Straßen, di Vereinen haben, während Jemand, der wirklich unverschuldet ehört die und plöglich in Noth geräth, trot unserer großartigen, vielgeen der riesenen Brivatwohlthätigkeit völlig rathlos dasteht und der Irbeiter. entehrenden Armenunterstügung der Kommune zur Last fällt. bend abge Selbst das Adreßbuch giebt nicht einmal über diese Vereine okrati genügende Auskunft; wir kennen deren mehrere, die nicht im schlag des Vereinstheile verzeichnet find. Möglich, daß solche Vereine_im en, mit Gebeimen zu wirlen wünschen, aber fte müffen Wahl, mo doch dem Bedrängten die Möglichkeit geben, aufgefunden zu mitee wu werden. Dabei zersplittert sich die Wohlthätigkeit nach den ( Demnad mannichfachsten Richtungen: hier ist ein Verein zur Bekleidung ofratische armer Konfirmanden, dort einer zur Ernährung armer Wöch n werde, nerinnen u. s. w. Aber der oberste Satz aller Wohlthätigkeit foll doch sein, dem Nothleidenden zu helfen, wo man ihn 11. findet; ob Konfirmande, ob Wöchnerin ist dabei gleichgiltig Frantf. 3tg oder sollte es doch sein. Es wäre daher doch empfehlenswerth, en aus Br wenn diese verschiedenen Wohlthätigkeitsvereine sich in einer Weise zentralisirten, daß der Hilfesuchende, der fich noch vor erband in dem Gange zum Armen- Kommissar scheut, weiß, wohin er fich vorher noch wenden lann; heute wird so ein armer Teufel nach allenhimmelsrichtungen in unserer Stadt umhergeschickt und höchn Wahlga ftens mit einem dürftigen Bettler- Almosen abgespeist, weil seine ifis einge Rotblage nicht in das Statut des betreffenden Vereins paßt.- Der raftdent de Wechsel der Verhältnisse vollzieht sich in unserer Stadt oftmals für Ad so schnell, daß bittere Noth plöglich und unvermuthet über Mangon, ganze Familien hereinbricht. Mit solchen unvermeidlichen Nothu, welche fällen verträgt fich aber feine flüglich in der Behaglichkeit und genommen nach einer besonderen Neigung geschaffene Spezialität der Nachfolge Unterftügungen. Sollen alle diese Spezialitäten segensreich eputirtent wirken und nicht ein ergiebiges Aderfeld für erwerbsmäßige ndate ein und unwürdige Bettler werden, so bedürfen fte einer gemein
G
famen Organisation und einer einfichtigen obersten Leitung, welche für die Nothfälle in unserer Stadt Verständnis beftzt bat der und Wohlwollen für leidende Menschen empfindet. he Stellu In den Kreifen unserer Hausfrauen würde man es nen Stigern fehen, wenn schon jest möglichst viel über den fünftigen and, der Markthallenbetrieb veröffentlicht würde, damit sie sich mit den t, hatte geplanten Einrichtungen vertraut machen lönnen. Da die Errigen 8e öffnung der Markthallen nun bis zum 1. März hinausgeschoben en Kapa worden ist, hat es damit wohl nicht so dringende Eile, als es nan auch zuerst den Anschein hatte. Immerhin wird es mit Befriedi on Kathed gung aufgenommen werden, daß die Markthallen täglich und zwar von Morgens bis Abends geöffnet sein werden. Unter aufgeftell Das en Martthändlern erhält sich allerdings noch immer eine gewife Opposition gegen die Markthallen. Man glaubt in diesen Kreisen, daß die Standmiethen zu hoch sein werden, und rüstet großen Kreuzungspunkten oder in der Nähe der Markthallen ein Austunftsmittel zu finden. die Stände in der Markthalle versuchsweise auf einige Tage Andere miethen. Allen diesen Befürchtungen lönnte in der That burch eine umfaffende und allgemeine Rlarlegung der Absichten des Marthallenfuratoriums entgegengetreten werden, die ja umſomehr als feststehend angenommen werden müssen, als die für ben 1. Dezember geplante Eröffnung der Hallen nur durch den geftrigen Maurerstreit verhindert worden ist. Die Be Singer
