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anstaltete Versammlung unter offenem Himmel abgehalten, wo-| von dem Polizeimeifter Anzeige erstattet war. Auf befondere Einladung waren die Follethings- Abgeordneten Hansen, Berg, Larsen und Holm in der gegen 3000 Theilnehmer zählenden Versammlung erschienen, um einige An­Sprachen zu halten. Nach dem bisherigen Gebrauch bei Bollsversammlungen nehmen das Bureau und die Vortragenden auf einer Tribüne Plat, während dem über­wachenden Polzeibeamten ein Plas dicht neben derselben eingeräumt wird. Gleich nach dem Verfassungsbruch hatte aber das Justizminifterium, in der richtigen Voraussicht, daß sich die tiefgehende Erbitterung des Volles in den Wählerverfamm lungen Luft machen werde, an alle Polizeimeister eine In­struttion erlassen, nach welcher es ihnen zur Pflicht gemacht wurde, den stattfindenden Verhandlungen genau zu folgen und alle ftrafbaren Aeußerungen zu denunziren. Gestützt auf diese Instruktion hatte der Polizeimeifter für fich und zwei andere Bolizeifunktionäre Blas auf der Tribüne angewiesen verlangt, jedoch davon Abstand genommen, als ihm entgegnet wurde, baß dann die eingeladenen Redner nicht sprechen würden. Bei Eröffnung der Versammlung fand sich aber doch der Polizei meister auf der Tribüne ein, und räumte ihm sogar ein Vor­ftandsmitglied in augenblicklicher Fassungslosigkeit seinen Plat ein. Als nun die Redner fich weigerten, die Tribüne zu be steigen und in der unruhig gewordenen Versammlung der Ruf erscholl: Herunter mit ihm!" gingen Noes und Nielsen zum Bolizeimeister, ersuchten ihn, gutwillig hinabzugehen und ſezten ihn dann, als er profeftirte, mit vereinten Kräften von seinem erhabenen Standpunkte sanft zur Erde herunter. Gleich darauf betrat dann Präsident Berg die Tribüne und sprach seine Billigung über die Entfernung des Polizei­meisters aus, deffen Auftreten er als ungefeßlich bezeichnete. Auf Grund dieser Thatsachen wurde die Untersuchung an Ort und Stelle eingeleitet, aber das Resultat muß wohl, besonders mit Beziehung auf Präfident Berg, nicht so ganz den Wünschen des Estrup'schen Regiments entsprochen haben, denn unterm 1. Auguft erhielten die Affefforen im Ropenhagener Kriminal und Polizeigericht Ipsen und Laffen die Ordre, die Sache fernerweit zu untersuchen" und in derselben zu urtheilen. An eine Freisprechung durch diesen außerordentlichen Gerichtshof glaubte schon im Voraus Niemand, aber ein solches Urtheil hatte man doch nicht erwartet. Nach unendlich langer Moti virung tommt das Gericht zu dem Schluffe, daß Noes und Nielsen wegen thätlichen Angriffs auf einen Polizeibeamten, und Präfident Berg wegen Theilnahme an diesem Vergehen ie mit 6 Monaten Gefängniß bei gewöhnlicher Gefangenkoft zu verurtheilen find und alle Kosten zu tragen haben. Die Vers urtheilten werden natürlich appelliren, aber heute prophezeit die offiziöse ,, Nat. Tid." schon, daß teine Milderung des Urtheils zu erwarten ist.

Großbritannien .

