noch einen Funken Freiheitsgefühl in der Brust tragen. Aber nicht halb darf dieses geschehen, die Versammlungsfreiheit ist ebenso wichtig wie die Preßfreiheit, die eine darf so wenig ge­feffelt sein wie die andere. Wie die Nationalliberalen fich zur Aufhebung des Ausnahmegesezes stellen werden, ist indeß, troß der Reden der Herren Bennigsen und Gneist, vorauszusehen; wer von diesen Mannesseelen" eine männliche That erwartet, der giebt sich einer groben Täuschung hin.

Ueber den Charakter der Berliner   liberalen Presse Berliner_liberalen äußert sich der ultramontane ,, Westphäl. Werkur" folgender­maßen: Daß die Berliner   liberale Breffe die bei weitem gemeinste in ganz Deutschland   ist, fieht man jezt deutlich anläßlich des Prozesses Graef  . Die liberalen Provinz­blätter, wie der hann. Kur.", die Rhein  . Westf. Btg." 2c., auch betragen fich ganz anständig, aber die Berliner   Blätter die angesehenften schreiben, als ob fie alle von Louis redigirt würden."

Der Westph. Merkur   ,, würde gut thun, seinen kritischen Maßstab auch an die Berliner   tonservativen Blätter und an die seiner eigenen Bartei zu legen. Im Uebrigen bat er nicht so ganz Unrecht, wenn er dem Louisthum" einen großen Einfluß auf die Presse zuschreibt. Nur ist zu bemerken, daß es das höhere Louisthum ist, welches im Bunde mit der höheren Demimonde jeßt seine Orgien feiert.

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Deutsche Akademische Vereinigung. Am. 18. Dftober soll auf der Wartburg   auf Einladung des Professors Häckel zu Jena   und Dr. Küfters zu Berlin   eine Versammlung zur Grün­dung der Deutschen Akademischen Vereinigung" stattfinden. Theilnehmer fönnen werden akademisch gebildete Männer; politische Grenzen werden nicht gezogen. Es soll ein Bund der Ritter vom Geiste" sein. Der Statutenentwurf giebt als Swed des Vereins folgendes an: 1. das deutsch  - nationale Bewußts fein zu heben und das Deutschthum, wo es fich findet, zu fräftigen und zu unterstüßen; 2. anzufämpfen gegen eine zer­segende, selbstsüchtig materialistische, servile, fireberhafte und verweichlichende Beitrichtung und einzutreten für die Heranbil­bung von förperlich fräftigen, von fittlichen, von selbstständigen, charakterfesten Männern; 3. diese ihre Anschauungen und Ziele besonders in der akademischen Jugend zu verbreiten; 4. alle in der akademischen Jugend auftretenden Bestrebungen mit Rath und That zu unterstüßen, welche auf Erziehung zu thatkräftigen und charakterfesten, zu fittlich, wissenschaft­lich und staatsbürgerlich reifen Männern hinzielen und gegen frankhafte Auswüchse anfämpfen, welche einer derartigen Er­ziehung im Wege stehen( übermäßiges Kneipsystem, Bweilämpfe, Entfittlichung, luxuriöse Rer ommisferei, Verschwendung u. s. w.) -Man sieht, die Herren meinen es gut, wenn fie die Sache nur gut durchführen. Nur Punkt 1 halten wir für überflüssig, da das deutsch   nationale Bewußtsein sich jetzt schon auf sehr großer Höhe, manchmal gar auf schwindliger Höhe umhertummelt. Beffer wäre es, wenn die neue Vereinigung das deutsch  - natio­nale Bewußtsein in verständige Bahnen lenken würde! Daß die Heranbildung charakterfester Männer Noth thut, wer möchte das in der heutigen Zeit bezweifeln. Deshalb ist es gut, daß dieses Bestreben zweimal in dem Programm ausdrücklich be tont wird.

Hebung des Bauernstandes ist jetzt die Parole des Herrn Rickert und Genoffen geworden. Behufs Schaffung fleiner Befizungen sollen größere Rittergüter parzellirt werden. Das Ganze dürfte sich schließlich als ein Wahlmanöver ent puppen, denn daß die Agrarfrage durch Theilung des Landbe­fizes aus der Welt geschafft werden kann, glaubt doch der Herr Rickert selbst nicht. Neugierig fann man übrigens sein, wieviel Rittergüter den Herren zur Verfügung stehen.

