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ersten Mal in der ganzen Verhandlung vollständig seine sonstige Ruhe. Sehr erregt und unter nervösem Buden der Gefichts muskeln erklärte er heftig: Jawohl, ich bin ein finnlicher Mensch, denn ohne Sinnlichkeit ist nach meiner Meinung ein Künstler überhaupt nicht zu denken. Ich habe aber meine Sinnlichkeit immer zu beherrschen gewußt und die Gedichte zeugen von einer in der Phantafte gebliebenen Sinnlichkeit: Mit dem Gürtel mit dem Schleier reißt der schöne Wahn entzwei! Was diese Gedichte enthalten, find Phantafiegebilde, die auf kleinen Anlässen beruhen. Ein Mädchen, welches ich unfittlich benuße, werde ich doch nicht in schwärmerischen Liedern befingen!" Die Worte hatten den Angeklagten in solche Erregung gebracht, daß er die Atten, die er in der Hand hielt, mit Nachdruck auf den Tisch warf, wie verzweifelt die Hände rang und um ein Glas Waffer bat. Sein Geficht war dabei freideweiß geworden. Der Bräftdent vermahnt ihn zur Ruhe und ließ ihm einen Stuhl bringen.
Schließlich ist ein Gedicht unter der Ueberschrift„ Märchen". Daffelbe lautet:
Du haft mir ja, o Kunst, gegeben Des Lebens Bilder schön zu schauen, Mich dem Gemeinen zu entheben Die Himmelsleiter mir zu bauen.
Mich hebend auf der Täuschung Schwingen, Treibt mich die Macht der Phantafie,
Auch die dem Staube zu entringen
Die meinem Bild das Antlig lieh.
Sie möge fich so hoch erheben,
Wie meine Phantaste fte trägt,
Dem Bilde wird sie wiedergeben
Was ich in fte heineingelegt. D möchte noch der Bauber walten, Blieb noch so lang der schöne Schein, Bis ich zu Bilde mag gestalten Das Märchen, das ich sah so rein. Fand unter Unkrauts wilden Ranten Manch schönen Trieb doch tief versteckt Nun streben sorgend die Gedanken Bis ich zur Reife fte geweckt. Ist ja zum Guten, wie zum Bösen In jede Bruft gelegt der Keim; Bom Uebel möcht ich sie erlösen, Die durch's Geschid mir fiel anheim. Zwei Wege liegen da zu wandern: Rönnt' ich doch wählen ihre Wahl Bu gehen den, zu flieh'n den andern, Bu fliehn der Reue em'ge Qual.
Ist einmal so das Loos getallen,
Dann lennet sie nicht mehr mein Herz, Denn ich muß strebend weiter wallen Mit hehrem Blicke himmelwärts.
Zur Verlesung gelangt dann die testamentarische Ansprache des Prof. Graef an seine Söhne. Es heißt in derselben u. A. etwa: Meine Phantafte hat das Mädchen, welches die Anregung zu meinem Märchen" gegeben, idealifirt und die näheren Beziehungen, in welche ich zu demselben getreten, haben mir immer neue Anregungen zum Schaffen gegeben. Es find mir aus diesem Verhältniß oft schwere Sorgen und große Geldopfer entstanden, ich habe sie aber gebracht, denn wenn ich das Mädchen mir nicht erhielt, mußte fie ficher einem Anderen anheimfallen, war also für mich und meine Bwede verloren. Ich bin Eurer Mutter deshalb nicht untreu gewesen, sondern habe sie immerdar hoch und in Ehren gehalten. Mein verhältnismäßig jugendlich erregbares Herz bedurfte ab und zu einer Anregung zum Schaffen und Streben bei dem durch die Kränklichkeit Eurer Mutter entstandenen zeitweise melancholische Wesen, welches mich mit niederdrückte. Ich mußte mich frisch erhalten. Die Jdeale laffen sich im Leben nicht erreichen, es hat uns aber auch das Leben gelehrt, daß fich eine stre bende Natur, die nicht unterliegen mag, da, wo die Verhält niffe lückenhaft werden, den Ersatz zu schaffen sucht. Dies that ich; ich habe dies Verhältniß unterhalten, nicht aus Frivolität, sondern um höherer Bwede willen und darum glaube ich, daß Ihr mich, wie früher, stets in Ehren halten werdet."