Der Earl( Graf) von Shaftesbury, ein bekannter Phi­lantrop, ist am 1. d. M. in Folkestone gestorben. Derselbe hat sich mit seinen Bestrebungen, die Frauen- und Kinderarbeit einzuschränken, sehr verdient gemacht. Seit wenigen Jahren dem Parlamente angehörig, nahm er 1883 die Sache der Kinderarbeit in den Fabriken durch Verbesserungsvorschläge und durch persönliche Untersuchung der im Lande herrschenden Bustände in Angriff. Seine Bemühungen um gefeßlichr Re gelung der Kinderarbeit hatten zunächst keinen Erfolg. Fünf Jahre später machte er einen neuen Versuch. Er führte den Nachweis, daß die Arbeiter in den Fabriken zu 55 pCt. aus Frauen beständen, daß in den Fabritdistrikten eben so viele Personen verhältnißmäßig unter 20 Jahre stürben wie unter 40 in anderen Theilen, daß in Manchester die Hälfte aller Kinder unter 3 Jahren stürben u. s. w. Aber wieder war sein Bemühen umsonst. Erst im Jahre 1840 sette er durch, daß eine Kommission zur Untersuchung der Beschäftigung der Frauen und Kinder in Bergwerken und Kohlengruben nieder­gefeßt wurde. Auf Vorschlag Lord Ashley's( wie damals der Verstorbene als ältefter Sohn seines noch lebenden Vaters hieß) wurde denn auch ein Gesetz angenommen, welches die Frauenarbeit in allen Bergwerfen und Kohlengruben verbot und auch Knaben unter 13 Jahren davon ausschloß. Das so­genannte Behnstundengeset, welches die Arbeit von Frauen und Kindern in den Fabriken auf 10 Tagesstunden beschränkte, er langte indeß erst im Jahre 1850 Gefeßestraft. 1853 wurde es noch durch einen Zusat verbessert, welcher die Arbeitszeit für Kinder in die Frist zwischen 6 Uhr Morgens und 6 Uhr Abends verlegte. Diese Geseze waren die Hauptarbeit von Lord Shaftesbury's Leben. Außerdem hat er aber noch andere humanitäre Bestrebungen gefördert.

Amerika.

In Montreal ( Kanada ) fanden weitere Erzeffe anläßlich Der Einführung des Jmpfzwanges statt. In der St. Catharine. street sammelte fich ein Boltshaufen, um ein Nonnentloster anzugreifen, weil die Nonnen die Häuser mit Pockentranten be­sucht und dem Gesundheitsrathe die Pockenfälle zur Anzeige gebracht hatten. Kaum war indeffen der erste Stein geworfen worden, als die Polizei eingriff und sechs der Führer vers

haftete. Die Menge folgte bis zur Polizeistation und drohte haftete. Die Menge folgte bis zur Polizeistation und drohte dieselbe zu zerstören, aber fte zerstreute sich, als die Ver­hafteten unter starker Bewachung nach dem Stadthause abge führt wurden. Am nächsten Morgen wurden fie vor Gericht gestellt und ein jeder zu vier Monaten Gefängniß verurtheilt. Die Stadt ist ruhig und es werden feine weiteren Aus­schreitungen erwartet. Doch hat der Bürgermeister beschloffen, vorläufig zwei Regimenter unter Waffen zu halten. General Middleton ist angekommen und wird nöthigenfalls den Befehl über die Miliz übernehmen. Der Einfluß des römisch­fatholischen Klerus soll angerufen werden, um das Vorurtheil der Unwissenden gegen die Impfung zu beseitigen; es wird beabsichtigt, in gewiffen Quartieren öffentliche Versammlungen zu halten, bei denen Priester Ansprachen halten sollen. In einem Holzhofe zogen es 50 Arbeiter vor zu streifen, anstatt fich der von ihren Brinzipalen angeordneten Impfung zu unter­ziehen. Die Sterblichkeit an Boden hat fich wesentlich vers mindert.- Die katholische hierarchie hat für nächsten Sonn­tag eine ungeheure Prozession aller römisch- katholischen Vereine angeordnet, um die heilige Jungfrau" um ihren Schuß zu bitten. Die Polizei hat die Prozession verboten und wird deshalb von der französischen Preffe heftig ange­griffen.

Kommunales.

Im Arbeitshause befanden sich am 1. September_cr. 34 Familien mit 117 Personen. Am 1. Oktober war der Be stand 61 Familien mit 235 Personen.

Das Ashl für nächtliche Obdachlose benutten im Laufe des Monats September 4918 Personen, und zwar 4539 Männer und 379 Frauen. Von diesen Personen wurden 2 aur Charité befördert, 1 dem Krankenhause Friedrichshain , 47 dem Kranken­hause Moabit überwiesen und 274 der Polizei vorgeführt.

Wegen Durchlegung der Liezmannstraße nach der Landsbergerstraße haben 3 Bezirksvereine bei der Stadtver ordneten Versammlung petitionirt.

