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jeben Kampf zu vermeiden, über die Sicherheit der Einwohner zu wachen und den Uebertritt Bewaffneter über die Grenzen zu verhindern. Ferner ist angekündigt, daß Suwiderhandelnde mit äußerster Strenge beftraft werden würden, aber es ist nicht ausgeschloffen, daß die auf's Höchfte gefteigerte Aufregung fich nach irgend einer Seite hin Luft macht. Es soll nach Mel dungen aus Bukarest die Disziplin der bulgarischen Truppen start gelockert sein. Nach in Bufareft eingegangenen Rach richten aus Bulgarien sollen bei Rüftendil an der Grenze etwa 2500 Mann türkischer Truppen fleben. Gegen 3000 bulgarische Freiwillige seien dorthin dirigirt.

Die Bulgaren haben eine Rommission an den Raiser von Rußland abgesandt. Väterchen soll helfen, was ihm jedenfalls recht erwünscht ist. Die Deputation besteht aus dem Erzbischof Clement, Staatsrath Guerdjicoff, Bankgouverneur Gueschoff, Advolat Demeter Tutscheff und Kaufmann Demeter Bappazoff. Die Kommiffion ist bereits bis Kopenhagen gelommen.

Aus Konftantinopel wird unterm 1. Oktober berichtet: Im heutigen Ministerrath wurde ein laiserlicher Frade ver lefen, welcher eine starke Truppenkonzentrirung an der rume lischen Grenze nach Makedonien anordnet. Ein ferneres Telegramm vom 1. Dftober meldet: Der deutsche Botschafter v. Radowis ift gestern gelandet. Die Pforte requirirte die Bahnlinien Jomid Haider( Kleinaften) und Konstantinopel Adrianopel zum Truppentransport. Die Botschafter find bei Dem Doyen, Graf Corti, zu einer vorläufigen Besprechung zu fammengetreten. Die diplomatische Aktion hat also be gonnen.

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Lokales.

Unter dem Titel Das Gedächtniß vor Gericht" macht die Volts- Beitung" auf einen Uebelstand unseres Straf verfahrens aufmerksam, der wie in früheren Fällen auch in dem Projeffe Graef fich geltend macht. Auch in diesem Brozeffe," schreibt die Volts- Btg.", handelt es fich in einem, wie wir annehmen, dem schwersten Punkte der Anklage, um die Frage: Was hat der Angeklagte in einem früheren Prozesse beschworen? Seine Aussage ist nicht protokollirt; die Anllage des Meineids flügt fich vielmehr auf das Gedächtniß der Beugen. Nun er giebt fich aber die an fich gar nicht wunderbare, für ein Ge richtsverfahren aber doch höchft bedenkliche Erscheinung, daß nicht nur die Anficht des Angeklagten über das, was er bes schworen, mit der Behauptung der Anklage in unlösbarem Widerspruch steht, sondern auch, daß die aufgerufenen Beugen die gewünschte Lösung nicht herbeizuführen vermögen, im Gegentheil den Widerspruch noch verschärfen. Ja, die Beugen widersprechen fich einander nicht nur in Bezug auf den Wort laut der verhängnißvollen Frage, sondern fle widersprechen fich auch in Bezug darauf, wer von ihnen die Frage an den Beugen gerichtet habe. Und es find dies nicht Beugen, wenn wir so sagen dürfen, gewöhnlichen Schlages, sondern es find Beugen, zu denen man sich ganz besonderer Zuverlässig feit versehen darf es ist ein ganzer Gerichtshof eine schließlich eines Rechtsanwaltes. Der Präfident dieses Gerichtshofes behauptet behauptet unter feinem Eide , er sei es gewesen, der dem Zeugen jene Fragen vorgelegt, der Rechtsanwalt, welcher als Anwalt der dem Beugen gegen überstehenden Partei die Frage formulirt hatte, erklärt auf feinen Eid hin, er sei es, der fie dem Zeugen unterbreitet. Noch weiter gehen die Ansichten über den Wortlaut der Frage auseinander. Jeder der drei Richter hat fie in anderer Form im Gedächtniß aufbewahrt und wieder in anderer Form der Rechtsanwalt. Die Aussage des derzeitigen Angeklagten, das maligen Beugen, und die des damaligen Vertheidigers der Gegenpartei ftimmen überein, ihnen aber steht die Angabe des damaligen Gerichtspräsidenten ausdrücklich gegenüber. So viel Röpfe, so viel abweichende Aussagen! Dadurch entsteht eine Rechtsunsicherheit der bedenklichsten Art. Ein Mißverständniß über die Bedeutung, über die richtige Auslegung der Frage fann unter Umständen ausreichen, die allerbedenklichsten Folgen nach fich zu ziehen. Wäre es nicht weit einfacher, sicherer und zweckmäßiger, auch im Intereffe der Würde der Richter, ge wesen, wenn die Aussagen damals protokollarisch firirt worden wären, als daß fie heute aus widersprechenden Beugnissen wiederherzustellen versucht werden! Es giebt doch nur zwei Wege: entweder man hält gewiffe Beugenaussagen für so irres levant, daß fie einer schriftlichen Aufnahme nicht werth find­dann soll man aber auch nachher fo gleichgiltige Aussagen nicht zum Gegenstande eines Meidsprozesses oder sonstigen gericht lichen Verfahrens machen. Erscheint die Aussage dagegen nach irgend einer Richtung hin, sei es dem Gerichtshof, fet es dem Staatsanwalt oder dem Vertheidiger, von Bedeutung, dann soll man fie auch so firiren, daß über ihren Wortlaut und ihre Bedeutung nachträglich feine Bweifel auffommen tönnen."

