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hr. Für die öffentliche Versammlung der Kürschner  , welche am Montag bei Seefeld, Grenadierstr. 33, stattfand, lautete die Tagesordnung: Welchen Nuzen hat der neuge auf 6 gründete Verein der Selbstständigen für die Gesellen?" Herr Roch wies darauf hin, daß die Selbstständigen"( die ngemeff Kürschner  , welche Gesellen beschäftigen und für Fab ikanten ibchen g arbeiten) dadurch, daß fie infolge ihres Busammentretens zu Che einem besonderen Vereine aus der Lohnlommission ausgeschies e Kläge den sind und zum großen Theile auch erklärt haben, Beiträge zum Unterſtügungsfonds nicht mehr zahlen zu wollen, es der Lohnlommission fürs Erfte zur Unmöglichkeit gemacht haben, in ersprießlicher Weise weiter zu arbeiten. Auch der Fachverein sei durch das einseitige Vorgehen der Selbstständigen" ge genfchädigt worden. Referent schloß mit der Bemerkung, daß die Selbstständigen" wohl bald zur Einsicht kommen werden, daß gen D fie für fich allein eine Befferung der Lohnverhältnisse herbeizus hören führen nicht im Stande find. Von den anwesenden Selbst en gebet ftändigen" erklärten die Herren baase, Lewin und Stein, daß Feftftell fte nie daran gedacht haben, die Gemeinschaft mit den Gesellen der aufzugeben, und Herr Lewin sprach es aus, daß schon jetzt für ihn Sonn der Verein der Selbstständigen" ein todtgeborenes Kind sei. Die retern weiteren sehr langen Debatten bezogen sich auf die bedauer­21, filichen Vorkommnisse, durch welche der Rückgang der eine Beit ugleich lang recht erfolgreichen Lohnbewegung verursacht worden ist. Die Herren Berger, Wedemeyer und Stone( nichtselbstständige Arbeiter) suchten zu beweisen, daß die bedauerlichen Vors hielten Komma fommniffe nur durch die Selbstständigen" verschuldet seien. Die anwesenden Selbstständigen bestritten dies und wiesen ing ab Riftenfal Darauf hin, daß die nichtselbstständigen Arbeiter, da fie die Majorität gebildet, das, was die Lohnbewegung geschädigt hat, zu verhindern im Stande gewesen wären. Der Antrag, den Herr Stone stellte, darüber beschließen zu wollen, ob die Lohn bewegung wie bisher noch weiter fortbestehen soll oder ob Gesellen und Selbstständige getrennt von einander vorgehen uf die sollen, und der von den Herren Wedemeyer und Grunert ges stellte Antrag, die bestehende Lohnfommission aufzulösen und en, daß den Unterstüßungsfonds dem Fachverein zu überweisen, riefen Fubg'id lebhaften Widerspruch hervor. Es wurde beschloffen, daß der rma, Wedemeyersche Antrag für eine baldigst einzuberufende öffent­ch gewe liche Versammlung als erster Gegenstand auf die Tagesordnung ahrung Der angesezt werden soll. Es wurde dann die Wahl von drei Ne­visoren für die Unterstüßungskaffe vollzogen. fofort e och ein men

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daß jedenfalls in der nächsten Gesellenversammlung am Dons nerftag in ,, Buß' Salon", Große Frankfurterstraße, Mitglieder des Jnnungsvorstandes zugegen find. Verschiedene Redner, wie die Herren G. Kühn( Meister) und Julius Hildebrandt unterzogen Die bekannten Unterlassungs und anderen Sünden der Innungsmeister einer rüde haltslosen, scharfen Kritik. Auch schlug der erstgenannte Redner vor, eine aus Drechslermeistern und Gesellen zusammengesette Kommission zu wählen, um Maßregeln zur Beseitigung der größten Mißstände des Gewerbes zu berathen und in Aus­führung zu bringen. Wenn die Innung zeigen wollte, daß thre schönen Reden und Versprechungen mehr als bloße Worte feien, möge fie nach dieser Richtung hin die Initiative er greifen und eine Meisterversammlung zu diesem Zwecke ein berufen.

