Nr. 244.
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Sonntag, den 18. Oktober 1885.
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Organ für die Interessen der Arbeiter.
tfalbe ausfcheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Boftabonnement 4 Mr. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 f. ( Eingetragen in ber Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)
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Redaktion: Beuthstraße 2.—
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165 Bur Frage der Erhöhung der Biersteuer. I leiblich und geiftig ruinirt hat, bavon können die Spitäler,
Wenn man von Steuererhöhungen oder neuen Steuern hört, die dem Reichstage zugehen sollen, so bemerkt man immer und immer wieder in diesem Steuerbouquet auch die buftende Hopfenblüthe und den Gerstenhalm, die man mit [ 240 ben übrigen Blumen dem Bolte als Präsent überreichen
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Bis jetzt hat das Bolt durch seine Vertretung noch immer vor einem solchen Bouquet sich bedankt und dem Schmeichlerischen Werber einen Rorb gegeben. Auch will Bayern gar nicht in den deutschen Bierbund hinein und behält sein eigenes Steuerwesen in Bezug auf das Brauerei gewerbe.
Durch die Einführung und Erhöhung des Zolls auf Gerfte und Malz ist indirekt schon in den letzten Jahren eine Erhöhung der Biersteuer eingetreten, so daß man in der That der Regierung entgegenrufen fann: Laß nun doch genug sein des grausamen Spiels!" Aber dieser Ruf wird wohl vergebens verhallen und schon in der nächsten Beit wird die Regierung wieder mit einem Vorschlage zur Erhöhung der Brausteuer bei der Hand sein.
Aber wenn eine solche Erhöhung vom Reichstage anges nommen wird, so wird sich natürlich der Bierkonsum verringern und das geschieht auf Kosten der Gesundheit des Voltes.
Es giebt kein Getränk, welches nährender und kräftiger ndanten wirkt, und die Gefahr, unter Umständen schädlich zu sein, weniger in sich birgt, als gutes Bier. Der Weingenuß bleibt der großen Masse des Volkes wegen der verhältnißmäßig geringen Produktion des Rebensaftes und der hohen Preise versagt. Das Bier bietet den besten Erfah und ist nach den Ansichten Vieler seiner diätischen Wirkungen wegen gar vorzuziehen. Es befördert die Verdauung und Es befördert die Verdauung und bewirkt, daß die animalische und vegetabilische Nahrung beffer anschlägt, das heißt, reichlicher in den Rörper aufge mlung nommen wird. Wohl Jeder hat schon die Gelegenheit wahrs genommen, daß Bauern und sonstige Leute, die hart zu charbe arbeiten haben und denen Wein oder Bier ein seltener Se 10% Uhr nuß ist, schon im mittleren Lebensalter rasch altern, sehr abnftr. 20. nehmen und fast zusammenschrumpfen. Wein- und Bierkonir Durchf sumenten, natürlich wenn sie teine Säufer" sind, erhalten eit gefaß sich dagegen ein fräftigeres Alter. rren Arbei
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In Deutschland hat das Bier allerdings schon eine aus
freundli gedehnte Verbreitung erlangt, aber in den meisten Gegenden ist es doch erst seit den letzten Dezennien eingebürgert und > m miſſiles bestehen noch sehr große Distritte, wo der Bierkonsum noch verschwindend klein ist, und der Schnaps die Alleinoder Vorherrschaft führt.
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Feuilleton.
Die Hand der Nemesis.
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elbft ihr gebührende Stellung einnimmt, und sie wird icht wünschen, daß ihr Bruder sich in diesen Kreisen
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5000 Daenen Kreisen entehrend."
Wie viele Existenzen aber schon der Branntweingen Armen und Irrenhäuser endlose, traurige Geschichten er. zählen.
Um den Alkoholismus zu verdrängen und die Gesundheit des Volks zu bessern, sollte daher die Verbreitung des Bieres nach Möglichkeit gefördert werden. Wird aber die Braufteuer erhöht, dann würde für den Konsumenten eine Preiserhöhung eintreten oder es würde die Qualität bes Bieres sich verschlechtern.