Der Kaiser hat genehmigt, daß der im Zuge der Hohens zollernstraße über den Schifffahrts- Ranal nach dem Lüßower Ufer führenden Fußgängerbrücke der Name Lützowbrüde, der zwischen der Burgstraße und der heiligegeiststraße vorlängs des Anbaues am Börsengebäude neu angelegten Verbindungsstraße der Name St. Wolfgangsstraße, der Straße Nr. 3 der Ab­

Rolorado zuftrömenden Wasser im Laufe der Jahrtausende ihre ursprünglichen Rinnen immer tiefer ausgewühlt und all­mälig zu Schluchten von der unglaublichsten Ausdehnung erweitert hatten. Die gigantischen Ueberreste des Hochlan des glichen daher kolossalen, thurmähnlichen Bauwerken, die künstlich mit senkrechten Wänden aus der Tiefe aufgeführt worden.

Bugänglich fonnte man die aus massiven rothen Sands Steinfeldern bestehenden Tiefen kaum nennen, denn wäre man auch den, das Hochland wie ein Geäder durchschneidenden Schluchten von ihrem ersten Beginn an nachgefolgt, so würde man doch sehr bald an Stellen gelangt sein, an welchen plöbliche Abgründe von hundert bis zu fünfhundert Fuß Tiefe jebes weitere Vorbringen unmöglich machten. Nur da, wo die zeitweise gewaltig nieberbraufenden Wasser in ihrem unwiderstehlichen Anprall Eden oder Winkel der stehen ge bliebenen Felsmaffen unterwühlt und dadurch einen Berg­Sturz veranlaßt hatten, unterbrachen schroffe Geröllanhäufun gen die farbenreichen senkrechten Wände, dem Bergschaf noth­Sürftige Haltepunkte für den sichern Fuß gewährend, wenn es niederwärts zum Wasser eilte, oder bedächtig die Höhen erklomm, um dort oben nach süßen Grasbüscheln zu suchen.

Doch wenn der schwergehörnte Argali, gleichsam schwe bend, über schauerliche Abgründe fortsette, oder sich an vor­Springenden Felseden förmlich vorbeischmiegte und die Last des Körpers, wenn die Kraft der sehnigen Schenkel nicht ausreichte, im jähen Sturz mit dem eisenharten Schädel auf­fing, so waren dergleichen Pfade nicht für den menschlichen Fuß gangbar. Bedeutende Hilfsmittel und Vorkehrungen waren erforderlich gewesen, hätte der Jäger diesem ebelften allen Wildes auf einem Wege nachfolgen wollen, auf welchem ber geringste Fehltritt ihn nicht nur mit zerschmetterten Glies bern in die Tiefe hinabstürzen mußte, sondern wo er auch burch die lose haftenden und hinter ihm herrollenden kleine ren und größeren Erümmer auf ewig verschüttet und begra­

ben worben wäre.