mten der Buerkennun ihre Erm
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nommen Beispie fich die li ! Das
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1. Der schwarze Erdtheil Afrika bleibt doch für uns Europäer ein Wunderland. Wie wir dem Privatbriefe eines an der Südostlüfte sich aufhaltenden jungen Kaufmannes entBerfam nehmen, werden dort von dem Europäer ganz bedeutende Quantitäten Chinin gegen die heftigen Anfälle des Malaria Fiebers eingenommen. Da nun aber die Droguen- Händler bet dem starken Gebrauch von Chinin diese Waare oft in sehr schlechter und wenig wirksamer Qualität liefern, so nehmen er Bahn viele dort lebende Weiße als Mittel gegen das Fieber statt des ulich, der Chinins - Arsenit und zwar in täglichen Dosen, das ihnen abntorper auch ganz gut bekommen soll. Von ärztlicher Seite wird diese Beyling Art, das Fieber zu bekämpfen, unter Anbetracht der dortigen iber zu er Verhältniffe, für wahrscheinlich gehalten. canlaffung Ein alter Meilenstein ist in der Potsdamerstraße vor Dige Ding dem Haufe Nr. 80 a bei den Ranalisationsarbeiten 2 Fuß tief il lein in der Erde gefunden worden. Er ist aus Sandstein regelDie mäßig zugebauen. Auf der Frontseite ist der königliche mlich leit Namenszug und die Jahreszabl 1789 eingemeißelt, auf jeder Botsdam der Ecfeitin die Bahl/ refp. 3. Aus den letteren Bahlen fönnen. T geht hervor, daß der Stein/ Meile von Berlin , wahrschein überhaulich vom Schloffe aus gemessen, also in der Nähe seines Fundoris gestanden hat und hier bei Bebauung der Potsdamer Beiden Straße später verschüttet worden ist. Die Bahl 3 bedeutet die r gebrau er für Entfernung von Potsdam . Der Stein ist nach dem Märkischen d Nieman Muſeum gebracht worden.
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Aus dem Hinterhalt heraus wurde am Sonntag gegen
bam Do bend der Förster Saffe im töniglichen Forstbezirk Walters
er eine volle Schrotladung in die linke Seite der Bruft und eine Ladung Rehposten in die Lende erhalten. Mit dem Aufwande seiner legten Kraft troch er auf allen Vieren in die Nähe eines Weges, welchen an jedem Abend ein Wildkürer benuzte. In der Hoffnung, von diesem bemerkt zu werden, ließ er sich dort nieder. In der That wurde er dort bemerkt und von dem Wildkürer nach Waltersdorf getragen. Etwa Etwa 500 Schritt vom Orte verließ auch den Träger die Kraft, er ließ den Verwundeten liegen, lief nach dem Orte und holte einen Wagen mit einigen Leuten, mit deren Hilfe der Förster nach Hause transportirt wurde. Dem sofort herbeigeholten Gendarmen sprach der Förster den Verdacht aus, daß ein paar ihm bekannte Wilddiebe aus einem anderen Orte die That ver übt hätten. Der Gendarm sattelte sein Pferd und ritt im Karriere ab, um zu sehen, ob die Verdächtigen zu Hause seien Karriere ab, um zu sehen, ob die Verdächtigen zu Hause seien oder nicht. Ueber den Erfolg seiner Recherchen fonnten wir noch nichts erfahren. Die Verlegungen des Försters haben sich als lebensgefährliche erwiesen.
