Massen dadurch schädigen, daß man die Armuth ihrer Mits glieder vor dem 3ivilrichter fonstatiren läßt.

Möge die Opposition darauf antworten, indem sie die Streitfrage vor einen höheren Richter, in solchen Sachen vor das Volkstribunal, bringe.

Wir find überzeugt, die Reaktion wird dann ihres möglichen Sieges nicht froh werden.

Politische Uebersicht.

Zum deutsch  - spanischen Konflikt schreiben die offiziösen Berl. Polit. Nachr.":" Dem Vernehmen nach ist die kürzlich hier eingetroffene Note der spanischen   Regierung dem Kaiser vorgelegt worden. Bis dieses Altenstüd an allerhöchster Stelle seine Erledigung gefunden hat, resp. eine diesbezügliche kaiser­liche Entschließung ergangen ist, dürfte weder die diplomatische Thätigkeit in dieser Sache einen Fortgang nehmen, noch über den meritorischen Inhalt der Note Authentisches verlaut baren können."

Madrider Telegramme vom geftrigen Tage fignalifiren Maßregeln der spanischen   Regierung, welche die Anlage von Küstenbefestigungen im Hafen von Guipuzcoa   und auf den Chaffarinen- Inseln, unweit der marollanischen Küfte, betreffen. Ferner verlautet, daß die Regierung mit der Abficht umgeht, vier Kriegsschiffe und ein Torpedoboot von England zu kaufen.

Im Hafen San Sebastian   werden Torpedos versenkt. Diese triegerischen Vorbereitungen dürften jedoch lediglich auf das Bestre ben zurückzuführen sein, die erregten Gemüther zu besänftigen, denn zum Kriege mit Deutschland   wird es schwerlich fommen. 3war find die spanischen   Heerführer entschieden für den Krieg und selbst das jezige Ministerium glaubte dem König zum Kriege rathen zu müssen, allein dieser will davon nichts missen. Als die Minister und Generäle( Martinez, Campos und Jovellar) ihre Ansicht vertheidigten, erwiderte er: ,, Nun wohl, beruft die Cortes; unterbreitet ihnen die Frage. Ich meinerseits werde ein Manifest erlaffen, welches meine Ueberzeugungen ausdrüct: und wenn das Land sich nach reiflicher Ueberlegung für den Krieg entscheidet, dann würde ich meine Krone niederlegen und Spanien   sich selbst überlassen, ohne in den Augen des Publi­fums und in der Geschichte einen Antheil an der Verantwort lichkeit für deffen schließlichen Ruin zu haben."- Es ist nicht anzunehmen, daß König Alfons seinen diesbezüglichen Ent­schluß ändern wird, weil die voraussichtliche Niederlage der spanischen   Truppen gleichbedeutend wäre mit der Niederlage der jezigen Dynastie. Daher der Entschluß des Königs, lieber vorher seine Krone niederzulegen.

An den Aufschub der Entlassung der Reserve- Mann­schaften der Marine find mancherlei Gerüchte geknüpft wor den, welche fich als unzutreffend erweisen. Aus Marinelreisen verlautet, daß die Veranlassung zu der Maßregel hauptsächlich darin zu suchen ist, daß die Verwaltung genöthigt ist, für den Ersatz der durch den wahrscheinlichen Untergang des Kriegs. schiffes ,, Augusta" fehlenden Mannschaften zur Ablösung der in den oftafiatischen Gewässern befindlichen Fahrzeuge zu sorgen, und daß außerdem zu berücksichtigen ist, wie durch Formirung und Entsendung eines Schul- Geschwaders eine er­hebliche Anzahl von Mannschaften dem Stationsdienste entzogen werden.

Der Entwurf einer neuen Rangordnung der Be­amten wird, wie das ,, B. Tgbl." schreibt, schon in der nächsten Seffion dem Landtage vorgelegt werden. Bis heute gilt immer noch die Verordnung wegen der den Zivilbeamten beizulegen­den Amtstitel und der Rangordnung der verschiedenen Klassen Derselben" von 17. Februar 1817. Es handelt sich hier keines­wegs um eine bloße Etiquettefrage, sondern um sehr wesentliche materielle Jntereffen. Denn nach dem preußischen Geset über den Wohnungsgeldzuschuß ist für die Abmessung dieses Zu­schuffes der mit der Amtsstellung verbundene Dienstrang allein maßgebend. Die erfte Tarifllaffe umfaßt daher die erste Rang­Klaffe der Beamten zur zweiten Tarifflaffe gehören die zweite und dritte Rangklasse; zur dritten die vierte und fünfte. So tommt es, daß die Gymnasiallehrer in Berlin   nur 530 M. Wohnungsgeldzuschuß beziehen, die Amtsrichter aber 900; diese gehören eben noch zur fünften Rangllaffe, jene aber nicht. Derartige Ungleichheiten wird das neue Gesetz zu beseitigen suchen.

