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Beilage zum Berliner Volksblatt.
r. 244.
Lokales.
bschen Das tönigliche Polizei- Präfidium hat dem Magistrat große mitgetheilt, daß dem gesundheitsschädlichen Einfluffe, welchen ber Handel mit Häuten auf den Wärkten verbreite, entschieden = un entgegengetreten werden müsse. Wenn der Magistrat auf den ein offenen Märkten für den Häutehandel nichts einrichten kann, fo werden die Häute nach den Markthallen tommen müssen, es 75 Pfei denn, daß der Magistrat für den Häutehandel auf dem Viehhof forge. Auf den Bericht des Kuratoriums für den früher Bentral Viehhof hat der Magistrat beschlossen, für die Häute stoffe händler einen überdachten Raum auf dem Bentral Schlachthof Tuch zu erbauen.
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r. Die Pferdebahnlinie Rolltrug- Knesebecstraße war bereits im Sommer d. J. Gegenstand der lebhaftesten Klagen beim Bublifum und in der Piesse. Auf keiner anderen der vielen bestehenden Pferdebahnlinien besteht ein dem Publikum nel mit gegenüber so rücksichtsloses Verhältniß als bei der erwähnten Mark Strede. Die ganz willkürliche Einrichtung der Linie als be
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fondere Strecke, die am Rolltrug beginnt, hat für die meisten Baffanten eine fünft iche Bertheuerung des Fahrpreises und die große Unbequemlichkeit des Umsteigens zur Folge und deka außerdem wird dadurch ein ganzer Wagenpart auf dem Hermannsplat etablirt, der permanent aus sechs Wagen be fleht. Dieses verkehrstörende Depot würde auf zwet Wagen ermäßigt werden und die oben gerügten Uebelstände für das Bublifum würden fortfallen, wenn die kleinen Wagen der Linie Spittelmarkt Rollfrug nach der Knesebeckstraße durch geführt würden. Warum das nicht geschieht, ist unbegreiflich. Als diese Frage im Sommer in der Presse angeregt wurde, ließ die Pferdebahnverwaltung die Nachricht verbreiten, daß die vorgeschlagene Aenderung für den Beginn des Winterfahrplanes in Erwägung gezogen werden sollte. Der Winterfahrplan ist in Kraft getreten, der alte Bustand besteht unver ändert. Im strömenden Regen und im tiefsten Schmus steigen bie Baffanten auf dem Hermannsplat um oder warten ge duldig, bis sie in einem der Kleinen Wagen Plaz finden, blos weil die Verwaltung es für besser hält, die Strecke am Rollswahl frug zu unterbrechen.
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Sonntag, den 18. Oktober 1885.
scheinlich, daß ihr Gebrauch als Bestandtheil der Nahrung| auf der erregenden und belebenden Wirkung beruht, welche diese Getränke mit der Fleischbrühe gemein haben. Das Ge tränt Thee unterscheidet fich von dem Getränk Kaffee durch seinen Eisen- und Mangangehalt. Wir genießen demnach in dem Thee ( von manchen Theesorten insbesondere Bello und Souchong) ein Getränk, welches den wirkenden Bestandtheil der wirhamsten Mineralquellen enthält, und so gering auch die Menge Eisen sein mag, die man täglich darin zu fich nimmt, so fann dieselbe auf die vitalen Vorgänge nicht ohne Einfluß sein. Nach der darauf folgenden Analyse enthalten die Aschenbestandtheile des Theeaufguffes des Kaffeeabsudes ( Souchongthee)( Javalaffee) 0,25 0,00
Eisenoryd Manganoryd
3,29 0,71
und es ist weiter bemerkt, daß ein Theeaufguß von 70 Gramm Bettothee 0,104 Gramm Eisenoxyd und 0,20 Gramm Mangan oryd enthielt. Hiernach ist es leicht ersichtlich, welche günftige Wirkung der tägliche Genuß von Thee, nachentlich für Bluts arme und Bleichfüchtige, haben muß, da er dem Blute Eisen zuführt, und daraus dürfte auch vielleicht der Umstand zu erklären sein, daß in England, wo der Thee zu den täglichen Nahrungsmitteln gehört, die Bleichsucht der jungen Mädchen weit seltener als bei uns vorkommt.
