Dieses Beispiel erscheint uns freilich wenig nachahmenswerth, denn eine gute gemäftete Gans ist eine Spezialität", die selbst burch einen Bauberkünstler ihrem angeftammten Berufe nicht entfremdet werden sollte.
g. Ein junges, mittelloses Mädchen ist am Freitag Mittag von einem für sie recht herben Verlust betroffen wors ben. Derselben ist ein Geldbetrag in Höhe von 306 Mart zur Bezahlung übergeben worden, welchen fie um die gedachte Zeit auf dem Wege vom Spittelmarkt nach dem Morisplas ver. Loren hat, ohne denselben wiederzufinden. Zur Erlangung des Geldbetrages ist eine Belohnung von 50 Mark ausgesett, welche der Finder bei Ablieferung der oben gedachten Summe durch das Polizei- Bureau am Spittelmarkt 4 erhält.
Der erste Abend des Offenbach- 3yklus im Friedrich Wilhelmstädtischen Theater am Donnerstag, den 8. d. M. bringt die Aufführung dreier Einalter, welche zu den besten gehören, die Offenbach geschrieben. Den Anfang macht hochzeit bei Laternenschein", mit den Damen Wiada( Katharina), Druder, ( Fanchette). Fehl( Denise) und Herrn Weidmann( Pierre) in Den Hauptrollen. Daran schließt fich Die Zaubergeige", welche von den Damen Stein( Antoinette), Koch( Georgette) und Herrn Szita( Mathieu) in den Hauptrollen dargestellt wird. Den Schluß des Abends bildet ,, Mr. und Mme. Denise" in den Hauptrollen mit den Damen Wrada( Lucie), Koch( Nanette), Stein( Gaston) und Herrn Stein( Belleron). Freitag werden die drei Einatter wiederholt. Sonnabend, den 10. d., findet, als zweiter Abend im Zyklus, die erste Aufführung von Orpheus in der Unterwelt " statt, deffen Text Ed. Jacobson neu bearbeitet hat. Als Orpheus tritt an diesem Abend Herr Ed. Steinberger sein Engagement an. Die übrigen Partien be finden sich in den Händen der Damen Elise Schmidt( Juno), Wrada( Eurydice ), Stein( öffentliche Meinung), Koch( Diana), Fehl( Cupido) und der Herren Binder( Jupiter), Weidmann ( Arifteus) und Wellhof( Styx).
Belle- Alliance Theater. Die Leibrente", der übermüthige Schwant Gustav v. Moser's, fand am Sonntag Abend por ausverkauftem Hause wieder die beifälligste Aufnahme. Morgen findet bereits die fünfzigste Aufführung des felben statt.
Wasserstand der Spree in der Woche vom 20. bis 26. September.( Angabe in Metern.)
Tage
20./9. 21./9. 22./9. 23./9. 24./9. 25./9. 26./9.