Schließlich wird eine vorgefundene schriftliche Ansprache an Bertha Rother verlesen. Profeffor Graef schreibt darin dem Mädchen, daß er 12 700 Mart in einer gewissen Zeit auf Schuldscheine ihren Eltern zur Begründung der Geschäfte gegeben habe und daß Diese Summe auf Erfordern im Nothfall zurückzugeben sei. Die Summe von 700 M., welche er vorher schon gegeben, würde er, als einmal geschenkt, nie zurückfordern. Es folgen dann bringende Ermahnungen an Bertha. Er habe fte näher tennen gelernt und freue fich beigetragen zu haben haben, daß fie in der Welt fortkam. Wenn sie einem Manne fich anschließen würde, den sie wirklich von Herzen lieb hat, würde er ihr trotzdem auch fernerhin seine alte Freundschaft bewahren, wenn fie dagegen nur aus Hang zum Lurus oder aus Laune mit einem Manne in Verbindung trete, dann würde er sich entschieden auf immer von ihr wenden, müsse aber dann darauf bestehen, daß er auch sein Geld zurückerhalte. Nur in der Boraussetzung, daß Du Dich nicht erniedrigst, habe ich alle die großen Dpfer gebracht. Wenn Du also in Versuchung bist, dann lies diese Worte und prüfe Dich, ob Dir die Erfüllung eines leichtmüthigen Wunsches mehr werth ift, als das Festhalten an Deinem treuen und stets hilfs bereiten Freund."-Mit der Verlesung dieses Schriftstückes schließt die Sigung um 4% Uhr.
schlaffung der Nerven folgt und daß namentlich die Wider standsfähigkeit des Körpers auf die Dauer vermindert und derfelbe schädlichen Einflüssen immer zugänglicher gemacht wird. Die in den Bergwerken, namentlich in den Kohlenzechen be schäftigten Arbeiter, trinken meist seit ihrer frühesten Jugend nach der Arbeit ihren Schnaps in der Meinung, fich dadurch gegen die schlimmen Folgen der eingeathmeten schlechten Luft und des Kohlenstaubes zu schüßen und machen gerade dadurch ihren Körper frühzeitig erschlaffen. Wir find der festen Ueberzeugung, daß die bei vielen Bergleuten schon im frühen Alter eintretende allgemeine Körperschwäche eine Folge des Schnaps genusses ist. Es ist allerdings wahr, daß die Arbeit in den Gruben äußerst anstrengend und aufreibend ist, aber der Körper würde die täglichen Strapazen viel leichter und länger ertragen, wenn er nicht durch regelmäßiges Branntweintrinken aufgerieben würde. Gerade die Bergleute und andere in ähn lichen Beschäftigungen thätigen Arbeiter dürften zu ihrem eigenen Besten eigentlich gar feinen Schnaps trinten; gerade fie müßten einen großen Theil des entbehrlichen Geldes für eine gute Nahrung verwenden, um fich nachhaltig zu fräftigen gegen die Wirkungen der schädlichen Luft und angreifenden Arbeit. Sicherlich würde ein Versuch, der mit der Branntweinenthaltung gemacht würde, segensreiche Folgen haben und die Arbeiter selbst zu der Ueberzeugung bringen, daß es ohne Schnaps geht und viel beffer geht. Die Landleute im Han noverschen, von denen sich viele seit Jahren des Schnapsgenuffes enthalten, haben in einem aus den vierziger Jahren ftammenden Mäßigkeitsliede ihre Anschauungen niedergelegt. Daffelbe lautet:
Wir Bauern rings um Osnabrück Thun männiglich zu wissen: Der Fusel brachte niemals Glüd, Auch fann man ihn wohl missen. Nur Böses ist es, was er thut, D'rum haben wir mit frischem Muth, Den Buddel weggeschmissen.
Wir actern, ernten ohne ihn, Wir holzen, fahren, bauen.
Wir fönnen unsern Strang wohl zieh'n Und unsrer Kraft vertrauen. Wir find zur Arbeit stark und frisch, Wir fizen ganz vergnügt bei Tisch Und können gut verdauen."
Hoffentlich finden diese Worte einige Beachtung zum Besten unserer arbeitenden Bevölkerung."
