entsprechen. Es wird daher zu fordern sein, daß das Jnnungs­statut eine diese Sicherheit bietende Meisterprüfung als Aus nahmebedingung vorschreibt. Ebenso wird eine Innung auf dem Gebiete des Lehrlingswesens nur dann fich bewähren fönnen, wenn das Statut derselben Fürsorge dafür trifft, daß die Lehrlinge bei den Jnnungsmeistern eine dem Stande des Handwerks entsprechende Ausbildung erhalten, und wenn das selbe zu diesem Zwed Festlegungen über die Dauer der Lehr zeit, die Form( Schriftlichkeit) und den Inhalt des Lehrver trages enthält, durch welche die wesentlichsten Seiten des Dahin Lehr Verhältnisses befriedigend geregelt werden. gehört namentlich, daß a) eine ordnungsmäßige tech nische und gewerbliche Ausbildung gesichert und zu diesem Behufe in den Lehr Vertrag die Verpflichtung Der Lehrlinge zum Besuche der Fach- und Fortbildungsschulen, sowie die Bedingung aufgenommen wird, daß der Lehrling be­stimmte Arbeiten seiner gesammten Profeffion unbedingt er lernen müsse und daß, sofern ein Meister der betreffenden Innung ihm diese Gelegenheit nicht zu bieten vermag, er auf entsprechende Zeit einem anderen Meister derselben Innung zur Ausbildung zu überweisen ist; b) daß auch für die fittliche Bucht der Lehrlinge Sorge getragen, insbesondere im Lehrver­trage festgesezt wird, daß Verstöße der Lehrlinge in dieser Hinsicht nach dem Ermessen des Innungsvorstandes mit Verlängerung der mindestens auf drei Jahre zu normirend Endlich wird en Lehrzeit bestraft werden können.

das Statut Vorschriften über die Prüfung, welche die Lehrzeit abzuschließen hat, und die Ertheilung eines Lehrbriefes enthalten müssen.

II. Die Innung wird möglichst Meister aller Branchen der in derselben vertretenen Handwerker umfaffen( z. B. eine Tischlerinnung Meister der Möbel, Parquet, Bautischlerei) und durch die Bahl und Tüchtigkeit ihrer Mitglieder die Sicher heit bieten müssen, daß ihr neben dem Willen auch die Kraft innewohnt, das gesammte Lehrlingswesen ihres Gewerbes in dem Bezirke zu leiten. Anträgen auf Bewährung der Rechte aus§ 100e der Gewerbeordnung wird deshalb feine Folge ge geben werden können, wenn der Innung nicht mindestens zwei Drittel der im Bezirke der Jnnung wohnenden, zur Aufnahme in dieselbe fähigen Arbeitgeber bereits angehören oder deren Meister einschließlich der eigenen Personen nicht mindestens drei Viertel der sämmtlichen Professionisten des Innungsbe airte beschäftigten, wenn die Absicht zu Tage tritt, burch Entziehung des Rechts, Lehrlinge zu halten oder bei Aus bildung derselben nach eigenem Ermessen zu verfahren, solche Gewerbetreibende zu schädigen, für welche der Ein. tritt in die nnung aus irgend welchen Gründen unthunlich ist. Selftbverständlich muß die Innung bereits er­lennbare Erfolge aufzuweisen haben, welche zu dem Urtheile berechtigen, daß fie fich auf dem Gebiete des Lehrlingswesens bewährt habe. Within tönnen die fraglichen Vorrechte erst Dann verliehen werden, nachdem Lehrlinge durch Innungs­meister vollständig ausgebildet und durch den Innungsvorstand geprüft worden find, also erst nach einem längeren Bestehen der Innung.

III. Eine Jnnung, welche verschiedene mit einander nicht verwandte Gewerbe in fich vereinigt, wird in der Regel faum befähigt erscheinen, die Leitung des Lehrlingswesens über den Kreis ihrer Mitglieder hinaus zu übernehmen. Nur in seltenen Ausnahmefällen werden Innungen dieser Art den erforderlichen inneren Zusammenhalt und die Fähigkeit befizen, den mannig faltigen Intereffen der in ihr vertretenen Gewerbe, soweit diese Interessen sich auf die Ausbildung der Lehrlinge beziehen, in vollem Umfange gerecht zu werden. In den gedachten Fällen werden die fraglichen Berechtigungen im Allgemeinen lediglich unter der Bedingung zu ertheilen sein, daß die Lehrlinge nur in einem Gewerbe auszubilden sind, und daß dies in dem Lehrvertrage ausdrücklich festgesezt wird.