AmOberbaum 2,15 2,12 2,09 2,12 2,12 2,12 2,12 Dammmühle, 2,11 2,08 2,07 2,10 2,08 2,09 2,10 Oberwaffer Dammmühle, Unterwaffer. 0,77 0,76 0,75 0,76 0,75 0,76 0,75
Er wurde
Polizei- Bericht. Am 2. d. Nachmittags gerieth eine Arbeiterin in der Wäschefabrik von Gebrüder Hitter, Chauffeestraße 99, mit der rechten Hand zwischen die Walzen einer Wringmaschine, so daß der Beigefinger zermalmt wurde. Die Verlegte wurde nach der königl. Klinit gebracht.- Am 3. d. M. Nachmittags verunglückte der Arbeiter Thielemann auf dem Neubau des Naturhistorischen Museums, Invalidenstr. 43, da burch, daß das Kreuzband einer daselbst aufgestellten Dampf winde riß und in Folge deffen die herabstürzende Ladung seine Hand traf und den kleinen Finger der rechten Hand zerquetschte. Er fand im Augusta Hospital Aufnahme.- Um dieselbe Zeit fiel der Kutscher Weigt vor dem Grundstück! Bergmannstr. 30 beim Abspringen von einem in der Fahrt befindlichen beladenen Arbeitswagen zur Erde und wurde überfahren, so daß er eine ftarle Quetschung des linken Fußes erlitt. nach der fönigl. Charitee gebracht. An demselben Tage, Nachmittags, sprang der Kaufmann Müller von einem in der Fahrt befindlichen Pferdebahnwagen und erlitt dabei eine Ver stauchung des rechten Fußes, so daß er nach seiner Wohnung gebracht werden mußte. Am 4. d. Mts. Vormittags, fiel der in der Wagenremise auf dem Grundstück Bülowftraße 94 beschäftigte Maler Neigel von einem Schemel und brach dabei den Arm. Nach Anlegung eines Nothverbandes wurde er nach feiner Wohnung gebracht.- An demselben Tage, Nachmittags, fiel der Delonomiehandwerker Giebel vom Garde Füftlier Regis ment beim Ueberschreiten des Eisenbahn Ueberganges in der Liesenstraße in Folge Ausgleitung mit solcher Gewalt rüdlings zu Boden, daß er besinnungslos liegen blieb. Er wurde nach Der Kaserne feines Regiments gebracht und hat anscheinend eine Gehirnerschütterung erlitten.
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Gerichts- Zeitung.
Prozeß Graet.
Siebenter Tag. Vorsitzender Landgerichts- Direktor Müller eröffnet die Sigung um 9% Uhr. Bwei Beugen, welche bei dem Aufruf nicht zur Stelle sind, werden auf Antrag der Staatsanwalts in eine Ordnungsstrafe von je 20 M. event. 4 Tagen haft genommen. Eine ausgebliebene Beugin soll sofort polizeilich gestellt werden. Vom R.-A. Dr. Holz ist noch der Schrift fteller Ludwig Pietsch als Entlastungszeuge geladen worden. Derselbe soll über dasselbe Thema vernommen werden, über welches Prof. Jul. Lessing fich ausgesprochen hat.
Die Beweisaufnahme geht nochmals auf die Erörterung Der Frage zurüd, wer in dem Haupttermin des Prozesses Hammermann die bezüglichen Fragen an den Prof. Graef gerichtet hat und wie dieselben gehalten waren. Bu dieser Frage wird zunächst der von der Vertheidigung vorgeschlagene Referendarius Ifaac vernommen. Derselbe schickt voraus, daß er als Substitut des Rechtsanwalts Holz s. 3. einmal der fommiffarischen Vernehmung der Elisabeth Rother beigewohnt habe. Er ist s. 3. auch in dem Hammermann'schen Termin zugegen gewesen und bekundet, daß es ihm so vorschwebe, als ob da mals nicht der Vorsitzende, sondern der Vertheidiger Bernstein Die bezüglichen Fragen gestellt habe. Der Beuge lann in dieser Beziehung irgend welche positive Befundungen nicht machen. In Folge defien verzichtet die Vertheidigung auf den anderen über dieses Thema nachträglich vorgeschlagenen Beugen, Refes rendarius Dr. Salomonjohn.
Eine von der Auguste Rother vorgeschlagene Entlastungszeugin Ebel, welche in der Marlows fa'schen Anklagefache ver haftet worden war und auch zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt worden ist, hat im Gefängniß einmal die Anna Rother gesprochen. Bei dieser Gelegenheit habe dieselbe ihr zugestanden, daß fie nur aus Wuth die Bezichtigung gegen ihre Schwester und den Prof. Graef gerichtet habe, thatsächlich sei fie aber von demselben nicht zum Meineide angestiftet worden. Bei Der Bernehmung dieser Beugin, die im Gefängniß auch mit der Mutter Rother zusammengetroffen war, im Uebrigen aber sich aller Einzelheiten der Gespräche nicht mehr erinnert, greift die Angeklagte Auguste Rother wiederholt sehr dreift in die Frage ftellung ein und muß mehrfach vom Voifigenden in die ihr Auf Anfrage gebührenden Schranten zurüdgewiesen werden. Auf Anfrage bes Rechtsanwalt Caffel bestätigt die Beugin, daß Anna Rother thr gegenüber auch gesagt habe, daß fie selbst leinen Meineid geleistet habe. Die Mutter Rother behauptet noch, von der Beugin gehört zu haben, daß Anna mitgetheilt, die Bertha werde von ihrer Mutter immer bevorzugt und deshalb möchte fie am liebsten die Bertha und den Professor Graef ins Ge fängniß bringen. Einer solchen Aeußerung entfinnt fich die Beugin jedoch nicht.