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Die Selbstmordepidemie. Shakespeare spricht einmal von dem Wetter, das die Menschen rasend macht". Die Selbstmorde häufen sich so in Berlin , daß man geftehen muß: hier spielt Spleen mit, das Gähnen, das die feuchte, sonnen lose Wärme dieser Tage erzeugt. Der Winter ift bedrohlich für Manchen, der mühsam mit der Noth des Lebens ringt; aber furchtbarer noch als die Steigerung der Bedürfnisse, die er mit fich bringt, erscheint das trübe Grau des Himmels, die Näffe, die er über die Stadt breitet. Die Dinge find ja stets bericht achtet nicht auf das Wetter und nicht auf die Noth des weniger schwer zu ertragen als ihre Erscheinung. Der PolizeiEinzelnen; mit seiner geschäftsmäßigen Ruhe macht er einen schauerlichen Eindruck. Hören wir, was er meldet: Am 19. d. M. Dorgens sprang ein Dienstmädchen hinter dem Grundstück Gitschinerstraße 1 in selbstmörderischer Abficht in den Landwehr fanal, wurde jedoch gerettet und noch lebend nach der Charité gebracht. Um dieselbe Zeit wurde ein Mann in einem Hause in der Lindenstraße am Treppenpfosten erhängt vorgefunden. Seine Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft. Um dieselbe Zeit und auf gleiche Weise machte ein Mann in seiner in der Weißenburgerstraße belegenen Wohnung seinem Leben ein Ende, nachdem er vorher den Versuch gemacht hatte, fich mittelst Revolvers zu erschießen. mittelst Revolvers zu erschießen. Am Vormittag deffelben Tages machte ein 14 Jahre alter Arbeitsbursche einen Selbstmord versuch, indem er sich auf dem Bahnhof Alexanderplat vor einen einlaufenden Bug warf. Er wurde von dem Räumer der Maschine erfaßt und von demselben etwa 20 Schritte weiter fortgeschoben, ehe der Bug zum Stehen gebracht werden fonnte. Er hat anscheinend nur leichte Verlegungen davongetragen. An demselben Tage Nachmittags wurde eine Arbeiterfrau in ihrer in der Brißer Straße belegenen Wohnung erhängt vorgefunden.- Bu derselben Beit machte ein
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Dienstmädchen in der Louisenstraße den Versuch, fich mittelst Oleums zu vergiften. Daffelbe wurde noch lebend nach der Charité gebracht.- An demselben Nachmittage wurde ein vor mehreren Tagen in einem Hotel angelommener Gaft im Bette liegend todt aufgefunden. Derselbe scheint in der vorher gegangenen Nacht am Schlagfluffe verstorben zu sein, da nach Dem Befunde der Leiche ein Selbmord nicht wahrscheinlich ist.
Am Abend desselben Tages erschoß fich ein Mann in seiner in der Müllerstraße belegenen Wohnung mittelft einer alten Flinte. Um dieselbe Zeit wurde hinter der Mühlenstraße die Leiche eines etwa 45 Jahre alten Mannes, nach einem bet derfelben vorgefundenen Steuerzettel anscheinend die des Are beiters Siewert, in der Spree angeschwemmt und nach dem Obduktionshause geschafft.- Am 20. b. M. früh sprang eine Frau in selbstmörderischer Abficht von der Oberbaumsbrüde in Die Spree , hielt sich jedoch hilferufend an einem Pfeiler fest. Sie wurde and Land geholt, nach der Wache des 45. Polizeigab Strantheit als Veranlassung zum Selbstmordoerfuch an. Reviers gebracht und dort ihrem Ehemann übergeben. Sie
Ein herzerschütterndes Unglück hat in der Nacht zum Sonntag eine Familie in Charlottenburg betroffen. Für das erkrankte einzige Kind im vierten Lebensjahre war, so schreibt die N. 8.", vom Arzt eine Medizin zum innerlichen Gebrauch und Karbolsäure zur äußerlichen Anwendung verordnet wor den. Troß deutlicher und ausführlicher Signatur- die Karbolfäure trug die Bezeichnung Aeußerlich" und das Giftzeichen +++ auf der Flasche und troßdem seitens des behandeln ttt den Arztes die Eltern mündlich auf die Gefahr einer Ver. wechselung der Arzeneien ausdrücklich aufmerksam gemacht wechselung der Arzeneien ausdrücklich aufmerksam gemacht waren, beging die Mutter während der Nacht den verhängnißvollen Frrthum, dem Kinde einen Löffel Karbolsäure innerlich zu geben. Wiewohl sofort ärztliche Hilfe geleistet wurde, und tein Mittel( Magenpumpe, Brechmittel, Antidola) unversucht nach halbstündiger Qual der unseligen Verwechselung zum
fer Angel dorf( Oberförsterei Königs- Wusterhausen ) sehr schwer verlegt. gelaffen wurde, fiel das Kind unter Wehklagen der Eltern Zeine leibet Am Sonntag Nachmittag begab er fich, nur mit dem Hirschabt und be bei den zahlreichen Wilddieben jener Gegend arg gefürchtet. Opfer.
großen
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Enträchtigt inth unfer
fänger und einem Stock versehen, in der Richtung auf Grünau in den Dohnenstrich. Dort angelangt und mit den Schlingen beschäftigt, hörte er plöglich zwei Schüsse fallen und stürzte ftande i mer getroffen zu Boden. Wie fich später herausstellte, hatte
Ortheil von
Ich bin ein alter Mann," antwortete er, alte Leute bis wollen ben Reft ihres Lebens in Ruhe und Frieden ver
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e fich nog wäre!"
