Angeklagte eine baare Anzahlung__.. von �Mark und eine Nachzahlung von 10000 M. verlangt,%das Geschäft perfekt geworden sein würde; es war aberzeitig bestimmt worden, daß die letztgenannte Summe smeinnützige Fonds in Koburg- Gotha destimmt seinDie Baarsumme von 4500 M. hatte fich Leversteger als Infreies Darlehn geben lassen, mit der Einschränkung,�,die Rückzahlung nur dann erfolgen sollte, wenn er d-n».trag nicht zur Zufriedenheit ausführen würde. DieEventualität ist nun allerdings eingetreten, ttotzdemKaufmann sein Geld nicht wieder erhalten. Der Änge'n-behauptet, daß er das Mißlingen des Projetts seinerseits nverschuldet habe. Er habe fich an den Kadinetsrath len%gewendet, dieser habe ihn aber zu seinem Bedauem abÄ,bescheiden müssen,„weil er mit dem preußischen Hofe.ndrießlichkeiten gehabt habe", dagegen habe sich der Kabf».rath bereit erklärt, zur Erlangung des koburg- gothaDKommerzienrathstitels behilflich zu sein. Der Kabine»�v. Tempeltey ist darüber kommissarisch vernommenEr hat erklärt, daß er fich nicht darauf besinne, mit de»geklagten in der angedeuteten Richtung unterhandell zuunmöglich sei dies aber nicht, doch sei der Angeklagte inFalle berechtigt gewesen, irgend welche bindende Versprelabzugeben.�— So weit die zur Anklage stehende Titel---ygewissen Matte Anna Witetschkagetraut worden. Wie der Angeklagte behauptet, ist es d«Mnicht hinausgekommen; er habe vielmehr an der HochKn«!erfahren, daß seine Braut bescholten war und habe ste Dnwsofort wieder verlassen. Am 15. März 1870 ist de» �paare auf seinen Antrag vom Landgerichte eine„3%"von Tisch und Bett" bewilligt worden, eine rcchlfScheidung durch gerichtliches Urtheil hat jedoch �stattgefunden. Trotzdem hat fich der Angeklagt».21. April 1872 Hierselbst abermals verheirathet, erdieser zweiten Frau noch jetzt in glücklicher Ehe und ist Veines achtjährigen Knqlben. Der Angeklagte, welcher s»''#!17. März in Untersuchungshast fitzt und von dem R.-A L»#kehren zurück und verkohle» ihn in dem prasselnden �einander.„Feu— er!— Feu— er!— Durch die Nachtdie Wagen der Feuerwehr, als ob Beelzebub sein»bauten losgelassen habe. Die leicht geschirrten,Thiere fliegen im Galopp über das Pflaster. Der»£glühende Tropfen lecken, sprühen auf und verlöschetDampfspritze erscheint.— Halloh,— Wirrwar,— M«— Rufen,— Fragen,— Abschirren von Pfe�&fsausende Wasserstrahlen,— helle Feuergarben,—des, ungestümes, wilde», erbarmungsloses Feuer,—£>■Dampf, Rauch— Stille!— Dann Prasseln,— A.— Millionen Funken sprühen hinauf an den Mr.Himmel. Eilende Menschen mit Möbeln,—$aAbermals Kommando,— wieder rasche, gegen den v,wild sich aufbäumende Feuerzungen.— Feuer! 3%,Und nun— Halt!— Vorsicht!-— Jetzt!>ra— dauz! l Mit sürchterlichem Krachen stürzt derstuhl in den fünsten Stock und begräbt die 2ei<yStudenten!--«Und nun springen die Raubthiere—. 9%6e( lWasser— gegen einander auf und bohren ihre � peinander. Das ist kein Kampf mehr, das ist ein Rsinnloses Morden.—Aber über den Naturgewalten steht heute%®r bezwingt sie, er preßt sie in den eisernen® 41 �/[einer Ueberlegenheit und reißt ihnen den heißen Ader leidenschastlichen Brust.,«* b«Zähneknirschend liegen des Teufels gesellen �ächze» und weinen um die geschundenen Gsiede,gefesselten Fäuste..»„»bUnd wie entstand das Alles! Alle» das en>!einem winzigen Fünklein!---