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Straße ereignet. Ein Italiener, welcher sich zum Besuch in Deutschland   aufhält, wollte in einen Stadtbahnzug steigen, als dieser bereits aus der Halle hinausfuhr. Ein Beamier riß, seiner Instruktion gemäß, den Italiener zurück und hielt ihn am Aime feft. Das aber brachte den heißblütigen Sohn des Südens dermaßen in Aufruhr, daß er dem Beamten eine fchallende Dhrfeige versezte und gleichzeitig brach wie ein Lava­strom aus dem Munde des Fremdlings ein Erguß von leiden­schaftlichen Worten in dem holden Jdiom seiner sonnigen Hei math hervor. Diese Eruption verhinderte aber keineswegs, daß der wüthende Jtaliener dingfest gemacht und einem scharfen Verhör unterworfen wurde. Da er des Deutschen   nicht mächtig war, mußte bei diesem zarten tête- à- tête mit dem Stations= vorsteher die französische Sprache als Vermitlerin dienen. Nach aufgenommenem Protokoll ist der Italiener wieder entlassen worden. Inzwischen scheint sich auch sein Born etwas abgefühlt und weiserer Ueberlegung Plaz gemacht zu haben. Da er ers fahren hat, daß ihm sein unbesonnenes Benehmen vor den Strafrichter führen wird und ihm leicht Gelegenheit geben tönnte, fich von den Einrichtungen des deutschen Gefängniß­wesens zu überzeugen, so bat er reumüthig Schritte gethan, um die Sache auf gütlichem Wege beilegen zu lassen.

Wegen fortgesetter bedeutender Unterschlagungen wurde gestern der Kassirer und Prokurist L., der in einem Droguengeschäft in der Friedrichstraße seit Jahren beschäftigt war und das Vertrauen seines Prinzipals im vollsten Umfange befaß, verhaftet. L. hat die fich auf 19 000 Mt. belaufenden Unterschlagungen dadurch bewerkstelligt, daß er geringere Sum­men in die Kaffenbücher eintrug, als er in Wirklichkeit erhalten hatte. Den größten Theil des Geldes hat er in den hiesigen größeren Ballotalen mit Mädchen durchgebracht, auch hielt er fich ein Reitpferd und überließ sich noblen Paffionen".

t. Eine Auktion von düsterem Relief wurde in der vorigen Woche in der Charitee abgehalten. Es tamen hier die im Laufe des legten Vierteljahres angesammelten Kleider Der jenigen zur Versteigerung, die ohne Anhang und Verwandte verstorben waren, und deren Sachen demgemäß dem Fiskus gehören. Die Auktion selbst fand in einem halbdunklen Ver­Schlage unter dem Sommerlazareth statt. Durch einen langen Kellergang, nur schwach erhellt, fommt man zunächst in die Tischlerei, die die Särge für die Verstorbenen liefert und dann in jenen Raum. Rechts und links vom Kellergange befinden fich Räume, in welchen Krankenförbe aufgespeichert stehen. Einen eigenthümlichen Anblick gewährten die Käufer dieser fa­denscheinigen Garderobe. Mit Kennerblick musterten sie die verrotteten und zerrissenen Kleidungsstücke, die in dem Ver­schlage dort aufgespeichert waren. Rechts hingen die Kleider

feine Notiz, sondern blieb ruhig stehen. Die Räder des Wagens streiften im Vorbeirollen fast seine Fußspißen und wurde der Angeklagte hierüber so erzürnt, daß er mit seinem Stock dem Pferde zwischen die Ohren schlug. Obgleich der Stock nur ein Pfefferrohr war, wie es die Schlächter zu tragen pflegen, muß der Schlag doch eine höchst empfindliche Stelle getroffen haben, denn das Pferd gerieth ins Taumeln und stürzte zu Boden. Der Postillon wollte fich des Erzedenten versichern, während der begleitende Postschaffner fich mit dem Wiederaufrichten des Pferdes zu thun machte, und hierbei erhielt der Erstere von dem Angeklagten einen Schlag mit dem Stock über die Hand. Erst dem herbeieilenden Schußmanne fügte fich der Angeklagte. Derselbe bestritt im Termine entschieden, daß der Postillon ihn angerufen und wollte durch deffen unverantwortlich schnelles Fahren in Lebensgefahr gerathen sein. Die Beamten erklärten demgegenüber, fie mußten schnell fahren, um den Bug nicht zu versäumen. Bei der Strafabmessung wurde einerseits die an den Tag gelegte Rohheit des Angeklagten, andererseits deffen Erregung berüdfichtigt und auf eine Geldstrafe von 100 Mart event. 20 Tage Gefängniß erkannt.

