Politische Freiheit, er will den Schutz der Arbeit, er will den Kampf gegen die Rente, hoffentlich auch wobl gegen die Rente deS Großgrundbefitzes, er will aber auch die wuthschaftlichen Errungenschaften, Freizügigkeit, Gewcibefreiheit, Koalitions- freiheit beibehalten— er ist also kein konservativer Staats- sozialist, er ist kein Manchestermann, demnach könnte er nur ein Sozialist sein! Ob er aber die Konsequenzen aus seinen Aeußcrungcn, die wir allerdings nur nach einem liberalen Blatte wiedergegeben, ziehen wird? Der internationale Fretdenker-Kongreß, welcher ver- gangene Woche in Antwerpen stattfand, hat die moralische Ver- antwortlichleit des Menschen in ganz bestimmter Weise definirt. Der betreffende Beschluß lautet:„Die absolute Verantwort- lichkeit existirt nicht. Aber auch vorausgesetzt, daß fie bestände, wäre man doch niemals sicher, einen wirklich und absolut ver- antwortlichen Menschen vor sich zu haben. Das Wort Ver- antwortlichleit selbst hat keinen scharf begrenzten Sinn, denn es bezieht sich auf nichts Objektives, Auch die davon abgeleiteten Begriffe Schuld und Kriminalität find finnlos. Für die Wiffenschast und für die Freidenker, welche sich auf die erstere stützen, giebt es keine Schuldigen, sondern nur geistig Gestörte, sogenannte Gemüthskranke. Mit der Verantwortlichkeit und der Schuld verschwinden mithin auch Urtheil und Strafe. Dar- aus folgt, daß die Gesellschaft kein Recht zum Strafen befitzt. Sie hat indeffen die Pflicht, fich zu schützen und für Befferung zu sorgen. Die Befferung muß fich auf das Individuum und die Gesellschaft erstrecken."— Dieser Beschluß wurde vom Freidenker� Kongreß einstimmig gefaßt, und man muß zu- geben, daß das in der That sehr frei gedacht ist. Es sei noch bemerkt, daß Deutschlands namhafteste Freidenker auf dem Kon« greß vertreten waren. Bezüglich der Durchführung des Gesetzes gegen den verbrecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen vom 9. Juni v. I. haben die Reffortminister fich in Ergänzung der Verordnung vom 11. September v. I. zu nachstehenden weiteren Bestimmungen vom 4. Juli d. I. veranlaßt gefunden: a) Personen, welche Bestellungen auf Sprengstoffe im Auftrage einer Sprengstofffabrik w. aufsuchen, unterliegen den Voraussetzungen des§ 1 des gedachten Gesetzes; fie bedürfen einer polizeilichen Genehmigung zum Vertriebe von Sprengstoffen und haben das im S 1 Alinea 2 des Gesetzes vorgesehene Register zu führen. Da jedoch zur Kontrolirung eines in dieser Form stattfindenden Vertriebes das der Aus- führungsverordnung vom 11. September v. I. beigegedene Registerschema nicht zweckentsprechend erscheint, so find tn Ergänzung der Bestimmung ad 4 der gedachten Ausführungsverordnung die Regierungs-Präfiventen rc. ermächtigt worden, in Fällen der bezeichneten Art die erforderlichen Abänderungen des fraglichen Registerschemas den jedesmaligen besonderen Umständen gemäß festzusetzen, b) Es kommt insbesondere in der Umgebung größerer Städte vor, daß die Herstellung bezw. Ausbewahrung von Sprengstoffen außerhalb des Wohnortes bezw. Kreises des zur Nachsuchung der polizeilichen Genchmi« gung nach Maßgabe des§ 1 des Gesetzes vom 9. Juni 1884 bezw. der Ausführungsverordnung vom 11. September 1884(cfir. auch C E. vom 28. März 1885) Verpflichteten stattfindet. Für solche Fälle scheint es geboten, daß die ge- nehmigende Wohnfitzbehörde der betreffenden nachbarlichen Kreis- bezw. Ortsbehörde entsprechende Benachrichtigungen zu- Zum Unfallversicherungsgesetz veröffentlicht der Reichs- Anzeiger eine vom 30. September datirte Bekanntmachung, be- treffenv den von der Krankenkaffe in der Zeit von der fünften bis zur dreizehnten Woche nach dem Unfall zu leistenden, seitens des Betriebsunternehmers zu erstattenden Mehrbe- trag an Krankengeld(§ 5. Absatz 9 des UnfallverficherungS- gefetzes).