Ueber Alles die Pflicht. Unter allen Tugenden, welche die Hausfrau zieren, so schreibt das B. T.", ist sicherlich eine der fürnehmsten die Sparsamkeit. Wie glüdlich muß sich ein Hausherr fühlen, wenn im Kranze der Tugenden seiner theuren Hausehre dieses unbezahlbare Juwel glänzt! Von einer Hausfrau, die unter ganz ausnahmsweisen Verhältnissen die Tugend der Sparsamkeit zum klassischen Heroismus stempelte, erzählt folgende kleine Geschichte. Wir standen Sonntag Abend in Schöneberg unweit des Pferdebahndepots und warteten auf einen Pferdebahnwagen, der uns in die Residenz heimführen follte. Die Berliner werden fich erinnern, daß an diesem Abende ein scheußliches Wetter war, und der Regen mit einer Beharrlichkeit herabrieselte, die den Berliner Straßenstaub in eine braune Brühe verwandelt hatte. Plöglich wurden wir in der angenehmen Beschäftigung des Wartens durch ein lautes und heftiges Sprechen in unserer nächsten Nähe gestört. Neugierig wendeten wir uns einige Schritte gegen den Ort, woher die lauten Stimmen erschallten. Schon nach wenigen Schritten bot sich uns ein merkwürdiges Schauspiel. Ein dider und untersetter Herr, aus deffen Geficht eine dice Nase im Rubinroth glänzte, hieb unbarmherzig auf eine Frau ein, die in der braunen Straßenbrühe lag. Entrüstet wollte der Einsender gegen die auf ungleichem Standpunite geführte Unterhaltung protestiren, als ihn die Worte der am Boden liegenden Frau darüber belehrten, daß seine Intervention hier nicht am Blaze fei. Der Mann hieb, doch die Frau rief nur schmerzlich die Worte aus: Lieber Richard! Schlage man bloß nicht den Schirm entzwee!" Der Berichterstatter war Zeuge der Schlußkatastrophe eines ehelichen Zwiftes geworden, wo, trop ganz außergewöhnlicher Verhältnisse, der Hausfrau, die Pflicht über Alles ging.
Liebig über Thee- und Kaffeegenuß. Bei der herannahenden Wintersaison finden wir den folgenden Artikel in Der D. R. B." wieder sehr zeitgemäß. In seinen ,, Chemischen Briefen" behandelt Justus von Liebig auch die animalische und vegetabilische Nahrung, sowie die Wirkungen derselben in Beziehung auf die körperlichen und geistigen Funktionen des Menschen, und tommt dabei unter Anderem auch auf den Thee und den Kaffee und deren Wirkungen auf den Lebensprozeß zu sprechen. Bei dem großen Einfluß, welchen diese Nahrungs und Genußmittel einestheils auf unsern Haushalt ausüben, indem indem ja bekanntlich der Kaffee feren täglichen und somit unentbehrlichen Nahrungs mitteln gehört, und auch der Thee, dem seine nüßlichen und angenehmen Eigenschaften bei uns Geltung verschaffen, immer mehr Eingang in unseren Familien findet, dürfte es nicht unintereffant sein, wenn wir in Kürze die Ansicht des großen Chemiters über diese Getränke und ihre Wirkungen mittheilen. Wenn man in Erwägung zieht, sagt Liebig, daß in Europa und Amerika über 80 Millionen Pfund Thee und im Bollverein über 60 Millionen Pfund Kaffee jährlich verbraucht werden, daß in England und Amerita der Thee einen Bestands theil der täglichen Lebensordnung des geringsten Mannes, so wie des reichsten Grundadels ausmacht, daß in Deutschland das Volt auf dem Lande und in den Städten um so hartnäckiger am Kaffeegenuß hängt, je mehr die Armuth die Fülle der Auswahl der Lebensmittel beschränkt, und daß der allerschmalste Taglohn immer noch in einen Bruchtheil für Kaffee und in einen anderen für Brot und Kartoffel gespalten wird- im Angesichte solcher Thatsachen läßt sich schwerlich die Be hauptung rechtfertigen, es sei der Genuß von