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Beilage zum Berliner   Boltsblatt.

Nr. 215

Ein Sommernachtstraum aus der Ferienzeit.

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( Aus Demokratische Blätter".)

Dienstag, den 15. September 1885.

Maulorbgeses, mit väterlichen Ermahnungen an die Beamten und die ländlichen Wähler versucht, allein die oppofitionellen Abgeordneten lehrten bei allen Neuwahlen mit böswilliger Ver­biffenheit in die gefeßgebenden Körperschaften zurüd. Die Landräthe verwandten ihre ganze Intelligenz auf das Studium der Wahlgeometrie und gingen vor den Wahlen mit einem Eifer an's Wert, als ob es fich um eine neue Landestriangu lation handelte. Doch der Erfolg wurde von Jahr zu Jahr schlechter, die linke Seite vermehrte fich im umgekehrten Ver­hältniß zum Wohlwollen des Reichskanzlers. Das sollte nun anders werden; der Kanzler hatte es fich bei seinem grauen Barte geschworen, die Opposition zu zermalmen, wie einst Moses  das goldene Kalb der Kinder Jfraels.

Nun war dies allerdings keine leichte Aufgabe, nicht ein­mal für einen Staatsmann, der fich wenig um die öffentliche Meinung fümmerte. Der Kanzler dachte hin und her, ohne Der Kanzler dachte hin und her, ohne zu einem Entschluffe kommen zu können. Er hatte zwar schon früher von fortschrittlichen und sozialistischen Diäten munkeln hören, die vaterlandslose Reichstagsmitglieder von ihren Wählern beziehen sollten; aber auf Grund der Reichsverfassung konnte der Kanzler feinen politischen Antagonisten nichts am Beuge flicken, soviel juristischen Scharfsinn er auch auf die Inter­pretation des Art. 32 verwandte. Ueberdies hatte er im Reichs tage selbst zugegeben, daß die Regierung nicht in der Lage sei, den Bezug von Diäten, die durch Privatmittel aufgebracht sein, zu hindern.

Und doch erschienen die Parteidiäten dem Fürsten als die solideste Waffe, mit welcher er die vergoldete Brust der Oppofition durchbohren konnte. Warum sollte er, zu einer befferen Erkenntniß gelangend, nicht einmal seine staats­männische Ueberzeugung ändern, wie so oft seine wirthschaftliche, sobald es sich um die materielle Wohlfahrt des Volkes handelte? Denn es war für ihn zweifellos, daß der Diätenfond der Fortschrittspartei die wohlhabenden Wähler nicht unerheblich belastete und daß die Arbeitergroschen", die zur Unterstüßung der Sozialisten im Reichstage dienten, dem Arbeiter ein kleines Kapital entzogen; fonnte deshalb eine Regierung fürsorglicher handeln, als wenn sie eine Selbstbesteuerung der Wähler ver­bot? Eine weise Kolonial- und Steuerpolitik würde dann Mittel und Wege gefunden haben, die fortschrittlichen Erspar­niffe, die sonst dem Diätenfond zufloffen, in überseeischen Unternehmungen zu engagiren und die Arbeitergroschen" für Die Treibhauszüchtung des Krauts und Schlotjunkerthums durch Bölle und indirette Steuern mit Beschlag zu belegen.

