Nr. 213. Dienstag, den 13.'September 1883. II. Jahrg. idjten, durch umen- fiel n cht be- de zu Bahn- einem ringen eikung denten ion im eit auf itraßen diesei jiberie, l, das ei. Er MMIKsM Krgan sür die Interessen der Arbeiter. 4 Da»..Berliner Bolksblatt" ftschewt täglich Morgen« außer«ach Sonn- und Festtagen. ZlbonnementSprei» für Berlin frei in« Hau « vierteliährlich 4 Mark, monatlich 1,35 Mark, wöchentlich 35 Pf. ?«stabo«nement 4 MI. Einzelne Nr. 5 Pf. SonntagS-Nummer mit illustr. Beilage 10 Pf. (Eingetragen m der PostzeiwngSpreiSliste für 1885 unter Nr. 746.) ZlbonnementSprei« Jvfertionsgebühr beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunst. Inserate werden bi« 4 Äl,. Nachmittags in der Expedition, Berlin 8W., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annonce»« Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. KedaKtio«: Keuthstraste 2. Expedition: Zimmerstraste 44. Eine recht fantetat Erscheinung S, daß die bekannten offiziellen und offiziösen Regie» kungSorgane noch immer fortwährend von einem wirthschaft« lichen Aufschwung reden, wo sämmtliche Faktoren im so- iialen Leben Klagelieder anstimmen. Wohlgemerkt: diese ÄirthschaftSfaktoren beklagen sich speziell über ihre besondere schlechte Lage. So jammern die Landwirthe schon längst. Sie >?rnmerten vor der Einführung der Getreidezölle und der _________ vor------- Nehzölle, sie jammerten nachher, sie jammerten auch vor der Erhöhung dieser Zölle und drückten sie durch, sie jammern »ach der Erhöhung nun noch viel mehr: die Land- wirthschaft liege schwer darnieder. Und auch die landwirthschaftlichen Fabrikbetriebe, die Spiritus- und �uckerindustrie stimmten in den gesammten landwirthschaft- 'ichen Zammerruf ein. Dabei glauben aber die Vertreter der Landwirthschaf nicht, daß es bei den anderen Wirthschastsfaktoren gleichfalls schlecht steht. Oder sie wollen dies nrcht glauben. Deshalb »reifen sie de«üppig blühenden" Handel an, sind erstauut Über die hohen Dividenden der Industrie und erklären so« »ar, daß vie Arbeitslöhne viel zu hoch seien und sehr viel dtit zum Ruine der Landwirthschaft beitrügen. Wa« nun die hohen Dividenden der industriellen Werke anbelangt, so müssen sich auch viele FabrikationSzweige gegenwärtig mit geringem Profit begnügen; die Dividenden entstehen zum Theil noch auS denjangesammelten Erträgen frühe- rer Zahre. Mit einem Worte: auch die Industrie ist »egenwärlig selbst für die Unternehmer nicht auf Rosen ge- bettet. Deshalb erklingen aber ebenso, wie aus de» Reihen b«r Landwirthschaft, auS industriellen Kreisen dieselbe» »lagen, derselbe Jammerruf über das Darniederliegen der »dustrie. Und die Industriellen glauben nicht an die Dichtigkeit der landwirthschaftlichen Klagen, wie die Land virthe nicht an den industriellen Jammerruf glauben. Dazwischen aber hört man auch die Aeußerungen de« 'ßmuths seitens des Großhandels auch er ist "tit der gegenwärtigen Lage recht unzufrieden. Die Schutz- iille haben da« Geschäft verdorben und was sonst noch alle, für Gründe da sind. Merkwürdig ist es «ur, daß Niemand an die Misere des Großhandels trotz b«n vielen Klagen glauben will. _ Daß der kleine Handel darniederliegt, bezweifelt rstemand, welcher weiß, daß die Arbeitslöhne sehr, sehr '»app sind. Der Arbeiter aber ist der hervorragendste Kunde Detail-Verkäufer«; dem Arbeiter fehlt jetzt in erhöhterem Mße die Kaufkraft, so daß sich dieser Mangel auch auf den Händler überträgt. Die Klagen der H a n d w e r k e r sind alt und standig. *** IeuMeton. Du« Ml»rmotte«mädche». 