IV. Bei der Begrenzung der Befugnisse, welche den In­nungen durch die auf Grund des§ 100e zu treffenden Anord­nungen beigelegt werden, wird in jedem einzelnen Falle Vor­forge getroffen werden müssen, daß die Ausbildung von Lehr lingen oder eine zweckmäßige Regelung des Lehrlingsverhältnisses solchen größeren Betrieben nicht unmöglich gemacht werde, welche zwar demselben Gewerbe angehören, deren Unternehmer aber nach Lage der gewerblichen Verhältnisse ihres Betriebes, ohne der natürlichen Regelung der letteren 3wang anzuthun, nicht füglich genöthigt werden können, Mitglieder der Innung zu werden.'

Zum Arbeiterschutzgesek. Aus Nürnberg schreibt Der deutsch freifinnige Fränt. Kour.": In unserer Gegend ist nun faft fein einziges Dorf, in welchem nicht in legter Beit von Seiten der Sozialdemokraten eine Versammlung abgehal ten wurde, in welcher über das Arbeiterschutzgesetz und eine Petition an den Reichstag gesprochen wird. Es ist übrigens bezeichnend, daß selbst in Gegenden, die bisher die Ultramon tanen als ihre ausschließliche Domaine betrachteten, man der fozialdemokratischen Agitation nicht mehr so geringschäßend ge genübersteht. Nachdem jüngst der sozialdemokratische Reichs. tagsabgeordnete Grillenberger eine Versammlung im Städt chen Neumarkt i. d. Oberpfalz abgehalten hat, hielt es jetzt der

,, verlieren wir also keine 3eit; gelangen sie mit einem zu großen Vorsprunge in die Schluchten, so ist unsere Mühe vergeblich gewesen."

Die anderen Reiter pflichteten ihm bei, und ihre Pferde wendend, ritten sie nach kurzem Gruß wieder von dem Hofe hinunter.

Draußen aber lodten sie ihre Utah Späher zusammen, und ohne die Stelle zu berühren, wo Weatherton mit seinen Begleitern in den Fluß hinabgeritten war, eilten fie in der von dem Grafen mit vieler Genauigkeit angege benen Richtung davon, welche der von den Mohaves ein geschlagenen allerdings faft entgegengesett lief.

Als das Geräusch der Nachseßenden in der Ferne ver ftummte und auch in der kleinen Wachhütte die alte Ruhe eingetreten war, nahm der Graf feinen unterbrochenen Spaziergang wieder auf.

Soll mich wundern, was daraus werden wird!" sagte er bitter vor sich hin. Werden mich vielleicht als Spion und Verrather behandeln; gleichviel giebt's jest doch wenigstens Einen auf Erden, der mich noch für ein Stúd von einem Ehrenmann hält."

Dann verfiel er wieder in sein trübes Sinnen, welches er hin und wieder durch leises, unheimliches Lachen, ober auch durch einzelne unverständlich hingemurmelte Worte unterbrach.

Die Zeit verrann, der rothe Schein im Often er bleichte immer mehr zur Helle des Tages, und deutlicher hoben sich die Umrisse der Gebirgszüge von dem Firmament ab. Der Graf schien das Schwinden der Nacht nicht zu bemerken.

Die Hähne in den Ställen und auf den Querbalken unter der Plattform krähten, die Schwalben, welche behag lich ihre Köpfchen aus der engen Neftöffnung steckten, be gannen ihr Morgenlied zu zwischern, und verdrießlich und herausfordernd schalt hin und wieder ein träger Sperling, der vielleicht etwas zu früh in seiner Morgenruhe Der Graf hörte nichts gestört worden worden war. allen diesen Tönen; er lauschte nur zeitweise in die Ferne, innerlich wünschend, daß die von ihm irre geleiteten Ver folger für's erfte noch nicht zurückkehren möchten.

