laffen, weil es ihm leid that, daß ein solch talentvolles Mädchen in den bösen Verhältnissen bleiben sollte. Er würde selbst darüber hinwegsehen, wenn sich Bertha einen Schat anschaffte, wenn fie ihren Ruf bewahrte. Bärtlichkeiten hat die Beugin auch auf den Reisen nicht bemerkt, dagegen weiß fte, daß Graef einen Schlüffel zur R.'schen Wohnung hatte und zwar hatte man ihr gesagt, daß er Alles wiffen wolle, was im Hause
angeblich außerhalb der Stadt in freiem Felde vergraben. Am Tage nach der That sei er mit den beiden ,, Genossen" in Darmstadt zusammengekommen. Die in Folge dieser Aus fagen angestellten umfaffenden Nachforschungen blieben bis jest resultatlos.
vorging; froßdem habe derfelbe zumeist gellingelt. Ebenso Soziales und Arbeiterbewegung. Spätere Meldungen können nicht berücksichtigt werden. Mit
den
und
weiß die Beugin, daß das Geld für die Familie Rother sehr reichlich reichlich floß, daß floß, daß Frau Rother Profeffor bei jeder Gelegenheit angezapft hat dafür Schuldscheine ausstellte. Auch der Zeugin hat Gr. Unterstüßungen gewährt, einmal 50 M., das andere Mal 250 M., doch hat ihr die lettere Summe sofort Frau Rother wieder abgenommen. Bezüglich des Verkehrs in Bertha's Wohnung befundet die Beugin nach dem görensagen, daß, wenn Herr L. verreist war, auch andere Herren, namentlich Schauspieler und Offiziere bei Bertha R. in der Brigwaller ftraße vorsprachen. Präs.: Sie haben ja eine beffere Er ziehung genoffen, hat Sie denn das Treiben in der Motherfchen Familie nicht angeefelt?- Beugin schweigt verlegen. Die Anna Nother schildert die Beugin als eine beschränkte, geiftig schwach bestellte Person, die bestellte Person, die gar nichts recht begriff. Auch war fie verlegen und wußte oft am nächsten Tage nicht, was Tags vorher vorgegangen. Als die Haussuchung bei Frau Rother abgehalten wurde, bei welcher Briefe und Gedichte Graef's mitgenommen wurden, haben einige Papiere im Ofen gesteckt, die nachher verbrannt worden find. Gleich nach der Haussuchung ist die Beugin mit einer Droschle zu Prof. Graef gefahren und hat ihm Mits theilung von dem Geschehenen gemacht, worauf Prof. Graef erwiderte: foeben sei bei ihm daffelbe geschehen." Derselbe habe ihr alsdann 20 Mart gegeben, worauf fte zu Anna Rother und dann zu Bertha Rother gefahren sei und ihr auch Mittheilung gemacht habe. Bertha Rother habe darauf sehr ärger. lich gefagt: Wie fann man aber auch so dumm sein, solche Brieffchaften aufzubewahren. Bei mir hat man nichts, aber auch gar nichts gefunden!" Nach der Behauptung der Beugin Stefert soll die Reim ihr gegenüber sich dahin geäußert haben, daß daß qu. Verhältniß ein schimpfliches sei, doch bleibt die Neim dabei, daß fie nach Allem, was fie gehört und selbst gesehen, dasselbe nicht so auffaffen konnte. Bertha Rother betont zu dieser Zeugenaussage noch, daß die Herren, welche fte während der Reise L.'s besucht haben, ganz genaue Be fannte deffelben waren. R. A. Dr. Holz betont, daß Bertha R. die Briefe jedesmal nach ihrem Empfang, nicht aber alle auf einmal verbrannt habe.