Und was hätte er auf der rothen Sandsteinfläche ges funden? Neue Wasserinnen, neue Schluchten, bie immer tiefer in den Schooß der Erde hineinführten; Schluchten,

theilung II. des Bebauungsplans von den Umgebungen Berlins der Name Jahnstraße, der Straße Nr. 10 der Abtheilung IV. des Bebauungsplanes zwischen der Potsdamer- und der Maaßen­straße der Name Winterfeldtstraße, der Straße Nr. 33 der Abtheilung XII. des Bebauungsplanes der Name Colmarer Straße, der Straße Nr. 33a der Name Mühlhausenerstraße und der Straße Nr. 34 der Name Diedenhofenerstraße beigelegt werde

mann Bogt, Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins , Die Straßennamen Berlins , betitelt fich daß von Her verfaßte XXII. Heft der von dem Verein herausgegebenen Schriften. Die Geschichte der Straßen ist die Geschichte der Stadt!" Mit diesem zutreffenden Motto weist der Verfasser in seiner Einleitung" darauf hin, daß Berlin , troßdem es be eigentlich eine neue Stadt zu nennen ist, in den alten Stadt züglich seines Wachsthums und der heutigen Ausdehnung nach theilen den Stempel der Ursprünglichkeit bewahrt hat; sowohl nach den Erwerbszweigen, als auch nach den Kirchen, Hospi tälern, Bischofs und Propsthäusern, serner nach den alten Städten und Ortschaften, wohin die Heerwege oder Landstraßen führten. Bei der weiteren Bevölkerungszunahme und der das durch erforderlich gewordenen Ausdehnung der Stadt wurden die Gänge neben den mit der Giebelseite der Straße zuges tehrten Häusern als jogenannte Gaten"( Gaffen) ausgebaut, welche ihre Namen meist nach den Eigenthümern der Eckhäuser erhielten und mit diesen wechselten. So die, dens", spätere Reezen Gaffe", Hoffmanns Gäßlein"," Mauermanns- Gaffe" Joachim Beling's Gäßlein"," Berchem's", später Bantow's Baffe", jest Kleine Boststraße. Die Todtengaffen führte thre Namen nach den Kirchhöfen, die Scheunengaffen belundeten eine lebhafte Landwirthschaft im Mittelalter. Weitere Bes nennungen gab die von 1658 bis 83 angelegte Befestigung Berlins , während die Schieß-" und Schüßengaffe" an die vor Einführung der stehenden Heere zur Bertheidigung der Stadt errichteten Schüzengilden erinnern, und die erften 1683 in die Stadt gelegten Soldaten( die Derfflingerschen Dragoner ) der Dragonergaffe" ihren Namen gaben. Eine Rolle in dieser Namensbezeichnung spielten auch der Bödel oder Büttel, der Heidereiter und Hasenbeger, der Stallschreiber, Hirte und Weinmeister sc. Die Benennungen nach fürstlichen Personen wurden dagegen erst nach Bebauung der Friedrichstadt einge führt. Nicolai weist im Jahre 1786 die Anzahl von 268 Straßen und Plägen nach; heute hat sich diese Bahl bis auf 700 vermehrt, welche fich in folgender Weise zusammenftellt: 519 Straßen, 56 Pläge, 23 Gaffen, 7 Märtte, 24 Ufer, neun Alleen, 8 Höfe, 1 Kommunikation, 5 Gräben, 6 Brüden, drei