Soziales und Arbeiterbewegung.

Ueber die Leistungsfähigkeit der feststehenden Dampf maschinen in Preußen zu Anfang des Jahres 1885 entneh men wir der Stat. Korr." folgende Angaben: Von den er mittelten 41 421 feststehenden Dampflesseln wurden 38 830 feft­ftehende Dampfmaschinen gespeist, die aus 38 420 Kraftmas schinen, 7 Dampfträhnen und 403 Dampfhämmern bestanden. Von 38 202 Dampfmaschinen konnte die Leistungsfähigkeit er­mittelt werden, die im Ganzen 1221 884 Pferdekräfte betrug, während 1379 bei 29 171 Maschinen eine Gesammtleistungs fähigkeit von 887 780 Pferdefräften ermittelt war. Es tam also 1879 auf jede Maschine eine Durchschnittsleistungsfähigkeit von 30.43, 1885 dagegen von 31.98 Pferdekräften. Maschinen mit einer Leistungsfähigkeit von über 100-200 Pferdeträften wur ben 1204( 1879 917), solche von über 200 Pferdekräften 1056 ( 1879 790) gezählt. Bei 396 Dampfhämmern wurde ein Ges fammthammergewicht von 785 725 Kg. ermittelt. 5 Hämmer hatten ein Gewicht von 15 000 Kg. und je 1 ein solches von 20 000 und 50 000 Rg.