Solch' ein unverfrorener Jesuitismus ist eben nur möglich in einem Blatt vom Schlage der Rh. W. 3tg." Es wird die Schädlichkeit des Schnapstrinkens für den Organismus aus brüdlich anerkannt, es wird die schwere Arbeit der Bergleute hervorgehoben, und es wird den Bergleuten gute Nahrung empfohlen. Aber gerade deshalb, weil die Ernährung der Arbei ter eine unzureichende ist, weil sie nicht genügt, die zur Arbeit nöthigen Kräfte wieder herzustellen, deshalb greift der Arbeiter zu dem Reizmittel des Branntweins. Justus von Liebig , der berühmte Chemiker, hat recht, wenn er sagt: Das Schnapstrinten ist nicht die Ursache, sondern es ist die Folge der fozialen Noth. Geradezu unbegreiflich ist es also, wenn die Rh. W. 3tg." den Bergarbeitern Rathschläge giebt, deren Ausführung, wie sie wohl weiß, für diese armen Leuten ganz unmöglich ist. Wären die Löhne der Bergarbeiter nicht so niedrig, wären die Arbeitsbedingungen günstigere, wäre die Arbeitszeit fürzer, so würde der Schnaps bald durch Besseres und Gesünderes verdrängt werden. So lange aber die Lebens haltung eines großen Prozentsages der Arbeiterklasse eine so gedrückte ist, so lange wird auch der Alkoholismus seine Wir fung ausüben, er wird nicht blos die jetzige, sondern auch die tommende Generation förperlich und geistig schädigen.
Ans Erdmannsdorf( Schlesien) wird gemeldet, daß vier hundert böhmischen Arbeitern angefündigt ist, daß fie am 1. April ausgewiesen werden. Die einzelnen Arbeiter tönnen uns leid thun; da die böhmischen Arbeiter aber überhaupt zu den Lohnbrüdern" gehören, werden unsere schlesischen Arbeiter aufathmen und die Maßregel als eine in ihrem Intereffe ge troffene ansehen.
Vereine und Versammlungen.
An die Metallschrauben-, Façondreher und Berufsgenossen Berlins . Kollegen! Ueberall sehen wir nicht allein in Berlin sondern in allen Gauen Deutschlands , daß die Arbeiter aller Branchen, welche sich vereinigt baben, bestrebt find, die materielle Befferstellung ihrer Mitglieder zu erringen. Ueberall sehen wir energische Mittel anwenden, um die Inter effen der Arbeiter den Fabrikanten gegenüber zu wahren. Die Interessen unserer Kollegen zu wahren, ist auch Zweck unserer Vereinigung. Wir sind durch durch die fich fortwährend steigernde Reduzirung des Arbeitsverdienstes auf der einen Seite, auf der anderen Seite dagegen durch die stetig steigenden Preise für die nothwendigsten Lebensbedürfnisse veranlaßt worden, einen Minimallohntarif für unseren Branche auszuarbeiten. Bei Bearbeitung desselben ist der leitende Gedanke der gewesen, daß es erforderlich sei, zunächst unsere am ungünstigsten gestellten Kollegen denselben Lohnfaz zu sichern, wie solcher in den sogenannten beffeten Werkstätten gezahlt wird. Nicht mit Unrecht wurde angenommen, daß der jegt in vielen Fabriken gezahlte Lohn nicht annähernd genügt zur Erbaltung eines Arbeiters, noch viel weniger aber zur Erhaltung einer Familie. Dadurch, daß die Arbeitgeber, welche schlechtere Löhne zahlen, ihre Produkte zu einem niedrigeren Breise abgeben tönnen, wird ein Druck auf die übrigen Fabrikanten ausgeübt, und diese gezwungen, für niedrigere Preise ebenfalls Lieferungen anzus
Soziales und Arbeiterbewegung. nehmen. Die Fabrikanten versuchen nun, dieſen Druck auf den Arbeiter
Zum Streit der Fuhg'schen Kiftenfabrit. Da Herr Fubg die angeführten Thatsachen für unwahrheit erklärt hat, fühlen wir uns veranlaßt, zu dem in unserem Aufrufe in Nummer 230 dieses Blattes angeführten Behauptungen noch einige Bemerkungen als Berichtigung hinzuzufügen. 1. Das det Herrn Fuhg thatsächlich Löhne von 10, 12, 15 Mark verdient werden, und zwar von Riftenmachern, von denen Herr Fubg behauptet, daß felbige 27-30 m. verdienen. 2. Auch find Kreissägenschneider bei Herrn Fuhg weit unter 20 Mart beschäftigt, von welchen behauptet wird, daß fie 30 bis 37 m. verdienen. 3. Tritt noch eine wesentliche Verminderung der Löhne ein, sobald die jeßige Saison vorüber ist, wo von 6 Uhr früh bis 8, auch bis 8 Uhr Abends gearbeitet wird, welches später alles weg fällt und die Arbeitszeit nur von 6 bis 7 Uhr dauert, welches zwar noch lange genug ist, aber die Löhne pro Woche auf 25 pCt. erniedrigt. Der Lohn erleidet noch eine weitere Verminderung durch stundenlanges Warten auf Arbeit in dieser Fabrit. Alle hier angeführten Thatsachen legt die Kommission durch schriftliche Beweise flar. Die Kommiffion.
