die lokalen Fachorganisonen das einzig Praktische seien und erst| wenn es gelungen, die Kollegen in diese Organisationen zu fammen zu bringen, möge man zur Bentralisation schreiten. Sämmtliche Redner forderten zum Beitritt in den Fachverein auf und ließen sich auch viele Kollegen gleich als Mitglieder aufnehmen. Herr Kreuz forderte noch auf, den indifferenten Kollegen ja nicht schroff gegenüberzutreten, denn nur durch gütige Belehrung feien dieselben aus ihrer Unthätigkeit heraus zubringen. Der Vorsitzende theilt mit, daß der Fachverein feine nächste Versammlung am Sonnabend, den 3. Oftober, Abends 8 Uhr, bei Gratweil, Kommandantenstraße 77-79, abhält und mit der Bitte, recht zahlreich zu erscheinen, schließt er hierauf die Versammlung.

Der Fachverein der Korbmacher hielt am 20. b. M. eine Versammlung ab, in welcher der Vorsitzende Herr Carl über den Streit der Hamburger Korbmacher berichtete. Der Streit sei zu Ungunsten der Streifenden ausgefallen und sämmtliche Gesellen hätten die Arbeit für den alten Preis wieder aufgenommen. Es wurde dann von der Versammlung beschloffen, den in Aussicht gestellten Delegirtentag wegen der vorgerückten Beit bis auf weiteres zu vertagen und nur mit den verschiedenen Städten die den Delegirtentag beschicken wollten, in brieflichem Verkehr zu bleiben. Es wurde dann für das Arbeitsnachweisbureau Herr Frd. Jungnickel und als Stellvertreter Herr Julius Fechner und zum Kontroleur Herr Franke gewählt. Ferner wurde beschlossen, in diesem Jahre ein Stiftungsfest zu arrangiren und wurde ein Vergnügungs­Komitee von fünf Mitgliedern zur Veranstaltung desselben ge­

wählt.

Rendsburg  , den 19. September. Mittwoch Abend tagte in Simons Salon eine öffentliche Voltsversammlung, in welcher der Reichstagsabgeordnete a fenclever über das Arbeiter­schutzgesetz und die damit verbundene Sonntagsruhe referirte. Schon längst vor der angesezten Zeit war der Kleine Salon überfüllt, so daß hunderte Personen umkehren mußten und mochten annähernd 500 Personen anwesend sein. Nachdem die geschäftlichen Angelegenheiten erledigt, erhielt Herr Hasenclever das Wort, welcher das Arbeiterschußgeset in allen seinen Punkten zur Zufriedenheit der Anwesenden erörterte und nach­wies, daß von feiner Seite bestritten werden kann, daß das arbeitende Volt an sozialen Uebelständen zu leiden habe. Daher müßten die Arbeiter fich foalifiren und sich durch Ar­beitervereinigungen 2c. selbst helfen. Die Vertreter der Arbeiter partei im Reichstage haben zur Heilung dieser sozialen Uebelstände ein Arbeiterschutzgeset ausgearbeitet und dem Reichstag vorgelegt. Derselbe habe jedoch durch

Heute: Die Jüdin.

Theater.

Opernhaus.

Schauspielhaus.

Heute: Die Geyer- Wally.

Deutsches Theater  .

Heute: Des Meeres und der Liebe Wellen.

Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater.

Heute: Der Bettelstudent.

Schluß der Session dasselbe, anstatt สิน erledigen, in den Papierkorb geworfen. Troßdem werde daffelbe bei Bes ginn der nächsten Reichstagsfeffion wieder eingebracht und müsse daher von den Arbeitern ein wahrer Petitionssturm inszenirt werden. Nach stündigem Referat wurde der Redner mit enthusiastischen Beifalls bezeugungen belohnt. Bei Eröffnung der Diskussion erhielt ein Herr Jöhnt das Wort, welcher jedoch nicht aussprechen konnte, da der überwachende Polizeimeister die Versammlung aufzulösen für gut befand. Auf Grund welches Gesezes die Auflösung erfolgte, wurde nicht angegeben. Die Anwesenden bedauerten solches, da man allgemein glaubte, daß der anwesende Herr Stephan Heinzel aus Riel noch in die Diskussion eingreifen werde. Auf Veranlassung des Vorfigen Den verließen die Versammelten in aller Ruhe das Lokal, so daß der Polizei in feiner Weise Gelegenheit geboten wurde, einzugreifen. Auffällig erschien es, daß in der Versammlung 10 Polizeibeamte zugegen waren, darunter 8 bewaffnete. Troß Versammlungsgesetz vom 11. März 1850§ 4, welcher bestimmt, daß nur 2 Polizeibeamte in Versammlungen zulässig find. In dem benachbarten Neumünster   fand Tags zuvor eine Versammlung statt, die von den Tuchmachern einberufen worden war. Dieselbe verfiel der Auflösung, als fich Herr Heinzel aus Kiel   zum Wort meldete. Eine auf denselben Tag anberaumte Bolts­versammlung, in welcher der Abg. Hasenclever sprechen sollte, war schon im Voraus verboten worden. Das Rendsburger Wochenblatt" macht, dazu folgende Bemerkung: Durch das Auflösung der zweiten aber haben die Führer der sozialistischen  Verbot der zuerst angemeldeten Versammlung und durch die Partei erreicht, was unserer Ansicht nach ihre Absicht war, nämlich neue Bewegung, frisch pulfirendes Leben in die Ar­beitermassen für die sosialistischen Bestrebungen und Tendenzen zu bringen."