Beides aber führt zur Abnahme des Ronsums und ein minder gehaltreiches Bier bietet nicht nur weniger Nahrung, sondern wirkt auch schon deshalb, weil es leichter dem Verberben ausgesetzt ist, oft genug schädlich.
Im Falle einer Steuererhöhung wird also das Bier da, wo es sich schon eingebürgert hat, wieder an Boden verlieren und da, wo noch der Schnaps regiert, um so schwerer Eins gang finden.
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Der Genuß eines Getränkes gesundefter Wirkung wird erheblich erschwert und bas Volt gewöhnt geschmierte Flüssigkeiten zu halten, welche zur Verkümme fich an den Branntweinfusel und sich an rung der gegenwärtigen und zukünftigen Generation führen.
Dies sollten wahrlich auch die Stadtoberhäupter bebenken, welche gegenwärtig in verschiedenen Städten, neuerdings auch in der Musenstadt Halle, die aber nunmehr zu einer bedeutenden Fabrikstadt sich entwickelt hat, eine kommunale Bierbesteuerung planen, resp. sie den städtischen Gesetzgebern zur Annahme vorgelegt haben. Die projektirte Biersteuer für die genannte Stadt soll jährlich die Summe von 70,000 Mart erzielen, woraus schon ersichtlich ist, welch großes Unheil dadurch angerichtet würde. Um 70,000 Mart soll das Bier in einer einzigen Provinzialstadt verschlechtert werden!
Dieser Gedanke sollte doch wahrlich die städtischen Be hörden zum schleunigsten Rückzug nöthigen und wollen dies felben den Rückzug partout nicht antreten, so muß das Stadtverordnetenkollegium solcher bedrohten Städte biefem heraufbeschworenen, bevorstehenden Nothstand, der mit der Branntweinpest endigen tann, einen energischen Widerstand entgegensegen.
Und wie in den bebrohten Städten die Stadtverordneten, so im bedrohten Reiche die Reichstagsabgeordneten!
3u dieser Haltung sind die Gesetzgeber einfach im Interesse einer gefunden Rulturentwidelung unseres Vaterlandes gezwungen.
Du hättest damals auf mein Projekt eingehen sollen, Adelaide , ich würde Deiner Tochter ein zärtlicher Gatte ges worden sein und-"
" Ich bin nicht aufgelegt zum Scherzen," fiel die Generalin ihm schroff in die Rebe. Du weißt felbst, daß dieses Projekt eine Thorheit war, daß ich niemals und unter feiner Bebingung in diese Verbindung eingewilligt haben
würde."
Hm, ich hätte Dich dazu zwingen können." " Durch welche Mittel?"
Politische Uebersicht.
Der Verbands- Invalidenkasse der Hirsch- Dunder'schen Gewerkvereine droht jezt ein allgemeiner Krach. Bekanntlich wurde diese Staffe seiner Zeit zu dem Zweck gegründet, den Mitgliederu im Falle der Arbeitsunfähigkeit eine bestimmte Unterstügung zu gewähren. Diese Unterstügung sollte zunächst nach 5 jähriger Mitgliedschaft eintreten. Bald stellte sich jedoch heraus, daß die Herren Hirsch und Genossen sich gründlich verrechnet hatten; in der Kaffe befand sich stets große Ebbe und als schließlich die Pleite vor der Thür stand, mußte man fich entschließen, die Beiträge zu erhöhen und die Karenzzeit auf 15 Jahre festzuseßen. Aber auch dies Mittel hat nicht genügt, die Kaffe flott zu machen. Nach Berechnung von Sachver