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In Sachen der projektirten Arbeiter- Abends- und Sonntagsschule( Geschichte, Vollswirthschaft, Sprache) find Alle, welche sich dafür intereffiren, zu einer Besprechung heute, Donnerstag, Abends, bei M. Kreuz, Admiralstraße, sowie morgen, Freitag, Abends, in einem Lokal, welches in der nächsten Nummer dieser Zeitung genannt werden wird, freundlichst eingeladen.

g. Unsere gewohnheitsmäßigen Eispächter scheinen auf einen frühen und recht strengen Winter zu rechnen, denn schon jetzt suchen fie mit den Besitzern großer und frei belegener Bläge für fie günstige Verträge für die Winterkampagne zu schließen. Wunderbarer Weise find fie trotz der theilweise großen Verluste im vorigen Jahre nicht entmuthigt. Nur wenige von ihnen haben ein nennenswerthes Geschäft gemacht. Das Bachten einer Eisbahn ist ein reines Glücksspiel; wenn ein nur wochenlang andauernder Frost herrscht, haben sie ihr Schäfchen ins Trockene geführt.

Ein Besuch des Humboldthain ist gegenwärtig für Freunde der Natur sehr löhnend. Derselbe bietet die reichste Mannigfaltigkeit in seinen Bäumen und Sträuchern für den finnigen Beschauer. Besonders in dem Oval vor dem Direk­tionshause findet man verschiedene seltenere Arten, zu denen auch der Papiermaulbeerbaum, Broussonetia papyrifera L., ges hört. Schon diese Blätter zeichnen sich durch die denkbar größte Verschiedenheit ihrer Formen aus, von denen zwar die unten an den Zweigen stehenden in der Regel eirund mit herz­förmigem Grund und ziemlich langer Spiße versehen; aber die späteren und besonders an den Triebspißen zeigen das wechsel vollste Formenspiel, das man sich nur denken kann. Doch das ift es nicht, was heute vorzugsweise unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, sondern die Früchte desselben. Die Blüthen find getrennten Geschlechts, so daß die Blüthen mit Staubgefäßen und die mit Fruchtfnoten als besondere Individuen dastehen. Die Exemplare mit fruchttragenden Blüthenständen sind im Allgemeinen sehr selten, so daß Prof. Karl Koch in seiner umfangreichen Dendrologie( Baumflora) sagt, weibliche Exemplare habe er noch nicht gesehen, obgleich derselbe durch seine amtliche Stel­lung nicht nur alle bedeutende Gärten und Baumschulen Englands, sondern auch des europäischen   Festlands zu sehen Gelegenheit hatte. Auch der Inspektor des weltberühmten Viustauer Gartens sagt in seinem höchst schäzbaren Werke: " Arboretum Muscaviense: Bisher haben wir männliche Erem plare." Der Humboldthain enthält aber in dem Dval vier weibliche Exemplare, deren scharlachrothe Früchte auf dem lirichengroßen, fugelrunden Fruchtboden einen höchst lieblichen Unblid gewähren. Die Heimath dieses Gewächses ist China  , und Japan  . In legterem Lande wird aus den Rindenfasern ein sehr feines Papier bereitet, das besonders zum Beichnen Verwendung findet. Zwei Exemplare stehen am Ost- und zwei am Nordeingange; außerdem aber noch mehrere ohne Früchte, nämlich männliche Sträucher.

Bestrafter Uebermuth. Ob sich ein stichhaltiger psycho­logischer Grund dafür finden ließe, weshalb Musensöhne, ein­mal im Brand", brennende Straßenlaternen so gern zu Objek­ten ihres Uebermuthes machen? So vergnügten sich in ver gangener Nacht widerum 5 angeheiterte Studenten damit, die Laternen in der Brunnenstraße auszulöschen. Eben hatte einer von ihnen wieder einen Laternenpfahl erflommen, als der Nacht wächter an diesen herantritt. Vor Schreck stürzte der unbe­fugte Laternenauslöscher herab und zog sich eine nicht unbe deutende Verwundung am Hinterkopfe zu.