Städtische Fortbildungsanstalten. In dem bevor­stehenden Winter werden in den folgenden höheren Lehran­stalten für Personen, die in einem praktischen Berufe stehen, Fortbildungskurse im Deutschen , Französischen, Englischen , im faufmännischen Rechnen und in der Buchführung gehalten wer den: 1. In der Friedrich- Werder'schen Oberrealschule, Nieder­wallstraße 12, Herr Direttor Gallentamp. 2. Jm Friedrichs Gymnaftum, Friedrichstraße 126, Herr Direktor Kempf. In dieser Anstalt wird auch im Zeichnen und in der Mathematit unterrichtet. 3. Jn der Louisenstädtischen Oberrealschule, Dresdenerstraße 113, Herr Direktor Dr. Bandow. In dieser Anstalt wird auch im Beichnen unterrichtet.- Der Unterricht wird an den Abenden der Wochentage und am Vormittag des Sonntags ertheilt und zwar von Sonntag, den 11. Dftober, bis Sonntag, den 13. Dezember d. J., und Montag, den 4. Januar t. J., bis Sonnabend, den 20. März 1. J. Das halbjährliche Schulgeld beträgt für jeden zweistündigen Kursus 2 Mart, für jeden vierstündigen Kursus 4 Mart. Meldungen werden von den Herren Direktoren entgegengenommen.

Lokales.

Eine seltsame Krankheitserscheinung, die allen Müttern junger Kinder zur Warnung und Belehrung dienen sollte, hat, wie das B. T." erzählt, dieser Tage ein hiefiger Arzt beob achtet. Derfelbe wurde in der vergangenen Woche zu einer Familie in der Potsdamerstraße gerufen, woselbst das jüngste Drei Monate alte Kind an einer eigenthümlichen Affektion der Behen erkrankt war. Drei Behen des linken Fußes waren start entzündet und angeschwollen und zeigten eine haarfeine, ring förmige Einschnürung, welche bei zwei Behen die äußere Haut burchschnitten, bei der dritten Behe sogar schon das Fußgelent burchtrennt hatte. Diese ganz eigenthümliche Verlegung ver anlagte den Arzt zu näheren Nachforschungen nach der Ürsache berselben, er konstatirte, daß die Verlegung nur von einem feft um die Behen geschlungenen Haare herrühren könne, und es gelang ihm auch, aus den Wunden ein langes feines Wollhaar herauszuwideln. Weitere Nachfragen ergaben, daß Mutter und Wärterin des Kindes die Gewohnheit hatten, sobald das felbe unruhig wurde, es aus der Wiege zu nehmen, in ein großes dichwollenes Umschlagetuch zu hüllen und so im Bimmer umberzutragen. Dabei pflegte fich indeffen das Kindchen nicht gleich zu beruhigen, sondern strampelte noch eine Weile mit den Füßchen in dem Umschlagetuch, und dabei fann es nur gekommen sein, daß eine Wollfafer aus dem dicken Tuche sich um die kleinen Behen schlang und durch die fortgesezten unruhigen Bewegungen der Beinchen sich immer fefter anschmiegte. Vermöge ihrer Elastizität hat sich dann die Wollfaser wieder zusammengezogen, die Behen noch fester um­schnürt und so in den weichen, nachgiebigen Hautgeweben des Kindes die bis an das Gelent reichende Durchschneidung bes wirkt. Durch sofort eingeleitete antiseptische Behandlung fonnte wirkt. Durch sofort eingeleitete antiseptische Behandlung fonnte das Fortschreiten der Entzündung und der drohende Brand hintangehalten werden, und der Arzt hofft, durch Anlegung

auch zu den Ohren der übrigen Mitglieder der kleinen Geschäftigung hin, und die Sonne ftand noch ziemlich hoch sellschaft, und gleich darauf erschien Rairuf mit zweien seiner Krieger, jeder beschwert mit einem Theil des von ihnen er legten Bergschafes.

Sie bemerkten sogleich den Leiter der Heerde, welcher von Fall's Rugel ereilt worden war, doch äußerten sie keine Verwunderung darüber.

Nachdem sie ihre Beute unter der Felsplatte nieder­gelegt hatten, wollten sie auch den Bock noch herbeiholen, um sogleich mit dem Zubereiten und Dörren des Fleisches zu beginnen, als sie von dem Schwarzen Biber daran ge­hindert wurden.