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Der nun wieder herein gerufene Kutscher Ihlow erklärt, daß fich der Herr Profeffor in der Rother'schen Familie ,, ftets anftändig gezeigt habe." Jm Uebrigen will der Beuge trop seines intimen Verkehrs mit Frau Rother nicht viel wissen, behauptet aber, daß er in der Familie und namentlich von Anna Rother gehört habe, daß zwischen Bertha und Profeffor Gr. ein Verhältniß bestehe. Anna Rother bestreitet eine folche Aeußerung, der Beuge bleibt jedoch dabei.
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Aufruf an alle Klavierarbeiter( Mechaniten- Klaviatur), sowie sämmtliche Tischler Berlins . Arbeiter! Kollegen! Wie ja allgemein bekannt ist, haben vor 14 Tagen die Arbeiter der Bianofabrit von Klingmann u. Co. wegen Lohnabzüge die Fabrikanten noch nicht gelungen, tüchtige Arbeitskrafte zu er Arbeit eingestellt. So viel bis jept belannt ist, ist es den halten, denn diejenigen Elemente, welche während des Streits bort Arbeit genommen haben, etwa 7 oder 9 Mann, find ja unter den meisten Tischlern wohl bekannt. Darum, Kollegen, fordern wir Euch im Intereffe Aller auf, in nächster Zeit den Zuzug von oben genannter Fabrit fern zu halten. Beigen wir Arbeiter alle insgesammt, daß wir nicht gewillt find, die streitenden Kollegen der Willkür des Fabrikanten preiszugeben.. Darum, Arbeiter, Kollegen, richten Unterzeichnete an Euch Alle die Bitte, die streifenden Arbeiter aus der Pianofabrit von Klingmann u. Co., Köpniderftraße 175, auf jede Weise zu unterstüßen; denn laffen wir die Kollegen untergehen, so werden andere Fabrikanten bald dem gegebenen Beispiel folgen. H. Nöske. A. Riediger. Fr. Schmalofsti. Die Bahlstellen der Streitenden befinden sich Staligerstraße 18 bei Stramm und Kl. Andreasstraße 6 bei Rebaum.
Der Töpferstreit in Belten ist beendigt, die dortige Lohnkommission veröffentlicht folgendes: Also der Kampf ift zu Ende. Wir find beftegt! Wehe den Befiegten!" rufen jest die Meister. Am Freitag, den 25. September, war die entscheidende Versammlung. Der Vorsitzende, Kollege Mertens, legte flat, wie Buzug und Abfall und geschwächt haben und daß die Zersplitterung noch weiter gehen würde, wenn wir dem Kampf nicht ein vorläufiges Ende machen. Die in Arbeit bei den nicht vereinigten Meistern stehenden Kollegen erfärten, auch ferner nach Kräften für die Kollegen eintreten zu wollen, die ohne Arbeit bleiben oder gemaßregelt werden, für das Weiterstreifen könnten sie aber auch nicht mehr stimmen. Die ge heime Abstimmung ergab 102 Stimmen für Schluß des Streits und 83 für Weiterftreifen. Somit proflamirte Herr Mertens, daß der Ausstand aufgeschoben" ist. Es wird uns nun sehr schwer gemacht, wieder in Arbeit zu lommen. Melden bei dem Altmeister und allerlei andere Demüthigungen müffen wir uns von den Siegern auflegen laffen. Die Kommissionsmitglieder und noch manche andere sollen überhaupt nicht wieder Arbeit erhalten. Wir werden auch daran nicht zu Grunde gehen, und werden Mittel und Wege finden, und fortzuhelfen. Kollegen in Deutschland , sagen wir herzlichen Dank für die vielen und großen Opfer, die Ihr für uns gebracht habt. Wir find Eurer nicht unwürdig gewesen! 21 Wochen haben wir ausgehalten und vielleicht geht es hier doch noch einmal Ios! Nun bitten wir, uns besonders Arbeitspläge nachzuweisen, Damit die Gemaßregelten bald unterkommen. Laßt uns den Muth nicht verlieren. Wenn wir auch nicht ganz unser Ziel erreicht haben, die Bewegung, die durch den Veltener Aus ftand in das Gewerk gekommen ist, wird heilsam fortwirken. Wir werden jest die Abrechnung anfertigen, und dieselbe demnächst veröffentlichen.