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Kirchen, 5 Wege, 5 Dämme, je 2 Berge und Kirchhöfe, sowie je 1 Bahn, Gracht, Hain, Gießbaus, Haide, Tisch, Bad, Mauer, Krögel, Linden, Luftgarten, Promenade, Waffer, Hafen, Ober­baum, Bahnhof, Schleuse, Freiheit, Stechbahn, Thor, Urban, Höhe, Beughaus und Belten. Im Jahre 1861 zählte Berlin noch 47 Baffen, jest noch deren 23. Was die Bezeichnungen der Straßen anbetrifft, so find nach fürstlichen und berühmten Bersonen 221, nach Städten 159, nach Ländern 14, nach Kirchen 36, nach militärischen Bezeichnungen 27 und nach Schlachten 22 benannt; die übrigen 220 haben verschiedene, unter vorstehende Kategorien nicht zu bringende Benennungen, und eine Straße ist noch namenlos zwischen der Niederlagstraße und Schinkel play. Bu bemerken ist hierbei, daß das Wert Anfangs Juli abgeschloffen ist, die seitdem erfolgten Straßenbenennungen mithin nicht berücksichtigt werden konnten. Leider ist es bis ießt nicht gelungen, diese Benennungen in den einzelnen neuen Stadtvierteln in ein bestimmtes System zu bringen und so bei der immer wachsenden Zahl die Auffindung einer Straße leicht zu machen. Ebenso müssen leicht zu verwechselnde Bezeich nungen, wie: Lichterfelder und Lichtenberger, Friedrichsfelder und Friedrichsberger Straße vermieden werden. Wir fügen noch die Roß, Voß- und Poststraße hinzu!) Jedenfalls, so schließt der Verfasser, gelingt es dem zeltigen Kommiffar für die schließt der Verfasser, gelingt es dem zeitigen Kommiffar für die Straßenbenennungen Ordnung in das Chaos der Straßennamen zu bringen. In dem nun folgenden, 104 Seiten umfassenden Ver­zeichniß find die Namen sämmtlicher Straßen 2c., nach den feststehen ben Thatsachen und nach Urkunden erklärt, außerdem auch ist Die Beit ihrer Entstehung nachgewiesen. Wir können aus dem verdienstvollen Werke hier nur einige der bemerkenswerthesten Anführungen wiedergeben. Die Auguftstraße, seit dem 1. Juli 1833 zum Andenken an den Prinzen August von Preußen bes nannt, hieß ursprünglich nach dem Koppe'schen Armenhause ( auch Thürmchen), welches 1708 zur Aufbewahrung der Körper verunglückter Personen erbaut war, Armesünder- Gaffe". Nach der Ansicht Ferdinand Meyers ist jedoch( wie es in der bei gegebenen Note heißt) dieser Name dadurch entstanden, daß gegebenen Note heißt) dieser Name dadurch entstanden, daß fich von den Jahren 1701-1718 hier, und zwar auf den heu tigen Grundstüden Nr. 69 und 70, auf einem Sandhügel das Hochgericht befunden habe. Anno 1723 hatte die Straße den Namen Armen Gaffe" und dann ,, Hospitalstraße". Die Kleine Auguftstraße" hieß zuerst Frischensgaffe" nach dem Direktor des Berlinischen Gstmnaftums, welcher 1708 hier zuerst das Haus Nr. 13 baute. Später bekam sie den Namen Kirchhofsgaffe" und sodann Fledermaus: Gaffe", wegen Der Dafelbft wohnhaften lüderlichen Frauenzimmer welche, von oben gesehen, nur als dunklere Schattirungen und Abern in dem Gestein erschienen, in der That aber un­übersteiglich und noch weniger zugänglich, in labyrinthischen Windungen endlich an den noch viel, viel tiefer gelegenen Rolorado htnabführten.

Die mächtigen Plateaus, die in ihrer äußern Beschaffen heit eine gewisse Aehnlichkeit zeigten, bald als lange Reihen gleichmäßig geformter Thürme geradlinig laufende Schluchten einfaßten, bald mit wunderbarer Genauigkeit amphi theatralisch ausgewaschene Felsenkessel umschlossen, waren auf den obersten dreihundert Fuß abgeftumpft, etwa wie fauber aufgeführte Festungswälle.

Loses, verwittertes Gestein war dort durch atmos sphärische Einflüsse niedergespült worden, jedoch nur bis dahin, wo eine weniger nachgiebige Felsenschicht ber weiteren Zerstörung einen festeren Damm entgegenstellte und zugleich den unteren Lagen eine Art von Schuß ge­währte.

So weit das Auge reichte, und überall, wo sich immer neue Thürme und Wälle in den Gefichtskreis schoben, war diese Schicht, wie ein fortlaufendes Land, zu unterscheiden, und von dieser führten dann, als sei fie die Rinne eines Daches gewesen, die Abhänge, immer genau in demselben Winkel, nach der Oberfläche der Plateaus hin­auf.

Auf einem solchen Abhange schlich also der Befizer des schwarzbehaarten Ropfes bahin, und zwar mit einer Behut, famkeit, als habe von seinen Bewegungen nicht nur fein Leben abgehangen, sondern als wäre auch die kleinste Un­vorsichtigkeit genügend gewesen, alle Plateaus, Geröllan­häufungen und Klüfte zusammenzustürzen und in ein einziges wilbes, unentwirrbares Chaos zu verwandeln. 3u­weilen ftand die geheimnißvolle Erscheinung auch wohl still und recte sich etwas empor, um einen Blick über die vor ihr liegende Ebene zu gewinnen, und dann zeigte sie die ernſten Züge Rairut's bes Mohave- Häuptlings, der, um weniger bemerkbar zu sein, den bunten Turban von seinem Haupte entfernt und sein Geficht nur mit einem einzigen ziegelfarbigen Längsstrich geschmückt hatte.

