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50 tonfer 30 Mädchen; 2. in der Waisen- Anstalt zu Rummelsburg 438 Anaben, 33 Mädchen; 3. in der hiesigen Koftpflege ieben für 911 Knaben, 1078 Mädchen; 4. in der auswärtigen Kostpflege 954 Knaben, 989 Mädchen; 5. in Krankenhäusern 14 Knaben, ie tonſe 19 Mädchen. Zuſammen 2357 Knaben, 2149 Mädchen= 4506 von briti Rinder. Aufgenommen wurden in der Beit vom 1. Juli bis öftlichen 30. September er. 566 Kinder und zwar 505 Haus- und 61 rechten Rofilinder, dagegen schieden aus 305 Kinder, so daß sich die tt, eine Rinderzahl um 261 vermehrt hat. Von den ausgeschiedenen ndisches Von den ausgeschiedenen tischen Gir Kindern famen zu ihren Angehörigen 199; zu fremden Kom ten, fie unen 18 und in unentgeltliche Pflege 17 Kinder; gestorben zu laffen find 71 Kinder.
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ms ift 324 Knaben, 95 Mädchen, zusammen 419 Rinder. Aus Bis zum 1. Oktober find zur Zwangserziehung überwiesen: der chine geschieden find: 1. durch widerrufliche Entlassung 14 Knaben, anhalten 7 Mädchen; 2. durch definitive Entlassung 48 Knaben, und Chin 20 Mädchen; 3. durch Ted 3 Knaben und 1 Mädchen; zufte Argu fammen 93 Kinder, so daß am 1. Oktober er. noch in Zwangs a ift, ba erziehung waren 259 anden i 326 Rinder. Von diesen befanden sich: in auswärtiger Koft259 Knaben, 67 Mädchen, zusammen erden, pflege 126; in der Lehre 67; in der Erziehungsanstalt am ft, fi urban 63: im evang. Johannisstift 17; im Grünen rholen bause 10; im lath. Waisenhause 8; im Dienst 6; im MarienBirma fift zu Frankfurt a./D. 5; im Gogner- Hause 5; im Waisenbaus Depot 4; im Krantenhause 4; im Afra- Stift 3; in biefiger Roftpflege 1 und entlaufen waren 7 Kinder( 6 Knaben und 1 Mädchen).
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waltet er seit Anfang der fiebziger Jahre an und hat sich während dieser Zeit den Ruf eines energischen Beamten von großer Arbeitskraft erworben, so charakterifirt ihn die„ KreuzBeitung". Bur Zeit ist Freiherr von Richthofen noch unver heirathet.
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r. Der falsche Hase. In unserer stolzen Weltstadt Berlin bestehen stellenweise noch recht fleinstädtische Verhält riffe; Vornehmthuerei und Mehrseinwollen als andere passen zwar wenig zu dem Getriebe unserer Stadt, aber in den großen Miethstasernen wird dieses gegenseitige Ueberbieten meistens von den Hinterfenstern aus in wahrhaft gemeiner Weise be trieben, und mit welchem Raffinement dabei verfahren wird, blos um den lieben Eitelkeiten zu fröhnen, das beweist der folgende Vorfall. Die Frau benennen wir fie Müller'nhat an ihrem Küchenfenster einen Hasen aufgehängt. Die ganze Nachbarschaft in der Adalbertstraße, meist fleine Leute, ftaunen das Wunder an und erzählen fich bedeutungsvoll das große Ereignis: am Sonntag giebts bei Müllers Hasenbraten. Die gegenüberwohnende Frau Schulzen aber meint wegwerfend: Was die Müllern fann, fann ich alle Tage", und am nächsten Morgen hängt eine Gans vor ihrem Küchenfenster; die Frau Meyern will in diesem Wettkampfe nicht zurückbleiben und hängt die Keule eines Hammels zum Fenster hinaus, natürlich hat diese Nahrungsmittelparade angeblich nur den Zweck, das Fleisch zu konserviren, das am Sonntag verschwunden ist. Aber siehe da, bei Müners hängt am Dienstag schon wieder ein Hase, deffen Fleisch sehr bitter schmecken müßte, wenn es mit