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Euch,
Versammlung ab, in welcher Herr Prediger emer. Rendziora einen Vortrag halten wird über das Thema: Was ist Wahr heit?"( Die Versammlung wird präzis 8 Uhr eröffnet.) Vereinsmitglieder, welche unter den bekannten Bedingungen an dem Unterricht in der Handwerkerschule theilnehmen wollen, haben sich unter Vorzeigung der vom Direktor der Handwerkers schule ausgestellten Karte in der Versammlung zu melden. glieder, welche fich zur Theilnahme an dem Unterricht noch nicht angemeldet haben, müssen sich spätestens Sonnabend, den 3. Oktober, Abends von 6 bis 8 Uhr, in der Handwerkerschule, Kurftr. 52, melden. Der Unterricht beginnt am Sonntag, den 4. Oftober. Sämmtliche Vereinsmitglieder, welche der Orts frankenkasse der Tischler und Pianofortearbeiter" angehören, werden ersucht, ihre Quittungsbücher der Drtskaffe in die Vereinsversammlung mitzubringen.
Ortskrankenkasse der Tischler und Pianoforte Arbeiter. Die Wahl von 34 Vertretern zur General- Ver sammlung für diejenigen Mitglieder, welche in dem Bezirk des Kassirers König arbeiten oder als freiwillige Mitglieder ihre Beiträge an denselben zablen, findet am Sonntag, den 4. Okto ber cr., Vormittags 10 Uhr, im Saale der Tivoli Brauerei statt statt Wahlberechtigt und wählbar find nur diejenigen Mit glieder, welche großjährig und im Befiz der bürgerlichen Ehrenrechte find. Der Butritt ist nur gegen Vorzeigung des neuen Quittungsbuches gestattet. Da dies seit dem Bestehen der Kaffe die erste Mitgliederversammlung ist, so ist es dringend nothwendig, daß die Mitglieder recht zahlreich erscheinen.
Oeffentliche Versammlung sämmtlicher Tischler und Klavierarbeiter Berlins und Umgegend. Sonntag, den 4. Ottober, Vormittags 10 einhalb Uhr, im Konzerthause Sansbisherige Thätigkeit der Revisionskommission und die Erfolge. souci, Rottbuserstraße 4a. Tagesordnung: Bericht über die hierdurch eingeladen, auch alle diejenigen, welche die damalige Referent: Herr Heinr. Schaar. Herr Rödel und Genossen find Lohnfommission unterstüßt haben.
Der Fachverein der Metallarbeiter in Gas, Wafferund Dampf- Armaturen hält eine Mitgliederversammlung heute Abend 8 Uhr in den Gratweil'schen Bierhallen, Kommandan tenstraße 77-79, ab. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Dr. Bohn über Witterungswechsel. 2. Diskussion. 3. Abrech nung vom Stiftungsfest. 4. Wahl der Fachkommission. 5. Verschiedenes und Fragelaften. Ausgabe der Billets zum Kränzchen am 31. Dktober in dem Bürgersaale, früher Vauxhall.
Generalversammlung des Vereins der Einseher Berlins , Sonntag, den 4. Oktober, Vormittags 10 Uhr, im Vereinslokal, Neue Friedrichstr. 44.
Verein sämmtlicher Berufsklassen, Berlin III.( E H.) heute Abend 8% Uhr, Versammlung bei Kummer, Ackerftraße 13.
Oeffentliche Versammlung sämmtlicher Dachdecker Berlins , Sonntag, den 4. Oktober cr., Vormittags 10% Uhr, im Restaurant Weid, Alexanderstr. 31. Tagesordnung: 1. Zwed und Nugen der Fachvereine und die Nothwendigkeit einer Zentralisation. Referent: Herr J. Neumann aus Ham burg. 2. Bericht der Lohntommiffion. 3. Das Arbeiterschut gefeß. Referent: Herr J. Neumann. Sämmtliche Delegirte des Dachdecker Kongresses find in dieser Versammlung an wesend.
