auf, um für verhältnißmäßig viel Geld diese werthlosen Sachen aufzuschwäßen. Zunächst richteten sie an die Leute die Frage, ob sie nicht Lotterie spielen wollten und wer da zauderte, dem wurde die Jagd nach dem Glüd in den verlockendsten Farben dargestellt. Natürlich sollte Jedem ein erheblicher Gewinn in den Schooß fallen und es wurde ihnen gesagt, daß fie dabei überhaupt gar nichts verlieren könnten, denn wer nicht gewinne, der bekomme als Prämie ein Bested, welches mindestens 5 Mark werth sei. Und die biederen Bauern flatterten dem goldenen Scheine zu, wie die Mücken dem Kerzenlicht. Der Kolporteur hielt den Betreffenden eine Reihe von Garantieſcheinen hin, die Bauern griffen fühn hinein und bezahlten gern die 1 bis 2 Mart, da fie in den Glauben versezt wurden, daß dieser Schein das richtige Loos sei. War dies geschehen, dann rückte der betreffende Kolporteur mit den Bestellzetteln heraus und die Bauern mußten dieselben unterschreiben, wobei ihnen vorgeredet wurde, daß dies nur den Zweck habe, zu wiffen, wer das betreffende Loos beftze und an wen der Gewinn zu schicken sei. So erlangten die Agenten in den meisten Fällen die Unterschrift auf den Bestellzettel, ohne daß die Leute wußten, was fie eigentlich unterschrieben und zu was fie fich durch diese Unterschrift verpflichtet hatten. Alle waren in dem Glauben, daß es fich lediglich um Lotteriespiel handelte, fie hatten teine Ahnung davon, daß fie fich durch die Unterschrift zum Abonnement eines werthlosen Romans verpflichtet hatten und daß gerade dieses Abonnement die Hauptsache war. Sie fielen gewöhnlich aus allen Himmeln, wenn dann ein anderer Agent erschien und den ganzen Betrag einkaffiren wollte, oder wenn fie von Lüdede fein lithographirte Mahnbriefe erhielten. Die Abonnenten erhielten für durchschnittlich 8-12 m. ein Antheilloos zu irgend welcher Lotterie, welches in den meisten Fällen 1 M. fostete, im Falle des Nichtgewinnes natürlich die Regel war ein Besteck für 75-90 Pf. und dann noch einen Roman von 5-8 fleinen Lieferungen. Die
was
zu leisten. Möchten doch die deutschen Arbeiter nie vergessen, daß sie im Durchschnitt nicht mehr als 70 Proz. ihres Eins tommens zum Lebensunterhalt verwenden und daß also das eherne Lohngefeß, wenn es in seiner vollen Strenge zur Anwendung fäme, die Löhne um 30 Pro, die heute für Lurusbedürfnisse verbraucht werden, herabdrücken müßte." Das
hat vom„ ehernen Lohngefez" gar keine Ahnung. Lassalle sprach von den gewohnheitsmäßigen Bedürfnissen überhaupt dabei giebt es keinen Gegensatz bei den Arbeitern zwischen Lebensunterhalt und Lurusbedürfnissen". Die sogenannten Lurusbedürfnisse das Wort ist schon ein Widerspruch in fich Selbst werden sich die Arbeiter also von dem volkswirth schaftlichen" Schriftsteller nicht wegeslamotiren lassen, ebenso wenig, wie der geehrte Herr den richtigen Begriff des, ebernen Lohngefeßes" aus der Wissenschaft durch eine alberne Phrase wegeslamotiren fann.
