Abtheilung 3194, in der zweiten Abtheilung 16023 und in der dritten Abtheilung 172 622, zusammen 191839 Wähler. Ein neuer Spielplatz für Kinder. Auf Veranlaffung deS Magistrats hat die städtische Grundeigenthumsdeputation in ihrer letzten Sitzung über die Verkaufsbedingungen berathen, welche für das große Bauviertel zwischen Grimm-, Dieffenbach-, Gräfe» und Urbanstraße, das die Stadt parzelliren und ver» kaufen will, festgesetzt werden sollen. Dieses große Bauviertrl soll einen hübschen Jnnenplatz mit einer zu demselben führen» den Straße erhalten, welche nur eine Zugangs-, nicht aber eine Verkehrs straße sein würde. Der Platz soll mit Bäumen besetzt werden und als Kinderspielplatz dienen können. ES wurde beschloffen, Festsetzungen zu treffen, welche daS Fort  - bestehen der im Plan vorgesehenen Höfe fichem. Ferner soll die Bebauung mit Fabriken, welche Dampfmaschinen verwenden, üble Gerüche verbreiten oder großes Geräusch verursachen, ver- boten werden, und endlich soll die Errichtung von Schank- wirthschaften am Platz und an der Straße im Innern nicht ge- stattet sein._ Lokales. Die mündlichen Vernehmungen bezüglich der Ab» schaffung der Sonntagsarbeit wurden auch gestern, Freitag, fortgesetzt. Die Verhandlungen begannen Vormittags 9'/« Uhr und endeten Mittags 12 Uhr. Eingeladen waren zu denselben: der Fachverein der Tischler, der Verein zur Wahrung der In» teressen der Tischler und Berufsgenoffen, die Tischler-Jnnung, der Fachverein der Töpfer, die Töpfer-Jnnung, der Fachverein der Tapezirer, die Tapezirer-Jnnung, der Fachverein der Stein- metzer, die Steinsetzer-Jnnung. Leider waren zwei der einge- ladenen Arbeiter-Vereine, wie uns mitgetheilt wird, nicht ver- treten, nämlich der Fachverein der Töpfer und der Fachverein der Tapezirer. Die Mittheilungen, welche den hiesigen Zei- tungen über den Verlauf der Konferenzen gemacht werden, entsprechen der thatsächlichen Sachlage nicht- Wir werden daher vorläufig über die Verhandlungen nichts veröffenttichen. Die mündliche Prüfung der Abiturienten des Sopbjen- Realgymnasiums hat vorgestern unter dem Vorfitze des Pro- vinzial Schulraths Dr. Gruhl stattgefunden. Alle drei Erami- nanden erhielten dasZeugniß der Rtife"; einer davon unter Dispens auf Grund seiner schriftlichen Arbeiten. Unter den Examinanden befand sich auch der blinde Abiturient Max Meyer aus Berlin  . Derselbe hat das Realgymnasium von der Ober-Sexta ab besucht und ist regelmäßig versetzt worden. Seine schriftlichen Arbeiten hat er stets geliefert, indem er das Konzept diltirte. Auch für das Abiturienten- Examen war eine Möglichkeit der Theilnahme an den schriftlichen Arbeiten nicht aus geschloffen, jedoch wurde von dem Ministerium, nach vor- angegangenem Bericht des Lehrkollegiums an daffelbe, davon Abstand genommen und eine eingehendere, mündliche Prüfung verordnet. Bei derselben hat der Examinand in allen Fächem das Prädikatgutt erhalten. Er dcabfichtigt nun die Uni- versität zu besuchen und sich insbesondere mit Literatur zu be- schäitigen, um später dadurch sein Brod zu erwerben. Der im Zuge der Kaiser-Wtlhelmstratze neu zu er- richtende Spreedrücke am Dom soll durch ihre eigenartige Konstruktion ein Unikum in unserem Vatcrlande werden, daS durch die besonderen Verhältnisse des Spreebettes bedingt ist. Die Brücke soll auf Grund der ungünstigen Erfahrungen über eiserne Straßenbrücken ganz massiv in Stein hergestellt werden, und zwar in einer großen Oeffnung und zwei kleineren. Da die durch die Umgebung des