Beilage zum Berliner Volksblatt.

r. 242.

Fr.

Freitag, den 16. Oktober 1885.

Das Beutsche Volt hat also keine Veranlassung, fich

Allerlei über die Kolonisation in den für discolonialpolitit zu erwärmen. Tropenländern.

"

Für unsere Kolonialschwärmer dürfte folgendes Urthei eines guten Renners der afrikanischen Verhältnisse, des Dr. Fischer, der lange Zeit als Arzt in Sanfibar gelebt nicht besonders erhebend sein. Derselbe sagt kurz und klar: Wo es in Afrita fruchtbar ist, da ist es ungesund, und wo es gefund ist, da ist es unfruchtbar." Dieser durch den Tod Nachtigal's bekräftigte Ausspruch er­öffnet die verlockendsten Perspektiven für die Leute, denen nicht zu belfen ist. Wer mit aller Gewalt fich in kurzer Zeit vom Leben zum Tode bringen will, der siedle fich als Acer­baukolonist im dunklen Erdtheil an. Birchow hat im Reichstag an die Ergebnisse der west indischen Volkszählung erinnert; die Bahl der Weißen betrug in den fünfziger Jahren noch 5 pCt. der Bevölkerung, 1871 noch 2,58, in 1881 nur 2,48 pet., bat also in dreißig Jahren um bie Hälfte abgenommen, obgleich fie immer aus den Reihen Der Mischlinge( der Duadronen und Quintronen) verstärkt wird, und das in einer Gegend, die noch nicht zu der schlimmsten gehört, und in der ein großer Theil der Weißen Spanier find, hie das Tropenklima weit besser aushalten, als die germanischen Raffen. Yves Guyot theilt mit, daß in Cochinchina, das

mit Frankreich bereits länger als hundert Jahre in engster Ver bindung steht, blos 1825 Franzosen wohnen. Obwohl dort blos solche Soldaten stationirt find, die sich in Algier bereits etwas afflimatifirt baben, beträgt die Sterblichkeit in der Armee dennoch 9 bis 10 pCt., und in der europäischen Kolonie auf Saigun fommen auf 46 Geburten 102 Todesfälle! Auf Reunion, das seit 1638 französisch ist und für gesund gilt, Tommen bei der weißen Bevöllerung auf 449 Geburten doch noch 657 Todesfälle. Unheimliche Resultate aber erhält man, fobald man in Gebiete tommt, die mit den neuen deutschen Kolonien bezüglich der Ges fundheitsverhältnisse ungefähr auf einer Linie stehen. In Senegambien lommen, abgesehen von der Gelbfieberepidemie, die 40 pCt. der weißen Bevölkerung wegfegte, auf 100 Geburten 391 Todesfälle, in der Strafanstalt von St. Augustin in Capenna( auch Kamerun erhält ein Gefängniß!) belief fich die Sterblichkeit auf 44 pCt., und von 379 in Cayenne geborenen Kindern erreichten nur 141 das Fiebente Lebensjahr. Ebenso ungünstig find die Ergebnisse in den tropischen

Kolonien anderer Nationen. In den vierziger Jahren siedelten die Holländer arme Bauern in Surinam an, um dort Zabat im großen zu bauen. Im Mai 1843 ging eine Anzahl Familien aus Gelderland dorthin ab, in 1845 folgten noch 50 Familien nach, lauter ausgewählte Leute, unter Führung eines Geistlichen. Am 1. Januar 1846 lebten von 379 Auswan­derein noch 195, und diese waren meist so heruntergekommen, daß fie in die Heimath zurückgebracht werden mußten. In dem englischen Lagos starben im Zeitraume von sechs Jahren von 80 angefiedelten Weißen 48. Selbst in dem durchschnittlich nicht ungesunden Vorderindien beträgt die englische Bivilbevölkerung noch nicht 30,000, und auch die Mischlinge von Engländern und Indierinnen scheinen nicht zu gedeihen, denn es will nicht gelingen, aus den Soldatenkindern auch nur die Musikbanden zu ergänzen. ,, Gegen diese Zahlen, sagt Dr. Kobelt im Oktoberheft des

Humboldt" fönnen die begeistertsten Tiraden nichts aus­richten.... Nach allen Diskussionen und Forschungen muß als feststehender Saß angenommen werden, daß Menschen der weißen Raffe wohl recht gut als Besitzer oder selbst Aufseher von Aderbauunternehmungen und Plantagen in den Tropen eine Anzahl von Jahren leben könne, daß aber die schwere Arbeit in diesen Klimaten nur durch Menschen der dunklen Raffe, durch Neger, Papuas, Malayen und Chinesen, verrichtet werden kann." Das läßt tief blicken. Es ist eben nicht zu leugnen, daß wir Ausbeutungstolonien zu erwarten haben, in denen das Kulithum der Eingeborenen syftematifirt wird. Und dies ift eine mehr oder weniger verhüllte Form der Leibeigenschaft, der Versklavung. Den Vortheil hätten die großkapitalistischen Unternehmer und Unternehmerverbände.