i. Wegen Vogelfanges macht ein Berliner   Rentier und Befizer von drei Häusern, der augenblicklich auch in Lichterfelde  eine Vina baut, der dortigen Polizei sehr viel zu schaffen. Obwohl wiederholt abgefaßt, angezeigt und bestraft, setzt er doch tonsequent dieses unsaubere Gewerbe fort und verkauft trot seiner Wohlhabenheit die Vögel auch an Händler. Er stellte Posten aus, um sich beim Herannahen der Gendarmerie rechtzeitig warnen zu lassen. Namentlich hat er seine Netze und Ruthen nach Nachtigallen gestellt und den größten Theil dieser beliebten Sänger in diesem Sommer dort wegge­fangen.

N. Mit einer schweren Stichwunde in der Brust wurde heute der Schlächtergeselle Karl B. in die königliche Charitee eingeliefert. Derselbe wollte gestern Abend auf dem alten Viehhof ein fettes Schwein in den Stall treiben, dieses erwies fich renitent und machte vor dem Stalle plöglich Kehrt. Hierbei rannte es den B. um. Bei dem Falle löste sich ein in der Seitentasche des B. befindliches Meffer und fuhr ihm tief in die Brust. Nach der in seiner Wohnung erfolgten ärztlichen Untersuchung der Wunde stellte sich heraus, daß der gefahr­volle Zustand des Patienten seine Ueberführung in das ge nannte Krankenhaus nothwendig mache.

In der gestrigen achten Morgenstunde stürzte sich im Sofe des Hauses Trestowstr. 34 aus einem Fenster der vierten Elage in selbstmörderischer Absicht ein etwa 19 jähriges Mädchen auf das Pflaster hinab und blieb auf der Stelle todt. Das Motiv der verzweifelten That sollen durch dauernde Arbeitslosigkeit hervorgerufene Nahrungssorgen

gewesen sein.

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Alhambra Theater. Das Finle- Linderer'sche Volksstück leber Land und Meer" wird nur noch bis Sonnabend auf dem Repertoir bleiben. Am Sonntag wird eine Poffe Ber­liner Sonntagsschwärmer" zum ersten Male in Szene gehen. Polizei Bericht. Am 22. b. M. Nachmittags stürzte der auf dem Neubau Lügower- Ufer 6-8 beschäftigte Maurer Geisler in Folge Fehltretens aus der Höje drs 2. Stodes herab und erlitt dadurch einen Schädelbruch und schwere innere Berlegungen. Er wurde noch lebend nach dem Elisabeth Krankenhause gebracht, es soll jedoch feine Aussicht auf Wie­derherstellung vorhanden sein. Um dieselbe Beit fiel ein wei Jahre alter Knabe vor der elterlichen Wohnung, vor der elterlichen Wohnung, Artillerieſtr. 31, vom Bürgersteige auf den Straßendamm herab und mit dem Kopfe vor das Hinterrad eines gerade vorüber. Er ers tommenden Rollwagens, so daß er überfahren wurde. litt so schwere Verlegungen, daß er nach wenigen Minuten verstarb. Bu derselben Beit fiel ein 8 Jahre alter Knabe beim Spielen auf dem Terrain zwischen der Straße Alt Moabit und der Spree   in die sogenannte Wule- Lante und er In trant. Die Leiche ist bis jetzt noch nicht aufgefunden. In der Nacht zum 23. d. M. entstand in einem Kloset auf dem Hofe des Grundstücs Unter den Linden 12 Feuer, indem aus­ftrömendes Gas fich an der daselbst brennenden Flamme ent­Zündete. Das Feuer wurde von der Feuerwehr sehr bald ge löscht. Ebenso entstand auf dem Grundstüd Stralauerstr. 23 in der Waschküche ein kleines Feuer, indem ein Ballen in Brand gerieth.

