lum Berliner Bolksblatt s> Kr. 218 MulNcnsllnz auf Drooislon! (Glauchauer Beobachter/�) In der Welt geschehen Wunderdinge!" Die Zeit der Wunder ist noch mchl vorüber. Ein alter Freund ergänzte diesen Sa? sehr häufig damit, daß er sagte:Aus Raupen werden Schmetterlinge, jene allerliebsten Thierchen, welche im Glänze der Sonne von Blume zu Blume flattern und von den duftenden Kindern der Flur ihre Lebensexistenz holen. Daß in politischen Dingen bisweilen Wunderbares fich ereignet, ist alhu bekannt, und Ueberraschungen giebt es die Menge. Daß agrttrt wird angefichts der Wahlen, erregt heute nrcht mehr das Staunen der Welt. Daß fich Leute finden, welche bisher noch nicht in der politischen Arena erschienen sind, aber mit Nachdruck Erfolge wünschen, kann man oft genug sehen. Neu aber dürfte es sein, daß man Mandate zu Landlagcn ansteht als Erbstücke, welche vom Vater auf den Sohn übergehen, wie Anwesen oder Staatspapiere. Geschehen ist dies im Jahre des HeilS 1885, als in Sachsen Ergänzunaswahlen zur zweiten Kammer für den 15. Tag des Monats September anberaumt waren. Da ist in der Oderlaufitz, in jener gesegneten Gegend des engeren sächsischen Vaterlandes, wo die Wenden seßhaft sind, der Sohn eines langjährigen Landtagsabgcordneten, der außer dem ansehnlichen Erbe auch den Stuhl m dem großen Saale der Landhausstraße zu Dresden überkommen zu haben glaubte und seinen konservativen Freunden zum Aerger unter den Kandidaten seines Wahlkreises erschien. Drei konservative Kandidaten waren doch wohl des Guten zu viel. Aehnliches ereignete fich im 40. ländlichen Wahlkreise (Zwickau -Land). Hier zeigte fich auf der Bildfläche auch ein Kandidat, dessen Herr Vater vor langen Jahren ein Mandat für die 2. Kammer in Dresden erhalten hatte. Der Herr Gutsbesitzer Barth v. Stenn wollte zeigen, daß er ein würdiger Nachfolger der Barths sei und kandidirte. Was diese Kanoi- JfiX-.....- V;.�6,- i ri---,.. ngs mjiv�.v*»»*'-»~, datur Alles gezeitigt, ist öffentlich bekannt und heute im ar.. Ganzen nicht mehr(Gegenstand der Diskusston. Aber ein Akren- tilck müssen wir aus dem Dunkel des Geheimen an den hellen ag der Oeffentlichkeit bringen, weil es ein Unikum in seiner Art ist und den Beinamenllasfisch" in der höchsten Potenz verdient. Es ist folgendes durch den Hektographen verviel- fältigte und sehr belehrende Rundschreiben: P. P. Da zugleich beim Austragen der Stimmzettel eine ebenso große Anzahl von gedruckten Programms nicht zu ver- theilen»st, der Inhalt dieses Programms jedoch nicht zu bald in die Lcffentlichkeii gelangen soll, so werden Sie Ihre Stimm- zettel nebst Programms erst von Montag ftüh in der Zeit zwischen'/,6 bis V-3 in Ihre Wohnung zugeschickt erhalten. Wir Komiteemitglieder für Herrn Ernst Barth bitten auch hierdurch nochmals, die Austragung recht gewissenhaft und pünktlich zu versorgen und sollten Sie am Montag nicht ganz fertig werden, dieselben bis allerspätestens Dienstag'/,1V Uhr auszutragen. Das Komitee wird Sie gut entschädigen nnd hauptsächlich nach der Zahl der für Herrn Barth abgegebenen Stimmen Ihnen noch eine besondere Prozentvergütung gewähren. Wollen Sie fich auch für alle Fälle einen Stellvertreter recht» ittg stchern, damit, wenn Sie plötzlich durch irgend einen Imstand behindert sein sollten, Sie sofort eS dem Stellvertreter V nnn ßfiCpn unseres Ko- Krettag, de« 18. September 1885. den Agitatoren für die Wahl deS Herrn Barth, als auch den Wählern Zumuthungen stellt, welche ihrer geradezu unwür- dig find. Bisher hat man angenommen, daß die Agitatoren für die Wahlen ihrer Kandidaten aus reiner mnerer Ueberzeugung in den Wahlkamps einzutreten haben und daß man ihnen nur die für die Cache gemachten daaren Verläge