den Redensarten und Bemerkungen der Schulzen und der Meyern, statt mit Sped gespidt würde. Am Donnerstag ift der Hafe bei der Müllern verschwunden, aber- faum glaub lich am Freitag hängt schon wieder einer da! Drei Hasen in einer Woche, bei zwei einzelnen Leuten, nein, solche lüderliche Wirthschaft! Die Schulzen und die Meyern find außer fich. Da, als am Sonnabend Morgens die Müllern von ihrem offenen Fenster aus das Häslein beliebäugelte, stürzte daffelbe, zum Gaudium der hinter den Gardinen heimlich hervor. lugenden Schulzen und Meyern, in den Hof hinab. Aber wie war die Müllern so schnell die drei Treppen herunter auf den Hof! Leider nicht schnell genug, um zu verhindern, daß der Schulzen ihr elfjähriger Junge den Hasen aufhob und ver wundert betrachtete und später mit treuberzigfter Miene seiner Mutter sagte: Mutter! Die Müllern ihr Hase war ausgeftopft!" Seit diesem Fall" ist der neiderregende Hase nicht wieder an dem Müller'schen Küchenfenster gesehen
In den 8 städtischen Flußbadeanstalten haben in den ber das Monaten Juni, Juli, August und September 1885 gebabet: hmen Waisenbrüde: 66 967 männliche, 91 756 weibliche Personen. Fortbil Burgstraße: 74 938 männliche Bersonen. An der Schleuse: nden, fin 67 562 männliche Personen. Fennstraße: 89 455 männliche, Der Be 29 173 weibliche Personen. Schillingsbrüde: 96 506 männliche, erfahren 79 238 weibliche Berfonen. Busammen 395 428 männliche und De: 1.9 = 595 595 Personen. Die Einnahmen der um bet 8 Badeanstalten betrugen in den 4 Monaten: für 285 443 Bäder a 5 Pf. ( intl. 5 14 272 M. 15 Bf. 310 152 Bäder wurden unentgeltlich verabfolgt. 3 ( inkl. Der F jährigen: er Theil
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Vergleichung der diesjährigen Resultate mit den vorFreibäder Bäder a 5 Pf. Im Jahre 1885: 310 152 285 443 1884: 287 128 165 698 23. mithin 1885 mehr:
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23 024 Lokales.
r. In unseren Apotheken werden noch immerfort bie merkwürdigsten Dinge verlauft; da giebt es Quecken, Schlangenädtische und Bärenfett und sogar entfeye dich o Publikum- Men Somme chenfett. Daß die Substanzen in den fleinen Schächtelchen, 35( in die verabfolgt werden, wenn man solche Dinge fordert, auch Janus nur entfernt den Borstellungen entsprechen, die sich der Laien der 58. Verstand von demselben macht, ist keineswegs anzunehmen; dieser aber daß ein Apotheker Dinge unter solchen Namen verkauft, welche ist entschieden nicht zu billigen. Man belämpft mit Recht den Geheim Mittel- Schwindel und viele Medisiner und Apotheker gewachſtehen in diesem Kampfe in anerkennenswerther Weise in erster für das Reihe; aber thäten die Herren Apotheker nicht gut, hier einmal übrige vor der eigenen Thür zu kehren? Gerade durch solche Dinge Imefens wird ein große Theil des Publikums in Unwissenheit über Der be das Wesen der Arzneimittel erhalten und das ist die beste
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Vorarbeit Gunsten des Geheim- Mittel- Schwindels. Der Preis von 5 oder 10 Pf., der für ein Schächtelchen solchen
Vorjah Hokuspotus bezahlt wird, kann unsere Apotheker doch unmög
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lich retzen, oder sollte es doch nicht lönnen.
Polizeipräsident v. Madai ist bis zum 1. April nächsten
Gilleahres beurlaubt worden, mit diesem Tage soll die Versesung Wie 2 Chile in den wohlverdienten Ruhestand erfolgen.
