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Donnerstag, den 8. Oktober 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt

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erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Boftabonnement 4 Mr. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Redaktion: Beuthstraße 2.

Eine ruffische Agentur.

Wir haben schon öfter darauf hingewiesen, daß die fleineren Staaten an der Donau und auf der Balkan­est wi halbinsel ganz im Interesse Rußlands handeln, wenn sie en wie immer wieder mit der Türkei anbinden und so die ganze Elfenb Orientfrage offen zu halten bestrebt sind. Sie sind russische dung Agenturen. Kaum ist der Umsturz in Bulgarien vollendet,

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so tritt auch Serbien mit neuen Prätenfionen hervor, und dadurch wird die Lage auf der Balkanhalbinsel doppelt bedenklich. Serbien strebt gewaltig empor und seinem König Milan kömmt es eben so wenig darauf an, wie dem Fürsten von Montenegro, durch ein bischen Herzegowina" europäische Berwickelungen in Szene zu sehen, wenn dabei nur Aussicht ist, ein neues Stück Land, eine Provinz, einen Hafen oder etwas dergleichen erhaschen zu können. Nun rüstet Milan und was er damit bezweckt, steht außer 3weifel. Er möchte fein Reich vergrößern.

Die Großmächte haben in Belgrad andeuten lassen, es würde für Serbien am besten sein, eine vorsichtige und reservirte Haltung einzunehmen. Die Ants Die Ants wort der serbischen Regierung ist bezeichnend genug. Thre Organe erklären, man werde freundschaftliche Rathschläge hören und in Erwägung ziehen, im Uebrigen werde man aber seine Lage in erster Linie als bestimmend ansehen und nach den Interessen Serbiens handeln.

Wenn eine Regierung, die über eine Bevölkerung von etwa 1700 000 Röpfen verfügt, eine solche Sprache führen fann gegen die Großmächte Europas , so muß fie Deckung haben. Und wenn Rußland nicht hinter Serbien stände, so würde man in Belgrad nicht so unverblümt andeuten, daß man bei der nächsten Gelegenheit gegen die Türkei Toszu­12 fchlagen gesonnen ist.

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SO.

Krieg gegen die Türkei ! das ist in Serbien bisher ein populäres Lofungswort gewesen und man kann es begreiflich finden. Seit der unglücklichen Schlacht auf dem Amfelfelde im Jahre 1389 befand sich Serbien unter türkischer Herr schaft und die blutigsten Rämpfe vermochten das türkische Schuhe Soch nicht abzuschütteln. Das gelang erst in neuerer Zeit und dabei war russische Hilfe nicht wenig thätig. Indessen kam Serbien erst durch den Berliner Vertrag von 1878 völlig von der Türkei los. Als im Jahre 1876 Milan, damals noch Tributar der Pforte, gegen die lettere losschlug, wurde sein Heer von dem russischen General und Abenteurer Tschernajew befehligt. Die Pforte schritt damals mit gewaltiger Energie gegen die Vergrößerungsbestrebungen Milan's ein und schlug seine Truppen in blutigen Schlachten; Serbien wurde in der gewöhnlichen türkisch- arabischen Weise Schn verheert, so daß heute noch ganze Landstriche an den Folgen jenes fogenannten Freiheitsfrieges leiden. Rußland schritt

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Feuilleton.

Das Mormonenmädchen.

Amerikanische Erzählung

Don Balduin Möllhausen

.

( Fortsetzung.)

Ein kurzes scharfes Knattern begleitete diesen ersten Schlag, aber wieder und immer wieder knallte und rasselte es ringsum in den Schluchten, daß man zuletzt das Echo von dem wirklichen Donner nicht mehr zu unterscheiden vers mochte.

Endlich wurde es wieder ruhiger. Das Wetterleuchten und das unheimliche Grollen dauerte allerdings fort, allein bie eigentlichen schweren Gewitter, die nach allen Richtungen hin lagerten, rüfteten sich gleichsam erst in der Stille, ehe fie den furchtbaren Rampf eröffneten.