Die internationale Telegraphen- Konferenz, welche gestern ihre Arbeiten beendet hat, wurde mit einer längeren Ansprache des Staatssekretairs v. Stephan an die Delegirten geschloffen.

Das Ergebniß der Ergänzungswahlen zum fächfi­schen Landtag liegt jest vollständig vor. Es waren ausge­schieden: 20 Konservative, 4 Nationalliberale, 7 Freifinnige und 2 Sozialisten. Dafür find wiedergewählt: 19 Kon­servative, 4 Nationalliberale, 5 Freifinnige, 2 Liberale ohne Fraktionsbezeichnung( Clauß in Chemniß und Mühlig in Leipzig  - Land, welche als Ordnungskandidaten von den ver einigten liberal- freifinnig- konservativen Parteien gegen Lieb­Inecht aufgestellt waren) und 3 Sozialisten. Von den biss herigen sog. freifinnigen Abgeordneten wurden Uhle in

ber Blodwand nahm. Dann aber entfernte er sich, vors geblich mit der Absicht, sich hinter dem Ufer des nahen Flüßchens in den Hinterhalt zu legen, in Wirklichkeit aber, um sich wieder an die beiden Schildwachen heranzuschleichen und so zu handeln, wie Elliot es ihm unter den glänzend­sten Versprechungen eingeschärft hatte.

Glauchau  , Grahl in Delnis, Mai in Stolpen   und Kirbach in Plauen   wiedergewählt, während Walter in Dresden   I. gegen den zünftlerisch gesinnten Glasermeister Weßlich unterlag. In Annaberg   und dem 17. ländlichen Wahlkreise, die bisher frei­finnige Bertreter hatten, find diesmal feine freifinnigen" Kandidaten aufgestellt worden. Die Sozialdemokraten be haupteten Zwidau- Land, wo Stolle an Buttrich's Stelle ge wählt wurde, fte eroberten Dresden IV. und Chemniß- Land, wo Kaden Dresden resp. Geyer Großenhain fiegten. Dafür unterlag aber Liebknecht in Leipzig  - Land. Die Sozialdemokratie erzielte außerdem in Dresden   I. und V. sowie in Chemnis I., Glauchau  , Plauen   und Tharandt   Land ansehnliche Minoritäten. In den 3 Dresdener   Wahlkreisen, die diesmal in Frage kamen, In den 3 Dresdener   Wahlkreisen, die diesmal in Frage kamen, entfielen bei den letzten Wahlen von 6187 abgegebenen Stimmen 2396 auf die konservative, 97 auf die national liberale, 2134 auf die fortschrittliche und 1566 auf die sozial demokratische Partei, während Diesmal Don 8218 Wählern, die ihr Wahlrecht ausübten, 3418 tonservativ, 402 freilonservativ, 459 nationalliberal, 1577 freifinnig und 2362 fozialistisch wählten. Das bedeutet einen erheblichen Rückgang der freifinnigen Stimmen in der Residenz Sachsens  .