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Vereine und Versammlungen.

hfs. Die außerordentliche Generalversammlung der Mitglieder der hiefigen Ortstrantentaffe der Maschinenbau­arbeiter, welche am Sonntag Vormittag im Louisenstädtischen Theater stattfand, um Mittheilungen über die erfolgreiche end­giltige Entscheidung in Betreff des Fonds der alten Sterbe laffe entgegenzunehmen, hatte fich eines Besuches von zirka 2500 Theilnehmern zu erfreuen, unter denen sich auch der fast bollzählig erschienene Verwaltungsrath der Drtstrankenkasse be fand. zur Leitung der Verhandlungen berief die Versamm­lung die Herren A. Meyer und C. Gutheit. Herr A. Meyer referirte fehr ausführlich über den bekannten Verlauf der in Rede stehenden Angelegenheit vom Herbst 1884- an bis zur eben erfolgten definitiven Entscheidung, die, so wenigstens wurde die Mittheilung von der betreffenden neuesten Mi­nisterialverfügung in der Versammlung der Versammlung allgemein auf­gefaßt aller der ganz und gar den Wünschen eitigen Kaffenmitglieder entsprechend ausgefallen sein soll. Wie erinnerlich, faßte die Gewerbedeputation des Magistrats,

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Ebenso wie die Gebräuche seien auch die Farben der Kleider bei Trauerfeierlichkeiten verschieden. So sei in der Türkei  , Japan   und Egypten die blaue Farbe vorherrschend; auch im Frauen blaue Schürzen, dagegen trugen die alten Kelten und Bretagner und verschiedene Völler Aftens gelbe Kleider bei derartigen Feierlichkeiten. Es wurde sodann in eine Dis tuffton über den Vortrag eingetreten, an der sich verschiedene Mitglieder betheiligten. Herr Boigt stellte dann eine Frage an den Vorstand betreffs Errichtung der Herberge, und entspann fich hierüber eine lebhafte Debatte, die aber, da keine Beschlüsse in der Versammlung in dieser Sache gefaßt werden konnten, da die Versammlung eine offene war, abgebrochen wurde.- Das nächste Vereinsvergnügen findet den 17. Oktober im Kolosseum ftatt. Billets hierzu find zu haben bei folgenden Herren: Schulz, Memelerstr. 83; Walther, Stallschreiberstr. 18, II.; Böhm, Johanniterstr. 10; Thierbach, Königstr. 72, Q.-G. III. Wedekind, Gartenstr. 145. Die nächste Vereinsversammlung im Bentrum findet Sonnabend, den 3. Dktober, in Jordan's Salon statt.