Kaffee und Theezahlt eine Sache der bloßen Angewöhnung. Wir halten es im Ge gentheil für höchst wahrscheinlich, um nicht zu sagen gewiß, baß der Instinkt der Menschen in dem Gefühl gewiffer Lücken oder gewiffer Bedürfnisse des gesteigerten Lebens in unserer Zeit, welche durch Quantität nicht befriedigt werden tönnen, eben in diesen Erzeugnissen des Pflanzenlebens das wahre Mittel aufgefunden hat, um seiner täglichen Nahrung die erforderliche und vermiste Beschaffenheit zu geben. Eine jede Substanz, in 10 fein fte Antheil an den Lebensprozessen nimmt, wirft in einer gewissen Weise auf unser Nervensystem, auf die finnlichen Neigungen und den Willen des Menschen ein. Es giebt teine Getränke, welche in ihrer Zusammengeseztheit und in gewissen Bestandtheilen mehr Aehnlichkeit mit Fleischbrühe haben als Thee und Kaffee, und es ist wahr
R. C. Eine schöne Sache ist es um die Frömmigkeit. Giebt es einen würdevolleren Anblick als den ehrwürdigen Bürger in schwarzem Rock und wohl geglättetem 3ylinder bes Sonntags Nachmittags in die Kirche gehen zu sehen? Wie andächtig er den Worten des Priesters lauscht, zerfrischt geht er in fich, er gelobt sich, fortan jebem fündigen Treiben der Welt zu entfagen und ein gottgefälliges Leben führen zu wollen. Und mit frommem Staunen blickt die Gemeinde auf den Muſtermenschen, der die sichere Aussicht auf einen Parketplatz im Paradiese mit sich herumträgt. Ein beneidenswerther Sterblicher, so ein frommer Mann! Während der gewöhnliche Erbenpilger immerhin mit einem gewiffen unangenehmen Gefühl an den Augenblick denkt, wo er nothgebrungen dies irdische Jammerthal verlassen und fich in das unbekannte Jenseits begeben muß, hat für ihn dieser Auszug etwas Erhebendes.
Nach dem weit verbreiteten Liebe bleibt der Leib befanntlich auf dem Ranapee zurück, die Seele aber, der irbi schen Bande ledig, schwingt sich empor aus dem sausenden Betriebe des Daseins. Sie hebt sich und schwebt, bis bem Blicke Alles entschwimmt, bis die Stadt mit ihren hoch Tirche, in das Nichts fich auflöft. Und immer herrlicher wird die Auffahrt im azurblauen, von Sphärenmufit burchrauschten Aetherraum. Sternschnuppen zischen und sprühen, Kometen eilen durch das Weltall und webeln mit ihren Nebelschweifen zum Salut, Sonnen leuchten und weiße Wölfchen flattern dazwischen. Und endlich ist das Biel erreicht, das Thor zu den seligen Gefilden des Paradieses fpringt auf, bie Engel rufen Hurrah, das Orchester bläft Lasch Es war so schön gewesen, doch es hat nicht sollen sein! Dem Diffidenten blühen derartige Annehmlich
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Eine besondere Gebühren- Ordnung scheint für den hiesigen Winkelkonsulenten Rosenberger zu gelten, welcher vor einiger Zeit von dem Kösliner Kaufmann Herrn L. den Auftrag erhielt, beim Amtsgericht zu Bernau eine Forderung von 600 Mart einzuflagen; gleichzeitig wurde er bevollmächtigt, das Geld einzuziehen und in Empfang zu nehmen. Rosen berger nahm das Mandat an, nachdem er sich einen Kostenvor schuß von 50 Mart hatte zahlen lassen. Er gewann auch in der That den Prozeß und fam dann in den Befit der Streit, fumme. Nun aber übersandte er seinem Mandanten eine spe zialifirte Gebührenrechnung, wonach dieser von einem Betrage von 600 Mart nicht mehr und nicht weniger als zehn Mart herausbelam! Da Herr L. außerdem noch einen Vorschuß ges
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hat, so ist er nicht allein um seine Forderung gekommen, sondern hat obendrein noch 40 Mart verloren.