� gjnftnjmtntj'ter unterm 3. d. M. fich mit der Anficht der Hauptverwaltung der Staatsschulden dahin«inver- standen erklärt, daß für den auf Grund des Gesetzes vom 4. März d. I.§§ 2 und 8 erfolgenden Umtausch von Schuldverschreibungen der 4'/- prozentigen konsolidrrten Staats- anleihe gegen Verschreibungen der 4 prozentigen konsolrdirten Staatsanleihe ein Stempel nach Nr. 4 des Tarifs zum Rerchs- stempelgesetz vom 3. Juni d. I. nicht zu entrichten rst, da es sich hierbei weder um ein nach dem Inkrafttreten des letztge- dachten Gesetzes adgeschloffenes Geschäft noch überhaupt um em Anschaffungsgcschäft handle.,.._. Die Handelskammer zu Essen sagt in rhrem Beruht für 1884 über die Lage der Industrie: ,Zm Berichte für das Vorjahr war zu konstatiren gewesen, daß die Industrie deS Bezirks zwar nicht über Mangel an Arbeit, wohl aber über die Niedrigkeit der Preise Klage zu führen Veranlassung hatte. Soweit es fich zunächst um Kohlen und Eisen, die bewen vor- »uasweise in Betracht kommenden Produkte des Bezirks handelt, trifft jene Bemerkung in der Hauptsache auch für das laufende Berichtsjahr zu. Um die Lage der Kohlen- und Rohersen-Jn- dustrie zu charatterifiren, theilt der Bericht eine von amtlrcher Stelle kontrolirte Tabelle über Kohlenförderung und Ersenpro- duktion seit 1873 mit. aus der fich ergiebt, daß von 1873 bis 1384 die Kohlenförderung von 36,4 Mrllwnen Tonnen auf Verfolger oben auf dem Plateau ihre alte Lagerstelle für sich in Anspruch genommen hatten. Haß, Rachedurst, Vorsicht und Besorgmß, Alle« war dem furchtbar schönen Naturschauspiel gegenüber in den Hintergrund getreten. Die Einen vergaßen, wem ihre Ver- folgung galt, die Anderen, daß sie auf ihrer Hut sein mußten. Selbst Holmsten, der da« größte Interesse hatte, diejenigen, die er fürchtete, verstummen zu machen, schmiegte sich entsetzt in einem Winkel unter der Felsplatte. Er dachte nicht mehr an die Schätze, die durch ein Verbrechen in seinen Besitz übergehen sollten, nicht mehr an die neuen Verbrechen, durch welche er deren Besitz unantastbar zu machen und seine Unschuld festzustellen hoffte. Vor seiner Seele aber zogen die Bilder von Weib und Kind vorbei, die er einst durch sein liebloses, unbarmherziges Verfahren in da» Verderben jagte, und hinter diesen erhob fich Rynolds' blutige Gestalt, die ihm mit höhnischem Lache« die Faust drohend entgegenhielt. Er zitterte und zagte; in jedem «eue« Donnerschlage, in jedem neuen Blitz fürchtete er die rächende Hand Gottes. Er schloß die Augen, er suchte die schrecklichen Töne seinen Ohren fernzuhalten, aber vergeblich. Sah er nicht den Blitz und schlug das Getöse der kämpfenden Elemente nur dumpf an sein Ohr, so sah er um so beut- licher die brechenden Blicke der durch seine Schuld Geopferten, vernahm er doppelt gräßlich ihre letzten TodeSseufzer. Daß aber die abergläubischen Utah « sich ängstlich um ihn herum- kauerte», seine finsteren Mormonengefährten schweigend in die erhellte Nacht hinausstarrte«, diente am allerwenigsten dazu, seinen gesunkenen Muth wieder zu heben, ihn dem Geschick trotzig in die Augen schauen zu machen. Weathcrton, Falk und ihr unzertrennliche Gefährte saßen unterdessen am Rande der Höhle und beobachteten mit Eni- zücken die Szenen, welche sich vor ihnen aufrollten und, obgleich immer denselben Charakter behaltend, doch in einem beständigen Wechsel begriffen waren. Die Delawaren und die MohaveS hatten fich im Hinter» 5 rund der Höhle gelagert. Auch sie waren der Furcht vor em erzürnten großen Geist unterworfen, und trachteten darnach, sich so weit wie möglich aus dem Bereich seiner Rache zurückzuziehen.