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während Bauduin die Hilfe der Polizei erbat, um die Ruhe der Gesandtschaft zu sichern. Der Polizeikommissar erklärte, daß er auf Wunsch desselben Lorette die Weisung hätte zugehen lassen, Holland zu verlassen. gehen lassen, Holland zu verlassen. Er gab als Motiv an, er habe fie als eine Person angesehen, die nicht genügende Existenzmittel befize. Bei der Vernehmung des Haager Arztes Dr. Pieper fam es zu einem Zwischenfall. Der Verschreibt ein volkswirthschaftlicher Schriftsteller! Der Mann theidiger hatte ein Attest eines der bedeutendsten Brüffeler theidiger hatte ein Attest eines der bedeutendsten Brüsseler Aerzte, des Senators Dr. Crocq, eingereicht, wonach die Mutter der Angeklagten epileptisch und hysterisch war, und diese erbliche Krankheit sich auch bei der Tochter durch hochgradige Hysterie äußere. Der Arzt erklärte als Sachverständiger, daß die Erblichkeit dieser Krankheit zweifellos sei; nachdem er die ganzen Vorgänge geprüft, sei er er überzeugt, daß die Angeklagte nicht für ihre Thaten verant wortlich gemacht werden könne. Viele Zeugen erklärten, daß Saturada Jeanne die Ehe versprochen, fie sogar als seine Braut vorgestellt habe. Auch der Vater hat bei der Abreise Jeannes nach Holland das erklärt. Von anderen wurde das Versprechen Saturadas bestritten. Schließlich wurde der Jrrenarzt Dr. Donkersloot, welcher von Amtswegen den geistigen Bu stand der Angeklagten im Gefängniß geprüft hatte, vernommen; er erklärte fie für hysterisch, aber vollkommen bei Verstand; nach sorgsamer Prüfung der vorliegenden Umstände müsse er anerkennen, daß fie vielleicht zu einer Situation gekommen sei, die ihr die Freiheit des Geistes und bis zu einem gewissen Grade die Verantwortlichkeit für ihre Atte genommen habe. Nachdem noch der Präsident die Angeklagte gefragt, ob fie etwas anzuführen habe und Jeanne erwiderte, fie sei niemals irre, aber so nervös stets gewesen, daß fie oft nicht die freie Dispofition über ihren Geift hatte, schloß er die Verhandlung. Am 24. d. M. wurde das Urtheil gesprochen, das die Angeklagte zu drei Jahren Gefängniß verurtheilt.
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Aus Sachsen erhält die ,, Volks- Zeitung" folgende Privat Mittheilung: Welche Löhne für weibliche Näharbeit gezahlt werden, das theilen die ,, Dresd . Nachr." mit, indem sie feftftellen, daß ein Dresdener Wäschegeschäft für ein Dugend Militärhemden vollständig zu näben 1 M. 50 Bf., für ein Dußend Frauenhemben 2 M. 10 Bf. zahlt. Den Bwirn muß die Nähterin noch selbst bestreiten. Das genannte Blatt rech net aus, daß eine geübte Nähterin, wenn ſie, furze Espausen eingeschloffen, von 5 Uhr früh bis Abends 10 Uhr nähe, höchstens ein halbes Dugend Hemden fertig stellen kann. Das wäre dann ein Verdienst von 75 Pf. bis 1 Mark bei tödtlich langer Arbeitszeit. Eine Ausnahme von den übrigen Eisenwerken macht in diesem Jahre die Zittauer Maschinenfabrik und Eisengießerei fie zahlt 19 pCt. Dividende. Doch hat fte dies nur erzielt durch Einführung neuer Spezialwerkzeug maschinen, wodurch," wie es in dem Rechenschaftsbericht heißt, ,, wesentlich an Arbeitslöhnen gespart wurde". Die hohe Divis bende ist also in der Hauptsache auf Kosten der Arbeiter ge die Geschäfte nach Rußland und Desterreich schlecht gehen.- Die mechanische Strickmaschine macht im Voigtlande bedeutende Fortschritte, so daß immer mehr Stricker brotlos werden. Wie jest glaubhaft versichert wird, soll eine dieser Maschinen, die von Martini u. Co. in Frauenfeld , 70 Stiche in einer Minute fertig bringen. So ist in der Weberei, in der Stickerei die Handarbeit verdrängt und dasselbe steht auch der Wirkerei bevor. Der mechanische Wirkstuhl ist nunmehr auch fast überall eingeführt und es tönnen die Strumpfwirter nur für einen ganz geringen Lohn noch Arbeit erhalten. Man steht somit im Voigtlande und im Erzgebirge nicht ohne Sorge dem Winter entgegen.
Staatsanwaltschaft hat in allen dieſen Manipulationen einen Soziales und Arbeiterbewegung. zahlt worden. Uebrigens flagt der Bericht, daß in lester Beit
Betrug gefunden und deshalb die Anklage wegen Betruges in mehr als 1000 Fällen, gegen Lüdecke die Anklage wegen Anftiftung erhoben. Bezüglich des legteren erklären die Kolporteure, daß fie die inkriminirten Lodlünste ganz aus eigenem Antriebe angewendet haben. Die Vertheidigung der Angeklagten word R. A. Dr. F. Friedmann, Dr. Ph. Friedmann und Dr. Stein schneider geführt.