5j] »merikanische Erzählung von Balduin Möllhanfe». (Fortsetzung.) »j* au» denselben eine Bestätigung M- es gereichte ihr zur Beruhigung Absicht verstehend, leise nickte. M einen' M daß derselbe, ihre v(iw.vmv______.Not" dagegen schoß unbe« einen Blick so grimmigen Zorne« auf sie, daß. hätte 5*»t«, an welchen sie sowohl wie Elllot in demselben Augenblick zugleich dachten. . Holmsten hatte unterdessen da« K,»d an Hertha zurück- L»-b°n. und da diese sich sogleich wieder m,t mütterlicher 7°rgfalt mit demselben beschäftigte und ,n ihrer Zärtlichkeit Anderen um sich her vergaß, so entfernten sich Holmsten . b Elliot auS einer Lage, die ihnen drückend zu werden be- !-tt»n._ Nur Jansen, ergriffen?on einem unbestimmten .,'»wohn und erfüllt von Besorg«, ß für seine Nichte, blieb um ste aufzurichten und ihr Hoffnung für die Zu- . �achdem�eine Weile stumm auf die Szene hin- schaut, welche sich nunmehr zwischen dem Kinde und dem »en Mädchen entspann, und die ihn offenbar in jene M ev.<rSor4hrt rtrtttl rn hpfg ..._____.... entspann, und die ihn offenbar l« jene sAen zurückversetzte, in welchen er Hertha ganz in der- �ben Weise auf dem Schooße ihrer Mutter gesehen und SLfcm innigsten Wohlgefallen beobachtet hatte, trat er üblich dicht an die liebliche Gruppe heran. h.»Du siehst, mein Kind," hob er wohlwollend an. indem ß-j�undlich mit den Fingern durch des Knaben blonde Wi" stnch,das Opfer, welches Du nach Deiner Ansicht Deine Verbindung mit Elliot zu bringen gezwungen st. wird Dir von allen Seiten erleichtert. Es muß Dir 1 Das Handwerk ist thatsächlich im Verfall begriffen, es ist dem Untergang geweiht. Dagegen kann auch ein allge- meiner wirklicher wirthschaftlicher Aufschwung nichts helfen. Das Handwerk kann an einem solchen Aufschivung keinen be- sonderen Antheil nehmen, da eS in seinem Konkurrenz­kampfe gegen den Großbetrieb immer mehr Terrain verliert. Alle Ackermännerei und alle JnnungSbestrebungen können nichts nützen, sie dienen nur dazu, den Todeskampf des Handwerkes etwas verlängern zu helfe«. Der Todes- schrei desselben wird unS noch einige Zeit in die Ohren schallen, bis er in leisem Wimmern erstirbt. So klagen sämmtliche Wirthschastsfaktoren. Aber diese Klagen verhallen unwirksam, da der Eine dem Anderen Uebertreibung und Unwahrheit vorwirft. Deshalb können auch die RcgierungSorgane den wirthschaftlichen Niedergang im Allgemeinen ableugnen und daS Vorgehen der Regierung in Bezug auf die wirthschaflliche» Zustände als ein segenS- reiches hinstellen. Eigentlich sollte aber das allgemeine Gewimmer die Regierung überzeugen, daß die Zustände im All- gemeinen keine guten sein können, wenn auch bei de» Klagen vielfach Uebertreibungen unterlaufen. WaS nun die Lohnarbeiter anbelangt, so ist es selbstverständlich, daß dieselben bei den allgemeinen Klagen am schlechtesten wegkommen. Auf sie, die Aermsten von Allen, sollen noch die Verluste der anderen Klassen abge- wälzt werden! Der Lohn muß verringert werde», weil den hohen Lohn die Landwirthschaft nicht trage« kann, der Loh» muß verringert werden, weil die Industrie sonst mit dem Auslände nicht konkurriren kann, der Lohn muß ver- ringcrt werden, weil der biedere JnnunaSmeister sonst seinen Frühschoppen nicht mehr herausschlagen kann so gestaltet sich die Lage des Lohnarbeiters bei den gegenwärtigen Zuständen itzi sozialen Leben immer schlechter. Die Lohnarbeiter werden viel empfindlicher getroffen durch den Niedergang der wirthschaftlichen Zustände, wie sie am wenigsten Vortheile beim sogenannten wirthschaftlichen Auf- schwung haben. Dies sollte mehr inS Auge gefaßt werden, das Ge- jammer der anderen Faktoren müßte