In der linken Hand trug er seinen langen Bogen und

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Fledermäuse genannt). Endlich noch wurde ihr die Benennung Wildenhans- Gaffe", nach einem Mehlwäger dieses Namens zu Theil, welcher das Edhaus Nr. 8 erbaute. Der Gendarmen Martt, zuerst eine Esplanade, führte später den Namen Linden-", dann Mittel-", noch später, euer Markt" und auch Gendarmen Martt", sowie Stall Blag", weil das Regiment Gendarmes seine Ställe und Hauptwache hier hatte. Seit 1799 beißt er allein, Gendarmen Martt", welche Bes nennung um die Mitte unseres Jahrhunderts zu Zeitungs artikeln und Eingefandis" vielfach Veranlassung gab. Schließlich wollen wir noch bei der Kl. Rosenthalerstraße" vers weilen. Sie hieß zuerst Todtengaffe im Spandauer Revier", als Bugang zu den unter Friedrich Wilhelm I. angelegten Gars nison Kirchhöfen. Durch Kabinetsordre vom 17. Mai 1826 murde dann für fte der Vorschlag eines passenden Namens erwartet und hierfür dritte Weinbergsgaffe" als am angemessensten Namen Weinbergstraße" vor. Nachdem dann vom König die erachtet. Die Stadtverordneten schlugen dagegen den Bezeichnung Weinbergsgaffe" genehmigt worden, beschwerten fich die Bewohner beim Magiftrat, daß die Todtengafe", welche fte zur Straße wollten erhoben haben, nicht Weinbergs Straße sondern Gaffe heiße, wobei jeder Fremde, uns in Nahrung sezen wollender, diese benannte Gaffe als außerhalb dem Thore liegende fich denken muß." Schließlich waren ste noch so frei, anzufragen, ob nicht der Herr Stadtverordnete Eselbach hierbei ein Versehen gemacht habe. 3war befür wortete der Magistrat beim Ministerium die Erhöhung der Gaffe zu einer Straße, indem sich darin zwei Wagen, wie es bei den Gaffen gewöhnlich nicht der Fall ist, ohne Schwierig feiten ausweichen könnten, indeffen verblieb es bei der ,, Gaffe". Erst durch Kabinetsordre vom 5. Juli 1862 wurde, auf den erneuten Antrag der Bewohner, die Gaffe" zur heutigen Kleinen Rosenthaler Straße umgewandelt.

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r. Der Schulbuchhandel steht gegenwärtig in schönster Blüthe; von der stolzen ,, Buchhandlung und Antiquariat" mit reichhaltigem Globen und Atlanten- Lager bis zur bescheidenen Bapier und Posamentierwaarenhandlung werden überall die Bände in großem und Kleinem Format feilgeboten, aus denen die heranwachsende Generation thre geistige Nahrung schöpft. Daß viele dieser Bücher bei einer schauderhaften Beschaffenheit in Papier und Einband geradezu unverschämt theuer find, ist eine beständige Klage, die jeder Vater schulpflichtiger Rinder oftmals wiederholt, aber der Junge( oder das Mädchen) ist ja versezt und die Freude über dies ,, Ereignis"- und zu einem solchen wird leider in Berlin das Aufrücken der Schüler in eine höhere Klasse immer mehr läßt die paar Groschen vers schmerzen. Geradezu unerhört aber ist die Geldschneiderei ein zelner fleinerer Schulbuchhandlungen beim Einkauf gebrauchter Schulbücher. Für eine Partie Bücher, die im Einkauf 15 Mart geloftet hat, und die nach einem einjährigen oder nur halb fährigen Gebrauch durch den Schüler noch gut erhalten sein müßen, zahlt der Händler 1,50 M. bis 2 M., heimst aber beim Wiederverkauf ficherlich 8 bis 10 M. ein; dabei wählt er vors fichtig beim Einkauf nur solche Bücher aus, von denen eine neue Auflage noch nicht erschienen ist. Es wäre wohl wünschenswerth, wenn die Gelegenheit zur weiteren Verwendung gebrauchter Bücher in den Schulen selbst angeregt würde, da auch der Verkauf gebrauchter Schulbücher nach einer anderen Richtung hin bedenklich ist. In einer der oberen Klaffen einer hiefigen höheren Lehranstalt tamen den Schülern mehrfach Bücher abhanden. Als einer der Schüler auf diese Weise ge nöthigt wurde, ein bestimmtes Buch wieder anzuschaffen und ein solches alt zu laufen suchte, wurde ihm in einer nahe bet der betreffenden Schulanstalt belegenen Schulbuchhandlung sein eigenes abhanden gekommenes Buch zum Kauf angeboten. Ein Kommentar hierzu ist wohl überflüffig. Bu bemerken ist mündigen Knaben abschließen, ungiltig find und von den Eltern nur noch, daß Kaufgeschäfte, die solche Buchhändler mit uns ieder Zeit rückgängig gemacht werden können, was diese zu thun nicht verfäumen sollten.