Bingbead serboten.]

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Feuilleton.

Das Mormonenmädchen.

Amerikanische Erzählung

Don Balduin Möllhausen

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( Fortsetzung.)

Wohl begriffen fie, daß sie, um unterhalb des Felsenthors zu landen, schon zu weit hinuntergetrieben waren, und die Strede zwischen ihnen und dem Wasserfall zu kurz set, um noch einmal nach der anderen Seite des reißenden Kanals binüber zu rudern und von dort aus wieber halb mit der Strömung quer durch denselben zurüd zu steuern. Sie hielten fich indeffen für gerettet, und die Freude, ihre schlauen Feinde überlistet zu haben, stimmte fie zu heiter, als daß fie noch weiter über die nächste 3ukunft hinaus hätten nachdenken mögen. Anders war es mit den Delawaren und den brei Weißen. Nachdem sie das Floß ganz in die Höhle hinein geschafft hatten, beeilten sie sich vor allen Dingen, den Charakter ihrer Umgebung fennen zu lernen und demnächst ihre Pläne zum weitern Entkommen an entwerfen und zu berathen. Daß ihnen auf dem Wasserwege die Flucht so gut wie abgeschnitten sei, bezweifelten auch sie taum noch, und einen andern Ausweg aus ihrer Lage vermochten sie wieber nicht zu entdecken. Die Höhle führte nämlich als ein breites Thor gegen zehn Fuß tief in den Felsen hinein, erweiterte sich dort aber stromaufwärts und stromabwärts zu einem langen ge räumigen Gange. Ursprünglich aus Mergelerde bestehend, war berselbe allmälig von dem eindringenden Wasser ausgespült worden, und nur dadurch wurde er in seiner ganzen Länge von der freien Luft getrennt, daß die untere Rante der von Nordwesten nach Süd­often fich stark sentenden Deckschicht über die Höhle fort bis in den Strom hineinreichte. 3ur Höhle abgeschlossen wurde biefe lange und regelmäßige Ausspülung also nur durch das Maffer, von dessen Stand natürlich auch ihre Geräumigkeit

Lokales.

cr. Die Freifinnige Zeitung", mit der wir uns schon öfter beschäftigen mußten, fann es nicht laffen, gelegentlich in ihren durch unzählige Rubriken verunstalteten Spalten recht gehäfftg verlogene Nachrichten in die Oeffentlichkeit einzu­Schmuggeln. Selbstverständlich ist dem gesammten Freifinn die überaus rührige und geschickt geleitete Agitation der Ar­beiterpartei zu den bevorstehenden Kommunalwahlen ein Dorn im Auge, wenn es irgend anginge, möchte man gern einen Reil in diese Agitatian hineintreiben, um auf diese Weise beffer im Trüben fischen zu können. Auf ehrlichem Wege gelingt das den Freifinnigen nicht, ihr böses Gewissen sagt ihnen ganz un­zweideutig, daß ihre Anschauungen bei der Arbeiterschaft in den bösartigsten Mißtredit gerathen find, man wählt daher den Schleichweg, die Lüge. Gerade in dieser Beziehung marschirt die Freifinnige" an der Spige der Freifinnigen, das Blatt, welches die unbedeutendsten Provinzialblättchen bis auf die lette Annonze durchstöbert, überfieht in anderen Beitungen gefliffent­lich wichtige Nachrichten, um eben- lügen zu können. So schreibt die reifinnige" in ihrer gestrigen Nummer:

Das sozialistische Arbeiter Wahl­tomitee für die Berliner Stadtverordnetenwahlen bat die Kandidatenliste in den einzelnen Kommunal Wahlbezirken endgiltig aufgestellt. In einem und demselben Wahlbezirk werden sich zwei Arbeiterkandidaten bekämpfen. Der be tannte Tischlermeister Mitan war nämlich auch als Kandidat in Vorschlag gebracht worden. Das Arbeiter­Wahllomitee hat aber aus triftigen Gründen" ein­stimmig die Kandidatur des Herrn Mitan abgelehnt. Herr Mitan ist aber entschlossen, seine Kandidatur trog­dem aufrecht zu erhalten."