Das Verfahren der Staatsanwaltschaften in ihrer Stellung als öffentliche Antläger hat in lezter Beit wiederholt die Kritik herausgefordert." Der Boff. Btg." geht folgende Buſchrift zu, in der dies Verfahren zu rechtfertigen versucht wird: Wie die Voff. 3tg." bereits in Nr. 407 unter der Rubrik Neueste Entscheidungen des Reichsgerichts in Straffachen" furz mitgetheilt hat, hat das Reichsgericht am 16. Juni 1885 gelegentlich des gegen einen Geistlichen er hobenen Vorwurfs unmoralischen Lebenswandels entschieden, daß darin, daß ein Beamter oder Religionsdiener einer außer­dienstlichen Handlungsweise beschuldigt wird, welche, wenn die Beschuldigung wahr wäre, ihn der Berufsstellung unwürdig erscheinen laffen oder eine Bestrafung, sei es im ordentlichen Strafverfahren oder im Disziplinarverfahren, rechtfertigen würde, an fich noch nicht der Thatbestand einer in Beziehung auf den Beruf" desselben verübten Beleidigung zu finden ist, und deshalb die vorgesetzte Behörde zur Stellung eines Straf­antrages in derartigen Fällen auf Grund des§ 196 Str.-G.-B. nicht für berechtigt zu erachten sei. In lebereinstimmung mit diesem Grundsatz gehen die Staatsanwaltschaften Die Staatsanwaltschaften im Allgemeinen(!) von dem Grundsaße aus, daß nur solche Beleidigungen öffentlicher Beamter, welche in Beruf Beziehung auf deren geschehen find, aus Rücksicht auf das öffentliche Intereffe von Amtswegen verfolgt werden, daß dagegen überall da, wo die vorgefegte Dienstbehörde gemäß obiger Ausführung zur Stellung eines Strafantrages nicht befugt sein würde, die Strafverfolgung von Amtswegen als nicht im öffentlichen Intereffe erforderlich er. achtet, und deshalb der Beleidigte gemäߧ 414-416 St B.-D. auf den Weg der Privatllage verwiesen wird. gung dürfte auch wohl dem Bescheide zu Grunde gelegen haben, durch welchen jüngst seitens der Staatsanwaltschaft zu Nordhausen   die Erhebung der öffentlichen Klage wegen Be­leidigung des tgl. Amtsgerichtsrathes Lerche abgelehnt worden ist. Die Eigenschaft desselben als Abgeordneter" tönnte in gleicher Weise nur dann die Erhebung der öffentlichen Klage wegen Beleidigung desselben rechtfertigen, wenn die Beleidi gung in Beziehung auf den Beruf als Abgeordneter erfolgt wäre, was bekanntlich nicht der Fall ist. Es läßt sich nicht verkennen, daß die in dem reichsgerichtlichen Erkenntniß auss gesprochene Anschauung, obgleich fie vollständig auf dem Boden des Gesezes stegt und dem Sinne der Strafprozeßordnung entspricht, mit den im Publikum herrschenden Vorstellungen nicht im Einklang steht. Lesteres ift geneigt, ein öffentliches Intereffe" im obigen Sinne überall da anzunehmen, wo einer vermöge ihrer Lebensstellung irgendwie hervorragenden Ber sönlichkeit eine Kränkung widerfährt, und hieraus erklärt fich vollkommen, weshalb fener ablehnende Bescheid der Staats­anwaltschaft zu Nordhausen   im Publikum Befremden hervor rufen konnte.

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Diese Ermä

Verboten in Elsaß- Lothringen   wurde das in Paris  erscheinende Petit Journal". Das Petit Journal" war die in Elsaß Lothringen   meistverbreitete Beitung. Die in Elsaß  , Lothringen   erscheinenden Blätter werden wenig von dem Verbot profitiren, vielmehr dürften die in Paris   erscheinenden profitiren, vielmehr dürften die Beitungen& 5 Bentimes, wie La Pair" sc. vorerst den Leser­freis des Petit Journal" an fich ziehen.

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Zünftlerisches. Der Regierungspräfident zu Frank. furt a. D. publizirt folgenden Erlaß: Auf Grund des§ 100 e Nr. 3 der Reichs- Gewerbe- Ordnung in der Fassung des Reichs­gefeges vom 8. Dezember 1884 beftimme ich hierdurch für den Bezirk der reorganisirten Tischler- Innung zu Forst N.-L., unter dem Vorbehalt des Widerrufs, daß Arbeitgeber, welche das Tischlergewerbe betreiben und selbst zur Aufnahme in die Innung fähig sein würden, gleichwohl aber der letteren nicht angehören, vom 1. Oktober d. J. ab Lehrlinge nicht mehr an nehmen dürfen. Sofern später innerhalb des oben bezeich­neten Bezirks für den gleichen Gewerbszweig eine Innung neu gebildet oder eine bereits bestehende Innung reorganifirt werden sollte, tritt die vorstehende Bestimmung für diejenigen

Obgleich fie unangefochten auf dem gewöhnlichen Wege nach dem Hofe hinauf hätten gehen können, so mußten sie doch wohl eine Entdeckung befürchten oder wenigstens nicht für wünschenswerth halten, denn ihre Bewegungen waren so überlegt und geräuschlos, wie man es ihrem herkulischen Rörperbau schwerlich zugetraut hätte. Auch hatten sie, um

in feiner Weise im Gebrauch ihrer Glieder gehindert oder beschränkt zu sein, außer ihren Waffen, Alles, selbst ihre kostbarsten Geschenke abgelegt und auf dem Ufer des Flüß­chens zurückgelassen.