P. Lohnzahlungen sollen nach den Vorschriften der Gewerbeordnung nur mittelst Reichswährung erfolgen. Gegen diese Bestimmung hat der Tischlermeister August Schmidt zu Neu Weißensee dadurch verstoßen, daß er seinem Gesellen, dem er im Ganzen ca. 57 Mart schuldete, Abschlagszahlungen theilweise in baarem Gelde gab, den Reft aber in Blechmai fen zahlte, gegen deren Vorzeigung der Geselle bei einem Restau rateur Speisen und Getränke erhielt. In Folge einer seitens des Gesellen gegen den Meister angestellten Lohnforderungs. Klage gelangte die Sache zur Kenntniß der Behörde und Schmidt wurde daraufhin wegen Bergehens gegen die Ge werbe Ordnung angeklagt. Die Straffammer des Land gerichts II , welcher die Sache zur Entscheidung oblag, erkannte gegen den Angeklagten, dem Antrage des Staatsanwalts gemäß, auf eine Geldbuße von 15 Mark event. drei Tage Gefängniß.
P. Die Inhaber verschiedener Restaurationen hier und in Charlottenburg bemerkten seit Jahr und Tag bei Aufnahme von Inventuren eine außergewöhnliche Abnahme des Wäsche Bestandes, sowie sonstiger leichttransportabler Geschäfts Utensilien, als filberne Meffer, Gabel, Liqueurgläser. Troß der regften Wachsamteit gelang es den Betroffenen nicht, Herr des Räthsels zu werden und die Diebe zu ermitteln, welche nnzweifelhaft unter dem Kellner und sonstigen Bersonal zu suchen. Da führte ein Bufall die Lösung herbei. Ein in ber Charlottenburger Flora angestellter Kellner bemerkte zufällig bei seiner Waschfrau ein Tischtuch mit dem in die Tischwäsche des Flora Etabliffements eingestickten Zeichen: A. G. F. Pflichtschuldigst machte der Kellner seinem Prinzipal, dem Restaurations- Pächter der Flora, Herrn Frante, von seiner Wahrnehmung Mittheilung und es führten die unverzüglich vorgenommenen Recherchen der Kriminalpolizei nach einem in der Elsasserstraße belegenen Restaurationsgeschäft, dessen ehemaliger Inhaber früher in der Charlottenburger Flora als Kellner bedienstet war. Wenigstens erklärte der jeweilige Inhaber, das Tischtuch sowie eine Ser viette und einen bei der sofort veranstalteten Haussuchung ebenfalls vorgefundenen filbernen Theelöffel, gezeichnet A. G. F." von dem Verkäufer der Restauration, dem Kellner Jakob Sefterhenn beim Kauf übergeben erhalten zu haben. Weitere Recherchen führten zur Beschlagnahme verschiedener Restaura tions Utenfilien in einem von Sefterhenn vordem betriebenen Restaurations- Geschäft in der Jüdenstraße, welche zum Theil dem Restaurateur Frante zugehörten. Als Eigenthümer der übrigen noch vorgefundenen Gegenstände meldeten sich der Inhaber des Deffauer Gartens, Restaurateur Parth, und der Restaurateur Urban, Unter den Linden 12. Gegen Sesterben n wurde nunmehr, da er den ehrlichen Erwerb der Utensilien nicht nachzuweisen vermochte, Anklage wegen Diebstahls erhoben und erschien derselbe gestern vor der ersten Straflammer des Land, gerichts 11. In der Beweisaufnahme ersuchte er sein heil mit allerlei offenbar erfundenen Einwendungen. Der Gerichtshof erachtete ihn indeffen für vollständig überführt und erkannte gegen ihn auf 6 Monate Gefängniß.