r. Die Unreellität scheint erfinderischer, als das solide Geschäft, und es ist erstaunlich, mit welchem Raffinement das Gebiet der Krantenheilung immer und immer wieder von uns foliden Spekulanten ausgebeutet wird. Nach dem Pillen und andere Geheimmittel, Dank dem energischen Einschreiten der Behörde und der Presse, sich zum Verlassen des öffentlichen Marktes anschicken, scheint sich die Spekulation mit Gesund heitsmitteln auf ein anderes, mehr populäres Gebiet werfen zu wollen, nämlich auf den Handel mit orthopädischen Apparaten. Die große Zahl rhachitischer Kinder, denen man in großen Städten begegnet, und deren Knochenverkrümmungen und schiefe Gliedmaßen unser Bedauern und Mitleid erweden, bedürfen zu ihrer Heilung meist künstlicher Stüßapparate, die
teiten nicht, ihm ist die Existenz nach dem Tode mindestens prethselhaft.
II. Jahrg.
den betreffenden Körpertheilen, in denen sich die erkrankten Knochen befinden, selbstverständlich auf das Genaueste angepaßt werden müssen. Wegen der dadurch bedingten sorgfältigen Arbeit werden solche Apparate ziemlich theuer und in den weniger gebildeten Kreisen mag es oft genug vorkommen, daß eine Mutter für ihr frantes Kind genügend gesorgt zu haben glaubt, wenn daffelbe endlich einen solchen orthopädischen Apparat trägt, deffen Kosten der Arzt einmal auf 30 bis 40 Mart veran schlagte und den fie billig- welches Glück für eine sparsame Frau! für 15 Mart bei einem Bandagiften erstanden hat. Daß dieser Apparat nicht paßt, daher dem Kinde nichts nüßt und ihm nur läftig ist, entzieht sich häufig dem Verständnisse der Leute und auf solche scheinen gegenwärtig mehrere Banbagenfabrikanten" zu spekuliren, die mit ihren Anpreisungen patentirter und nicht patentirter Paradehalter das Publikum überschwemmen. Wir warnen nachdrücklich davor, solche, für arme Leute immerhin theuren Apparate ohne ärztlichen Beirath anzuschaffen, wenn man nicht das Geld dafür als fortgeworfen betrachten und eine höchft unsolide Spekulation auf die Unwissenheit oder doch Oberflächlichkeit der großen Menge unterftüßen will.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin find bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 4. Ottober bis intl. 10. Ottober cr. zur Anmeldung gekommen: 637 Eheschließungen, 927 Lebendgeborene, 33 Zootgeborene, 502 Sterbefälle.
Ein Kutscher des hiefigen Spediteurvereins fand vor etwa 3 Wochen in der Lüneburgerstraße ein 26 Kg. schweren Sad, enthaltend Päcke und Stiefel. Der Sad, welcher mit E. K. I. Brilon gezeichnet ist, wird auf dem Speicher des Berliner Spediteur- Vereins, Schöneberger Ufer 5/9, aufbewahrt.