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Der Verein der Berliner   Arbeiterinnen hatte vor gestern im ,, Salon zum Deutschen Kaiser" nochmals eine öffent liche Versammlung veranstaltet, die wieder ungemein start, namentlich auch von Männern, besucht war. In längerem Vortrage begründete Frau Cantius die Nothwendigkeit der ges seglichen Beschränkung der Arbeit der Frauen, welche heiligere Pflichten zu erfüllen hätten, als sich der Industrie zu opfern und den Mann aus der Arbeit zu vertreiben. Schneider meister Weicheling: Meine Herren!( Buruf: und Damen") Sie müssen das nicht so genau nehmen, ich spreche das erste Mal in so gemischter Gesellschaft.( Dho". Heiterkeit.) Aber nehmen Sie die Sache doch ernst, wir sind hier doch nicht im Theater.( Beifall) Unter den Berliner   Frauen herrscht ge radezu modernes Sklavenleben, aber die Frauen haben jett gezeigt, daß fie mehr Muth haben als die Männer.( Beifall.) Die trostlose Lage der Mäntelnäherinnen erkenne ich an, aber nicht die Schneider allein tragen die Schuld, fte werden von oben gedrückt. Ein guter Freund von mir erhielt für einen Mantel, der unter Brüdern 4,50 M. werth ist, von einer bekannten Firma nur 2,50 M. ( Buruf: Firma nennen".) Es find Gebrüder Singer.( Leb hafte Unruhe.) Arbeiten Sie nicht bei einem Manne, der Ihre Arbeit nicht zu schäßen weiß."( Beifall, Unruhe.) Schneider Neutrang: Der einzige Weg ist, über die schlechten Geschäfte die Sperre verfügen. Das Singer'sche gehört aber nicht dazu, denn Singer würde der Erste sein, der die Erhöhung der Löhne unterstüßt, aber allein fann er nichts machen."( Beifall und Widerspruch.) Frau Krankemann: Die Sperre kann uns nichts nüßen, wir müssen allgemein streiken. Auf der linken Seite des Saales entsteht plößlich Unruhe, aus welcher heraus der Ruf laut wird hier will ein Herr seinen Stuhl nicht her geben!" Vorsitzende Frau Pötting: Na, dann segen Sie sich ihm auf den Schooß!"( Heiterkeit.) Unter allgemeinem Halloh befolgt eine Dame diesen Rath, worauf der Herr entrüstet den Plas verläßt. Frau Pötting erklärt, daß sie die Aufforderung selbstverständlich nicht ernsthaft gemeint habe, und führt dann aus: Wir müssen mit den Schneidern Hand in hand gehen, denn durch das einseitige Vorgehen der Frau Büge wird nur der Weltruf der Berliner   Mäntelbranche untergraben. Es gilt zunächst, einen Fachverein zu begründen, aus dem dann Fachschulen hervorgehen. Ehe wir an Streits denken können, müssen wir eine Streiftaffe haben." Frau Pillosch:" Viele Mäntelnähe rinnen, die nichts können, betteln noch um einen Tagelohn von 50 Bf. und mehr verdienen sie eigentlich auch nicht."( Unruhe. Die Rednerin muß abbrechen.) Herr Nikolai: Es ist eine Schande für Männer, hier solchen Lärm zu machen und sich in den Augen der Frauen so herabzuwürdigen."( Beifall.) Schneider Weicheling: Wenn die Frauen mit den Meistern Hand in hand gehen wollen, ist das ebenso, als wollte das Schaf mit dem Wolf spazieren gehen." Frl. Cohn weist mit Entrüstung einen von einer Rednerin gebrauchten, hier nicht wiederzugebenden Ausdruck zurück und fährt fort: Die Fabrit ift leine Stätte der Unfittlichkeit, da finde ich jene verheirathete Frau dort, die sich einem fremden Mann auf den Schooß sezen fann, viel unfittlicher. Was würden wohl die Kinder dieser Mutter für einen Begriff von Sitte bekommen, wenn sie das gesehen hätten."( Stürmischer Beifall.) Die betreffende Dame türzt sich auf Frl. Cohn und versucht, sich sehr energisch mit ihr auseinander zu sezen. Nach einem Schlußwort der Frau Cantius wird alsdann die Versammlung mit der Mittheilung geschloffen, daß eine Versammlung von Mäntelnäherinnen, die aber als solche sich ausweisen müssen, im Laufe der nächsten Woche stattfinden werde.