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Es folgt nunmehr die Vernehmung der ärztlichen Sachverständigen über den Gemüthszustand der Anna Rother. Der Gefängnißarzt Geh. Sanitätsrath Lewin giebt nach seinen eigenen Beobachtungen im Gefängniß und nach denjenigen, sorgfältig Verantwortlicher Redakteur R.
häufig vorkommen und daß bei Epileptikern immer gewiffe Fluk tuationen in ihrer geistigen Klarheit zu beobachten find.
R. A. Caffel: Gegenüber der Auffassung des Staatsanwalts über den Grad des geistigen Defekta frage ich doch den Herrn Sachverständigen, ob er nicht sein Gutachten dahin abgegeben hat, daß gerade ein hoher Grad von frankhafter Störung des Geistes vorliegt. Geh. Rath Wolff bestätigt dies.- Hierauf tritt die Mittagspause ein.
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soziales und Arbeiterbewegung.
Herr Weigert, der Berliner Textilindustrielle und prattische Volkswirth" hat auf dem Nürnberger Kongreß den wunderbaren Ausspruch vom Stapel gelaffen: Die Arbeit in der Textilindustrie ist ja die reine Spielerei!" Herr Weigert betonte, daß in feinem Etablissement die Handarbeit vorherrsche. Wie leicht und die Gesundheit fördernd ist die Handweberei, von welcher der bekannte Hygieniker Profeffor Hirt berichtet, daß z. B. in einigen Weberbezirken der preußischen Oberlaufis der Kinder im ersten Jahre sterben. Aber die Arbeit ist doch nur eine Spielerei für den- Fabrikanten.
Hochherzig!? Die konservativen ,, Dresdener Nachrichten" schreiben: Einen hochherzigen Entschluß hat Herr Fabrikbefizer Heinrich Dietel aus Willau bei Bwidau gefaßt. In dem Fabrikorte Sosnowice, an der Warschau- Wiener Eisenbahn gelegen, in welchem viele deutsche Arbeiter beschäftigt find, fehlt es gänzlich an einer Kirche; nur von Zeit zu Zeit fommt ein Gefftlicher dorthin und hält in primitivster Weise in einer Schulstube einen Gottesdienst ab. Da will nun obiger Herr gründlich helfen und auf eigene Roften eine Kirche bauen. Mit Auftrag dazu ist bereits Baumeister Altendorff in Leipzig betraut worden. Im Frühjahr nächsten Jahres wird der Bau beginnen und soll die Kirche im romanischen Stil aus Bad steinen und Holz ausgeführt werden. Es wird dies dort in weitem Umkreise die erste deutsche protestantische Kirche sein."
Wenn der Herr Fabrikbefizer für die Arbeiter hätte gefunde Wohnungen bauen lassen, so wäre das viel hochherziger und verständiger gewesen, da dieselben in geradezu jämmerlichen und ungefunden Baraden hausen müssen. Natürlich macht es mehr Aufsehen, eine Kirche zu bauen, in welcher der Briefter dereinst noch den Namen Dietel der Nachwelt als Gründer vers fündet. Jawohl, hochherzig?