Derselbe forschte fie nämlich aus und überzeugte sich leicht, daß der Schuß mit seinem donnernden Echo auch bei ihnen Besorgnisse erweckt habe. In Folge dessen waren zwei von ihnen aufgebrochen, um von einer westlich gelegenen Anhöhe aus in die Ferne zu späben und, im Fall bie tabs ber Nichtung des verrätherischen Schalles nachfolgen sollten, ihre Freunde rechtzeitig von deren Annäherung in Kenntniß zu sehen. Dieselben hatten sich mit rohem Fleisch ver fehen und zugleich angedeutet, daß sie, wenn nicht besondere Umstände es erheischten, nicht vor Abend zurückzukehren ge­bächten.

Auf des Bibers Frage, wofür Kairul sich in ihrer jezigen gefährdeten Lage entscheide, antwortete der Häupt ling mit einem forglosen Lachen und indem er auf den Fleischvorrath Fleisch vorrath wies. Er erklärte sodann, daß, im Fall die Berfolger wirklich auf ihre Spur geriethen, vorläufig an die Reise nach dem Norben nicht zu denken sei; doch ver­ficherte er, Wege zu kennen, auf welchen ihnen weder ein Mormone noch ein Utah zu folgen vermöge.

Der Schwarze Biber theilte seinen übrigen Gefährten bas Ergebniß seiner Berathung mit, worauf sich Alle an bie Arbeit begaben, das Fleisch, welches bei der großen Hige dem schnellen Verderben ausgesetzt war, in ganz bünne Streifen und Scheiben zu schneiden, welche dann, auf die erhitzten Steine ausgebreitet, innerhalb weniger Stunden von den Strahlen der Sonne vollständig ausgedörrt

wurden.

über der westlichen Ebene, da padten fie die steinhart ge trockneten Fleischstreifen in Bündel zusammen, so daß auf Jeben der Gesellschaft eins fiel, für dessen Beförderung die entsprechende Person Sorge zu tragen hatte.

Es bedurfte daher nur eines 3eichens für fie, um augenblicklich nach jeder beliebigen Richtung aufzubrechen.

Das Gewitter.

Nicht klar und strahlend, wie am vorhergehenden Abend, ging die Sonne zur Rüfte, sondern hinter einer brohenden schwarzen Wolfenschicht, welche wie eine thurm­hohe Uferbank den Westen begrenzte.

Den ganzen Tag über hatte eine drückende Hize ge herrscht, so daß man selbst im Schatten der überhängenden Felsen nicht von dem unbehaglichen Gefühl befreit wurde, welches eine mit Elektrizität überfüllte Atmosphäre gewöhnlich

bei dem Menschen erzeugt.

Schon nachdem die Sonne eben den 3enith überschritten hatte, verlor der Himmel seine lieblich blaue Farbe, und an beren Stelle trat jener duftige Nebelschleier, der den Glanz der Sonne selbst wohl etwas mildert, die Wirkung der Strahlen indeß feineswegs schwächt, im Gegentheil noch glühender und sengender zu machen scheint.

Je näher zum Abend hin, um so flarer wurde auch wieder der Himmel, dafür verdichteten sich aber ringsum die Dunstmaffen zu massivem Gewölt, welches der Linie des Horizonts in den bizarrsten Formen zu entquellen schien. Anfänglich trug dasselbe eine so helle Farbe, daß bie Blicke, ohne es zu bemerken, darüber hingeglitten wären, wenn die Sonne nicht dessen obere wulstige Ränder so wunderbar schön beleuchtet und bald mit dem glänzendsten Gold, bald mit dem mattesten, sich ins Violette abftufenden Rofa eingefäumt hätte.

Im Westen dagegen waren, wie schon bemerkt, die Wolfen zu einer einzigen grauschwarzen Mauer zusammen gerückt, die sich dadurch von einer harmlosen Nebelschicht unterschieb, daß auch sie nach oben hin die massiven Aus­

Der größte Theil des Nachmittags ging mit dieser Be- schwerfälligen, ungestalteten Drachen trugen, oder auch mit

der Knorpelnaht die halb abgelöste Behe noch erhalten zu fönnen. Ohne Zweifel find derartige Fälle, wie der hier erzählte, gar nicht so selten, da die Sitte, tleine Kinder in Umschagetüchern umberzutragen, weit verbreitet ist. Eine sorg. fältige Untersuchung hat aber jezt erst den wahren Grund zu Tage gefördert, der allen Müttern zur Beherzigung em­pfohlen sei.