Terrains und den Epreewaffer- spiegel gegebene Konstruktionshöhe einen weiteren Bogen, wie den für die Mittelöffnung gewählten, wohl nicht zuläßt, mußte, um das Rormalprofil der Spree nicht einzuengen, rechts und links der Biückenpfeiler der Durchfluß dadurch erweitert werden, daß der Fluß nach dem Lande zu eine kleine Ausbauchung in Art eines Umlaufes erfährt, der bei Brücken wenigstens bisher kaum ausgeführt worden ist. Auch hierbei find noch überall Einschränkungen in den Abmessungen geboten, damit auf dem linken Ufer die Domfundamente, auf dem rechten Ufer die BauterrainS der Kaiser- Wilhelmsttaße nicht beeinttächtigt werden. Was die Domfundamente betrifft, so darf man jetzt wohl eine zu große Sorgfalt in der Konservirung derselben als überflüssig bezeichnen, da es wohl keinem Architekten heute mehr einfallen wird, den alten Plan, wie er vor 1843 bestand, so wieder aufzunehmen. Die Arbeiten an der Brücke werden sobald als thunlich auf dem rechten Ufer beginnen, damit die Eckbauten an der Burgstraße desto eher in Angriff genommen werden können. Bezüglich der Moltkebrücke wird gemeldet, daß voraussichtlich im Frühjahr der Bau einer Jntenmsbrücke so schnell ins Werk gesetzt werden soll, daß der aus Anlaß der Jubiläums-Ausstellung zu erwartende große Verkehr eine Be- Hinderung nicht erfahren dürste. Auch die Moltkebrücke soll, wenn möglich, durch einen Massivbau ersetzt werden. DieFreie Zeitung", das Organ der Herren Dr. Max Husch, Polle und Rosenbaum, wird, wenn wir einer uns zu­gehenden Mittheilung Glauben schenken dürfen, vom 1. Ottober d. I. ab rhr Erscheinen einstellen, weil die kapi- talisttschen Stützen des Blattes nicht mehr gewillt sind, ihr gutes Geld für eine verlorene Sache hinzugeben. Auch der mit so viel Aufwand von Zeit, Mühe, Geld, Papier   und Druckerschwärze in Szene gesetzte Stöcker-Skandal hat nicht ver« mocht, dem Pseudo- Arbeiter- Organ auf die Beine zu helfen; ebensowenig sind die Schnorrereien des Herrn Löwe für dasselbe von irgend welchen nemienswerthen Erfolgen degleitet gewesen. Balkens sitzt ein gewaltiger Genosse ein Querbalken. Der kommt daran mit der anbrechende» Nacht. Und diese wandert mit ihren dunklen Swnden vor- wärts, und aus den Flammen schießen hundert suchende Feuerzungen. Sie bohren sich in die Eingeweide de« Opfers und stimmen eine frohlockende Musik an. DaS fletscht und giert und prasselt und würgt, daß es eine Lust ist. DaS Fünklein ist ein Riese geworden! Und nun giebt die Flamme, wie ein Eroberer, daS Zeichen zum Morden, Sengen und Plündern. Das prasselt nicht nrehr, das bricht und kracht und in toller Kampfgier springen die heißhungrigen Pioniere hierhin und dorthin. Hin und wieder wird die Arbeit blos einem Fünkchen an» vertraut, aber dies weiß so viel Vertrauen zu rechtfertigen. E« frißt und frißt und erobert sich langsam, aber sicher sein Feld. Was eine gute Flamme werden will, muß erst ei« Fünklein gewesen s-in. Gegen zwei Uhr Nachts in tiefem Schlummer liegt fast die ganze Stadt beschließen einige Flämmchen, Rekognoszirungen vorzunehmen. Auf demselben Wege, auf dem das erste Kundschafter-Fünkchen hinabgelangte, bricht die verwegene Schaar hinauf. Aus ihren qualmen- den Mäulern dringt der Rauch in die Höhe, durch die Ritzen. Und nun sind auch ihre dunklen Köpfe schon da; jetzt drängen sie sich hinein und legen ihre furchtbaren Schleier über den Träumer. Der Schlafgott gaukelt ihm vor, daß er daheim ist und seine Mutter ihn umfängt. Sie sinkt an seine Brust. Freudenthränen fallen auf seine Hände. Auch sein Vater eilt herzu.Mem Zunge, mein lieber �unge!