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von ihm notirten Bekundungen einzelner Beugen sein Gut achten ab. Sie ist am 24. März ins Gefängniß eingeliefert worden und was dort an ihr bemerkt worden ist, ftimmt mit demjenigen überein, was die einwandsfreien Zeugen mitge theilt haben. Anna Rother lag in Einzelbaft. Sie lenkte bie Aufmerksamkeit zunächst Mitte April auf fich; eine Nachtaufseherin, die ihre Belle beobachtete, bemerfie, daß Anna Rother im trampfhaften Weinen lag und als man hinzutrat, lag ste in lonvulfivischen Zuckungen. Als man ihr Wasser ins Ge ficht sprigte, hat Anna Rother Bewegungen gemacht, welche die Aufseherinnen zu der Ueberzeugung brachten, daß fie eine Si mulantin vor fich hatten. Ein anderes Mal hat die Au seherin durch das Observationsloch beobachtet, hat aber nichts bemerkt; dagegen glaubt fie, daß Anna Rother fie beme t habe. Bald nachher gab es in der Zelle der Anna Rother einen Fall und man traf ste dann wieder in einem solchen- stand. Als der erste Termin in dieser Angeklagefache angefest war, hat die Oberaufseherin die Anna in das Lazareth legen müssen, weil dieselbe fieberte und u. A. fortgesezt ausrief: Man will mich löpfen! Der Sachverständige hat dann ihre Ueberführung in die gemeinsame Haft angeordnet und eine verständige Pe son damit beauftragt, fie in fleinen Handarbeiten zu unte richten, da es bis dahin unmöglich war, fie irgendwie zu be schäftigen. Es hat sich dabei gezeigt, daß sie ein Pensum, welches ein Kind in 14 Tagen absolvirt, in 3 Wochen nur nothdürftig erreichte. Des Nachts schlief fie sehr unruhig, schluchzte häufig und wenn man fie dann weďte, wußte fie von nichts. Eines Nachts weinte fie sehr heftig und als man fie aufweďte, erklärte ste:" Ich habe eben gehört, wie die Oberauffeberin auf dem Korridor zu der Aufseherin sagte, meine Mutter ist gestorben und ich soll mir Trauerkleider anlegen. Der Sachverständige giebt nun eine genaue Darstellung seiner überaus sorgfältig angestellten Beobachtungen und der Fragen und Antworten, wie sie bei seinen Unterhaltungen mit der Gefangenen geftellt resp. gefallen find. Der Sachverständige tarirt bas intellektuelle Vermögen der Angeklagten sehr gering, namentlich hat er festgestellt, daß ihr Gedächtniß außerordent lich schwach ist. Sie fonnte nicht rechnen, wußte fich eben erst geschehener Dinge nicht zu erinnern, machte über ihre Aus. fagen in den Terminen die verschiedensten Angaben, verlegte Pfingsten in den September, und sprach von ihrer Schwester immer ,, meine Bertha!" Als sie aufgefordert wurde, ein Ge dicht aus der Schulzeit herzusagen, sprach sie ein Dank und Bittgebet zu Gott . Was ein Meineid iſt, wußte fie, denn fie antwortete, ein falscher Schwur", dagegen erklärte fte, nicht zu wiffen, was ein Schwur ift. Sie flagt über permanenten Kopfschmerz in der rechten Seite und zeigte sich bei allen ihren Vernehmungen in der größten Apathie, nur wenn der Name ihrer Mutter genannt wurde, verzog fie spöttisch den Mund. Aus allen seinen Beobachtungen, die der Sachverständige gemacht hat und die durch die Vorgänge in diefer Hauptverhandlung noch bekräftigt worden find, zieht derselbe den Schluß, daß Anna Rother an einer Krankheit des Geistes leidet, die phychiatrisch als denvatia bezeichnet werden muß. Es sei befannt, daß, wenn nicht oftenfible Beichen vorliegen, die Laien geneigt find, Leute nicht für geiftesgestört zu halten, von denen die Sachverständigen behaupten, daß fie unzurechnungsfähig find. Geh. Rath Lewin erzählt in dieser Beziehung einzelne Die armen Aktionäre. Die Attiengesellschaft für Gas beleuchtung in Lindau zahlt dies Jahr 9 pet. Dividende gegen interessante Fälle aus seiner Praxis, darunter einen Fall, wo 8% pCt. im Vorjahr. Die Braunschweigische Maschinen ein viel beschäftigter Arzt, zu dem seine Klienten das vollste Butrauen hatten, in die Jrrenanstalt übergeführt werden mußte, bau- Anstalt vertheilt 10 