Haag, 25. September. Ueber den Prozeß gegen Jeanne Marie Lorette wegen der Ermordung des japanischen Geschäftsträgers Sakurada wird des Näheren berichtet: Schwerlich haben die Richter am Gerichtshofe zu Haag jemals einen stärferen Ansturm um Einlaßkarten zu einer Verhandlung zu be ftehen gehabt, als während dieses Prozesses. Die Angeflagte, eine hübsche, mittelgroße Gestalt mit üppigem blonden Haar wuchs, blauen Augen, etwas bleicher Gesichtsfarbe, erschien in einfacher schwarzer Kleidung; fie machte durch ihr ruhiges, be scheidenes Auftreten, ihre flaren, bestimmten Antworten einen vortheilhaften Eindruc; nur einmal, als man ihr den Revolver vorlegte, mit dem sie die That verübt, hatte sie einen Nervenanfall. Jeanne will Sakurada ohne jede Vorüberlegung getödtet haben. Wo fie ihn fennen gelernt, wollte fte, um eine Familie nicht zu kompromittiren, nicht angeben. Dagegen erklärte fie, daß ihr Vater zu ihrer Verbindung mit Saturada seine Bustimmung gegeben; fie habe diesen schon seit Dem Jahre 1884 gelannt und mit ihm intime Verbindungen unterhalten. In Betreff der Ereignisse zu Scheveningen gab fte zu, daß fie fich nicht von ihm trennen wollte; man habe ihr zwar dreitausend Franks aufgedrungen, aber sie habe zehn: tausend Franks verlangt, da sie gewußt, er könne fie nicht zahlen. Das falsche Telegramm Sakuradas, in dem er eine Reife ins Ausland ankündigte, die von ihm herbeigeführte Einmischung der Polizei habe ihr das Blut nach dem Kopfe getrieben, fe habe sich tödten und diese Schande nicht überleben wollen. Sie sei ihm nach Gounda nachgefahren, die dortigen Aufritte waren stürmisch; er habe fie berubigt und seiner Liebe versichert. In Rotterdam , in jener verhängnißvollen Nacht, deren Auftritte zu schildern fie entschieben ablehnte, habe fte mit ihm in einem Bimmer geweilt, nicht in der Abficht, ihn zu tödten, das habe sie nicht vorher erwogen. Dreimal habe fie zurückgeschaudert, dann habe fie losgedrückt; er habe nicht ges Schlafen. Das Beugenverhör- 22 Beugen waren geladen bot hohes Intereffe. Die beiden Attachés der japanischen Ges sandtschaft, Bauduin und Toki, hatten Beide gewußt, daß Sakurada verheirathet und Familenvater war, der lettere hatte aber auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen der Lorette verfichert, er sei unverheirathet. Die Intimität ging so weit, daß diefelbe sogar zu Diners im Gesandtschafts- Hotel erschien. Toki gab zu, den Antwerpener Freund de Man geholt zu haben, um die Trennung des Baares herbeizuführen,
Hum Streit der Erdmann'schen Kisten- Fabrit. Der bereits gestern gemeldete in Aussicht stehende Streit der Erdmann'schen Fabrit ist schon gestern Freitag zum Ausbruch ge tommen. Sämmtliche Arbeiter haben die Arbeit niedergelegt, weil Maßregelungen gegen einzelne Arbeiter vorgekommen find, die den Streit in Anregung gebracht haben sollen. Die Kommission hat gestern Herrn Erdmann die Forderungen der Arbeiter vorgelegt, es ist jedoch nicht zum festen Beschluß ge= tommen; die Unterhandlungen dauern fort. Allem Anschein nach wird der Streit zu Gunsten der betheiligten Arbeiter ausfallen, wenn nicht herr Erdmann durch andere Arbeitsfräfte unterſtügt wird, wovon wir jedoch in unseren sowie im Intereffe sämmtlicher Kollegen dringend abrathen.
Der Minimal- Zeit- und Stücklohn- Tarif der hiesigen Tapezirergehilfen, welcher in den öffentlichen Tapezirer Vers ſammlungen am 14. und 25. d. Mts. berathen und beschlossen wurde, um nunmehr zur Durchführung gebracht zu werden, besteht aus folgenden Pofitionen, denen die Bemerkung voraus geschickt ist, daß sämmtliche Stüdlohnsäße des Tarifs nur auf die einfachste und gewöhnlichste Arbeitsausführung fich beziehen und nur unter diesem Gesichtspunkte dem Affordarbeiter als Stern für das geringste Maß seiner Forderungen zu dienen haben. Gehilfen, welche auf Beit" arbeiten resp. in festem Lohn stehen, mögen ihre Forderung gleichfalls demgemäß ftellen,
Aus London wird berichtet: Nachdem die Fabrikbefizer im Eisenfabrikationsgeschäft im Norden Englands in Folge der Handelsstockung eine Lohnherabseßung ihrer Arbeiter beantragt hatten, wurde Dr. Spencer Watson in Newcastle , der schon früher als Schiedsrichter fungirt hat, angegangen, wiederum in Dieser Eigenschaft zu wirken, Dr. Watson hat sich dazu bereit erklärt, und das schiedsrichterliche Verfahren wird in Bälde ers wartet. Seit der Ankündigung der Lohnreduktion von 7% pCt. ist jedoch in einigen Zweigen des Eisengeschäfts eine Befferung eingetreten, welche die Arbeiter in ihrem resoluten Widerstande gegen die Maßregel begünstigt.
indem fte diefelbe für feinere, exaffere und mehr Beit bean: Vereine und Versammlungen.