Ueber eine Kindesaussekung wird folgendes ges meldet: Am 1. September d. J. Abends hatte eine Frauens person ihr 4 Wochen altes Kind männlichen Geschlechts auf einen auf dem Flur des Hauses Stallschreiberstr 31 stehenden einspännigen Wagen niedergelegt und dasselbe in hilfloser Lage verlassen. Diese Ausseßung wurde ihr jedoch wieder leid, und begab sie sich, um Nachforschungen nach dem Kinde anzustellen, am folgenden Tage nach dem zuständigen Polizei- Revier, durch welches ihr das Kind wieder übergeben wurde. Noch an dem felben Abend hatte sie das Kind einem vierzehnjährigen Mädchen in der Pallisadenstraße mit der Bitte, dasselbe eine furze Strecke zu tragen, übergeben, war dann in ein Haus getreten und hatte sich durch einen zweiten Ausgang unter Zurücklaffung des Kindes entfernt. Gestern wurde die Frauensperson als die unverehelichte M. ermittelt und zur Haft gebracht.
Auf dem Bodenflur des Hauses Staligerstr. 109 wurde gestern Abend ein ungefähr drei Monate alter Knabe, bekleidet mit einem leinenen Hemd gez. F. 11 und weißer Parchendjacke und gewickelt in ein graues schwarzgestreiftes Tuch, gefunden. Das Kind, an deffen Armen fich geflochtene blaue mit weißen Berlen besezte Armbänder befanden, wurde seitens der Polizei der Wittwe Gerecke, Marianenstr. 51 wohnhaft, zur Pflege übergeben.
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Mode und Haus." Das zweite Heft dieser gediegenen Zeitschrift ist soeben erschienen. Daffelbe entspricht vollständig den Erwartungen, zeichnet sich durch geschmackvolle Jllustrationen und sorgfältig redigten Tert aus. Wir machen unsere Leserinnen besonders auf die reizenden Musterbeilagen aufmerksam.
Das Kaiser- Panorama ( Paffage) stellt in dieser Woche eine Reise durch die Schweiz ( I. Byllus), sowie die Abtheilung Helgoland- Norderney- Hamburg neben der interessanten Hertha Reise aus. Das Kunst- Institut erfreut sich eines lebhaften Besuches.
Projektirtes Repertoir der föniglichen Schauspiele vom 18. bis 25. Oktober 1885. Jm Opernhause. Sonn tag, den 18.: Der Maurer, Wiener Walzer ; Montag, den 19.: Die Walküre( Herr Niemann); Dienstag, den 20., auf Be gehren: Flick und Flock; Mittwoch, den 21.: Der Trompeter von Sällingen; Donnerstag, den 22.: Der Prophet( Herr Niemann); Freitag, den 23.: Carmen; Sonnabend, den 24.: Das goldene Kreuz, Wiener Walzer ; Sonntag, den 25.: Lohengrin ( Herr Niemann). Im Schauspielhause. Sonntag, den 18.: Roderich Heller; Montag, den 19.: Uriel Acosta ; Dienstag, den 20., auf Begehren: Glück bei Frauen; Mittwoch, den 21.: Der Kaufmann von Venedig; Donnerstag, den 22, zum 1. Male: Gastrecht, neu einstudirt: Das Tage buch( Frl. Groß als Gaft); Freitag, den 23.: Faust; Sonnabend, den 24.: Das Tagebuch, Gastrecht; Sonntag, den 25.: Die Rantau.
