wilete Früchte heranreifen zu sehen, für die ferne Sorge um die Wohlfahrt und den sozialen Frieden seines Volkes mrt väterlicher Hand die Saat gestreut und den Acker bestellt hat."— Nun, wir wollen annehmen, daß weitere Schritte auf dem Gebiete der Sozialreform geplant find. Aber tS drängt sich uns denn doch die Frage auf, welcher Art find diese Schritte? DaS von der offiziösen„Nordd-" so sehr gepriesene Unfallver. ficherungsgesetz hat neben den Vortheilen, welche ei dem Ar- beiter bietet, doch sebr dunkle Schattenseiten. Die Festsetzung der Karenzzeit auf 13 Wochen belastet die Arbeiter in koloffalem Maße und gestattet dem Unternehmer die weitaus größere An- zahl der Unfälle auf die Schultern der Arbeiter abzuwälzen. Wie wir schon so oft betont haben, muß das Bestreben einer wirklichen Sozialreform dahin gerichtet sein, Vorbeugungsmaß. regeln zu treffen. Einrichtungen zu schaffen, die den Arbeiter vor allzu starker Ausnutzung schützen. Ueberansttengung, un. gesunde Arbeitsräume, sowie das Hsntiren mit Stoffen, welche der Gesundheit oft äußerst nachtheilig find, bilden die Haupt- veranlaffung zu Erkrankungen und Unfällen, diese gilt es also zunächst zu beseitigen. Und das kann nur geschehen, wenn man den Forderungen der Arbeiter nach einem wirksamen Schutzgesetz Rechnung trägt. Ein zeitgemäßer MaximalarbeitS- tag hat für die gesammten Arbeiter einen viel höheren Werth, als ein halbe? Dutzend Unfallverstcherungsgefetze, die fich auf der BastS VeS jetzt in Kraft getretenen bewegen. * Ein interessantes Zugeständniß hat auf der im September in Bremen abgehaltmen Versammlung deutscher Armenpfleger der Polizeirath I a g i e l s k r (Königsberg i. Pr.) gemacht, welche über„den Arbeitsnachweis ils Mittel vorbeugender Armenpflege" referirte. Derselbe führte auS, daß„nach seiner Wahrnehmung die weitaus größte Mehrzahl der Verbrechen aus Roth begangen werde. Dieser letztere Uebelstand sei aber nicht durch Armenunterstützung, sondern dauernd nur durch Nachweis von geordneter und lohnender Beschäftigung zu de- eitigm." Wenn aber die Arbeiterdlätter solche Sätze auf- stellen, erhebt der offiziöse Choms ein wüsteS Geschrei und rührt alS„Ursachen" der Verbrechen die„Entchristltchung" und Zhnliche schöne Tinge an. Daß die Vorschläge des Herrn Jagielski keine irgendwie erhebliche Aenderung herbeiführen können, liegt in der Natur der Sache. Er beantragte nämlich zu beschließen: „Der Kongreß erklärt: 1. Die Beschaffung von Arbeit ist daS allein wirksame und absolut nothwendige Mittel, um der Verwahrlosung und dem Anheimfallen der Armenpflege vorzu- oeugen. 2. Die Arbett muß gewährt werden je nach der Be- schaffenheit der in Frage kommenden Personen, und zwar: a. Kinder im Alter von 2 bis zu 6 Jahren solcher Eltern, welche dieselben nicht selbst zu beauffichtigen im Stande find, ind in Volkskindergärten zu beschäftigen, Kinver chulpflichtigen Alrers in„Knaben-" und„Mädchen» horten", d. Erwachsenen arbeitsfähigen Personen ist, wenn möglich, lohnende Arbeit nachzuweisen und in Er- mangelung solcher Notharbeit event. in eigens dazu bestimmten Arbeus' oder ErwcrbSanstalten zu überweisen, c. Beschränkt erwerbsfähigen Personen ist bei event. Uebernahme der Woh- nungsmiethe und Beschaffung von Erwerbsmitteln paffende leichte Arbeit zu vermitteln. 3. Die Verpflichtung, dafür zu sorgen, daß geeigete Einrichtungen vorhanden find, um durch Zuweisung von Beschäftigung der Verwahrlosung und dem Anheimfallen der Armenpflege vorzubeugen, liegt jedem Armenverbande für seinen Bezirk ob und erfordert es das wohlverstandene eigene Interesse, diese Aufgabe in der zweckmäßigsten Weise zu erfüllen. 