Modernes Pharisäerthum. Die bereits schon öfters von uns sitirte Rheinisch- Westfälische Beitung", nationalliberaler Kouleur, schreibt folgendermaßen:
Unterstüßungsverein deutscher Schuhmacher.( Filiale Berlin ). Montag, den 5. Ottober, in Niefts Salon, Komman dantenstr. 71-72. Generalversammlung. Tagesordnung: 1. Raffenbericht. 2. Diskussion über Errichtung einer Fachschule. Mitgliedsbuch legitimirt.
Deffentliche Versammlung sämmtlicher Tischler und Klavierarbeiter Berlins und Umgegend. Heute, Vormittags 10% Uhr, im Konzerthause Sanssouci , Kottbuserstraße 4a. Tagesordnnng: Bericht über die bisherige Thätigkeit der Re visions- Komisfion und die Erfolge. Referent: Herr Heinrich Schaar. Herr Rödel und Genoffen find hierdurch eingeladen, auch alle diejenigen, welche die damalige Lohnkommission unterstützt haben.
Zentral- Kranken- und Sterbekasse der Fabrik- und Handarbeiter( E. H. Dresden ) ärztliche Verwaltungsstelle Berlin Often. Die Zahlstellen befinden sich Andreasftr. 3 und Gr. Frankfurterstr. 127. Jeden Sonnabend von 8-10 Uhr Abends werden dort Beiträge entgegen genommen und neue Mitglieder aufgenommen.
Arbeiter Bezirksverein der Rosenthaler Vorstadt. Montag, den 5. Oktober, Abends 8 Uhr, Gartenstraße 123, bei Krüger. Mitglieder- Versammlung. Tagesordnung: 1. Vierteljährlicher Kaffenbericht. 2. Innere Vereinsangelegenheiten. 3. Fragelasten. Auch findet in der Versamlung die Eröffnung Der Vereinsbibliothet statt. Die Mitglieder werden ersucht, recht zahlreich zu erscheinen.
Der Fachverein der Möbelpolirer auf Kastenarbeit hält am 5. d. M., Abends 8 Uhr, eine Monatsversammlung bei Seeger, Grüner Weg 29, mit folgender Tagesordnung ab. 1. Bwed und Ziel des Fachvereins; was haben wir erreicht und was wollen wir noch erreichen. 2. Einiges über die Sonntagsruhe. 3. Verschiedenes und Fragetaften.
Verein Berliner Hausdiener. In der am 18. Sep tember abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung behufs Neuwahl des Vorstandes wurden folgende Herren ge wählt: D. Grauer, 1. Vorfigender; C. Richter, 2. Vorsitzender; C. Nuhft, 1. Schriftführer; Klonniger, 2. Schriftführer; W. Bandel, Kasfirer; C. Heller, 1. Fahnenträger; A. Lenz, 2. Fahnenträger.
Arbeiter- Bezirksverein der Oranienburger Vorstadt und des Wedding . Große öffentliche Versammlung am Montag, den 5 Oftober, Abends 8 Uhr, im Wedding Part, Müllerstr. 178. Tagesordnung: 1) Vortrag des Stadtver ordneten Herrn Singer über die bevorstehenden Stadtverord netenwahlen. 2) Diskussion. 3) Verschiedenes. 4) Frage taften. Jedermann hat Butritt.