darob verstummen und auch die Regierungsorgane würden nicht mehr vom wirth- schaftlichen Aufschwünge reden. Pottttsche Ueverstcht. Zur Karolinen -Affatre laufen die Nachrichten nur sehr spärlich ein. Soviel ist indessen erfichtlich, daß beide Regie- rungen, die spanische sowohl als die deutsche, sich bemühen, die Frage auf friedlichem Wege zu lösen. Andererseits ist aber auch Thatsache, daß die Aufregung in Spanien noch fortdauert, zum Trost für den Verlust Deiner Schwester gereichen, den lieben Knaben dereinst bei Dir behalten zu dürfen, ohne daß Du zu befürchten brauchtest, jemals wieder von ihm getrennt zu werden. Holmsten'S Anerbieten befriedigt mich doppelt, weil es für ihn kein leichtes Opfer sein kann, der Dir die Gelegenheit geboten haben, durch einen einzigen Schritt, vor welchem Du in Deiner kindlichen Einfalt jetzt noch zurückbebst, zugleich einem Gefangenen, dessen Leben an einem schwachen Faden hängt, die Freiheit schenken, und einem verwaisten Kinde die Mutter ersetzen zu können?" O theuerster Onkel," antwortete Hertha klagend,ich bin bereit, die Aufgabe zu übernehmen, welche mir mit so unerbittlicher Strenge übertragen wird; wer aber steht mir dafür ein, daß die Zusagen, die mir betreffs WeathertonS gemacht sind, auch gehalten werden? Onkel, ich sage eS Dir, in der Angst meines HerzenS gestehe ich eS Dir, ich fürchte Elliot und traue ihm nicht. Er hat Unheil mit den arme« Gefangenen im Sinne; wozu hätte er Dir sonst das unterzeichnete TodeSurtheil wieder abverlangt, und Tag und Stunde hinzugefügt, wie Du mir ja selbst mit- thetttest?" Um zu verhüte«, daß Du Dick einer Täuschung hin- giebst, und um Dich zu überzeugen, daß Du wirklich sei» Leben rettest," antwortete Jansen, dem ebenfalls immer mehr Zweifel ausstiegen, ob Elliot auch wirklich keine falsche Rolle spiele.Ferner will man Weatherton auch durch das Vorlegen des UrtheilS dazu bewegen, Aufschlüsse über seine verborgenen Freunde zu ertheilen, welche nicht nur unser Thal unsicher machen, sondern auch, was nicht mehr in Frage gezogen oder abgeleugnet werden kann, RpnoldS auf hinterlistige Weise umS Lebe« gebracht Habe«. jann ti glauben, ich glaube es nicht," ver- setzte"Hertha leise, den Knaben, wie um Trost bei ihm zu sucken innig an sich drückend. Wenn ich bis jetzt noch Deinen Glauben in einigen und daß sogar bereits ein Aufstandsversuch gegen das jetzige Regime unternommen wurde. Die spanische Regierung unter- drückt alle darauf bezüglichen Nachrichten. Der deutsche Konsul in Sevilla , Herr Merry y Colon, Professor an der Universität, Bruder des Grafen Benomar, spanischen Gesandten in Berlin , ließ an den öffentlichsten Plätzen einen Anschlagzettel aufkleben mit folgenden Worten: Es lebe Spanien ! Heute habe ich mein Amt als Konsul Deutschlands niedergelegt, wie ein rechter Spanier. Manuel Merry y Colon." Zugleich wird derVoss. Ztg." telegraphirt:Der deutsche Konsul m Karthagena, Linares , welcher spanischer Unterthan ist, legte sein Amt nieder. Die antideutschen Kundgebungen dauern in den Provinzen fort." Vom demokratische« Parteitag in Hamburg wird der Frankf. Ztg." berichtet: Der Besuch von auswärts ist mäßig. Vertreten find Berlin , Elberfeld , Leipzig , Krefeld ec. Als Gäste find anwesend Landtagsabgeordneter Dr. Stern i Frankfurt ), Bechmann(Fürth ). Den Vorsitz führen Türckyeim und Kämpffer. Zuerst wurde das Parteiprogramm berathen. Die ersten drei Attikel wurden fast ohne Debatte mit geringen Ab- änderungen genehmigt. Lebhaft war die Debatte beim vierten Artikel, da Hamburg die Streichung der Forderung der Autonomie der