Bis auf die Aufstellung der Kandidatenliften ist die ganze Nachricht einfach unwahr. Ein hier unter dem Ausschluß der Deffentlichkeit wöchentlich erscheinendes Jobberblättchen brachte eine ähnliche Notiz allerdings bereits am vergangenen Montag, wir glaubten jedoch auf dieselbe deshalb kein Gewicht legen zu sollen, weil wir es überhaupt vermeiden, die Mittheilungen berartiger Organe richtig zu stellen. Aus dieser mehr als un fauberen Quelle muß die Freifinnige" aber thre Weisheit geschöpft haben, und es erscheint das um so befremdlicher, als die Freifinnige" fich bereits in der Mittwochs- Nummer des Berliner Volksblatt" über die Aufstellung des Herrn Mitan hätte informiren können. Das that die Freifinnige" ober ober nicht, sie folvertirt lieber falsche Nachrichten. Herr Tischlermeister Mitan wurde in einer großen Kommunalwähler- Versammlung unter allgemeiner Begeisterung als alleiniger Kandidat der Arbeiter partei im 14. Kommunal- Wahlbezirke aufgestellt, das scheint der Freifinnigen", die in ihrer Bescheidenheit sonst so ziemlich Alles wissen will, entgangen zu sein. Wir fon­statiren hiermit auf das Formellste, daß die Nachricht der Fri. 8tg." unwahr ist. Auch die hämische Freude, mit der die Freifinnige" die vagen Gerüchte, die von unberufenen Leuten über Herrn Mitan in Umlauf gefeßt waren, erwähnt, müffen wir dem Organ des portefeuillelüfternen großen Mannes verderben, die Sache ist in dem Wahl Komitee Der Arbeiterpartei, vielleicht zum großen Leidwesen ber in ganzen freifinnigen Prefe Der einfachsten Weise beigelegt worden, es hat sich eben heraus. gestellt, daß Herr Mitan ein Ehrenmann ist, der den müßigen Redereien irgend eines Stammtisches zum Opfer gefallen ist. Das Alles hätte die Freifinnige Beitung" bei einigem guten Das Alles hätte die Freifinnige Beitung" bei einigem guten Willen aus dem Berliner Voltsblatt" ersehen können. Wahr scheinlich wollte man das aber nicht.

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Anstrich auf 3ementput, Es ist in technischen Beit­schriften wiederholt hervorgehoben worden, daß Delfarbenan­strich auf frischem Bementpuß unhaltbar ist, weil die nach längerer Zeit nach Erhärtung des Puges stattfindenden Aus­scheidungen von Waffer und Kalt die Delfarbe zerstören. Ges legentlich ist auch angegeben worden, daß mindestens 3 bis 4 Monate nach Herstellung des Puzes vergehen müßten, ehe ein Delfarbenanstrich vorgenommen werden dürfe. Diese Zeit ist indeß nach anderwärts gemachten Erfahrungen zu kurz be­

abbing, Wäre der Spiegel des Stromes vielleicht um brei oder vier Fuß niedriger gewesen, se hätten die Flüchtlinge wahrscheinlich nur eine lange schräge Bedachung gefunden, ähnlich der, in welcher fie vor einigen Tagen die schreckliche Gewitternacht zubrachten. Daher erklärte es sich auch, daß fie hart an der Innenseite der gegen zehn Fuß breiten Höhle aufrecht stehen konnten, während auf der entgegengesetzten Seite die Decke in einen beinahe rechten Winkel mit dem Wasserspiegel zusammenstieß.