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wird Herr v. Madai fich in Westend ansiedeln. Der neue Bolizeipräsident von Berlin , der Landrath des Stolper Kreises, Freiherr v. Richthofen, ist in der glücklichen Lage, daß ihn an Der Stärte seines zukünftigen Wirkens Niemand tennt. Hat er auf diese Weise auf den freundlichen Empfang von Anhängern zu verzichten, so ist er andererseits der Mühe überhoben, Gegnerschaft und Mißtrauen zu betämpfen. Man erwartet einfach den Nachweis seines Wollens und Könnens, und man wird ihn darnach beurtheilen. Das kann allerdings nicht hindern, daß die Wahl eines hinterpommerschen Landraths zum Nachfolger des Herrn von Madei in der Berliner Bürgerschaft außerordentlich überraschend wirkt. Herr von Richthofen muß ein Verwaltungsgenie ersten Ranges sein, wenn man ihm so Großes zutraut, wie es der Uebergang von den denkbar fleinften zu den denkbar größten Verhältnissen doch in jedem Falle ift. Daß er sich der Freundschaft des Fürsten Bismard er freut, ist ein Umstand recht privaten Charakters, welchen in die Grörterung zu ziehen, unseres Grachtens nicht der geringste Anlaß vorliegt. Herr v. Richthofen ist bereits nach Badenhen Be Baden gereist, um dem Kaiser fich vorzustellen. Der neue Chef der Berliner Bolizei ist ein Mann in der Mitte der 40er Jahre, von hoher, träftiger Gestalt. Seinen Kreis ver
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und Medien, Libyen und Aethiopien eroberten und mit Hilfe der erbeuteten Schäße jene Wunderbauten errichteten, die noch in thren Trümmern das Staunen der Welt bilden? Fürwahr, der echte Forscher wird aus den Tönen der zu neuem Klingen ermedten Harfen über den großen Sesostris und seine Beit mehr erfahren, als die Gelehrten aus den Hieroglyphen der Gräberfunde herauszulesen vermocht, und Leben und Wandel des alten Egypten werden sich ihm entschleiern, als schritten die merkwürdigen Gestalten, deren starrer, ins Weite gerichteter Blick auf den erhaltenen Bildwerken uns anmuthet, als schauten fte durch die Jahrtausende zu uns herüber, in greifbarer Nähe vor uns. Ja, auch die Harfen haben ihre Schicksale. Stellen wir uns vor, daß einstmals nach Jahrtausenden ein Forscher aus den Saitenspielen, die man im Schutte des alten Berlin aufgefunden, seine Schlüffe zöge! Von Harfen wird man freilich wenig oder nichts vorfinden. Denn nicht bei einer plöglichen, Alles verwüstenden Katastrophe wurde in Berlin mit anderen Kostbarkeiten die Harfe zu Nuß und Frommen des späteren Entdeckers in den sicheren Berstedt gerettet, sondern grausam ward ihr das Ende bereitet während der schönsten Blüthe der Stadt. Ja, nicht einmal ein wirkliches Ende, denn fie wurde nur aus Berlin fortgedrängt, als das polizeiliche Machtgebot vor etlichen Jahren die fleinen Cafés chantants unterdrückte. Indessen an einer Stelle wird sicherlich der Schliemann zukünftiger Jahrhunderte eine Harfe entdeden:: auf dem Hausvoigteiplat, dort, wo einst der schmale, übel berufene Durchgang die Verbindung mit dem Schillerplage herstellte. Dort hatte die alte, in Berlin einst so weit ver aweigte Sparfenei ihre legte Buflucht gefunden, und wir dürfen wohl nicht zweifeln, daß der Baumeister in schöner Bietät dem Fundamente des Neubaues auch die letzte Harfe, die am Ge stade des schwarzen Grabens gespielt worden, eingefügt hat. So start die Mauern dieses Neubaues aufgeführt zu werden scheinen, einst wird auch er dahinfinken, und wenn man dann wieder an das Auswerfen des Grundes geht und auf die ehrwürdige Harfe, die Beugin längst vergangener Tage, stößt, was wird ihr Klingen den aufmerkenden Nachgeborenen sagen? Es wird erzählen von Zeiten