und sonstige Unkosten vergüten dürfe. Aber denselben eine Provision in Aussicht stellen und nach der erlangten Stimmentahl diese zu bemessen, das heißt denn doch die Wahlkämpfer zu Cowmi» voyattenra, zu Provifionsreisenden für irgend eine verläufliche Waare stempeln. Das ist unerhört bisher gewesen! Wenn dies, wie im 40. ländlichen Wahlkeis, noch dazu dort geschieht, wo der überwiegendste Theil der Wahlberechtigten Arbeiter find, so kann man ungescheut aussprechen, daß das Prozentversprechcn sehr, sehr tief blicken läßt. Aber die Arbeiter besitzen soviel politische» Ehrgefühl, daß sie der- artige unerhörte Zumuthungen m,t allem Fug und Recht entrüstet zurückweisen. Das Zentralkomitee dessen Zentrum in dem durch diese Neuerung im Stirn- menfang zur Weltberühmtheit erhobenen Dorf Stenn liegt, hat jedenfalls dem schon hier seit Jahren existirenden . Neugeborenen Kindlein", einer ergiebigen Zeche, einneuestes Kindiein" politischer Weisheit beifügen wollen, wehe, wenn allmälig eine ganze Familie solcher letztgenannten Nachkommen die Wett sehen müßte. An einer andern Stelle*) der heutigen Nummer des Beobachter" ist ersichtlich, welche Erfolge dieses Prozentver- versprechen für den Herrn Kandidaten Barth hatte. Ganze 65 Stimmen krochen aus der Wahlurne in Stenn für denselben heraus; die Gegenkandidaten, die Herren Stolle und Leonhardt, hatten zusammen 68 und in dem nahen Thauhof hatte fich nicht ein Stimmzettel für Herrn Barth in die Urne verlaufen. Das läßt tief blicken, ist aber mit dem ganzen kläglichen Ergedniß der Wahl für den Kandidaten desZentral- Komitee'» von Stenn" ein erfreuliches Zeichen dafür, daß in politischen Dingen die Arbeiter und insbesondere die im Wahlkreise Zwickau Land so überaus zahlreich velttetenen Bergarbeiter genau wissen, was sie zu thun haben und wenn fie in anderen Dingen bisweilen eine anerkennenswerthe Nachsicht üben, in Sachen ihrer politi- schen Ehre lassen fie fich nicht irre machen. Wer aus voller Ueberzeugung seinem politischen Glaubens- bekenntniß Ausdruck giebt, der verdient die Achtung auch des Gegners. Wer aber meint, daß die Stimmen der Wahl- berechtigten wie eine auf Lager befindliche gewöhnliche Waare erschachert werden können, versteht die Zeit nicht, und wer hinter ihrem fortrollenden Rade weit, weit zurückgeblieben ist, der mag nur ganz ruhig sieben bleiben und abwarten, bis ihn das Ge- schick ganz in die Rumpelkammer des Alten und Abgcthanen wirst._ Kommunales. Stadtverordneten- Versammlung. fi _. IOUICII, Wlt|V|V44 VV------------ übergeben rönnen, ü# werden auch von Seiten unseres Ko- mitees ab und zu Mitglieder in den Dörfern kontroliren, um |u sehen, ob es gewissenhaft versorgt und werden wir. wie er- wähnt, dann noch besondere Vergütungen gewähren. Also bette nochmals, fich für Montag früh pünktlich bereit zu halten. Das Zentralkomitee: Christtan Möckel in Stenn." Wer lacht da? Niemand hat das Recht, in so überaus ernster Sache auch nur leise den einen oder anderen Mund- Winkel zu verziehen. Provrfionen für das Persuadiren! Die o. Sehen mukten, stimmen nur au? oen------------- Vergütung wird da sehr mager ausfallen! Man weiß wirklich nicht, was man von dem ehrenwerthen »Zentralkomitee " denken soll. Das aber ist ein nicht wegzu- " M* so überaus wichtige Wahl ------ Ailche-Zibilw« im Krieg«i Medei, *.. m x. nhe. s« milde« Fndianer f- fl Baucroft in seinem Buche überdie wilden Indianer- llamme" zählt die NavajoeS, ComancheS und fast alle an- ****, meisten» seit Iahten bezähmten und mehr oder weni- «ir zivilisirten Zndianerstämme von Arizona, Texa», Neu- wexiko und Sonora unter die Nation der Apachen. Der Ertliche Apachenstamm ist ein durchaus eigenartiger, der JW den übrigen