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Sollen die Sanitätswachen von der Stadt über­nommen werden? Diese hochwichtige Frage gelangt zur Besprechung in der heute( Mittwoch) im großen Festsaale des Grand- Hotel Alexanderplat stattfindenden Versammlung des Bezirksvereins im Stralauer Stadtviertel. Die Verhandlungen versprechen besonders interessant zu werden, da Stadtverordnete aller Parteien, sowie die Vorstände sämmtl cher Berliner  Sanitätswachen ersucht worden find, der Sigung beizuwohnen. Referent ist der Vorsitzende der ältesten Sanitätswache Herr J. Rothenberg.

Verein Berliner   Mechaniker. Donnerstag, den 24. September 1885, Abends 8 Uhr, im großen Saale des Herrn Mend, Alte Jakobstr. 128, Vortrag des Herrn Dr. phil  .

Pionierstraße.

A. Leman über die Beleuchtungseinrichtungen an astronomi  schen Instrumenten. Gäste willkommen.

Große Versammlung sämmtlicher Klavierarbeiter, Tischler und Berufsgenossen am Mittwoch Abend 8%, Uhr, im Konzerthaus Sansouci, Kottbuserstr. 4a. L.- D.: Die Arbeitseinstellung sämmtlicher Arbeiter in der Pianofabrik von Klingmann u. Co., Köpniderstr. 175, wegen Lohnabzüge von 5-7% pCt. Sämmtliche Kollegen find der wichtigen Tages ordnung wegen verpflichtet, in der Versammlung zu erscheinen.

Die Glacee- Handschuhmacher Berlins   halten am Sonna tag den 27. September, Vormittags 9 Uhr, im Saale des Universum", Brunnenstr. 29, eine große öffentliche Versamm lung ab, um die so wichtige Eristenzfrage zu besprechen. Wir wünschen, daß dieselbe recht zchhlreich befucht werde, da, wie uns versichert wird, die Arbeiter dieser Branche nur bei einer Arbeitszeit von 12-15 Stunden soviel verdienen, um noth­wendig eristiren zu können.

Eine öffentliche Versammlung der Hausdiener Berlins   findet am Donnerstag, den 24. September, Abends 9 Uhr, im großen Saale der Berliner Resource"( früher Kolofeum), Kommandantenstraße 57, statt. Tagesordnung: 1. Das Krankenkassengesez. 2. Die Sonntagsruhe im lauf­männischen Gewerbe. 3. Freie Diskussion. Referent: Herr Georg Ledebour  .

Berichtigung. In unserer gestrigen Nummer find die Berichte über Versammlungen des Fachvereins der Schloffer und Berufsgenossen und der Zimmerleute falsch umbrochen worden. Unsere Leser werden das Versehen entschuldigen. Von Zeile 14 des Berichtes über die Schlofferversammlung muß der Sas  unter der Zimmerer: Versammlung steben, und von Zeile 16 der Zimmerer Versammlung gehört der Saß unter die Schloffers Versammlung|

Briefkasten der Redaktion.

D. K., Wollinerstr. 11. Wenn es in den Statuten steht, ja, sonst nicht.

Zwei Wettende, Johanniterstraße. Das wissen wir nicht. Wenden Sie fich an den Magiftrat. worten wir nicht. Abonnent Strelitzerstr. 58. Derartige Fragen beant H. G... Wir wollen die Sache ruhen laffen. Beder, Brunnenstraße. Julius Geride, Viktoriaftr. 2. Velten.

Schwedische Eisbahn.

Mittwoch, den 23. September 1885, Nachmittags 4 Uhr:

Bafenhaide.

Gr. Concert, Pferderennen und Wettlaufen.

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Entree 10 Pf. Kinder in Begleitung Erwachsener frei. Karouffels! Schaukeln! Schau- und Würfelbuden! Revolverbillard! Kasperle- Theater 1c.

schnegelsberg.

Refidenz- Theater.

Heute: Theodora.

Wallner- Theater.

Heute: Sie weiß etwas.

Belle- Alliance- Theater.

beute: Ein weißer Rabe.

Walhalla  - Operetten- Theater.

beute: Don Cesar.

Heute: Meffalina.

Vittoria- Theater.

Central- Theater.

Alte Jakobstraße 37. Direktion: Adolph Ernst.

Brute: Bum 55. Male: Die wilde Kaße. Gesangspose in 4 Alten von W. Mannstädt, Muftt von G. Steffens.

Louisenstädtisches Theater.

Direktion: Jos. Firmans.

beute: Der Postillon von Lonjumeau  .

Heute: Bummelfriße.

Oftend- Theater.

Konigstädtisches Theater.

Heute: Gastspiel der Liliputaner. Die lleine Baronin.

Theater der Reichshallen.

Täglich: Aufreten sämmtlicher Spezialitäten.

American- Theater.

Täglich: Auftreten sämmtlicher Spezialitäten.

Kaufmann's Varieté.

Täglich: Große Spezialitäten- Vorstellung.

Kontordia.

Täglich Auftreten sämmtlicher Spezialitäten und theatralische Vorstellung.

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für 1886.

Kus bem reichen Inhalt heben wir herder: Bergleichenbe ftatistische Uebersicht ber beutscher Reichstagswahlen von 1881-1884.- Meer­land. Erzählung von Robert Schweigel.- 8. Brise gefällig? Matrosen- Philosophis. Ben Reing. Were net. Eiserne, Kometen und Stern­schnappen. Bon Dsw. Köhler.- Broben Im Wald.   Erzählung von W. Jensen.- Dow Als Graftsbetlagen: Schlangenmeister. Erzählung von Ciampoli.

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Sämmtliche Kollegen sind verpflichtet, in der Versammlung zu erscheinen. Zur

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der Arbeiterinnen.

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