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Nr. 222.
Mittwoch, den 23. September 1885.
II. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
Das Berliner Volksblatt
fcheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Bostabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)
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Berliner Volksblatt" foftet für das ganze Vierteljahr frei ins Haus 4 Mart, für den Monat Oftober 1 Mart 35 Pf., pro Woche 35 Pf. Bestellungen werden von sämmtlichen Zeitungsspediteuren, sowie von der Expedition unseres Blattes, Zimmerstr. 44, ent gegengenommen.
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Die konservative Republik.
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Herr Clemece au hat in einer seiner Wahlreden die er unter freiem Himmel hielt, den zu Draguigare Satz aufgestellt, daß die französische Republik konservativ fei. Der Abgeordnete von Montmartre hat Recht; sie ist in den fünfzehn Jahren ihres Bestandes nur allzu konser
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beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 P Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncene Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
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als Ronsul mit dem römischen Stuhl abgeschlossen hat, auch nur ein Titelchen zu ändern und unseres Wissens besteht das Gesetz gegen die Arbeiter- Assoziationen, das in reaktios nären Epochen der Bureaukratie so oft als wuchtige Waffe gedient hat und das aus dem Jahre 1791 stammt, immer noch. In der That, diese Republik ist sehr tonservativ; sie ist sogar so konservativ, daß fie ohne fortwährende Kriege nicht bestehen zu können scheint.
Herr Thiers, dieser Staatsmann der spießbürger lichen Afterweisheit, hat einmal den Ausspruch gethan: Die Republik wird konservativ sein oder sie wird nicht sein!" Tiefster Unsinn des Jahrhunderts! Aber dieser Unfinn war und ist noch von schwerwiegender Bedeutung, benn er kam aus dem Munde jenes pfiffigen Männleins, dessen balanzirende und schaukelnde Staatskunst von allen Politikern Frankreichs , die keine eigenen Ideen hatten, als die Quintessenz aller politischen Weisheit betrachtet wurde und noch wird. Von Dufaure und Jules Simon bis zu Gambetta , Ferry und Brisson sind die leitenden französischen Politiker immer noch nicht über den beschränkten Ideenkreis des Herrn Thiers hinausgekommen und fein Ausspruch von der konservativen Republik hat für sie wie eine Devise gewirkt. Man erinnert sich doch noch, mit welchen Erwartungen die Franzosen dem Ministerium Gambetta entgegen sahen und dieser 1870 noch so wilde Stürmer that nichts, als daß er alle Kraft einsetzte, um Frankreich in Afrika in kriegerische Konflikte zu verwickeln, eine Sache, die Herr Ollivier oder Herr Rouher sicherlich ebenso gut oder noch besser hätten besorgen fönnen.
schaftliche Reformen zu geben. Vermag sie dies nicht, so wird ihre Herrschaft von keiner Dauer sein.
Es ist charakteristisch, daß man unter der Republik noch nicht einmal den Versuch gemacht hat, ein populäres und die Massen nicht so sehr wie die gegenwärtigen Inftitutionen belastendes Steuersystem zu schaffen. Die alte demokratische Forderung der direkten progressiven Einkommensteuer und der Beseitigung der indirekten Auflagen ist von den Gambetta und Ferry sofort bei Seite geschoben worden, als diese ehemaligen ,, Radikalen von 1869 die Regierungsseffel bestiegen. Reine Spur von einer einschneidenden Fabrikgesetzgebung. Man ist über das todte Dekret von 1848, das den zwölfftündigen(!) Normalarbeitstag für ganz Frankreich festsette und das nichts als ein interessantes historisches Aftenstüd vorstellt, nicht hinausgekommen. Trotz der vielversprechenden Reden von Paul Bert über eine radikale Reform des Unterrichts ist man auch auf diesem Gebiete so ziemlich beim Alten geblieben. Ja, ja, die Republik ist sehr konservativ und es ist, als schwebte ber Schatten Thiers' noch über ihr. Und Herr Clémenceau selbst scheint konservativ angetränkelt zu sein, indem er nicht neue Reformen verlangt, nicht mit neuen Ideen hervortritt, sondern auf ein altes Programm zurückgreift.
Freilich wäre es auch die Pflicht der französischen Arbeiter, selbst ihre Forderungen in einem Reformprogramm zu formuliren und sich in Masse um dies Programm zu schaaren, um zeitgemäße und einschneidende wirthschaftliche Reformen herbeizuführen. Vielleicht wären solche wirthschaftlichen Reformen für die französischen Arbeit er, wenn sie sich auf ein entsprechendes Programm hin zusammenschlössen, leichter zu erreichen als irgend anderswo. Aber die französischen Arbeiter scheinen die Situation nicht ausnußen zu wollen.