Da brang ein kurzer gellender Signalruf in die Höhle. Derselbe kam von der Abftufung her, von welcher früher der Weg auf die in die Tiefe gesendete Felsplatte führte. Ein einzelner ähnlicher Ruf antwortete von dem höher ge­legenen Rande des Plateaus, und gleich darauf erschallte aus einer noch größeren Entfernung das wilde Gellen von wenigstens einem Dugend Stimmen.

Utahs," sagte der Schwarze Biber gelassen, indem er bis an den ängersten Rand der Höhle vorschritt. Utahs," wiederholten eben so gelassen John und die Mohaves, indem sie dem Biber nachfolgten, und gleich dar­auf befand sich die ganze Gesellschaft, Raft nicht ausge­nommen, an einer Stelle, von wo aus fie die mächtige Schlucht in ihrer ganzen Ausdehnung zu überblicken vers

mochten.

" 1

Miffer Holmsten! Ihr oben sein?" fragte die Stimme, welche sie zuerst vernommen hatten, noch immer von der Seiten felben Stelle aus nach dem Plateau hinauf. " La Bataille," flüsterten John und der Schwarze Biber. " Ich bin hier! Reine Spur von den Schurken?" lau­

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tete es von oben zurüd.

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Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Ühe Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Bimmerstraße 44.

zu Gunsten Serbiens damals nicht mit Waffengewalt ein, aber es erwirkte auf diplomatischem Wege, daß ein Friedens vertrag zu Stande kam, durch den das alte Verhältniß zwischen der Pforte und Serbien wieder hergestellt wurde. Als aber im Jahre darauf der russisch - türkische Krieg aus­brach, erklärte auch Milan der Pforte den Krieg wieder und eroberte sich, da die Pforte von Rußland bedrängt war, ein Gebiet von 210 Quadratmeilen mit 280000 Einwohnern, das ihm durch den Berliner Vertrag auch offiziell zugebilligt

wurde.

Man dürfte nach diesen Vorgängen wohl außer 3weifel sein, daß die Regierung des Königs Milan in Belgrad nur eine russische Agentur ist.

Allerdings denkt nicht das ganze serbische Volk in diesen Dingen gleich; es giebt eine Oppofitionspartei, die der Meinung ist, innere Reformen seien für Serbien noth­wendiger als eine waghalsige und dabei nicht gerade rühm­liche Eroberungs- und Vergrößerungspolitik. Die serbischen Regierungen haben es verstanden, diese Opposition mit An­wendung von allen möglichen Mitteln der Gewalt und des Raffinements niederzuhalten. Man wagt nicht mehr viel zu sagen, weil mit unbequemen politischen Gegnern wenig Federlesens gemacht wird. Da giebt es aber in Serbien denn doch auch Leute, die sich fragen, zu welchem Zwecke man das türkische Joch abgeschüttelt habe, wenn man an Stelle deffen eine andere, ebenso schlimme Gewaltherrschaft hat treten lassen. Unter diesen Umständen will es wenig besagen, wenn der Tag der Losreißung Serbiens offiziell als, ber Tag der Freiheit" gefeiert wird. Diese Freiheit" ist manchem Serben schon gar sonderbar vorgekommen. Wir fönnen uns auch nicht denken, daß sich die serbischen Bauern so gar sehr freuen sollten, wenn sie, wie jetzt, die Aussicht haben, daß türkische Heere hereinbrechen, ihre Felder ver­wüsten, ihre Häuser niederbrennen und ihre Vorräthe rauben, von anderen Ausschreitungen zu geschweigen. Es giebt in Serbien gewiß Chauvinisten genug; allein wenn die serbische Regierung in ihren Blättern sagt, daß sie das gesammte Volk hinter sich habe, so verwechselt sie eben die Chau vinisten mit dem gesammten Bolke. Der Krieg mit ver Türkei ist, wie wir schon angedeutet, bisher immer in Serbien ein populäres Unternehmen gewesen; die sieben Jahre seit Abschließung des Berliner Vertrags dürften diese Begeiste­rung indessen ganz bedeutend abgekühlt haben.

