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des Kommandanten überlassen, der natürlich bei fleinen voll| geladenen Stlavenschiffen sich die Kopfzahl bezahlen läßt, größere Fahrzeuge mit weniger Stlaven aber lieber nach der Länge von Steven zu Steven tarirt. Da die Konsuln an der Küste meist frühere englische   Seeoffiziere find, die zum größten Theil selbst derartige Kommandos gehabt haben, so besteht eine unausgesezte Verbindung zwischen ihnen und den Schiffskom­mandos und es tommt daher selten vor, daß ein englisches Kriegsschiff am Ende seiner achttägigen Kreuztour ohne wenig ftens ein größeres Stlavenfahrzeug zurückkehrt. Die befreiten Sklaven werden dann gewöhnlich nach Mombassa   übergeführt, wo ihnen freies Land zur Bebauung und Ansiedelung von der englischen Missionsgesellschaft übergeben wird, während die Besagungen der Sklavenschiffe in Ketten geschmiedet und im Fort von Sanfibar internirt werden, von wo sie als Sklaven des Sultans jedwede Zwangsarbeit verrichten müssen. Die Fahrzeuge selbst wurden früher verbrannt, heute zu Tage wer den fie aber auf Land geschleppt und mitten auseinander ge schnitten, so daß ihre Zusammenseßung wieder möglich ist. Die einzelnen Theile werden dann natürlich möglichst vortheilhaft verkauft und liefern so einen weiteren nicht unbeträchtlichen Gewinn. Man geht nicht zu weit fehl, wenn man die aus diesem Dienst erwachsenden Zulagen für den Kommandanten eines solchen englischen Kriegsschiffes auf zirka 500 Lstrl. pro Jahr berechnet. Jedenfalls wird der Eifer hierdurch an gespornt."

Defterreich Ungarn  .

Aus Reichenberg  ( Böhmen) wird gemeldet: In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden in den Straßen, sowie auf einzelnen Häusern und Fabriken anarchistische Flugschriften in czechischer Sprache aufgefunden. Dieselben erweisen sich als Exemplare des, Swoboda", des Organs der czechisch slavischen Anarchisten. Als Drudort ist New York   angegeben. Der Jn­halt ist eine Verherrlichung der Mörder Kammerer und Stell macher.

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Wernstadt( Nordböhmen  ), 21. September. Zur Natio nalitätenhege. Heute Nacht fand ein Zusammenstoß zwischen deutschen und czechischen Arbeitern statt. Die Czechen hatten, als ein deutsches Lied gesungen worden war, durch Schimpf­reden den Streit provozirt und die Meffer gezogen. Es fanden Die Deutschen   waren mehrere starke Verwundungen statt. schließlich in einem Gasthause internirt, da die Czechen auf der Straße drohend warteten. Bemerkenswerth ist, daß hierbei zum erstenmale eine Gruppirung der Arbeiter nach den Nationalitäten stattfand, welche Erscheinung früher niemals fich geltend machte.

Wie man aus Wien   mittheilt, werden die polnischen Abgeordneten fich darüber verständigen, in welcher Form die Frage der Ausweisungen aus Preußen anzuregen sei; ein Theil der Deputirten dringt darauf, man solle vorerst den Grafen Taaffe und die Landsmann- Minister in außerparlamentarischer Weise um Aufklärungen angehen.

Spanten.

Aus Madrid   wird gemeldet: Die Untersuchung gegen fiebzehn der Theilnahme an dem gewaltsamen Angriffe auf die deutsche   Gesandtschaft beschuldigte Personen ist nahezu beendet, und werden dieselben binnen Kurzem unter der doppelten An­flage: das Haus und die Flagge des Vertreters einer be­freundeten Macht beschimpft und ferner durch ihre Gewalt handlungen das Land der Gefahr eines Krieges mit einem fremden Staate ausgesezt zu haben, vor Gericht erscheinen. Die Strafe des ersteren Verbrechens ist Buchthaus, die des zweiten Zwangsarbeit im Bagno.

In Cuba   soll große friegerische Begeisterung herrschen, namhafte Kaufleute hätten der spanischen   Regierung dritthalb Millionen Franken angeboten und den Abbruch aller Handels­beziehungen zu Deutschland   beschlossen.