Stämmen nur eine äußerliche Verwandt- hat. Wir entnehmen einem Aufsatz imGlo- 7«" von Z. A. Spring in Arizona , der schon 19 Zahre der Apachengrenze lebt, nachstehende nähere Mitthei- "«gen; (j»Der Stamm der Apachen besteht au» den ChiricahuaS, �vhotero«, MeScalero», Tonto» und Mohave« oder Mojave», r* nur mit unbedeutenden Unterschieden dieselbe Sprache inv., lidoch als Stamm keinen Häuptling anerkennen, L»S? na� Belieben unter sich einen Führer wählen, wenn J Jessen zu einem gewissen Zweck bedürfen; so kam eS i,,,;, häufig vor, daß jede der erwähnten Uaterabtheilungen r** ihrer Mitte einen durch seine Klugheit und Tapferkeit .»«'zeichneten~------- ! einen vurry jeme v.... ftZyrw*"" Krieger zum Anführer in einem geplanten «"»ifzuge erkor, nach dessen Ausführung der gewählte «JL�pfcnann seine zeitweilige Macht wieder abtrat. Es er- daraus, daß die politischen Verhältnisse der Apachen ��rvkratischer Natur sind. .. Ausnahmsweise kam es wohl vor, daß ein Häuptling Rnem oder mehreren Ueberfällen sich dermaßen auszeich- , 4' kajj ihm seine Würde längere Zeit verblieb; so u».?-»« ein gewisser Cacheese von 1854 bis 1874 der Cischränkte Herrscher oder Diktator der Chiricahua- jachen und wußte es in letzterem Jahre auch so einzu- ti? en' daß ihm und seinem Stamme eine eigene Reserva- Sa« �etheilt wurde, während alle anderen Stämme die Witte« Reservation beziehen mußten. Von seiner von V» �en �hmcahuabergea und nahe an der Grenze -"»exiko liegenden Felsenfestung unternahm Cacheese mit Ordentliche Sitzung am 17. September. Der Stadtverordneten-VorsteherStellvertt. Herr Büchtemann eröffnet die Versammlung um 5 Uhr mit geschäftlichen Mit- theilungen. 3 Ausschüsse haben fich konstituirt; der eine zur Vorberathung der Vorloge betreffend das Projekt zum Neubau einer höheren Bürgerschule auf den Grundstücken Alexandrinen- straße 5, 6 und 11; der zweite zur Vorberathung der Vorlage, betreffend die Erwerbung des an der Georgennrchsttaße und an der Friedenstraße belegenen, früher Sametzki'schen Grund- stücks, sowie der Abänderung der Baufluchtlinie der Straße 35 (bei der Bartholomäus-Kirche) und der dritte zur Vorberaihung der Vorlage, betreffend die Weiterführung der Charlottenstraße von der Georgenstraße bis zum Waidendamm. Zur Bei- wohnung der Prüfung der Zöglinge des Waisenhauses in Rummelsburg find 4 Stadtverordnete deputirt, darunter der Stadtv. Singer. Der Staatssekretär Stephan bedankt sich in einem Schreiben im Namen der Theilnehmer der internationalen Telegraphen- Konferenz bei der Stadt fürdas wohl- gelungene Fest in den schönen Räumen deS RathhnuseS." Nach Eintritt in die Tages- Ordnung wird zunächst *) Es erhielten Stimmen: Stolle 1570, Leonhardt 861, Barth 263. Mithin Stolle(Soz.-D.) gewählt. seinen wilden Kriegern häufige Stteifzüge nach allen Rich- tungen hin, mordete und plünderte nach Herzeutlust, bis der Tod ihn im Zahre 1878 abrief; sein Stamm führte das- selbe Leben fort, bi« vor 2 Jahren der Regierung der Ge- duldfaden riß und General Crook abgesandt wurde, um den Stamm entweder zu unterjochen oder zu vertilgen. Da die angrenzenden mexikanischen Staaten wenigsten» eben so viel von diesen Räubereien zu leide« gehabt, wurde ein vorläu- figer Vertrag zwischen de« beiden Republiken gemacht, in Folge dessen ihre Truppen sich gegenseitig unterstützten, und unseren Truppen erlaubt wurde, mexikanische» Gebiet zu be- steten. General Crook drang bis zur Sierra Madre, tief im Innern des Staate» Sonora vor, verfolgst auf unweg- samen Felsenpfaden die rothen Räuber und brachte dieselben nach Arizona , wo sie auf der allgemeinen Apache- Reservation San Carlos internirt wurden(1883). Wir müssen jedoch vorerst in die Zeit