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erben, wie Georg,
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mehr einlassen, mir wäre es furchtbar, wenn ich hilflos in die Welt hinausgestoßen würde. Erspart habe ich und betteln fann ich nicht. Ja, wenn ich noch jung Er feufzte tief auf und stüßte das Haupt auf den Arm, und in diesem Moment zeigte es sich deutlich, wie sehr die Arbeit den Mann gealtert hatte.
Und enthalten Eure Papiere etwas, was über die
Berichtigung. In der geftrigen Danksagung" der Wittwe Kreger muß es nicht heißen Arbeiter Bezirks- Verein Vorwärts", sondern Spar- Verein Vorwärts".
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Ella war sein einziges Rind, und nach dem Tode feiner Gattin hatte er sich zu einer zweiten Ehe nicht entschließen können. Wie der Oberst v. Stuckmann, mit dem er eng befreundet war, hielt auch er an allen Vorurtheilen feines Standes mit zähem Eigenfinn feft, auch für ihn fing der Mensch erst beim Baron an, und mit verachtenber Gering schätzung sah er auf Alle hinunter, in deren Adern kein blaues Blut" floß.
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Als der General v. Stuckmann die Tochter des Advokaten in sein Stammschloß heimführte, zog Herr von Lossow sich mehr und mehr von dem Freunde zurüd, ohne
Gerichts- Zeitung.
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P. Auf dem Charlottenburger Pferdemarkt im März d. J. ftellte der Handelsmann Eduard Jastrow ein Pferd zum Verkauf, welches auf einem Auge blind und mit dem schwarzen Staar behaftet, sowie außerdem ftätsch" war. Jastrow hatte das Pferd, einen braunen preußischen Wallach, kurz vorher auf dem Spandauer Pferdemarkt von einem unbekannten händler für 240 M. gekauft und nach seiner Behausung ge führt. Hier erfuhr er von seinem Kutscher August Klappstein, welcher, um die Sehkraft des Thieres zu prüfen, dem Pferde eine Faust vor das erblindete Auge hielt, daß er einen schlechten Kauf gemacht. Deshalb suchte er nun so schnell als möglich einen anderen Abnehmer, den er auf dem Charlottens burger Pferdemarkt alsbald in der Person des Handelsmannes Jakob Kerften in der That fand. Jastrow hatte seinem Kutscher Klappstein, welcher bei Pferdehändlern früher in Dienst gewesen und das Gestüt" tannte, die Erledigung des Kaufgeschäfts übertragen und zwar, indem er dem Klappstein den Wallach für den Preis von 240 M. in Rommission gab. Klappstein erzielte von Kersten 265 Mart Verkaufspreis, zahlte 240 Matt an seinen Auftraggeber und strich Hinterher vergnügt seinen Profit von 25 Mart ein. aber folgte der hintende Bote; denn Kersten denunzirte, nach dem er das Kaufsobjekt näher in Augenschein genommen und das Vorhandensein der sogenannten geseglichen" Fehler ge wahrte, gegen Klappstein und Jastrow wegen Betruges Dieses Vergehens bezw. der Anftiftung angeklagt, erschienen gestern Klappstein und Jastrow vor den Schranken der Straf fammer des Landgerichts II.- Jastrow bestritt- im Gegen fas zu seinen Aussagen in einem früheren Audienz- Termindaß er von den Fehlern des Pferdes etwas gewußt, während Klappstein den Sachverhalt wie oben geschildert darstellte. Dem Antrage des Vertheidigers, Rechtsanwalt Wronker, in dem früheren Termin auf Ladung des Thierarztes Müller vom Garde Küraffter Regiment als Sachverständigen hatte der Gerichtshof stattgegeben. Im geftrigen Audienz- Termin begut achtete nun der Sachverständige, daß das qu. Pferd seiner äußeren Beschaffenheit nach wohl 600-700 Mart werth fei,
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wenn es ohne Febler wäre; mit diesem aber sei dasselbe immerhin noch mit 240 Mart nicht zu theuer bezahlt. Nach Anhörung dieses Gutachtens verzichtete der Staatsanwalt auf Vernehmung weiterer Beugen und beantragte Freisprechung, denn ein Schaden sei dem Käufer Kersten nicht entstanden, auch feble der strafbare Dolus. Der Gerichtshof erkannte demgemäß auf Freisprechung beider Angeklagten.