««« ��st Du, grauenhafter Geselle, der neben meinem Bater steht? Hinweg, Todtengerippe!" Ha! Nun fällts über ihn her und reißt ihm den Athem In der SanitätSwache der Schönhauser und Rosen» thaker Vorstadt. Schwedterstraße 27, wurden im Monat August 1885 41 Fälle behandelt. Von diesen betrafen 13 Fälle äußere Krankheiten und Verletzungen, 25 Fälle innere Krank­heiten und 3 Fälle geburtshilfliche Operationen(2 Mal bei Fehlgeburten, 1 Mal eine Zangen- Entbindun g). Auf der Wache selbst wurden 12 Fälle erledigt, und in 29 Fällen war der Besuch eines der 19 Acrzte der Wache erforderlich. Bei den hiestaen Standesämtern find in der Woche vom 30. August bis inkl. 5. Septbr. er. zur Anmeldung ge­kommen: 14ö Eheschließungen, 832 Lebendgeborene, 23 Todt- geborene, 515 Srerbefälle. Ueber die Festnahme eines jugendlichen Taschen- diebeS wird uns folgendes gemeldet! Gestern Abend gegen 7 Uhr wurde der 14 Jahre alte Bursche Johann Krüger, welcher bisher in Bromberg   gewohnt hat und sich erst sen 3 Tagen hier aushält, festgenommen, weil er sich einige Tage zwecklos auf dem Echlesischen Bahnhofe umhertticb und in auffälliger Weise zwischen das abreisende Publikum mischte. Bei der vorgenommenen Vifitatton wurden zwei neue Porte- monnaics in seinen Taschen vorgefunden. Der Festgenommene gestand nach hartnäckigem Leugnen ein, daß er am 8. d. Mts. auf dem Perron des Schlefischen Bahnhofes einer Dame ein Portemonnaie, in welchem sich 22 Mark Haares Geld und ein Billet II. Klaffe defanden, ferner gestern Nachmittag einer Frau, welche den Zug besteigen wollte, ein Portemonnaie, enthaltend 1,50 M. und ein Billet IV. Klasse nach Bentschen  , und gestern Abend 6 Uhr einer anderen Frau ein Portemonnaie, mit 32 Pf. Inhalt aus der Manteltasche entwendet hat. Krüger, wel- cher der Sohn einer hier in Untersuchungshaft sich befindlichen sehr berüchtigten Taschendiebin ist, Hai sich schon von der frühe- sten Jugend an mit den Manipulationen der Taschendiebe be- kannt gemacht. Er wurde in Haft genommen. Ueberfall eines Berliners in der Schweiz  . Der in der Königgrätzerstraße wohnende Buchhändler L-, welcher sich zur Zeit rn der Schweiz   auf Reisen befindet, hat nachstehenden Vorfall bei der hiesigen Kriminalpolizei zur Anzeige gebracht. Am Sonnabend, den 5. d. M., brach L. gegen 3 Uhr Nach- mittags von Col. de Forclaz aus, um zu Fuß und allein über den Col de Balme nach Chamonaix zu gehen. Nachdem er etwa eine Stunde gestiegen war, begegnete er auf schmalem Bergwege einem anständig aussehenden Menschen, mit dem er einige gleichgiltiae Worte wechselte. Mit den Mottenes war mir ein großes Vergnügen" empfahl sich der Fremde, während L. weiter emporstieg. In demselben Äugenblick wurde er durch einen in unmittelbarer Nähe abgefcuetten Schuß zu Boden gewor- fen. Es gelang ihm jedoch, sich wieder aufzuraffen, obwohl ihn der Angreifer in der augenscheinlichen Abficht, ihn nach dem Wegrande zu schleifen, am Fuße gefaßt hatte- Er trat nun dem Fremden entgegen, welcher mit den Wortenauch ich habe noch einen" drcr Schüsse aus einem Revolver auf L. abfeuerte, von denen, wie sich später ergab, einer die Lunge getroffen hat. Inzwischen war es aber dem L. gelungen, seinen eigenen Revolver hervor- zuholen, mit welchem er auf den langsam sich zurückziehenden Gegner eindrang. Von Blutverlust erschöpft, mußte L. die Verfolgung aufgeben, wurde bald darauf von drei den Berg heraufsteigenden Studenten aus