Von den Gerichtshöfen wurden neun Provinzblätter mit Beschlag belegt und zwei Beitungsherausgeber, in Cadir   und in Santander, in Haft genommen. Sechs Madrider   Blätter, darunter die Illustracion Espanola", ein Blatt, das seit seiner Gründung niemals gerichtlich verfolgt worden war, verfielen demselben Schicksal der Konfiskation. Bei der lustracion" erfolgte dieselbe wegen eines Bildes, das auf die jüngsten Er eignisse Bezug hatte. Der Correo" theilt seinen Lesern mit, daß zwei Telegramme seines Londoner   Korrespondenten von der Madrider   Bensur inhibirt wurden, und erklärt gleichzeitig mit dem Globo" und anderen Blättern, daß ihnen schon seit mehreren Tagen feine auswärtigen Blätter mehr zugegan gen seien.

Italien  .

Nom, 21. September. Um die Bevölkerung von Palermo  zu beruhigen, hat der dortige Allgemeine Arbeiterverein einen Aufruf erlaffen, in welchem die Leute beschworen werden, Er frankungen an der Cholera sofort anzumelden und nicht an die Märchen von vergifteten Brunnen und von der Verbreitung Da zahlreiche Pas der Seuche durch die Aerzte zu glauben. Da zahlreiche Pas trouillen die Stadt durchstreifen, find Unordnungen nicht mehr vorgekommen. Vom 19. d. Mitternachts bis zum 20. Mittags find 53 Todesfälle in Folge der Cholera vorgekommen. Die

marken er sich mit auffallender, ihn fast verrathender Aengst­lichkeit bemühte.

Wurden die Flüchtlinge ereilt und im offenen Rampfe getödtet, so durfte Elliot ohne Furcht vor ihn treffenden Vorwürfen vor Hertha erscheinen und sie an ihr Versprechen erinnern, während Holmsten in diesem Falle von der Be­forgniß befreit war, daß der Verdacht des begangenen Ver­brecheas dennoch durch irgend einen unvorhergesehenen Um­stand auf ihn gelenkt werden könne. Er lebte ja ber ihn unausgesetzt marternden Ueberzeugung, daß die drei Reiter, die vor ihrer Flucht nach der Antilopen- Insel den todten Rörper aus dem Fluß gezogen und auf die Brüde gelegt hatten, ihn auch belauschten und seiner 3eit als Anfläger und Beugen gegen ihn auftreten würden.

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Der unerwartete Tod des Grafen tam namentlich Elliot gelegen, obgleich er sich mißbilligend über das In­dianers rasches Verfahren aussprach und den Verlust eines guten Soldaten scheinbar beklagte. Den Baron dagegen, ber immer mehr die Erinnerung an die Vergangenheit in bem ihm statt Soldes verabreichten Branntwein zu er tränken suchte, fürchtete er nicht weiter, weil er sich nie in eine vertraulichere Unterhaltung mit ihm eingelassen, und daher die demselben von dem Grafen gemachten etwaigen Mittheilungen als böswillige Verleumbungen zurückzuweisen

vermochte.

Fast gleichzeitig mit Elliot und Holmften war auch der

Schlangen- Indianer eingetroffen. Derselbe hatte in der Nähe des Utahsees die von den Entflohenen eingeschlagene Richtung wirklich ausgekundschaftet.

Es blieb daher nur noch übrig, die zur Verfolgung be­timmte Abtheilung mit allem zu einer längeren Abwesen­heit Nothwendigen zu versehen und sie dann sogleich in aus reichender Stärke aufbrechen zu lassen.

Holmsten zeigte sich bei diesen Vorbereitungen vorzugs weise geschäftig, und er legte einen so hohen Werth auf ben guten Erfolg der auszusendenden Expedition, daß es bei ihm nur furzer Ueberlegung bedurfte, sich derselben anzuschließen und den Posten eines Befehlshabers zu über­nehmen. Seine Gesellschaft bestand aus siebenundzwanzig Mit­gliedern, von welchen zwanzig wohl bewaffnete und im Ge­

Bahl der Erkrankungen lann noch nicht angegeben werden, da das Volk dieselben nicht anmeldet.