Es war in der heißen Jahreszeit, als Fürst Bismard von der Laft der Staatsgeschäfte schier überwältigt, seiner Gewohn belt gemäß für einige Beit Erholung in seinem Tuskulum fuchte. Die Ruhe, die auf dem Gebiete der auswärtigen Bos litit eingetreten war, machte in ihm den Wunsch rege, sich während seiner Urlaubszeit von allen Staatsgeschäften zu dis­penftren und da auch die Parlamente vertagt und in der in­neren Bolitif nur die laufenden Geschäfte zu erledigen waren, so tonnte fich der Kanzler den Lurus eines otium cum dignitate wohl geftatten. So erhielten denn die Reichsämter und die preußischen Ministerien den Befehl, den" Chef" während der Dauer seiner Abwesenheit von Berlin   mit amtlichen Rückfragen und mit Uebersendung von Attenstücken jeder Art zu ver Schonen, selbst wenn sie auf die wichtigsten Staatsangelenheiten Bezug hätten. Die Minister und Staatssekretäre- sogar die­jenigen von ihnen, die schon länger als ein Jahr im Amte waren wußten fich einer ähnlichen Enthaltsamkeit des Fürsten Bismard nicht zu erinnern; so sehr sie auch die Archive ibrer Refforts durchsuchen mochten, fte fanden innerhalb der legten 23 Jahre feinen Präcedenzfall, der ihnen Aufschluß über die von ihnen unter sothanen Umständen anzunehmende Haltung gegeben hätte. Nichtsdestoweniger ergriffen fie muthig die Bügel der Regierung in dem Bewußtsein, daß ihnen ihr Herr und Meister in der Gestalt eines neuen Rommel schon recht­zeitig erscheinen würde, sobald sie eine eigene Ansicht bekunden sollten. Aber auch anderen Leuten war der Entschluß Sr. Durchlaucht, fich für einige Zeit der Geschäfte zu enthalten, ein Buch mit sieben Siegeln, wie die Offenbarung Johannis, Die Angstmeier steckten verwundert die Köpfe zusammen und Die Schneidigkeit" der Landräthe nahm in dem Maße ab, als bie Besorgniß wegen eines erneuerten reichskanzlerischen De­miffionsgesuches zunahm.- Indessen dachte der Kanzler in diefem Augenblid fan nichts weniger als an Demission, er tand ja im Benith seines Glückes. Das dankbare Volt, zu dem er seit langen Jahren nicht mehr hinabgestiegen war, batte vor Kurzem eine opulente Ottospende für ihn gesammelt, feine Söhne machten ihren Talenten und Verdiensten gemäß Schnelle Karriere, eine mollustenartige Majorität unterstüßte. feine Gefeßentwürfe und Dank der Geschicklichkeit des unge­nannten Doktors mar ihm auch das förperliche Wohlbehagen zurüdgegeben worden. Er verspürte mithin nicht die geringste Neigung, der Gewalt zu entsagen, denn es war ihm unerträg­lich zu denken, daß sich die Erde weiter drehen würde, selbst wenn er das Staatsruder nicht mehr in der Hand hielte. Trogdem war der Kanzler nicht glücklich. Es quälte ihn ein Gedanke und dieser Gedanke war die Ursache, daß er mit tonfequenter Selbstverleugnung in der idyllischen Einfam feit seines Landgutes, seinem Vorsage getreu, auf jede Theil­nahme an den Staatsgeschäften verzichtete. In der That war es auch eine schwere Sorge, die den allmächtigen Staatsmann nicht zur Ruhe lommen ließ. So oft er auch Reichstag   und Landtag auflösen mochte, immer fehrten jene reichsschädlichen Gefichter wieder, die zum großen Verdruß aller patentirten Batrioten das reichskanzlerische Auge beleidigten. Obgleich die loyale Mehrheit alle Maßregeln getroffen hatte, beim ersten Alarmfignal der oppofitionellen Minderheit den Athem auszus breben, so sette doch schon der bloße Gedanke an das Dasein einer Oppofition den Fürsten Bismard in förmliche Extase. 25 Minister hatte er bereits nacheinander während seiner Amts­periode wegen zentrifugaler Gesinnung in das Reich der Schatten hinabsteigen lassen, Reichstagsmajeritäten waren von ihm an die Wand gedrückt worden, ohne daß fie quietschten, und nun sollten ein paar Dugend nörgelnde und negirende Barlamentarier seine vollsfreundlichen Absichten unter dem Zu­jauchzen der Menge ungestraft tritifiren dürfen? Nein, das durfte nicht ungerochen bleiben, jene Gestalten mußten aus Reichstag   und Landtag entfernt werden! Dieser Lieblings gebante hatte schon oft den monumentalen Kopf Sr. Durch laucht beschäftigt, oft schon glaubte der Kanzler am Biele seiner Wünsche zu sein. Er hatte es mit dem Sozialistengeset, dem

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Ein Londoner   Detektive.

Von Dr. Fr. Müller.

Kriminalgeschichten und Polizeiabenteuer werden vom Lesepublikum allemal mit Vergnügen und einem gewissen Gruseln verschlungen, und die Unterhaltung mag auch wohl hübsch sein, wenn man in der hequemen Sophaede fit; bas Gruseln ist aber auch auf Seiten des pflichtgetreuen Be­amten zuweilen, und ist dann anderer Art, als das des Lefens.

Der Schrecklichste der Schrecken ist nach Schiller's Aus­spruch der Mensch, und viele Polizisten der großen Städte möchten wohl manchmal lieber einem Panther gegenüber treten, als einem verzweifelten Geschöpfe mit einem Menschen­antlige, in dem alle edleren 3üge fast auf ein Nichts zu fammengeschrumpft sind.