Lyon   auf einem Stein sitzend gefunden und mittelst Tragstuhls nach demHotel des Alpes" in Trient   gebracht. Am folgenden Tage fiedelte er nach dem Hospital in Mertigny über und befindet fich noch jetzt dott in ärzlicher Behandlung. Der Ueberfall ist bei den schweizettschen Behörden zur Anzeige gebracht und es wird hoffentlich gelin- gen, den Attentäter, welcher von mehreren Personen gesehen worden ist, und seinen Schirm bei der Begegnung zurückge- lassen hat, zu ermitteln. Die nach verbüßung einer 15jährigen Zuchthaut- strafe erst am 25. Jutr d. I. aus der Slrasanstatt entlaffene Arbeiter" Schulz wurde gestern in der Stralauetttraße bettelnd detroffen und zur Wache fistirt. Schulz fühtte ein Bündel, enthaltend Fcnstergardinen, ein rothes Taschentuch und ein Paar Strümpfe, gez. El., welche er angeblich auf einer Bank im Fnedttchshain gefunden haben will, bei sich. Da aber auch, wie bei jedem Einbrecher, ein Stemmeisen, eine Zange und Licht in seinen Taschen gefunden wurden, so ist mit Be- stimmtheit anzunehmen, daß er die oben bezeichneten Gegen- stänoe, deren Eigenthümer noch nicht ermittelt ist. gestohlen hat. Schulz ist wegen Diebstahls und Bettelns in Haft ge- nommen. Polizei» Bericht. Am 10. d. M. früh wurde im Land- wehrkanal am Kottbuser Ufer die Leiche eines unbekannten an- scheinend dem Arbeiteistande angehörenden Mannes ange- schwemmt und nach dem Obduktionshause geschafft. An dem- selben Tage Mittaas verunglückte der Arbeiter Wieder auf dem Neubau Wilhelmsstr. Nr. 146, indem er beim Transport von Balken einen Armbruch erlitt. Nach Anlegung eines Noth- Verbandes wurde er nach der Charitce gebracht. Am Nach- mtttag entstand in der GolVleistenfavttk von Werckmeister  , Brunncnstr. Nr. 151152, dadurch Feuer, daß im Kesselhause lagernde Hobelspähne durch Funken aus der Maschine in Brand gesetzt wurden. Die Feuerwehr war zur Stelle und löschte das Feuer in kurzer Zeit. Um dieselbe Zeit wurde der Kutscher Krause auf dem Hof des Grundstücks Ackerstraße Nr. 91 beim Füttern der Pferde von einem derselben derart gegen den Leib geschlagen, daß er schwer verletzt nach dem Lazurus-Kranken- hause gebraucht werden mußte. Zu derselben Zeit wurde ein Kaufmann an der Spandauerbrücke von einem Hunde umge- rannt und erlitt durch den Fall eine etwa 2 cm. lange Kopf- aus der Brust. Er ringt, er kämpft, er schreit, er stößt um sich, er flucht, er betet, er er Was ist das? Er öffnet die Augen. Er vermag wirk- lich nicht zu athmen. Luft Luft! Er will sich er- heben, er fällt zurück. Er bohtt die Nägel in die Brust in Todesängsten. Um seine Ohren sauste», an sein Herz klopfe» tausend Hämmer ES brennt. Er verbrennt! Auftecht! Aus dem Bett! Das Fenster eingestoßen Luft Luft! Aber darauf haben die Teufel nur gewartet, die lauernd in den Ritzen des Fußbodens sitzen. Nun haben sie einen braven Helfershelfer, einen Kameraden die Zugluft. Hurrah! Hurrah! Die Flamme prasselt, sie schießt feuerlohend aus der Tiefe und wirft ihre Schlangen auf das Nachtgewand des Unglücklichen. Er schreit:Hil se! Hil fe!" durch die stille Nacht, über die schlafenden Dächer und Häuser. Und immer schrett er noch, und draußen kreischt die Katze und wildes Halloh dringt an fein OKr. Er sucht die Flamme an seinem Gewände zu löschen und arbeitet sich an die Thür, mitten durch Rauch und sengende Hitze, athemloS, zitternd, halb schon erstickt. Aber die lauernden Pioniece m der Thür haben nur auf das Kommando, die Kameraden im Fußboden nur auf das letzte Signal gewartet! Wie flammende Schlünde brechen die Feuerwogen an allen Ecken hervor und versperren den Weg. Des Mannes Haar ist bereits versengt, unter den Sohlen glimmt'S, um seine Arme lecken die Gluthen. Ah 31 h! Erbar men! Hil fe! Mut- ter! Va ter!" Er brüllt vor Schmerz.   