ständigen fann sich dieselbe auch bei dieser Karenzzeit nicht halten, wenn nicht wiederum erhebliche Beitragserhöhung stattfindet. Mit der Erhöhung der Karenzzeit waren verschiedene ältere Mitglieder dieser Kaffe nicht einverstanden, und einige strengten, nachdem sie invalid geworden waren, die Klage gegen die Kaffe an. Da aber in dem Statut vorsichtiger Weise ein Baffus eingefügt war, nach welchem über alle derartige Streitig feiten ein Schiedsgericht der Kaffe zu entscheiden hat, so wurden die flagbar Gewordenen von diesem mit ihren Forde rungen abgewiesen. Nicht allemal gelang das so leicht, der Fall Pampel ist noch in frischer Erinnerung, weil bei dieser Gelegenheit das fönigl. Polizei- Präsidium zu Berlin die Bücher der Kaffe behufs gründlicher Untersuchung beschlagnahmte. Der dieser Kaffe mehr an's Tageslicht gezogen und von verschiede Fall Pampel hatte zunächst die Folge, daß die mißliche Lage Weise nicht weiter gewirthschaftet werden könne. Ein Weilnen Seiten darauf hingewiesen wurde, daß in der jeßigen chen herrschte nun Stille über den Gewässern des Herrn Hirsch, doch jetzt ist ein Sturm im Anzuge, der leicht das ganze Gebäude des sozialen Doktors umstürzen kann. Der frühere Hüttenarbeiter Kopcant beruhigte sich nicht bei dem Entscheide des Kaffenschiedsgerichts, er flagte beim Landgericht I zu Berlin und als er hier abgewiesen wurde, beim Kammergericht. Doch Kaffe das Schiedsgericht zu entscheiden habe. Der Kläger auch legteres wies den Kläger ab, weil nach den Statuten der wandte fich nun ans Reichsgericht. Der 4. Bivilsenat des Reichsgerichts hat am 17. September dieses Jahres das Urtheil des Kammergerichts aufgehoben und die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung an das BeGrundlag ausgegangen, daß das Schiedsgericht nicht kompetent rufungsgericht zurückgewiesen. Das Reichsgericht ist von dem
vor das Schiedsgericht gehören, nicht ausdrücklich anerkannt sei, weil Kläger das Statut, nach welchem die Streitigkeiten habe. Demnach ist also das ießige Raffenstatut für die Mitlieber nicht rechtsverbindlich und was daraus folgen fann, ist noch garnicht zu übersehen. Herr Hirsch erläßt nun im Gewerkverein eine Aufforderung an die Mitglieder, dieselben möchten doch jeder Einzelne das Statut unterschreiben, da sonst der Ruin der Kaffe unausbleiblich sei. Ob aber Alle diesem Rufe Folge leisten werden? Wir zweifeln daran, ficher werden fich die Mitglieder, welche durch die 1882 erfolgte Er höhung der Karenzzeit im gewissen Sinne rechtlos gemacht
verstorbenen Gatten angegriffen, dann beschwöre ich Dich, fage mir die volle Wahrheit, vielleicht ist es noch 3eit, dem Ruin vorzubeugen."
könne?" fragte Rabe mit bitterem Spott. Ich würde mir ,, Und glaubst Du wirklich, daß ich so leichtsinnig sein eher eine Kugel durch den Kopf jagen, und ich hätte in diesem Falle wahrlich nicht nöthig gehabt, den Schreiber dieses Briefes um ein Darlehn anzusprechen."
Er hatte sich erhoben, mit raschen, elastischen Schritten näherte er sich dem eisernen Schranke, der in einer Ede des 3immers stand.