Dem Bundesrath ist eine Kriegs- Transport- Ordnung zugegangen. Die Verhandlungen zwischen den bei der Auss arbeitung der betreffenden Vorlage betheiligten Refforts haben geraume Zeit in Anspruch genommen und find insoweit beendet, daß das Reglement über die Benutzung der Eisen­bahnen zu Militärtransporten im Kriegsfall, sowie die Moda­litäten der Anrechnung zwischen der Militärbehörde und den Eisenbahnen festgestellt werden konnte. Das Reglement ist, wie dies ja in der Natnr der Sache liegt, sehr umfangreich, und dürfte seine Berathung im Bundesrathe wohl längere Zeit in Anspruch nehmen. Die Frage der Feststellung der Tarife für solche Militärtransporte ist noch nicht erledigt und wird jedenfalls den Gegenstand einer besonderen Vorlage bilden.

Aus den westafrikanischen Kolonien veröffentlicht ein Korrespondent in der Kölnischen Beitung", der die Tropen­länder aus eigener Erfahrung fennen gelernt hat, verschiedene intereffante Angaben. Danach ist, so bemerkt die Freis. Btg.", das afrikanische Fieber ,, von unserem Malarias oder Wechsel fieber ziemlich verschieden und namentlich unendlich viel boss hafter und heimtüdischer." Westafrika   lehrte den Korrespon denten zum ersten Male die entseßlich demoralisirende und entmuthigende Wirkung wiederholter Fieberfälle kennen." Beis nahe jeder Weiße, der fich für längere Zeit an der westafrika­nischen Küste aufhält, wird in größerem oder geringerem Maße blutarm. Beinahe jeder weiße Westafrikaner leidet an Ge schwüren, welche durch übermäßige Hautthätigkeit, etwaige und war hinter dem Ohre in den Kopf gedrungen und hatte den Unglücklichen augenblicklich getödtet. Das Pferd wurde erst am Nachmittag unverlegt eingefangen. Wir haben damals fofort Alles aufgeboten, den Mörder zu entdecken, aber es fand sich keine Spur, die man hätte verfolgen können. Ein Raubmord lag nicht vor, Uhr und Börse waren bei der Leiche gefunden worden. Ein Mord aus persönlicher Rache fonnte auch nicht wohl angenommen werden, denn der Doktor besaß keine Feinde, wenigstens nicht solche, denen man eine solche That hätte zutrauen dürfen.

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Wie gefagt, die erste Untersuchung ergab gar keine Anhaltspunkte, erst nach mehren Wochen sollte eine Spur gefunden werden, die aber nur leider nicht mehr verfolgt werden konnte. In der Nähe des Schlosses wohnte damals Tagelöhuer, ein armer Teufel, der von dem Ver­walter des Gutes beschäftigt wurde. Der Mann hieß Ferdinand Halm, er hatte die kleine Hütte von dem Vater seiner Frau geerbt, und Jedermann, der ihn kannte, gab ihm das Zeug niß eines soliden und braven Mannes. Die Frau Halm war vielleicht einen oder zwei Tage vor der Generalin in die Wochen gekommen, und in derselben Nacht, in welcher der General verschieb, starb auch ihr Kind. Nachdem das Kind beerbigt war, verließ Halm mit seiner Frau die Hütte und man erfuhr einige Tage später, daß die beiden ausges wandert waren. Wochen verstrichen, die Untersuchung hatte noch immer kein Resultat ergeben, da wurde eines Tages in der verlassenen Hütte Halm's und zwar unter den Dielen des Fußbodens, eine Büchse gefunden. Dieser unerwartete Fund schien einen sicheren Anhaltspunkt bieten zu wollen. Die Kugel, die den Doktor getödtet hatte, paßte ganz genau in den Lauf der Büchse, überdies wurde durch Sachverstän­bige festgestellt, daß die Waffe erst vor Kurzem zum legten Male abgefeuert worden war. Jetzt auch sagte ein Diener bes verstorbenen Generals aus, Salm habe Drohungen gegen den Arzt ausgestoßen. Doktor Wieland sollte sich geweigert haben, das erkrankte Kind zu behandeln, und in seiner bes liebten Weise die Bitten des Tagelöhners mit einer Grob­heit beantwortet haben. Ich bestreite die Möglichkeit dieser Behaup ung nicht, und man weiß ja aus Erfahrung, daß ein glühender Haß leicht zum Verbrechen verleiten fann,