Wegen des, gelegentlich der Publikation des Ergeb niffes der Reichstagswahlen in der Norddeutschen Brauerei statt­gefundenen Krawalls fand am 7. Mai d. J. vor der zweiten Straflammer des Landgerichts I.   eine Verhandlung wegen Auf ruhrs statt, in welcher der Maler Wilhelm Lattermann nebst Anderen auf der Anklagebant Platz zu nehmen hatte. Der selbe wurde allerdings freigesprochen, soll sich aber im Laufe der Verhandlung zu einer Aeußerung haben hinreißen lassen, welche ihm eine neue Anklage wegen Beamtenbeleidigung zu zog. Nach der Bekundung des Kriminalkommissarius Schöne und eines Schußmannes, welche sich damals im Zuhörerraum befanden, soll der Angeklagte zu seinem Vertheidiger, R.-A. Dr. Flatau mit Bezug auf die als Belastungszeugen auftre tenden Schußleute gesagt haben: Die Kerls schwören, wenn der Himmel blau, daß er schwarz ist." Allerdings konnte sich der Vertheidiger nicht erinnern, die inkriminirte Aeußerung ge­hört zu haben, das Schöffengericht hielt den Angeklagten aber auf Grund der Bestätigung der beiden Beamten für überführt und diftirte ihm eine vierwöchige Gefängnißstrafe zu. Der Staatsanwalt, welcher vier Monate beantragt hatte, sowie auch der Verurtheilte legten die Berufung ein und somit kam die Angelegenheit gestern vor der Berufungs  - Straftammer des Landgerichts I.   zu nochmaliger Verhandlung. Von beiden Seiten war die Berufung erfolglos, denn der Gerichtshof fand fich nicht veranlaßt, an dem ersten Urthetle etwas zu ändern.

ber Männer, lints die der Frauen, zuweilen auf fleine Badete, Vereine und Versammlungen.

die fie mit in das Krankenhaus gebracht hatten. Mit Kenner­miene wühlten die 14 Händler, welche zu dieser Auktion er­schienen waren, in den Kleidungsstücken umher, fragten am Gewebe, um meistens zu konstatiren, daß keine Wolle mehr auf demselben befindlich war, und drehten die Taschen um nach verbor­genen Schäßen, die in einem Falle in einem alten Taschenkamme, im anderen Falle in einem kleinen Mefferchen bestanden. Der Werth der einzelnen Garderobenstücke war selbstverständlich ein sehr geringer und erreichte selten die Höhe einer Mark. Die erhandelten Kleider wurden sofort in große Säcke gepackt und in Hundewagen geladen, um fie nach den verschiedenen Tröd lertellern zu befördern. Hier werden dieselben wieder zurecht gemustert und zurechtgeftugt, häufig auch gefärbt, und wenige Wochen später steht man fie in moderner Façon auf dem Körper irgend eines Provinzialen, der hier in Berlin   beim billigen Mann seine Garderobe kompletirte und damit zu Hause noch Staat macht; die Kleider, welche früher die Wunden und Ge brechen der unglücklichen Todeskandidaten umhüllten, sie wer­den hier nicht selten wieder zum Schmuck in den freudvollsten und lebenfrischesten Stunden des geselligen Lebens. Wes­halb vernichtet man diese Kleidungsstücke, deren Benuzung entschieden nicht gesundheitsförderlich ist, nicht lieber, da ihr Werth, wie oben geschildert, nur ein äußerst geringer ist?