pCt. Dividende. Einigen Aktionären weil fich unzweifelhaft ergeben hatte, daß derfelbe geistestrant war dieser Satz zu niedrig, fie beanspruchten einen ,, Entbehrungs" war. Derselbe Schreibt die vernünftigsten Briefe lohn von 15 pet. Bet den schlechten Zeiten mußten sich die aus ber Frren Anstalt heraus, er studirt unglücklichen Dulder aber mit Behn von Hundert begnügen. Die Baroper Maschinenbau- Attiengesellschaft wird voraussicht Sprachen in derselben und trotzdem kann den wieder holten Anträgen der Verwandten auf Entlaffung lich für 1884/85 eine 5 proz. Dividende geben. Die Buder nicht entsprochen werden, weil derselbe thatsächlich noch raffinerie Braunschweig zahlt 3 pCt. Dividende Der Auf immer geiftestrant ist. Es sei feststehend, daß Epileptische sehr fichtsrath der Posener Sprit- Aktiengesellschaft beschloß, für das zum Lügen neigen und eine solche Virtuofität, um epileptische abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 5 gegen 2% pet. Anfälle zu beucheln und damit die Aerzte zu täuschen, bestge im Vorjahre vorzuschlagen. Die Buderfabrit Waghäusel die Angeklagte nicht. Ihr ganzes Auftreten im Gefängniß, durfte 6 pCt. geben. Die Mannheimer Versicherungsgesell und ma ihre Widersprüche, ihr Benehmen vor Gericht haben den Sachschaft zahlt 20 pCt. Dividende. - Die Sächsische Kammgam verständigen nach gewissenhafter Prüfung zu dem Endurtheil spinneret zu Harthau zahlt diesmal 6 pCt. gegen 4 pct. in gebracht, daß Anna Rother nicht fimulirt, sondern daß fie fett 1883/84. Die Speyerer Aktien- Dampfsiegelei, Speyer , giebt und früher an einer auf Epilepfie beruhenden franthaften 9 pCt. Dividende. Die Buderraffinerie Magdeburg, Aftien gesellschaft, zahlt an Dividende 6% pEt. für die Stammattien Störung des Geistes leidet. Sie ist keine Jdiotin oder vollund 7 pet. für die Stamm- Prioritätsaktien. Die Attien ständig Blödsinnige, sondern kann bei gerichtlichen Verneh mungen 2c. ganz flar bei Verftande gewesen sein, wobei aber gesellschaft für Lederfabrikation in München löft den am immer nicht außer Acht zu lassen ist, daß Epileptiker gewohn- 15. Oktober fälligen Koupon mit 90 Mt. pro Aftie à 1000 Gulden ein. Die Tuchfabrit Eglingen zahlt 25 Mt. auf beitsmäßig lügen. Auf direktes Befragen des Vorsitzenden die Vollaktie, 5 Mt. auf die Theilaftie. erklärt der Sachverständige, daß derartige Leute aller Die Buckerfabrit Uel tlare dings vollständig Momente zweifelfreie Heilbronn vertheilt 10 pCt. Dividende. Die Barczer richten haben, daß nach den Protokollen die Anna Rother Maschinenbau- Aktiengesellschaft wird 5 pCt., die Pommersche Wahler in dem Moment, als fte dem Untersuchungsrichter ein Ge- Eisengießerei ebensoviel zahlen.- Der Aufsichtsrath det vativen Sit. ständniß ablegte, flar bei Verstande war, doch müsse immer als Rofizer Braunkohlenwerte schlägt 4 pCt Dividende vor. Bafis daran feftgehalten werden, daß fie vom ärztlichen Stand Die Maschinenfabrit Augsburg zahlt 17% pet. Dividende. Goblet Wir hoffen, unsere Leser bedauern die armen Aktionäre. puntte aus als eine Geistestrante zu betrachten ist. R.-A. Kleinholz: Ebenso gut, wie fich annehmen läßt, daß Anna Weibliche Geschäftsreisende werden jest auch schon ver wandt. Dieselben sollen gute Geschäfte machen. Besonders es find Rother bei Gelegenheit ihres Geständnisses bei flarem Verftande die Wahrheit gesagt hat, ist doch wohl auch die Mög für Konfettionsartikel find dieselben geeignet, doch dürfte nicht fe lichleit nicht ausgeschloffen, daß ihr, die Sie eben eine zum manchem jungen Reisenden, der jegt seine Kolleginnen mit Linfen Lügen neigende epileptische Person ist, in dem Momente ihres Freuden im Gafthofe begrüßt, bald schon himmelangst vor der balten Geständnisses etwas als Wahrheit vorschwebte, was thatsächlich vernichtenden Konkurrenz werden. Denn die Damen werden wiederge nicht üb eine Lüge war? es viel billiger machen, als die Herren. Geh. Rath Lewin: Ja, das ist wohl möglich.