4. In diesen Bestrebungen find die Armenverbande durch die Gesellschaft zu unterstützen. liur bei umfassender Mitwirkung der Gesellschaft ist daS erstrebte Ziel, durch Gewährung von Beschäftigung und Zu- Weisung von Arbeit der Verwahrlosung und dem Anheimfallen der Armenpflege vorzubeugen, zu erreichen." Alles recht gut. aber wie will Herr Jagielski unter der unbeschränkten Herrschaft der kapitalistischen Produktionsweise diese Einrichtungen durchführen? Die Wörtchen„ist zu" wie „wenn möglich", die wir in seinem Antrage finden, lassen tief blicken. Auf dem Wege freier Vereinbarung ist nichts oder nicht viel zu erreichen. Die industrielle Reservearmee, der Pauperismus find nicht aus der Welt zu schaffen mit frommen Wünschen. Dazu gehört eine tüchtige Arbeiterschutz« g e s e tzg e b u n g. Dieselbe würde die Bahn für eine gesün- oere Entwickelung unseres WirthschaftSlebenS frei machen. Wer bürgt übrigens dafür, daß die„eigenS bestimmten Ar- beilsanstallen"(vergl. Puntt 2 d) fich nicht zu den wunder» baren Arbeitshäusern nach berühmtem englischen Muster auS- wachsen? Die Erfahrungen der Vergangenheit machen mißtrauisch gegen alle solche Vorschläge.— Der bekannte demokratische Stadtralh Flesch«Frankfurt a. M.) stellte folgenden praktischen Zusayantrag:„Es ist Sorge zu tragen, daß die beschaffte Arbeit der selbstgesuchten möglichst geringe Kon- kurrenz mache, ganz besonders, daß ste nicht zu Lohnsätzen ge- währt werde, die geringer find, als die sonst ortsüblichen und daß das Arbeitsprodukt nicht zu geringeren Preisen verwertbet werde, als die sonst im fnien Verkehr erhälllich find."— Die Die Utg alt«. Ueber den Charakter und die südliche Ausdehnung der felsigen Hochplateau» von Neumexiko ist schon in einem früheren Kapitel gesprochen worden. Dieselben erstrecken sich mit wenigen Ausnahmen so weit nach Norden, daß sie von der südlichen Spitze de» Utahgebiets innerhalb acht Tagen erreicht werden können, vorausgesetzt, daß man dieselben eben zu seinem Ziele ge- wählt hat und eS nicht vorzieht, der alten Emigrantenstraße zu folgen, welche westlich an diese« furchtbaren Terrttorien vorbeifahrt und in dem südlichen Kalifornien im Kajon-Paß mündet.— E» giebt wohl nur wenig, sehr wenig Menschen, welche sich in ihrer Phantasie ein nur annähernd richtige« Bild von jenem zerklüfteten Hochlande zu entwerfen vermöge»; «och weniger aber, welche e» wagten, in diese» abgeschlossene, furchtbar schöne und erhabene Reich einzudringen, rn welchem ihnen bei jedem Schritt der Tod in seinen schrecklichste« Ge- stalten entgegengrinste. Wo e» gilt, den wilden Bestren rm Kampfe auf Tod und Lebe « zu begegnen- wo es gilt, den eben so wilde« Eingeborenen auszuweichen oder, wo kein anderer Ausweg fich zeigt, ihnen Auge in Aua« gegenüber zu tteten, da steht dem Manne der angeborene Math zur Seite, und bi« zum letzte« Augenblick verläßt er fich auf die Waffen, welche er der menschlichen Kunst verdankt, und auf die Waffen, welche ihm in Form höherer geistiger Begabung verliehen wurden. Wo aber die Natur selbst ihm Hindernisse in den Weg legte, wo die Elemente sich vereinigt zu haben scheine», dem Sterblichen den Zutritt in die geheimsten Erdenwinkel zu verwehren und den Verwegenen, der de» Sieg über die er» habenen SchöpfungSwerke davonzutragen meint, mit Unter» gang und Verderben bedräue», da