Bolizei- Bericht. Am 22. d. M., Nachmittags, wurde die Wittwe Siegelkow aus Charlottenburg   an der Haltestelle vor dem Hause Lüßowplas Nr. 13 beim Aussteigen aus einem Pferdebahnwagen von einem auf dem Nebengeleise ankommen. ben Wagen überfahren und erlitt dabei so schwere Verlegun gen des linken Beins, daß es im Elisabeth- Krankenhause, wohin fte sofort gebracht worden war, oberhalb des Knies abgenom men werden mußte. Ihr in ihrer Begleitung befindlicher Enkel erlitt bei dem Unfall einige Hautabschürfungen am Kopf.  - Am 23. d. M., Vormittags, stürzte fich ein Mädchen in selbst­mörderischer Abficht aus dem Fenster seiner in der Tresdow straße belegenen Wohnung auf den Hof hinab und zog sich hierbei schwere innere Verlegungen und einen Armbruch zu. Es wurde noch lebend nach dem städtischen Krankenhause im Friedrichshain   gebracht, verstarb dort jedoch schon nach einigen Stunden.- Üm dieselbe Zeit wurde ein Arbeiter beim Ueberschreiten des Fahrdammes in der Königsstraße von Krämpfen befallen und fiel dabei zur Erde und so vor einen gerade ankommenden Post- Backetwagen, daß er überfahren wurde und schwere Verlegungen erlitt, so daß er mittelst Kranten- Transportwagens nach der Charitee gebracht werden mußte. An demselben Vormittage wurde ein Grenadier vom zweiten Garde Regiment zu Fuß, als er, eine Marmorplatte tragend, die Friedrichstraße paffirte, in der Nähe der Kaserne von einem Fuhrwert überfahren und derartig verlegt, daß er nach der Kaserne getragen werden mußte.- Am 23. bs. Wits. fanden mehrere kleine Brände statt, welche die Thätigkeit der In der Feuerwehr nur auf furze Zeit in Anspruch nahmen. Nacht zum 24. d. M. wurde ein Mädchen in seiner Wohnung in der Reichenbergerstraße auf dem Fußboden liegend todt vor­gefunden. Es hat fich, wie ärztlicherseits festgestellt wurde, Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause ge=

vergiftet. schafft.

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Gerichts- Zeitung.

Von seltener Frechheit zeugt ein Erpressungsversuch, welcher gestern der Prüfung der ersten Strafkammer des Land­ gerichts I   unterlag. Der Bankier W. erhielt eines Tages ein Schreiben, in welchem der Verfaffer, der Hausdiener Carl Fiebernig, ihn der gröbsten Schamlofigkeiten bezichtigte und in welchem ihm ferner angedroht wurde, daß diese Beschuldigun­gen auf offener Postkarte wiederholt werden würden, falls er fich nicht dazu verstehen sollte, dem Briefschreiber sofort 30 Mt. nach einem näher bezeichneten Poftamt zu senden. Der Bes brohte übergab den Brief der Kriminalpolizei und diese nahm den Schreiber deffelben fest, als er sich auf dem Poſtamte nach dem Gelde erkundigte. Der Angeklagte mußte im Termine eins räumen, daß er den Bankier W. nie gesehen, er habe deffen Adreffe dem Wohnungs- Anzeiger entnommen und dann aufs Gerathewohl den Erpressungsversuch in Szene gefeßt, um seiner Geldnoth abzuhelfen. Der Gerichtshof abndete diefe gemein gefährliche Handlungsweise, welche in lepterer Beit fich auf fallend häufig wiederhole, mit einer Gefängnißstrafe von drei Monaten.

Ein ernstes Renkontre mit dem Führer eines Post wagens lag einer Antlage wegen thätlicher Beleidigung eines Beamten zu Grunde, welche am Dienstag gegen den Schlächter meister Eduard Schwerdt vor der 91. Abtheilung des Schöffen­gerichts verhandelt wurde. Am Nachmittage des 16. April cr. stand der Angeklagte auf dem Straßendamm in der Nähe des Schlesischen Bahnhofes und beaufsichtigte die Verladung ihm gehöriger Stüde   Vieh. Da tam in schlankem Trabe von der Fruchtstraße her der Boftwagen angefahren, welcher dem zur Abfahrt bereit stehenden Buge die Badete zu überbringen hatte. Der Wagen mußte die Stelle pasfiren, wo der Angeklagte stand, boch nahm dieser von dem wiederholten Anrufen des Bostillons