Verein der Berliner Bauanschläger. Sonntag, den 4. Oftober, Vormittags 10 Uhr, Generalversammlung bei
feffeln Vereine und Versammlungen. Breus, Oranienstraße 51.
Es folgt die Vernehmung des Prof. Ewald, welchem Juftiarath Simfon die Frage vorlegt: Db ein Künstler, welcher das Glüd hat, ein Modell zu finden, das den fünstlerischen Gedanken, der in ihm lebt, voll und ganz zum lebendigen Ausdruck bringt, namentlich wenn dieser Künstler fich schon im höheren Lebensalter befindet, nicht in der Lage ist, für ein folches Modell Unsummen Geldes herzugeben. Beuge: Ich bin ganz außer Stande, darauf zu antworten, ich meine, das muß jedem Einzelnen überlassen bleiben. Rechtsanwalt Kleinho'z: Kommt es vor, daß ein Künstler ein folches Modell lange Beit an fich zu fucht? Beuge: Ja! Profeffor Guffow befundet, daß es in Rom und Paris Maler gebe, welche sich ihre Modelle allein halten und dieselben so bedenken, daß fie eben nur ihnen dienen. Es lomme wohl vor, daß Künstler an Modelle sehr großartige Geschenke geben, bestimmte Fälle aber, in denen Beträge zu vielen Tausenden gegeben worden, find ihm nicht bekannt. Die Anna Rother, welche ihm auch als Modell ge dient hat, habe er immer für ein Mädchen nicht hellen Geistes gehalten.- Prof. Dr. Julius Lessing ist mit dem Prof. Graef feit 20 Jahren bekannt und hat ihn als einen hochehrenwerthen Mann schäßen gelernt; er giebt in längerer Darstellung, die den Angeklagten Graef wiederholt tief ergreift, ein Bild von dem Künstlerischen Entwidelungsgang deffelben. feinen Leistungen und den Jdealen, die ihm vorschweben. Er zeigte, wie es demselben troß seiner großen Erfolge nie genügte, Portraitmaler zu sein und daß er immer von dem Gedanken erfaßt war, die Höhe der Kunst nur erreichen zu können, wenn er ideale Gestalten malte. Als er dann die höhere Meisterschaft erreicht hatte, bedauerte er stets, daß dies nicht zu Gunsten der idealen Richtung geschehen war und erfüllt von dem Gedanken, daß die berühmtesten Schöpfungen der Renaissanze auch nichts waren, als idealifirte Portraits, glaubte er, daß, wenn es ihm möglich wäre, anleh nend an die Natur ideale Einzelfiguren zu schaffen, er fich aur idealen Arbeit herausarbeiten könnte. Wenn ein Maler 13 Jahre lang portraitirt hat, kann er sich dieser Aufgabe nur an der Hand eines Modells zuwenden. Mit freudigster Begeisterung habe ihm Graef eines Tages erzählt, daß er das große Glück gehabt, endlich ein Modell zu finden, mit welchem er im Stande sein dürfte, derartige ideale Schöpfungen zu bilden. Es ist seine Schwäche, daß er bei Personen, für die er fich intereffirt, leicht feftfigt. Er flammerte fich an diese Person, die Bertha Rother, um das in feinem Geiste schwebende Bild zu verwirklichen, er ging auch deshalb mit ihr nach Bins, um fie in Schilf und in freier Natur zu malen. Beuge hat ihm damals gesagt, man würde gewiß eine böse Geschichte daraus machen, er hat aber alle Einwendungen als gleichgiltig zurückgewiesen. Bei der Rich tung, die Graef mit dieser Person einschlug, handelte es sich feineswegs um ein einzelnes Bild, sondern daraus konnten eine ganze Reihe von Bildern entstehen, genau so wie Rubens feiner Beit aus dem Bilde feiner Frau ganze