ftrahlenden Glanzes, wo viele Straßen des alten" Berlin wie ein einziges großes Harfenkonzert schwirrten, von den Tagen der Verfolgung und Noth, wo der fröhliche Klang, der sonst bis zum Morgendämmern die lieben Nachbarn wach erhielt, schon vor Mitternacht verstummen mußte, endlich von der bitteren Stunde, da die legte gaftliche Stätte der mißhandelten Harfe fich verschloß. Und in diese Töne fanfter Klage werden fich Klänge grimmen Bornes mischen, wenn die Harfe erzählt von den falschen Gößen, denen sie hat weichen müssen. Was trat an die Stelle des harmlosen SaitenSpieles? Die Fineffen der Chantants und Akademien", mit thren Sängerinnen in sämmtlichen lebenden Sprachen und feide und fammetstarrenden Toiletten, die nur zu ermöglichen find durch exorbitante Preise für Eintritt und Getränk. So fashionable das Alles fich ausnimmt, das ganze Treiben war barmloser zur Beit der Harfe, der Kattunfähnche und der Tellersammlung. Man hatte nicht für den Eintritt eine Mart zu entrichten, es gab kein lucus a non lucendo Wein zimmer, und wer wirklich vom Uebermuth gedrängt wurde, den Genuß des Konzertes noch durch eine Flasche Wein" zu würzen, der hatte doch für das Präparat nicht eine Geldbuße zu erlegen, für die man sich schon eine nächtliche Ruheftörung oder einen fleinen Hausfriedensbruch leisten kann. In der That, wenn die Statistit schon auf diesen Zweig des großstädtischen Lebens ihre Fühlhörner ausgestreckt hätte, es würde sich wohl ergeben, daß Kaffendefekte heute den Prinzipalen viel theurer zu stehen kommen, als einstmals. Solche Statistik, meint die Boff. 3tg.", wäre eine schöne Ehrenrettung für die einst viel verehrte, dann viel verkeßerte Harfe. Wohl fant fte, einft von Königen gespielt, zur Beluftigung des ge= meinen Voltes herab, aber fie diente doch einer unschuldigeren Unterhaltung, als fie iegt der großstädtischen jugendlichen Lebe welt sich bietet, und deshalb tönnen wir ihrer heute, da wir von der Auffindung ihrer tausendjährigen egyptischen Urahnen vernehmen, freundlich gedenken.
Tragt teine bunten Strümpfe. Bon fachmännischer Seite wird der Tgl. R." in Ergänzung der Polizei- Verordnung betreffs gifthaltiger Stoffe geschrieben: Es sind in den legten Jahren sehr viele Blutvergiftungen, namentlich bei vorgenommenen Hühneraugen- Operationen vorgekommen, welche auf das Tragen nicht giftfreier Strümpfe zurückzuführen find. Da nun viele Personen diese Operationen selbst bewerkstelligen, so kommt es auch häufig vor, daß einer oder der andere fich schneidet oder beim Schneiden sich etwas Haut abreißt. An und für fich ist diese Verlegung gering und hat bei einiger Vorsicht die Bedeutung nicht, wie man im allgemeinen annimmt. Es kommt aber oft vor, daß namentlich Leute, welche bunte Strümpfe tragen und sich bei solcher Operation_verlegt haben, die nöthigfte Vorsicht außer Acht laffend, ihren Strumpf wieder überziehen. Nach einigen Tagen wird eine Entzündung wahrgenommen, in der Hoffnung aber, daß werde schon wieder gut werden, noch einige Beit gewartet, dann aber, gewöhnlich zu spät, ärztlicher Rath in Anspruch genommen. So hat auch jest wieder eine Dame, in der Potsdamer Vorstadt wohnend, welche sich beim Gehen eine kleine Blase am Fuß gelaufen hatte, die Haut davon abriß und ihren rothen wollenen Strupf wieder überzog, ohne die wunde Stelle zu schüßen, fich eine Blutvergiftung zugezogen, an deren Folgen fie nach vorhergegangener Amputation vor einigen Tagen unter den gräßlichsten Qualen verstorben ist. Am besten ist es, derartige Strümpfe zu meiden und einem weißen oder naturwollenen Strumpf den Vorzug zu geben, da bei diesen Farben gifthaltige taum vorkommen dürften.