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Ein besonders im Nordwesten Berlins bekannter Drehorgelspieler, der trot seiner 25 Jahre wie ein 12 jähriger Knabe aussehende Zwerg Georg Blachmann, stand gestern vor der 87. Abtheilung des Schöffengerichts. Als Zeugen gegen ihn traten ein Dugend 7 bis 8 jähriger Knaben auf und stellte fich heraus, daß der Angeklagte sich in vielen Fällen in Mergerniß erregender und das Anstandsgefühl auf's Tieffte beleidigender Weise den Knaben gegenüber benommen hatte. Es ist leider nur zu wahrscheinlich, daß der so harmlos aus. sehende Angeklagte bei seinem Gewerbe viel Unheil in der angedeuteten Weise angerichtet hat und hielt der Gerichtshof dafür, ihn nach seiner Verurtheilung zu 4 Monaten Gefängniß fofort in Haft zu nehmen, da voraussichtlich noch weitere Fälle gegen ihn zur Kognition der Staatsanwaltschaft gelangen
werden.
P. Interessante Vorgänge aus dem Berliner Sittenleben brachte ein gestern vor der Straflammer des Land gerichts II in der Berufungs - Instanz verhandelter Beamten Hotel gaini Stadt Düsseldorf", Charlottenstr. 60, war mit dem Beleidigungs- Prozeß zur Sprache. Der frühere Portier des Befiger desselben, seinem Dienstherrn Meininger, in Swiftigfeiten gerathen, die schließlich zu solchem erbittert feindlichen Verhältniß führten, daß Meininger seinen ehemaligen Bortier denunzirte. Eine Gelegenheit, das in ihm gährende Rachege Tüfte zu befriedigen, boten dem früheren Portier, jezigen Handelsmann August Gottlieb Ferdinand Babkuhl, verschiedene Vorkommnisse in dem genannten Hotel, batierend auß ben Jahre 1883, infolge deren Meininger auch wegen Vergebens gegen§ 180 R. St. G. B.( Kuppelei) wiederholt gerichtlich verurtheilt worden ist. Das genannte hotel stand bei der Polizeibehörde schon seit längerer Zeit in dem Rufe, daß daffelbe als Absteige Quartier für Bärchen diene. Der Born des Babfuhl richtete fich aber auch gegen den damaligen Revier Nachtwächter Wolff, welcher inzwischen sein Amt nieder gelegt hat und jest ein Fuhrgeschäft hierselbst betreibt. Diesen beschuldigte Babfuhl in der Nacht vom 12. zum
13. November 1883, als er denselben in der Nähe des Hotel Stadt Düsseldorf auf der Straße traf, daß er, der Wächter, der Kuppelei Vorschub leiste, indem er die Bärchen und Prostituirten mit ihren Begleitern nach jenem Hotel geleite. Der Wächter nahm darauf den Babfuhl mit zur Wache und erstattete dort gegen denselben wegen Beamtenbeleidigung Anzeige; außerdem trat Wolff in dem daraufhin vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts anhängigen Beleidigungs Prozeß- Verfahren als Nebenkläger auf. Der Verlauf dieses
Formen forderte ihn heraus. In ihren scharf geschnittenen Bügen, ihrem Blick und ihrem ganzen Wesen lag eine Unzufriedenheit und Verbissenheit des Gemüths, die nur aus herben Erfahrungen entsprungen sein konnte. Weshalb auch war Ella v. Lossow im Frühling ihres Lebens so wählerisch geweſen, weshalb hatte sie alle Werber zurückges wiesen und selbst an dem Besten etwas auszusehen gefunden? Sie war von ihrem erfahrenen Vater oft genug gewarnt worden, und wenn ihr jetzt das trostlose Loos blühte, allein durch das Leben wandern zu müssen, so konnte sie das eben nur als eine unausbleibliche Folge ihres
Person des Mörders Aufschluß geben fann?" fragte Franz indeß den Umgang mit ihm ganz abzubrechen. Ein völliger Uebermuths betrachten, und die Erkenntniß, daß sie selbst
bem bemerkt, eingetreten war.
,, Vielleicht!" erwiderte Georg. Der Untersuchungs- gerne auf das richter wird schon wissen, was er damit anzufangen hat." Er erhob bei den letzten Worten das Haupt, und als dürfen. jezt sein Blid auf den Kammerbiener fiel, fuhr er erschrect
zufammen.
hinter Einem."
be, und ein einen Spion," erwiderte Joseph spöttisch, während sein
mein Gen hter treten meine Ramm
in biefer
geraus, e
nad jen
meinlegte.