Reihe idealer Schöpfungen habe entstehen laffen. Es sei sehr erklärlich, daß aus der fortwährenden Berührung mit einem solchen Mädchen fich Anregungen heraus. bilden, die man im Allgemeinen bei mehr als 50 fäbrigen Männern nicht findet. Bei dem Honorar für ein solches Mos bell lönne man deshalb auch nicht die Anzahl der Sizungs ftunden aufrechnen, sondern müsse daran denken, daß daffelbe für die künstlerische Richtung, welche Graef einschlagen wollte, ein Bedürfniß war. Der nächste Zeuge ist Prof. Wolff, welcher von der Staatsanwaltschaft geladen ist, weil er befunden sollte, daß er fich mißbilligend über die Eidesleistung Graef's ausgesprochen hat. Er befundet das Gegentheil und erklärt, daß er Graef nur als ehrenbaften Mann fennen gelernt habe, ben er des Meineids nicht für fähig halte. Hotelier Bopen bach aus Bins, bei welchem Graef mit Bertha R. während feiner Studien Bimmer an Simmer gewohnt hat, weiß über deren Verkehr nichts Besonderes zu bekunden. Damit schließt die Sigung gegen 7 Uhr.
eine
Der zum Tode verurtheilte Lieste batte bekanntlich die Wiederaufnahme des Verfahrens in seinem Brozeffe bean tragt. Die Straftammer des Landgerichts zu Frankfurt a. M. bat den Antrag des Verurtheilten zurüdgewiesen. Wie dem " B. Tabl." aus Frankfurt a. M. gemeldet wird, soll Lieske bei den Bernehmungen im Gefängnisse Welheiden ganz abweichende Andeutungen bezüglich der Personen der eigentlichen Thäter gemacht haben. Ein von ihm mit Namen Genannter habe unter Mithilfe eines Anderen die That verübt und er hätte nur an den Vorbereitungen dazu mitgeholfen. Der Thäter sei durch das Loos bestimmt und befinde fich jest in Amerita. Den Dolch, mit welchem Rumpff ermordet worden, hat Lieske
Der Fachverein der Stellmacher hielt eine General Versammlung am Montag, den 28. September, Inselstr. 10, tutenberathung. 3. Vorstandswahl. 4. Wahl von 5 Kom ab. Auf der Tagesordnung fland: 1. Kaffenbericht. 2. Sta missionsmitglieder zur missionsmitglieder zur Arbeitsausgabe. 5. Verschiedenes. 6. Fragelaften. Den Raffenbericht erstattete der Kaffiter Herr Hering; demnach betrug die Einnahme inkl. Bestand vom vorigen Quartal 85,28 R. Die Ausgabe 38,95 M. Bleibt ein Raffenbestand von 46,33 M. Die Revisoren fonstatiren, daß fie die Kafe geprüft und für richtig befunden hätten. Statutenberathung wurde der Antrag des Herrn Groth, aus Darauf wurde dem Kasfirer die Decharge ertheilt. Bei der § 2 bes Statuts den Saß mit Ausschluß aller politischen und religiösen Fragen" zu streichen, abgelehnt, da die Ver Sammlung die Statuten in ihrer jeßigen Faffung für gut befand. In den Vorstaud wurden neu resp. wiedergewählt die Herren Singer und Schröder zu Vorfißenden( der bisherige wahl ab), Vorfizende Herr Heider lehnte seine eventuelle Wieder Elein und Damte zu Schriftführern, Hering und Bochow zu Raffirern, und Böhm, Drier und Dante zu Revisoren. In die Kommission zur Arbeitsausgabe Menzel und Barthel. Bu, Verschiedenes" spricht Herr Menzel wurden gewählt: Gehlhar, Radke, Schröder, Hirte, Elein, hältnißmäßig stärker besucht sei, als die früheren. Er legt der feine Befriedigung darüber aus, daß die Versammlung ver fordert die Kollegen auf, die gemeinsamen Intereffen der Stell Versammlung die Sache der Stellmacher warm and Herz und macher nach Kräften zu fördern, damit, wenn die Stellmacher mit ihren gerechten Forderungen hervortreten, diefelben voll und ganz zur Annahme gelangen. Noch theilte Redner mit, daß am Montag, den 12. Dktober, Herr Dr. Baded einen wiffenschaftlichen Vortrag halten wird, und fordert er die VerVersammlung einzufinden. Sammlung auf, fich an diesem Tage besonders zahlreich in der