Fachberein der Berliner Kürschner. Montag, den 5. Oktober, Abends 8 Uhr, Generalversammlung im Saale des Herrn Seefeld, Grenadierstraße 33.
Deffentliche Bildhauer- Versammlung am Montag, den 5. Dttober 1885, Abends 8 Uhr, in den Gratweil'schen Bier hallen, Kommandantenstr. 77/79. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Rechtsanwalts Freudenthal über: Rechtsschuß und Gewerbeschiedsgerichte". 2. Sind die Prinzipale mit der Be feitigung der Sonntags- und Ueberstundenarbeit einverstanden, und wollen fie diese Forderung der Gehilfen unterstügen? 3. Verschiedenes.
Berliner Wirtergefellen- Verband. Montag, den 5. d. Mets., Abends 8 Uhr, in Gütling's Lotal, Landwehrstraße 11, Versammlung. Tagesordnung: 1. Rechnungslegung. 2. Bes richt der Verhandlung über die Sonntagsrube. 3. Verschiede nes. Das zweite Stiftungsfest findet am 10. Ottober in Mohrmann's Salon, Große Frankfurterstr. 117, statt. Billets find zu haben im Verbandslotal, Andreasstr. Nr. 37.
Ein Tischlerherberge und Verkehrslokal für Tischler wird am 15. Oftober cr. Blumenstr. 56 eröffnet. In demselben Lokal befindet sich vom 1. November ab auch der Bentral Arbeitsnachweis des Fachvereins der Tischler."
Verein zur Wahrung der Interessen der Kisten und Koffermacher. Montag, den 5. Oftober, in den ,, Armin hallen", Kommandantenstraße 20, geschloffene Mitglieder Versammlung. Tagesordnung: Vorstandswahl, Verschiedenes und Fragekasten. Das Quittungsbuch legitimirt. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Das Stiftungsfest des Vereins findet am 10. Oftober in Keller's Salon, Andreasstr. 21, statt. Billets find bei den Vorstandsmitgliedern zu haben.
Fachverein der Steinträger Berlins . Die zum Sonntag, den 11. Oftober, angefagte Versammlung findet wegen. Kaffenangelegenheiten nicht statt. Der Vorstand ersucht die Mitglieder, fich recht rege an der Sammlung zum Unterstützungs fonds zu betheiligen. Die gesammelten Gelder und Sammel listen werden Sonntags von 10-12 Uhr Vormittags im Re staurant von Frit Ebel, Stalizerftr. 43, bis auf Weiteres von Herrn Rennthaler entgegen genommen.
Vermischtes.
Eine Belehrung. Die Zeitung" Roma" lenkt die Aufs merksamkeit der Behörden von Raserta auf folgenden Fall Kirchlich priesterlichen Fanatismus: Ein seit noch nicht langer Beit verheiratheter Eisenbahn Beamter, Namens Roberto, wurde in Neapel frant und, da sich sein Bustand nicht befferte, auf Veranlassung seiner vorgefegten Behörde nach dem ZivilHospital in Saferta gebracht. Dort wollte ihn seine Gattin besuchen, es war am 17. d. M., wurde aber auf der Treppe von einer Nonne angehalten, welche ihr sagte:„ Gehen Sie nicht weiter, Ihr Mann ist im Paradies." Die arme Frau brach in Thränen aus und bat dann, ihren todten Mann sehen zu dürfen. Die Nonne jedoch entgegnete: Sachte, sachte, Ihr Mann war zuerst bei dem Teufel, jest aber befindet er sich im Paradies. Danken Sie Gott , daß er so gestorben ist. Jener Heilige bort( fie wies auf ein Bild) hat das Wunder zu Wege gebracht." Als die arme Frau immer mehr meinte und den Todten zu sehen verlangte, ließ die Nonne fie festhalten und sagte, ihrem Wunsche werde gewillfahrt werden, wenn sie verspreche, ihr Rind fatholisch taufen und erziehen zu laffen und selbst zu beichten und das Abendmahl zu nehmen. Die Geängftete versprach, was man von ihr verlangte, und sofort erschienen zwei Priester und zwei Nonnen und führten sie an das Todtenbett ihres Gemahls. Die beiden Eheleute waren evangelisch, und jezt fab die Wittwe, daß man alles angewendet hatte, um ihren Mann zum Uebertritt zu zwingen. Seinem Bett gegenüber hatten zwei Briefter und drei Mönche geftan den und ihm heiligenbilder, Kruzifire und Medaillen vorges halten, umgehängt und unter die Kissen und Matraßen gelegt. Sie beschworen ihn, die Delung zu empfangen und das Abendmahl zu nehmen, und als er auf ihre Wünsche nicht einging, drohten fie, ihn allein liegen zu laffen und liegen ihn hungern, dann versuchten fie, ihn mit Hölle und Fegfeuer zu fchrecken. Endlich mußten alle Kranten, welche gehen konnten, fich erheben, und alle Priester, Mönche und Kranten umringten das Bett mit Kerzen in den Händen und begannen Litaneien 3 fingen. So starb der Grquälte. Die Frau schrieb den Sachverhalt ihrem Vater, dieser fam mit dreißig Eisenbahn Beamten zur Beerdigung. Die Mönche hatten aber Roberto bereits heimlich begraben laffen und die Wittwe tennt nicht einmal seine Ruhestätte.