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Aus Hamburg wird berichtet:„ Gegen hohen ameri fanischen Lohn" werden hier durch Beitungsannonzen gegen wärtig 500 Bigarren Arbeiter und Arbeiterinnen gesucht, für die Firma S. Davids und Sons in Montreal ( Kanada ), wie eingezogene Erkundigungen ergeben haben. Nach allen in Europa eingetroffenen Berichten ist indeß die Geschäftslage in der Bigarrenbranche Nordamerika's keineswegs günstig, so dos von einem wirklichen Bedürfniß vermehrter Arbeitskraft don nicht die Rede sein kann. Wenn in diese Verhältnisse 500 deutsche Arbeiter und Arbeiterinnen hineingeworfen werden sollen, die noch dazu mindestens ein Jahr sich kontraktlich binden sollen, so würden sie nur die Reservearmee dortiger unbe schäftigter Arbeiter vermehren helfen. Es wird daher mit Recht in der Bürgerzeitung" gewarnt, fich durch jene Annonze nicht verlocken zu lassen.
Der zweite Sachverständige, Geh. Medizinalrath Wolff, schließt sich auf Grund seiner Beobachtungen diesem Gutachten und erwähnt noch, daß unter hundert Fällen die Epilepfte bei zweiundsechzig gleichzeitig eine Alteration der Fähigkeiten zu beobachten ist. Fähigkeiten zu beobachten ist. Bet Anna Rother liegt ein erheblicher Schwachfinn vor und es ist eine mangelhafte Entwidelungsfähigkeit bei ihr von Anfang an vorhanden gewesen. Das notorische Lügen derselben ist ein frankhafter Trieb, der ihr nicht zugerechnet werden kann, da er eben bei Epileptikern oft beobachtet wird. Die Möglichkeit, daß sie mit ihrem Geständniß die Wahrheit gesagt habe, laffe fich nicht in Abrede stellen, dagegen müſſe babei gleichzeitig baran gedacht werden, daß eben ihre Darstellungen überhaupt höchst unzu verlässig find. Das Endurtheil dieses Sachverständigen geht hiernach dahin: Die Anna Rother ist eine an epileptischen Krämpfen leidende, in hohem Grade schwachsinnige Person, welche möglicherweise bei ihrem Geständnisse die Wahrheit gesagt haben tann, bei welcher aber die Korrektheit ihrer Angaben überhaupt nicht hoch anzuschlagen ist. Auf direktes Befragen des Vorfizenden erklärt der Beuge dann noch: 1. Ich halte Anna Rother für eine so schwachsinnige Person, daß man bei ihr jederzeit eine freie Willensbestimmung als ausges schloffen erachten muß. 2. Ich bin der Meinung, daß Anna Rotber nicht im Stande ist, den Verhandlungen in dem Maße zu folgen, wie eine gesunde Person und daß fie fich auch nicht so vertheidigen kann, wie eine gesunde Person. anwalt Heinemann: Die Angeklagte soll gefagt haben, fie habe die falsche Anschuldigung nur aus Wuth und Rache er hoben. Da die Angeklagte nun aber sehr zum Lügen neigt, hoben. Da die Angeklagte nun aber sehr zum Lügen neigt, so frage ich den Sachverständigen: Ist es nicht möglich, daß die Anna Rother gerade bei dieser Erklärung gelogen hat? Geh. Rath Wolff: Diese Möglichkeit kann ich nicht bestreiten.