Politische Uebersicht.
vativ gewesen. Mit Ausnahme einer gewiffen Breßfreiheit, entgegen, daß Herr Briſſon innerhalb ſechszehn Jahren rungspräsidenten zu Breslau find unter dem 2. v. M. die Vor
die übrigens erst in den letzten Jahren zur Thatsache geworden ist, sind die inneren Zustände Frankreichs fast noch genau so, wie sie unter Napoleon 111. waren. Clemenceau hatte Recht, als er darauf hinwies, er verlege das Gesetz schon dadurch, daß er unter freiem Himmel spreche, und in der That verbietet eine Verordnung aus der 3eit des Staatsstreichs, die man kaltblütig hat weiter bestehen lassen, die Versammlungen außerhalb geschlossener Lokale. fich anrüchige bonas Im Heere machen à la noch Generale Gallifet breit. Selbst ber sonst wenig rücksichtsvolle Brisson getraut sich nicht, an dem Konkordat, das einst Napoleon 1.
partistische
Bend verboten.] Feuilleton.
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immer
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( Fortsetzung.)
Weatherton, der des Grafen Absicht nicht zu durch schauen vermochte, wollte noch etwas einwenden, doch wurde er durch den Schwarzen Biber gestört, der, mit der Franzöfin im Gefängniß angekommen, diese fesseln ließ. Während nun der Baron hineinkroch, um sich ebenfalls binden und knebeln zu lassen, nahm der Graf noch einmal Gelegenheit, zu Weatherton zu sprechen.
,, Wir werden uns wohl nicht wiedersehen," sagte er leife und ein seltsamer Ernst sprach aus seinem ganzen Wesen, ich werde mich so bald wie möglich von hier entfernen und vielleicht nach Kalifornien gehen. Ich sage Euch daher Lebewohl und wünsche Euch von ganzem Herzen Glück zur Reise. Aber, bitte, laßt mich Eure Hand zum Abschied brücken."
Lebt wohl, lebt wohl, und auf Wiedersehen unter glüdlicheren Verhältnissen," antwortete Weatherton, dem Er wollte noch Grafen mit Wärme die Hand brückend. mehr sagen, allein die Delawaren drängten ihn nach den Pferden hin.
,, Auf Wiedersehen?" fragte der Graf leise vor sich hin, als er die schwarzen Gestalten in der Dunkelheit ver schwinden sah; vielleicht bort oben, wenn es überhaupt ein Dortoben gieb," fügte er zögernd hinzu, und sinnend ließ er das Haupt auf die Brust sinken.
" Sa, auf Wiedersehen dort oben!" wiederholte er, als er vor der Thür des Gefängnisses saß und sein ganzes ver gangenes Leben vor seiner Seele vorüberrollen ließ. Er fab fich als Kind, als harmlosen, unschuldigen Rnaben; er vernahm die berechnenden Worte von Eltern und Lehrern, welche, mit Vorbedacht seinen Hochmuth und fträfliche Vorurtheile weckend, das erste, unvertilgbare Gift
Herr Clemenceau meinte, der Wahlkampf brehe sich um Reformen. Wir wünschen nur, daß dies richtig ist. Allein Herr Clemenceau stellte als Programm das der Radikalen von 1869 auf, das damals auch von Brisson gebilligt wurde. Der Schachzug, die Regierung zur Verwirklichung für ein vor sechszehn Jahren von ihrem Chef vertretenes Programm aufzufordern, ist an sich kein ungeschickter. Aber dem steht seine Ansichten sehr geändert haben kann, und bekanntlich ändern sich bei ehemaligen Oppofitionsmännern, wenn sie in die Regierung eintreten, die Anschauungen oft in erstaunlich kurzer Beit; es sind dazu oft keine 24 Stunden erforderlich. Mag Herr Brisson aber seine Ansichten inzwischen geändert haben oder nicht auf jeden Fall past auf jeden Fall paßt das Programm von 1869 nicht in die gegenwärtige Situation hinein. Die Radikalen von 1869 betrachteten als die Hauptfache den Sturz des Napoleonischen Regiments; heute aber steht die franzöfifche Demokratie vor einer ganz anderen Aufgabe. Ihr Bestand hängt von der Frage ab, ob fie fähig ist, dem Lande entsprechende und zeitgemäße wirthin sein Leben streuten. Er sah sich heranwachsen und die gleißenden Früchte zur Reife gelangen, zu welchen man einst mit widerwärtiger Selbstgefälligkeit die Keime in das noch unverdorbene Gemüth des Kindes legte. Er sah sich als Mann, verhärtet im Lafter, welches ihm allmählich zur Gewohnheit geworden, mit Füßen treten die heiligsten Rechte der Menschen, leichtsinnig zerreißen die eigenen Familienbande, und wiederum ausstreuen den üppig wuchernden Giftsamen unter jüngere Gefährten, um später über sein teuflisches Werk zu hohnlachen und mit seinem maßgebenden Einfluß frech zu prahlen. Er sah sich sinken von Stufe zu Stufe, bis ihm zuletzt nichts übrig blieb, als das Weite zu suchen.