abzuwälzen und die Folge davon ist, daß die Löhne auf das äußerste reduzirt werden. Diese ungesunden Bustände, soweit solches in unserer Macht liegt, auf gefeßlichem Wege zu besei tigen, soll unsere Hauptaufgabe sein. Um sämmtlichen Kol legen den Minimal- Lohntarif unterbreiten zu können, haben wir zu Sonntag, den 4. d. Mts., Vormittags 10%, Uhr, im Lotale Manteuffelstr. 9 eine öffentliche Versammlung der Me tallschrauben, Façondreher und Berufsgenossen Berlins einbes rufen, mit der Tagesordnung: 1) Vorlage des MinimalLohntarifs der Metallic, raubens, Façondreher und Berufsgenoffen. Referent: Herr W. Liefländer. 2. Verschiedenes. Referent: Herr W. Liefländer. 2. Verschiedenes. Kollegen, besucht Mann für Mann diese Versammlung; fort mit allen persönlichen Nörgeleien. Bedenkt, daß derjenige, welcher nicht säet auch nicht ernten kann. Tretet ein in unsere Vereinigung, denn unsere Sache ist Eure Sache; erklärt Euch solidarisch mit uns und laßt Einigkeit" die Barole sein. Wir sprechen die Hoffnung aus, daß die der Vereinigung noch fernstehenden Rollgen sich entschließen werden, mit ihren in der Bewegung stehenden Kollegen Schulter an Schulter für die materielle Befferftellung zu wirken und dem Verein beizutreten. Mit follegialischem Gruß der Vorstand des Fachvereins der Metallschrauben, Façondreher und Berufsgenossen Berlins . J. A.: Gustav Stimmel, Pallisadenstr. 22.
In der Versammlung des Fachvereins der Schneider, welche am Montag, den 28. September, in Gratwell's Bier ballen stattfand, bielt Herr Prediger emer. Kendziora einen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag über das Thema: Was lehren uns Nationalökonomie und die Moral vom Eigenthum?" Nach dem Vortrage, an welchen sich eine Diskussion nicht an. schloß, wurde ein Vergnügungskomitee für das am 11. Dttober stattfindende 3. Stiftungsfest des Vereins gewählt.
Daß der übermäßige Branntweingenuß schädlich ist und binnen furzer Zeit den Körper ruinirt, ift eine so allgemein belannte Thatsache, daß wir auf dieselbe gar nicht näher einzugehen brauchen. Dagegen ist die weit verbreitete Ansicht, daß ein mäßiges Schnapstrinken den Körper belebt und kräftigt, nicht genug zu befämpfen. Denn einmal wird aus dem mäßigen Trinter fehr leicht ein unmäßiger und dann ist die Kräftigung nach dem Genuß des Branntweins nur eine scheinbare, fte wirft etwa so wie ein Beitschenschlag auf ein übermüdetes Bfero, welches auch noch durch denselben zu neuen Leistungen angespornt wird. Die medizinische Wissenschaft hat festgestellt, daß der augenblicklichen Belebung eine um so größere Erſchiedenes.
Verein zur Wahrung der Interessen der Tischler. Montag, den 5. Oktober, Abends 8 einhalb ühr, Naunynstraße Nr. 44. Tagesordnung: Vierteljahrs- Abrechnung und Ver