von

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Vertreter des dortigen Wahlkreises, Stadtpfarrer Gleißner, für nothwendig, fich seinen Wählern vorzustellen und namentlich die sozialdemokratischen Grundsäge zu bekämpfen. Zu den Ausweisungen schreibt die Pos. 3tg.":" Die Deputation aus dem Kreise Inowraslaw, welche beim Herrn Minister in Angelegenheit der Ausweisungen, wie schon mits getheilt, eine Audienz gehabt hatte, tehrte am 13. b. M. aus Berlin hierher zurüd. Sie hat dem Herrn Minister die traurige Lage der Ausgewiesenen dargestellt, namentlich derjenigen von ihnen, welche nach längerem Aufenthalt in Preußen mit Schwierigkeit Legitimationsbeweise beibringen oder sich über haupt durch solche nicht ausweisen können, und aus diesem Grunde häufig in ihrem Heimathlande nicht aufgenommen werden. Aus Rücksicht auf die ihm dargestellten Umstände ver sprach der Minister, diese Kategorie der der Ausweisung Unter­liegenden einer näheren Erwägung zu unterziehen, und machte einige Hoffnung, daß von der Strenge der Ausweisungs­verfügung diejenigen fremden polnischen Unterthanen vielleicht ausgeschloffen werden, welche sich im preußischen Staate länger als 10 Jahre aufhalten; diese Frage werde jedoch erst in Su funft endgiltig entschieden werden.( Bis jest unterliegen der Ausweisung nur diejenigen Ausländer nicht, welche vor dem Jahre 1843, also vor 42 Jahren, nach Preußen gekommen find.)"

Aus Reichenbach in Schlesien wird mitgetheilt: unter den Mitgliedern der hiesigen jüdischen Gemeinde zirkulirt auf Veranlaffung des Vorstandes derselben eine Lifte zur Auf­zeichnung des Geburtsorts und des früheren Aufenthalts der Gemeindemitglieder. Der Vorstand läßt diese Liste zirkuliren auf Grund einer Aufforderung des Landrathsamtes."

Eine Plenarsihung des Bundesrathes wird in dieser Woche erst am Freitag stattfinden. da bis dahin die Aus­schüffe beschäftigt find, u. A. um sich über die zollamtliche Be handlung der Petroleumfäffer 2c. schlüffig zu machen. Es follen bis zum 1. Oktober noch mehrere Plenarfizungen statt­finden. Db sodann eine ununterbrochene Fortseßung der Ar­beiten des Plenums oder eine stillschweigende Vertagung statt­finden wird, steht noch dahin.

Das Prinzip der Staatshilfe bricht fich immer mehr Bahn. So wird aus Italien berichtet, daß bezüglich der am Bau der Eisenbahn Parma- Spezia beschäftigten Arbeiter, 2000 an der Bahl, unter denen einige Cholerafälle vorgekommen find, beschlossen worden ist, die von einigen Blättern gefor derte Einstellung der Arbeiten als ökonomisch und sanitärisch bedenklich nicht eintreten zu laffen, dagegen durch umfangreiche Schußmaßregeln und staatliche Zuschüsse zur Ver pflegung der Arbeiter dem Umfichgreifen der Krank beit entgegenzutreten. Diejenigen, welche die Arbeit zu ver laffen wünschen, wird man gehen lassen, aber bei der Ankunft Da wird fich in den Heimathsorten ärztlich beaufsichtigen. wohl manchem alten Manchestrier das Herz im Leibe umbre hen. Schadet aber nichts!

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Der Herzog von Cumberland weigert sich bekanntlich, in Braunschweig Erbschaftssteuer zu zahlen. Als Landesherr habe er das nicht nöthig. Wir wissen nicht, ob diese Weige­rung rechtlich begründet ist, da die Landesherrlichkeit des Herzogs von Cumberland doch einigermaßen in der Luft schwebt. Unter allen Umständen muß es einen eigenthümlichen Eindruck machen, daß die hochgeborenen Herren ihre Geldprivilegien mit dem gleichen Eifer vertheidigen wie ihr Gottesgnadenthum. Wenn sie selbst leinen Unterschied erkennen lassen bei der Ver fechtung dieser und jener, so dürfen sie sich nicht wundern, wenn Andere auch auf den Gedanken kommen, den Respett vor dem Gottesgnadenthum zu bemessen nach dem Respekt, welchen fte den materiellen Bevorzugungen schuldig zu sein glauben. Hat die thatsächliche Souveränität aufgehört, so follten doch auch die begleitenden Nugnießungen aufhören.