Die Mitternachtsstunde war allmälig herangerückt, ohne daß sich in der Lage der einzelnen Personen etwas geändert hätte. Im Fort rührte sich nichts; selbst die Hunde schienen fich einem tieferen Schlafe als gewöhnlich hingegeben zu Raum war nun der letzte von ihnen auf der andern haben, denn wenn der eine oder der andere wirklich einmal anschlag, so flang seine Stimme gedämpft aus dem Innern Seite der Pallisaden verschwunden, da richtete sich in ge eines Stalles hervor, in welchen sie, auf Elliot's Anordringer Entfernung eine andere, bedeutend kleinere Gestalt aus dem Grase empor, und nachdem dieselbe einen Augens nung, wohlweislich eingesperrt worden waren. blin gelauscht, schoß sie mit der Geschwindigkeit einer Kate, welche auf ihre Beute einspringt, auf die Pallisaden zu, und zwar nach derfelben Stelle hin, auf welcher die Mohaves über dieselben hinübergestiegen waren.

Endlich vernahmen der Graf und sein Gefährte, daß die Thür des Gefängnisses geöffnet wurde. Das Geräusch, mit welchem die Gefangenen nach Beendigung von Raft's Arbeit so lange auf- und abgegangen waren, verstummte, und deutlich unterschieden fie die Worte des Schließers: " Habt Ihr noch Wünsche?"

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Ein dumpfes, unverständliches Murmeln antwortete, die Thür wurde mit einem furzen: Gute Nacht" zugeschlagen, und gleich darauf erlosch das Licht, als ob die Gefangenen fich nunmehr zur Ruhe begeben hätten.

Fast zu derselben 3eit ereignete sich kaum vierzig Schritte weit von der Stelle, wo der Graf und der Baron Tauernd faßen, eine andere Szene, von welcher sie aber so wenig, wie La Bataille, etwas bemerkten, weil das an die nächsten Pallisaden stoßende Blockhaus eine Ecke bildete, hinter welcher dann die nächste Pallisadenreihe in einem ftumpfen Winkel weiter lief.

Dicht unter der Pallisadenreihe tauchten nämlich, als wenn sie aus der Erde gewachsen wäeen, die schwarzen Ge stalten der fünf Mohaves auf, die sich einer nach dem an­bern mit der Leichtigkeit von Federbällen über das zehn Fuß hohe Pfahlwerk hinüberschwangen und dabei so vorsichtig und geschickt zu Werke gingen, daß nicht einmal ihre Waffen, welche sie theils zwischen den Zähnen, theils aber im Gürtel und in ihren langen Haaren befestigt trugen, an einander flapperten.

Gewerbetreibenden, welche einer derartigen Jnnung beitreten, außer Kraft.

- Die Schneiderinnung zu Chemniß hatte vor einigen Tagen die Schneidergesellen zu einer Versammlung eingeladen, in welcher dieselben einen Gesellenausschuß wählen sollten. Die Gesellen erklärten jedoch, daß sie nicht gewillt seien, fich als ein Anhängsel der heutigen Innungen zu betrachten, deren Bestrebungen und Ziele ihnen vielleicht besser bekannt seien als manchem Jnnungsmeister. Die Versammlung lehnte die Wahl eines Gesellenausschusses in Folge dessen einstimmig ab.

Dort verharrte sie wieder eine kurze 3eit lauschend, und dann die eine Hand dem Munde nähernd, stieß sie das durch dringende 3irpen einer Mauergrille aus. Auf dieses Signal näherte sich fast augenblicklich im Schatten des Pfahlwerks, aus der Richtung von der Einfahrt her, eine zweite Gestalt, die sich dicht neben die erste hinstellte. Einige Worte wur den sodann im leisesten Flüsterton gewechselt, worauf der zuletzt Angekommene sich schnell bückte, die Füße seines Ge­fährten umflammerte und ihn dann nach dem obern Rande ber Einfriedigung hinaufhob.