Dänemart.

Die am 5. Dktober beginnende neue Reichstagssession wird anscheinend in gleicher Weise beginnen, wie ihre Vorgängerinnen aufgehört haben. Wie ein Provinzialblatt wiffen will, hegt die Linkenpartei die Absicht, sofort nach Eröffnung der Session die Einsetzung einer parlamentarischen Kommission zu bean­tragen, welche eine Untersuchung der Verwaltung und Rechts­pflege vornehmen soll. Holland.

Aus Amsterdam   wird der Frankf. 8tg." telegraphirt: Im Brozeffe des Sozialisten van Ommeren, welcher hochverrätherische Blafate angeschlagen hatte, ist der Angeklagte zu 2 Jahren Einzelhaft verurtheilt worden.

Türkei  .

Ueber die Verhaftung des Generalgouverneurs von Dft rumelien werden der Times" über Bukarest   folgende Einzel­heiten gemeldet:

Die Umstände den Absegung Gavril Paschas glichen sehr denjenigen, unter welchen Cusa in Bukarest   im Jahre 1866 ge­stürzt wurde. Keine Gewalt wurde angewendet und Gavril leistete nicht Widerstand. Er hatte gefrühstückt und schellte nach seinem Diener, damit er abräume. Da trat statt des Dieners Oberst Seblowitsch und 6 Soldaten ein, präsentirten und erklärten dem Gouverneur, daß er Gefangener sei. Gavril sah zum Fenster hinaus und bemerkte, daß sein Garten voll Soldaten war. Er wandte fich darauf zu Sedlowitsch und fagte: Das ist plößlich, aber ich muß Ihnen einen schriftlichen Protest überreichen." Der Oberst erklärte, daß er feinen Pro test entgegen nehmen könne, aber S. Exzellenz in Arrest sezen müffe. Etwas später versammelte fich die Miliz vor dem Pa­laste; Stransky verlas die Proklamation der provisorischen Regierung und forderte die Miliz auf, dem Fürsten Alexander den Eid zu leisten. Dies thaten denn auch die Milizen, in­dem sie ihre Gewehre schwenkten und einige Minuten lang jauchzten. Es war eine Szene großer Aufregung, allein die Ordnung wurde weder damals noch später in der Stadt ge= stört. Die einzigen Gewaltthätigkeiten, welche verübt wurden, bestanden in dem Herunterreißen der Embleme der türkischen  Souveränetät.

Aus Philippopel   wird dem Hamb  . C." telegraphirt: Alle Päffe der Baltanhalbinsel find in Händen des bulgaris schen Militärs. Bei Chaskom ist ein größeres Korps zur Vers hinderung türkischer Einfälle tonzentrirt. Die bulgaris schen Ministerial- Kanzleien begeben sich schleunigst von Softa nach Philippopel  .

Amerika.

Eine Depesche aus Guatemala   vom 19. d. M. meldet, daß eine Revolution dort ausgebrochen sei. Es wurde in Folge deffen der Belagerungszustand erklärt, während mehrere hervorragende Offiziere verhaftet und zwei ehemalige Minister verbannt wurden. Man glaubt, die Bewegung sei bereits ver eitelt worden.

Der Indianerhäuptling Big Bear, Riel's Bundesgenoffe in dem jüngsten Aufstande im Nordwesten von Kanada  , ist vom kanadischen Gerichtshofe zu drei Jahren Kerker verurtheilt worden.

Afrika  .

Kairo  , 19. September. Die egyptischen Behörden em­pfangen fortgesezt Berichte, welche die Weldung, daß Dsman Digma todt set, bestätigen. Derselbe wurde, wie es scheint, nach einer vernichtenden Niederlage, welche seiner aus 3000 Hadendauas bestehenden Streitmacht von der Garnison von Raffala und den freundlich gesinnten Stämmen beigebracht worden, getödtet. Lettere sandten unverzüglich nach dem Siege vollauf Lebensmittel und Vieh nach Kaffala.