in diesem Klima sehr schwer heilende Verlegungen der Haut| Bedürfniß des Konfums weit übersteigenden Maße wad und schlechte Beschaffenheit des Blutes entstehen. Die Beine mancher an dieser Küfte lebenden Europäer find von den dunklen Flecken, welche derartige Geschwüre auch nach der Heilung zurücklaffen, so schwarz wie diejenigen der Neger. Leute, deren Blutarmuth und Blutverderbniß einen sehr hohen Grad erreicht hat, bekommen durch Hemmung des Blutumlaufs und durch Ausschwizungen in die Gewebe geschwollene Beine, und wenn sie mit dem Finger auf das Fleisch drücken, ver schwindet die Höhlung erst nach längerer Zeit. Es heißt, daß nach dem Auftreten solcher Symptome eine baldige Rückkehr nach Europa   geboten sei. Viele Europäer leiden an einer mit unserer Kräge verwandten Hautkrankheit, die äußerst an­steckend" ist. Die Feuchtigkeit der Luft ist in Westafrika   eine derartige, daß alles und jedes leichter dem Verderben aus­gesezt ist als in unserem trodeneren Klima. Kleider und Stiefel verschimmeln, Handschuhe bekommen Flecken, Photo­graphien verblaffen, Bigarren verlieren ihr Aroma und manche Menschen, namentlich auch weibliche, vergilben mit erschreckender Geschwindigkeit. Die schlimmste Seite des westafrikanischen Klimas besteht darin, daß bei längerem Aufenthalte Niemand, buchstäblich Niemand gänzlich vom Fieber verschont bleibt.

Die Berathungen der technischen Kommission für Seeschifffahrt, welche jest hier stattfinden, werden, wie man Der Nat. Btg." berichtet, noch eine Beit lang fertdauern. Be fanntlich bildet die Ausdehnung des Unfallversicherungsgesetzes auf die Handelsmarine den Hauptgegenstand der Erörterung; man wird sich indeffen auch wohl mit der Hochseefischerei und wahrscheinlich auch mit Abhilfe der Mißbräuche beschäftigen, welche der schwunghaft betriebene Handel von Spirituosen, Tabat 2c. mit den Seefischern mit sich bringt.

In Mannheim   hat am Freitag die Wahlmännerwahl für die Landtagswahl stattgefunden, bei welcher der Sozial­demokrat Drees bach kandidirt. Gewählt wurden in 16 von 18 Wahlbezirken 62 nationalliberale, 48 sozialdemokratische und nur 16 demokratische Wahlmänner. In den beiden noch unentschiedenen Bezirken muß das Loos entscheiden. Allen­falls steigen die Nationalliberalen auf 77, allenfalls die De­mokraten auf 31. Bei der Wahl des Abgeordneten selbst haben also die Demokraten feinenfalls Ausficht einen eigenen Kandidaten durchzubringen; wenn sie nicht einen Nationallibe= ralen wollen, müssen fie für Dreesbach stimmen. Da nun der Fall, daß das Loos in beiden unentschiedenen Bezirken natio nalliberal ftimmt, nicht wahrscheinlich ist, würde dann- wenn Alle am Plate find Dreesbach mit 72 gegen 69 oder mit 71 gegen 70 Stimmen in den Landtag gelangen, eventuell mit 79 gegen 62.