als zuständige Aufsichtsbehörde der Kaffe, eine vom Ober­präsidium der Provinz Brandenburg   in Sachen des neuen Krankenkassengefeßes erlaffene Ausführungsverordnung dahin auf, daß vom 1. Dezember 1884 an auch der 209 000 M. be­auf, daß vom 1. Dezember 1884 an auch der 209 000 m. betatholischen Deutschland   tragen bei Leichenbegängnissen die tragende Fonds der alten( ortsstatutarischen) Sterbekaffe der Maschinenbauarbeiter in das Eigenthum der Ortstrantenkaffe übergehe, während die Kaffenverwaltung und Kaffenmitglieder dagegen protestirten und sich über die Verordnung der Gewerbe­deputation bei der Regierung beschwerten, welche lettere dann auch die magistratische Aufsichtsbehörde anwies, mit der Kaffen­verwaltung in Ausgleichsverhandlungen zu treten. Da jedoch diese Verhandlungen wie Redner ausführte selbst nach mehreren Wochen noch zu keinem irgend befriedigenden Re­sultate geführt hätten und der Sterbefaffenfonds in immer größere Gefahr gekommen sei, zur Deckung des des fich stetig vergrößernden Defizits der Ortskrankenkasse vers wendet und allmälig ganz verschlungen zu werden, so habe er( Referent), der als Vorfigender Der bes fannten Protest- Kommiffion die Aufgabe übernommen hatte, den Mitgliedern der alten Sterbekaffe zum Rechte zu verhelfen und ihren Kaffenfonds zu retten, fich veranlaßt gesehen, sofort persönlich die Initiative zu ergreifen und bei der höchsten ent­scheidenden Instanz, dem Fürsten   Reichskanzler, in feiner Eigen schaft als Minister für Handel und Gewerbe, vorstellig zu werden. Unter Einsendung des Protokolls der letzten Kaffen­Delegirten Generalversammlung vom 3. Juli d. J., sowie des gesammten früheren, auf die Kaffenverwaltung und den Sterbe­faffenfonds bezüglichen Materials habe er an den Fürsten Bismarck die Bitte gerichtet, die Angelegenheit zu Gunsten der Mitglieder entscheiden und wenn erforderlich eine tom­missarische Berathung der Sache unter Buziehung von Ver tretern der Kaffenmitglieder anordnen zu wollen. Welchen über­aus günstigen Erfolg dieser Schritt gehabt habe, gehe aus der an ihn gerichteten amtlichen Mittheilung hervor, die der Redner hierauf zur Verlesung brachte. Dieselbe lautet wie folgt: Die Proteft Kommission der ehemaligen Kranken- und Sterbekaffe der Maschinenbauarbeiter benachrichtige ich auf die an den Herrn Handelsminister gerichtete Vorstellung vom 18. August 1885, daß der Herr Minister durch Erlaß vom 8. Septb. d. J. entschieden hat, daß die ehemalige Kranken­faffe, jezige Ortskrankenkasse der Maschinenbauarbeiter, und die Sterbekaffe der Maschinenbauarbeiter zwei für sich be stehende Rechtsobjekte sind und daß die Umformung, welcher das Statut vom 29. Dezember 1868 resp. 9. Januar 1869 unterzogen worden, nur die Organisation der Krankenkasse zum Gegenstande gehabt, so daß das Statut vom 29. Dezbr. 1868 refp. 9 Jan. 1869 in seinen auf die Sterbelaffe bezüglichen Theilen gegenwärtig noch in Kraft steht. Demgemäß hat der Herr Minister eine fommissarische Berathung der Sache unter Buziehung von Vertretern der Kaffenmitgliedern 2c. nicht mehr für erforderlich erachtet. Der Magistrat ist dementsprechend mit Nachricht versehen worden. Der Dberpräsident, Staats minister Achenbach." Mit dieser Entscheidung sei, so fügte der Redner noch erläuternd hinzu, vollständig erreicht, was man gegenüber den Verfügungen des Stadtfyndikus Eberty, resp. der Gewerbe Deputation, gewollt habe. Der Fonds, von den sonstigen Geldern der Ortskrankenkasse wieder getrennt, sei ge rettet und jedes ältere Mitglied der Sterbelaffe wieder im Voll befit seiner früheren statutarischen Ansprüche, je nachdem dasselbe bereits 6, 4 oder 2 Jahre vor dem 1. Dezember 1884 der Sterbefaffe angehörte, erhöhe fich dadurch der Sterbegeldbes trag um 150, bezw. 120 und 90 Mt. über die nach dem Drts krankenkaffen- Statut zustehenden 100 Mt., beziffern sich also auf 250, 220 und 190 Mt. Nachdem Redner hierauf noch dem Verwaltungsrathsmitgliede Herrn Wittig seinen besonde ren Dank für die kräftige Unterstüßung ausgesprochen, die ihm derfelbe bei seinen Bestrebungen im Interesse der Kaffenmit­glieder habe angedeihen lassen, erklärte er, die von ihm über­nommene Aufgabe vorläufig für beendet anzusehen und des­halb die ganze Angelegenheit vertrauensvoll in die Hände der jezigen Verwaltung zu legen, von der er überzeugt sei, daß sie ihrem Versprechen, die Rechte und Interessen der Mitglieder energisch vertreten und wahren zu wollen, auch nachkommen werde. In der sich hieran anschließenden Diskussion gab das Mitglied des Verwaltungsrathes Herr Wittig seiner Freunde darüber Ausdruck, daß das Versprechen, welches man fich gegenseitig gegeben, von den Rechten der Sterbefaffe nichts verloren gehen gegeben, von den Rechten der Sterbetane nichts verloren gehen zu laffen, nun doch von Erfolg gekrönt worden sei. Bwar tappe gewiffermaßen augenblicklich die Verwaltung noch im dunkeln, da ihr bis jetzt seitens der Aufsichtsbehörde noch keine Benachrichtigung und Anweisung hinsichtlich der neuen Sach­Benachrichtigung und Anweisung hinsichtlich der neuen Sach­lage zugegangen sei; doch könne er( Redner) schon jetzt im Namen der Verwaltung die Versicherung abgeben, daß dieselbe nicht versäumen werde, den Interessen der Kaffenmitglieder bestens Rechnung zu tragen. Auch die jetzt dem Vorstande angehörenden Arbeitgeber stimmten stimmten darin übrigen Mitgliedern der Verwaltung voll­ständig überein. Bezüglich der jetzt zutreffenden Anordnungen Verwaltung der möge man fich einstweilen noch gedulden, die betreffenden Bekanntmachungen in den Beitungen 2c., wie z. B. hinsichtlich der nachträglichen Einziehung der 17 000 zehnmonatlichen Beiträge zur Sterbekaffe( von pro Kopf insgesammt 2 M. 50 Pf.) u. 1. w., würden so bald, wie mög lich erlassen werden.( Als offizielle Publitationsorgane der Kaffe wurden später das Berliner   Voltsblatt", die Berliner  Beitung" und Bolls Beitung" bezeichnet.) Auch sei man im Raffenvorstande bereits privatim dahin übereingekommen, jene Restbeiträge von( 2,50 M.) eventuell ratenweise einzuziehen. Eine ähnliche Erklärung gab auch das Verwaltungsrathsmit glied Herr Meter( Arbeitgeber) ab. Derselbe ersuchte die Mittigungen geöffnet, erheb fich schließlich zur Erwide glieder der Ortstrantentaffe, jest nicht gleich aus der Kaffe auszuscheiden, da sich ihre Verhältnisse sicherlich bis jetzt bald wieder günstiger gestalten würden. Herr Simon dankte im Namen der versammelten Kaffenmitglieder besonders Herrn A. Meyer und den früheren Mitgliedern der Protest- Kommission für ihr ausdauerndes Wirken, worauf alle Anwesenden unter stürmischen Beifallsdemonstrationen sich von den Sigen erhoben. Herr Gutheit toastete auf den endlichen Sieg des Rechtes, dem er ein dreifaches Hoch ausbrachte, in welches die Versammlung begeistert einstimmte. Nachdem dann noch eine Reihe auf die Kaffenverhältnisse bezügliche Fragen einzelner Mitglieder ihre Beantwortung gefunden und Herr A. Meyer aufgefordert hatte, jegt alle unangenehmen Erinnerungen der legten Beit zu vers geffen und darnach zu trachten, daß die Kaffe wieder, wie früher, eine Musterkasse" werde, wurde die Versammlung ge­schloffen.