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spruchende Arbeiten entsprechend erhöhen. Für ZeitlohnArbeiter bestimmt der Tarif eine Minimalforderung von nicht unter 22,50 M. wöchentlich bei neunstündiger täglicher Arbeitszeit erfl. der Bausen für die Mahlzeiten. - ,, Auf Stück", im Afford, sollen als Minimallohnsäße vereinbart werden für Polstermöbel:
Altdeutsches oder Paneel- Sopha. Divan- Lehne, breitheilig, glatt geheftet
Schnörkel- oder Antoinette. Kauſeuſe, Blindholz
Schnörkel oder Untoinette 2 Fauteuils, Blindholz.
Schnörkel oder Antoinette 6 DemiFauteuils, Blindholz Kauſeuſe, fournirt, glatt oder geheftet 2 Armlehn Faut., fournirt, glatt oder geheftet
6 Polster- Stühle
Gerades Sopha mit Federn in Lehne und Seitentheilen
Gerades Sopha ohne Federn in Lehne und Seitentheilen
Bettboden mit 60 Federn( intl. 2 Federkanten)
Bettboden mit 72-84 Federn, ringsherum Kante.
Roßhaar Matraße in Façon und gelegt Roßhaar- Matraße, dreitheilig in Façon und gelegt Keilliffen oder Fußrolle vorher in Facon Faser Matrage Faser- Keilliffen
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Kiffen Sopha in einfachstem Bezug, unten Franze
1 Riffen Fauteuil in einfachstem Bezug, unten Franze
1 Kiffen Demi Fauteuil
Walzen Sopha, Seite offen oder zu ge arbeitet
Walzen- Faut., Seite offen oder zu ge
arbeitet
Walzen- Dem- Faut., Seite offen oder zu gearbeitet Luther oder Sella Stuhl in einfachster Ausführung
Kronprinzeß- Sopha
" 1
Fauteuil
.
Demi Fauteuil m. Armlehne
Rubebett, glatt. Chaiselongue- Schwimmer Chaiselongue- Schnörkel.
2 Ueberfall- Riffen.
1 Klapp Bouff.
Ferner für Tapeten:
nicht unter 15, M.
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13, 16,50
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6808-2016
Naturell- Tapete ohne jegliche Vorarbeit nicht unter 0,25 M. Tapete mit Vorarbeit
Tapete mit Vorarbeit und Matulatur Eine gewöhnliche Einfassung: Eden und oben Velour Tapete. Leder Tapete
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Für die Lohnkommission der Tapezirer Berlins : R. Sander, Vorf., Chauffeeftr. 102. Berichtigung. In der gestrigen Nummer unseres Blattes ift als Stelle, an welcher Gelder für die streikenden Klavierarbeiter in Empfang genommen werden, das Lokal von Rebau, Andreasstr. 6 angegeben worden. Es muß aber heißen Kleine Andreasstr. 6.
Wenn Blinde von den Farben sprechen, so treffen ste mindestens eben so oft das Richtige, als wenn manche unserer volkswirthschaftlichen driftsteller fich mit der fozialen Frage beschäftigen. So bekämpt die! ,, Deutsche volkswirthschaftliche Korrespondenz" die Forderung des Normalarbeitstags und kommt dabei zu folgendem Ausspruch:" Das eherne Lohngeſetz regulirt wohl bis zu einem gewissen Grade die Löhne, aber es vermag nicht auch der Produktionsbeschränkung gegenüber Hilfe
Der Fachverein fämmtlicher an HolzbearbeitungsMaschinen beschäftigter Arbeiter hielt am 21. b. Mts. eine Mitgliederversammlung ab mit der Tagesordnung: Bes schlußfaffung über die Prinzipal- Versammlung und desgleichen: über die Generalversammlung. Der Fachverein hatte an den Prinzivalverein ein Schreiben gerichtet mit dem Ersuchen, eine gemeinschaftliche Versammlung beider Vereine abzuhalten, um über den Arbeitsnachweis und andere Fachangelegenheiten gemeinschaftlich zu verhandeln. Die Antwort des Vereins der Brinzipale war, daß er nicht gewillt wäre, den Arbeitsnach weiß dem Fachverein zu überlaffen und daß er ferner nicht die Abficht habe, mit dem Fachverein in gemeinschaftlicher Sigung zu verhandeln, daß die Prinzipale aber bereit wären, mit drei Vorstandsmitgliedern des Fachvereins in der Versammlung des Prinzipalvereins am 5. Oftober die Sache zu besprechen. Es. wurden drei Vorstandsmitglieder von der Versammlung ge wählt, welche die Interessen des Fachvereins vertreten werden. Da die Versammlungen beider Vereine auf einen Tag fielen, so wurde beschloffen, die Generalversammlung des Fachvereins am 7. Oftober in der Köpnickerstraße 150/151 im Lotale des Herrn Bötcher abzuhalten. Zum Schluß bemerkte der Vorfißende noch, daß am 14. November in demselben Lokale ein Familienkränzchen stattfinden soll. Billets find in der nächsten Versammlung zu haben. Herren 50 Bf., Damen frei. Der Ueberschuß ist für eine kleine Weihnachtsbescheerung für die Kinder der Mitglieder bestimmt.