Lokales.

g. Bei den gegenwärtig stattfindenden Abbruchs­Arbeiten am sogenannten Bullenwinkel in der Taubenstraße hat man auch die Zufluchtsstätte einer Anzahl jener Unglück­lichen entdeckt, welchen ein Obdach für die Nacht fehlt. Man fann diesen Zufluchtsort, der sich auf dem überbauten Terrain des zugeschütteten Grünen Grabens befindet und nach der Jägerstraße zu belegen ist, ein wahres Pennbrüder- Joy nennen. Denn an dieser geschüßten Stelle find ordentliche Lauben eingerichtet, welche recht mollig ausstaffirt find. Um der Zugluft den Eintritt zu verwehren, hat man eine Wand von altem Mauerrohr gebildet, diefelbe mit Lumpen und altem Papier gedichtet und sie vor die offene Seite der überbauten Stelle aufgestellt. Rührend soll der Anblick sein, wie sich hier Alles eng aneinander schmiegt und fich ergeben in sein trauriges Schicksal findet. Binnen Kurzem wird auch diese Stätte der bittersten Armuth beseitigt sein. Wo dann diese Unglücklichen kampiren werden, wer weiß es.

leber die Wiener   Cafés schreibt der Berliner   Korre spondent der ,, Bresl. Morg. 3tg." folgendes; Was die Wiener  

brauch der Büchse geübte Utah  - Indianer waren. Er selbst und seine sechs weißen Gefährten waren beritten, und dabei batten sie sich so gekleidet, daß sie in der Ferne ebenfalls für eingeborene Krieger gehalten werden mußten.

Ungefähr eine Stunde vor Sonnenuntergang waren endlich Alle reisefertig, und begleitet von den besten Wün­schen brach man auf.

Nach der Mündung des Timpanogas begab man sich nicht mehr hin; es wäre überflüssig gewesen, da die Flüchtlinge nur durch den Südpaß aus dem Thale   entwichen sein fonnten, und indem man gleich von Fort Utah aus die konnten, und indem man gleich von Fort Utah aus die oben erwähnten Felsplateaus zum nächsten 3iel wählte, wurde ein bedeutender Umweg abgeschnitten.

Elliot gab dem seiner Bande in einiger Entfernung nachfolgenden Holmsten noch eine Strecke das Geleit. Sie sprachen viel und sehr ernst mit einander, und als sie dann Abschied von einander nahmen, da geschah es unter den un­heimlichsten Versicherungen und Warnungen, und namentlich unter Hinweisung auf den liftigen Schlangen Indianer, welcher die Expedition als Führer begleitete.

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Ein Entkommen ihrer Opfer hielten fie faum noch für möglich. La Bataille's Rachsucht, der Utahs   Naub- und Morbluſt, und endlich der Fanatismus der erbitterten Mor­monen waren drei zu mächtige Bundesgenossen.

Auf der Ostseite des Wahsatch gbirge 3.

Seltsam fügt es oft der Zufall, daß sich in einer und

derselben Stunde Begebenheiten von den weittragendsten Folgen ereignen, welche, obgleich durch große 3wischen­räume geschieden, dennoch in enger Beziehung zu einander stehen, aber eine geradezu entgegengesetzte Wirkung aus­

üben.

So geschah es auch an jenem Nachmittage, als die Bande der Utahs zu Weatherton's Verfolgung das Fort verließ; denn fast gleichzeitig lenkten Jansen und Hertha ihre ermüdeten Pferde aus dem letzten Engpaß des Wahsatchgebirges in die Ebene, in welcher in weitem Halb­Wahfatchgebirges in die Ebene, in welcher in weitem Halb. freise und in lang gereckten Linien die Feuer der daselbst gelagerten Vereinigte Staaten   Truppen ihre bläulichen Rauch­fäulen in die stille Atmosphäre emporsandten.