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Der Fachverein der Tischler hielt Sonnabend, den 19. September, ſeine regelmäßige Mitglieder- Versammlung Neue Grünftr. Nr. 38 in Jordan's Salon ab. Dr. Baumgart hielt daselbst einen beifällig aufgenommenen Vortrag über: Die Todesfeierlichkeiten der verschiedenen Völker der Erde." Der Referent leitete seinen Vortrag damit ein, indem er jedem Menschen, gleichviel welchem Völlerstamme_er angehöre, bei Eintreten eines Todesfalles einer ihm nahes stehenden Person das Ueberkommen trauriger und nieder­fchlagender Gefühle zuschrieb. Daß diese Gefühle fich, bei der Mannigfaltigkeit der Religionen, verschiedenartig ausdrücken, sei wohl Jedem einleuchtend. Während in den Ländern christ licher Religion die Leibtragenden ruhig hinter der Leiche einher­zögen und durch Thränenerguß fich Erleichterung verschaffen, sei es bei den Indiern, Hottentotten und Patagoniern ge bräuchlich, zu lärmen und sich auf Brust und Arme zu schlagen; die Bewohner der Südsee- Inseln rigen fich mit scharfen Steinen die Bewohner der Südsee- Inseln rigen sich mit scharfen Steinen Kopf und andere Theile wund und die Chinesen lassen sich, als Zeichen der Trauer, Kopf- und Barthaar scheeren. Die Griechen und Römer des Alterthums mieiheten fich, bei Ab­leben eines Verwandten, sog. Klageweiber, die um die Leiche hock­ten, sich die Haare rauften und beständig Klagelieder sangen.