Aus Hinterpommern, 16. September, schreibt man der N. Stett. 3.": In Röslin und in Kolberg   herrscht unter den Restaurateuren eine gewisse Erregung, weil man fich in Re gierungsfreisen mit der Frage beschäftigen soll, ob es nicht rathsam sei, die Polizeistunde von 11 Uhr schon auf 10 Uhr Abends festzuseßen. Jedenfalls dürfte die Maßregel dann auf den ganzen Regierungsbezirk ausgedehnt werden. Die Verordnung dürfte, abgesehen von den Wirthen, für viele Kreise von einschneidender Natur sein, da z. B. viele Geschäfts häuser erst spät ihr Geschäft schließen und die Inhaber wie deren junge Leute dann erst Beit zu einem Blauderstündchen und einem Erholungsschoppen haben.

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Ausweisungen hüben und drüben. In diesen Tagen traf, wie der Graudenzer Gesellige" meldet, in Briesen( Westpreußen  ) ein junger Kaufmann ein, welcher zusammen mit über 100 preußischen Staatsangehörigen aus Russisch Polen ausgewiesen worden ist. Nach der von ihm gemachten Mittheilung ist er gefesselt und durch Gendarmen bis nach Alexandrowo trans­portirt worden; der Rest seines Gehalts wurde ihm abgenommen und zu den Transportkosten verwendet.

Leicht und gewandt, wie die Mohaves vor ihm gethan, glitt auch dieser in den Hof hinab. Ein leises Klopfen an Sem Holz bekundete, daß er in Sicherheit sei, worauf der 3urückgebliebene die von seinem Gefährten hinterlassene Büchse an sich nahm, auf einem Umwege nach dem Schutz gewährenden Ufer des Timpanogas zurückschlich und sich dort so verbarg, daß er die Rückwand des Gefängnisses beständig im Auge behielt.

Desterreich- Ungarn  .

Wie das Wiener   Fremdenbl." vernimmt, ist der Haupt­mann Baron Potier wegen des Verbrechens der Hintansezung von Dienſtvorschriften durch Mittheilung geheim zu haltender Maßregeln an Unberufene vom Militär Obergericht zu eins fährigem verschärften Kerker mit Entsegung aus der Offizier charge verurtheilt worden.

Belgien  .

In den nächsten Tagen wird in Brüssel   wiederum ein Kongres abgehalten werden und zwar der Kongreß für inter­nationales Handelsrecht. Fünfzehn auswärtige Regierungen und zwar: Frankreich  , England, Italien  , Rußland  , Bereinigte Staaten, Niederlande  , Spanien  , Bortugal, Schweiz  , Türkei  , Rumänien  , Schweden   und Norwegen  , Großherzogthum Luxem burg, Japan  , Argentinische Republic haben offizielle Vertreter angemeldet. Der Kongreß, der vom 27. d. Mts. ab im neuen Athenäum zu Antwerpen   unter des Staatsministers Baron Lambermont Vorfiz tagt, zerfällt in 2 Sektionen, eine für das Wechselrecht( Vorsitzender Staatsminister Pirmez), eine für das Seerecht( Vorsitzender Deputirter Jacobs) mit 4 Unterabthei lungen. Außer den zahlreichen belgischen Körperschaften neb men folgende auswärtige Theil: Die Rechtsfatultäten der Unis versitäten Bonn  , Jena  , Wien  , Paris  , Lille  , Angero, Caen  , Toulouse  , Ural  , Lemberg  , Kolozwar, Neapel  , Genua  , Padua  ; die Anwaltskammern, Lissabon  , Kopenhagen  , London  ; die Han delskammern, Paris  , Havre  , Rouen  , Hamburg  , Bremen  , Leip­ zig  , Genua  , Venedig  , Riga  , Genf  , Hull  . Die Börsen von Petersburg  , Genua  , die deutsche  , die franzöfifche Bant, die ita­ lienische   Nationalbant, das Institut der schweizerischen Juristen, die englischen Affoziationen für Sozial- Wissenschaft und inter nationale Gesege; alle bedeutenderen Seeversicherungs- Gesell­schaften, juristische und fachwissenschaftliche Journale. Es ist also eine Vereinigung der autorifirtesten Kräfte zur Anbahnung der Unifikation des Handelsrechts.