Das Detektivhandwerk ist sicherlich eines der aller­gefährlichsten, die es giebt, es bietet aber neben der Alltags gefahr noch feine außerordentliche Momente, in denen es sich einfach um Leben und Tod nach verzweifeltem Rampfe han­belt, wenn die Verbrecher keinen Ausweg mehr sehen und schon begangenen Thaten mit einer vielleicht noch scheuß­licheren frönen.

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Der Kanzler hatte also seinen Blan. Immer deutlicher krystallisirte sich aus seinen phänomenalen Ideen ein Gedanke: krystallisirte fich aus seinen phänomenalen Ideen ein Gedanke: die Parteidiäten waren für die renitenten Vollsvertreter das­selbe, was das ungeschorene Haupthaar ehemals für den Se miten Simson gewesen war.

Doch bevor der Kanzler noch seinen Blan zur Ausführung bringen fonnte, stießen ihm einige juristische Bedenken auf; bringen fonnte, stießen ihm einige juristische Bedenken auf; seine Phantasie war nämlich mit ihm durchgegangen Da an einem es gab ja noch Richter in Berlin  ! schönen Bismard

F

als Fürst Sommer Nachmittage, nach Beendigung des Dejeuners seinen feinen gewöhnlichen Spaziergang machte, wollte es der Zufall, daß sich seine Ge­danten auf seine pyramidale Laufbahn tonzentrirten. Er ers innerte fich der Beit, wo er als embryonischer Staatsbeamter noch Gelegenheit hatte, die Rechtsanschauungen des Volkes lennen zu lernen und da er just in den Reminiszenzen an seine fröhliche Referendarzeit schwelgte, so konnte er nicht verhindern, daß seine Gedanten auch auf das Allgemeine Land­recht fielen, wo sie auf dem Titel 16, Theil I desselben haften blieben. Nur einige Sekunden hatte der Kanzler zur Refapis tulation dieses Titels in seinem Gedächtniß gebraucht, als er wie elektrifirt seinen Krückstod schwang und einen dankbaren Blick gen Himmel sandte. Dann aber brach er in eine trampf­hafte Heiterkeit aus, denn er war freudiger erregt, als weiland Dr. Archimedes  , wie er das Gesetz der Schwere entdeckte. Der durchlauchtige Staatsmann hatte eine juristische Entdeckung gemacht, um die ihn die gelehrten Bopfträger, die noch mit juristischen Antiquitäten handeln, beneiden mußten; hatte er doch den geseglichen Stützpunkt gefunden, vermittelst deffen

ihrer Mühe willen bedauerte. Troßdem ließen dieselben aber nicht nach und setzten sogar einen Preis auf seinen Kopf, der beinahe von einer besonders gewiegten Gesellschaft verdient worden wäre.

Eines Tages fchlenderte der Beamte der Geheimpolizei im schwarzen Gesellschaftsanzuge, auf der Fährte hinter einem selbst in den vornehmen Salons verkehrenden Fälscher einem selbst in den vornehmen Salons verkehrenden Fälscher die Oxford Street entlang, als eine junge Dame von außer ordentlicher Schönheit und großer Eleganz der Erscheinung ordentlicher Schönheit und großer Eleganz der Erscheinung ihm entgegentam und ihm einen langen, seltsam forschenden ihm entgegenkam und ihm einen langen, seltsam forschenden Blick zuwarf.

Der Beamte trat in Mr. Berton einen Moment in den Hintergrund und der gewandte Weltmann, der sich nicht erinnern fonnte, dies Gesicht schon gesehen zu haben, zog, von dem dunkelglühenden Blicke völlig gefesselt, den Hut und wandte sich, der Dame nachzuschauen; sie war aber im Gewühl schon verschwunden.

Galanterie war die einzige Schwäche des Polizeimannes, die er leider nur sehr selten auszuüben Gelegenheit hatte und jetzt beschäftigte ihn die Erscheinung der Dame mehr, als er selber wollte und für seine Praxis für gut hielt. Sedesmal, wenn er mit dem anderen Geschlechte in nicht amtliche Berührung kam, hatte er Glück, und das war auch eben bei seiner Gewandtheit nichts Merkwürdiges; denn er war noch in den frischen Dreißig und durfte noch seinen

Es gelang ihm nicht, das Bild der fremden Dame Los zuwerden und ohne, daß er selbst wußte, wie, befand er sich am folgenden Tage wieder zur gleichen Stunde in der Oxford  - Stseet.