Der Stummel- Auguft. Der Kampf ums Dasein im Getriebe der Weltstadt zeitigt die sonderbarsten Existenzen. Wiederum hat, wie hiesige Blätter melden, der Tod einen originellen Mann, der in weiten Kreisen der Bevölkerung wohl belannt und gelitten war, dabingerafft. Der Stummels Auguft sammelte die Bigarrenreste auf den Straßen. Er hatte fich Berlin in Reviere eingetheilt, die er absuchte und deren Ertrag er wohl unterschied. Die Stummel z. B., die er Unter den Linden fand, stopfte er in die eigene Pfeife. Auch einige Wirthe hatten ihm gestattet, in ihren Lokalen die Stummel zu sammeln. Hinge, so hieß der Stummel- August, war in den vierziger Jahren ein wohlhabender Mann und betrieb in der Friedrichstadt ein Vorkostgeschäft. Bu seinem Unglück gewann er aber das große Loos. Da fing er an, auf großem Fuße zu leben, vernachläffigte sein Geschäft und lernte noble Bas ftonen tennen. Das Spiel machte ihn zum armen Manne.

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Wozu die Tournüre sonst noch gut ist. Die Wiener Allg. Stg." erzählt: Es war furz vor Abgang des Wiener Kourierzuges von Budapest , als eine elegant gekleidete Dame auf den Berron stürzte und vom Kondutteur ein Damentoupee verlangte. Der Rondufteur war von dem außerordentlichen

ein Bündel Pfeile, in der rechten dagegen einen einzelnen Pfeil, so daß es bei ihm nur eines Augenblicks bedurfte, das Geschoß auf die Sehne zu legen und mit einer sichern Bewegung davonzuschnellen.

Auf diese Weise immer am Rande des Plateaus hin­schleichend, war der Häuptling von der Südseite nach der Nordseite herumgelangt und hatte auf dieser schon eine be deutende Strede gegen Westen zurückgelegt.

Da hemmte plößlich eine Unterbrechung des schrägen Abhanges feine Schritte. Derselbe erhob sich nämlich auf eine furze Strede senkrecht auf der vorspringenden Felsen schicht, und zwar so nahe am Rande derselben, daß kaum noch so viel Raum auf derselben blieb, wie nöthig war, um den Fuß darauf zu sehen.

Rairut befann sich einen Augenblick, bann warf er noch einen spähenden Blick über die Ebene, und schnell glitt er nieberwärts, bis er auf der vorspringenden Schicht anges

tommen war.

Prüfend betrachtete er, indem er um die Ede ber hin bernden Felswand herumlugte, den schmalen Pfad, der nur für Kleinere Nagethiere eingerichtet zu sein schien, und ohne fich durch den Abgrund beirren zu lassen, der hart an seinen Füßen über zweitausend Fuß tief hinabführte, trat er um die Ecke herum.

Wäre er ein kleiner, schmächtiger Mann gewesen, so würde diese Wanderung weniger Schwierigkeit für ihn gehabt haben, so aber war er zu den größten Vorsichtsmaßregeln gezwungen, wenn es überhaupt möglich für ihn sein sollte,

an der oftmals förmlich überhängenden Felswand vorbeizus gelangen.

Er nahm daher alle Waffen in die linke Hand, und mit steifer Haltung zuerst den einen und dann den andern Fuß emporhebend, streifte er vor allen Dingen bie Sandalen ab. Nachdem er diese vorsichtig in feinen, aus einer einfachen Baftschnur bestehenden Gürtel geschoben, nahm er seine Waffen wieder in die rechte Hand, und feinen linken Arm rückwärts ausstredend und leife an die Felswand brückend, bewegte er sich Schritt ( Fortsetzung folgt.)

vor Schritt vorwärts.