ist da» Eisen in der Faust de« Manne » nicht mehr werth, al« der Strohhalm m der Hand eine« spielenden Kinde», die hohe geistige Be- gabung nicht weiter reichend, al» die luftigen Traumgebilde eine» träge« Schläfer«. Der unter Gefahren verhärtete und»ach Abenteuern durstende Pelzjager, und der Forscher, der darnach strebt, Versammlung überwies beide Anträge„als schätzbares Material" mit dem MaximalarbeitStag! * Die körperliche Züchtigung der Schulkinder ist ein Uebelstand, der dem Grundsatze der Menschlichkeit und den Prinzipien einer gesunden Pädagogik zuwiderläuft. Besser wäre e» ficherlich, den Ursachen auf den Grund zu gehen, als die Prügelstrafe zu reglementiren. Die Regierung zu Ä r n s« b e r g hat unterm 17. September an die Kreisschulinspektoren eine Verfügung erlassen, i» welcher den Lehrern und Lehre- rinnen folgende Bestimmungen eingeschärft werden: „1. Die körperliche Züchtigung darf nur in Fällen ganz ungebührlichen Verhalten», zu welchen offenbare Widersetzlich» keit, freches Lügen, roheS und unzüchtige» Bettagen, muthwillige Beschädigung der Utenfilien und fremden Eigenthums, beharr- liche Traghert und Gleichgiltigkeit, Verhöhnung älterer oder gebrechlicher Personen und dergleichen zu rechnen find, ange- wendet werden, und zwar in der Regel erst nach voraus- Gesundheitszustand der Kinder find, wenn körperliche Strafen zur Anwendung kommen müssen, thunlichst zu berückfichtigen und bei Kindern unter acht Jahren, sowie bei Mädchen ist die körperliche Züchtigung möglichst zu vermeiden. 3. Die Züch- tigung darf nur in den freien Gängen des Schulzimmers voll- zogen werden, und zwar in der Regel erst am Schlüsse der Unterrichtsstunde, jedoch im Beisein der übrigen Kinder der Klaffe. 4. Als Züchtigungimittel darf bei Kindern unter acht Jahren nur eine aus dünnen Reisern bestehende Ruche, bei älteren Kindern, insbesondere bei Knaben, ein biegsamer glatter Stock von der Stärke eines Zentimeters gebraucht werden. DaS Schlagen mit einem stärkeren oder knotigen Stocke, mit einem Lineal oder Violinbogen, mit der Hand oder Faust ist durchaus unstatthaft. 5. Bei Mädchen darf die Züchtigung nur auf den Rücken und den linken Oberarm, bei Knaben auf den Rücken und das Gesäß vollzogen «erden. DaS Schlagen auf den Kopf oder ins Geficht, auf die flache Hand oder die Fingerspitzen, das Reißen an den Haaren, Obren oder anderen Kö.pertheilen, sowie das Stoßen auf den Rücken oder wider die Brust werden als Ueberschrei- tungen des Züchtigungsrcchtes betrachtet werden. 6. Was den Grad der körperlichen Strafen bettifst, so sollen dieselben nie- mals zu hart sein, fordern in den Grenzen einer verständigen mütterlichen Zucht fich halten, damit das Ehrgefühl der Kinder nicht abgestumpft und denselben nicht die Lust und Liebe zur Eckule benommen werde. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden nach Maßgabe der allerhöchsten Kabi» netsordre vom 14. Mai 1825 durch angemessene Disziplinarstrafen und event. durch zettweilige Entziehung deS Züchtigungsrechtes geahndet werden." Um Mißverständnisse zu vermeiden, sei nochmals festgestellt, daß dieser Erlaß auS dem Jahre des Heils— 1885 stammt. Wenn man über die Verwilderung der Jugend klagt, so soll man bedenken, daß die große Masse des arbeitenden Volke» nicht in der Lage rst, den Kmdern eine gute Erziehung zu Thetl werden zu lassen. Mann und Frau gehen in die Fa- brik, das Kind wachst unbcauffichtigt auf, oder aber es wird schon im zartesten Alter zu harter Arbeit