Der Vorstand des Bezirksvereins des werkthätigen Voltes der Schönhauser Vorstadt richtet an die Bezirks genoffen einen Aufruf zum Eintritt in genannten Verein. Derselbe bezweckt das Wohl seiner Mitbürger auf sozial wirth schaftlichem Gebiete, sowie in fittlicher und geiftiger Beziehung durch gegenseitige Belehrung und Vorträge über politische, durch Pflege der Geselligkeit und Wohlthätigkeit unter den Mit fommunale, janitäre und gewerbliche Angelegenheiten, sowie gliedern und ihren Familien zu fördern. Mitglied fann jeder Einwohner der Schönhauser Vorstadt werden, welcher im Befit schritten hat. Der monatl. Beitrag beträgt 20 Bf., die Aufnahmeder bürgerlichen Ehrenrechte ist, und das 21. Lebensjahr übergebühr 30 Pf. Es ist Pflicht eines jeden Arbeiters, dem es ernst ist, an den Bestrebungen zur Verbefferung seiner Lage theilzu nehmen, fich unserer Vereinigung anzuschließen, denn nur ver einigt find wir im Stande, unsere Lage zu verbessern, nur durch Vereinigung find wir im Stande, unsere Prinzipien zur Geltung zu bringen! Bezirksgenoffen! Werft Euren Indiffe rentismus über Bord, bedenkt, es handelt sich um Euer Wohl, um das Wohl Eurer Familien. Tretet ein in unsere Vereini gung und helft, daß unser Verein groß und stark werde; ver einzelt find wir nichts, vereinigt eine Macht. Die nächste Ver sammlung findet am 6. Dktober cr., Abends 8% Uhr, in
Meister's Salon, Schönhauser Allee 161, statt. Tagesordnung siehe morgen im Inseratentheil des Blattes.
Achtung! Sämmtliche Klavierarbeiter, welche der hiesigen Ortsfrankentasse angehören, werden gebeten, ihre Adressen im Laufe des heutigen Tages bei Stramm, Stalizerstr. 18, behufs Feststellung der Delegirtenliste abzugeben, da eine Versammlung derjenigen Ortskaffenmitglieder, welche beim Raffirer König ihre Beiträge zahlen, bereits morgen( Sonntag) Vormittag auf" Tivoli" stattfindet. Es wird gebeten, bei der Adreffenangabe ebenfalls zu bemerken, bei welchem Saffirer die betreffenden Mitglieder ihre Beiträge zahlen.
Der Fachverein der Tischler hält heute( Sonnabend) Abend 8% Uhr in Jordan's Salon, Neue Grünftr. 28, eine
Eine öffentliche Versammlung der Drechsler findet heute Abend in Keller's Salon, Andreasstraße 21, ftatt. ( Näheres ftehe unter Soziales und Arbeiterbewegung.")
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Eine öffentliche Generalversammlung der Riften- und Koffermacher Berlins findet Sonntag, den 4. Oktober, Bors mittags 10 Uhr, in den ,, Arminhallen", Kommandantenstr. 20, statt. Tagesordnung: Bericht über die Werkstellen von Fubg, Vallentin und Alterthum. Die Streitfommission ersucht alle Kollegen, in der Versammlung recht zahlreich zu erscheinen und die ca. 60 streitenden Kollegen in jeder Hinsicht kräftigst zu unterſtügen.