Frankfurt a. M., 25. September. Im Meriansaal hielt Herr Heichstagsabgeordneter Frohme vor einer zahlreichen Bersammlung einen Vortrag über nationale und internationale Aufgabe. Herr Frohme beklagt sich, daß gewisse Personen den furzen Bericht, den die hiesigen Beitungen über seinen Vortrag vom 31. August gebracht, zu Verdächtigungen gegen ihn benutt hätten, namentlich hätten sie ihm vorgeworfen, daß er mit feinen Prinzipien gebrochen. Den Vorwurf der Allerwelts bufelei u. dergl. habe er gerichtet gegen diejenigen, die für die Menschheit alles mögliche füblen oder zu fühlen vorgeben, aber für die Wohlfahrt des eigenen Volles, die doch zunächst ins Auge zu fassen sei, nicht das Geringste thun. Jedem Wolfe sei durch Klima und Bodenverhältnisse sein Beruf au gewiesen. In dem Lande, wo die menschliche That fraft am regelmäßigsten in Anspruch genommen werde, liege auch der Ausgleich der gesellschaftlichen Mig verhältnisse am nächsten; durch Die Erfüllung seines Berufs diene er der gesammten Menschheit. Der wahre Patriotismus habe nichts gemein mit Nationalitätsdüntel Es handle fich darum, Patriotismus und Vaterlandsliebe zu läutern; aber leider dürfe man bei gewiffen Personen die Worte Patriotismus und Vaterlandsliebe nicht mehr ge brauchen, ohne daß dieselben den Sinn unterschieben, man heiße damit alle bestehenden Institutionen gut. Was sei nun die Mission des deutschen Volkes nach Laffalle und Fichte? Die Darstellung eines wahrhaften Reichs des Rechts, ge gründet auf Gleichheit alles deffen, was Menschenantlig trägt, also den Geist der vollendeten Freiheit für alle Völker. Der Anspruch Deutschlands auf ein so ehrenvolles Loos gründe fich vor Allem auf seine unvermischte Ursprache. Noch niemals in der Geschichte habe es ein Volf gegeben, das sich aus dem Gedanken heraus erst die Wirklichkeit erschaffen mußte, wie es das deutsche Bolt that. Alles dies habe Laffalle gesagt, nicht er, Frohme. Gebe es denn auch internationale Auf gaben. Gewiß. Die Internationalität sei mit dem Begriff Menschthum von selbst gegeben; nur handle es sich darum, daß jedes Volk in dem ihm von den natürlichen Verhältnissen verliehenen Rahmen dies rein Menschliche zum Ausdruck bringe. Wir sehen die mannichfachsten internationalen Veranstaltungen in Bezug auf Post, Telegraphie, Kriegswesen, Krankheiten. Ebenso sei auch eine internationale Arbeiterschußgesetzgebung zu Stande zu bringen. Hierin babe fich nächst Wissenschaft, Literatur und Kunst die Internationalität zunächst zu äußern. Von selbst schon wirkte jeder Fortschritt in der Gesetzgebung eines Landes auf andere Länder zurück. Herr Frohme schloß mit den Worten: Sabe ich Unrecht, trete man heraus, un mich?" Langdauernder Beifall folgte. Der Vorfigende Mühl
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forderte unter Hinweis auf die Anfündigung zur Diskussion
auf. Kein Gegner meldete fich zum Wort, was Derrn Won
Bene