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Wie die Zeiten fich ändern! Wie die Baugewerk Beitung" schreibt, ist der bekannte Maurer Körner Mitarbeiter an der Richter'schen Freis. 8tg." geworden. Es ist noch gar nicht lange her, daß die Herren Richter und Genossen die Herren Körner und Finn mit den lieblichen Namen Polizei­Demokraten" oder Polizei- Sozialisten" belegten und jetzt Mitarbeiter! Das obengenannte Blatt der Maurer sagt nämlich: Eine Autorität der Richter'schen Freifinnigen Zeitung" ist der Maurerpolier Wilhelm Körner. Derselbe hat für fich einen Reklameartikel verfaßt oder verfaffen laffen, in welchem er, entgegen allen übrigen Sachverständigen, die Altordarbeit, wenn er fie leitet, als die solidere gegenüber der Dieser Artikel hat Taglohnsarbeit im Baufache bezeichnet. Gnade vor dem urmanchesterlichen Blatte gefunden. Vielleicht beweist nun noch Herr Bimmerpolier Finn für dasselbe Blatt die Nothwendigkeit des 18 stündigen Arbeitstages zum Wohle Der arbeitenden Klaffen."-Man fieht, Herr Richter ist, wenn er gegen die Arbeiterinteressen loszieht, nicht gerade wählerisch bei seinen Mitstreitern.

Die Freifinnige Zeitung" belügt ihre Leser, wenn fie sagt, daß die vom demokratischen Verein in Hamburg einbe rufene große Volksversammlung durch Sozialisten ge. Sprengt worden sei. In teinem einzigen der Hamburger Blätter, die sämmtlich Berichterstatter in jene Versammlung

Nur zwei Stunden Vorsprung glaubten sie zu be­dürfen," sprach er vor sich hin, und jetzt sind beren we nigstens drei verstrichen. Hm, vielleicht vergeht noch eine Stunde, bis ihre Flncht entdeckt wird, und ich darf an nehmen, daß sie gerettet sind."

Da bewegte sich ganz leise die angelehnte Thür der Gefängnißhütte. Wenn der Graf, anstatt vor sich auf den Boden zu starren, einen Blick auf dieselbe geworfen hätte, so würde er bei dem unbestimmten Dämmerlicht die von Blut befubelten gräßlichen Büge des Schlangen Indianers bemerkt haben, wie derfelbe mit dem Ausdruck eines Tigers seine glühenden Blicke auf ihn geheftet hielt und die kleinste seiner Bewegungen aufmerksam verfolgte.

Der Graf näherte sich jest wieder der Thür. La Bataille verschwand im Hintergrunde des Flurs, und als der Graf vorbei war, lugte statt seiner der Mormone durch die schmale Spalte. Letzterer war ebenfalls von La Bataille, der unter der größten Mühe und den schmerzhaftesten An­strengungen die Banden von seinen Gliedern gestreift hatte, befreit worden.

entsendet hatten und mehr oder weniger ausführliche Berichte gebracht haben, ist so etwas zu lesen. Herrn Eugen Richter allein ist es gelungen, eine solche Freveltat zu entdecken und in die Welt zu posaunen. Wenn das so weiter geht, so wird es wohl nicht lange dauern, bis das Richter'sche Blatt in seinem eigenen Lügendunst erstickt. Wir gratuliren!

Vermehrung der chinesischen Flotte. Die chinesische Gesandtschaft hat dem Vulkan in Stettin den Bau von zwei Panzerdeckforvetten übertragen.

Großbritannien .

London , 18. September. Von konservativer und liberaler Seite find die Wahlreden jest in vollem Gange, und beide Theile wetteifern darin, den Jren und den Bächtern, resp. Kleingrundbefizern Berücksichtigung ihrer gerechten Beschwerden zu verheißen. Dabei kommt aber die gegenseitige Bolemit nicht zu kurz; die Konservativen verhöhnen die Liberalen hauptsäch lich wegen ihrer Uneinigkeit, und diese hinwiederum revanchiren sich, indem fie den Konservativen vorrücken, die lepteren führen in Afghanistan und in Egypten lediglich das aus, was fie, fo Iange fie in der Oppofition waren, aufs Aeußerste bekämpft haben.