zurückkehren, da der Apache noch frei und ungehindert seinen wilden Mord- und Raubgelüsten nachging. Arizona ist ein Land, wo jede Straße, jeder Pfad von einem teuflischen Hinterhalte, von rücklings ermordeten Reisenden, von höllischen Marterquale» der Opfer erzählen kann. E« liegen stattstische Beweise vor, daß in diesem spärlich bevölkerten Territorium(jetzt etwa 30 000 Seelen) in den Zahren 1854 bi» 1875 eintausend Menschen von den Apachen ermordet worden sind; meine Aufzeichnungen für die Zahre 1867 bis 1870, während deren ich häufige Expeditionen gegen die Indianer mitmachte, und in welcher Periode Cacheese auf seinem Höhepunkte stand, ergeben, daß in einem Umkreise von bloß hundert englischen Meilen Durch- messet einhundert und acht Menschen, und zwar meistens Chiricahua Apachen zum Opfer fielen._ Daß die mächtige Regierung der Vereinigten Staaten solche« geschehen ließ, hatte zwei Gründe: der erste ist rein «nlmscher Natur, und wir haben damit nichts zu thun; der -weite wohl mächtigere, sind die fast unabsehbaren Schmie- Tb-kei/en die sich in diesem Lande einer erfolgreichen Expe- II. Jahrg. die Verleihung eines Benefiziums aus der Wunderlich. Stiftung genehmigt und eine Anzahl Naturalisationsgesuche Zum Mitglied für die Bau-Deputation wird der Stadtv. Winklet nnt 63 Stimmen gewählt. Zum Mitglied für dieGewerbe-Deputation (Bürger-Deputirter) find gemeldet der Klemvnergeselle Steuer, Neue Friedrichsst. 7 und der Klempner Adolf Netzband, Ritterstr. 123. Gewählt wird mit 80 Stimmen von 85 der Klempner­geselle Steuer; Netzband erhielt 5 Stimmen. Es folgt die Berathung der Vorlage betr. den Ankauf der sogenannten Dammmühlen-Grundstücke. Der Magistrat beantragt:Die Stadtverordneten- Ver« sammlung erklärt fich einverstanden mit dem Ankaufe der Grundstücke Poststr. 16, Mühlendamm 1-11 und Breitestr. 2$ für den Preis von 2250 000 M., welche zunächst aus den be- reitesten Mitteln der Stadt- Hauptkasse zu entnehmen find." Nach kurzer Diskussion wird trotz Widerspruchs des Stadt­kämmerers Runge der Antrag wegen der Wichtigkeit der Angelegenheit einem Ausschuß von 15 Mitgliedern zur Vor­berathung überwiesen. Die Versammlung genehmigt die Ernchtung einer kleineren Schweinehalle auf dem Zentral-Viebhofe mit der Maßgabe, daß diese in ihrer Eintheilung der bereits vorhandenen Schweine- Halle angepaßt, sowie daß zwischen den beiden Hallen ein be­deckter Uebergang hergestellt werde. Die hierzu erforderlichen Mittel in Höhe von 130 000 M. werden aus dem Erneuerungs- ic. Fonds des Viehmarls bewilligt. Es folgl der Antrag des Stadtv. Singer und Genossen in Bezug auf seine Anfrage, betreffend den Streik der Maurer - gesellen. Von dem Magistrat ist hierauf unterm 15. September d. I. eine Antwort eingelaufen, welche der Stadtverordneten- Versammlung als Vorlage zur Kennt uißnahme zugegangen ist. Die Antwort lautet:Die Stadtverordneten- Versammlung hat uns mittels Schreidens vom 25. Juni ct. die Anfrage des Stadtv. Singer und Genossen:Beruht die in der Bürgerschaft und auch durch die Presse verbreitete Mit- theilung auf Wahrheit, daß, in» Hinblick auf den in Berlin ausgebrochenen Streik der Maurergesellen, den Baumeistern, welche städtische Bauten übernommen haben, seitens des Magistrats oder der Bau Deputation eine Verlängerung der Baufristen, wie es heißt auf 6 Wochen, zugebilligt worden ist?"" mit dem Ersuchen um Auskunft, ob und wann wir die- selbe beantworten würden, mitgetheilt. Wir erwidern darauf, daß es bei der gegenwärtigen Sachlage uns nicht zweck- mäßig erscheint, in eine Beantwortung dieser Anfrage einzutreten." Der Stadtvcrordneten-Vorsteher- Stellvertreter Dr.B ü ch t e-> mann erklärt, daß er laut Geschäftsordnung§§ 32 und 33. hiermit die Angelegenheit als erledigt betrachte und daß eine Debatte über tue Vorlage, es sei denn, daß ein diesbezüglicher Antrag von 15 Mitglredern unterstützt wird, nicht stattzu» finden habe. Diese Erklärung ruft eine ausgedehnte GeschäftSordnungs» Debatte hervor. Stadtv. Singer kann fich mit der vorgeschlagenen Ge» schäftsführung nichts einverstanden erklären. Aus dem 4D| 4*4�44**'«,»**,» v.t»vvv|.v«i.w.» v***----...