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g. Ist der Ausdruck Fakke" eine Beleidigung? In einem Beleidigungsprozeß, welcher dieser Tage vor dem königl. Schöffengericht stattfand, hatte der Angeklagte, ein hier wohnender Student, die Widerklage erhoben, weil ihn der Kläger ( ein Referendar) früher einmal Faste" genannt habe. Rechtsanwalt G., als Vertreter des Referendars, gab die Aeußerung seines Mandanten zu, erklärte aber, daß dieser die betreffende Aeußerung an einer Kneiptafel gethan und daher das Wort als Beleidigung nicht aufzufassen sei. Im Uebrigen feien seiner Meinung nach fragwürdige Aeußerungen bei einer derartigen Gelegenheit nicht strafbar. Der Gerichtshof schloß fich dieser Ansicht an, und verwarf die Widerklage. Einen Tag nach dieser Verhandlung erhielt nun der Vertreter des Referendars, Rechtsanwalt G., von dem Studenten einen Brief, ungefähr folgenden Inhalts: Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt! Gelegentlich der gestrigen Gerichtsverhandlung erklärten Sie in Bezug auf meine Widerflage, daß der Aus brud Faste" teine Beleidigung sei. Ich erlaube mir daher, Sie hiermit einen Fazle" zu nennen". Rechtsanwalt G. hat
Dreitaufendjährige Harfen, so berichteten jüngst die Beitungen, seien bei Memphis im fernen Egypterlande aufge funden worden, und trop ihres hohen Alters habe man die aus dem Schutt der Jahrhunderte ausgegrabenen Instrumente richtig wieder zum Tönen gebracht. Bei der in Berlin herr schenden Vorliebe für musikalische Antiquitäten läßt sich doch ein gewisses Publikum die ältesten und stimmlosesten doch ein gewisses Publikum die ältesten und stimmlosesten Sängerinnen gefallen, wenn diese nur fürstlichen Geblütes find, dürfen wir annehmen, daß irgend ein gewiegter Impresario uns bald etliche dieser Harfen vorführt, und zweifellos werden die alten Egypterinnen, die einst vor den großen Pyras midenbauern ihre Stimme haben vernehmen laffen, auch bei uns ein aufmerksames Auditorium finden. Ein wunderbares Klingen müßte es in der That sein. Da die Harfen drei JahrKlingen müßte es in der That sein. Da die Harfen drei Jahr tausende unter Staub und Sand verschüttet gelegen haben, so daß von der Außenwelt nicht ein Ton zu ihnen drang, wovon anders tönnen sie jest reden, als von den Herrlichkeiten ihrer Beit, von der Zeit, da König Sethos und Ramses Affyrien bedacht habe. Waren auch ihre Urtheile nicht blendend, ihre Herr Rabe?" erwiderte Siegfried überrascht, wähAntworten nicht immer geistreich und ihre Redewendungen rend er einen Blick auf seine Uhr warf. Führen Sie mich rend er einen Blick auf seine Uhr warf. Führen Sie mich nicht brillirend, so lag boch gerade in der Natürlichkeit, mit ber fie ihre Gedanken aussprach, ein anmuthender, fesselnder Eine Minute später stand Siegfried dem Bruder der Reiz, der schon bei der ersten Begegnung einen nachhaltigen Generalin in deffen Arbeitszimmer gegenüber. Eindruck auf Siegfried gemacht hatte. Man sprach über Sie werden verzeihen, wenn ich Ihre gewiß werthbie Bergnügungen des vergangenen Winters, über die Gesvolle 3eit für mich allein in Anspruch nehme," sagte Rabe, sellschaft, mit der man verkehrte, über Pläne für den kom dessen frühere Schroffheit einer faft auffallenden Freund menden Sommer, über die entzückenden Schönheiten des lichkeit gewichen war. Indeß, die Sache intereffirt ja nicht Frühlings, über alles Andere, nur nicht über das, was mich allein, sondern auch Sie. Ich bitte Sie, nehmen Sie wohl am nächsten lag, die Beziehungen der beiden Fami Plaz." Schranke. Siegfried ließ sich in den Sessel nieder, den Nabe ihm hingeschoben hatte, die ihm angebotene 3igarre lehnte er bankend ab.
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Man fühlte das Peinliche dieses Thema's und berührte es deshalb nicht, man begnügte sich einstweilen gerne damit, Siegfried bas Eis soweit gebrochen hatte, und gab sich nun der Hoffnung hin, daß die Zeit allmälig die trennende
Kluft überbrücken werde.
So verstrich eine Stunde rasch in gegenseitiger, ange nehmer Unterhaltung, und als Siegfried sich jetzt erhob, um Abschied zu nehmen, durchzog die Herzen der Damen un willfürlich ein Bebauern darüber, daß man schon so bald fich trennen mußte.
Betrachten Sie mein Haus als das Ihrige," sagte die Generalin, indem sie die Hand des jungen Mannes fefthielt und ihm mit Herzlichkeit in die Augen schaute, wes i ja bas Haus Ihrer Väter!" ist Und was sagt meine schöne Roufine zu dieser liebens würdigen Einladung?" fragte Siegfried in scherzenArabella senkte verwirrt die Wimpern und ihre Wan gen färbten fich höher.