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Cafés betrifft, fo halte ich ihre pilzartige Vermehrung für einen großen Schaden. Das Ueberwuchern der Wiener   Cafés hängt innig zusammen mit der Trinkgeldfrage. Jeder neue Befizer eines Wiener   Cafés ist Bahlkellner in einem etwas älteren ge teit, um ibn in den Besitz eines Vermögens zu bringen, mit wesen. Gemeinhin genügt eine zwei bis dreijährige Thätig­teit, um ihn in den Befiß eines Vermögens zu bringen, mit dem er sich selbst dann ein Haus einrichten kann. Die Trink gelder allein machen den Mann allerdings nicht reich. Man hat es mir verrathen, wie große Summen fehr schnell verdient werden. Im Wiener   Café fist Nachts denn nur Nachts ift bort Leben der Fremde. Kellner, zahlen!" ruft er. Jean tommt, rechnet zusammen, verrechnet sich wohl auch, nie zu Gunsten des Gastes heimst mit je nach der Höhe der Trinkgelder lautem oder leisem ,, Dank schön!" sein Trinkgeld ein, als eine jener Damen, die in der Nähe fist und vielleicht ein Wort mit dem Gaste gewechselt hat, ihn recht sehr bittet, doch auch ihre Beche mitzubezahlen ein Bier oder ein Bil tolo und ein Liqueur. Es ist nicht viel, und der Gast thut es unter bundert Fällen achtzig Mal. In Wahrheit aber hat Fräus lein Melinda gar nichts zu bezahlen. Sie stellt das Anfinnen in jeder Nacht, so oft fte kann, an Fremde, und da ein halbes Hundert Melindas bei dem schnell wechselnden Publikum die felbe Strategie verfolgt, so läßt sich der Ueberschuß herausrech­nen, den so ein Bahllellner am Schluß des Tages hat. Warum die Huldinnen das thun? Weil fte gar leicht aus dem Lokal gewiesen werden können und es ihnen darauf ankommt, die Machthaber in gnädiger Stimmung zu erhalten. Der Zahl fellner braucht davon gar nichts zu wissen; er braucht es nur zu ahnen. Er fordert nichts; er nimmt nur, was ihm als Be zahlung freiwillig geboten wird. Das ist das Geheimniß des schnellen Entstehens der Wiener   Cafés. Aber fte unterscheiden fich wesentlich von denen in Wien  . Hier find fie am Tage menschenleer, das Leben beginnt erst in den Nachtstunden. Und es sei offen gesagt, daß fie direkt von bösem Einfluß auf un­sere Jugend find. Nachtstunden, die der Erholung gehören, werden in mehr als zweifelhafter Umgebung dem Schlafe ge. raubt. Während man dem Gesindel den Krieg bis auf's Meffer erklärt, werden ihm hier immer neue Sammelpläge geschaffen. Konzessionen werden vom Stadtausschuß vorschriftsmäßig nach der Bedürfnißfrage entschieden. Es wäre an der Zeit, daß man die Bedürfnißfrage fortan sehr ernstlich prüfte."

R. Seinen wohlverdienten Bescheid erhielt gestern Abend ein sogenannter Stußer von den Baffagieren eines Pferdebahnwagens an der Weidendammerbrüde. Der Wagen mar eben im Begriff, die Fahrt nach Tegel   anzutreten, die Feierabendstunde hatte geschlagen und alle Räume des Wagens bis auf einige Decpläge waren besetzt. Der hinzukommende, fein gekleidete Herr wurde nach oben vom Kondukteur gewiesen, fam aber sofort wieder herunter, mit der Erklärung zwischen die Sorte Menschen könne fich fein anständiger Mensch sezen, er wünsche unten stehen zu bleiben." Der Kondukteur forderte Blaß auf dem Deck nicht paffe, den nächstfolgenden Wagen zu ganz bescheiden den anmaßenden Herrn auf, wenn ihm der benußen. Als der Stußer aber seine Ausdrücke wiederholte, die oben fizenden Arbeiter gemeines Volt und Kanaille" nannte, da brach der Sturm allgemeiner Entrüstung von Seiten aller Baffagiere über den Unverschämten los und er sonst wäre es sicher zum Lynchen gekommen. mußte fleinlaut und beschämt sich beeilen, das Feld zu räumen,