Die in Serbien einst so hochgefeierten Staatmänner Blasnavah und Ristitsch, die auch Sustav Rasch in seinen Büchern über Serbien über die Maßen verherrlicht hat, waren in russischem Sinne thätig; sie suchten vor allen Dingen die Mittel des Landes zur Vergrößerung und Aus­bildung der Armee heranzuziehen. Sonst gingen die Dinge im Lande eben weiter, wie bisher; man fann sich auch gar

Gott verdamme ihn! möchte wissen, wer hier Schurke ist," murmelte Raft zähneknirschend.

Reine Spur!" antwortete La Bataille ,,, fönnen nicht hier hinunter! hier kein Weg! müssen oben sein! Delawaren hunde sehr schlau! Delawaren sehr viel Augen! sehen für zehn Weiße!"

Hier oben find sie gewesen vor ganz kurzer Zeit," rief Holmsten nieder, sie können also nicht fern sein! Sucht fie und bringt mir ihre Stalpe, und jeden einzelnen will ich Euch mit einem Pferde abkaufen."

Goddam! viel Regen kommen! rief La Bataille zurüd, und nach der Richtung des Schalles seiner Stimme zu schließen, mußte er schon wieder im Begriff sein, auf wärts zu flettern. Viel Regen kommen und viel Nacht, armer Indianer fürchten fliegendes Feuer und Donner!"

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Ihr müßt sie schaffen, die Schurken, die Mörber, lieber todt als lebendig, bei Gott, zwei Pferde für jeden Stalp-"

Was Holmsten weiter sprach, blieb unverständlich, denn ein breiter Feuerstrahl, begleitet von dem furchtbarsten Krachen, zischte von dem westlichen Himmel nach ben östlichen Tiefen des Felsentessels hinüber, wie um die sich dort er­hebenden Thürme zu zersplittern.

Dieser Wetterschlag gab das eigentliche Signal zu dem Rampfe der Elemente, denn die entfernteren Echos hatten noch nicht begonnen, denselben zu wiederholen, da brach es von allen Seiten auf betäubende Weise los. Schlag folgte auf Schlag, als habe das Himmelsgewölbe niederftürzen und die Rinde der Erde zerbersten wollen; denn eben so laut wie oben, zwischen den mit Elektrizität überladenen Wolfen, brüllte und frachte der abprallende Schall in der graufigen Tiefe zwischen den unerschütterlichen Felsenmauern. Es ließ sich nicht unterscheiden, ob die furchtbaren Angriffe von den Höhen oder von den Abgründen ausgingen, oder ob Erde und Himmel, in gleicher Weise bewaffnet, fich gegenseitig im erbitterten Rampfe anfielen, denn oben wie unten dasselbe beängstigende Getöse, und oben wie unten diefelbe blendende Helligkeit. Das war kein Bligen mehr, nicht mehr die Zickzacklinie des Wetterstrables! Gerade Feuersäulen, sekundenlang sichtbar, stüßten sich, die Wolken

nicht benken, daß ein Land in blühenden Zustand gekommen sein sollte, wenn man kaum etwas anderes gethan als sein Heer vergrößert hat. Und auch in dieser Richtung hat man feinen direkten Erfolg, denn der ueugebackene serbische Mili­tärapparat versagte gegenüber den Waffen der Pforte. Das Glück warf schließlich Milan ein Stück Land in den Schooß, das Glück in Verbindung mit der Freundschaft Rußlands . Aber Serbien hat weder politisch noch wirthschaftlich dabei gewonnen. Es wird in der Zukunft den Interessen Ruß­ lands dienen müssen. Und es können 3eiten kommen, wo das für Serbien weniger angenehm ist, als heute.

Wir betonen immer wieder: Niemand kann den Völ­fern der Baltanhalbinsel das Recht bestreiten, eine Befreiung von dem türkischen Joch anzustreben. Aber es kommt auch auf das Wie dieser Befreiung an. Wenn durch dieselbe nichts weiter erreicht wird, als ein Despotismus nach ruffi­schem Muster, wo bleibt da die Belohnung für die Be­mühungen und die Opfer, welche die Losreißung erfor bert hat?