Einzelstaaten beantragte; dagegen sprachen Kohn(Dortmund ), Melos(Leipzig ) u. A. Als Gast ergriff Stern und zwar nach längerer Debatte über die Frage, od er sich als Redner betheiligen dürfe, was von den Hamburgern bestritten, von der Mehrheit aber bejaht wurde, das Wort und betonte die hohe Bedeutung des Passus über die Autonomie für die Entwickelung der deutschen Demokratie. Mit der Streichung dieser Forderung vereitele man alle bisherigen Be- mühungen zur Vereinigung aller demokratischen Elemente in Deutschland zu einer Gesammtpartei. Die schließliche Ab- stimmung ergab: Ablehnung des Hamburger Antrags mit großer Mehrheit. Der Passus lautet uunmehr:Die demokratische Parter tritt ein für die völlige Autonomie der Einzelstaaten in in ihren Sonderangelegenhciten innerhalb der Grenzen der Reichsgewalt." Nach erner Pause begann die Debatte über die sozialen Punkte des Programms. und Hamburg-Altona dis ledigung. An diesem Tage gesetzes nach'' m-Potsdam zum 30. September 1886 zur Er- ...------ hört die Wirksamkeit des Sozialisten» --------. seiner letzten zweijährigen Verlängerung überhaupt auf; und(nach offiziöser Versicherung) liegt die Möglichkeit >or, daß eine nochmalige Verlängerung nTch t(W' von"den erbündeten Regierungen verl1 vor v clangt wird. I Der deutschfreisinnige Reichstagsabg. v. Bunsett Vertreter des� 8. Liegnitzer Wahlkreises: Hirschberg- Schönau), jat fem Mandat niedergelegt. Bunsen gehörte unseren Par­lamenten seit 1862 an, und zwar von 18621879 dem preußi­schen Abgeordnetenhause, ferner dem norddeutschen Reichstage sn dessen Bestehen und dem deutschen Reichstage von 1871 1874 und nach zweijähriger Pause von 1876 bis jetzt. Beziehungen theilte, so hat Holmsten mir durch seine flüch- tigen Berichte denselben vollständig erschüttert und geraubt. Die Beweise liegen vor, und eine Abtheilung von Utah - Indianern, geführt von den besten Mormoneniagern, durch- tr.jo.x unser Gebiet und alle angrenzenden forscht au Gebirge nach den Mag es sein, lieber Onkel; aber als Elliot zu mir von Weatherton sprach, da klang seine Stimme so sar- kastisch, so feindlich, daß ich darüber von einer unsäglichen Angst ergriffen wurde. Er hat mir zwar die Erfüllung meiner Bedingungen zugesagt und feierlich gelobt, aber glaube mir, er meint es nicht ehrlich, ich bin auf die eine oder die andere Art das Opfer einer Täuschung! Onkel! und solchem Manne, der sich nicht scheut, einen so unrechtlichen Druck auf meine Entschließungen auszu- üben, soll ich meine Hand reichen, um hinterher dennoch betrogen zu werden? O, mein Gott, mein Gott, wie ver- mag ich das zu ertragen!" Beruhige Dich, mein Kind," sagte Jansen, nachdem er einige Male in dem Gemache auf und ab gegangen war Du sollst nicht betrogen werden, ich, Dein Onkel, Dein Beschützer, ich verspreche e« Dir: Weatherton und sein Ge- fährte sollen befreit werden; mag Elliot auch das Gegen- theil wünschen und der Prophet selber ihn darin bestärken, nicht eher wird die so allgemein gewünschte und in der That wünschenswerthe Verbindung geschlossen, als bi« Weatherton unbehelligt die Grenzen unseres Gebietes verlassen hat Ver- vraven, evten Charakter, wie ,ch ihn liebe, wie er aber nicht sirr unsere Gemeinde passen würde, und gerade derselbe Grund, welcher Elliot vielleicht veranlaßt, feindliche Ge- suhle gegen ihn zu hegen, hat ihn meinem Herzen näher gebracht und den Entschluß gefördert, sogar mein eigene« Leben für ihn ernzusetzen." Welcher Grund?" meht�H P................. gedämpfte und etwas zitternde Stimme verrie'th, daß er seiner letzten Unterredung mit Weatherton gedachte.Be-