Sollen die Sanitätswachen von der Stadt über­nommen werden?" Diese Frage wurde gestern Abend in einer Versammlung des Bezirksvereins im Stralauer Stadt viertel erörtert, welche im Grand Hotel   am Alexanderplat statt­fand, und zu welcher sämmtliche Stadtverordnete Einladungen erhalten hatten. Von den letteren waren erschienen die Herren Haß, Morche, Gördi, Bernhardt, Ripberger, Namslau, Gerth und Singer, während sich sechs Stadtverordnete entschuldigt hatten. Ueber das zur Tagesordnung stehende Thema referirte Herr Rothenberg, der zunächst auf die Geschichte der Sanitätswachen einging. Im Ganzen bestehen in Berlin   14 Sanitätswachen; um dem Bedürfniß in allen Stadttheilen zu genügen, seien etwa 20 Wachen nothwendig. Der Redner beantragte folgende Resolution: 1. Die städtischen Behörden haben die Pflicht, die bestehenden und noch zu errichtenden Sanitätswachen zu reglementiren, zu überwachen und zu subventioniren. 2. Nach einem Zeitraum von drei Jahren haben sich dieselben dahin zu entscheiden, ob und nach welchem System die Sani­tätsmachen von der Stadt oder der Polizeiverwaltung, analog der Feuerwehr Einrichtung, zu übernehmen sind." Herr Fried­länder, Vorsitzender der Sanitätswache in der Brüderstraße, erklärte sich für die Uebernahme der Sanitätswachen durch die Stadt und für eine beffere Organisation derselben. Stadtperordneter Singer: Die Sanitätswachen find eine zu nothwendige und zu würdige In stitution, um auf den Bettel Bettel angewiesen zu sein, auch ist die Wirksamkeit der Sanitätswachen durch den Mangel an Mitteln in einer Weise beschränkt, daß sie ihren hohen Zweck nicht erfüllen kann. Deshalb hat die Stadt die Pflicht, für diese Institutionen einzutreten. Außerdem wird die Stadt ein gutes Geschäft dabei machen, denn sehr viele Nothfälle entstehen aus der Versäumniß rechtzeitiger ärztlicher Hilfe und lettere wieder aus dem Mangel an Mitteln zur Bezahlung eines Arztes. Wird diese ärztliche Konsultation unentgeltlich werden möglich, so fich die Fälle der Verarmungen und der chronischen Krant­heiten, damit auch die Füllung der städtischen Krankenhäuser ver mindern. Die Stadt hat doch für andere Institutionen, z. B. für Wohlthätigkeits- Vereine, die im Auslande ihren Sitz haben, Mittel bereit, ebenso für andere Unternehmungen, die feines­wegs den Beifall der Allgemeinheit haben." Diesen Ausfüh­rungen schloß sich Stadtverordneter Gördi an, der geltend macht, daß die Stadt doch für andere Repräsentationen Beld babe. Stadtverordneter Ramslau: Mit der legten Aeußerung hat der Vorredner wohl die Bewirthung der Telegraphen­Jedermann ist doch verpflichtet, Konferenz gemeint. Gastrecht zu üben( Rufe: üben( Rufe: Für Für sein Geld!" Große Unruhe.) Auf dem Wege der Vorredner wird die Sache nicht gefördert, dieselben haben sich künstlich einen Gegner kon struirt; auf allen Seiten der Stadtverordneten Versammlung aber ist man sich über die Wichtigkeit der Frage einig. Bettelei darf man aber die auf den Wohlthätigkeitsfinn bafirte Thätigkeit nicht nennen. In der Stadtverordneten- Versammlung herrscht die wärmste Sympathie für die Frage. Herr Scheyer warnte davor, diese Sumanitätsfrage zu einer Parteifrage zu machen. Stadtverordneter Gerth: Daß die Stadt sich noch nicht mehr der Sache ange­nommen hat, liegt daran, daß sie die Vorarbeiten, welche sie in den Händen vertrauenswürdiger Männer weiß, noch nicht für abgefchloffen hält. Für diese Swede hat jede Partei ihr Für diese Zwecke hat jede Partei ihr Scherflein beigetragen, als Parteisache wird die Frage auch in der Stadtverordneten Versammlung nicht behandelt werden, son dern man wird sie einer Kommiffion übergeben und damit in gute Hände legen."( Beifall.) Herr Rothenstein   hält die Sache für voll­ständig spruchreif und der gegenwärtige Bustand der Sanitäts wachen einer Großstadt unwürdig, dieselben müßten nament lich auch Nachts mit Arzt und Heilgehilfen, sowie mit den nöthigen Medikamenten versehen sein. Auf alle diesbezüglichen nöthigen Medikamenten versehen sein. Auf alle diesbezüglichen Betitionen sei man jedoch von Seiten des Magistrats nicht eingegangen. Der Referent zog seine Resolution zurüd, da er den Verhandlungen der Stadtverordnetenversammlung nicht vorgreifen wolle.