Warum wir uns so viel mit der Orientfrage beschäfti­gen? Weil die Kreise, die sie zieht, bis zu uns reichen; weil die Orientfrage jeden Augenblick eine Wendung nehmen kann, die für den Frieden im mittleren und westlichen Europa gefährlich wird; weil endlich Rußland die Zustände auf der Balkanhalbinsel zur permanenten Friedensstörung benutzt; endlich weil wir der Ansicht sind, daß es im Inter efse West- und Mitteleuropa's liegt, sich gegen Rußland zu­sammenzuschließen.

Politische Uebersicht.

Herr von Helldorf- Baunersroda, der frühere Landrath von Querfurt, hat den Liberalen einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Derselbe sollte als liberalerkandi. dat in zwei Landtagswahlkreisen der Provinz Sachsen auf gestellt werden, da sein persönlich ehrenhafter Charakter und feine liberale politische Gesinnung neben dem adligen Namen bie Kandidatur desselben sehr aussichtsvoll erscheinen ließen.

Nun hat der Herr Landrath a. D. vor liberalen Wählern er­Uebereinstimmung mit den entschieden Liberalen befinde, aber in seinen sozialpolitischen Anschauungen in direktem Gegen­fat zu den Liberalen stehe. Die Mehrzahl der Bevölkerung bestehe aus Arbeitern, Handwerkern und kleinen Bauern; diesen könne das wirthschaftliche Programm der Liberalen nicht genügen. Das gesammte Interesse der genannten Bevöl ferungsgruppen set Schuß der Arbeit gegenüber der Rente. Die im wirthschaftlichen Programm der Liberalen erstrebten, bezüglich vertheidigten Freiheiten wolle auch er, aber bas liberale Programm sei auf dem Punkte stehen geblieben, wo die Rente sage: so! iegt haben wir genug der Freiheiten, iezt bin ich zufrieden!" Also, Herr von belldorf will die

gleichsam tragend, auf den zerklüfteten Erdboden, magisch beleuchtend selbst die verborgensten Winkel, in welche noch nie ein Sonnenstrahl drang. Wenn hier eine Feuersäule erlosch, so hatten sich dort schon wieder drei oder vier neue entzündet, und wie in anderen 3onen der Blizz in längeren 3wischenpausen die Nacht momentan erhellt, so zuckte hier, aber nur äußerst felten, ein undurchdringlich schwarzer Schatten durch die lichte Atmosphäre.

Aber das prächtigste aller Naturschauspiele hatte hier­mit seinen höchsten Glanzpunkt noch nicht erreicht, denn erst nachdem der wilde, erhabene Rampf der Elemente sich schon seit längerer 3eit entsponnen, begannen die Wolken zusammenzubrechen und sich in schweren Strömen zu entlaben.

Rauschend und brausend senkte sich der Regen auf das zerklüftete Hochland; doch das Getöse, welches er erzeugte, verhallte in dem endlosen betäubenden Donner und dem eben so betäubenden Echo. Dagegen wurde durch die ver­dichtete Atmosphäre der blendende Glanz der Blizze ge­milbert, und undeutlich, wie durch einen von Feuerfäden gewebten Schleier hindurch, erkannte man die phantastisch geformten Höhen, während die Tiefen, ähnlich mit flüssigem Feuer angefüllten Höllenschlünden, emporgähnten.

Bald darauf aber verstärkte sich das Rauschen der gestalt, daß es trotz des anhaltenden Donners zu unter­scheiben war.

In Taufenden von Rinnen eilte der Regen größeren Furchen und Klüften zu, und in diesen schäumte er mit unwiderstehlicher Gewalt nach den nächsten Abhängen hin, um sich jählings, mit lautem Getöse in die Tiefe hinabzu­stürzen, bort sich mit anderen kleineren und größeren Wasser­ftrahlen zum Bergstrom zu vereinigen und als solcher wiederum andere, noch viel tiefer in das rothe Gestein hineinführende Schluchten aufzusuchen und mit weiß schäumendem Gischt anzufüllen.

Der Donner frachte, die Blize sprühten, der Regen praffelte nieber und in unzähligen Wasserfällen strömten die tosenden Fluthen dem Kolorado zu. Die Flüchtlinge aber befanden sich unter einem sicheren Obdach, während ihre