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Ich habe Ihnen gestern meine Unterstüßung in dieser Untersuchungsfache angeboten," nahm der Gutsbefizer bas Wort, nachdem er feine Bigarre angezündet hatte, und ich Wort, nachdem er seine Bigarre angezündet hatte, und ich darf wohl hoffen, daß diese Unterstützung Ihnen willkom men sein wird, da ich ja mit den damaligen Ereignissen mehr wie jeder Andere vertraut bin."
,, Dann begreife ich wirklich nicht, daß Sie so entschieden die Schuld des Verhafteten bestreiten," erwiderte Siegfried mit gemessener Ruhe.
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Weil ich nicht an sie glauben kann. Ich kenne Halm, er war ein braver, solider Mensch, ein fleißiger Arbeiter, und zu einer folchen That lag für ihn nicht die geringste Veranlassung vor. Ich wollte eher daran glauben, wenn er einen Raubmord beabsichtigt hätte, aber auch dazu konnte ihn nichts veranlassen; seine Verhältnisse waren freilich nicht beschäftigte ihn schon seit einiger Zeit." glänzend, aber geordnet, und das Projekt der Auswanderung
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haben, die mein Kammerdiener nicht tragen würde. Nun fand der Mörder bei der Leiche nichts weiter, als eine werthlose Uhr und eine Börse, die kaum einige Groschen enthielt. Sollte er diese Gegenstände fich aneignen? Sie fonnten ihn verrathen und der Gewinn war gleich Null. Ließ er aber dem Ermordeten dieses völlig werthlose Eigenthum, so wurde dadurch die Untersuchung auf ein anderes Felb gelenkt, auf dem sie dem wirklichen Thäter nicht begegnen fonnte. Sie werden mir zugeben, Herr Assessor, daß jeder Verbrecher, sobald er aus dem Verbrechen ein Gewerbe gemacht hat, ein Raffinement entwidelt, welches häufig den Untersuchungs beamten irre führt."
Siegfried fonnte allerdings nicht leugnen, daß die Bes hauptungen Rabe's im Allgemeinen einer gewissen Begrün bung nicht entbehrten, aber baneben mußte es ihn auch be fremben, daß diefer Mann sich so große Mühe gab die Schuld des Verhafteten in ein zweifelhaftes Licht zu bringen.
Mußte nicht die Vermuthung, daß besondere und zwar persönliche Gründe den Gutsbesitzer zu dieser Ver theidigung bewogen, mehr und mehr sich in ihm bes festigen?
Auch diese Wahrscheinlichkeit wird von dem derzei tigen Untersuchungsrichter berücksichtigt worden sein," sagte: er, wenigstens so lange, bis der Verdacht sich gegen Halm lenkte, bis es ermiesen wurde, daß der Mord aus persön licher Rachsucht verübt worden war. Sollte Ihnen benn
die Aussage Thres eigenen Dieners unbekannt geblieben sein? Ihm gegenüber hat Halm die Drohung ausgesprochen, er wolle dem groben Doktor einen Denkzettel geben. Das Kind Halm's war schwer erkrankt, der Arzt beantwortete die Bitte um seinen Beistand mit einer beleidigenden Grobheit, das Kind starb, was war natürlicher, als daß der erregte Vater dem Arzte die Schuld aufbürbete, und ber Gedanke, an diesem den Tod des Kindes zu rächen, immer lebendiger in ihm wurde?"
Die Untersuchung hat damals bereits festgestellt, daß Borwurf. Sie werden uns stets willkommen sein!" Rönnen Sie noch fragen?" erwiderte sie mit leisem der Mord ein Att persönlicher Rache geweſen ſein muß." Persönlicher Rache!" wiederholte Rabe achfelzuckend. Siegfried verbeugte sich dankend, mit dem Lächeln wollte Woraus ber berzeitige Untersuchungsrichter bes Glüdes auf den Lippen verließ er den Salon. biesen Schluß folgern? Natürlich daraus, daß man die Im ersten Augenblid hatte ein ironisches Lächeln die Mit einer tiefen Verbeugung empfing ihn draußen der Aber kann dies nicht eben- Lippen Rabe's umspielt, aber es verschwand bald wieder, Kammerbiener. Leiche nicht beraubt fand. sowohl ein Trugschluß sein? Doktor Wieland legte um einem Zuge der Besorgniß und ängstlicher Erwartung. " Herr Rabe läßt den Herrn Assessor um eine kurze feinen Werth auf goldene Uhren und Ringe, ich erinnere Platz zu machen. mich, in jener Nacht eine Uhr in seiner Hand gesehen zu
( Fortsetzung folgt.)