57,2 Millionen, also um 20,8 Millsonen gestiegen, der Werth dagegen von 403,6 Millionen Mark auf 298,6 Millionen Mark, also um 105 Millionen Mark gesunken ist, per Tonne um 5,87 Mark— 52,93 pCt, und die Eisenproduktion von 1,98 Millionen auf 3,54 Millionen Tonnen, also um 1,56 Millionen Tonnen gestiegen, während der Preis von 224,78 Millionen Mark auf 172,78 Millionen Mark, also um 51,99 Millionen Mark, per Tonne um 64,49 Mark— 56,95 pCt., sank. Der in der Tabelle angegebene Werth bezeichnet den Verkaufswerth am Ursprungsorte und ist berechnet worden nicht blos für daS effektiv verkaufte, sondern überhaupt für das pro- duzirte Quantum. Die Tabelle giebt ein nicht erfreuliches, aber höchst anschauliches Bild davon, wie die Pro duktion in der Zunahme begriffen, der Verkaufswerth des Produkts aber ständig gesunken ist. Dieses Einken des Ver- kaufswerthes verhindert leider die Anwendung des in vielen Fällen einzig richtigen Mittels, nämlich eine Einschränkung der Produktion. Das beständige Sinken der Preise veranlaßt viel- mehr nothgedrungen fast überall eine Steigerung der Produk- tion, da in vielen Betrieben nur auf dem Wege der äußersten Ausnutzung aller BetriebSkräste eine Abminderung der Selbst- kosten erreicht und die Konkurrenzfähigkeit des betreffenden Unternehmens auf dem Markte erhalten bleiben kann. Hier ist Abhilfe nur von einer Ausdehnung des Absatzgebietes zu er- warten, und dies zu erzielen, muß das Hauptbestrebcn aller interesfirten Kreise sein. Das Gesammtbild, welches die obige Tabelle giebt, ist auch für Rheinland Westfalen und insbeson- dere auch für den Essener Bezirk zutreffend; wenn diese Tabelle somit innerhalb eines Zeitraumes von 10 Jahren ein Einken des Verkaufswerthes auf etwa die Hälfte nachweist, so vermag Jeder den Schluß auf die allgemeine Lage der Kohlen- und Eisenindustrie selbst zu ziehen. Tie Lage der Textilindustrie ist im allgemeinen als mäßig befriedigend bezeichnet worden; nicht minder die der Maschinenbranche, welcher es an Arbeil nicht gefehlt hat, wenngleich die Preise der Fabrikate durch die Konkurrenz ungemem gedrückt worden find."— Dies Klagelied stimmt recht hübsch zu den Lobgesängen der„Nordd. Allg. Ztg." und anderer Offiziösen auf vie neue wirthschaft- liche Aera. Die Arbeiter aber zahlen bei all diesen Krisen die Zeche. Lohnreduktion, verlängerte Arbeitszeit und zeitweise Arbeitslosigkeit, das sind die Wirkungen dieses ökonomischen Vorgangs. Ueber den Erwerb und Verlust der Reichs- und Staatsangehörigkeit durch Ertheilung von Urkunden enthält das Augustheft der vom kaiserlichen statrstischcn Amt berauS- gegebenen Zeitschrist eine Nachweisung für das Jahr 1884, die sich sowohl auf die ausgestellten Urkunden als auch auf die darin bezeichneten Personen bezieht. Danach haben in den deutschen Bundesstaaten stattgefunden:
1. Aufnahmen(Deutscher aus anderen Bundesstaaten)........ 2. Wiederaufnahmen....... 3. Naturalisattonen.......
3. Entlassungen nach deutschen Staaten 5. Entlassungen nach dem Auslande. Von den Naturalifirten stammen,
Zahl der Urkunden 4 201 Personen Urkunden Personen Urkunden Personen Urkunden Personen Urkunden Personen
13 252 584 1253 1562 3 841 543 1289 16 476 28 395
wenn man nur die hauptsächlichsten Herkunftsländer in Betracht zieht, aus Oester- reich Ungarn 1114, aus den Niederlanden 780, aus Frankreich 415, aus den Vereinigten Staaten von Amerika 334, aus Rußland 304, aus Danemark 295. Entlasten wurden nach den eben genannten Staaten, und zwar nach Oesterreich-Ungarn 893 , den Niederlanden 921, Frankreich 1294, den Vereinigten Staaten 23 200, Nußland 71, Dänemark 129. Zu beachten ist übrigens, daß aus diesen Zahlen, die eben lediglich die be- urkundeten Fälle betreffen, keineswegs die thatsächlich vorge- kommenen Wanderungen ersichtlich werden. Der Abgeordnete Liebknecht hat am 29. v. Mts. eine vierwöchentliche Gefängnißstrafe in Leipzig angetreten. Die Ersatzwahl deS Herrn von Bunsen im Reicks- tagswahlkreise H i r s ch d e r g- S ch ö n a u ist auf den 26. Ol- tober anberaumt worden. Dieser Tag ist der letzte, an welchem die Wählerlisten von der letzten Reichstagswahl noch gelten; nach Ablauf eines Jahres müssen nämlich neue Listen aufgestellt werden. Das in Bremen erscheinende„Norddeutsche Wochen- blatt". Nr. 77, war in Wilhelmshaven polizeilich in Beschlag genommen. Die Wilhelmshavener Behörde hat einige Artikel derselben der Regierung zu Aurich unterbreitet, um die An- wendung deS Sozialistengesetze« herbeizuführen. Der Regie- rungspräsident hat dieses jedoch abgelehnt, indem er dekretirte, daß die bezeichneten Artikel eine genügende Handhabe nicht bieten, um bei der zuständigen Landespolizeibehörde— dem Senate der freien Hansestadt Bremen — das Verbot der Zeitung auf Grund des Sozialisten- Gesetzes in Antrag zu bringen.
DaS Hinunterstürzen der Felsplatte gereichte ihnen übrigens nicht nur zum Schutz ihrer Verfolger, sondern auch zur Verbesserung ihrer gegenwärtigen Lage. Denn hatte das von dem Plateau niederrieselnde Wasser, indem es sonst immer an der schrägen Platte nach innen abprallte, im Laufe der Jahre die Mergelschicht allmälig fortgespült und dafür eine geräumige Höhle geschaffen, so verfolgte eS jetzt wieder seinen alten geraden Weg, und wo eS sich bei früheren Regengüsse», die ganze Fläche überschwemmend, ansammelte, da lagen die Indianer jetzt so trocken und ungestört, wie sie nur immer wünschen konnten. „Um Alles in der Welt möchte ich die heutige Nacht nicht hivgeben," sagte Falk, nachdem er wohl eine Stunde schweigend zwischen seinen Gefährten dagesessen hatte, und das Wetter fich mehr nach dem Kolorado hinzog, so daß man fich schon gegensettig verstehen konnte;„nein, nicht um Alles in der Welt; eine derartige Naturszene habe ich bis jetzt nicht nur noch nicht erlebt, sonder« ich hätte sie auch nicht für möglich gehalten." „Ich lernte dergleichen Gewitter mehrfach in den tropi- schen Breiten kennen," antwortete Weatherton,„doch übte nie eins einen so tiefe» Eindruck auf mich auS, wie daS jetzige." „Weil Ihr Eure Aufmerksamkeit der Sicherheit Eures Schiffes zuwenden mußtet," versetzte Falk. „Da« mag mit dazu beigetragen haben," entgegnete Weatherton finvend,„doch waae ich zu behaupte«, daß sich das Bild des vom Orkan aufgewühlten und von Blitzen prachtvoll beleuchteten Meeres kaum mit diesem Schauspiel vergleichen läßt." „Nicht ganz meine Meinung, Dickte, bitt' um Verzeihung," bemerkte Rast mit einem gewisse« Bedauern, welches er darüber empfand, seinem Vorgesetzten wider- sprechen zu müssen;„denke, es giebt nicht« schmackhaftere«," — geschmackvollere« wollte er sagen,—„als ein guter Gewittersturm in de« südlichen Breite«. Bei Gott, wenn die See kocht, wie'n Mcßkessel de« Sonntag« Vormittag«, wenn die Engel Kegel schieben, als wären fie lauter Mid- shipmen, die fich auf Urlaub am Lande befinden, und wen« da« Feuer am Himmel fliegt, al« gäbe unser