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Im Deutschen Theater wird heute, Sonntag,„ Ein
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bekanntlich der Schnaps durch Moral ersetzt werden soll, die zwar nicht wärmt, aber doch Einiges einträgt. Ob in Folge der Unsere Leser wissen, was wir meinen. Wie wunder Verhandlungen schließlich das gemeine Lafter ober die offis bar sich doch die Zeiten ändern! Wir entfinnen uns dunkel zielle Tugend siegt in jedem Falle wird Viktoria ge einer Festlichkeit, die Herr Prezel , der christlich- soziale Diffi- trunken. Fernerhin hat der Schnupfen seinen Einzug bei bent, bei Gelegenheit der Einweihung einer neuen Fabrik uns gehalten. Der enorme Verbrauch von Taschentüchern gab. Natürlich durfte bei einem solchen Anlasse im Hause ist immer die Signatur des Herbstes, genau wie der Umzug. Ses Frommen der Hofprediger Stöcker nicht fehlen, er mußte Doch der Umzug ist glücklicher Weise vorbei, denn wer um seinen Freund und beffen neues Etablissement einfegnen. ben ersten Oktober herum fein häusliches Glück in ein beEin hiesiges stöckerisches Blatt, welches den Fall Pretzel benachbartes Quartier verlegte, hat sich inzwischen eingerichtet. sprach, ärgerte sich über das Lächeln der„ jüdischen ReAlle Bilder hängen an den Nägeln, die Betten sind kunstbakteure, mit welchem sie ihren Lesern derartige Kost mund- gerecht aufgepflanzt, an der Uhr fehlt nur das Glas und gerecht machen. Wie mag nun erst Herr Prezel gelächelt Wie mag nun erst Herr Prezel gelächelt der fleine Beiger, wer irgend einen Gegenstand aus Alabaster haben, als Herr Stöcker den Segensspruch über ihn aus- besitzt, dem ist derselbe durch die Stiefel, mit welchen man sprach, als er ihn und sein Haus der Gnade des Gottes ihn vorsichtig zusammenpackte, jebenfalls ein klein wenig anempfahl, dessen Dasein Herr Prezel nach seiner religiösen beschädigt, und über manche weibliche Robe, welche im ver Ueberzeugung ableugnet! Herr Preßel ist ein fluger Mann, gangenen Winter noch der Glanzpunkt eines Balles gewesen, er machte es zwar nicht wie jener arme Teufel, der, zieht sich aus bisher unaufgeklärten Gründen ein breiter, um den Staat von der Kirche" zu trennen, die Altar öliger Streifen. Aber die Kinder sind alle gerettet, und decken stahl, doch die„ Schiebungen," die Herr Prezel das jüngste von den lieben Kleinen hat vor Freude über im Ein- und Verkauf von Grundstüden im Dienste der die neue, gesunde Wohnung bereits ein Loch in die Tapete Kirche veranstaltete, lassen auf ein ganz besonders gottbe- gefragt. gnabetes, erleuchtetes Innere schließen. Herr Prezel wird gewandt genug sein, um sich auch ohne die Gesellschaft der wir wollen nur die schöne Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, um diesen wichtigen Fall in das gehörige Licht zu setzen.
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Uns tann es recht sein,
Inzwischen sind wir fast unbemerkt in die Saison der Kränzchen und Bälle eingetreten. Der Frack und die weißen Handschuhe sind zu ihren verbrieften Rechten gelangt, Mullund Tarlatankleider sind neu garnirt und frisch gebügelt, in den Tanzinstituten herrscht der unermüdliche Geiger und ber maitre de danse bringt ungelenken Knaben und Mädchen In den Beitungen lesen wir jetzt immer in regel für ein Billiges seine graziösesten Sprünge und Verbeumäßiger Wiederkehr, daß ein Arzt nach dem andern mittheilt, gungen bei. Mancher Hymnus wird jetzt auf die Bukünftige nunmehr wirklich von der Erholungsreise zurückgekehrt zu gebichtet, wenigstens war es in früheren Seiten so, als ber Staatsanwalt sich noch nicht um die lyrischen Anwandsein. Danach dürfte also dem rechtzeitigen Beginn der Winterkrankheiten nichts mehr im Wege stehen. Mensch- lungen liebedürftender Seelen fümmerte. Jetzt ist die Zeit licher Berechnung nach wird uns die Cholera im Winter verschonen, dagegen hat uns die General- Synode ereilt, wo
gekommen, wo am meisten die Reime maltraitirt werden: Schmerz- Herz, Sonne- Wonne, Liebe- Hiebe!