Das Thor nun endlich war durch das Niederbrechen eines Theils der Deckschicht entstanden, deren Trümmer dann ben untern Raum so hoch ausgefüllt hatten, daß nicht nur die Ankersteine daselbst einen Anhalt, sondern auch die Mohaves festen Grund für ihre Füße fanden. Die Deckschicht reichte übrigens nur wenig, stellenweiſe keinen halben Fuß tief in das Wasser hinein. In Folge dessen machte sich in der Höhle nicht nur eine schwache, treisende Strömung bemerkbar, sondern es brang auch von unten ein gedämpftes Licht durch das Wasser ein, welches zwar feine große Helligkeit verbreitete, jedoch gestattete, auf zwar feine große Helligkeit verbreitete, jedoch gestattete, auf größere Entfernungen die Gegenstände mit ziemlicher Ges nauigkeit zu unterscheiden. Ob sich die Höhle noch weit über den Winkel hinaus erstreckte, vermochte man von dem Eingange aus nicht zu erkennen, doch erschallte von dorther ein heftiges Sprudeln und Gurgeln, woraus die Flüchtlinge entnahmen, daß es nicht rathsam sei, sich über jenen Punkt hinaus zu wagen, wo sie von der unter den Felsen hindurch bringenden senkrechten und deshalb doppelt mächtigen Brandung der Fluthen des Schlimmste zu befürchten hatten. Es wurde daher beschlossen, die Höhle zuerst stromauf­wärts zu untersuchen, einestheils weil dort das Ende der selben nicht abzusehen war, anderntheils weil sie weiter ober­halb mehrere Lichtstreifen gewahrten, welche augenscheinlich burch Spalten im Gestein direkt von Außen hereinfielen. Behutsam lenkten sie also ihr Fahrzeug nach der anges deuteten Richtung hin. Die Strömung, obgleich durch die ins Wasser hängenden Felsen schon gebrochen, erschwerte ihnen die Arbeit; da sie sich aber ringsum mit den Händen an das Gestein stügen fonnten, so gelangten sie verhältniß mäßig schnell vorwärts, und sehr bald erreichten sie die

II. Jahrg.

meffen. Die auf die Delfarbe zerstörend wirkenden Ausschei dungen aus dem Bementput dauern ein bis zwei Jahre lang, und es sollte als Regel gelten, daß vor Ablauf des zweiten, auf die Anfertigung des Buges folgenden Frühjahrs niemals ein Delfarbenanstrich aufgebracht wird. Allerdings muß, wie das Sentralblatt der Bauverwaltung" bemerkt, zugegeben werden, daß es nicht schön aussieht, wenn eine Buzfaffade zwei Jahre lang in dem schmußig gelbbraunen Naturtone des Bements steht. Dem ist aber leicht durch einen einfachen Zes mentfarbenanstrich abzuhelfen, welcher den Ausscheidungen aus dem Bementpuße freien Durchzug gestattet. Die Farbe zu diesem Anstrich wird entweder nur aus Zement und Waffer mit etwas Zusatz von Schwarz bereitet, oder es wird, um fie haltbarer und fefter zu machen, statt des Waffers Wafferglas verwendet und so das Material für den sogenannten Bements filifatanstrich gewonnen. Beide Arten des Anstriches fönnen. fofort nach erfolgtem Trocknen des Puzes aufgebracht werden und nehmen einen schönen grauen Ton an. Bei einigermaßen sorgfältiger Anfertigung dieses Anstriches kann derselbe durch aus gleichfarbig und fleckenlos hergestellt werden; bei An wendung von Wafferglas bleibt die Farbe jahrelang unvers ändert. Auch farbige Ornamente aus Wafferglasfarben lassen fich auf solchem Anstriche anbringen und find meistens auf der besonders günstigen grauen Grundfarbe von guter Wirkung. Wenn nach Verlauf der zum vollständigen Austrocknen des Bementpußes erforderlichen Zeit die Herstellung eines Del farbenanstriches noch beliebt wird, so steht dem weder ein vorhandener Zementfarbenanstrich noch ein Bementsilikatanstrich in irgend welcher Weise hindernd entgegen.

r. Eine Demonstration in der Karolinen - Angelegen= heit, und vielleicht eine sehr zutreffende, hat ein Händler Unter den Linden in seinem Schaufenster angebracht. Ueber eine ganze Anzahl wunderlicher fleiner Figuren von Affen und an deren fraßenhaften Geschöpfen hat er die Aufschrift ,, Bewohner Der Karolinen Inseln" angebracht. Das Publitum geht weiter und lacht. Beffer als durch diesen Scherz läßt sich die wahre Voltsstimmung bei uns in dieser überseeischen Angelegen heit garnicht charakterisiren, und eine passendere Antwort auf die Pöbelszenen in der Hauptstraße von Madrid könnte den heißblütigen Spaniern von Berlin aus taum ertheilt werden.