hfs. In der ersten Kontrol- Versammlung der ftrei­fenden Drechsler, welche am Dienstag Vormittag unter Leis tung des Herrn Sündermann in Gratweils Bierhallen stattfand und zu welcher fich, auf Einladung der Lohnkommission, auch der Obermeister der Drechsler- Jnnung, Herr Meyer, eingefunden hatte, berichtete zunächst der genannte Vorftgende im Namen der Lohntommiffion über die ihr bis dahin bekannten ersten Resultate des Vorgehens der Gesellen mit den bekannten For derungen. Hiernach find- lauf den bei der Kommission am Montag und Dienstag eingelaufenen Anmeldungen Forderungen in 23 Werkstätten mit ca. 110 Gesellen bewilligt Forderungen in 23 Werkstätten mit ca. 110 Gesellen bewilligt und in 14 Wertstätten mit ca. 52( jest streifenden) Gesellen nicht bewilligt worden, während man, ohne fehlzugreifen, wohl annehmen dürfe, daß außerdem noch in ca. 25-30 Werkstätten die Forderungen bewilligt worden sein möaen, ohne daß es der Rommiffion bisher angezeigt wurde. Als Werkstätten, in denen bewilligt ist, wurden bezeichnet; 1. Voigt u. Faulmann, vorm. W. Meyer, Alt- Moabit 124, mit 18 Gesellen( 30 pCt. Lohn­zuschlag). 2. Walter, Mariendorferstraße, mit 4 Gesellen( 25 pCt. Lohnzuschlag). 3. Karl Müller, Friedrichstraße, mit 8 Ge sellen( Minimaltarif bewilligt). 4. Habild u. Co., Inhaber Stadto. Schiegnig, mit 12 Gefellen( 15 pCt. Lohnzuschlag). 5. Kadzik u. Comp., Sebastianstraße, mit 8 Gesellen ftraße, ( 18 Mart Minimallohn bewilligt). 6. P. Biller, Andreas­mit 2 Gesellen( Minimal- Tarif bewilligt). 7. Honsaeus, Markusstraße, mit 6 Gesellen( Tarif der Wunsche­schen Werkstatt, Ritterstraße 11, bewilligt). 8. Gundermann, Prinzenstraße, mit 2 Gesellen( sämmtliche Forderungen). 9. Müller, Lauftgerstraße( ca. 20 pCt. Lohnzuschlag). 10. Wunsch, Stalizerstraße. 11. Beschel, Waldemarstraße. 12. Schwarze, Mariannenstraße. 13. Lütgen u. Bruns, Greifswalderstraße, mit 10 Gesellen( 15 bis 75 pCt. Lohnzuschlag). 14. Ronrad, Kottbuserstraße, mit 1 Gesellen. 15. H. Rauth, Waldemar straße, mit 2 Gesellen( Minimaltarif bewilligt). 16. Wilke, Bukowerstraße, mit 2 Gesellen. 17. Trepplin, Dranienstraße, mit 1 Gesellen( 25 pCt. Lohnzuschlag). 18. Mahlow  , Frucht ftraße, mit 3 Gesellen( 15 pCt. Lohnzuschlag). 19. Hädel, Krautsstraße, mit 2 Gesellen( 20 pCt. Lohnzuschlag. 20. Ellan Bab, Gitschinerstraße, mit 14 Gesellen( Minimaltarif bewilligt; schlechtere Arbeiten, Mufter 2c. im Wochenlohn mit 21 M.) 21. Th. Gläser, mit 1 Gesellen( 25 pet. Lohnzuschlag). 22. Sträußel, Stalizerstraße. 23. Bredow, Weinbergsweg ( 25 pCt. Lohnzuschlag). Nicht bewilligt wurde und gestreift wird in den Werkstätten von: 1. Lorenz, Beinzessinnenstraße, 2 Gefellen. 2. Hinsching, Reichenbergerstraße, 7 Gesellen. 3. Rose, Adalbertstraße, 6 Gesellen. 4. Engel, Aderstraße, 4 Gesellen. 5. Grauel, Brandenburgstraße, 2 Gesellen. 7. A. Schola, 6. A. Feft, Brunnenstraße, 1 Gefelle. Reinickendorferstraße, 1 Gefelle. 8. Stolzmann, 1 Geselle ( auf Knochen= und Elfenbeinarbeit; für Holzarbeit find die Forderungen bewilligt). 9. Kerner, Blumenstraße, 4 Gefellen. 10. Hübener, Georgenkirchstraße, 3 Gesellen. 11. Räbiger, Waldemarstraße, 1 Gefelle. 12. Defverberg, Stalizer straße, 2 Gefellen. 13. R. Kusche, Wrangelstraße, 2 Gefellen. 14. Weber, Ritterstraße, 2 Gesellen. In der animirten Dis tuffton, an der fich viele Redner, zu wiederholten Malen auch Herr Obermeister Meyer, betheiligten, wurden u. A. auch ein paar bekannte, sogenannte Spezialbuden" in der Nähe des Weinbergswegs scharf getadelt, weil die betreffenden Gesellen, welche in Folge der niederen Löhne nur bei angeftrengtester Arbeit und meist 16 stündiger täglicher Arbeitszeit 18 Mart wöchentlich zu verdienen vermögen, bis jest teine Veranlassung zu haben glaubten, mit der Forderung von 18 Mr. Minimal lohn bei höchftens 10stündiger Arbeitszeit vorzugehen, wobei festzuhalten, daß die erwähnte Forderung nur als Minimalmaß für den Lohn des Durchschnittsarbeiters, des sogen. ,, schwachen Arbeiters" gelten soll. Der Ruin des Drechslergewerbes so wurde ferner gesagt werde am meisten durch die sogenannten Küchen" oder ,, Dachstuben Meister" herbeigeführt, welche aus­schließlich die Hausindustrie fultiviren, d. h. Gesellen außer dem Hause beschäftigen, die in ihren Wohnungen theils auf eigenen, Hause beschäftigen, die in ihren Wohnungen theils auf eigenen, theils auf ihnen gelieferten Drehbänken zu den aller­niedrigsten Löhnen arbeiten und sich in teiner Wetse an Den öffentlichen