Aber nur vernichtender dringt der Tod an sein Herz; jetzt sinkt er zusammen. Und wie hungrige Hyänen fallen die Feuer über ihn her, versengen seinen Körper, springen von ihm ab und wunde. Er mußte durch seine ihn begleitende Ehefrau mittel Droschke nach der Wohnung gebracht werden. An demselbe» Tage Abends sprang ein Drenstmädchen an der Kottbuserbriial in selbstmördettscher Abficht in den Landwehr-Kanal, wurde jedoch, ohne Schaden genommen zu haben, aus dem Waßer gezogen und ihrer Dienstherrschaft wieder zugeführt. Gerichts-Zeitung. Der Baron von Ledersteger, über dessen Lrdensgeschasit schon manche Notizen in die Zeitungen gedrungen find, stand heute vor der Fettenstrafkammer hiesigen Landgettchts l, uni sich auf die Anklage des wiederholten Betruges und der Bigamie zu verantwotten. Die Persönlichkeit des Angcllaqt-n ist eine sehr intereffante und romantisch angehauchte. Pan Äloys Ledersteger ist am 19. Juni 1847 als Sohn eine1 Elementarschullehrers in Magdalenenberg   in Ober-Ocsterreio geboren, besuchte 5 Jahre lang ein österreichisches Gymnasium dann das Lehrer- Seminar zu Wien  . Seit 1872 hält er fi® dauernd in Berlin   auf, ist seit 1874 aus der österreichische» Staatsangehöttgkett entlaffen und hat seit 1882 die kobmi!' gothaische Staatsangehörigkeit erlangt. Im Jahre 1874 W Leversteger von der Republik San Marino den Baronstw erworben und zwar soll er dafür eine Summe von 10 000 W gezahlt haben. Er ist außerdem glücklicher Besitzer fast sämind sicher Orden der Republiken San Marino  , Honduras   um Tunis  . Hier in Berlin   hat Lcdersteger nach den Ermittelungen der Staatsanwaltschaft eine feste Beschäftigung nie geW sondem nur ab und zu schttftstellettsche Arbeiten über Tag»! fragen geliefert und soll nebenbei einen schwunghaften Han?» mir Titeln und Orden betrieben haben. Er selbst soll M mehrfach damit gerühmt haben, daß er die Orden fast säinim sicher Staaten mit Ausnahme des Deutschen Reiches vermiß habe. Zur Anklage stehen zwei Fälle, in denen ihm für J» Vermittelung von Titeln Gelder gegeben worden find, l:! er dann für fich verwendet haben soll, ohne den ihm theilten Auftrag auszuführen, resp. überhaupt ausfüjm zu können. Einem hiesigen Fabrikanten gegenüber hatte er m bereit erklärt, ihm Tttel und Orden eines dänischen Konw zu verschaffen. Er hatte darin vorgegeben, daß ein 3% Wenigen-Jngenheim die Mittelsperson sei, thatsächlich war aber nur eine vorgeschobene Figur. Der Fabrikant mußte Summe von 6000 Mark an einen gewiffen Jsatitsch in einsenden, der das Geld dann wieder an Ledersteger zurÄ schickt hat. Aus der Neukreirung des dänischen Konsuls.'' schließlich nichts geworden und der Effett des ganzen@e(% war der, daß der Fabrikant sein Geld eingebüßt hat. Diesem» ttauttgen Erfahrungen hat ein hiesiger Inhaber eines ge# Waarcngeschäfts im Jahre 1883 machen müssen. Demf% stellte fich eines Tages eine Frau vor, welche sich als Kundin gerate und die Mittheilung machte, daß der V# Leversteger in der Lage und bereit sei, durch seine Bekam schaft in den Hoflreisen von Koburg- Gotha demselben Titel eines Kommerzienraths zu verschaffen. Der Kauftn»»' zeigte fich zu seinem Schaden nicht abgeneigt, auf diese C# einzugehen; er erhielt bald darauf den Besuch