Der Unterstüßungsverein deutscher Schuhmacher, Filiale Berlin  , tagte am Montag, den 21. d. Mts., Abends 81/2 Uhr, im Vereinlokale, Kommandantenstraße 71-72. Tages. 8 Uhr, im Vereinlokale, Kommandantenstraße 71-72. Tages. Ordnung: Vortrag über Muſterzeichnen und schneiden. Ver­schiedenes. Der Vortragende, Fachschullehrer Herr Vonhoff, wies namentlich darauf hin, daß es nothwendig sei, um den Anforderungen, die gegenwärtig an den Arbeiter gestellt wer den, zu entsprechen, daß jeder Kollege bestrebt fein müßte, außer der praktischen Arbeit fich auch im theoretischen Musters zeichnen auszubilden. Er empfahl zu diesem Zweck die Grün dung einer Fachschule nach dem System Knösel" Im Weiteren versprach der Vortragende, in fünftigen Versammlungen Näheres in dieser Sache zu erörtern. Er führte am Schlusse Näheres in dieser Sache zu erörtern. Er führte am Schluffe des Vortrages eine Probe: Musterzeichnung aus und erntete für feinen Vortrag reichen Beifall. In der Diskussion sprachen fich mehrere Redner im Sinne des Vortragenden aus, worauf der Borsigende erklärte, die weitere Besprechung dieser Ange, legenheit zur nächsten Versammlung auf die Tagesordnung jegen. Bu Punkt 2 der Tagesordnung machte der Vorsitzende

zu

die Mittheilung, daß der Schuhmacherstreik in Arnstadt   beendet sei und zwar zu Ungunsten der Arbeiter. Herr Kördel plaidirte für Gründung eines Fonds zur Beschaffung einer Vereins­Bibliothet. Nach Erledigung der im Fragekasten befindlichen Fragen schloß der Vorsitzende die Versammlung mit der Be­fanntmachung, daß in demselben Lokale am 5. Oktober eine General Versammlung sämmtlicher Mitglieder stattfindet.