Im Fachverein der Stellmacher hielt am Montag, den 12. Oftober, im Vereinelofale Inselftr. 10 Herr Dr. Badek einen beifällig eufgenommenen Vortrag über: Geschlechts. Irantheiten des Mannes". Hierauf verlas Herr Heider ein wenig brer von Hamburg   an ihn gerichtetes Schreiben, in welchem mit beitergetheilt wurde, daß die Statuten des zentralisirten Vereins au jag deutscher Stellmacher vom dortigen Senat genehmigt worden find, und in welchem der Fachverein der Stellmacher Berlins  aufgefordert wird, fich den Hamburger Kollegen anzuschließen. Diese Nachricht führte zu einer sehr erregten Debatte, an welcher fich hervorragend die Herren Glaubig, Hering, Heider, Graad, Elein und Seelmann betheiligten. Man tam zu dem Resultat, in nächster Zeit eine außerordentliche General- Versammlung einzuberufen, in welcher zu der Frage Stellung genommen und Beschluß gefaßt werden soll. Eine weitere Debatte entspann fich über den Streit der Kisten- und Koffermacher. Es wurde mißbilligend hervorgehoben, daß Stellmacher, welche Mitglieder daß ge des Fachvereins find, den streifenden Kisten- und Koffer

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würde der Streit, durch welchen die Stiftenmacher ihren ge­brückten Lohn aufbeffern wollten, illusorisch gemacht. Um ge recht zu sein, wurde jedoch bedauernd die schlechte Lage, in der die arbeitslojen Stellmacher fich befänden, in Betracht gezogen. Troßdem aber sei das Vorgehen der betreffenden Kollegen immer zu verurtheilen. Herr Glaubit stellte den Antrag, die streikenden Risten- und Koffermacher, die zugleich Vereinsmitglieder find, aus der Vereinskaffe zu unterstüßen. Herr Elein trat diesem Antrage mit dem Hinweise entgegen, daß die streifenden Stellmacher aus der Streikkaffe unterstützt würden; mit gleichem Rechte müßte man die Mitglieder unters

Düßen, die monatelang arbeitslos seien, fich aber nicht in den

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durch Streit leergewordenen Werkstätten um Arbeit bemüht haben, um die Erfolge deffelben nicht zu beeinträchtigen. Ent­weder, so führte Redner auß, müsse man die Kisten- und Roffermacher überhaupt unterstügen, oder man laffe dieselbe ganz fallen. Dieser Ansicht schlossen Herr Hering und andere fich an. Es wurde dann beschloffen, den streikenden Riften- und Roffermachern 15 Mart zu bewilligen. Im Fragelaften befan­den fich unter Anderen folgende Fragen: 1. Wieviel Stell macher find jezt in Berlin   arbeitslos? Dieselbe wurde von Herrn Elein dahin beantwortet, daß nach der Frequentirung Der Arbeitsnachweise zu urtheilen 60-70 Stellmacher momentan ohne Beschäftigung seien. 2. Wieviel Stellmacher werden in den königlichen Werkstellen beschäftigt? Aus der Mitte der Versammlung wurde mitgetheilt, daß in den Hauptwerkstätten Oftbahnhof 33, Schlesischer Bahnhof 35, Weplarer Bahnhof onzert 35, Hamburger Bahnhof 20  , Anhalter Bahnhof   20, Lehrter Geme Bahnhof 13, und Görlizer Bahnhof 12, in Summa also 168 allen Stellmacher beschäftigt werden.

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Das ist Alles. Der Verfasser muß es wohl selbst ge­fühlt haben, daß diese trockene und unwahrscheinliche Hand­lung lung nicht ausreicht, um vier lange Afte zu füllen. ie wet Er nimmt daher seine Zuflucht zu dem in letzter Zeit so modern gewordenen adminikulirendem Beiwert."