Kurt von Lossow, der eifrige Nimrod, wollte nicht ihm eingeräumte Recht verzichten, fein Jagdgebiet auf die Güter des Nachbars ausdehnen zu Nach dem Tode des Freundes hatte er der Wittwe einen zeremoniellen Beleidsbesuch abgestattet, und Willibald Rabe war bei diefer Gelegenheit so lug gewesen, den Nath des Freiherrn in Bezug auf die ökonomische und finanzielle Verwaltung der Güter in Anspruch zu nehmen.
" Der Schleicher!" brummte der Rutscher. Daran ers fennt man den Spion, wenn man sich umsteht, steht er Wer fein reines Gewissen hat, der sieht in Jebem lauernder Blick das Geficht des alten Mannes streifte. Man fucht Niemand hinter dem Ofen, wenn man nicht selbst das forderte und befolgte, und Nabe hatte es auf diesem Wege
hinter geftanden
mußte.
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Nun war es eine schwache Seite des Freiherrn , daß es seiner Eigenliebe schmeichelte, wenn man seinen Rath fertig gebracht, sich seine Achtung, ja in gewissem Grade Marianne erhob sich; es war das 3eichen, daß die seine Gunst zu erwerben. Und später, als Arabella heranPlauberstunde beendet war und die Arbeit wieder beginnen wuchs, fand sie in der um fieben Jahre älteren Ella von Lossow eine Gespielin, und trotz des Unterschiebes im Alter, in den Gesinnungen und Anschauungen blieben die Beiben gute Freundinnen, wenn auch mitunter eine etwas mung zur Folge hatte, oder gar den Bruch herbeizuführen drohte.
Inzwischen war das Freifräulein Ella von Lossow, von Franziska begleitet, bie breite, mit den alten Familien
geftiegen.
friedenheit zu vermehren.
Fräulein v. Lossom begegnete auf der letzten Treppens flufe dem Bruder der Generalin, mit einer leichten, fast vertraulichen Verbeugung nahm fie den Arm, den Nabe ihr bot, an, und es schien fie feineswegs zu befremben, daß der Gutsbesitzer sie nicht in das Boudoir Arabella's, sondern in sein eigenes Kabinet führte.
Ich bitte um Verzeihung, daß ich es wage, Ihre so außerordentlich liebenswürdige Gesellschaft für mich allein in Anspruch zu nehmen," sagte er, nachdem er seine Dame zum Divan geführt hatte, ich thue es selbst auf die Gefahr hin, daß Sie mir zürnen.""
Eine leichte Röthe überzog das Antlik Ella's. " Ihr Herr Papa ist mit dem Obersten von Stuckmann befreundet," fuhr Rabe fort, und auch Sie, Fräulein Ella, werden wissen, daß zwischen uns und dem Oberst alle Bes ziehungen sett dem Hochzeitstage meiner Schwester abge brochen sind. Sie werden ferner wissen, daß der Oberst ein eigensinniger Erozkopf ift, ber niemals in die Verbindung wird."
Sen, erman Porträts Derer von Studmann geschmüdte Treppe hinauf allzu schroffe Meinungsverschiedenheit eine längere Verstim feines Sohnes mit der Tochter meiner Schwester einwilligen
fragte er
nacht babe hon seit undenklicher Zeit auf dem benachbarten Rittergute
gefallen
tig find fragte as Haupt
Die Loffows waren ein altes Geschlecht, sie hausten und hatten stels mit ben Studmann's gute Nachbarschaft
gehalten.
Ella's Vater, der Freiherr Kurt v. Loffow, war der legte seines Stammes, mit ihm drohte der Name auszusterben.
Ella v. Loffow beneidete Arabella um ihre Jugend und ihre Schönheit; hatte der Kammerbiener Joseph fie in arroganter Unverschämtheit Hopfenstange" genannt, so lag, man fonnte das nicht leugnen, dieser Vergleich nahe, die hochaufgeschossene hagere Figur mit den scharfen," eckigen
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Der Gutsbefizer," wie er nun einmal genannt wurde, konnte mit der Wirkung seiner Worte zufrieden sein; in den dunklen Augen Ella's blitte es auf wie Wetterleuchten, und der harte, scharfe 3ug um die Mundwinkel ließ nur zu deutlich den gewaltsam verhaltenen Groll erkennen. ( Fortsetzung folgt.)