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Staatsanwalt Heinemann: Ich frage den Herrn Sachvers ständigen ferner: Kommt es häufiger vor, daß Epileptiker mit fo geringem geistigen Defelt, wie er bei der Angeklagten vorhanden ist, den April in den Herbst oder Pfingsten in den September verlegen? Rechtsanwalt Kleinholz
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bittet, da der Vorfigende die Frage für eminent wichtig hält, um einen Gerichtsbeschluß.- Justizrath Simson monirt die Kritik
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des Staatsanwalts, daß der geistige Defelt ein verhältnismäßig geringer sei. Der Gerichtsbeschluß geht dahin, daß die Frage weifellos zulässig sei. aweifellos zulässig sei. Geh. Rath Wolff beantwortet die Frage nunmehr dahin, daß derartige Verwechselungen allerdings Cronheim in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in
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Für die Krone der geplanten Sozial- Reform haben wir oft das Altersversorgungsgesez erklärt. Krantentafen gab es vorher schon zahlreiche, und an Stelle des Unfallversicherungs gang de geseges trat in vielen Fällen das Haftpflichtgeset. Wenn der fchaft i gegenwärtige Bustand auch ein etwas befferer ist, als der frühere Petersbr so kann man doch nicht von einer hilfreichen Sozialreform bungen sprechen. Da muß erst ein Altersversorgungsgesetz eintreten Bufolge welches von den Mängeln, die dem Krankenkassen- und Unfall Erkundi versicherungsgesetz anhaften, befreit bleibt. Besonders müßten länder g dabei die Arbeiter von den Beiträgen verschont werden. Einnah Gesammtheit müßte eintreten, das Reich. Eine progreffio Reichs Einkommmensteuer- aber nicht eine solche, wo bi felben ganze Progression von ärmsten Steuerzahler bis zum reichfter 337,467 sirla 2 Prozent beträgt- müßten an Stelle der indiretten vorigen Steuern treten, damit die Arbeiter nicht selbst di: Staatshilfe ca. 140 zu leisten hätten, dann, aber auch nur dann fann eine Alter einbegrif versorgung für die Arbeiter von Nugen sein. Alle dahin zielenden Organisationen haben womöglich größeren Schaden De als Nußen. Die Regierung aber scheint selbst vor dem großen pomphaft und wiederholt angekündigten Altersversorgungsgefe nicht ers Angst bekommen zu haben, da noch nicht einmal die Bor von der bereitungen zu einem solchen in Angriff genommen worden garische find. Uebrigens erscheint auch uns das bis jetzt aufgebaute fozialreformatorische Gebäude so schwach zu sein, daß es nicht gut eine Krone tragen fann.
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Unter den 25 000 in Oldham streitenden Weber herrscht das größte Elend; in vielen Häusern ist jedes Stüd biliar. In Folge dieses Nothstandes bekunden die feiernden tiven im Weber Neigung, fich eine Lohnherabseßung von 5 pCt. gefallen zu laffen. Es wird jedoch nicht erwartet, daß angesichts be eñante i Nothlage der Arbeiter die Spinnereibesiger dieses Bugeständnis Das G annehmen werden; fie werden vielmehr auf 10 pCt. befteben als wär Der Streit hat jest 10 Wochen gebauert und dem Weberver inmüth
bande bereits über 600 000 m. getoftet.
Briefkasten der Redaktion. Von jest ab ist das„ Berliner Volksblatt" in allen Trinthallen für 5 Pf. fäuflich.
Dronun diese D Bildfläd oder Jr arbeiten
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In den nächsten Tagen beginnen wir mit der Ber Volksber öffentlichung des Romans ,, Die Hand der Nemesis" vos treten.
Hierzu eine Beilage