Desterreich- Ungarn .

Ein Erlaß des Unterrichtsministers an die Statthalter von Böhmen und Mähren weist auf Beitungsmeldungen hin, wo nach in einzelnen Gemeinden, in welchen Volksschulen mit böhmischer und solche mit deutscher Unterrichtssprache bestehen, betreffs des Besuches der einen oder der anderen Schule ein Drud ausgeübt worden sei, und fordert die Statthalter auf, das diesbezügliche freie Selbstbestimmungsrecht der Eltern träf tig zu wahren, bereits vorgenommene Einschreibungen aufzu heben und über etwaige Vorkommnisse und Verfügungen auf das Schleunigste zu berichten.

Das Wiener Fremdenblatt" äußert sich über die Ereig niffe in Ostrumelien wie folgt:

Die unionistischen Tendenzen der Bevölkerung Bulgariens und Oftrumeliens gaben wiederholt Anlaß, die Aufmerksamkeit der politischen Kreise Europas in ernster Weise zu beschäftigen. Nichtsdestoweniger kam der Ausbruch der gewaltsamen Be wegung, durch welche die bulgarische Union unter Führung des Fürsten von Bulgarien proflamirt wurde, um so unerwar teter, als der Wunsch nach voller Aufrechterhaltung und Ach tung der Verträge seitens der Großmächte fortgesezt gehegt wurde und noch in jüngster Beit unzweideutigen Ausdrud erhalten hatte. Das Vorgehen des Fürsten Alexander, der sich eigenmächtig mit einer Armee an die Spitze der Erhebung stellt, bezeichnet nicht nur eine schwere Verlegung des Völker rechts, sondern müßte, falls es sich bestätigen sollte, daß bul garische Truppen an die türkische Grenze dirigirt werden, als eine Herausforderung der Türfel betrachtet werden. Europa fann nicht ohne Weiteres eine Infraktion in die Bestimmungen des europäischen Vertragsrechts legitimiren, welche zugleich eine Verschiebung des im Vertrage von Berlin festgestellten Gleich­gewichts der nationalen und politischen Kräfte auf der Balkan­ halbinsel zum ausschließlichen Vortheil eines einzigen Ballan­ftaates nach sich ziehen würde. Die Ereignisse drängten sich zu rasch und sind in ihrem Zusammenhange noch zu wenig zu überblicken, als daß heute schon Bestimmteres über die gemeins same Aktion der Mächte bekannt sein könnte. Allein es ist bei den freundschaftlichen Beziehungen der europäischen Regierun gen und bei dem allseitigen Wunsche einmüthigen Zusammen wirlens mit Zuversicht zu erwarten, daß Vorsorge getroffen werden wird, um die Bewegung in möglichst engen Schranken zu erhalten und damit die Grundlage für eine wirksame, so wohl dem höchsten Entscheidungsrechte Europas als den Inter effen aller Ballanvölfer entsprechende Einwirkung auf die Ent widelung der Ereignisse zu gewinnen.

Frankreich .

Be

Aus dem betäubenden Lärm der Wahlversammlungen, Wahlieden und Wahlmanifeste lassen sich für den Außenstehen den nur einzelne hervorstechende Momente herausheben. merkenswerth war die Rede Spullers, weil er der Vertraute Gambetta's war. Spuller, der für die Vereinigung aller Res publikaner eintritt, erklärte fühn, auf den Bug nach Tunis tönne die Republik stolz sein. Für den tonkinesischen Bug sei der 24. Mai( Broglie) verantwortlich. Gambetta habe den Befiz von Tonkin nicht gering angeschlagen, aber er habe nur dorthin gehen wollen, wenn er mit den nothwendigen Mitteln ausgerüstet sei. Spuller prophezeit dann für die nächste Kams mer eine Regierungsmehrheit, die das Ministerium nicht durch fortwährende Interpellation schwächen und seine Thätigkeit Lahmlegen werde. Auch er tritt für das Tolain'sche Programm ( der republikanischen Allianz) ein und bemerkt, daß die Tren nung der Kirche vom Staat die Krönung der Verweltlichung der französischen Demokratie sein müsse. Die gegenwärtigen Verhältnisse gestatten aber noch nicht, das Kontordat aufzus fündigen, und auch die Botschaft beim Vatikan will er aus Gründen der äußern Politit aufrechterhalten wissen. Von der Aufhebung des Kulturbudgets, die doch auch zu dieser Trennung" gehören würde, finden wir in der Nede Auch Alain Targé in schob einer heute nichts.