gepreßt. Daß unter solchen Umständen, unter dem Druck härtester Entbehrungen, oft inmitten einer nichts weniger alS fittigenden Umgebung, da» Gemüth deS Kinde» leicht verroht wird, liegt auf der Hand. ES ist nun ein gutes Zeichen für die innere Trefflich- keit des Proletariats, daß es in seinem Kern doch so gesund bleibt. Man schaffe bessere Lebensbedingungen für die große Masse, anstatt solche pädagogische Maßregel zu treiben. Das wird, das muß helfen. Die„Augusta" wird nun auch offiziell als verloren bettachtet. Die Admiralität veröffentlicht jetzt im„Reichs- anzeiger" eine nähere Darstellung von dem Schiff, der Fahrt desselben und den bisher unternommenen Nachforschungen. Danach verließ die„Augusta" in der Nacht vom 1. zum 2. Juni Perim mit der Bestimmung nach Alban«(Australien ). Es ist wahrscheinlich, daß das Schiff in einem Zy Ion, welcher dasselbe im Golf von Aden getroffen hat, untergegangen ist. Die durch das Kommando des ostafrikanischen Geschwaders und die Konsulate der HaupchandelSplätze des indischen Ozeans angestellten Nachforschungen nach dem Verbleid der Korvette find ebenso resultatloS geblieben, als die durch einen englischen Dampfer am 14. September auf den ChagoS-Jnseln erhobenen Nach- fragen. Da ferner seit dem Tage, an welchem die Korvette Perim verließ, 4 Monate vergangen find, eine Zeit, welche für die Korvette mehr als genügend gewesen wäre, selbst bei ein» getretenem Kohlenmangel oder havarirter Maschine einen Hafen zu erreichen, so ist kerne Hoffnung mehr vorhanden, daß das Schiff noch schwimmt, die Besatzung noch am Leben ifi. Eine Anlage enthätt das Veqeichniß der an Bord der„Augusta" eingeschifft gewesenen Personen. Es find 223 Mann, darunter sein Wissen zu bereichern, find wohl die Einzigen, welche, mit einem verlockenden Ziele vor Auge», alle übrigen Rück- sichten leichtsinnig vergessen und gerade da am eifrigsten vorzudringen versuchen, wo sich ihnen die größten und am schwersten zu überwindenden Hindernisse entgegenstellen. Sie dringen vor, ohne zu überlegen, ob es ihnen auch vergönnt sein wttd, jederzeit den Rückweg einzuschlagen, und nur zu oft bezahlen sie die Genüsse, nach welchen sie haschten, mit den schrecklichsten Entbehrungen und Leiden, und zuweilen sogar mit ihrem Leben. Dergestalt ist also da« Hochland von Neumexiko . Ganz besonders schwer wiegende Gründe müssen daher vorhanden sei», sollen Leute, dre fich auf der alten Emigrantenstraße befinden, von dieser abbiegen und sich zu einer Wanderung durch die verworrenen Klüfte und tief in die Erde hinein- reichenden Schluchten entschließen.— E« war am zehnten Tage nach jener Nacht, in welcher Weatherton und Rast Fort Utah verlassen hatten. Sengend brannte die Mittagssonne auf die massiven GesteinSlagen nieder, welche, sich, fast horizontal, über da« ganze Hochland erstrecken, und mit wellenförmigen Bewegungen zitterte die erhitzte Annosphäre nahe dem Erdboden. Große blauschwänzige Eidechsen und zierliche Horn» ftösche lagen regungslos auf den glühenden Steinen, mit weit geöffnetem Rachen wollüstig die heiße Luft einschlürfend. Kaum beachteten sie die schönen, goldglän, enden Fliegen, welche sich ihnen zuweilen mit unglaublicher Kühnheit gerade auf den Kopf setzten und von dort aus mit übermüthiger Haltung auf der schuppigen Straße bi» an die äußerste Spitze de« Schwänze» spazierten, auch wohl auf demselben Wege wieder bi» an die Nasenspitze zurückkehrten, wo sie dann nicht selten nach einer blitzschnellen Bewegung