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Ueber neue Zollerhöhungs- Absichten wird der Frlf. 3tg." geschrieben: Der Reichstanzler trifft Vorbereitungen, damit die verbündeten Regierungen noch weiter ,, auf dem Wege einer naturgemäßen Durchbildung und Verbesserung des Zoll­tarife" fortschreiten können, als es durch die Tarifnovelle vom legten Frühjahr geschehen ist. In seiner Eigenschaft als Mi­nifter für Handel und Gewerbe hat Fürst Bismarck   die preußi­schen Bezirksregierungen beauftragt, von den Handelskammern Gutachten über die Zweckmäßigkeit und Höhe eines Ein­gangszolles auf hölzerne und eiserne Fluß­fchiffe einzufordern. Die Gutachten sollen fich außerdem auf die Vortheile und Nachtheile der Zollbefreiung der Mate­rialien zum Bau, zur Reparatur und zur Ausrüstung von Flußschiffen erstrecken. Nach dem Bolltarifgefeße find gegen­wärtig sämmtliche Wafferfahrzeuge, Seeschiffe und Flußschiffe nebst den dazugehörigen Schiffsutensilien, Dampfmaschinen und Dampfteffeln, ferner die Materialien, welche zum Baue, zur Reparatur oder zur Ausrüstung von Se e schiffen verwendet werden, vom Eingangszoll befreit, während die Materialien, welche zum Bau ic. von Fluß schiffen benugt werden, Ein­gangszoll zahlen müssen. In den Kreisen der Schiffer und Schiffsdauer wird das neueste Projekt des Reichskanzlers selbst­verständlich lebhaft besprochen; es hat namentlich für die nord­oftdeutsche Binnenschifffahrt eine große Bedeutung. Aus Böh­ men   tommen fortwährend die sog. Billen elbabwärts, Kähne von einer Tragfähigkeit zwischen 2000 und 3000 Bentnern, meist mit Braunkohlen, Obst u. dgl. beladen. Von diesen Fahrzeugen geht ein großer Theil an der Elbe   selbst oder in deren Nebenflüssen und den Kanälen, besonders hier in Berlin  , in inländischen Befit über und wird in der Binnenschifffahrt auf den norddeutschen Flüssen und Kanälen namentlich zur Versorgung der Stadt Berlin   mit Holz, Kohlen, Ziegel und Kallsteinen, Obst u. s. w. verwandt. Der Werth dieser Billen beträgt 1500-2000 Mark; ein 3oll von zehn Prozent würde den inländischen Käufer eines solchen Fahrzeuges also mit 150 bis 200 Mart belasten. Der ausländische Befizer würde von einem Boll nicht getroffen werden; denn nach dem deutsch­österreichischen Handelsvertrag steht den österreichischen Schiffern die Benußung der deutschen   Wasserstraßen unter denselben Bedingungen frei, unter denen sie den deutschen Schiffsführern gestattet ist.

Aus Thüringen  , 10. Oftober, wird der Nat.- 8tg." ge schrieben: Die in den Berichten der Handelskammern vielfach laut gewordenen Klagen, daß die Produktion in einem das

Eine

artenspiel wird durch den Jahresbericht der Konsular Agentur der Verständlich einigten Staaten in Gera   bestätigt, namentlich für die Fabbill, kann tation von Kammgarn- Wollstoffen, die für Gera   und Greizen und n so hoher Blüthe steht. Nach diesem Berichte ist diese Fabwerben. inen Todt tation theilweise zu Arbeiter Entlassungen, theilweise zur B Fleisch, Bu schränkung der Arbeitszeit genöthigt gewesen. Sie leidet no ichleiten in mentlich unter dem Wechsel der Mode, die sich von einfarbig och ander Um Stoffen abgewendet hat, namentlich aber auch unter dem och anders stand, daß durch das Sinken der Wollpreise eine große Unfide heit der Preise und Zurückhaltung der Abnehmer bedingt wurd ferner durch die in Folge der Erhöhung der Zölle eingetreten Verdrängung der Fabrikate von den Märkten Defterreichs un Rußlands  . Auch der Absatz nach England und den VereinigtBerlin, ein Staaten hat erheblich nachgelaffen. Aus dem genannten Koon Tag sular Bezirk wurden nach den Vereinigten Staaten exportDammer   u 1883/84 für 1084 130 Dol., 1884/85 nur für 859 508 Dwerden. T In Folge deffen und da auch der Export von Harmonitas die Stätter fast die Hälfte zurückgegangen ist, stellt sich der legtjährbleiben m Export um 221 460 Doll.   niedriger als im Vorjahr. Beitungen Differenz: 1 050 619 Doll. gegen 1 272 079 Doll. würde naangerichtet. größer sein, wenn nicht in Porzellan die Ausfuhr von etwavert unsere über 18 000 auf faft 33 000 Doll. gestiegen wäre. Auch on weithe Artikel Handschuhe und Blumen weisen eine Bunahme auf. Friedrichstr Daß Produktion und Konsumtion nicht mit einander im blickt man flang stehen, ist eine allgemein bekannte Thatsache. Richtig ein Erdbeb aber nicht, daß heute schon mehr produzirt wird, als wie vmächlichkeit braucht werden kann. Das Bedürfniß nach produzirten Gegein gewagte ständen ist noch sehr groß, aber die Kaufkraft der Vollsma bruchs   iſt ist zu schwach, das ist des Pudels Kern. bald dort, tüchtig Bre