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et und die jemals auf einer Poffenbühne abgelagert worden find, Dasselbe besteht in den ältesten und schalsten Kalauern, Lussicht diefelben würden kaum in dem, dem Verfasser geistig so folde nahestehenden ult" Aufnahme finden können, und das will nahm doch immerhin etwas bebeuten. Das Deutsche Theater  , en Gewelches sich in gewissen Beziehungen mit Recht als die vor­zahme nehmste Bühne Berlins   fühlt, verliert viel von seiner Würde, wenn daselbst derartige abgedroschene Trivialitäten exekutivt r Dir werben. In jedem anderen Theater mit urtheilsfähigem Publikum hätte man jedenfalls recht häufig und recht vers

ft aufnehmlich sein Mißfallen über derartige Scherze" zu er= bezei anderen Bühne mit weniger vorzüglichen Kräften ohne alle

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Widerrede ausgepfiffen worden wäre.

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Vermischtes.

Serbische Räuberbanden. Belgrad  , 16. September. Vor dem Standgericht in Gorni Milanovac findet seit 11. b. die Gerichtsverhandlung gegen die Räuberbande Sipinanin statt, welcher nebst vielen kleinen Räubereien und Diebereien 64 große Raubanfälle und 47 Morde zur Last fallen. Dem Führer der Bande allein find 40 Raubanfälle und 14 Mord thaten nachgewiesen. Der Monſtreprozeß foll heute beendet und die Maffenhinrichtung morgen vollzogen werden. Der Mord Jakovlievics' ist noch nicht zur Verhandlung gekommen.

Briefkasten der Redaktion.

6. Scheftel. Nach§ 7 der Verordnung über die Auss führung der Wahlen zum Abgeordnetenhause, ist jeder selbst ständige Preuße, der das 24. Lebensjahr überschritten hat, im Befit der bürgerlichen Ehrenrechte ist und seit 6 Monaten seinen Wohnfiz in der Gemeinde hat, Ur wähler, wenn er feine Armenunterstügung erhält. Die Urwähler wählen zu nächst Wahlmänner. Auf 250 Seelen der Bevölkerung ist ein Wahlmann zu wählen. Jeder Landtags wa hitreis wird in verschiedene Urwahl bezirte getheilt, jeder Urwahlbezirk hat 3 Wählert lassen, jede Wählerklasse wählt eine gleiche Anzahl Wahlmänner. Die Klaffifizirung der Urwähler geschieht Urwählern gezahlte Steuer in drei Theile getheilt, diejenigen, nach folgenden Grundsäßen. In Berlin   wird die von allen welche den ersten Theil derselben zahlen, find Wähler erster Klaffe, während die, welche den zweiten Theil aufbringen, in die zweite und der Rest der Wähler in die dritte Klaffe ein rangirt wird. Nach der für die bevorstehende Wahl auf Wähler erster gestellten Berechnung ist der Mindestbetrag für die Wähler erster Klasse 864 Mart, 864 Mart, der zweiten 174 Mart. Alle Urwähler, welche weniger als 174 Mart Klaffe kommen. Doch ist in 320 Urwahlbezirlen eine besondere­zahlen, sollen nach der allgemeinen Berechnung in die dritte Berechnung aufgestellt worden, weil in diesen teine Urwähler vorhanden waren, die einen so hoben Steuerbetrag entrichten. Bur dritten Klaffe gehören alle Wahlberechtigten, auch wenn fie teine Steuer bezahlen. Die Urwähler haben bei der eigent lichen Abgeordnetenwahl garnicht mitzureden. Dies ist Sache der Wahlmänner, welche dazu an einem bestimmten Tage zusammentreten. Sowohl die Urwähler als auch die Wahl­männer müssen ihre Stimmen öffentlich abgeben. Da jede Klaffe eine gleiche Bahl Wahlmänner wählt, alle Klaffen aber nur zufammen die Abgeordneten wählen lönnen, so ist es der dritten Klaffe niemals möglich, einen Abgeordneten ohne Hilfe der zweiten Klasse durchzubringen.. Oft genug tommt es vor, daß in der zweiten, namentlich aber in erster Klaffe einige Dugend Urwähler ebensoviel Wahlmänner denn von Wählen" tann oft gar nicht die Rede sein als tausende von Urwählern in der dritten Klaffe. Daß unter solchen Umständen die Arbeiter auf eine derartige Wählerei verzichten, ist wohl einleuchtend. Es wäre mehr wie schade, wollte man die Wähler erster und zweiter Klaffe in ihrem Geschäft stören.