Mehrere Minuten hindurch herrschte jetzt ringsum eine solche Stille, als wenn nicht nur die wenigen daheim ge­bliebenen Bewohner des Forts, sondern auch die schwerfäl­ligen und zum Theil windschiefen Bauwerke selbst in einen

Frantreich.

Neueren Nachrichten zufolge hat China   gegen die von dem französischen   Befehlshaber erfolgte Einsetzung eines anderen Königs in Anam protestirt. Die vereinigten konservativen Parteien hielten im Pariser   Winterzirkus eine Wählerversamm lung ab. Dieselbe war von ungefähr 5000 Personen besucht. Jeromisten und Blanquisten verursachten Störungen, die in eine ernste Prügelei ausarteten, doch konnte die Versammlung weiter tagen. Bei Verlesung der Kandidatenliste wurde der Name Caffagnacs am meisten applaudirt.

Der Intranfigeant" fann jetzt den Wortlaut eines Briefes wiedergeben, welchen Olivier Pain angeblich an einen Freund in Kairo   geschrieben hat und der erst fürzlich durch einen Fellah in deffen Hände gelangt sein soll. Er soll mit Bleistift auf das Blatt einer arabischen Agende geschrieben, ohne Datum und dem Fellah in der Dase Kustoon übergeben worden sein, wann, ist nicht klar, vielleicht im Juli oder August vor. Js. Olivier Pain schreibt:

Mein lieber Freund! Ich bin auf meinen Ausgangspunkt zurückgekehrt. Ich hatte Ihnen übrigens diesen Entschluß an gekündigt. Alles geht vortrefflich. Auf Wiedersehen! Freilich haben wir neue und seltsame Erlebnisse gehabt. Am 3. Juli wurden unsere Freunde von einem Schwarm Soldaten über fallen, welche mich dort verborgen glaubten, wo ich glüdlicher Weise nicht war, und die waderen Leute beunruhigten, obwohl fie das Verbrechen, mir ein Unterkommen zu gewähren, nicht

tiefen Bauberschlaf versunken gewesen wären, aus welchem nur die Posaunen, des jüngsten Gerichts sie zu wecken vers mocht hätten.

Da ertönte hinter dem Gefängniß ein leises Reiben, dadurch erzeugt, daß Raft den obersten losen Holzblock bes hutsam zu sich herein zog.

Der Graf und der Baron, deren Spannung den höch sten Grad erreicht hatte, holten tief Athem nnd machten ihre Arme frei, um sich zur rechten Zeit auf den Flüchtling stürzen zu können. La Bataille, der vollständig entkleidet, nur einige Schritte weit von ihnen lag, umflammerte fefter den Griff seines Messers, und fester hefteten sich die Augen des mit unglaublicher Gewandtheit herangeschlichenen Dela­waren John auf den vor ihm befindlichen Schlangen- In­dianer.

Der erste Blod fiel mit leisem Geräusch nach In­nen; worauf Raft auch den zweiten mit leichterer Mühe entfernte.

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Eine Turze Pause trat jetzt ein; es war, als ob die Flüchtlinge sich zu ihrem Unternehmen hätten rüften wollen.

Bald darauf wurde in der Deffnung das gepreßte Ath­men eines Menschen laut, der Kopf und Schultern langsam in's Freie schob.

Ift Alles sicher?" fragte Weatherton leise, um sich zu überzeugen, ob der ihm zugesagte Führer ihn schon hier er­

warte.

,, Alles sicher," antwortete der Graf eben so leise. Weatherton wendete erschreckt den Kopf zur Seite, sein Argwohn schwand aber sogleich wieder, als er die un­bestimmten Umrisse eines zusammengekauerten Mannes un­

terschied. Reicht mir die Hand, damit ich Euch helfe," fuhr der fähig zu sprechen, Graf, vor Aufregung kaum noch flüsternd fort.

Weatherton streckte den Arin aus, der Graf faßte den selben nach einigem Umhertasten und half ihm wohl noch um einen Fuß vorwärts, dann aber warf er sich mit einer bef tigen Bewegung, jedoch ohne die Hand fahren zu lassen,