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Höchst sonderbare Zustände herrschen noch im Stad gegen die Delaware  , wie aus folgender Korrespondenz der Newyor fich geht. Staatszeitung" aus Wilmington   vom 26. d. M." hervorg Niederreiße Es heißt dort: Die County Court Sigung des Septemblann Hauß Termins ist vorüber; der Richter hat seine Strafen diftirt Friedrichstr zieht sich wieder zurück auf seinen Landfit, den der alte Meinziges Se nur dann verläßt, wenn der Gerichtstermin ihn nach Wilming Dazwischen ruft. Alt find die Richter alle; denn Delaware   stellt und die T Richter auf Lebenszeit an. Was Wunder also, wenn man ragenden S der Gerichtsbank meistens Männer mit grauem Haupte fid werkbauten Ich hatte Gelegenheit, der September- Gerichtssitzung bei Häuserrieſe wohnen; die Greise im Hintergrunde machten einen tiffen wer hinter ihne günftigen Eindruck auf mich, der aber bedeutend abgeschw Ecke der Kl wurde, als ich die Urtheilssprüche vernahm. So wurden einem Dieb, der einige Schlüssel gestohlen, Doll. 5.75 E punkt, der geld, die Gerichtstoften, 3 Monate Gefängniß und 10 nur von T zudiktirt. Ein Einbrecher wurde bestraft um 200 Dollars, foll. Hier Dollars Ersatzgelder, die Gerichtstoften, eine Stunde Scha foll. Hier SchDaches, do pfahl und 20 Hiebe. Einen Anderen, der des Nothaud heben der versuchs schuldig befunden, verdonnerte der Richter zu Werkzeug Gerichtstoften, 200 Dollars Strafe, einem Jahr Gefäng schier unzer einer Stunde Schandpfahl und 30 Hieben. Am Sam an Tauen wurde diese widerliche Erefution, der ich aus Neugierde Innere der wohnte, in New Castle vom Sheriff vollzogen. Auch Auge bloßg eine Miene verzogen die Delinquenten, stoisch wie Gri   die Klosters nahmen die Schwarzen in Empfang, was ihnen vom Ge Und wie w zudiftirt war. Es find wiederholt Versuche gemacht wodurch Barri diese mittelalterliche Strafe des Schandpfahls und des Schmus m instituts abzuschaffen, aber der alte, eingefleischte Delam Gänge, die glaubt fest an den großen Nußen und Segen dieses Gefehen, aus Philadelphia   ist nahe", sagt er ,,, alles Gefindel würde hi ift. Bum e tommen, wenn es fich nicht vor unseren Hieben für ftrahl hinei So halten wir uns das Gefindel vom Leib." Wie dem Lafter g Dieser Glaube aber in's Blaue schießt, fieht man noch unberi wenn man einmal die Delinquenten am Pfahl muster man ihm find lauter Schwarze und mit wenigen Ausnahmen regel turfelt awar Kunden. Der Schandpfahl sammt seinem Prügelinftitut Geficht mit ebenso wenig Nußen, wie der Eselskopf und der schwere den unerwa in der Schule; es wird halt fortgefündigt. Allerdings Dom Krim  es einige, welche die Knute des Sheriffs fürchten. Schritt Frank" der berüchtigte Bankräuber, sagte z. B. unlängst Scheiben ft möchte am liebsten in Delaware   verurtheilt werden, wenn wie verstein die verd- Hiebe nicht wären." Ein Buchthaus hat Del alles Einste nicht, eine Korrektionsanstalt fehlt dem Diamantstaat au hat sie nich der County Jail zu New Castle figen die Verbrecher an ihre St fürzere, aber auch auf Lebenszeit. Der Aufenthalt in Nähe an. Gefängniß ist nur insofern Strafe, als die Infaffen ihrer machst, so heit beraubt find. Das Leben derselben ist ein äußer Augen das fortables. So fenne ich z. B. einen Deutschen  , der, hinten die Mordes auf 5 Jahre verurtheilt, Alles hat, was sein He Ohr tönt begehren kann. Jeden Morgen liest er seine Beitungen, neue Berli seine Bigarre und hie und da wird ihm ein Faß Bier geb Umarmung Vor längerer Zeit tam, wie mir der Sheriff selber mit die legte ein Brauer Wilmington's, in dessen Dienst der Deutsche   geschehen, stand, am hellen Tage mit einem Bierwagen in den Ecke der S Jail gefahren und lud ein Faß Bier ab. Das wurde beiden Seit aber doch selber zu schlimm", bemerkte der gemüthliche Ghetto Ber  ließ das Bier wieder aufladen und am Abend in die schen Name schaffen. Auch richtete der Sheriff diesem Mann seine f Offize, ein recht hübsches tapezirtes Bimmer, als Belle dieser Ma

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Wir müssen ihn verhören."

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Im Gasthofe?"