des Herrn% rons und dieser soll dabei wiederholt gesagt haben, daß es r --- k-------«------- 1---------5-- V.T. um den preußischen Kommerzienrathstrtel handele. valent hatte der Angeklagte eine baare Anzahlung __.. von Mark und eine Nachzahlung von 10000 M. verlangt,% das Geschäft perfekt geworden sein würde; es war aber zeitig bestimmt worden, daß die letztgenannte Summe s meinnützige Fonds in Koburg- Gotha destimmt sein Die Baarsumme von 4500 M. hatte fich Leversteger als In freies Darlehn geben lassen, mit der Einschränkung,�, die Rückzahlung nur dann erfolgen sollte, wenn er d-n». trag nicht zur Zufriedenheit ausführen würde. Die Eventualität ist nun allerdings eingetreten, ttotzdem Kaufmann sein Geld nicht wieder erhalten. Der Änge'n- behauptet, daß er das Mißlingen des Projetts seinerseits n verschuldet habe. Er habe fich an den Kadinetsrath len% gewendet, dieser habe ihn aber zu seinem Bedauem abÄ, bescheiden müssen,weil er mit dem preußischen Hofe.n drießlichkeiten gehabt habe", dagegen habe sich der Kabf». rath bereit erklärt, zur Erlangung des koburg- gothaD Kommerzienrathstitels behilflich zu sein. Der Kabine» v. Tempeltey ist darüber kommissarisch vernommen Er hat erklärt, daß er fich nicht darauf besinne, mit de» geklagten in der angedeuteten Richtung unterhandell zu unmöglich sei dies aber nicht, doch sei der Angeklagte in Falle berechtigt gewesen, irgend welche bindende Versprel abzugeben. So weit die zur Anklage stehende Titel---y gewissen Matte Anna Witetschka getraut worden. Wie der Angeklagte behauptet, ist es d«M nicht hinausgekommen; er habe vielmehr an der HochKn«! erfahren, daß seine Braut bescholten war und habe ste Dnw sofort wieder verlassen. Am 15. März 1870 ist de» paare auf seinen Antrag vom Landgerichte eine3%" von Tisch und Bett" bewilligt worden, eine rcchlf Scheidung durch gerichtliches Urtheil hat jedoch stattgefunden. Trotzdem hat fich der Angeklagt». 21. April 1872 Hierselbst abermals verheirathet, er dieser zweiten Frau noch jetzt in glücklicher Ehe und ist V eines achtjährigen Knqlben. Der Angeklagte, welcher s»''#! 17. März in Untersuchungshast fitzt und von dem R.-A L»# kehren zurück und verkohle» ihn in dem prasselnden einander. Feu er! Feu er! Durch die Nacht die Wagen der Feuerwehr, als ob Beelzebub sein» bauten losgelassen habe. Die leicht geschirrten, Thiere fliegen im Galopp über das Pflaster. Der»£ glühende Tropfen lecken, sprühen auf und verlöschet Dampfspritze erscheint. Halloh, Wirrwar, M« Rufen, Fragen, Abschirren von Pfe�&f sausende Wasserstrahlen, helle Feuergarben, des, ungestümes, wilde», erbarmungsloses Feuer,£> Dampf, Rauch Stille! Dann Prasseln, A. Millionen Funken sprühen hinauf an den Mr. Himmel. Eilende Menschen mit Möbeln,$a Abermals Kommando, wieder rasche, gegen den v, wild sich aufbäumende Feuerzungen. Feuer! 3%, Und nun Halt! Vorsicht!- Jetzt!> ra dauz! l Mit sürchterlichem Krachen stürzt der stuhl in den fünsten Stock und begräbt die 2ei<y Studenten!--« Und nun springen die Raubthiere. 9%6e( l Wasser gegen einander auf und bohren ihre p einander. Das ist kein Kampf mehr, das ist ein R sinnloses Morden.   Aber über den Naturgewalten steht heute% ®r bezwingt sie, er preßt sie in den eisernen® 41/ [einer Ueberlegenheit und reißt ihnen den heißen A der leidenschastlichen Brust.,«* b« Zähneknirschend liegen des Teufels gesellen ächze» und weinen um die geschundenen Gsiede, gefesselten Fäuste..»»b Und wie entstand das Alles! Alle» das en>! einem winzigen Fünklein!---