Nicht so leichten Raufes hat die geheime Polizei von London   ihren Weltruf erworben; sie hat auch dafür ihre Platz beanspruchen. Resultate aufzuweisen und zählt unbestrittene Kapazitäten in thren Reihen. Einer der gewiegteften Agenten war seiner Beit Mister Berton, ein Mann von ausgezeichnetem Schau­fpielertalent, fähig, jeden Tag, einem Proteus gleich, fich als ein Anderer zu präsentiren, selbst mit anderer Stimme, uner­Schrocken bis zur Verwegenheit, schlau und ausdauernd wie ein Fuchs hinter feiner Beute und nicht zu ermüden, bis er fein Biel   erreicht.

Wer den gewöhnlich aussehenden schmächtigen Mann nicht fannte, hätte nimmer den gefürchteten Detektive, den Schreden aller Uebelthäter in ihm vermuthet; fein Komplot, ein noch so fein angelegtes Verbrechen blieb seinem Scharf­blick verborgen; felbstverständlich hatte ihm die ganze Diebs­und Mordgesellschaft von England für die erste passende Gelegenheit den Untergang zugeschworen.

Gift und Dolch bebroht worden, und doch entging er immer von Neuem ben Angriffen seiner guten Bekannten", die er nur um

Was er leise gehofft, traf zu; nach kaum 10 Minuten trat ihm die Dame entgegen und nickte leise lächelnd und sehr freundlich.

Rasch faßte er sich ein Herz und blieb vor ihr stehen. Eine zart melodisch flingende Stimme mit etwas französi­schen Accent flüsterte ihm zu: Reden Sie nicht, wir sind beobachtet."

Nur ein Wort, meine Gnädige, sagen Sie, wen ich das Glück habe, zu sehen und-"

Die junge Dame lächelte und entgegnete:

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Ei, ei, Sie sind neugierig, Herr Berton," und dabei ließ sie eine Karte in seine Hand gleiten, kommen Sie heute Abend in die Oper, ich gehe hin, bie Patti zu

hören."

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der

II. Jahrg.

er die Opposition aus den Angeln zu heben gedachte! Da stand es ja schwarz auf weiß geschrieben, daß die Annahme Don Geldern, die dem Empfänger zur Unehre gereichte, den Fiskus zur Beantragung der Konfistation empfangenen Gelder berechtigte, und und die Parteidiäten gereichten den Volksvertretern zur Uns ehre das stand ohne Zweifel feft. Anfänglich war der Fürst über die Tiefen seines juristischen Erkenntnißvermögens baß erstaunt; nachdem ihm aber eingefallen war, daß die Betroffen heit über die Tiefen der Erkenntniß nach Plato der Anfang zur Philosophie fei, erholte er fich bald, indem er eine philo sophische Miene annahm. Wenn es ihm gelang, eine gerichtliche Verurtheilung der opofitionellen Abgeordneten herbeizuführen, fie vielleicht gar als elende Schächer vor den Staatsanwalt zitirt zu sehen, dann hatte das opofitionelle Voltsvertreten sein jähes Ende gefunden. Die Opposition wäre vernichtet ge= wesen; Kautschulmänner, die devotest den durchlauchtigen Willen ratifizirten, wären in den Parlamenten an ihre Stelle getreten; die Wähler hätten sich mit Entseßen und Entrüftung von ihren bisherigen wegen Unmoralität abgestraften Abges ordneten abgewandt und wären mit Sack und Pack, die geld­reichen Semiten voran, in das freiwillig- gouvernementale Lager übergegangen. Den beschäftigungslosen Boltsvertretern wäre alsdann nichts weiter übrig geblieben, als eine offene Han delsgesellschaft unter der Firma Dalles, Pleite u. Ko." zu

etabliren.

Der Kanzler schüttelte fich vor Lachen im freudigen Vors gefühl der bevorstehenden Genugthuung, als er den Fiskus mit Instruktionen versah. Die Klageschrift war bald aufgesett und sobald es bekannt war, daß sich der Fiskus selten in geistige Unkosten zu stürzen pflegte, nahm niemand mehr An­stoß an der mangelhaften Begründung der Anträge. Dann fandte der Fiskus seine Boten aus, damit fie egliche Beugen zusammenbrächten. Als die Boten schon längere Beit gewandert waren, fiehe, da fanden ste, nach vergeblichem Suchen und Anfragen, zween Gentlemen, die nicht übel beleumundet waren: den Right Honourable Mr. Haffelmann und Se. Exzellenz den Anarchisten- General Bum Bum. Beide Bürger wurden sofort per Telephon zur Ablegung ihres Zeugnisses an dem noch näher anzuberaumenden Termine eingeladen.