,, Gott , mein Gott, habe ich es verschuldet, daß ich hier als ein so erbärmlicher Nachkomme stolzer Ahnen elendiglich verderbe, oder diejenigen, die mich auf den rechten Weg hätten führen sollen, es aber unterließen, weil sie es für nicht entsprechend den ehemaligen Wünschen und Neigungen ihrer modernden Vorfahren hielten?" so fragte er sich traurig und niedergeschlagen, während die gelnebelten Ge fangenen ein unheimliches Lied zu seinen Betrachtungen ftöhnten.
"
Mein Leben war ein verfehltes," sagte er, plöglich emporspringend und sich schüttelnd, als wenn er die Er innerung an die Vergangenheit hätte von sich abstreifen wollen. Ja, ein verfehltes, von Anfang an," wiederholte er noch einmal mit festerer Stimme, und dann begann er eilfertig vor dem Gefängniß, wie eine Schildwache, auf und ab zu schreiten.
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Eine Stunde verstrich, der Osten erhielt den röthlichen Schimmer, welcher lange vorher ben Aufgang der Sonne verkündigt, und noch immer setzte der Graf seinen Spazier gang vor dem Gefängniß fort.
Hin und wieder hatte er wohl das Rufen der sich in der Nähe des Forts umhertreibenden Utahs vernommen, doch was kümmerten ihn jetzt noch die Utahs? Er hielt es nicht einmal der Mühe werth, die schlafende Wache des Postens davon in Renntniß zu sehen.
Da erschallte plöglich der Galopp mehrerer Pferde,
Zum Innungswesen. Durch Verfügung des Regieauslegungen näher bezeichnet, unter denen ,, bewährten Innungen" die im§ 100e der Gewerbeordnung vorgesehenen beson. beren Rechte verliehen werden können. Diese Verfügung besagt:
Vorbehaltlich der Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse des einzelnen Falles werden an diejenigen Innungen, welche zu ihren Gunsten den Erlaß solcher Anordnungen be antragen, folgende Anforderungen zu stellen sein: 1. Was zunächst die organischen, im Statut vorzusehenden Einrichtungen der Innungen betrifft, so werden dieselben eine Sicherheit dafür bieten müssen, daß die Innungsmeister selbst
fich im Befiz derjenigen Kenntnisse und Fähigkeiten befinden, welche dem Entwickelungsstande des betreffenden Handwerks
verstummte das Geräusch und es entspann sich eine kurze Unterhaltung zwischen den eingetroffenen Reitern und einigen Männern, die bei deren Ankunft vor die Thür geeilt waren.
Der Graf lauschte.
Rynolds' Mörder müssen im Laufe dieser Nacht hier vorbeigekommen sein oder sich noch in der Nähe des Forts aufhalten," ließ sich eine Stimme vernehmen; habt Ihr nichts bemerkt?"
"
Nichts," lautete die Antwort ,,, vielleicht aber kann die Wache vor dem Gefängniß Auskunft geben."
Wo ist das Gefängniß?" fragte die erste Stimme wieder.
Ich werde Euch begleiten."
Die Pferde setzten sich wieder in Bewegung und kamen auf das Gefängniß zu. Raum aber bemerkte dies der Graf, so schritt er ihnen entgegen, aus Besorgniß, daß die wimmernden Töne der Gefesselten zu den Reitern bringen
würden.
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Wer da?" rief er ihnen zu, als sie ihn in der Dunkelheit nicht gleich bemerkten.
Habt Ihr die Wache hier?" hieß es zurück, und als der Graf dies bejahte, wurden dieselben Fragen an ihn gestellt, die schon in der Einfahrt des Hofes gethan worden
waren.
" Ich selbst habe nichts vernommen, die beiden Kame= raben aber, die sich mit mir in der Wache theilten, glaubten den Galopp flüchtiger Pferde gehört zu haben, welche in einiger Entfernung vorübereilten," entgegnete der Graf mit gewichtigem Nachdruck.
" Nach welcher Richtung?"
Auf die östlichen Gebirge zu."
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Wie ich dachte," versetzte der Mormone. Wo find Eure Rameraben?" fragte er gleich darauf.
Sie schöpften Verdacht und gingen dem Geräusch nach."
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Wie lange ist das her?"
"
Ungefähr eine halbe Stunde."
Sie fönnen also nicht weit hinter den Flüchtlingen
welche sich schnell der Einfahrt näherten. Bald darauf zurück sein," wendete der Mormone sich zu seinen Gefährten,