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Berlin wimmelt zur Zeit wieder von Speziali täten". Riesen und Zwerge laffen fich sehen, Künstler des Seiles, des Recks und des Trapezes wetteifern mit einander in den Proben erstaunlicher Kühnheit und Gewandtheit, Roll Schuhläuter und Wafferköniginnen, Jongleure, Eskamoteure und Balanzeure, Equilibristen und Pantomimisten suchen einander die Palme des Rubmes streitig zu mach n, und neben diesen Künstlern aus der Gattung homo sapiens fönnen wir noch die Konkurrenten aus der Thierwelt bewundern. Meist erfolgt die Ankündigung der staunenswerthen Produktionen mit dem Ver mert, daß dergleichen noch niemals gesehen worden, daß etwas nie Dagewesenes dem verehrten Publikum geboten werde.. Dennoch haben wir es, wie die Vosfische Zeitung" berichtet, in den weitaus meisten Fällen mit Wiederholungen alter, längst bekannter Dinge zu thun, wie uns ein Büchlein lehrt, das in den Jahren 1773-1787 in Paris erschien: ,, Les spectacles des foires et des Boulevards". Sollte man es glauben, daß. in diesem Almanach, der speziell den Sehenswürdigkeiten der Pariser Messen und Jahimärkte gewidmet war, bereits ein Urahn jener flugen Seehunde genannt wird, die Mr. Wood­ward in den Reichshallen vorführt? Er hat sanften, mensch lichen Blid", heißt es von diesem Vorläufer seehündischen Künstlerthums, ist sehr gelehrig, gehorcht auf Kommando, giebt Pfötchen, grüßt, wirft Kußhändchen und hat eine bes fondere Vorliebe für Mufit." Auch die gelehrten Hirsche, wie fie fich bisweilen bei uns im Birkus präsentiren, finden wir damals bereits vertreten durch einen überaus gescheidten Edel hirsch, der Karten spielen konnte, durch Reifen sprang, eine Ranone abfeuerte, wie ein Soldat marschirte, Lichter auspuste, Taschentücher apportirte und in der Zuschauermenge die schönste Dame und den verliebtesten jungen Mann zu bezeichnen wußte. Noch merkwürdiger als dieser Hirsch erschien eine Seiltänzergesellschaft, die ganz aus Ratten bestand, an ihrer Spiße ein mächtiger Kerl, deffen stattlichen Schnauzbart man auf das Schönste adonistet hatte. Das Alles aber wurde in den Schatten gestellt durch einen Affen, Turco mit Namen, den Nicolet, einer der berühmtesten Künstler des Boulevard du Temple , ſehen ließ. Dieser geniale Affe ver richtete Dinge, wie fie großartiger selbst des seligen Brockmann Truppe uns nicht gezeigt; was aber Turco über alle seine Standesgenoffen der Vergangenheit und Zukunft erhob, das war seine Beliebtheit bei den Damen. Wie auch heutigen Tages hochgestellte Personen bisweilen berühmte Künstler in thre Loge entbieten, sich bei ihnen für den Künstlerischen Genuß zu bedanken und ihnen ein schönes Kadeau zu verehren, so ward damals Turco zu den eleganten Modedamen beschieden, Bühne zu ihnen hinüber kletterte, um sich streicheln und füttern nur mit dem abgekürzten Verfahren, daß er einfach von der zu laffen. Das Uebermaß zärtlicher Liebe richtete den Künstler zu Grunde; in dem blühenden Alter von 4 Jahren erlag er einer Indigestion, die er sich durch den übermäßigen Genuß von Zuckerwerk zugezogen hatte. Große Trauer erhob sich um ihn, und sogar Grabschriften wurden auf ihn gedichtet, deren eine fich etwa folgendermaßen wiedergeben läßt:

Gefällt im Vollglanz seines Ruhmes, Der Damen Liebling, hold und füß, Des ganzen großen Affenthumes Mit Recht gepriesener Narziß,

Hier ruht er sanft! D, weint mit mir: Ach, warum ruht er jetzt schon hier?