Zentral- Kranken- und Sterbe- Kaffe der Fabrikund Handarbeiter( E. H. Dresden ), örtliche Verwaltungsftelle Berlin , Süd- Ost. Bahlstellen befinden sich Lauftgerstr. 52, Ede Stalizerstr., und Adalbertstr. 74. Daselbst werden jeden Sonnabend Abend von 8-10 Uhr Beiträge entgegengenommen, sowie neue Mitglieder aufgenommen. Ebenfalls werden dort zu jeder Tageszeit Aufnahmescheine verausgabt. Raffirer A. Menzel, Kopniderftr. 161, II., nimmt täglich, Abends von 6-7 Uhr neue Mitglieder auf.
Der Bezirksverein der arbeitenden Bevölkerung des Süd- Westen Berlins hält am Montag, den 5. Ditober, Abends 8 Uhr, in den Kaiserhallen", Alte Jakobftraße 120 ( nahe der Feilnerstraße), seine ordentliche Versammlung ab mit der Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Brediger emer. Kendziora über das Thema:„ Der Kulturzustand Deutschlands zur Zeit der Reformation." 2. Verschiedenes. Der Vorstand bittet um recht zahlreichen Besuch. Gäfte find willkommen. Beiträge zur Vereinslaffe lönnen jeden Sonnabend Abend von 8 Uhr ab bei Lindenborn, Solms- und Gneisenaustraßen- Ede, abgeliefert werden.
Vermischtes.
mit
Unheilvolle Wette. Der Wirthschaftsbefizer Freitag in Siepring( Baiern), ein riesenstarter Mann mit einem wahren Stiernaden, wettete kürzlich im Wirthshause mit dem Bauern Stern, daß deffen Pfernd nicht im Stande sei, ihn vom Plage wegzuziehen, wenn er sich innerhalb der offenen Tür änden und Füßen gegen den Thürpfosten stemme. Als Breis wurde ein halber Eimer Wein festgesezt, und man machte sich sofort daran, die Wette auszufechten. Freitag legte sich einen Strid um den Nacken, und dieser wurde an das Wagendrittel" am Anfangs widerstand Freitag eine Weile, als aber endlich das Pferdegeschirr befestigt. Beim ersten Male riß der Strid. Man brachte einen stärkeren und der Kampf begann auf's Neue. lich einen lauten Schrei aus, stürzte nach vorwärts und wurde Pferd durch Peitschenhiebe angetrieben wurde, da stieß er plößvon dem Pferde eine Strede weit geschleift. Als man Freitag aufhob, war er todt. Durch Berreißen mehrerer Rückgratswirbel war dies furchtbare Ende herbeigeführt worden.
Fälschung von Nahrungs- und Genußmitteln. Ueber Die gefundsheitswidrige Verfälschung von geistigen Getränken in den Vereinigten Staaten von Amerika giebt eine soeben in Newyort erschienene Schrift unter dem vielversprechenden Titel: Fleischmann, selbst ein früherer Schantwirth, will seinen Lejern Die Kunst des Mischens und Zusammenfegens von Liqueuren und Weinen" interessante Auskunft. Der Verfasser, Joseph zeigen, wie alle jene so beliebten Marten von Korn und anderen Branntweinen, Liqueuren und Weinen gegenwärtig für den Handel zubereitet werden. Er will durch das Bud feine Berufsgenoffen in den Stand seßen, die bisher nur von den Grossisten und Fabrikanten betriebenen Verfälschungen selbst vorzunehmen und auf diese Weise den bisher den Erstes ren allein zufließenden Gewinn fich selbst anzueignen. Als alter Geschäftspraktiker plaudert er einmal aus der Schule und theilt folgende Rezepte mit, nach denen mit Erfolg gearbeitet werden fann, und wie der Verfasser zugesteht, allgemein gearbeitet wird. Bunächst zeigt er uns die Herstellung verschiedener Sorten geringeren Whistys. Den Hauptbestandtheil davon bildet Sprit, wovon die Gallone( 3% Liter) etwa 1,25 Dollars