de« unter ihnen befindlichen trügerischen Boden» spurlos in dem fürchterliche» Rachen verschwanden. Langbehaarte Tarantel« kauerten eben so regungslos wie die Eidechsen in ihren schwer bemerkbaren Höhlen; die sinnreich befestigte» kleinen Fallthürm lehnten auf'ihren Kopsen, den übrigen Theil de« Körper» vollständig ver- bergend. So lagen sie da, scheinbar mtt dem Gestein ver» wachsen, jedoch ungeduldig harrend, daß andere Insekten 9 Offiziere, 153 Mannschaften der Mattosendiviston, 55 Mann» schaften der Werftdivifion, 3 Mann vom Eeebataillon und 3 tontrattlich engagirte Bediensteten. Ueber die Schulbildung der in die deutsche Armee und Marine eingestellten Rekrute« enthätt das August. Heft der Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reiches in- teressante Aufschlüsse. Nach diesen betrug die Zahl Derjenigen, welche weder lesen noch ihren Namen schreiben konnten: 1884/85 1851 oder 1,21 pCt. aller Eingestellten, 132"" Jfö* H n H ::: ::: U 5;: Greift man die Bezttke, welche den bedeutendsten Prozent- satz von Analphabeten lieferten, herau» und stellt für dieselben das erste dem letzten Jahre der Periode 1875—76—84—85 gegenüber, so betrugen die Analphabeten von der Gesammtzahl der Rekruten: 1883/84 1882,83 1881/82 1880/81 1879/80 1878/79 1877/78 1876/77 1875/76 1923 1992 2332 2406 217 2574 2476 2975 3311 im Reg.-Bez. Posen... „„ Marienwerder 1875/76 15,26 pCt. 11,90„ 11,30„ #: 1884/85 8,59 pCt. 9,10 8,47 7,36 3,13 3,48 5,18 0,75 P Bromberg „„ Gumbinnen „„ Danzig . „„ Oppeln . „„ Königsberg in Elsaß-Lothringen ....„ v,,u„ Hiernach wäre eine bedeutende Abnahme der Analphabeten, namentlich in Posen, Danzig , Oppeln und Elsaß-Lothringen zu konstatiren. Für die vorzunehmende« Neuwahle« znm Abgeord- netenhause hat der Minister des Innern nach einer Bekannt» machung im„Reichsanzeiger" als den Wabltermin für die Wahl der Wahlmänner den 28. Oktober d. I., für die Wahl der Abgeordneten den 5. November d. I. festgesetzt. Die Polizeiverwaltnng in Coran veröffentlicht, der „Schlefischen Zeitung" zufolge, eine Bekanntmachung, welche die Eorauer sowie diejenigen auswärtigen Bäcker und Ver- käufer von Backwaaren, welche solche zum Verkaufe ausstellen, verpflichtet, vom 1. Oktober d. I. ab die Preise und das Ge- wicht ihrer verschiedenen Backwaaren durch einen von außen fichtbaren Anschlag am Verkaufslokale zur Kenntniß de» ublikums zu bringen und Waagen mtt dm erforderlichen Gewichten zum Nachwiegm der verkauften Waaren aufzu- stellen. Au« Schlesien berichtet die„Neiffer Ztg.", daß fich bei der Vernehmung zahlreicher Arbeiter au» den Kreisen Neisse , Falkenberg und Neustadt alle Arbeiter für den völligm Weg» fall der Sonntagsarbeit ausgesprochm hadm. Im Re gierungsbezirk Oppeln erklärte fich ebenfalls auch nicht ein Ein- ziger der vernommenen Arbeiter für die Sonntagsarbeit. München , 30. September, hier ist wieder eine Person wegm Zugehörigkeit zur sozialdemottatischen Partei au»» gewiesen worden• das Ministerium des Innern hat angeordnet, daß der aus Innsbruck gedürttge Schneider Flöckingcr das Königreich verlassen müsse,„nachdem dessen fortgesetzte agitatorische Wirksamkeit für die gemeingefährlichen Bestredun- gen der Sozialvemokratte festgestellt ist." Flöcklnger war— wie der„Bayerische Landbote" berichtet— seit April hier und hielt fich früher in Württemberg auf. Die Frau des Ausg«. wiesmm liegt schwer krank damieder; er selbst ist brustttank und kaum im Stande, den Lebensunterhall für beide und ein vierjähriges