Der Arbeiter- Bezirks- Verein für deu Often Ber lins hielt am Dienstag, den 22 d. Mts., in Keller's Lolal, Andreasstraße 21, eine Versammlung ab, in welcher Herr Dr. Stahn einen Vortrag über ,, Die Ewigkeit der Welt und die Beitlichkeit ihrer Gestaltungen" hielt. Referent äußerte etwa Folgendes: Die Welt, die Gesammtheit des Seins, des Wal lenden, sich Bewegenden, ist ewig, d. h. fte ist stets gewesen und wird in alle Ewigkeit sein. Die Lehre von ihrer Erschaf fung durch höhere, menschenähnliche Wesen aus nichts, ist irrig. Es giebt tein Nichts. Jede vorhandene Gestalt, Stern, Pflanze, Thier oder Mensch, selbst die Nichtgestalt, die Luft, der Aether, besteht aus Etwas, aus Stoff. Es giebt zwei Arten von Stoffen: a. Regstoffe oder Geister und b. Trägstoffe oder Leiber, Elemente. a. Regstoffe( Geister) giebt es zwei: Magnetas   und Elektras,( Finsterniß und Licht, oder Kälte und Wärme), andere als diese beiden Geister giebt es nicht; b. Trägstoffe, Elemente, Leiber giebt es einige 60. Der wichtigste im Weltall  verbreitete Trägstoff ist Eisen. Alle Sterne, Pflanzen und Thiere bestehen zum größeren Theile aus Eisen. Ohne dieses wären fie außer Stande, fich zu bewegen, weil Magnetas   und Elettras die beiden Regstoffe, Lebensgeister, das Eisen allen übrigen Elementen vorziehen, ihnen einzig zustreben. Ohne Eisen feine willkürliche pflanzliche und thierische Bewegung. Die wich tigsten übrigen Stoffe, welche zur Gestaltung der Steine, Pflanzen und Thiere beitragen, find: Kalt, Kali, Natron, Stickstoff! Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Der Sauerstoff befizt die Fähigkeit, das Eisen aufzulösen, seine Gestalten wieder zu zerstören, fie in gestaltliche Wesenheiten, Flüssigkeiten und Gase umzuwandeln, keineswegs aber die Zauberkunst, es gänz lich zu vernichten, es zu einem wirklichen, leeren Nichts zu machen. Die Lehre, daß die, einst durch die Götter aus Nichts geschaffene Welt auch wiederum in ein Nichts zerfallen würde, ist deshalb ebenfalls irrig. Redner schloß seinen mit stürmi schem Beifall aufgenommenen Vortrag mit den Worten: Die Welt ist ewig, sie war von Ewigkeit her und wird auch in alle Ewig­teit weiter sein und bleiben. An der hierauf folgenden Diskussion betheiligten sich die Hrn. Schuhmachermstr. Meyner und Tischler Gustav Voigt. Ersterer äußerte sich dahin, daß aus dem Bor trag deutlich zu ersehen sei, daß Glaube und Wissenschaft fich grell gegenüber stehe und daß beiden nicht gleichmäßig der gefeßliche Schuß zu Theil wird, und daß der Glaube vor der Wissenschaft zurücktreten muß. Es wird Aufgabe der Arbeiter sein, dafür zu sorgen, daß sie aus ihren Kindern der zukünf tigen Generation nicht nur gläubige, sondern denkende Staats bürger zu erziehen bestrebt seien. Es wurde hierauf in den 3. Punkt der Tagesordnung ,, Verschiedenes" eingetreten. Es wurs den zu Kontroleuren gewählt: die Hrn. Bär, Schacht, Galle  , Pohl, Infinger, Kugler und Petrich. Ferner wurde ein Antrag: Auch Dieses Jahr einen Vereinskalender herauszugeben", gegen eine Stimme angenommen und das Weitere dem Vorstand über­laffen. Nachdem Herr Voigt die Anwesenden zu recht reger Agitation für das Berliner   Volksblatt" aufgefordert, schloß. der Vorsitzende, auf die nächste Versammlung, welche am 6. Oktober in demselben Lokal stattfindet, aufmerksam machend ,. dieselbe um 1134 Ubr.

In der letzten Generalversammlung der Stuckateure referirte Herr Heindorf über den Fachverein von früher und jest. Redner bemerkte unter Anderem, daß wohl die mangel­hafte Ausarbeitung der früheren Statuten Schuld daran hatte, daß der Verein so gesunken war, die derzeitigen Mitglieder häiten das erkannt, was die heutige Versammlung zur Genüge beweise. Er( Redner) freue fich, daß die Bemühungen der Kollegen so von Erfolg gewesen seien. Er legt der Versamm lung ans Herz, den Egoismus fallen zu lassen und nur für die Intereffen des ganzen Gewerks zu streben, durch rege Ben theiligung einen Fonds zu gründen, der es dem Verein er möglicht, bei etwaiger Arbeitseinstellung der Kollegen in Wert stätten, wo der tarifmäßige Preis nicht gezahlt wird, dieselben unterstüßen zu können. In der Diskussion sprachen sich noch mehrere Redner im gleichen Sinne aus, und empfahlen den Anschluß an dem Verein. Herr Gottheiner beleuchtete die Lage der Berliner   Stuckateure gegenüber anderen Arbeitern und zeigte, wie sehr Erstere im Nachtheil sind, dies zu bessern sei Pflicht eines jeden Kollegen. Zum Schlußwort bemerkte Herr Heins dorf: Da ihm feine Opposition gemacht werde, nehme er an, die Versammlung sei gewillt sich fest dem Verein anzuschließen, er empfiehlt Einigkeit und weist auf die Vorträge, welche in den Vereinsversammlungen demnächst gehalten werden sollen, hin. Her Werder fordert zum Eintritt in die freie Hilfskaffe auf. Es entspinnt sich darüber eine längere Debatte für und wider die Drtstasse, und über das Verfahren der Gewerksärzte. Man beschloß, diesen Punkt auf die Tagesordnung einer späteren Vereins- Versammlung zu setzen. Nächste Vereinsver sammlung Montag, den 5. Oktober, Abends 8 Uhr, in Nieft's Salon, Kommandantenstr. 71/72.