Antisemiten Versammlung. Einen stürmischen Ver lauf nahm eine öffentliche Versammlung des Deutschen Unti semiten Bundes, die Montag Abend im Saale des Gesell schaftshauses Ostend  ", Rüdersdorferstr. 45, stattfand und an jene berüchtigte Versammlung erinnerte, welche Cremer vor zwei Jahren während des Kommunalwahlkampfes in demselben Lokal abhielt. Vorgestern wie damals war es die öffentliche Denunziation, daß einige anwesende Arbeiter beim Hoch des Borfizenden auf den Kaiser figen geblieben und die Be schimpfung der Arbeiter als Schandbuben", welche zu einem Tumult Veranlassung gab, der am Montag nur durch die Besonnenheit der Arbeiter, die sämmtlich den Saal ver ließen, nicht in einen Fauftkampf überging. Nachdem unter lebhaften Unterbrechungen und Protesten seitens der anwesenden Arbeiter Pidenbach und Genoffen den Ausflußtanal ihrer üblichen Schmähungen und Verdäch

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rung Tischler Klinger. Er sagte: Wir wahren das gleiche Recht für Alle. Auf Ihrem Programm haben Sie das auch ftehen, aber Sie wahren Ihr Programm nicht."( Rufe: Pfui! Raus!) Der Redner wird zur Ordnung gerufen und muß abtreten. Ein Antisemit beschwichtigt inzwischen die Versamm lung. Tischler Klinger dann fortfahrend: Aus der Versamm lung in den Reichshallen, wo der nunmehr ausgewiesene Ewald sprach, werden Sie wohl erfahren haben, daß wir keinen Racenhaß wollen. Sie werden uns nimmer dahin bringen, wo Sie durch Ihre antisemitischen Hezereien die armen Ar­beiter Hinterpommerns hingebracht haben, die für Ihre Frevel thaten hinter den Gefängnißmauern schmachten müssen. Sie wollen sagen, daß wir unehrlich find?( Nufe: Nein, das hat Niemand gesagt.) Sie haben aber unsere Sache als eine un ehrliche bezeichnet. Das ist daffelbe.( Furchtbarer Lärm.) Redner ruft durch den Lärm: Sie wollen die Wahrheit nicht hören, wenn Sie die vertragen könnten, würden Sie in unsere Versamm lungen kommen."( Ruf: Da werden wir rausgeschmissen!- Ein Arbeiter: Weiter verdienen Sie auch nichts!) Erneuter Lärm. Einige Heißsporne dringen wüthend auf die Arbeiter ein, die, etwa dreißig an der Bahl, im Hintergrunde Pofto gefaßt hatten. Der Antisemit Niemer ruft vom Rednerplate aus: Sch fonstatire, daß die Anhänger des Herrn Singer figen geblieben sind, als der Vorfipende das Hoch auf den Kaiser ausbrachte. Einige haben sogar den Hut aufbehalten." Dieser Denunziation folgte ein unbeschreibliches Chaos. Die Versammlung muß vertagt werden und gestaltet sich im Hinter grunde zu einem wirren Knäuel, aus welchem fich die Arbeiter in geschlossener Kolonne loslösen und unter Hochrufen auf Singer und mit dem Rufe: Ehrlose Denunzianten!" den Saal verlassen. Ein Trupp Antisemiten mit leeren Bierseideln in der Hand hinterher, doch schienen ihnen die träftigen Ars beitergestalten den Muth zu thätlichen Ausschreitungen völlig zu benehmen. Nach kurzem Wortgefecht fehrten fie in den Saal zurück, wo der Spettafel noch etwa eine halbe Stunde lang fortgefegt wurde.

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Im allgemeinen Arbeiterverein zu Friedrichshagen  und Umgegend hielt am Sonnabend, den 19. September, Herr