-----..... Umstand, daß die Vorlage des Magistrat zur K e n n t i ß- nähme der Versammlung gebracht sei, folge nach der Ge- schästsordnung, daß eine Besprechung stattzufinden habe. Die Stadtverordneten. Versammlung werde fich die Theorie vom be- schränkten Unterthanverstand nicht zu eigen machen wollen, fie könne damit nicht einverstanden sein, daß Vorlagen des Ma- gistrats mit ehrfurchtsvollem Schweigen aufgenommen werden. Jede vom Magistrat der Versammlung zugehende Vorlage sei auch zu diskutiren. Um Uebrigen glaube er sicher sern zu können, daß fich 15 Mitglieder in dieser Versammlung finden werden, die bei der Wichtigkeit des Gegenstandes auch eine Besprechung wünschen würden. Der Stadtverordneten-Vor st eher- Stell- Vertreter macht darauf aufmerksam, daß laut Geschäfts- Ordnung jede Vorlage mindestens zwei Tage vorher zur Kenntniß ver Mitglieder gebracht worden sein müsse, be- vor fie zur Verhandlung gelange. Vorlage und Vorlage sei noch lange nicht dasselbe. Die Antwort des Magistrats enthalte nur eine ablehnende Erklärung; eine Diskussion habe daher nicht stattzufinden. Ausnahme einer Ecke im Südwesten, wo die Pima«, Mari- copa» und Aumas, Erzfeinde der Apachen, wohnen, stand das ganze Land diesen wilden Horden offen. Es besteht au» sandigen Hochebenen, zackigen Bergen und wenigen, spärlich bewässerten, engen Thälern. Die Rancherien oder Wohn» platze der wilden Apachen befanden sich in irgend einem fel- sigen Schlupfwmkel, von wo aus sie die Aussicht auf die Heerstraßen hatten, ohne selbst sichtbar zu sein. Von weitem sahen sie die müde, durstige Karawane der Auswanderer den sandigen Weg verfolgen, die Heerde grasen, die plumpen, mit Mehl und Getreide bepackten Karren der mexikanischen Mischlinge daherschleichen. In günstigem Hinterhalte wurde den Opfern aufgepaßt; ein Schwirren der Pfeile, einige Schüsse von Gewehren, wenige Lanzenstiche und Alle» war vorbei. E« ist fast unglaublich, mit welchem Talente der Assi- milatton von Farben diese Wilden begabt sind. Vermitteist grauer Decken, abgeschnittenen Grases, auf ihren Körper ge- strichener Eide, dorniger Blätter und Büsche verstehen sie es, sich vollständig das Aussehen eine» Felsblocke», einer Staude, eines Busches, einer Aukka oder anderer zweckentsprechender Gegenstände zu geben. Wenn sie von ihrem felsigen Schlupfwinkel au» das Opfer erkoren, die Zeit und den Ort des Ueberfall« be- stimmt haben, begeben fie sich meist in kleinen Abtheilungen von zwei oder drei dahin, tteffen ihre Dispositionen und erwarten die Wanderer mit der größten Geduld. Stets lassen sie die zu Ueberfallenden einige Schritte vorbeigehen und fallen ihnen dann in den Rücken. Die Männer werden getödtet, die Frauen und Kinder in die Gefangenschaft ge- schleppt; wenn jedoch ein Weib fich heftig wehrt und Gefahr im Anzug« ist, wird auch seiner nicht geschont, und eine barmherzige Lanze macht seiner Drangsal auf einmal ein Ende. Wenn die Indianer sich sicher glauben und die An- zahl der Ueberfällen en nur eine geringe ist, nehmen sie auch die männlichen, nicht im Augenblick de» Ueberfall» getödtete« Opfer gefangen. Wehe ihnen! denn sie sinv zum Marrer» tode bestimmt. Es ist kaum glaublich, mit welcher Kraft und Ge- nauizkeit der Apache seinen Bogen handhabt; dieser ist ge-