Schrank geöffnet hatte, die Werthpapiere, die der General „ Sieh her, Adelaide ," fuhr er fort, nachdem er den hinterlassen hat, liegen hier noch in derselben Ordnung, wie Verstorbene sie hinlegte. Für diejenigen Papiere, die inzwischen gekündigt oder ausgelooft wurden, habe ich andere
Ich weiß nicht, was Du willst, Adelaide . Ich habe Dich oft daran erinnert, daß Du nur die Tochter des Adpokaten Rabe bist, und Du hast mir stets mit dem Stolze werde ich sie Dir nicht nennen," erwiderte Rabe." Ich " So lange die Verhältnisse mich nicht dazu nöthigen, ine Aristokratin darauf erwidert, Du seift die Generalin v. Studmann. Nun wohl, die Generalin wird ihrem Bruder tönnte Dir eine furchtbare Waffe zeigen, Dir beweisen, daß wir alle auf einem schwankenden Boden stehen, aber so eth berbieten, in den Kreiſen zu verkehren, in denen sie lange ich keine Veranlassung dazu habe, werbe ich es nicht thun.” ne Garde ächerlich oder gar unmöglich macht. Werde ich aufgefordert, ihre dunklen Augen sahen ihn scharf und mit erwartungs- gekauft, damit die Summe stets dieselbe blieb. Und ver Das Antlik der schönen Frau war bleich geworden, am Spiele zu betheiligen, ſo barf ich die Einladung voller Spannung an, aber er wandte das Geficht ab, als icht ablehnen, man würde mir den Vorwurf machen, ich ob er fürchte, daß sie seine Gedanken erforschen könne. ürchte einen fleinen Verlust, und dieser Vorwurf ist in Du hast mir schon einmal damit gedroht," sagte fie, Ich denke, ein Mann, der niedrige Leidenschaften be- regung, ich verstehe diese Drohung nicht." und das leise Bittern ihrer Stimme verrieth die innere Er errscht, ist ehrenvoller, als derjenige, der sich von ihnen Ich kann und darf mich nicht deutlicher ausdrücken, und Du magst selbst wünschen, daß ich es nicht thue. Was Ihr Frauen denkt darüber anders, und speziell Dich ich bisher gethan habe, Adelaide , das ist zu Deinem und ines Beſſeren belehren zu wollen, wäre nuglofe Mühe. Deines Kindes Besten geschehen, und ich darf wohl sagen, daß ich habe nur die Wahl zwischen völligem Ausscheiden aus ich Euch Beiden mein ganzes Leben geopfert habe. Ich rühme mich damit nicht und ich verlange auch feinen weiteren Dant als ben, daß man mich ruhig meinen Weg gehen läßt und meinen Anordnungen Folge leistet. Wird aber statt beffen meine Existenz bedroht, dann nehme auch ich feine Rüd
Burfchen
We Hofen, 13. Theil
rmänte eherrschen läßt!"
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cht irre filen Kreisen oder" thhan
So möchte ich Dich bringend bitten, diese Wahl zu reffen.Du fordert zu große Opfer von mir, Willy; ich ann fie meinem Rinde gegenüber nicht verantworten, denn fres, was ich befize, ist im Grunde genommen Eigenthum fichten mehr, mag bann Alles unter und über uns zu
tbeit und eidenschaften durchfurchte Antlig.
2. Sof
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sammenbrechen!"
Die Generalin schüttelte den Kopf, ihr war diese Drohung völlig unverständlich, nichtsdestoweniger fühlte sie sich durch dieselbe beunruhigt.
Ein spöttisches Lächeln glitt über das bleiche, von Arabella foll zufrieden sein mit dem, was Du ihr inst hinterlassen wirft," sagte er." Ich weiß, daß ich ihr Willy, es wäre entfeßlich, wenn wir durch Deinen in Dorn im Auge bin, fie wird mir einst Dank wissen für Leichtsinn an den Rand des Verderbens gebracht würden," uffelftr. 6e Sorgfalt, mit der ich ihr Vermögen verwaltet habe. fagte sie, tief aufathmend. Hast Du das Vermögen meines
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werde ich auch diesem Verlangen Folge geben, so tief auch Dein Mißtrauen mich tränken würde. Und nun bente ich, fannst Du es ruhig mir überlassen, die Angelegenheit mit dem Schreiber dieses Briefes zu ordnen."
Die Generalin hatte nur einen flüchtigen Blick in den Schrank geworfen, ihre Besorgnisse waren geschwunden, und eine schwere Last fiel ihr von der Seele.
Versprich mir, fortan dem grünen Tisch fern zu bleiben," fagte sie in bittendem Tone.
Ich kann Dir dieses Versprechen nicht geben, Adelaide . Ich bin bisher niemals einer Enladung zum Spiel aus dem Wege gegangen, thäte ich es jetzt, so würde man sagen, ich sei ein Bettler ober ein Knicker geworden. Ich fann es nicht, selbst wenn ich für meine Person auf dieſe einzige 3erstreuung, die das Leben mir bietet, verzichten wollte. Fürchte nicht, daß mein Spiel Dich ruiniren könnte; ich weiß, wie weit ich gehen darf, und Grenzen, die ich felbft mir gezogen habe, überschreite ich niemals. Reden wir von etwas Anderem, dieses Thema fann uns Beiden ja nur peinlich sein."
Er schloß den Schreibtisch zu und schob seiner