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Was mag wohl aus den Zulus geworden sein, die vor einem halben Jahre in Caftan's Panoptifum ihre Schaus stellungen gaben und fich so großen Bulaufs erfreuten? Nun, fie find nicht alle zu den heimathlichen Kraals zurückgekehrt. Der arme Häuptling Infomo schlummert mit Schild und Speer und allen ihm gehörigen Geräthschaften, welche seine abergläubischen Stammesgenoffen nach dem Tode Jnkomo's nicht mehr zu berühren wagten, in deutscher Erde. Die schöne Prinzessin Amazula hält sich mit ihrem Söhnchen Ungane in. London auf, wo fie in der Princeß- Street neben dem Aquarium wohnt, und nur Umsula und Josefino find nach Afrika zurück. gelehrt. Alle Bitten und Liebesschwüre Amazula's vermochten nicht, den von Heimweh verzehrten Medizinmann Umsula in der nebligen Themsestadt zurückzuhalten. Amazula, die sich ein paar tausend Franks erspart hat, will den klugen Knaben. Ungane in Pflege geben und ihn später in eine englische Lehrs anstalt schicken. Sie selbst gedenkt in London eine drink- hall zu eröffnen; eine Buluprinzeffin, die mit dem schimmernden Goldreif im schwarzgeträufelten Haar lächelnd hinter: der Bar thront das ist ein Bugmittel, welches in London . sicherlich seine Wirkung nicht verfehlen wird. In einem Brief, welchen fie an ihren Manager Mr. Dawe von London aus hat schreiben lassen, erklärt Amazula übrigens, daß fte gerne wieder nach Berlin zurückkehren würde, wo es ihr sehr gut gefallen habe. Die Bulus baben Mitte September auf einem englischen Steamer Hamburg verlassen. Von dem Tode Infomo's an waren die Bulus wie umgewandelt. Sie wurden störrisch, träge und schließlich brach bei ihnen offene Widerset= lichkeit gegen ihre Managers aus. Zu förmlichem Aufruhr fam es im Dresdener Feldschlößchen an einem Sonntag Nachmittag. Die Zulus befanden sich auf der Bühne im Saal, sollten aber wegen des furchtbaren Andranges und weil prächtiges Wetter war, im Garten gezeigt werden. Als ihr Manager fie nun auf­forderte, mit ihm in den Garten hinunterzuſteigen, verweigerten fie den Gehorsam und nahmen eine so drohendc Miene an, daß Mr. Dawe erst, als er zu seinem Revolver griff und ein Meffer aus der Tasche hervorzog, ihrer Herr werden konnte. Schließlich fand die Vorstellung im Garten statt; im Herzen

erste Spalte, durch welche ihnen ein Blick ins Freie vers gönnt war.

Dieselbe war indessen kaum einen 3oll breit; fie sahen daher nichts als einen schmalen Streifen des Rolorado und einen Theil des auf dem jenseitigen Ufer sich erhebenden, aus massiven Gesteinslagen bestehenden Thorflügels, und langsam feßten sie sich wieder in Bewegung.

Die Mohaves versuchten es, im Wasser zu waten und das Floß hinter sich her zu schleppen; doch gaben sie es sogleich wieder auf, als sie entdeckten, daß, wie die Bedachung sich dem Wasser zusenkte, der Boden ganz in demselben Grade abschüffig sei, wodurch fie Gefahr liefen, bei einem zufälligen Ausgleiten auf der andern Seite der schüßenden Felswand, also im offenen Strome wieder zum Vorschein zu fommen.

Es wurde darauf in der alten Weise fortgefahren, und Fuß nach Fuß legten sie auf dem unterirdischen Wasser

zurüď.

Nach einiger 3eit glaubten sie zu bemerken, daß ihre Straße sich etwas erweitere, denn wenn sie zu Anfang nur mit genauer Noth das Floß zwischen den beiden Wänden durchzuzwängen vermochten, so stieß es, nachdem fie ungefähr fünfzig Schritte vorgerückt waren, faum noch an.

Trotz der sich verlängernden Schatten des Abends drang, in demselben Maße, in welchem sie sich vorwärts bewegten, immer mehr Licht durch das Wasser zu ihnen berein, und an manchen Stellen, wo der Rand des in den Strom hineinragenden Felsens etwas ausgebrochen war, schoß ihnen sogar zeitweise, je nachdem die spielenden Wellen die kleinen Oeffnungen frei machten oder wieder verstopfen, ein feiner Lichtstrahl entgegen. Ihre Arbeit wurde dadurch bedeutend erleichtert, und da auch die Strömung sich immer mehr verminderte, so fanden sie zuletzt faum noch Schwierige feit, sich ganz nach Willkür zu bewegen.

Nach ihrer Berechnung waren sie unterhalb des Punktes eingetroffen, auf welchem der Schwarze Biber den Schlangen­Indianer entdeckte, und von wo herab sie später den nach­geahmten Ruf des Reihers vernahmen.

Wie die aus dem Fluß emporragende Felswand dort

Gestrickte Socken u. Frauen- Strümpfe, a Paar 50, 60, 75, 80, 1,00, 1,25 Mt. Wollene gestrickte Gamaschen, a Paar 50, 80, 1,00, 1,25, 1,50 St.

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