Es läßt sich nicht verkennen, daß diese Glanzzeit der Speziali täten vorüber ist. Man dichtet teine Verse mehr auf gelehrte Thiere, und die vornehmsten Vertreter des Faches, die Bauber­Künstler, werden nicht mehr, wie es dem berühmten Cornus geschah, der im legten Drittel des vorigen Jahrhunderts Baris burch seine phyfikalischen Ueberraschungen entzückte, zu Lehrern der föniglichen Prinzen ernannt. der föniglichen Prinzen ernannt. Wenn sie es uns nur nicht verübeln, die modernen Priester der höheren Magie, daß wir fie in einem Athem mit den Künstlern der Thierwelt nennen! Aber ganz laffen sie sich von diesen nicht trennen; gehören doch Kanarienvögel, Tauben, Kaninchen, Meerschweins chen und wer weiß was Alles für gefiederte und bepelzte Ges schöpfchen zu ihren getreuen Mitarbeitern. Ja, Bosco, der berühmtesten Prestidigitateur unseres Jahrhunderts, soll seinen Ruhm durch vier Individuen aus dem Geschlechte der Rette rinnen des Kapitols begründet haben. Es ging ihm herzlich schlecht in London , bis er auf den Gedanken verfiel, auf der Themse seinen Kahn von abgerichteten, phantastisch aufgepusten Gänsen ziehen zu lassen. Das erregte Aufsehen, und fortan mangelte es ihm nicht an Bulauf. Bu Reichthum gelangt, ere unterhielt auf seinem Befißthum eine große Heerde Gänse, von richtete er später am Eingange zwei toloffale Marmorgänse und benen keine in den Bratofen wanderte, sondern die alle fried­lich an Altersschwäche oder Verfettung der Leber enden durften.

torpulenten alten Herren, denen die Beine fehlten, oder mit wohlgenährten Engeln, die nicht nur an den Schultern, sondern auch an den Ellenbogen und auf der Brust mit großen und kleinen Schmetterlings- und Papageienflügeln geschmückt waren.

Je näher nun die Sonne an diese Wolkenmassen heran trat, um so ungeftalteter und formloser wurden die Aus­wüchse, so daß der ganze Horizont zuletzt aussah wie ein fürchterlich vollgeftopfter und festgerammier Wollsack, an dem die Nähte geplakt find, und durch welche die elastische Masse, froh, von den fesselnden Banden befreit zu sein, üppig hervorquillt.

Als die Sonne fich dann endlich hinter der schwarzen Wolkenbank verbarg und im Scheiden die obersten Ränder derselben noch einmal mit ihren allerschönsten Goldsäumen verzierte, da erhielt der ganze Himmel eine so eigenthümlich schwefelgelbe Färbung, und die Wolken sahen dagegen so schwarz und drohend aus, als wenn das Weltall wieder in ein Chaos hätte zusammengeschleudert werden sollen, um noch einmal einen jener läuternden Feuerprozesse durchzu machen.

Selbst der Schwarze Biber ließ seine Blicke argwöh nisch auf der Linie des Horizonts herumschweifen, und in­bem er den Kopf bedächtig schüttelte, meinte er, daß wohl etwas mehr als ein gewöhnliches Gewitter im Anzuge sein dürfte.

Obschon es wohl noch eine halbe Stunde bis zum Untergang der Sonne dauerte, so war nach deren Ber schwinden doch sogleich die Atmosphäre so sehr verfinftert worden, daß es wie eine durch mächtige Feuersbrünste ev hellte Dämmerung auf der unabsehbaren Landschaft ruhte.

Weatherton, Falt und die ganze übrige Gesellschaft hatten sich unter der Felsplatte niedergelassen, wo sie glaubten, von dem drohenden Wetter nicht berührt zu werden.

Die Mohaves schliefen mit dem Ausdruck der größten Behaglichkeit, die Delawaren unterhielten sich im flüsternden Tone, wobei sie zuweilen ängstliche Blicke auf die Gewitter wolken, als den Siz des großen guten Geistes, warfen. ( Fortsetzung folgt.)