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das, was dort vorging, zu unterscheiden vermochte, ergriff ihn eine nervige Fauft im Genic, während eine andere Hand ihm mit unwiderstehlicher Gewalt die Kehle zuschnürte.

,, Verfluchter Verräther!" donnerte ihm des Mormonen Stimme in das Ohr, also Deine Kameraden befinden sich auf der Verfolgung der entflohenen Spione? Aber Du sollst mir büßen, Du Mitglied einer verfluchten, ungläubigen Nation!" und indem er so sprach, preßte er schäumend vor Wuth seine Hände zusammen, als wenn er den Grafen augenblicklich hätte erdrosseln wollen.

Dieser nun, von der Natur mit geringeren förperlichen Kräften begabt, erkannte nicht so balb den Schließer und den Indianer, die er beide noch gefesselt und geknebelt glaubte, so wußte er auch, daß es um ihn geschehen sei. Bu sprechen oder zu rufen vermochte er nicht, denn sein ers bitterter Feind drückte seine Luftröhre so fest zusammen, daß ihm alles Blut nach dem Kopfe trat und seine Schläfen zu zersprengen drohten; die Liebe zum Leben trieb ihn aber, bas legte Mittel zur Selbsterhaltung zu versuchen. Seine Hand fuhr nach der in seinem Gurt steckenden Revolver Bot nun die Physiognomie des Indianers, der in der pistole, schnell wie der Bliz riß er dieselbe heraus, der Hahn Hütte Gelegenheit gefunden, sich mit einem Messer zu befnadte, boch schneller noch, als die Mündung sich auf seinen waffnen, das Bild einer unauslöschlichen Rachsucht und des bittersten Haffes, so sprachen derartige Gefühle nicht minder deutlich in den verzerrten Zügen des ergrimmten Mormonen. Er geftand sich, daß die beiden Gefangenen, auf welche Elliot eine so große Wichtigkeit legte, nie hätten entspringen fönnen, wenn der Graf ihnen bei der Flucht nicht behilflich gewesen wäre. Und daß sogar die Mohaves sich an dem Romplot betheiligt, ihn selbst aber auf des Delawaren An­rathen so unbarmherzig gefnebelt hatten, das schrieb er nicht minder der Verrätherei des Grafen zu, der, nach seiner Ueberzeugung, Alles aufgewendet haben mußte, die eben erst getauften wilden Krieger zu bestechen und für seine Pläne zu gewinnen.

Wiederum schritt der Graf an der angelehnten Thür vorüber, ohne nach rechts oder links zu schauen.

3wei Ellen weit mochte er von derselben entfernt sein, da vernahm er ein leises Rnarren der rostigen Thürangeln hinter fich. Schnell kehrte er sich um; ehe er aber noch

Gegner hob, fuhr das Messer des Indianers ihm von der Seite bis an das Heft in die Brust. Die Pistole entfiel seiner Hand, seine Rniee vermochten den erschlaffenden Rörper nicht mehr zu tragen und bogen fich unter ihm, und der Mormone, dem die Laft dadurch zu schwer wurde, ließ ihn vor sich auf den Boden sinken.

Wer hieß Dich ihn schon hier um's Leben bringen?" fragte letterer, fich erschreckt zu La Bataille wendend, er hätte vor ein Kriegsgericht gehört, um verurtheilt und von Rechtswegen erschossen zu werden!"

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,, Nicht wissen, was Kriegsgericht und Rechtswegen," antwortete faltblütig der Indianer, indem er das Messer an feinen Lebergamaschen von dem Blut reinigte, ich sehen, Gentile meinen Mormonenbruder wollen Rugel in's Leib schießen; ich denken, lieber tobtstechen Gentile; er schuld, La Bataille nicht treffen Amerikaner, schuld, La Bataille nicht verdienen zwei rothe Decken, er schuld, Delawaren- Hand fesseln großen Schlangenhäuptling wie kleines Rind."

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