g. Das Haus Breitestraße 22 gehört zu jenen noch vorhandenen Gebäuden Berlins  , dessen Erbauung bis in das 17. Jahrhundert zurückreicht. Der jeßige Besizer hat das Haus jezt renoviren laffen und dem Innern einen prachtvollen Schmuck durch Anbringung altdeutscher Bilder und schöner Sinnsprüche in altdeutscher Schrift gegeben. Gleich unten im ausflur find die bisherigen Befizer des Gebäudes bis ins merkt, daß die in Rede stehende Straße im 17. Jahrhundert 17. Jahrhundert verzeichnet. Bei dieser Gelegenheit sei be­Die Große Straße" hieß und erst seit dem Anfange des voris gen Jahrhunderts thr heutiger Name allgemein wurde. Wenig bekannt dürfte es sein, daß die Musen eine Beitlang ihren Wohnfit mit den für den Marstall in der Breitenstraße be stimmten Gebäuden getheilt haben, indem in Sälen des Mar stallgebäudes die ersten Theatervorstellungen stattfanden, welche in Berlin   seitens des Hofes veranstaltet worden find. Die Breitestraße gehörte schon in früheren Zeiten zu den lebhafte­sten Gegenden für den Handel. Vornehmlich diente sie dem Buchhandel, den Seidenwaarenlägern, Bugläden und großen Magazinen für die reichsten Modewaaren und dergl. zur

Stätte.

Gerichts- Zeitung.

Eine auf Straßenraub lautende Anklage beschäftigte gestern das Schwurgericht hiesigen Landgerichts 1. Angeklagt waren der Arbeiter Friedrich Mader und der Maurer Bern­hard Hauck, zwei wegen Eigenthumsvergehen bereits vorbes strafte Menschen. Am 2. Auguft Morgens gegen 2 Uhr ging der Tischlergeselle Grunzle allein die Koppenstraße ent lang. In der Gegend des Schlesischen Bahnhofes sah er auf den Treppenstufen eines Hauses zwei anscheinend schlafende

Die Reisenden hatten den Weg von Fort Utah bis hierher in vier Tagen zurückgelegt. Es war ihnen dies eben nur dadurch möglich geworden, daß sie, anstatt die ,, Große Salzseestadt" zu berühren, die Hauptemigrantenstraße in der nächsten gangbaren Richtung zu gewinnen trachteten. Dieser folgend, fanden sie vielfach Gelegenheit, bei den dort statio= nirten Sicherheitsposten zu raften und sich zu erfrischen, oder auch, je nachdem sie eintrafen, auf verhältnißmäßig bequeme Weise zu übernachten.

Bei dem äußersten befestigten Mormonenposten, von welchem aus die Mündung des Passes mit wenig Aufwand an Leuten und Mitteln vertheidigt werden konnte, waren fie zum letzten Mal eingekehrt, um daselbst, ihrer ermüdeten Pferde wegen, einige Stunden zuzubringen.

Jansen schlug seiner Nichte vor, bis zum nächsten Mor gen zu warten und sich erst dann in das etwa eine englische Meile weit entfernte feindliche Lager zu begeben. Er be fürchtete, daß die Anstrengungen zuletzt dennoch die Kräfte des jungen Mädchens, trotzdem es von der frühern Reise her an die Beschwerden eines Rittes durch die Wüsten ge wöhnt war, übersteigen würden. Hertha dagegen wies diese aus freundlicher Fürsorge entspringende Bumuthung mit Entschiedenheit zurück. Sie wollte noch an demselben Abend die Gewißheit erlangen, ob der kommandirende General auf bas Anerbieten ihres Onkels eingehe, um dann ohne Vers zug schon am folgenden Tage die Rückreise wieder antreten zu fönnen. Denn wenn sie auch fest auf das Versprechen

ber Mohaves, die ihr so vielfache Beweise ihrer Anhäng­lichkeit gegeben, baute, so beschlich sie doch immer eine unnennbare Angst, wenn sie Elliot's gedachte und sich dabei vergegenwärtigte, daß Weatherton's Schicksal der Willkür beffelben preisgegeben sei. Sie glaubte ihn, der sich nur ihretwegen allein in diese mißliche Lage gestürzt hatte, nicht eher als gerettet betrachten zu dürfen, als bis er die Grenzen des Mormonenstaates überschritten habe, und um dieses zu beschleunigen, trieb sie ihren Onkel beständig zur Eile, während dieser, erfüllt von wehmüthiger Theilnahme und väterlicher Besorgniß, sie vor Ueberanstrengungen zu be wahren suchte.

( Fortsetzung folgt.)