Bestrebungen der gewerblichen Interessen betheiligen. Herr Obermeister Meyer erklärte, daß er nicht als Vertreter des eingeladenen Innungs­vorstandes habe erscheinen können, da ihm die betreffende Ein ladung zu spät zugegangen, als daß es noch möglich gewesen wäre, sich darüber mit seinen Kollegen vom Vorstande zu ver ständigen. Er spreche hier also ganz als Privatmann seine rein persönliche Meinung aus und wünsche der Bewegung einen guten Erfolg. Ebenso glaube er aber auch, daß die Meister überhaupt gegen die höheren Anforderungen der Gesellen nichts einzuwenden hätten, wenn solche nur von sämmtlichen Gesellen und bei allen Meistern geltend gemacht würden, da die Meister Einzelne nicht höhere Löhne zahlen könne, als seine Konkurrenten. gleichmäßig unter dem Zwange der Konkurrenz stehen und der Die Innung sei bis jetzt nicht zur Stellungnahme gegenüber der Bewegung aufgefordert worden und habe sich nicht hinein. brängen wollen. Doch werde er( Redner) die Angelegenheit nunmehr im Vorstande zur Sprache bringen und dafür sorgen,

Meinung frei dahin äußern, daß dieser Fehler bei einem Dichter, dem eine so außerordentliche Bühnengewandtheit - nachgesagt wird, gradezu unverständlich ist.

Die Charaktere find sämmtlich verzeichnet und von licher und ungeschickter Hand zu schildern trachtet, ſich in unglaublicher Flachheit. Wenn der Verfasser glaubt, daß Leute aus jenen Ständen, die er hier mit möglichst unglück­Wirklichkeit so ausgesucht albern benehmen, so irrt er ein­fach und er vermag Niemanden durch die hin und wieder in den Dialog eingestreuten Gemeinpläge über die Ober täuschen. Einen Kavallerie- Offizier von so ungeheuerlich flächlichkeit seiner thatsächlichen Beobachtungen hinwegzu. naiven Anschauungen, wie ihn Herr Blumenthal darzustellen beliebt, giebt es einfach nicht, und wenn die banalen Wißeleien, welche dieser Figur in den Mund gelegt werden, von dem Publikum des Deutschen Theaters bejubelt werden, so zeugt das nur von der berechnenden Klugheit des Autors, ber die geheime Eifersucht seiner Zuhörer auf jene exklusiven Lebenswahrheit, von irgend welcher psychologischen Feins Kreise sehr genau zu kennen scheint. Von irgend welcher malerei ist in der Blumenthal'schen Schilderung durchaus lichkeit, er entlehnt seine Charaktere wahrscheinlich den keine Spur zu finden, Herr Blumenthal liebt die Bequem­Fliegenden Blättern" ober einem anderen Rarrilaturen blatt, das wirkliche Leben jener Kreise tennt Herr Blumenthal aus eigener Anschauung entschieden nicht. Und doch ist es garnicht so schwer, diese wenig sympathischen Gestalten in sartastischer Weise zu perfifliren, dazu gehört aber eine Beobachtung, die nicht aus Wigblättern, sondern ben muß. aus der Berührung im wirklichen Leben geschöpft wer

u sein, jedoch sein Publikum sehr genau, wenn er gleich im ersten genem Att den alttestamentarischen With macht, daß ein preußischer Ulanenlieutenant die Rahel mit der Rebetta verwechselt, so weiß er eben, daß er in dieser Beziehung die Lacher auf seiner Seite und somit gewonnen hat.