Kind zu erschwingen. Die„agitatorische" Thätig» kett soll derselbe in Württemberg ausgeübt haben; hier ist er in Arbeiterkreisen unbekannt, ausgenommen seine Berufsge« nossm. die ihn schon mehrfach unterstützt haben. Zur Krise in den Balkanländern find keine Thatsachm von Belang zu melden. Die Rüstungen werden in allen Balkanstaaten mtt großem Eifer betrieben, namentlich ist die Haltung Serbiens eine sehr kriegettsche. Die Beförderung von Reisenden wird eingestellt werden. Die Bahnzüge befördern täglich 3000 Mann Truppen. Die Mobttifirung dürfte in zehn Tagen beendet sein. Tie Verbindung zwischen Nisch und Vranja dürfe in einigm Tagen fertig gestellt sein. Die Truppm werden dann diS auf etwa 70 Km. über Nisch hinaus befördert werden. Nicht minder kriegerisch steht e» in Griechenland au»: Die Kammer ist auf den 17. Oktober einberufen worden. Die Re» gierung hat Pferdekäufe angeordnet. Die ersten Truppen« scndungen find an der Grenze angelangt. Die in Athen wohn» haften Makedonier organifiren ein Freikorps Wie verlautet, hätten die Krettnser die Äbficht, die Verewigung Kretas mit Grrechenland zu prollamiren, wenn der»tarne qno im Orient geändert wird. Durch einen Tagesbefehl des Fürsten von Bulgarien find die Führer der Truppen und Milizen angewiesen worden. vorüberkommen würden, um fich mit grimmiger Wuth auf dieselben zu stürzen. Auch häßliche Klapperschlange« hatte« ihre Schlupf. wmkel verlassen, um de« heißen Tag so recht nach Herzenslust zu genreßen. Lang ausgestreckt ruhten sie im vollen Sonnen» schern, und nur dann ließen sie ein kurze» leise« Rassel« ver» nehmen, wenn eine naseweise Heuschrecke, ihren Körper für einen alten verwitterte» Zedernast ansehend, auf den- selben hinaufhüpfte, und lustig mit ihren gezahnten Beinche» an den Flügeldecken zu reiben und schnarrend die winzige« Trommelsellchen zu rühre« begann. Za, Heuschr«cke«. Klapperschlange«, Tarantel», Fliegen und Edechse», und hin und wieder ein verdrossener Skorpion, da« schien das ganz« Leben dort oben zu sem. Alle« übrige war massive« Gestein, Geröll und Sonnenschein, und entsproßten auch wirklich hier eine Gruppe verkrüppelter und kränkelnder Zederbüsche, dort wreder emige feine Grashalm« oder auch stachelig« Kakteen dem dünen Erdreich, so sahen dieselbe« doch so nredergeschlagen au», al« ob sie den folgende« Tag nicht mehr erleben würden. Wenn nun eine tödtliche Einsamkeit und Oed« da» Hochland charakterifirte und, außer dem Schwirre« der 3«« selten, kein anderer Ton die tiefe Stille unterbrach, so mußte e» doppelt überrasche», daß fich auf einem mächtigen, wall« ähnlichen, von drei Sette» durch furchtbare Schluchten be» grenzten Vorsprung ein einzelnes menschliche» Wesen zeigt«. Obgleich, sowett da» Auge reichte, nicht» fichtbar, wa» et* auffallende« Benehmen rechtfertigte, so schlich diese mensch« liche Gestalt doch so langsam und vorsichtig unter dem äußersten Rand« de« östlichen AbHange« dahin, daß man den schwarzbehaarten Kopf, der nur zur Hälfte über die Oberfläche de« Plateau« emporragte, au« der Ferne eben so gut hätte für«in kleine« Raubthier halten könne«, welches ausgegangen, um ttgend einer zwischen dem Gestein verbor« genen Beute nachzustellen. Da« Plateau bildete oben eine scheinbar ununterbrochevk Ebene. Diese« sowohl, wie alle anderen mehr oder minder abgesonderte», welche sich nach allen Richtungen hin erhob� waren dadurch entstanden, daß die au« dem Weste« dem
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