Zu de« Ausweisungen von Ausländern. Wie polnische Blätter melden, wurde mehreren Hausbefitzem in Breslau , welche ihre Häuser an österreichische Unterthanen vermiethen, auf deren Antrage, ob die Regierung auch fernerhin noch österreichische Unterthanen ausweisen werde, von dem Ober- Prästdenten von Schlefien der Bescheid ert heilt, daß künftighin nur gegen gefährliche Ausländer polnischer Zuge Aus- weisungs- Dekrete werden erlassen werden. — Auch Stettin hat jetzt seine Ausweisungen. Vor acht Tagen sollte die aus fieben Personen bestehende Familie des dort seit fünf Jahren wohnhaften russischen Unterthanen, Schneidermeister Schneidermann auf der Lastadie, ausgewiesen werben, und demgemäß wurde die Familie in das Polizei- aefängniß gebracht. Sie reklamirte indeffen wegen der Crkran- kung eines Kindes und erlangte, nachdem fie vier Tage in der Kustodie festgehalten worden war, ihre Entlaffung, weil fich die Angaben betreffs des Kindes bestätigten. Bis zur Genesung. oder bis zum Tode des Kindes ist die Ausweisung der FamUie Hinausgeschoden worden. AuS Straßburg wird der„Franks. Ztg." geschrieben:\ Der hiesigen früher so oft genannten kaiserlichen Tabakmanu- faktur ist dieser Tage ein Malheur pasfirt, wie es schlimmer nicht hätte sein können. Die Verwaltung der Manufaktur hat nämlich vergessen, die Beibehaltung des Waarenzeichens— j eine schwarze Hand— anzumelden, trotzdem die zehn Jahre, seit der Eintragung der Marke am letzten Donnerstag zu Ende gingsn. Kaum war der Termin verflossen, so meldete fich die hiesige Tadakfirma Schaller und Bergmann bei der zuständigen- Stelle und ließ die herrenlos gewordene„schwarze Hand" als ihr eigenes Waarenzeichen eintragen. Zugleich notifizirtc diese Firma der Tabakmanufaktur, daß fie ihr verbiete, ibr früheres Waarenzeichen zu gebrauchen, und daß fie fie im Widerhand- lungsfalle zur Entschädigung verpflichten werde. Dieses Er- eigniß, welches für die Tabakmanufaktur sehr schlimme Folgen haben kann, erregt in hiesigen h>andelstreisen viel Aufsehen, i Auf welcher Seite die Lacher find, braucht kaum gesagt zu werben. Den Wortlaut des MarkenschutzgesetzeS hat die Firma> Echaller und Bergmann für fich. Und was die Billigkeit ihrer| Handlungsweise anbetrifft, so macht diese Firma geltend, daß I angesichts der schwierigen Lage, welche die Tabakmanufaktur; durch Schleuderpreise ihren Konkurrenten gemacht hat, e« letzteren durchaus nicht zu verdenken sei, wenn fie von einem! gesetzlichen, wenn auch etwas ungewöhnlichem Mittel Gebrauch! machen, um das staatliche Jnstrtut auf seinem eigenen Felde; zu schlagen. Dem Vernehmen nach ist die Verwaltung der Manufaktur nicht gesonnen, fich willig zu fügen, und trag« fie fich mit der Abficht, wenn die Regierung ihre Einwilligung, dazu giebt, der gegnerischen Firma mit einem Prozesse in de» Weg zu treten. Die„schwarze Hand" wird jedenfalls noch viel zu reden geben. — Aus dem Reickslande wird femer gemeldet: Da« Wicdercrscheinen des„Petit Journal", dessen Verbot vor Kur», zem berichiet wurde, iff seit Sonntag gestattet worden. DaS Verbot hat mithin nur drei Wochen gedauert, dürste aber ein definitives werden, sobald das Pariser Blatt fich wieder gestatten sollte, eine Tagesfrage in deutschfeindlichem Sinne zu besprechen. Ein Zeichen der Zeit, und zwar kein günsttges, ist es, daß überall die Straf-, Korrettions- und Humanitäts- Anstalten nicht mehr ausreichen. So wird