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Wir beuteten bereits an, daß die Handlung für vier Alte nicht ausreicht. Wenn wir nun auch absehen von der geistigen 3erfahrenheit und der unendlichen Flüchtigkeit, mit der die brei ersten Afte zusammengestellt sind, so fann man ben vierten höchstens als einen Gewaltsaft" bezeichnen; bas Publikum muß bis gegen 10 Ühr" im Theater festgehalten werben, gleichviel ob ber gute Geschmack in ber brutalſten Weise angerempelt wird. Fast in der gesammten Presse sich Niemand, der diesen Uebelstand zu rügen versucht hätte. Man kann nicht annehmen, daß berartige grobe Fehler ästhetisch gebildeten Leuten nicht auffallen sollten, aber gradezu ergößlich ist es, gebildeten Leuten wie sich Freunde und Gesinnungsgenossen des Autors um diesen heiklen Punkt bes offenen und ehrlichen Tabels herum­und Tantiemen des Herrn Blumenthal, wir fönnen unsere

Ganz ähnlich verhält es sich fast mit allen anderen Figuren des überaus blaublütigen Personenverzeichnisses. st denn Herr Blumenthal in der That so unerfahren, daß ist denn Herr Blumenthal in der That so unerfahren, daß er meint, es gäbe, außer vielleicht in seiner höchsteigenen Phantasie und in einigen Leihbibliotheks- Romanen, wirklich so täppische ablige Hochstapler? Diese Leute zeichnen sich ge schliffenheit ihrer Manieren und ihres Wesens aus, aber

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nicht durch die poffenhafte Steifbeinigkeit, die ihnen in dem Blumenthal'schen Schauspiel vindizirt wird.

Etwas beffer, wenigstens geistig mehr durchgearbeitet ist die Rolle des blasirten Genußmenschen, obgleich die innere Motivirung vollständig fehlt, weshalb dieser Herr, ber ,, alle Schulen durch ist," urplötzlich durch die sentimens talen Anwandlungen einer Frau, die übrigens an einer wahrs haft phänomenalen Verständnißlosigkeit für gewisse Verhält nisse leidet, aus dem reißenden Wolf zum kein Wässerchen trübenden Schäfchen wird.

Auch die Figur der Frau Hertha von Weidegg, deren Rolle übrigens von der Frau Niemann brillant gegeben wurde und dadurch jedenfalls das Stück vor gänzlichem

Mißerfolg rettete, entbehrt der geistigen Abrundung. Oskar Blumenthal   gefällt sich darin, sich auf seine Kenntniß des weiblichen Herzens etwas einzubilden, hier hat er bewiesen, daß er den weiblichen Charakter, wie er sich in wilder Ver zweiflung, in namenlosem Schmerz und in aufjauchzender, brausender Freude äußert, herzlich schlecht tennt. andere weibliche Figur, ein taum entschlüpftes Fräulein, ist in echt Blumenthal'scher bie Summen ihrer Bildung flipp und flar in Mark und Weise dargestellt: fie rechnet ihrem Bräutigam Pfennigen vor. Als ob es sich um den Erfolg eines Blumenthal'schen Schauspiels handelte!

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Alle übrigen Figuren find papierne Theaterfiguren, ohne Herrn Blumenthal gemacht worden sind und wie sie tausend­Blut und Leben, wie sie tausendfach von Dichterlingen vor fach auch noch nach Herrn Blumenthal über die Bretter gehen werden, vorausgesetzt, daß die Presse sich allen der­artigen Machwerken gegenüber gleich liebenswürdig verhalten Als der Vorhang nach dem vierten Aft fiel, ertönte lautloses Schweigen, keine Hand magte sich zu rühren, fogar die Besucher des Deutschen Theaters blieben dieser Blumenthal'schen Arbeit gegenüber kalt, von eisiger Theil­nahmlosigkeit. Mit noch größeren geistigen wie körperlichen Kreuz Erfahrungen in Bezug auf die Mache" reicher.

en Wubrüden versuchen. Uns liegt wenig an den Erfolgen" wöhnlich durch raffinirte Schlauheit, durch exquisite Ge- schmerzen verließen wir unseren Gallerieplan, um tausend