hfs. Der Verein zur Wahrung der Interessen der Berliner   Maurer   beschäftigte sich in seiner Mitgliederver fammlung am 22. d. M. zunächst mit der geplanten Fachschule zur baugewerblichen Ausbildung der jüngeren Vereinsmitglieder im Bauzeichnen, Rechnen, Mathematik 2c.- Der Vorsigende, der über diesen Gegenstand referirte, empfahl mit Wärme die Errichtung einer solchen Schule durch den Verein, besonders im Hinblick auf die früher oder später zu ermöglichende Grün­dung einer Arbeiter Bau- Produktiogenossenschaft im Falle eines fünftigen größeren Streifs. In der fich hieran anschließenden Diskussion sprachen u. A. die Herren Däumichen, Heinrich und Weinert gegen, die Herren Weiße, Krüger und Wilte für eine derartige Vereins- Fachschule und lehnte man bei der Abstim mung ben betreffenden Antrag ab, doch wurde auf Antrag des legtgenannten Redners an die etwaigen Theilnehmer an einer solchen Fachschule, zu deren ersten Einrichtung ein Beitrag von 6 Mart pro Person zu zahlen sein würde, die Aufforderung gerichtet, ihre Namen aufzeichnen zu laffen, worauf sich ca. 40 Reflektanten meldeten. Sodann wurden die Ergänzungswahlen zu dem Ausschuß vollzogen, welchem die Bearbeitung der Rechtsschutz Anträge, Unterstügungsangelegenheit 2c. obliegt. Betreffend die gleich falls auf der Tagesordnung stehende Errichtung einer Wander unterstüßungskaffe wurde zur Regelung dieser Angelegenheit eine Fünferfommission gewählt. Ferner beantragte Herr Rüh licke den( die Affordarbeiter von der Vereinsmitgliedschaft aus schließenden) Paragraphen des Vereinsstatuts dahin zu ergänzen, daß der Wiedereintritt von wegen Affordarbeit bisher nicht in den Verein aufgenommenen oder aus demselben als Mitglieder ausgeschlossenen Maurern nur dann zulässig ist, wenn dieselben nachweislich mindestens ein volles Jahr nicht auf Alloro   ge= arbeitet haben." Dieser Antrag gelangte einstimmig zur Ans. nahme.

Die Freie Vereinigung der Vergolder und Fach­genoffen hielt am Montag bei Keller, Andreasstr. 21, thre monatliche Versammlung ab. Beim ersten Gegenstand der Tagesordnung: Abrechnung vom Stiftungsfest", tonstatirt per Raffirer einen Ueberschuß von 46,30 Mart. Im zweiten Ge genstand der Tagesordnung wurde über die Frage diskutirt, welcher von den bestehenden gewerkschaftlichen Vereinen der Vergolder der leistungsfähigste wäre. Der Vorsitzende ist der Meinung, daß der Ortsverein" der Vergolder, welcher ſeit dem Jahre 1868 besteht, bisher ſehr wenig für seine Mitglieder ge than hat, die Mitglieder desselben belamen beim legten Streit 1882 nicht so viel Unterstügung, als die Mitglieder des Fach­vereins der Vergolder. Der jest neugeschaffene ,, Unterstügungs