der„Germania " au« Bochum geschrieben: Die Beschästigungslofigkeit im In- dustriebeziike bringt es mit fich, daß auch die Zahl der Obdach«. losen, der Familien, die kein Unterkommen finden und daher der öffentlichen Wohlthätigkett anHeim und den Kommunen zur Last fallen, fich stets vermehrt. Das Bochumer Asyl für ob- dachlose Familien hat noch im Laufe dieses Sommers eine de- deutende Erweiterung erfahren, so daß eS jetzt nicht«eniaer als 52 Familien Obdach gewährt. Soviel ist durch die keu Erweiterung wenigstens erreicht, daß jede Familie bis jetzt einen abgeschlossenen Raum für fich hat, während früher oft' bis drei Familien in einem Räume hausten! In dem große« Saale des Seuchenhauses hausten, vor Erbauung der„Sonnen-' bürg", oft bis an 29 Familien zusammen. Wie konnte da die Sittlichkeit gewahrt bleiben? Daß die Sonnenbrüder übrigens nicht die reinste Elite der Bevölkerung des industtiellen Kreise«■ Bochum find, liegt auf der Hand, und welche guten Sitte» in diefem Asyl herrschen, davon weiß der die Aufsicht führend« Polizeiofstziant das Seinige zu erzählen. Solche Asyle find ein Uebel, aber ein nochwendiges, gerade so wie die stetig an- wachsenden Zucht- und Korrektionshauser in unserem berühmte» Deutschen Reiche der Gottesfurcht, der frommen Sitten und de« nationalen Wohlstandes. — Recht interessant ist es, daß die fromme„Germania " solche Anstalten als nothwendig« Uebel dezeichnet. UebrigenS steht es dem Blatte schlecht an, gerade in diesem Falle so sehr die Augen zu verdrehen üb« die„Unsittlichkeit". Gewiß ist richtig, daß ein derartiges Zu- sammenleben der Menschen entsittlichend wirken muß und es ist mehr wie bezeichnend, daß solche Zustände im Deutschen Reich« noch konstatirt werden mußten. Ebenso ist eS zu begrüßen, daß wenigstens in diesem Falle Remedur geschaffen wurde.
Herrgott selber seine Breitseiten. Nein, nein, Dickie, Euer Wort in Ehre«, aber zu viel Klippe» hier herum, denke ich." „Aber gerade die Klippe«, wie Ihr die Berge hier nennt, sind e«, welche es hier so schön, so unbeschreiblich schön machen," antwortete Falk dem alten eigensinnige« Bootsmann;„auf der See habt Ihr nur drei Elemente zu bewundern, nämlich Feuer, Wasser und Lust, während wir hier deren vier vor uns haben." „Eins zu viel," entgegnete Rast störrisch,„gebt mir Wasser, tief genug, um einen Sechsundneunziger zu trage«! gebt mir etwa» Luft, um die Segel zu füllen; gebt mir'n« Kleinigkeit Feuer, um'nen Grog warm zu machen, und all« übrigen Elemente will ich Euch gern schenken." „Glaubt Ihr nun, wa« ich Euch schon einmal ver- sicherte? ich meine, daß da« Wasser alle diese Schlucht«». und Kessel in die Erde gewühlt hat?" stagte Falk na4 einer Pause de» Seemann, indem er seitwärts ans den i* »uckenden Licht der Blitze bläulich schimmernde« Wasserfa» deutete, der eben einen Felsblock polternd mit fich m dir Tiefe hinabführte. „Habe noch nie an Eurem Wort gezweifelt," erwidert Rast entschieden,„glaube sogar, daß«och Hilfe an diese»' Lande ist, und mit der Zeit da, wo jetzt die Klippen i&** Nasen aus der Erde stecke», gehörige Brecher den Schist� vor Utiefen warnen." „Was wir aber wohl nicht mehr erleben werden," setzte Weatherton lächelnd, denn er wußte, daß e« vergeblich' Mühe sei, seinen alten Gefährten von irgend einer d� Seewesen betreffende» vorgefaßten Meinung abbringe» r wollen. „Glaub'« selbst nicht, Dickie," antwortete Rast gutmüthiger Einfachheit; dann trat wieder ein lang'' Schweigen ei». Die westlichen Gewitter schiene« endlich de« Sieg �
die östlichen davongetragen zu habe«, den« die Schläge wiederholten fich zuletzt nur noch in der «ach dem Kolorado hin, und auch dort wurde« fie fch�ßU und weniger betäubend, nachdem die schwarze« Wolkenwafi f
der W verurso