" Sawohl."

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aber leider konnte die Sache jetzt nicht mehr verfolgt wer= den, da Halm inzwischen drüben eingetroffen war und die Auslieferung des Mannes nach den damals bestehenden Ver trägen nicht verlangt werden konnte. So mußten die Akten Hm, Sie verlangen es, und ich muß der For gefchloffen werden und bis heute dachte Niemand daran, die nachkommen," sagte Siegfried, der eine ihm selbst und Untersuchung wieder aufzunehmen, trotzdem in den gefell- liche Abneigung gegen dieses Verlangen fühlte. Ich schaftlichen Kreisen noch sehr oft die Rede auf jenes geheim- nur, wir gehen zu rasch, zu energisch vor." nißvolle Verbrechen gebracht wurde."

,, Und heute?" fragte Siegfried erwartungsvoll. " Heute erhalte ich die Mittheilung, daß jener Fer­dinand Halm gestern Abend von da drüben zurückges kehrt ist."

,, Als Vagabund?"

"

,, Nicht doch, es scheint, daß er in Amerika   sich ein Vermögen erworben hat, er logirt in einem Hotel zweiten Ranges."

" 1

Und was nun, Herr Staatsanwalt?" fragte der Assessor, den ernsten forschenden Blick auf das Antlik des alten Herrn heftend. Glauben Sie mit voller Sicherheit an die Schuld dieses Mannes? Würde er, wenn er schul­big wäre, hierher zurückgekehrt sein."

"

Der Staatsanwalt zuckte ungeduldig die Achseln, er schien diesen Einwurf nicht erwartet zu haben.

,, Scheinbar ist diese Frage berechtigt," sagte er, aber auch nur scheinbar. Während Ihrer Thätigkeit als Unter­suchungsrichter haben Sie doch gewiß zahlreiche Beweise von der Frechheit und Verwegenheit der Verbrecher er­halten."

Gewiß, aber Sie geben selbst zu, daß dieser Mann fein Berbrecher jener Sorte ist. Er war ein fleißiger, braver Mann, der die That in der Aufwallung seiner Leidenschaft beging, bei ihm darf also schwerlich Frechheit und Verwegen heit vorausgesetzt werden."

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Der Staatsanwalt schüttelte ärgerlich den Kopf. Er kann besondere Gründe für seine Heimkehr gehabt haben," erwiderte er, vielleicht hat er sich damit beruhigt, daß jenes Verbrechen jetzt vergessen sein wird, daß man damals die Büchse nicht gefunden und auf ihn keinen Ver dacht geworfen hat."

,, Und was soll nun geschehen?"

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haben."

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zu haben.

Die Umstände rechtfertigen es. Wird der Man sich daburd warnt, so zögert er gewiß nicht mit der Flucht, und Verdacht er entspra haben noch einmal das Nachsehen."

" Sie sind also entschlossen, ihn zu verhaften, wenn wäre läche Wenn der Verdacht, der auf ihm ruht, eine Bwollen. gung findet, gewiß" nidte der Staatsanwalt.

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Sei es denn! Sie werden mir erlauben, meinen Sekretär

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" Ich habe für Alles gesorgt," sagte der Staatsan rasch. Der Aftuar befindet sich bereits im Hotel, beamte erwarten uns in der Nähe, und der Attuar fich erkläre Der Ihnen nicht nur die Untersuchungsaften, sondern a Büchse und die Kugel vorlegen; gilt es doch, den Gasthofe st schuldigten im ersten Augenblick der Ueberraschung zu Nähe stand rumpeln. Also tommen Sie, wir dürfen keine Minute

säumen."

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mit sichtbar

Siegfried holte seinen Hut und verließ mit dem ich Sie ru der Thäter war, dann hatte der Assessor nicht bie Berechtigung mehr, einen Verdacht gegen Rabe und das Endresultal dieser Untersuchung verlief f der Wirth, selbst im Sande.

Sie werden mir gestatten, daß ich mich a Verhör betheilige," nahm der Staatsanwalt bas während sie durch die Straßen wanderten, ich bin Inhalt der Atten vertraut-

Sie bas ganze Verhör, ich verzichte gerne darauf. " Gewiß," fiel Siegfried ihm in's Wort, übern Sie scheinen eine Abneigung gegen diefen hegen-"

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,, Das nicht, ich werde, wie in jedem Falle, fo diefem, meine Pflicht streng und gewissenhaft erfüllen offenherzig gesagt, kann ich mich mit dem Gebanten

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