Nachdem so alle Anstalten fein säuberlich getroffen waren, überschaute der Kanzler noch einmal sein Wert und da es gut war, hatte er seine Luft daran und die Freudenthränen rannen ihm über die gefurchten Wangen. So aufgelegt sab man ihn gewöhnlich nur dann, wenn ein fremder Potentat ihm die Geburt eines prinzlichen Knäbleins notifizirte."

Mehrere Monate nach dieser Begebenheit befand sich Fürst Bismard in seinem Arbeitskabinett auf der Wilhelmsstraße zu Berlin  . Es war gerade die Zeit vor den Wahlen und mit begreiflicher Ungeduld erwartete er eine Nachricht über den Ausgang des von dem Fiskus gegen die oppositionellen Abge ordneten angestrengten Prozesses, für dessen Verhandlung am selbigen Tage Termin anberaumt war. Endlich brachte ihm ein Diener das sehnlichst erwartete Telegramm, welches von ohngefähr folgermaßen lautete: Der Fiskus ist mit seiner Slage tostenpflichtig abgewiesen worden, weil nach Ansicht der Richter die Verurtheilung der Diätenempfänger auf Grund der vom Fiskus angezogenen landrechtlichen Bestimmungen eine solche Schulung in byzantinischer Afrobatil vorausseße, daß die Richter die ihnen ungewohnten Beugungen nicht vorzunehmen ver mochten, ohne ihr Rückgrat ernstlich zu gefährden.

Ja, da fist nun der Reichskanzler mit seinen juristischen Talenten und fann fie nicht verwerthen.

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Lokales.

Bei der am 1. Dezember d. Js. stattfindenden Volks zählung werden die Militärpersonen in derselben Weise auf genommen werden, wie die Civilpersonen. Für die militärischen Anstalten Kasernen, Militärlazarethe 2c.- liegt die Ein theilung der Bählbezirke den Kommandanten bezw. den Gar nisonältesten ob, welchen seitens der Lokal- Civilbehörden die

Sie blinzelte ihm zu und ging weiter; er betrachtete die Karte und las:

,, Camille de Vermont."

" Das wäre also ein französisches Abenteuer in London  ," begann er sein Selbstgespräch und strich sich den Schnurr bart, der diesmal statt der Narturfarbe schwarz betüncht war, nun fehen wir, was aus der Geschichte wird; wir scheinen wieder einmal Glück zu haben. Die Dame ist wirklich ein Prachtexemplar einer Französin, entzückend im höchsten Grade. Wie sie liebenswürdig lächelte, aber daß sie schon wußte, wer ich war. Nun, kein Wunder, mich kennt die halbe Stadt. Doch ich könnte versuchen, ob man auf dem Amte vielleicht mehr von Camille de Bermont weiß."

Schneller als gewöhnlich machte er sich zum 3entral bureau auf und benutzte einen Wagen der Tramway, um nur rasch an's Biel   zu kommen; dort durchforschte er die Register auf's Genaueste, aber vergeblich. Sein Chef ließ sich die Begegnung erzählen und nickte nachdenklich mit dem

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Kopfe.

Ich weiß nicht recht, was ich sagen soll," meinte er, aber nehmen Sie sich in Acht; es wäre mir leid nm Gie,

wenn

Berton wies die Besorgnisse des Vorgesetzten lächelnd zurück und ging, ein Liebchen pfeifend, seiner Wege, mit Ungeduld den Beginn der Oper erwartend.

Schon längere Zeit vor dem Anfang begab er fich auf einen Platz und bald hatte er in einer Loge bie Franzöfin allein entdeckt. Er eilte zu ihr und nun ent­faltete sie ein findlich unbefangenes, nur etwas verschämtes Wesen.

Nach und nach erfuhr er, daß sie noch jung, doch schon Wittwe sei, reich selbstverständlich, ohne Verwandte, daß fie schon wiederholt in London   gewesen und auch ihn, Mr. Berton, öfter gefehen habe.

Sein Entzücken stieg auf den Gipfel, als sie nach der Oper ihn einlud, fie in ihre Wohnung zu begleiten und das Sonper mit ihr gemeinschaftlich einzunehmen. Vor dem Theater hielt der elegante Wagen der Dame und führte Beide noch ziemlich langer Fahrt zu der Frau de Vermont  ; der Diener riß mit tiefer Berbeugung den Schlag auf und geleitete fie nach einem reich ausgestatteten kleinen Salon, wo schleunigst die Lichter mehrerer filberner Kronleuchter angezündet wurden.